Krankenkassen-Beiträge

Ich darf daran erinnern, dass der ursprüngliche
Betrachtungszeitraum bis 1998 reicht und in diesem Zeitraum
wurde Pflege immer den Gesundheitsausgaben zugeschlagen.

Nein. Sachlich falsch. Die Pflegeversicherung gibt es seit 1995.

Und durch die erhöhte Lebenserwartung werden es immer mehr,
die o.g. Leistungen benötigen. Um es mal plattt zu
formulieren: vor 20 Jahren sind die Leute früher gestorben und
ein Toter braucht nen Sarg und keinen Rollator.

Es ist müssig an dieser Stelle weiterzudiskutieren, wenn du lieber auf Basis deiner spekulativen Zahlen rechnen möchtest, anstatt die handfesten, vorhandenen zu nutzen. Das gilt dann auch für die erwiesene Berechnung mit deinem Rollator. Ich kann nicht mehr machen, als die zugehörigen Links anzugeben. Wenn du sie nicht zur Kenntnis nehmen willst…

Interessant ist aber, dass die
Kapital gedeckte Variante das Risiko offensichtlich korrekt
abbildet, während das bei der umlagenfinanzierten ja scheinbar
nicht der Fall ist.

Nein, tut sie nicht. Arghhh… Es wird nur anders gerechnet.

Die PKV will von ihrem Patienten 100.000 Euro sehen. Und die zahlst du eben in 50 oder in 10 Jahren. (Ja, ich weiß, dass das jetzt sehr verkürzt ist)

Da sehe ich auch den ersten Ansatzpunkt für Reformen und das
nicht nur beschränkt auf Risiken im Alter.

Öh. Ansatzpunkt um was zu tun? Da ist kein Ansatzpunkt.

Der Ansatzpunkt liegt an einer anderen Stelle. Irgendwann haben mal vor langer langer Zeit ein paar Leute beschlossen, dass Gesundheit in Deutschland keine Frage des Einkommens sein darf. Und deshalb haben sie eine solidarische Krankenversicherung eingeführt, deren Beiträge eben nach Leistungsfähigkeit gestaffelt sind. Ich finde, dass diese System im Grundsatz mit das beste ist, was Deutschland zu bieten hat!

Ich habe beruflich wie privat sehr viel mit Chronisch Kranken zu tun, die nichts, aber auch rein gar nichts dafür können, dass es ihnen geht, wie es ihnen geht. Ich kenne ein paar sehr traurige Beispiele, denen es richtig schlecht ergangen ist, weil sie privat versichert waren und dann - ups - zu teuer wurden. (Um nur ein Beispiel zu nennen). Zum Glück wurde da vor wenigen Jahren was geändert, dass diese Menschen nicht mehr durchs Rost fallen. Oder Krebskranke, die mit 45, 50 Krebs kriegen, dadurch 1, 2 Jahre ausfallen und dann? Durch das bisherige System sind sie wenigstens noch einigermaßen geschützt. Denn mit Vorerkrankung hat man bei der PKV dann wirklich ein Problem.

Mit bemerkenswerter Konseqzuenz missachtest du aber den
Einwand, dass er zu Lebzeiten ebenfalls Leistungen benötigt,
die aufgrund ihrer Art und der Preisentwicklung im
Gesundheitswesen durchaus relevant sind.

Mit bemerkenswerter Ignoranz missachtest du die bereits von mir vor geraumer Zeit von Experten (!) getätigten Berechnungen, dass diese, deine Aussage schlicht falsch ist. Aber wie gesagt, es ist müßig, so lange du das ignorierst.

Lass dir einfach mal die Kosten für einige der o.g. Maßnahmen
aufstellen und dann daneben, wieviel davon pro Jahr benötigt
werden.

Genau das ist Lieschen Müllers Milchmädchenrechnung, die du hartnäckig befürwortest. Außer vielleicht der ein oder andere Bundestagsexperte, der mal in die Zeitung kommen will und faktisch kein Fachmann ist - ich kenne keinen Fachmann, der so rechnet, wie du? Die tatsächlichen Zusammenhänge sind ein wenig komplexer.

Das könnte eine schöne Zitateschlacht werden, aber ich halte
mich lieber an die allgemein gebräuchlichen Interpretationen
von „Arbeitnehmer“ und „Einkommen“.

HImmel noch mal. Das hat mit Zitatenschlacht doch nix zu tun. Ich benennen eine allgemein anerkannte und als solche definierte Bezugsgröße und verwende dafür die im Rahmen der Definition verwendeten Begriffe. Die und nur die zählen.

Es kommt nun mal - gerade in der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre - häufiger vor, dass gleiche Begriffe in anderem Zusammenhang anders definiert sind.

Du erwartest eine fachlich vernünftige Diskussion? Wenn du dich weigerst, anerkannte Definition zu verwenden, weil du persönlich der Meinung bist, dass es dir gerade nicht passt? Tu das, aber wirf dann nicht mir vor, ich würde hier mit meinen Privatdefinitionen kommen.

LG Petra

Sie nannten ihn tibetische Gebetsmühle …
Bist Du neu hier?
Dieses Mantra wiederholt er schon seit Jahren.

Who gives a s***?

S-J

Ich darf daran erinnern, dass der ursprüngliche
Betrachtungszeitraum bis 1998 reicht und in diesem Zeitraum
wurde Pflege immer den Gesundheitsausgaben zugeschlagen.

Nein. Sachlich falsch. Die Pflegeversicherung gibt es seit
1995.

Was verstehst du an > nicht? Brauchst du das konkreter? Die Tabelle zeigt Kosten aus den Jahren 70 bis 98 und da ist der weitaus größere Teil nun mal ohne Pflegeversicherung.

Darüber hinaus halte ich es für völlig unsinnig, die Ausgaben für Pflege nicht den Gesundheitsausgaben zuzurechnen. Ein Pflegebedürftiger ist krank und benötigt Leistungen, wie jeder andere. Dass diese Leistungen aus einem anderen Topf bezahlt werden, ist in meinen Augen reine Spieglfechterei, denn diese Leistungen müssen ebenfalls von den(selben) Versicherten bezahlt werden, nur dass nun auch noch ein erhöhter Verwaltungsaufwand hinzukommt.In dem Maße, wie sie bei den Gesundheitsausgaben weniger benötigen, brauchen sie auf der Pflegeseite mehr. Und nun kommt der Irrsinn: Jetzt halte ich mir das linke Auge zu, damit ich das Elend auf dieser Seite nicht sehe, denn rechts ist ja alles bestens. Aber das ist eine andere Baustelle…

Es ist müssig an dieser Stelle weiterzudiskutieren…

Stimmt, aber ich rede sogenannten Experten nicht nach dem Mund, sondern benutze lieber meinen eigenen Kopf.

wenn du
lieber auf Basis deiner spekulativen Zahlen rechnen möchtest,
anstatt die handfesten, vorhandenen zu nutzen.

Die demografische Entwicklung ist äusserst handfest, seit langer Zeit vorhanden und keineswegs spekulativ.

Das gilt dann auch für die erwiesene Berechnung mit deinem Rollator.
Ich kann nicht mehr machen, als die zugehörigen Links anzugeben.
Wenn du sie nicht zur Kenntnis nehmen willst…

Vielleicht solltest DU sie mal richtig zur Kenntnis nehmen! Ich darf mal aus einem , von dir in diesem Thread angegebenen Links zitieren:
>
Die Logik sagt mir hier, dass ein Mensch, welcher zehn Jahre lebt, genausoviel Kosten erzeugt, wie im letzten Jahr. Und das bringt dich dann immer noch zu der Aussage das es egal ist, wie lange ein Mensch lebt? Das die demografische Entwicklung bei den Gesundheitsausgaben keine Rolle spielt?

Selbst die von dir immer wieder herangezerrten Fachleute negieren nicht, dass ältere Menschen pro Jahr Leistungen benötigen. Je mehr Jahre sich anhäufen, umso mehr Geld wird benötigt.

Die PKV will von ihrem Patienten 100.000 Euro sehen. Und die
zahlst du eben in 50 oder in 10 Jahren. (Ja, ich weiß, dass
das jetzt sehr verkürzt ist)

Ja nee, is klar! Und wenn ich die 100.000 eingezahlt habe, dann sinkt meine Prämie auf die reine Verwaltungsgebühr? Über ein solches Geschäftsmodell würde sich jede PKV dieser Welt kaputtlachen.
Mit steigendem Alter steigt auch die Prämie (sofern nicht über entsprechende Vereinbarung die Prämie im Alter gedeckelt wird), eben weil auch das Leistungsrisiko steigt. So funktionieren Versicherungen nun mal.

Da sehe ich auch den ersten Ansatzpunkt für Reformen und das
nicht nur beschränkt auf Risiken im Alter.

Öh. Ansatzpunkt um was zu tun? Da ist kein Ansatzpunkt.

Warum wusste ich, dass du ihn nicht siehst? Ich sehe den Ansatzpunkt in der Absicherung von tatsächlichen Risiken. Zu Ende gedacht kommt man dann irgendwann zum Verursacherprinzip und das dürfte deinen Bestrebungen, sämtliche Produktivleistungen in einer Volkswirtschaft als anrechenbar für die KV zu rechnen sehr entgegen kommen.

Der Ansatzpunkt liegt an einer anderen Stelle. Irgendwann
haben mal vor langer langer Zeit ein paar Leute beschlossen,
dass Gesundheit in Deutschland keine Frage des Einkommens sein
darf. Und deshalb haben sie eine solidarische
Krankenversicherung eingeführt, deren Beiträge eben nach
Leistungsfähigkeit gestaffelt sind. Ich finde, dass diese
System im Grundsatz mit das beste ist, was Deutschland zu
bieten hat!

Da gehen unsere Meinungen wieder auseinander! Es ist einfach unsolidarisch, dass Gesundheitsrisiken auf die Allgemeinheit abgewälzt werden, obwohl jeder Einzelne dieser Allgemeinheit diese Risiken nur bis zu einem bestimmten Punkt beeinflussen kann.

Mit bemerkenswerter Konseqzuenz missachtest du aber den
Einwand, dass er zu Lebzeiten ebenfalls Leistungen benötigt,
die aufgrund ihrer Art und der Preisentwicklung im
Gesundheitswesen durchaus relevant sind.

Mit bemerkenswerter Ignoranz missachtest du die bereits von
mir vor geraumer Zeit von Experten (!) getätigten
Berechnungen, dass diese, deine Aussage schlicht falsch ist.
Aber wie gesagt, es ist müßig, so lange du das ignorierst.

Ich ignoriere das keineswegs, komme aber zu anderen Schlüssen.

Lass dir einfach mal die Kosten für einige der o.g. Maßnahmen
aufstellen und dann daneben, wieviel davon pro Jahr benötigt
werden.

Genau das ist Lieschen Müllers Milchmädchenrechnung, die du
hartnäckig befürwortest. Außer vielleicht der ein oder andere
Bundestagsexperte, der mal in die Zeitung kommen will und
faktisch kein Fachmann ist - ich kenne keinen Fachmann, der so
rechnet, wie du? Die tatsächlichen Zusammenhänge sind ein
wenig komplexer.

Du scheinst aber viele Fachleute zu kennen…

Das könnte eine schöne Zitateschlacht werden, aber ich halte
mich lieber an die allgemein gebräuchlichen Interpretationen
von „Arbeitnehmer“ und „Einkommen“.

HImmel noch mal. Das hat mit Zitatenschlacht doch nix zu tun.
Ich benennen eine allgemein anerkannte und als solche
definierte Bezugsgröße und verwende dafür die im Rahmen der
Definition verwendeten Begriffe. Die und nur die zählen.

Das habe ich ebenfalls getan und das auch mit einem Zitat un dem Link zur Quelle untermauert. Das die Quelle den Begriff „Arbeitnehmereinkommen“ zweimal unterschiedlich benutzt dafür können wir beide nichts. Aber frag mal in die Runde, wer was darunter versteht.

LG Petra

Gruß

Hermann

Ist doch super (Vorsicht Sarkasmus)
Hallo!
Nunja, es kann ja keiner sagen, er hätte nicht gewusst, was die Parteien tun werden, wenn sie an der Regierung sind.

Die Erhöhung des Kindergeldes kommt bei Hartz IV -Empfängern nicht an, sie wird aufgerechnet.
Den Zusatzbeitrag dürfen die Hartz IVler aber bezahlen. Eigentlich bezahlt ja das Amt die Krankenkassenbeiträge, aber den Zusatzbeitrag nicht.

Eigentlich bezahlen AG und AN Krankenkassenbeiträge gemeinsam. Den Zusatzbeitrag bezahlen die AN allein. Für die Zusatzbeiträge gibt es eine prozentuale Obergrenze, abhängig vom Einkommen. Für die ersten 8€ gilt diese nicht.

Der Gastronomie werden Geschenke gemacht. Gerade von der Millionen-Parteispende der Gastronomen an die FDP gehört?

Das ist pure Klientel-Politik. Da gibt es sonst nichts zu verstehen.

Grüße
kernig

Aber ansonsten merkst Du es wohl noch ?
Krebskrank sein ist wohl für Dich ein Sozialfall ?

Nein, Schäden am Körper durch selbstverschuldeten Raubbau (wie z.B. Saufen, Rauchen, Extremsport) sind für mich Fälle, die derjenige selber bezahlen darf, der sie verursacht hat. Warum soll die Allgemeinheit dafür bezahlen?

Mein Gott,ich wünsche keinem was Schlechtes…
Aber Du müsstest mal ALGII bekommen für 3 Monate !
Ich kenne ein paar von den Leuten,die in so einer Klemme
sitzen. Keiner davon trinkt,sie schreiben Bewerbungen.

Natürlich trinkt und raucht niemand von denen. Sie treiben regelmäßig Sport und ernähren sich gesund …und schreiben Bewerbungen.

Hallo,

Die Arbeitenden zahlen immer die Zeche. Zuerst zahlt er die
Kippen und den Wodka, dann zahlt er den Krankenhausaufenthalt,
den Entzug oder die Krebsbehandlung. Was zahlt eigentlich
derjenige, der den Schaden verursacht hat?

Ist doch schön, ihr seid beide der gleichen Meinung, die pauschale undifferenzierte Kopfpauschale ist Sch…

Grüße
Tommy

Da gehen unsere Meinungen wieder auseinander! Es ist einfach
unsolidarisch, dass Gesundheitsrisiken auf die Allgemeinheit
abgewälzt werden, obwohl jeder Einzelne dieser Allgemeinheit
diese Risiken nur bis zu einem bestimmten Punkt beeinflussen
kann.

Auf den Rest gehe ich nicht mehr ein, weil du offenbar lieber an deinen Bauchzahlen weiter argumentieren möchtest, als an wirklichen Zahlen.

Aber das nur noch einmal zum Verständnis:

Du empfindest es als solidarisch, wenn der eine sich die Behandlung eines Prostatakarzinoms leisten kann und der andere nicht, der stirbt dann halt früher? Oder wenn der eine das Hüftgelenk implantiert bekommt, der andere mit dem geringeren Einkommen kann die Zähne zusammen beißen?

Solidarität nach der mir bekannten Definition bezeichnet das Eintreten füreinander, die gegenseitige Unterstützung und Hilfe…

LG Petra

Da gehen unsere Meinungen wieder auseinander! Es ist einfach
unsolidarisch, dass Gesundheitsrisiken auf die Allgemeinheit
abgewälzt werden, obwohl jeder Einzelne dieser Allgemeinheit
diese Risiken nur bis zu einem bestimmten Punkt beeinflussen
kann.

Auf den Rest gehe ich nicht mehr ein, weil du offenbar lieber
an deinen Bauchzahlen weiter argumentieren möchtest, als an
wirklichen Zahlen.

Wo genau findest du denn in der Diskussion meine „Bauchzahlen“? Ganz im Gegenteil haben wir hier Zahlenmaterial diskutiert, welches du mit Links auf diverse Publikationen geliefert hast.
Ich habe aber bereits im Verlauf bemerkt, dass du Argumente, die du gar nicht oder nicht stichhaltig entkräften kannst, gerne ausblendest (meist mit dem Hinweis auf die Fachleute). Eine sauber strukturierte Gegenargumantation konnte ich jedenfalls nicht entdecken.

Aber das nur noch einmal zum Verständnis:

Du empfindest es als solidarisch, wenn der eine sich die
Behandlung eines Prostatakarzinoms leisten kann und der andere
nicht, der stirbt dann halt früher? Oder wenn der eine das
Hüftgelenk implantiert bekommt, der andere mit dem geringeren
Einkommen kann die Zähne zusammen beißen?

Ich frage mich, wie du dich erdreisten kannst, mir derartige Folgerungen in den Mund zu legen. Stattdessen empfehle ich, den allerersten Absatz in diesem Beitrag (den du zwar zitiert aber auch aus dem Zusammenhang gerissen hast) mit meiner vorangegangenen Äußerung zu lesen und darüber nachzudenken:

Ich sehe den Ansatzpunkt in der Absicherung von tatsächlichen
Risiken. Zu Ende gedacht kommt man dann irgendwann zum
Verursacherprinzip und das dürfte deinen Bestrebungen, sämtliche
Produktivleistungen in einer Volkswirtschaft als anrechenbar für die
KV zu rechnen sehr entgegen kommen.

Ich kann nichts Unsolidarisches darin entdecken, wenn man Risiken bewertet und entsprechend versucht abzusichern. Ich halte das für ein faires Prinzip, dass ebenfalls der Kostensenkung dienen kann. Wenn man die Risikoabsicherung auf die Risikoverursacher umlegt, wird das für die teuer und es wird sich sehr rasch bei allen ein anderer Umgang mit der kostbaren Gesundheit einstellen.

Über die Solidargemeinschaft aufgefangen werden müssten lediglich jene, die unverschuldet einen erhöhten Leistungsbedarf haben. Ansonsten befürworte ich eine möglichst saubere Verteilung der Kosten auf die Verursacher.
Die Umlagefinazierung der GKV mag zwar solidarisch sein, ist aber schon deshalb Unsinn, weil sie sich unter anderem auf die prozentuale Beteiligung der Einkünfte der Versicherten stützt. Der Aspekt der Kostendeckung spielt dabei erst einmal wohl keine Rolle. Jetzt gerät dieses System in Schieflage und das Geschrei ist groß.
Jeden Manager, der ein solches System bei der PKV hätte einsetzen wollen, hätte man in die Klappse eingeliefert.

LG Petra

Trotzdem?
Gruß

Hermann

Moin!

  • die Möglichkeit der Erhebung von Zusatzbeiträgen wurde
    bereits vor 1 Jahr beschlossen. Damals regte sich kaum jemand
    darüber auf.

Richtig, was wieder einmal belegt, dass Große Koalitionen auch
vernebeln können.

Mir zeigt das v.a. die leichte Beeinflussbarkeit des deutschen Michels durch die Medien…

  • die Erhöhung darf maximal 1% des Bruttoeinkommens sein,
    mindestens 8 Eur. Somit wählt man 8 Eur, um nicht das
    Einkommen eines jeden versicherten gesondert prüfen zu müssen.

Das „mind. 8 Euro“ führt allerdings dazu, dass geringen
Einkommen (und Hartz IV) überproportional belastet werden und
mehr als die 1 %, nämlich knapp 2 % zahlen müssen.

Und?
8 Eur sind auch für einen Hartz 4 - Empfänger kein unlösbares Problem.
Hier wird nichts anderes getan als eine Lappalie aufgebauscht. Die KfZ-Steuer-Erhöhungen in den letzten Jahren waren für die meisten deutlich teurer…

Berücksichtigt man jetzt noch, dass dieser Beitrag von den
Steuern abgesetzt werden und damit mittlere Einkommen 1/3 oder
mehr sich vom Finanzamt wiederholen können, kleine Einkommen
oder Hartz IV das aber nicht können, weil sie keine Steuern
zahlen, dann bluten diese gleich doppelt.

Jetzt ist auch klar, worum es hier eigentlich geht…

Gestiegene Ausgaben für die Versicherten sind der Hauptgrund.

Nein. Gesunkene Einnahmen sind der Hauptgrund.

/t/krankenkassen-beitraege/5685401/17

However, die Kassen brauchen Geld.

Es gehen Jobs und somit Einnahmen verloren, also muss die Allgemeinheit das ausgleichen.
Shit happens.

Wenn das Volk es akzeptiert, dass Deutschland sich 180 Kassen hält, ist es selbst schuld.

Die Probleme in meinen Augen:

  • 180 KK benötigen 180 mal alle Verwaltungs- und
    Vertriebsmitarbeiter. 4-6 KK würden völlig ausreichen.

Es könnten auch 10, 12 oder 20 sein. Aber das würde schon
dicke langen.

Nur wo schicken wir dann die Leute hin, die dort ihr warmes Plätzchen gefunden haben?
Böse Zungen könnten behaupten, dass diese Leute uns als Arbeitslose billiger kommen würden…

  • Ärztetourismus: viele Versicherte rennen so lange zu
    verschiedenen Ärzten, bis ihnen die Diagnose /
    Krankschreibedauer passt.

Manche haben nichts, sondern langweilen sich nur. Die berühmte
Oma, die alle 2 Tage beim Arzt ist und eigentlich nur etwas
mehr Beschäftigung bräuchte, ist ja hinlänglich bekannt.

Die stimmt aber so nicht bzw. verursacht nicht die Kosten! Die
fällt unter die Pauschale und da zahlt quasi der Arzt drauf.
Teuer sind Doppelt- und Dreifachuntersuchungen, für die der
Patient meist am wenigsten kann. Das liegt dann eher wieder am
deutschen Facharztsystem, bei der eine Zusammenarbeit zwischen
Medizinern eine völlig freiwillige Angelegenheit ist. Dass der
eine dem anderen Arzt mal zuarbeitet (und damit Kosten spart,
aber vor allem auch Qualität bringt), ist leider eher
Ausnahme.

Weshalb ist das so?
Transparenz bei Ärzten, Abrechnungen und Kosten, die an die kassen berechnet werden, sollte erste Pflicht sein.
Der Bürger sollte dann auch nachrechnen und prüfen, um die Kosten zu senken.
Bei Autounfällen sehen wir jedoch, wo die Motovation der meisten menschen wirklich liegt: für sich privat alles abzocken, was möglich ist, egal welche Folgen es später für die Versicherungsbeiträge hat.

Eine Lösung wäre ein System wie in Frankreich, wo nur eine
bestimmte Zahl Hausärzte dem Versicherten zur Verfügung steht,
aus der er sich einen aussuchen muss, zu dem er immer zuerst
gehen muss und dann ggf. weiter überwiesen wird.

Jein. Das wäre vielleicht noch nicht mal so nötig. Aber mit
den Fachärzten müsste man sich was einfallen lassen.

Sie weiter zu gängeln wird jedenfalls nicht funktionieren.
Die Versorgung in kleineren orten ist schon heute eher dünn.

Klartext: Verschwendung von Zeit und Geld sowie Ärztetourismus
müssen den Versicherten richtig Geld kosten.

Und wo ist dein Klartext für die Leistungserbringer?

s.o.

Jeder
kann nach wie vor sehr gut behandelt werden, muss sich aber
auch der Diagnose fügen oder für eine 2. Diagnose ggf. selbst
bezahlen.

Dann müsstest du aber irgendwie noch die Qualität sichern.
Vorschläge?

Die deutsche Ärzteausbildung gehört zu den besten in der Welt.
Ist dann mal ein weniger befähigter Arzt dabei, sollte sich das im Web sehr schnell entsprechend herumsprechen.

Man muss dann eben im Web auch mal nach Ärzten und bewertungen zu ihnen suchen, anstatt nur nach Autos oder Pornos…

Die Pharma-Lobby ist, auch aufgrund der o.g. Problematik, in
Berlin nach wie vor viel zu stark.

Die Meinung teile ich, es gibt allerdings auch noch andere zu
starke Lobbys. Wobei es für die Politik Andockstellen geben
würde, mit vernünftigen Marktspielern. Die gibt es. Die gibt
es bei den Ärzten und die gibt es auch sogar bei den
Pharmaunternehmen: http://www.vdpp.de/positionen/index.html

Wohl nicht in ausreichendem Maße.

Letztendlich kann hier nur der anstand siegen, denn ein System aus 82 Mio. Menschen lädt immer an irgendeiner Stelle zum Mißbrauch ein. Eine neue bürgerliche Einstellung in der breiten Masse, sowie massiv erweiterte Haftungsregeln für ALLLE Beteiligten am System wären in meinen Augen die beiden wichtigsten Schritte.

Aber wie soll man das erreichen, wenn es seit mittlerweile 3 Generationen allein schon an der Erziehung zum mündigen, verantwortungsbewiussten Staatsbürger fehlt und nur noch lauter kleine Opportunisten gezüchtet werden…?

M.

Zum Gruße,

deinem erfrischend rustikalen Text kann ich mich anschließen.
Ein Vorschlag von mir wäre, das offenbar boomende Geschäft der „Gesundheitsratgeberei“ etwas einzuschränken. Egal ob im TV oder in der einschlägigen Presse: wer das alles hört, sieht oder liest, erkennt bei sich auf einmal dort angesprochene Symptome und geht natürlich umgehend, aber in der Regel unnötigerweise, zum Arzt.

Ich bin erst sehr kurz in diesem Forum, habe aber schon mitbekommen, dass hier Verschwörungstheorien jeder Art eine gute Konjunktur haben. Deshalb eine von mir: Die „Gesundheitsratgeberei“ wird maßgeblich von der Pharmaindustrie gesponsort, um auf diese Weise deren Einnahmen zu erhöhen oder zu sichern.

Natürlich ist das nicht so ganz ernst gemeint…

Ansonsten halte ich es mit Hanns-Dieter Hüsch und seinem auf die eingebildeten Krankheiten bezogenen Spruch „Was man nicht kennt, kriegt man auch nicht“.

Gruß TL

Was spricht denn gegen einen Wechsel, wenn die derzeitige Krankenkasse die 9 € haben will?

Das Argument, dass die anderen ein Jahr später möglicherweise nachziehen werden ist Blödsinn.

Wäre dieses Argument logisch , müßte man beinahe nirgendwo auf Preise achten und das Leben würde sooo einfach sein, anch dem Motto: „ich kauf hier die Butter, die kostet zwar 5 €, aber die Konkurrenz wird schon irgendwann nachziehen und dann auch 5 € nehmen“

???

Also, welche intelligenten Argumente sprechen gegen einen Wechsel?

Gesunde Grüße
kasl