Kopftuch erlaubt

ja genau. Wie im „Leben des Brian“, wo die Frauen Bärte

trugen.

ha ha sehr witzig. mein einwand war durchaus ernst gemeint.

datafox

Schade…
dass man hier keine **** vergeben kann.
Ich bin 100% mit dir einverstanden.

Wie ich unten bereits geschrieben habe, ich als Lehrerin trage eine Kette mit einem Kreuz und habe auch Schüler, die keine Christen sind. Ich finde diese Diskussion lächerlich und die Intoleranz viele Menschen macht mir Angst.

Gruß
Camilla

Hi!

Die Einführung von blauen Uniformen für die Polizei ist eine
Anpassung an EU-Standards. Es wird angestrebt, dass alle
Polizisten im EU-Raum die gleibe Farbe tragen sollen (blau ist
heute bereits in der Mehrheit). Das hat nichts mit Schill,
Bayern oder sonstwas zu tun.

natürlich hat es was damit zu tun. Eine Vereinheitlichung der
Uniformfarben in Europa hin oder her: Hamburg ist das einzige
Bundesland, das die Sache angegangen ist. Schill war dafür und
hat für die Kosten eine tierische Haue eingesteckt.

Hessen hat seit 2000 eine gleichartige Aktion laufen. Von den 16.000 Polizisten haben sich 10.800 für den Wechsel von grün-beige auf blau ausgesprochen.

Niedersachsen ist gerade dabei, alle Polizeifahrzeuge von grün-weiß auf blau-weiß (besser blau-silber) umzustellen. Siehe hier: http://dsb.it-pc.de/news.htm

In Brandenburg hat der Wechsel der Autofarbe bereits in 2002 stattgefunden.

Ansonsten nehme ich an, daß sich Deine Anmerkung nur auf das
Wort Schill bezog, denn einen Zusammenhang zu meinem
Standpunkt bzgl. der Kopftuchsache erkenne ich nicht.

Zur Kopftuchsache:
Ich bin gegen jede religiöse Symbolik im Unterricht. Egal ob Kreuz, Kopftuch oder Halbmond. Wer eine Auseinandersetzung über Religion will, der soll das im Religionsunterricht machen oder in den Werte-und-Normen-Stunden.

Und noch einen Einwand: Da sitzen zwei 12jährige Mädchen islamischen Glaubens in einer Klasse, die von einer Lehrerin unterrichtet werden, die streng gläubige Muslima ist und deshalb Kopftuch trägt. Was wird geschehen? Entweder betrachtet die Lehrerin die Mädchen als minder wertig (Muslima ohne Kopftuch!) oder die Mädchen werden sich vor lauter Angst anpassen und zukünftig mit Kopftuch kommen. Statt aus den Mädchen selbstbewußte Menschen zu machen, wird Unterwürfigkeit und Duckmäusertum gefördert. Prima!

Grüße
Heinrich

Hallo Camilla,

das Verfassungsericht hat lediglich festgestellt, dass es hier einer gesetzlichen Regelung bedarf. Wir leben in einer parlamentarischen Demokratie mit einer Gewaltenteilung - und das liegt die Gesetzgebung eben nicht bei einem Gericht:smile:. Gut so! Und das es um die Schule geht, und Bildungssache in unserer föderalen Republik Ländersache ist, muss sich jetzt halt jedes Land zu irgendeiner Entscheidung durchringen. Gut daran finde ich, dass die Karlsruher den Politikern mal klar machen, dass es nicht ihr Job ist, jede unangenehme Entscheidung zu treffen, für die die Politik keinen Mut hat.

grüßle,

barbara

Hallo,

Was machen wir, wenn ein gläubiger Moslem vor Gericht zieht
und die Abnahme oder Verhüllung aller Abbildungen eines
Menschen verlangt, weil dies gegen die Ausübung seiner
Religionsfreiheit verstößt? Wenn er verlangt, dass in der
Schule im Biologieunterricht die Unterweisung in menschlicher
Anatomie zu unterbleiben hat, weil es muslimische
Schüler/innen in der Klasse gibt? …

Aber genau darum geht es nicht, denn die Schule und die Lehrer sollen politik- und religionsneutral unterrichten, die Frage, die sich hier stellt, ist doch eher:
Kann sie das mit Kopftuch genauso gut wie eine Lehrerin mit Kreuz an einer sichtbaren Halskette?
Meine Meinung: JA!!!
Was bedeutet: Entweder mit Kopftuch und Kreuz - oder ohne Kopftuch und ohne Kreuz (mit allen weiteren Folgen des Verbots von Tragen von jeglichen religiösen oder politischen Symbolen, was ziemlich skurril werden könnte.)

Gruß
Claudia

NEIN

Nun ist es amtlich:
Das Bundesverfassungsgericht in Karlruhe hat entschieden, dass
muslimische Lehrerinnen an deutschen Schulen das Tragen des
Kopftuches erlaubt sein muss.

genau das hat das Bundesverfassungsgericht NICHT entschieden.

  1. Das Gericht hat sich NICHT mit der Frage befaßt, ob an deutschen Schulen Lehrer Kopftuch tragen dürfen oder nicht. Das Gericht hat sich vielmehr mit der Frage befaßt, ob eine muslimische Bewerberin, die überzeugt Kopftuch trägt, GEEIGNET ist, als Lehrer in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit übernommen zu werden. Das ist etwas anderes.

  2. Das Gericht hat auch NICHT die Frage entschieden, ob sich die Glaubensfreiheit des Lehrers letztlich gegen die Pflicht des Staates und seiner Organe zu weltanschaulicher Neutralität und die Grundrechte der Eltern und Schüler durchsetzt. Es hat lediglich - ganz formal - festgestellt, dass OHNE EINE GESETZLICHE GRUNDLAGE die im Kopftuch-Tragen zum Ausdruck gebrachte weltanschauliche Ausrichtung eines Lehramtsbewerbers nicht zum Maßstab seiner beamtenrechtlichen Eignung gemacht werden darf. Es hat dabei aber nicht abschließend entschieden, ob der Gesetzgeber eine solche Rechtsgrundlage schaffen darf oder nicht.

Problem nicht erkannt

Man kann es übertreiben. Niemals war die Rede davon, daß die
Lehrerin Kinder zum Islam bekehren will und nirgendwo ist die
Rede davon, daß Religionslehrer Kinder zum Christentum
bekehren wollen, die ein Kruzifix tragen.
Die ganze Debatte dreht sich letztlich darum, daß wir den
Islam und andere Religionen nicht verstehen bzw. Angst vor
ihnen haben. Dumm nur, daß die meisten Lehrer auch keine
Ahnung vom Christentum haben. Aber die dürfen fröhlich
Kruzifixe tragen und müssen sonntags nicht arbeiten.

Hier verkennst Du - wie die Mehrheit der Diskussionsteilnehmer - den Gegenstand des Problems. Es geht nicht darum, ob wir eine fremde Religion/Weltanschauung neben dem Christentum tolerieren oder nicht.

Es geht allein um die Frage, ob mit der Ausübung deutscher Staatsgewalt, die von verfassungs wegen zu weltanschaulicher Neutralität verpflichtet ist, ein Mensch beauftragt werden darf, der diese Neutralität nicht gewährleistet und mitträgt, sondern eine bestimmte Weltanschauung/Religion nach außen deutlich sichtbar zu Schau trägt. Diese Frage (und nur diese) ist zu verneinen. Der Staat - und ein Teil desselben ist auch der Lehrer in seiner Eigenschaft als Beamter - muß seinen Bürgern, das verlangt die Verfassung, weltanschaulich neutral gegenüber treten. Damit ist das Zurschaustellen eines so dominanten weltanschaulichen Symbols wie des Kopftuchs nicht zu vereinbaren.

Wir erlauben, daß jeder wo auch immer ein Kruzifix als
Halskette tragen darf, aber ein Kopftuch in der Schule böse
ist

Dieser Einwand drängt sich zwar auf, ist aber im Ergebnis verfehlt. Die Bundesrepublik Deutschland hat eine lange und tiefe christliche Tradition. Das Grundgesetz zwingt uns nicht dazu, unsere Tradition zu verleugnen oder zu verheimlichen (alles andere wäre auch lebensfremd); diese Tradition ist vielmehr, wie die Präambel des Grundgesetzes unmißverständlich zu erkennen gibt, Gegenstand und Grundlage des Grundgesetzes und insoweit auch Grenze des Gebots weltanschaulicher Neutralität. Das Gebot reicht daher nicht so weit, dass der Staat verpflichtet wäre, auch alle Symbole, die Ausdruck dieser Tradition sind, zu unterdrücken. Das Gebot weltanschaulicher Neutralität greift vielmehr erst dann ein, wenn die christliche Glaubensbekundung diesen „üblichen“ Rahmen verläßt und zu sehr in den Vordergrund rückt. In einem solchen Fall wird die Pflicht zu weltanschaulicher Neutralität auch den christlichen Glauben nachdrücklich in seine Schranken verweisen. Und das ist in der Vergangenheit auch bereits deutlich geschehen (Kruzifix-Urteil!).

Insgesamt gesehen ist dieses System ausgewogen und in der Sache nicht zu beanstanden.

Hallo,
ich habe von etwas weiter oben mal für dich kopiert, wofür das Kopftuch steht.:

Amina Lawal freigesprochen

Katsina - Die in Nigeria wegen Ehebruchs zur Steinigung verurteilte Amina Lawal hat am Donnerstag ihren Berufungsprozess gewonnen. Die heute 32 Jahre alte Lawal wurde im März 2002 zum Tod durch Steinigung verurteilt, weil sie ein nichteheliches Kind zur Welt gebracht hatte. Sie wurde nach dem islamischen Gesetz, der Scharia, des Ehebruchs für schuldig befunden, obwohl sie bei der Geburt ihrer Tochter schon seit zwei Jahren geschieden war. Das Urteil sollte vollstreckt werden, sobald Lawals Tochter Anfang kommenden Jahres abgestillt ist.

Der Fall hatte in aller Welt für Aufsehen gesorgt. Ein Gremium von fünf islamischen Richtern sprach Lawal am Donnerstag schließlich frei. Der Schuldspruch vom März vergangenen Jahres wurde verworfen mit der Begründung, Lawal habe nicht ausreichend Gelegenheit gehabt, sich zu verteidigen.

cu Rainer

Suche nach dem Problem - Heureka…

Hier verkennst Du - wie die Mehrheit der Diskussionsteilnehmer

  • den Gegenstand des Problems. Es geht nicht darum, ob wir
    eine fremde Religion/Weltanschauung neben dem Christentum
    tolerieren oder nicht.

Du sprichst über das Gerichtsurteil, ich spreche über das, was hinter dem Prozeß steht. Irgendein verquastes Beamten- oder Ministerialhirn hat sich daran gerieben, daß diese Frau im Kopftuch unterrichtet hat.

Übrigens: Du glaubst doch nicht im Ernst, daß es an keiner deutschen Schule Lehrerinnen muslimischen Glaubens gibt, die mit Kopftuch unterrichten.

Der ganze Prozeß ist Auswuchs eines gestörten, mißtrauischen und/oder verständnislosen Verhältnisses vieler Menschen in diesem Land zu Ausländern, anderen Kulturen und Religionen.

Daß das Urteil formaljuristisch in Ordnung ist, wird von mir nicht bestritten. Es ist weiterhin ein schönes Beispiel dafür, wie gerne sich das BVerfG um tatsächliche Entscheidungen drückt.

Ich habe lediglich ein Problem mit der Ursache des Prozesses und einigen Reaktionen auf die ganze Angelegenheit, sowohl in den Medien als auch hier.

Gruß,
Christian

P.S.
In der ganzen Debatte wird übrigens unterstellt, daß Lehrer einen wie auch immer ausgeprägten Einfluß auf die von ihnen unterrichteten Kinder haben. Was für ein Witz.

typical
Die Anzahl der Steinigungen von vergewaltigten Frauen durch kopftuchtragende Lehrerinnen hat in Deutschland in der Tat eine bedrückende Höhe erreicht.

Es wurde wirklich Zeit, daß da mal was unternommen wurde.

Mal im Ernst: Ich finde diese Vergleiche peinlich. Mit dem gleichen Gedankengang könnte man in Zukunft das Tragen von T-Shirts mit US-Flagge, Disney-Motiven usw. verbieten. Man denke nur an die Hinrichtung geistig Behinderter in den USA oder die dortigen Hinrichtungen von Ausländern, die das Recht nicht ausüben durften, während des Verfahrens Kontakt mit einem Botschaftsangehörigen aufzunehmen.

Wenn ich es recht überlege, habe ich den Artikel „Suche nach dem Problem - Heureka…“ genau für Leute wie Dich geschrieben.

Gruß,
Christian

Hallo Camilla!

dass man hier keine **** vergeben kann.
Ich bin 100% mit dir einverstanden.

Wie ich unten bereits geschrieben habe, ich als Lehrerin trage
eine Kette mit einem Kreuz und habe auch Schüler, die keine
Christen sind. Ich finde diese Diskussion lächerlich und die
Intoleranz viele Menschen macht mir Angst.

Du bist aber keine Beamtin, die politisch, religiös usw. neutral sein müssen. Und genau darum geht es in diesem Fall. Übrigens habe ich bei keinem meiner Lehrer ein Kreuz am Hals gesehen.

MfG,
Car

Hi!

Was bedeutet: Entweder mit Kopftuch und Kreuz - oder ohne
Kopftuch und ohne Kreuz (mit allen weiteren Folgen des Verbots
von Tragen von jeglichen religiösen oder politischen Symbolen,
was ziemlich skurril werden könnte.)

Nach meinem Verständnis hat kein Lehrer ein Kreuz, ein Kopftuch, einen „Atomkraft Nein danke“-Aufkleber, einen „Ausländer raus“-Sticker, einen CDU-CSU-SPD-GRÜNE-FDP-PDS-Milli Görüs-Button oder sonstwas offen im Unterricht zu tragen.

Was kann daran skurril werden?

Grüße
Heinrich

Du sprichst über das Gerichtsurteil, ich spreche über das, was
hinter dem Prozeß steht. Irgendein verquastes Beamten- oder
Ministerialhirn hat sich daran gerieben, daß diese Frau im
Kopftuch unterrichtet hat.
Der ganze Prozeß ist Auswuchs eines gestörten, mißtrauischen
und/oder verständnislosen Verhältnisses vieler Menschen in
diesem Land zu Ausländern, anderen Kulturen und Religionen.

Ok, da stimme ich Dir zu.

Übrigens: Du glaubst doch nicht im Ernst, daß es an keiner
deutschen Schule Lehrerinnen muslimischen Glaubens gibt, die
mit Kopftuch unterrichten.

Ich habe noch keine getroffen. Ich habe allerdings - das muss ich wohl fairerweise dazusagen - insoweit auch nicht den Überblick …

Es ist weiterhin ein schönes Beispiel dafür,
wie gerne sich das BVerfG um tatsächliche Entscheidungen
drückt.

Das unterschreibe ich für diesen Fall voll und ganz. Das Gericht hat es sich durch seinen formalen Ansatz erspart, in der Sache abschließend Stellung nehmen zu müssen. Die eigentlich interessante Abwägung der widerstreitenden Verfassungsgüter - und damit auch die Gelegenheit, sich als erster die Finger zu verbrennen - hat es dem Landesgesetzgeber überlassen, dem es nun anheimgestellt ist, das Auftreten seiner Lehrerschaft zu reglementieren oder nicht. Ich bin allerdings einigermaßen zuversichtlich, dass das Thema eben aus diesem Grunde früher oder später erneut beim BVerfG aufschlagen wird. Insofern ist der Vorwurf der „Feigheit“, der bisweilen zu hören war, so polemisch er auch ist, jedenfalls im Kern nicht ganz unberechtigt.

P.S.
In der ganzen Debatte wird übrigens unterstellt, daß Lehrer
einen wie auch immer ausgeprägten Einfluß auf die von ihnen
unterrichteten Kinder haben. Was für ein Witz.

*g*

Grüße,
atn

Hallo,

Mal im Ernst: Ich finde diese Vergleiche peinlich. Mit dem
gleichen Gedankengang könnte man in Zukunft das Tragen von
T-Shirts mit US-Flagge, Disney-Motiven usw. verbieten.

Mit diesem Gedanken sind Hakenkreuze verboten.
Das Kopftuch ist doch kein Modeartikel, über dessen Bedeutung sich der Träger weiter keine Gedanken macht. Es geht nicht um das Stück Stoff, sondern die Einstellung, die damit ausgedrückt wird. Du beschreibst Mode, nicht Religion.

Man
denke nur an die Hinrichtung geistig Behinderter in den USA
oder die dortigen Hinrichtungen von Ausländern, die das Recht
nicht ausüben durften, während des Verfahrens Kontakt mit
einem Botschaftsangehörigen aufzunehmen.

Wenn Du ein anderes Thema wünschst, kannst Du ja nen Beitrag schreiben.

Wenn ich es recht überlege, habe ich den Artikel „Suche nach
dem Problem - Heureka…“ genau für Leute wie Dich
geschrieben.

Was sind Leute wie ich?
Leute, denen es nicht gefällt, daß islamische Fundamentalisten mittelalterliche Strafen verhängen? Z.B.: Todesstrafe für Kaffe trinken mit einer unverheirateten Muslimin? Dann bin ich ja beruhigt.

Ich schlage vor, ich kaufe meiner Frau schon mal ein Kopftuch, für den Fall, daß die Fundamentalisten ihre Ziele erreichen und Du wartest die Zeit in Teharan mit ner Flasche Bier auf einem Basar ab. Mal sehen, wie tolerant die da sind.

cu Rainer

Hallöchen,

Mit diesem Gedanken sind Hakenkreuze verboten.
Das Kopftuch ist doch kein Modeartikel, über dessen Bedeutung
sich der Träger weiter keine Gedanken macht.

tatsächlich? Dann muß ich meiner Freundin mal sagen, daß sie in Zukunft barhäuptig rumlaufen soll.

Es geht nicht um
das Stück Stoff, sondern die Einstellung, die damit
ausgedrückt wird. Du beschreibst Mode, nicht Religion.

Sind Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln, Norwegerpullover, schwarze Klamotten, rechts oder sonstwo getragene Ohrringe und gelb-blaue Krawatten Mode oder Aussage?

Ich sehe schon, wir brauchen wirklich die von Wolfgang vorgeschlagene Kopfbedeckungsbehörde.

Man
denke nur an die Hinrichtung geistig Behinderter in den USA
oder die dortigen Hinrichtungen von Ausländern, die das Recht
nicht ausüben durften, während des Verfahrens Kontakt mit
einem Botschaftsangehörigen aufzunehmen.

Wenn Du ein anderes Thema wünschst, kannst Du ja nen Beitrag
schreiben.

Das ist das gleiche Thema. In den USA werden genauso Menschenrechtsverletzungen an wehrlosen begangen. Dummerweise haben wir unsere Liste der Schurkenstaaten noch nicht aktualisiert, sondern begnügen uns mit der Schwarz-Weiß-Katalogisierung von einzelnen Religionen.

Was sind Leute wie ich?

Menschen, die Einzelfälle und Vorurteile undifferenziert aufgreifen und sich weigern, das entstandene Bild hin und wieder anhand von unverfälschten Quellen an die Realität anzupassen.

Ich schlage vor, ich kaufe meiner Frau schon mal ein Kopftuch,
für den Fall, daß die Fundamentalisten ihre Ziele erreichen
und Du wartest die Zeit in Teharan mit ner Flasche Bier auf
einem Basar ab. Mal sehen, wie tolerant die da sind.

Sind wir auf einem Basar oder sind wir in einer freiheitlichen, demokratischen Gesellschaft, die in der Mitte Europa im 21. Jahrhundert lebt, großen Wert auf die Entwicklung des Individuums legt und sich gerade mit diversen und durchaus andersartigen Gesellschaft zu einem vereinigten Europa entwickelt?

Aber Du hast recht, manchmal kann man das wirklich verwechseln.

Gruß,
Christian

Insofern ist der Vorwurf der „Feigheit“, der
bisweilen zu hören war, so polemisch er auch ist, jedenfalls
im Kern nicht ganz unberechtigt.

Ich finde ihn insoweit unberechtigt, als allein schon die Dikussion hier zeigt, daß es sich um ein ziemlich heikles Thema handelt. Natürlich wäre es uns allen in so einem Fall lieber, daß ein oberstes Gericht eine klare Entscheidung fällt, auf die sich in Zukunft alle „Anwender“ der Regelung berufen könnten. Allerdings sind derartige Richtungsentscheidungen in einer Demokratie Aufgabe der Parlamente, während die Gerichte nur anhand des bestehenden Gesetzesmaterials urteilen können.

LG
Stuffi

Hallo Christian!

Mit diesem Gedanken sind Hakenkreuze verboten.
Das Kopftuch ist doch kein Modeartikel, über dessen Bedeutung
sich der Träger weiter keine Gedanken macht.

tatsächlich? Dann muß ich meiner Freundin mal sagen, daß sie
in Zukunft barhäuptig rumlaufen soll.

Die Frau hat mW selbst gesagt, dass es sich um ein religiöses Symbol handelt. Damit ist es doch eindeutig.

Es geht nicht um
das Stück Stoff, sondern die Einstellung, die damit
ausgedrückt wird. Du beschreibst Mode, nicht Religion.

Sind Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln,
Norwegerpullover, schwarze Klamotten, rechts oder sonstwo
getragene Ohrringe und gelb-blaue Krawatten Mode oder Aussage?

Wenn diejenigen, die sowas tragen, selbst zugegeben, dass damit eine Aussage verbunden ist, ist es auch der Fall.

Was sind Leute wie ich?

Menschen, die Einzelfälle und Vorurteile undifferenziert
aufgreifen und sich weigern, das entstandene Bild hin und
wieder anhand von unverfälschten Quellen an die Realität
anzupassen.

Die Frau scheint Fundamentalistin zu sein, also passt das Beispiel ganz gut.

Sind wir auf einem Basar oder sind wir in einer
freiheitlichen, demokratischen Gesellschaft, die in der Mitte
Europa im 21. Jahrhundert lebt, großen Wert auf die
Entwicklung des Individuums legt und sich gerade mit diversen
und durchaus andersartigen Gesellschaft zu einem vereinigten
Europa entwickelt?

Sollen wir Fundamentalismus tolerieren?

MfG,
Car

Hallo Car!

Du bist aber keine Beamtin, die politisch, religiös usw.
neutral sein müssen. Und genau darum geht es in diesem Fall.
Übrigens habe ich bei keinem meiner Lehrer ein Kreuz am Hals
gesehen.

Nein, ich bin keine Beamtin, aber LEHRERIN. Und werde mein Kreuz NICHT ablegen, auch wenn es etwas symbolisiert.
Ich bin ja (noch) ein freier Mensch.

Gruß
Camilla

Hallo Heinrich,

Was bedeutet: Entweder mit Kopftuch und Kreuz - oder ohne
Kopftuch und ohne Kreuz (mit allen weiteren Folgen des Verbots
von Tragen von jeglichen religiösen oder politischen Symbolen,
was ziemlich skurril werden könnte.)

Nach meinem Verständnis hat kein Lehrer ein Kreuz, ein
Kopftuch, einen „Atomkraft Nein danke“-Aufkleber, einen
„Ausländer raus“-Sticker, einen
CDU-CSU-SPD-GRÜNE-FDP-PDS-Milli Görüs-Button oder sonstwas
offen im Unterricht zu tragen.

Was kann daran skurril werden?

das skurrile daran (siehe für weitere Beispiele auch Forum Inlandspolitik) ist, daß die Definition, welche Kleidungsstücke religiöse oder politische Bedeutung implizieren, schwierig ist ->
Halskette oder Armband mit Kreuz: Katholisch --> verboten,
Turnschuhe / Ökolook kann auch interpretiert werden als: Grüne-Anhänger,
Schwarze Krawatte CSU / CDU,
Rote Socken: SPD, PDS,
etc. (und was ist mit braunen Autos, die man als Lehrer nutzt, um zur Schule zu fahren? = Nazi?)
und das finde ich skurril, wenn man in dieser Richtung anfängt, weiterzudenken.
Mir fällt keine juristisch einwandfreie Definition zu tragbaren vs. nicht tragbaren Kleidungsstücken ein, ich bin aber auch keine Juristin.

Grüße
Claudia

Hallöchen,

Mit diesem Gedanken sind Hakenkreuze verboten.
Das Kopftuch ist doch kein Modeartikel, über dessen Bedeutung
sich der Träger weiter keine Gedanken macht.

tatsächlich? Dann muß ich meiner Freundin mal sagen, daß sie
in Zukunft barhäuptig rumlaufen soll.

irgendwie merkt keiner, was hier abgeht. Hier ging es um den Einzelfall, nun sollen aber Gesetze her. Da steht dann drin, daß politische und religiöse Ansichten von Lehrern sich nicht in Kleidung usw. manifestieren dürfen.

Und dann geht das Theater los: Was ist denn ein solches Signal? Ein Kopftuch? Dann schreit eine auf „Mein Kopf trage ich nicht aus religiösen Gründen, sondern weil ich das schön finde/weil ich Läuse habe.“ Dann halten wir uns gar nicht mehr bei den Kopfbedeckungen auf, sondern wittern bei jedem parteifarbenen Taschentuch Indoktrination.

Das ist Schwachsinn und einer mitteleuropäischen und vermeintlich liberalen Gesellschaft unwürdig. Verboten gehören eindeutige politische Signale (bzw. sie sind es schon) und offensichtlich ordnungswidrige bzw. strafbare Aussagen (T-Shirt mit „Ausländer raus“ z.B.).

Eine Schuluniform für Kinder halte ich für vernünftig. Schuluniform für Lehrer nicht.

Menschen, die Einzelfälle und Vorurteile undifferenziert
aufgreifen und sich weigern, das entstandene Bild hin und
wieder anhand von unverfälschten Quellen an die Realität
anzupassen.

Die Frau scheint Fundamentalistin zu sein, also passt das
Beispiel ganz gut.

Achso, wehret den Anfängen. Alles klar.

Sind wir auf einem Basar oder sind wir in einer
freiheitlichen, demokratischen Gesellschaft, die in der Mitte
Europa im 21. Jahrhundert lebt, großen Wert auf die
Entwicklung des Individuums legt und sich gerade mit diversen
und durchaus andersartigen Gesellschaft zu einem vereinigten
Europa entwickelt?

Sollen wir Fundamentalismus tolerieren?

Was ist Fundamentalismus? Solange keiner Gesetze übertritt haben wir Einstellungen anderer Menschen zu tolerieren. Steht übrigens auch im Grundgesetz. Und solange ein Lehrer nicht seine Schüler bewußt mit subtilen oder deutlichen Methoden versucht zu beinflussen, kann sich dieser Lehrer auch anziehen wie er will (innerhalb der üblichen Parameter natürlich).

Gruß,
Christian