Kol hakavod H. Köhler!

für einen Holocaust-Überlebenden wird Deutschland immer das
Land der Täter bleiben, weil das seine Erinnerungen an dieses
Land sind.

Das ist sein Problem, nicht meines. Ich empfehle professionelle Hilfe bei der Verarbeitung dieses Traumas. Rational ist das jedenfalls nicht haltbar.

Das heißt nicht, dass alles Menschen gestern und
heute hier Täter sind, aber das genau von diesem Land der Mord
an mehreren Millionen Juden (und anderen) ausging. Mit dieser
Aussage wirst du unwidersprochen leben müssen. Denn es ist ein
Fakt. Punkt.

Das ist richtig. Das betrifft ein paar Jahre unserer Geschichte.
Sicher Jahre mit gravierenden Auswirkungen auf die gesamte Welt, aber eben nur ein paar Jahre. Damit Deutschland charakterisieren zu wollen, ist albern.

Dass die Auseinandersetzung mit dem Thema von aktuellen Taten
ablenkt, sehe ich im übrigen nicht. Ganz im Gegenteil. Das
scheint mir nur ein (neues) Argument derer zu sein, die keine
Lust haben, sich mit dem Thema beschäftigen zu müssen, und
eine gute Ausrede suchen, dabei für sich selbst halbwegs
„moralisch sauber“ rauszukommen. Denn dieser Grund ist ja ein
„guter“ Grund, ein Grund, für den man nicht NPD wählen muss,
sondern weiterhin SPD, Grüne, CDU etc.

Das denke ich nicht und halte es für ein Scheinargument. Im übrigen sehe ich sehr wohl eine Art „Ablenkungstaktik“, denn es scheint ja immer noch nicht möglich zu sein, Israel für seine Verbrechen zu ächten und zu sanktionieren. Im Gegenteil, dieser Staat wird auch noch unterstützt und subventioniert in seinem grausamen Tun. Und wir lächeln demütig, weil wir ja „Tätervolk“ sind? Nein danke.

Die historischen Fakten sind gemeinhin bekannt
(zumindest unter halbwegs Gebildeten), es ist damit wohl
dringend an der Zeit, sich um aktuelle Probleme zu kümmern und
nicht uralten Kram immer wieder und wieder als Alibi für
irgendwelche Emotionalitäten rauszukramen.

Es ist für mich ein Unterschied, ob ein 80-jähriger
Überlebender Emotionalitäten hat, wie du es ausdrückst, oder
ein 20-jähriger. Du kannst davon ausgehen, das traumatisierte
Menschen nicht ihre Emotionalitäten „rauskramen“ (müssen). Ich
denke mal, auch wenn wir von *ersteren* geredet haben, meinst
du diese hoffentlich nicht mit deinem Satz.

Von den 80jährigen dürften kaum noch welche existieren, und in diesem ganzen Thread geht es in keiner Weise konkret um Holocaustüberlebende, denn der einzige solche in der Knesset hat bewundernswert reagiert. Die, die zicken, gehören jedenfalls nicht in diese Gruppe.

Das Konzept der Erbsünde weise ich für meinen Teil jedenfalls von mir. Ich bin nicht bereit, auch nur den Hauch einer Verantwortung für die Untaten der NS-Zeit zu übernehmen. Wer nicht in der Lage ist, mich als Individuum und als Deutscher in der heutigen Zeit zu sehen, hat in meinen Augen (jene 80jährige ausgenommen, aber wie gesagt, das dürften nur noch Verinzelte sein) ein intellektuelles Defizit.

Gruß,

Malte.

Hi

Aufgeregt haben sich ganz andere, und Thema war FcWs
unpassender Hitlervergleich.

Also aufgeregt hast Du Dich schon. Wobei ich an der Stelle bemerken möchte daß ich die Angriffe des Hausdrachens gegen Dich unangemessen finde.

von FcW angeführten Argument - auch wenn er, im Nachhinein,
seinen Satz so verstanden wissen möchte.

Es tut mir leid, aber ich habe seinen Satz genau so wie er verstanden. Und zwar sofort und nicht im Nachhinein.
Und ich kannte dieses Argument auch schon vorher von Interviews mit Opfern. Das Thema wurde ja schon bei Raus Rede vor ein paar Jahren gebracht. Da wurde von Opfern des Holocaust genau das auch gesagt.

Wer als Holocaust-Überlebender den Klang der deutschen Sprache
nicht erträgt, ist ein Opfer, kein Vollender, von Hitlers
Politik.

Du hast es immer noch nicht verstanden.

Liebe Grüße,

Max

Hi,

kann mich vielleicht mal jemand aufklären woher eigentlich das
jiddische stammt.
Ich war immer der überzeugung, daß es die sprache der aus
deutschland geflüchteten juden war, weil es ja stark an das
deutsche reminisziert…

Die Grammatik ist AFAIK deutsch, etliche Wörter auch. Allerdings stammen auch sehr viele Wörter aus dem Hebräischen und aus diversen slawischen Sprachen.

LG
Stuffi

Was bleibt ist immer
die Erkenntnis, dass ich zumindest einen Minimalkonsens
darüber brauche, dass jeder Mensch „gleich viel wert ist“, mal
verkürzt formuliert.

Die Brandmarkung als „Tätervolk“ steht dem diametral entgegen, weil sie die oben erwähnte Erbsünde nach sich zieht und damit eine nicht zu überwindende Täter-Opfer- und Schuld-Unrecht-Konstellation konstruiert, und DAS ist in meinen Augen nicht mehr als „jeder ist gleich viel wert“ zu betrachten.

Denn wenn jeder Mensch gleich viel wert ist, dann ist es auch jedermanns Sprache, zum Beispiel. Dann gibt es KEINEN Grund, sich in Sachen Sprache anders zu verhalten als zu allen anderen.

Ich halte nun wirklich gar nichts von Nationalstolz oder Patriotismus, aber es gibt keinen Grund sich für seine Herkunft oder Sprache zu schämen oder damit hinter’m Berg zu halten, abgesehen von den Dingen, die aktuell(!) passieren.

Und wenn ich mir die aktuelle Lage anschaue, dann hat man wohl als wahlberechtigter Israeli weit mehr Grund, sich zu schämen, als als Deutscher.

Gruß,

Malte.

flamst du noch - oder diskutierst du schon:wink:?

für einen Holocaust-Überlebenden wird Deutschland immer das
Land der Täter bleiben, weil das seine Erinnerungen an dieses
Land sind.

Das ist sein Problem, nicht meines. Ich empfehle
professionelle Hilfe bei der Verarbeitung dieses Traumas.
Rational ist das jedenfalls nicht haltbar.

also wie denn nun? Am Ende dieses Postings schreibst du, dass die 80-jährigen ausgenommen seien. Aber irgendwie doch nicht??

Natürlich ist es nicht „dein“ Problem, du bist in den fetten Jahren einer Demokratie aufgewachsen und hast Not, Mord, Krieg nie sebst erlebt. Dennoch musst du es aushalten, dass es eben Menschen gibt, die mit diesem Land ein Problem haben. Aus guten Grund. DEIN Problem ist jetzt nur, dass du das aus unerfindlichen Gründen als einen persönlichen Angriff wertest. Ich tue das nicht. Deshalb reagierst du vehement aggressiv bei diesen Themen. Ich nicht.

Das ist richtig. Das betrifft ein paar Jahre unserer
Geschichte.
Sicher Jahre mit gravierenden Auswirkungen auf die gesamte
Welt, aber eben nur ein paar Jahre. Damit Deutschland
charakterisieren zu wollen, ist albern.

Nun, de facto ist Deutschland bis heute von dieser Geschichte geprägt - im positiven wie im negativen Sinne. Insofern hat diese Teil der Geschichte natürlich den Charakter dieses Landes geprägt. Ich vermeide es jetzt, wie du einen Nachsatz zu bringen, dass man dummm und ignorant sein müsse, wenn man das nicht erkenne:smile:. Um nur ein Beispiel zu bringen:

  1. Wir haben in der Verfassung eine „wehrhafte“ Demokratie konstituiert, die bis heute unsere öffentliche Diskussion und den Umgang mit bestimmten Meinungen definiert.

(Und wir haben mindestens einmal im Jahr im Spiegel Hitler auf dem Titelbild (und mindestens einmal im Jahr Jesus, gleicht sich das dann aus?) - oder Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg.

Hitler scheint überhaupt bis heute der sehr sexy Dämon zu sein.

Das denke ich nicht und halte es für ein Scheinargument. Im
übrigen sehe ich sehr wohl eine Art „Ablenkungstaktik“, denn
es scheint ja immer noch nicht möglich zu sein, Israel für
seine Verbrechen zu ächten und zu sanktionieren. Im Gegenteil,
dieser Staat wird auch noch unterstützt und subventioniert in
seinem grausamen Tun. Und wir lächeln demütig, weil wir ja
„Tätervolk“ sind? Nein danke.

Nun, das erlebe ich nicht so, ich höre das zwar immer als Argument, auch von Möllemann damals. Es stimmt aber de facto nicht. Niemand verbietet dir, Israel zu kritisieren. Zumindest nicht in den Diskussionen, die ich verfolgt habe. Dass reale Außenpolitik alles andere als moralisch Spaß macht, sehe ich auch so, ich kann nur nicht nachvollziehen, wieso das bei Israel scheinbar besonders verachtenswert ist. Und wieso hier manche schon Schaum vor den Mund bekommen, wenn man den Namen dieses Landes nur in den Mund nimmt. Das ist ja wirklich schon wie beim pawloschen Reflex. Wenn ich mir anschaue, wie freundlich hier Putin aufgenommen wird und dass ernsthaft über die Abschaffung des Waffenboykotts gegenüber China diskutiert wurde, finde ich das auch nicht wirklich gut.

Von den 80jährigen dürften kaum noch welche existieren, und in
diesem ganzen Thread geht es in keiner Weise konkret um
Holocaustüberlebende, denn der einzige solche in der Knesset
hat bewundernswert reagiert. Die, die zicken, gehören
jedenfalls nicht in diese Gruppe.

Mir scheint, wir sind längst auf einer allgemeineren Ebene des Themas angekommen. Ich verstehe deine Diskussionsbeiträge zumindest so.

Das Konzept der Erbsünde weise ich für meinen Teil jedenfalls
von mir.

Was genau ist das?

Ich bin nicht bereit, auch nur den Hauch einer

Verantwortung für die Untaten der NS-Zeit zu übernehmen.

Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen Schuld und Verantwortung. Kennst du diesen? Oder verwendest du das synonym? Ich frage, wegen deines Einwurfes zur Erbsünde.

Wer

nicht in der Lage ist, mich als Individuum und als Deutscher
in der heutigen Zeit zu sehen, hat in meinen Augen (jene
80jährige ausgenommen, aber wie gesagt, das dürften nur noch
Verinzelte sein) ein intellektuelles Defizit.

Dass du bestimmte Positionen persönlich nimmst, mache ich anderen nicht zum Vorwurf.

grüße,

barbara

Hi

Aufgeregt haben sich ganz andere, und Thema war FcWs
unpassender Hitlervergleich.

Also aufgeregt hast Du Dich schon.

Nun, es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen ‚sich aufregen‘ und ‚eine dezidierte Meinung vertreten‘.

Aufgeregt haben sich, wie gesagt, ganz andere…

Wobei ich an der Stelle
bemerken möchte daß ich die Angriffe des Hausdrachens gegen
Dich unangemessen finde.

Danke! Und der ‚Hausdrache‘ wäre jetzt…wer von den beiden?

von FcW angeführten Argument - auch wenn er, im Nachhinein,
seinen Satz so verstanden wissen möchte.

Es tut mir leid, aber ich habe seinen Satz genau so wie er
verstanden. Und zwar sofort und nicht im Nachhinein.
Und ich kannte dieses Argument auch schon vorher von
Interviews mit Opfern.

Der Satz war nicht besonders schwer zu verstehen. Er lautete, verkürzt: Wer als Holocaust-Überlebender die deutsche Sprache meidet, vollendet Hitlers Politik.

Ja, auch mir war klar, welche Argumentationsschiene zur Rechtfertigung dieses Hitler-Vergleichs gefahren werden würde, aber dieser Standpunkt ist nicht auf eine Analogie angewiesen, durch die Opfer, die sich auf eine bestimmte Weise verhalten, in die Nähe der Täter gerückt werden.

Das Thema wurde ja schon bei Raus Rede
vor ein paar Jahren gebracht. Da wurde von Opfern des
Holocaust genau das auch gesagt.

Dass Sie Hitlers Politik vollendeten? Ich bezweifle das.

Wer als Holocaust-Überlebender den Klang der deutschen Sprache
nicht erträgt, ist ein Opfer, kein Vollender, von Hitlers
Politik.

Du hast es immer noch nicht verstanden.

Na, dann wären wir ja schließlich beim ultimativen Argument angelangt. Glückwunsch!

Gruß, M.

Wenn Du Deutschland „Land der Täter“ nennst, dann nennst Du
damit jeden Deutschen einen „Täter“

und das ist nicht nur
dumm, sondern auch falsch und unbedingt inakzeptabel.

Au ja. Und wer vom ‚Land der Dichter und Denker‘ spricht,
nennt damit jeden Deutschen sowohl ‚Dichter‘ wie auch
‚Denker‘.

Außer natürlich, eine solche Interpretation wäre „dumm,
falsch und unbedingt inakzeptabel“
- aber das kann ich mir
jetzt echt nicht vorstellen…

Ich halte nichts davon, stolz auf Dinge zu sein, die man nicht selbst geleistet hat. Ebensowenig halte ich davon, sich für die zu schämen, die man nicht selbst verbockt hat. Insofern sind in meinen Augen beide Bezeichnungen inakzeptabel, tatsächlich. Deutschland ist das Deutschland von heute, wer das nicht begreift, ist einer jener „ewig gestrigen“, auf die eine oder andere Weise.

Allerdings haben wir auch heute noch Dichter und Denker, die durchaus respektabel sind, finde ich - Täter im Sinne dieses Threads jedoch nicht (bzw. kaum noch - die letzten übrig gebliebenen sterben gerade aus).

Wenn Du Deutschland „Land der Täter“ nennst, dann nennst Du
damit jeden Deutschen einen „Täter“

und das ist nicht nur
dumm, sondern auch falsch und unbedingt inakzeptabel.

Au ja. Und wer vom ‚Land der Dichter und Denker‘ spricht,
nennt damit jeden Deutschen sowohl ‚Dichter‘ wie auch
‚Denker‘.

Außer natürlich, eine solche Interpretation wäre „dumm,
falsch und unbedingt inakzeptabel“
- aber das kann ich mir
jetzt echt nicht vorstellen…

Ich halte nichts davon, stolz auf Dinge zu sein, die man nicht
selbst geleistet hat. Ebensowenig halte ich davon, sich für
die zu schämen, die man nicht selbst verbockt hat.

Ja, das ist alles sehr ehrenwert - nur am Thema vorbei.

Zur Erinnerung: Sie haben behauptet, der Begriff „Land der Täter“ impliziere, alle Deutschen seien Täter.

Das tut er nicht, genausowenig wie der Begriff „Land der Dichter und Denker“ impliziert, alle Deutschen seien Dichter und Denker.

Jetzt verstanden?

M.

ich befürchte, wir reden aneinander vorbei.

Dieses Erbsünde-Dingens erkläre mir nochmal in Ruhe, meinst du damit „Kollektivschuld“ - die lehne ich auch ab. Verantwortung jedoch nicht.

Denn wenn jeder Mensch gleich viel wert ist, dann ist es auch
jedermanns Sprache, zum Beispiel. Dann gibt es KEINEN Grund,
sich in Sachen Sprache anders zu verhalten als zu allen
anderen.

d’daccord. Das erwartet ja auch niemand von dir persönlich, oder hab ich was nicht mitgekriegt?

Ich halte nun wirklich gar nichts von Nationalstolz oder
Patriotismus, aber es gibt keinen Grund sich für seine
Herkunft oder Sprache zu schämen oder damit hinter’m Berg zu
halten, abgesehen von den Dingen, die aktuell(!) passieren.

Wieso sollst du dich schämen? Wer sagt denn so Sachen? Ich habe ja einige Zeit im Ausland gelebt - und bin nie auf die Idee gekommen, mich zu schämen. Im Gegenteil, ich liebe mein Land und verteidige es auch, wenn es „ideell“ angegriffen wird - auch von innen:smile:!

Bei den Nazis und manchen anderen beobachte ich eher mal das Phänomen des „Fremdschämens“ an mir, dass ich auch aus dem persönlichen Umfeld kenne.

grüße,

barbara

hi,

In der mittelhochdeutschen Periode entwickelten sich in Deutschland spezifisch jüdische Ausprägungen des Deutschen. Sie wiesen zum einen aufgrund der erzwungenen geographischen Mobilität der Juden kleinere Unterschiede zu den jeweiligen Ortsdialekten der Nichtjuden auf; zum anderen enthielten sie viele hebräische, aramäische und vereinzelt auch romanische, französische, spanische und slawische Wörter, und teilweise war auch der Satzbau durch ziemlich wörtliche Übersetzungen aus dem Hebräischen und Aramäischen geprägt. Das eigentliche Jiddisch entstand, als Juden in großer Zahl vor den Verfolgungen in Deutschland nach Polen-Litauen flohen. Dort vermischten sich ihre Dialekte und entwickelten sich anders als in Deutschland weiter; dazu kamen viele Entlehnungen aus slawischen Sprachen. Auch die Grammatik enthält einige deutliche slawische Einflüsse, so etwa bei der Wortstellung, bei reflexiven Verben und bei der Negation. Mit der Massenauswanderung in die USA im 19. Jh. wurde das Jiddische in den englischen Sprachraum transportiert und dementsprechend beeinflusst. Heute gibt es in einigen traditionellen jüdischen Gemeinden (zum Beispiel in New York, London und Antwerpen), größere Sprechergruppen, die Jiddisch als hauptsächliche Alltagssprache verwenden und an die nächste Generation weitergeben.

Die Periode zwischen 1800 und 1900 wird oft als goldenes Zeitalter der jiddischen Literatur gewertet. Diese Periode trifft mit der Wiederbelebung des Hebräischen als gesprochene Sprache zusammen und der Wiedergeburt der hebräischen Literatur. Größtenteils durch jüdische Kulturschaffende haben jiddische Wörter Eingang in den Wortschatz des US-amerikanischen Englisch gefunden.

quelle wikipedia.de

dann würde zum beispiel das hier (jiddisch mit herb. buchstaben)

די-אָ אַלװעלטלעכע דעקלאַראַציע פֿון מענטשנרעכט װי אַ מאָס און אַ ציל פֿאַר אַלע אומות און אַלע פֿעלקער, כּדי יעדער מענטש און יעדער אינסטאַנץ זאָל האָבן אַלעמאָל אין זינען די-אָ דעקלאַראַציע, און װעט זיך מיִען, דורך לערנען און דערציִען, צו דערמוטיקן דאָס אָנערקענען פֿון די רעכט און די פֿרײַהײטן, און אַז זײ זאָלן אָננעמען מיטלען, סײַ נאַציאָנאַלע סײַ אינטערנאַציאָנאַלע, צו פֿאַרזיכערן דאָס אַלװעלטלעכע אָנערקענען און אָפּהיטן, סײַ צװישן די פֿעלקער פֿון מיטגליד-לענדער, סײַ צװישן די מענטשן װאָס אונטער זײער השפּעה.

das heißen (jiddisch mir lat. buchstaben)

di-o alweltleche deklarazie fun mentschnrecht wi a moß un a zil far ale umuß un ale felker, chdi ieder mentsch un ieder inßtanz sol hobn alemol in sinen di-o deklarazie, un wet sich mien, durch lernen un derzien, zu dermutikn doß onerkenen fun di recht un di fraihaitn, un as sai soln onnemen mitlen, ßai nazionale ßai internazionale, zu farsichern doß alweltleche onerkenen un ophitn, ßai zwischn di felker fun mitglid-lender, ßai zwischn di mentschn woß unter saier hschpeh.

da versteht man doch einiges.

cu alex

Wenn Du Deutschland „Land der Täter“ nennst, dann nennst Du
damit jeden Deutschen einen „Täter“

und das ist nicht nur
dumm, sondern auch falsch und unbedingt inakzeptabel.

Au ja. Und wer vom ‚Land der Dichter und Denker‘ spricht,
nennt damit jeden Deutschen sowohl ‚Dichter‘ wie auch
‚Denker‘.

Außer natürlich, eine solche Interpretation wäre „dumm,
falsch und unbedingt inakzeptabel“
- aber das kann ich mir
jetzt echt nicht vorstellen…

Ich halte nichts davon, stolz auf Dinge zu sein, die man nicht
selbst geleistet hat. Ebensowenig halte ich davon, sich für
die zu schämen, die man nicht selbst verbockt hat.

Ja, das ist alles sehr ehrenwert - nur am Thema vorbei.

Im Gegenteil, das ist hart am Thema. Es geht nämlich um Pauschalurteile und ihre Unsinnigkeit.

Zur Erinnerung: Sie haben behauptet, der Begriff „Land der
Täter“ impliziere, alle Deutschen seien Täter.

Es stempelt alle Deutschen ab und drückt ihnen zumindest eine Mitschuld auf, die sie nunmal nicht tragen.

Das tut er nicht, genausowenig wie der Begriff „Land der
Dichter und Denker“ impliziert, alle Deutschen seien Dichter
und Denker.

Jetzt verstanden?

Im Gegensatz zu Dir schon lange.

M.

Wenn Du genau liest, diskutieren wir…

für einen Holocaust-Überlebenden wird Deutschland immer das
Land der Täter bleiben, weil das seine Erinnerungen an dieses
Land sind.

Das ist sein Problem, nicht meines. Ich empfehle
professionelle Hilfe bei der Verarbeitung dieses Traumas.
Rational ist das jedenfalls nicht haltbar.

also wie denn nun? Am Ende dieses Postings schreibst du, dass
die 80-jährigen ausgenommen seien. Aber irgendwie doch nicht??

Lies bitte genau: Die Holocaust-Überlebenden nehme ich von meinem Urteil „intellektuelles Defizit“ aus, da deren verschobene Sichtweise nicht auf ein ebensolches, sondern eben auf schwere Traumata zurückzuführen ist, also eine psychische Störung. Da können sich die Jungen aber nicht mehr drauf berufen. Irrational ist beides - das eine ist dumm, das andere emotional.

Dennoch musst du es aushalten, dass es eben
Menschen gibt, die mit diesem Land ein Problem haben. Aus
guten Grund.

Den guten Grund bezweifle ich bei schätzungsweise 95% derjenigen, die das Problem haben.

Das denke ich nicht und halte es für ein Scheinargument. Im
übrigen sehe ich sehr wohl eine Art „Ablenkungstaktik“, denn
es scheint ja immer noch nicht möglich zu sein, Israel für
seine Verbrechen zu ächten und zu sanktionieren. Im Gegenteil,
dieser Staat wird auch noch unterstützt und subventioniert in
seinem grausamen Tun. Und wir lächeln demütig, weil wir ja
„Tätervolk“ sind? Nein danke.

Nun, das erlebe ich nicht so, ich höre das zwar immer als
Argument, auch von Möllemann damals. Es stimmt aber de facto
nicht.

Ich widerspreche!

Niemand verbietet dir, Israel zu kritisieren. Zumindest
nicht in den Diskussionen, die ich verfolgt habe.

Das sehe ich anders. Auch hier in w-w-w wird leider nur selten differenziert und bei Kritik an dem Staate Israel nur zu schnell die Antisemitismus-Keule herausgeholt, und in öffentlichen Diskussionen ist das noch schlimmer. Möllemann musste dafür sterben…

Dass reale
Außenpolitik alles andere als moralisch Spaß macht, sehe ich
auch so, ich kann nur nicht nachvollziehen, wieso das bei
Israel scheinbar besonders verachtenswert ist.

Wenn ich mir anschaue, wie
freundlich hier Putin aufgenommen wird und dass ernsthaft über
die Abschaffung des Waffenboykotts gegenüber China diskutiert
wurde, finde ich das auch nicht wirklich gut.

Nun, Putins Außenpolitik ist erheblich kompatibler zur deutschen als die von Sharon, Bush jr. et. al. Es gibt jedenfalls gute Gründe, Putin ewrheblich freundlicher aufzunehmen als die eben erwähnten beiden Kriegstreiber. Eine freundliche Haltung China gegenüber kann ich wie Du auch nicht nachvollziehen.

Von den 80jährigen dürften kaum noch welche existieren, und in
diesem ganzen Thread geht es in keiner Weise konkret um
Holocaustüberlebende, denn der einzige solche in der Knesset
hat bewundernswert reagiert. Die, die zicken, gehören
jedenfalls nicht in diese Gruppe.

Mir scheint, wir sind längst auf einer allgemeineren Ebene des
Themas angekommen. Ich verstehe deine Diskussionsbeiträge
zumindest so.

Ich versuche, das Ursprungsthema dabei nicht aus dem Blick zu verlieren. Mein Anlass, mich hier zu beteiligen, war die Pauschalverurteilung einer (der deutschen) Sprache und das Postulat der Kollektiv- und Erbschuld. Beides steht im direkten Zusammenhang mit der Rede Köhlers.

Ich bin nicht bereit, auch nur den Hauch einer

Verantwortung für die Untaten der NS-Zeit zu übernehmen.

Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen Schuld und
Verantwortung. Kennst du diesen? Oder verwendest du das
synonym? Ich frage, wegen deines Einwurfes zur Erbsünde.

Sicher kenn ich den, und ich verwende beides hier, aber nicht synonym. Sowohl Schuld als auch Verantwortung weise ich in Bezug auf die Greueltaten der NS-Zeit von mir. Die deutsche Weste ist diesbzgl. heute sauber.

Wer nicht in der Lage ist, mich als Individuum und als Deutscher
in der heutigen Zeit zu sehen, hat in meinen Augen (jene
80jährige ausgenommen, aber wie gesagt, das dürften nur noch
Verinzelte sein) ein intellektuelles Defizit.

Dass du bestimmte Positionen persönlich nimmst, mache ich
anderen nicht zum Vorwurf.

Ich schrieb bewusst „mich als Deutschen“, um deutlich zu machen, daß ich das nicht (nur) auf mich persönlich bezogen meine. Das gilt für ALLE Deutschen - erstmal.

Gruß,

Malte.

Denn wenn jeder Mensch gleich viel wert ist, dann ist es auch
jedermanns Sprache, zum Beispiel. Dann gibt es KEINEN Grund,
sich in Sachen Sprache anders zu verhalten als zu allen
anderen.

d’daccord. Das erwartet ja auch niemand von dir persönlich,
oder hab ich was nicht mitgekriegt?

Von Köhler wurde es offenbar erwartet, bzw. es wurde nicht mal von ihm erwartet, er wurde schon im Vorwege geächtet. Im übrigen erwartet Messalina das offenbar von mir, wenn sie postuliert, jeder Jude habe das Recht die deutsche Sprache nicht hören zu müssen.

Ich halte nun wirklich gar nichts von Nationalstolz oder
Patriotismus, aber es gibt keinen Grund sich für seine
Herkunft oder Sprache zu schämen oder damit hinter’m Berg zu
halten, abgesehen von den Dingen, die aktuell(!) passieren.

Wieso sollst du dich schämen? Wer sagt denn so Sachen? Ich
habe ja einige Zeit im Ausland gelebt - und bin nie auf die
Idee gekommen, mich zu schämen. Im Gegenteil, ich liebe mein
Land und verteidige es auch, wenn es „ideell“ angegriffen wird

  • auch von innen:smile:!

Wer so Sachen sagt? Dumme Menschen. Ich persönlich habe solche Dinge von sehr vielen US-Amerikanern gehört. Die offensichtliche und erzwungene Demutshaltung gegenüber Israel und auch gegenüber den Juden gehört auch dazu. Ich erinnere an das peinliche Gezanke um das ohnehin schon peinliche Mahnmal in Berlin…

Bei den Nazis und manchen anderen beobachte ich eher mal das
Phänomen des „Fremdschämens“ an mir, dass ich auch aus dem
persönlichen Umfeld kenne.

Da gehe ich allerdings mit. Das ist jedoch unabhängig von der politischen Haltung, denke ich, auch wenn bestimmte extreme Richtungen nur auf Grundlage fremdschämenswürdigenden Gedankenguts entstehen können.

Gruß,

Malte.

Ja, das ist alles sehr ehrenwert - nur am Thema vorbei.

Im Gegenteil, das ist hart am Thema. Es geht nämlich um
Pauschalurteile und ihre Unsinnigkeit.

Niemand bestreitet die Unsinnigkeit von Pauschalurteilen.
Hier liegt nur keines vor.

Zur Erinnerung: Sie haben behauptet, der Begriff „Land der
Täter“
impliziere, alle Deutschen seien Täter.

Es stempelt alle Deutschen ab und drückt ihnen zumindest eine
Mitschuld auf, die sie nunmal nicht tragen.

Aha. So wie ‚Land der Dichter und Denker‘ alle Deutschen zu Dichtern und Denkern erklärt, was Sie nun mal nicht sind…wie Ihre Postings immer wieder aufs Schönste beweisen…

M.

Moin,

also, völlig aus der Luft gegriffen scheint das nicht sein -
wobei ich auch keine Unterstellung sehe, sondern nur ein
Statement zu einer Aussage.

Falls du das Geschreibsel von Messalina nochmal durchliest wirst du z.B. die Unterstellung finden, jemand haben die Opfer mit Hitler gleichgesetzt. Als nächstes kommt dann der unvermeidliche Kommentar mit der braunen Sauße und schon hat man wieder einen hübschen Phantom-Nazi kreiert.

Wenn ich Malte lese, bin ich mir
in der Tat nicht 100 %-ig sicher, wie er das meint mit den
Emotionalitäten „rauskramen“. Hier lese ich schon raus, dass
die „sich doch nicht so anstellen“ sollen. Aber ich habe ja
nachgehakt und bin gespannt, wie er es gemeint hat.

Immerhin hakst du noch nach, für andere scheinen ein paar Worte (deren inhaltlicher Zusammenhang erstmal egal zu sein scheint) zu genügen, um ihre Reflexe zu aktivieren. Wer allerdings selbst jetzt nach mehrfachen Erklärungsversuchen immer noch nicht gerafft hat, worum es geht, der muss sich allerdings langsam die Bezeichnung „merkbefreit“ gefallen lassen.

Ich frag mich bei solchen „Diskussionen“ immer, ob es so wenig
„echten“ Antisemitismus und Faschismus gibt, dass man ihn
jetzt schon erfinden muss, um als tapferes Kämpferlein gegen
das Böse in der Welt dazustehen, oder ob diese tapferen
Menschen einfach nicht den Mut haben, sich mit den richtig
„bösen“ auseinanderzusetzen, und daher lieber Papierdrachen
aufbauen, die sie dann relativ gemütlich attackieren können.

Es ging doch nicht um Antisemitismus und Faschismus, sondern
um den angemessenen Umgang mit der Geschichte in einem
Dialog mit einem Land, in dem heute noch viele Opfer dieses
Teils der Geschichte leben.

Es geht wohl eher darum, dass es Leute gibt, die meinen, sie wüssten ganz genau, wie dieser Umgang auszusehen habe, und deren Begründen hier nichtmal auf eigenem Empfinden fußt, sondern die vermeintliche Befindlichkeiten von Holocaust-Überlebenden heranzerren, grad so, als würde es sich bei diesen um eine homogene Menge handeln, die gleich empfinden und reagieren.

Wenn du zum Beispiel schreibst: „für einen Holocaust-Überlebenden wird Deutschland immer das Land der Täter bleiben, weil das seine Erinnerungen an dieses Land sind.“ dann frage ich mich, mit welcher Sicherheit du diese Pauschalisierung hier anführst.

Für mich riecht das stark nach Instrumentalisierung der Holocaus-Überlebenden, um seinen eigenen Standpunkt zu untermauern. Genau so könnte ICH nämlich schreiben: „Für einen Holocaust-Überlebenden wird Deutschland nie das Land der Täter sein, weil er auch noch viele andere Erinnerung an dieses Land hat“.

Eben diese Instrumentalisierung sehe ich auch bei den Knesset-Abgeordneten, die sich den Anschein gaben, im Namen von Holocaust-Überlebenden zu sprechen, wenn sie ein Verbot der Deutschen Sprache in der Knesset fordern, während der einzige tatsächliche Überlebende sich die Rede anhörte.

Zum weiteren: Allgemein diskutiere ich immer noch lieber mit
dir und anderen darüber, die mir in ihrer demokratischen
Grundeinstellung ähnlich sind - und bei denen ich davon
ausgehe, dass wir in unserem grundsätzlichen Menschenbild auf
dem gleichen normativen Fundament stehen. (siehe das
Grundgesetz, grobe Züge der allgemeinen Menschenrechte etc.)

Du warst mit der von mir umschriebenen Gruppe auch nicht gemeint. Mit dir diskutiere ich grade gerne, weil ich unsere unterschiedlichen Standpunkte in einigen Bereichen durchaus interessant und diskussionswürdig finde. Ich meinte jedoch eher die Leute hier, die mit unermüdlichem Eifer Postings nach Wörtern und Redewendungen abgrasen, um vermeintlich Bedenkliches aufzuspüren, anzuprangern und eine Diskussion eher zu verhindern (indem nämlich inhaltlich gar nicht mehr auf das Geschriebene eingegangen wird, nachdem der Stempel erstmal sitzt).

Ich halte es für eine fruchtbarere und sinnvollere Strategie,
Menschen, die ich grundsätzlich für lernfähig und - willig
halte von etwas zu überzeugen, dass ich für wichtig und
richtig halte, als rauszugehen und mich von ignoranten Nazis
verprügeln zu lassen *gg*.

Nichts für Ungut, aber ich denke Malte müsste sich da mehr Sorgen machen, von Nazis verprügelt zu werden, als du.

(Da gibt es andere Strategien als
die Diskussion in einem Forum.) Bzw. mit Leuten zu
diskutieren, die ignorant und lernunwillig sind.

Das Problem ist nur, dass es diese ignoranten und lernunwilligen Leute eben auch auf der anderen Seite gibt, wie hier ja offensichtlich wurde. Ich bin mir z.B. sicher, dass Messalina es furchtbar gut meint, aber eine Diskussion ist ganz offensichtlich mit diesem User nicht möglich (welche Erfahrungen außer mir in diesem Brett ja auch schon andere machen durften).

Dazu ist mir
mittlerweile meine Zeit zun schade, denn meine Altersweisheit
(*gg*) hat mich zu der Erkenntnis gebracht, dass meine
Energien woanders sinnvoller eingesetzt werden können.

Deshalb hatte ich übrigens Anfangs vor, dieses Brett komplett zu meiden. Hätte ich mich doch auch weiter daran gehalten… *g*.

Nein, ernsthaft: Meine Erfahrung aus vielen Diskussion mit
Menschen, die extrem rechts oder auch links stehen, die
wirklich nicht auf dem gleichen Fundament „denken“, ist, dass
es nicht funktioniert - die Diskussion.

Da habe ich andere Erfahrungen.

Was bleibt ist immer
die Erkenntnis, dass ich zumindest einen Minimalkonsens
darüber brauche, dass jeder Mensch „gleich viel wert ist“, mal
verkürzt formuliert.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich mit genau diesem Minimalkonsens in eine Diskussion reingehe, diese auch fruchtbar wird. Nimm einen Rechtsradikalen als Mensch, der „gleich viel wert ist“ wahr, und zeig ihm das auch, dann kann man über Meinungen durchaus diskutieren (und vielleicht auch was verändern).

(Manchmal zeigt sich natürlich auch erst
im Laufe der Diskussion, dass es tatsächlich diesen
Minimalkonsens nicht gibt).

Stimmt, meistens sieht man bereits zu Beginn einer Diskussion, dass hier jemand sitzt, der sein Gegenüber eben nicht als Mensch, der „gleich viel wert ist“ wahrnimmt. Dann kann das Ganze nur noch in einem unerquicklichen Schlagabtausch enden, der lediglich dazu führen wird, dass beide Seiten sich in ihrer bisherigen Position bestärkt sehen werden.

Was man gegen die richtig „bösen“, wie du es ausdrückst, tun
kann ist nur eines:

  1. körperliche Gewalt verhindern.

Körperliche Gewalt ist ein Straftatbestand. Wenn es jemanden gäbe, der wüsste, wie diese zu verhindern sei, dann wären unsere Gefängnisse nicht voll von Gewalttätern. Ich befürchte also, dieses wird ein frommer Wunsch bleiben.

  1. die Ausbreitung dieser Ideen, z.B. durch bestimmte Worte
    und Argumentationsmuster, aufzeigen - und dafür
    sensibilisieren.

Was heißt hier „dieser Ideen“ ? Für mich macht es erstmal keinen Unterschied, aus welchem Grund Leute hetzen oder pöbeln. Es ist doch immer so, dass jeder meint, sein „Zweck“ würde die Mittel schon irgendwie heiligen. „Diese Ideen“ besteht für mich z.B. auch in der Idee, man könne Leute mundtod machen, indem man versucht, ihnen eine gewisse Gesinnung unterzujubeln.

  1. und (im Fall der NPD) zeigen, dass die außer Sprüche
    klopfen auch wirklich gar nix drauf haben. (bzw in Foren wie
    hier bestimmte rechte Strategien entlarven, wie es Mike und
    andere immer wieder tun)

Das ist ein Punkt, bei dem ich Mike für seinen unermüdlichen Einsatz auch sehr dankbar bin :smile:
Allerdings geht es mir wie gesagt weniger um eine bestimmte politische Richtung. Grade die Überzeugung, das „Richtige“ zutun, ist ja häufig erst der Anlass für ideologisch motivierte Gewalttätigkeiten.

Gruß
Marion

Im
übrigen erwartet Messalina das offenbar von mir, wenn sie
postuliert, jeder Jude habe das Recht die deutsche Sprache
nicht hören zu müssen.

Von Ihnen, werter Malte, erwarte ich gar nichts - auch nicht, dass Sie den Unterschied zwischen ‚Jude‘ und ‚Holocaust-Überlebender‘ bzw. zwischen ‚hören müssen‘ und ‚hören wollen‘ begreifen…

Nichtsdestotrotz, der fragliche Satz lautete:
"Jeder Holocaust-Überlebende hat jedes Recht der Welt, nie in seinem Leben mehr die deutsche Sprache hören zu wollen! "

M.

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Lies bitte genau: Die Holocaust-Überlebenden nehme ich von
meinem Urteil „intellektuelles Defizit“ aus, da deren
verschobene Sichtweise nicht auf ein ebensolches, sondern eben
auf schwere Traumata zurückzuführen ist, also eine psychische
Störung. Da können sich die Jungen aber nicht mehr drauf
berufen. Irrational ist beides - das eine ist dumm, das andere
emotional.

das andere ist mehr als „emotional“ - Ursache ist eine Verletzung der Psyche, eine Verletzung, die klar von deutschen Boden ausging, in einem der unmenschlichsten Systeme, die man sich ausdenken kann. Insofern fühle ich mich z.B. sehr wohl „verantwortlich“ dafür, dass diese Menschen, die Überlebenden von Deutschen sensibel behandelt werden. Und ich insistiere, wenn ich anderes vermute.

Dennoch musst du es aushalten, dass es eben
Menschen gibt, die mit diesem Land ein Problem haben. Aus
guten Grund.

Den guten Grund bezweifle ich bei schätzungsweise 95%
derjenigen, die das Problem haben.

Das mag sein, ich persönlich habe z.B. auch keinen Spaß an Deutschenjagd in Grobritannien & „Don’t mention the war“ & co. Mit vernünftigen Briten kann man darüber gut diskutieren (was ich gerade neulich wieder getan habe, deshalb kommt mir das Beispiel). Diesen Grund aber ausgerechnet in einer Diskussion in Zusammenhang mit Holocaust-Überlebenden in Frage zu stellen, ist schon gewagt, wenn man nicht Gefahr laufen will, missverstanden zu werden. Dann sollte man doch eher mit Berichtigungen reagieren und nicht mit Ärger über das Insistieren. Ich empfand und empfinde deine Statements zu diesem Thema recht indifferent.

Das sehe ich anders. Auch hier in w-w-w wird leider nur selten
differenziert und bei Kritik an dem Staate Israel nur zu
schnell die Antisemitismus-Keule herausgeholt, und in
öffentlichen Diskussionen ist das noch schlimmer. Möllemann
musste dafür sterben…

Auweiah:smile:. Es lebe die Verschwörungstheorie:smile:)…und die Paranoia-bretter von w-w-w haben sowieso eine Diskussionskultur, die unter aller Kanone ist. Dennoch: ich sehe auch hier eher die anderen schreiben, die jammern: Da, ich ich darf das nicht sagen, weil ich sonst Antisemit genannt werde. Dass das auch wirklich jemand tut, habe ich noch nicht gelesen. (wobei ich hier auch nicht immer mitlese, mir liegt an meiner geistigen Gesundheit einiges). Im Große und Ganzen ist das ein Pseudoargument von Möllemann und Co gewesen, das natürlich prächtig an den Stammtischen usnerer Republik gedieh.

Ich versuche, das Ursprungsthema dabei nicht aus dem Blick zu
verlieren. Mein Anlass, mich hier zu beteiligen, war die
Pauschalverurteilung einer (der deutschen) Sprache und das
Postulat der Kollektiv- und Erbschuld. Beides steht im
direkten Zusammenhang mit der Rede Köhlers.

Diese Erbschuld hat hier aber weder Messalina noch peet noch ich behauptet. Ich sehe hier eher deine persönliche Befindlichkeit dem Thema gegenüber. („rotes Tuch“)

Sicher kenn ich den, und ich verwende beides hier, aber nicht
synonym. Sowohl Schuld als auch Verantwortung weise ich in
Bezug auf die Greueltaten der NS-Zeit von mir. Die deutsche
Weste ist diesbzgl. heute sauber.

Man kann auch für etwas Verantwortung haben, das man selbst nicht verursacht hat. Ich vermute z.B. schwer, dass wir alle noch bis zum Sankt Nimmerleinstag die Geldschuldenberge unserer jetzigen Regierungen abzahlen müssen. Natürlich könnten unsere Enkel argumentieren, man habe sie nicht verursacht und sei nicht Schuld daran, dass die Schulden da sind. Bezahlen müssen sie dennoch, sie haben die Verantwortung dafür, auch wenn sie sich für die Dummheit ihrer Großeltern in den Allerwertesten beißen. (außer, unser Wirtschaftssystem wird bis dahin ausgeheblt und Frank kommt an die Macht:smile:)

Deshalb halte ich es wichtig, hier von Verantwortung zu reden und sich dieser auch zu stellen, Wie das dann konkret aussehen kann, muss dann diskutiert und immer wieder neu verhandelt werden. Die Verantwortung ist da.

grüße,

barbara

Nichtsdestotrotz, der fragliche Satz lautete:
"Jeder Holocaust-Überlebende hat jedes Recht der Welt, nie
in seinem Leben mehr die deutsche Sprache hören zu wollen!
"

Ich empfehle Dir nochmals nachzulesen: Zu diesem Satz habe ich Dir uneingeschränkt zugestimmt , auch wenn ich die Formulierung etwas eigenartig finde, aber das passt zu dem Gesamteindruck, den Du bietest.

Nichtsdestotrotz, der fragliche Satz lautete:
"Jeder Holocaust-Überlebende hat jedes Recht der Welt, nie
in seinem Leben mehr die deutsche Sprache hören zu wollen!
"

Ich empfehle Dir nochmals nachzulesen: Zu diesem Satz habe
ich Dir uneingeschränkt zugestimmt
,

Und was tut das zur Sache? Offenbar haben Sie den Satz noch nicht einmal begriffen. Denn eins weiter oben behaupten Sie Folgendes:

„Im übrigen erwartet Messalina das offenbar von mir, wenn sie
postuliert, jeder Jude habe das Recht die deutsche Sprache
nicht hören zu müssen.“

Noch einmal: ‚Jude‘ ist nicht ‚Holocaust-Überlebender‘ - und ‚hören müssen‘ ist nicht ‚hören wollen‘.

Aber lustig, dass ausgerechnet Sie ständig auf die Idee verfallen, anderen genaueres Lesen anzuraten…

auch wenn ich die
Formulierung etwas eigenartig finde, aber das passt zu dem
Gesamteindruck, den Du bietest.

Interessant, Malte!