Kreuzigung

VIELEN HERZLICHEN DANK…
Hi!

An alle, die sich daran beteiligt haben, VIELEN HERZLICHEN DANK!.

Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass so eine kurze Frage, soviele Antworten hervorrufen würden…
Vorallem die Antwort von Werner fand ich am interessantesten und fundierste im Sinner meiner Frage.
Ah! Und bevor ich es vergesse: Jemand hat irgendwie bemängelt weshalb ich ausgerechnet diese Kreuzigung erwähnt habe. Ganz einfach: IMHO ist bei weitem die bekannteste Kreuzigung der Geschichte. Ob die tatsächlich stattgefunden hat oder nicht, steht auf einen anderen Blatt.

Also, nochmals vielen Dank und einen schönen Gruß,
Helena

Hallo

_Vor einigen Jahren wurden von ärztlicher Seite wissenschaftliche Forschungen durchgeführt zu den Fragen: Was hat Christus körperlich gelitten? Wie und woran ist Er gestorben? In einem Aufsatz von Dr. med. K. Thomas «Jesu Leiden und Sterben in ärztlicher Sicht»
(aufgenommen in «Gnade und Herrlichkeit» 1959, Nr. 2, S. 99 - 103) wurde das Ergebnis dieser Forschungen zusammengefaßt.
Es heißt darin u. a.:

«Das Annageln am Kreuz ist nur so möglich, dass der Nagel immer an derselben, leicht auffindbaren Stelle in der Mitte durch die Handwurzelknochen eindringt, auch wenn er etwas entfernt davon aufgesetzt wurde, wobei der große Nervenstrang des Medianus in jedem Fall verletzt wird. Außer den ungemein heftigen Schmerzen, die damit verbunden sind, ruft die Verletzung dieses Hauptnervs selbst in Narkose eine plötzliche Blutdrucksenkung und häufig Bewußtlosigkeit hervor. Die Ohnmachten selbst sind nicht tödlich, doch sind die Schmerzempfindungen bei dem Zerren der Nägel in den Wunden der verletzten Nerven außerordentlich heftig.

Die eigentliche Todesursache aber ist bei der Kreuzigung das Ersticken.
Der Körper wird mit erhobenen Armen in Einatmungsstellung des Brustkorbes befestigt. Bei solchem Hängen sind aber die Rippen unbeweglich, und die Atmung ist erheblich behindert. Der Gekreuzigte muß das Gefühl einer fortschreitenden Erstickung haben. Das Herz muß mehr arbeiten, seine Schläge werden schwächer; daraus folgt eine Blutstauung in den Gefäßen des Körpers. Andererseits ist die Sauerstoffaufnahme in den unzureichend arbeitenden Lungen erschwert, so dass die Überladung mit Kohlensäure eine Überreizung der Muskelfasern hervorruft. Die Folge ist eine Art tetanischer Krampfzustand des ganzen Körpers … Die Krämpfe beginnen im Vorderarm, erfaßen dann die ganzen Arme und dehnen sich schließlich auf alle Gliedmaßen und den Rumpf aus. Auch die großen Atemmuskeln werden davon ergriffen, so dass die Lungen sich mit Luft vollsaugen, sie jedoch nicht mehr herauslassen können. Die Ausatmungsmuskeln, die dann auch betroffen werden, sind schwächer als die Einatmungsmuskeln. So bleiben die Lungen ständig in Einatmungsstellung und können sich nicht mehr entleeren … Der Leidende gelangt in eine Asphyxie, einen Erstickungszustand, wie ein Erwürgter oder wie ein sog. Emphysematiker im schwersten Asthmaanfall. Hynek veröffentlicht Röntgenaufnahmen von Versuchspersonen, die sich freiwillig dazu hergaben, einige Minuten lang eine Körperhaltung einzunehmen, die etwa der Kreuzigung entspricht … Keine der Versuchspersonen ertrug diese (freiwillige!) Haltung länger als 10 Minuten. Hier liegt ein Teufelskreis vor; denn die mangelnde Sauerstoffaufnahme steigert noch ständig die Tetanie, den Krampfzustand der Muskeln, der seinerseits die Sauerstoffaufnahme verhindert. So weitet sich der Brustkorb des Leidenden im Übermaß, sein Gesicht wird rot, fast violett, der Schweiß fließt in Bächen vom Körper…

Wenn dieser Kampf überhaupt mehrere Stunden dauern konnte, so war das nur dadurch möglich, dass der Gekreuzigte von Zeit zu Zeit seine angenagelten Füße als Stützpunkt benutzte, um daran den Körper wieder aufzurichten. Dadurch … schwand die Atemnot, soweit wieder eine Sauerstoffaufnahme möglich war. Doch konnte die Haltung, bei der das ganze Körpergewicht auf einem Nagel in den durchbohrten Füßen ruhte, wegen der unzureichenden statischen Stütze und der unerträglichen Schmerzen nicht lange aufrechterhalten werden, so dass der Gekreuzigte oft schon nach wenigen Sekunden wieder an den Armen hängen mußte. So bestand der Todeskampf in einem abwechselnden Sich-Senken und -Heben, aus Atemnot und Atemschöpfen… Die Henker wußten mindestens aus ihrer Erfahrung um diese Zusammenhänge und besaßen ein sicheres Mittel, um das Ende bei den Gekreuzigten schnell herbeizuführen: sie brachen ihnen die Beine … der Tod durch Erstickung trat ein.»_

/t/welcher-art-ist-kreuzestod/1481958

Es gibt auch eine Dokumentation die auf Phönix lief, doch ich habe leider im Archiv bei Phönix nichts gefunden.

Gruß Parzival

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Hallo,
danke für die Quellenangabe.
Ich bezweifle die Erklärung zwar immer noch, aber damit kann ich mal „die Spur“ aufnehmen.
Gruß
Werner

Hallo

danke für die Quellenangabe.
Ich bezweifle die Erklärung zwar immer noch, aber damit kann
ich mal „die Spur“ aufnehmen.

Gern geschehen, wenn ich die Sendung herausfinde gebe ich das an dich weiter.

Im Grunde ist deine Annahme ja nicht wirklich falsch. Es ist nur nicht die primäre Todesursache und die Strafe ist eben mit Blick auf das Ersticken so „ersonnen“ worden. Was in der Folge bzw. während dieser Strafe noch alles zum Tode führen kann, ist jedoch Konstitutionsabhängig und quasi „nicht gewollt“. (soweit man das in diesem Kontext überhaupt sagen kann)

Gruß Parzival

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doch die Existenz der Person Jesus, als Handwerker aus Galiläa und seiner Familie

ist durch nichts, aber auch durch gar nichts historisch in
irgendeiner Form belegt. Ganz im Gegenteil ist es eigentlich
schon fast als peinlich zu bezeichnen, daß weder Jesus noch
ein Apostel von irgendeinem Zeitzeugen-Geschichtsschreiber
auch nur erwähnt wird.

Flavios Josephus ein Römischer Geschichtsschreiber erwähnt Jesus (als „Vollbringer unglaublicher Taten“). Und das ist viel erstaunlicher. Man muß dabei berücksichtigen, daß die Welt damals noch ganz anders funktionierte. Jesus lebte in einem völlig abgelegenen Winkel des Reiches, und da auch noch in der abgelegensten Provinz. Wanderprediger waren in Judäa der damaligen Zeit ein normaler Anblick. Davon gab es viele. Zum damaligen Zeitpunkt war keineswegs abzusehen, was Jesus mal auslösen würde.
Jesus war ein unbedeutender Wanderprediger in einer unbedeutenden Provinz in einem angelegenen Randbereich des Römischen Reiches. Da ist es nicht verwunderlich, daß so wenig schriftliches über Ihn berichtet wird, viel erstaunlicher ist, daß er überhaupt erwähnt wird. Und das ist so.

Hallo,

Flavios Josephus ein Römischer Geschichtsschreiber erwähnt
Jesus (als „Vollbringer unglaublicher Taten“).

Flavius Josephus ist a) kein Zeitzeuge und b) ist die entsprechende Passage eine Fälschung des 3. oder frühen 4. Jahrhunderts, die vermutlich auf den Kirchenvater Eusebius von Caesarea zurückgeht.

Zum wiederholten Male sei hier auf die Diskussion zwischen Christian und mir (‚ralfboeck‘) in diesem Thread /t/evangelien-aus-muslimischer-sicht-verfaelscht/420…
/t/das-zittern-der-kelten/4202115/23

In einem Religionsbrett sind solche Argumente schon ärgerlich, in einem Geschichtsbrett sind sie nun wirklich fehl am Platz. Da ist Quellenkritik um so angebrachter.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Nu ja, verehrte Eva,

das geht über „ich kenne jemanden, der jemanden kennt, der ihn gekannt hat“ doch signifikant hinaus.

Gruß - Rolf

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eine Fälschung des 3. oder frühen 4. Jahrhunderts, die vermutlich auf den Kirchenvater Eusebius von Caesarea zurückgeht.

Ja, da war wohl sogar den Brüdern in Rom die Quellenlage so peinlich dünne, daß sie Fälschungen einfügten.
:smile:

In diesem Zusammenhang ist es auch unglaublich, wie die Petrus-Story mit äußerster Selbstverständlichkeit immer als historisch verkauft wird.
Zitat aus einer TerraX-Doku:
„Es gilt als sicher, daß Petrus in Rom war, auch wenn es dafür keinerlei Beweise gibt.“
:smile:)

Man nimmt einfach das her, was sich die Kirchenleute in Rom in Jahrhunderten so alles ausgedacht haben und deklariert das einfach zu einer historischen Tatsache.

Unfassbar!

Gruß Eva

Hallo,

Und das ist einfach die Unwahrheit.

Na dann bring doch bitte einfach ein Beispiel eines Zeitzeugen-Geschichtsschreibers oder überhaupt irgendeines Geschichtsschreibers.

und vorliegenden Beweise einfach immer als „konstruiert“ ignoriert oder als solche ablehnt.

Na dann nenne doch bitte einfach eines dieser vorliegenden Beweise.

Ich finde es interessant, wie du hier großartig ganz allgemein ausholst, anstatt einfach konkret zu werden, wo das doch „einfach die Unwahrheit“ ist :wink:

sieht die Existenz des historischen Jesus als Fakt

Ja, da stimme ich dir ja auch zu.

Da lief jemand vor 2000 Jahren durch Judäa, der höchstwahrscheinlich Jesus hieß

Den Rest kann man glauben oder auch nicht. Das nimmt dir ja auch keiner.
Diesen Rest aber als historische Tatsachen hinzustellen -> genau das steht „in einer Reihe mit Theorien wie „Die Illuminaten regieren die Welt!“, „Karl der Große ist eine Erfindung!“ u.ä.

Gruß Eva

Ja, da war wohl sogar den Brüdern in Rom die Quellenlage so
peinlich dünne, daß sie Fälschungen einfügten.

Nun ja - Eusebius hatte mit Rom wenig am Hut; das lag damals noch ziemlich am Rande der christlichen Gemeinschaft, eher ein (wenn auch wichtiger) Außenposten. Maßgeblich war da eher, was in Konstantinopel, Antiochia und Alexandria an Kirchenpolitik lief. Ansonsten würde ich schon noch gerne auf das hinweisen, was ich seinerzeit in dem von Dir verlinkten Thread geschrieben hatte:

„Der Jesus des Neuen Testaments der Bibel ist eindeutig eine literarische Figur. Daran zu zweifeln, dass dieser literarischen Figur eine historische Gestalt zugrunde lag, gibt es keinen vernünftigen Grund. Die Frage kann also allenfalls sein, wie zuverlässig der Jesus der Evangelien den historischen Jesus darstellt. Darüber wurde schon eine Menge geschrieben - zweifelsfrei zu klären ist es trotzdem nicht.“

In diesem Zusammenhang ist es auch unglaublich, wie die
Petrus-Story mit äußerster Selbstverständlichkeit immer als
historisch verkauft wird.
Zitat aus einer TerraX-Doku:
„Es gilt als sicher, daß Petrus in Rom war, auch wenn es dafür
keinerlei Beweise gibt.“

Das ist natürlich bullshit Infotainment. „Als sicher“ gilt das zweifellos vielen Menschen - aber nicht solchen, die die Quellen sorgfältig prüfen. Die neigen vielmehr eher dazu, das zu bezweifeln. Einen guten Einstieg in die Problematik gibt dieser Artikel: http://www.visionjournal.de/visionmedia/article.aspx…

Freundliche Grüße,
Ralf

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Na dann nenne doch bitte einfach eines dieser vorliegenden
Beweise.

Da gibt es eigentlich nur den, dass es bereits in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts eine rührige und expandierende jüdische Sekte gab, die sich auf einen hingerichteten Wanderprediger als Gründer berief und diesen als Messias bezeichnete. Wobei es eben deren radikale Umdeutung des gängigen Verständnisses war von dem, was der erwartete jüdische Messias ist und was man von ihm zu erwarten hat, was die Besonderheit dieser Sekte ausmachte. Für einen zeitgenössischen Juden, der seine religiösen und nationalen Hoffnungen auf das Kommen des Messias richtete, muss es gelinde gesagt ziemlich verblüffend gewesen sein, wenn ihm der Nachbar oder Kollege erzählte, den habe er verpasst - eer sei schon dagewesen, aber leider von den Römern hingerichtet worden. Aber er habe versprochen, demnächst wiederzukommen …

Die Existenz dieser Sekte - und in eingeschränktem Maße auch die in ihr kursierenden und mehr oder weniger glaubwürdigen Legenden und Erzählungen über ihren Gründer - sind hier die berühmte ‚smoking gun‘.

Das ist in strengem Sinne kein Beweis - aber völlig hinreichender Grund für die Annahme, dass der Mythos Jesus auf eine historische Person zurück geht. Hier ist es eher vernünftig, für die Behauptung des Gegenteils - dass dieser Jesus eine Erfindung und rein fiktive Person sei - einen Beweis zu fordern.

Was natürlich noch nichts darüber aussagt, wie sich der Mythos Jesus konkret zu seinem historischen Vorbild verhält. Das gehört zum Bereich der Leben-Jesus-Forschung, die mE eindeutig und ausschließlich dem Fach Theologie zuzurechnen ist, aber nicht der historischen Disziplin.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Hallo

Na dann bring doch bitte einfach ein Beispiel eines
Zeitzeugen-Geschichtsschreibers oder überhaupt irgendeines
Geschichtsschreibers.

Ich habe dir gerade deutlich gemacht, das dies absolut nicht notwendig ist für die Verifizierung von historischen Fakten, nun unbedingt nur zeitgenössische Zeugnisse beizubringen. Und nicht nur das, das täglich Brot der Althistoriker oder Mediävisten ist der Fakt das es keine Zeitgenössischen Aufzeichnungen oder sonstige Niederschläge gibt.
Und wer eine Funken Ahnung von der Geschichtswissenschaft hat weiß das.

Was denkst du denn, wie viele „zeitgenössische“ Beweise oder Belege die Historiker oder Literaturwissenschaftler für die Autoren der Antike haben ? Und dennoch zweifelt niemand deshalb Plato oder Euripides an.

Na dann nenne doch bitte einfach eines dieser vorliegenden
Beweise.

Das einfachste und erste ist schon mal der Tacitus in seinen Anales. Oder auch der römische Historiker Sueton. Im Talmund findet der Tod Jesus Erwähnung und auch wenn die glaubensspezifischen Ausschmückungen und Übertreibungen bei Flavius mehrheitlich als nachträgliche Einfügungen ermittelt wurden, ändert es nichts den Fakt um die Person Jesus.

Dazu kommen archäologische Funde mit direkten Rückschlüssen auf die Familie von Jesus und seinen Geschwistern.

Aber wolltest du das alles eben nicht vermeiden ???

Ich finde es interessant …

Glaube ich dir nicht. Denn egal was ich geschrieben hätte, dein Antwortsatz hätte den gleichen Inhalt transportiert. Denn zum einen sind die überlieferten Quellen ergiebiger als „Da lief jemand vor 2000 Jahren durch Judäa, der höchstwahrscheinlich Jesus hieß“, zum anderen müßtest du dich mal entscheiden.

Denn von;Die Existenz der Person Jesus, „ist durch nichts, aber auch durch gar nichts historisch in irgendeiner Form belegt.“ zu „der Konsenz unter den Fachleuten sieht die Existenz des historischen Jesus als Fakt.“ … „Ja, da stimme ich dir ja auch zu.“ wirkt deine Argumentation doch auch nur wie ein Eiertanz.

Als man im Sommer 2002 mit einem Mikroroboter inkl. Kamera der Schacht in der Pyramide des Cheops untersuchte und die Presse weltweit spekulierte, man könne ev. Hinweise auf die Bundeslade finden bzw. gar die Lade selbst, hatte ich einen Arbeitskollegen, der genau wie du argumentierte bzw. das gleiche Verlangen, die Fakten seinem Weltbild anzugleichen.

Ständig wurde ich von ihm genervt, das man jetzt vielleicht die Bundeslade findet usw., usw.

Irgendwann habe ich ihn mal gefragt, _ „Was wäre an dieser Entdeckung denn so besonders ?“ _ Es sagte; _ „Na das könnte immerhin doch Gott beweisen!“ _ und darauf fragte ich ihn; _ „Und dann?“ _

Und seine Antwort; _ „… Ja was dann ?“ _ …

… genau da liegt das Problem … nicht an den „Beweisen“ !

Gruß Parzival

Hallo,

nun unbedingt nur zeitgenössische Zeugnisse beizubringen.

Unbedingt nur? Du bringst keinen einzigen :smile:)
weder einen zeitgenössischen, noch sonst einen.
Auch Tacitus und Sueton berichten nicht über Jesus, sondern von Menschen, die sich auf einen Jesus berufen. Und das ganze dann auch noch 100 Jahre nach Christus :smile:)

Denn zum einen sind die überlieferten Quellen ergiebiger

Du hat bis jetzt immer noch keine einzige genannt. Eine historische Quelle, die über Jesus berichtet, zeitgenössisch oder auch nicht.

Aber lassen wir das. Wurde ausgiebig bis in alle Einzelheiten schon zahlreich besprochen:
/t/kann-mir-einer-einen-einzigen/5005887

Dazu kommen archäologische Funde mit direkten Rückschlüssen auf die Familie von Jesus und seinen Geschwistern.

Na, da haust du jetzt aber Nägel rein!
Diese archäologische Funde mußt du jetzt aber wirklich mal erläutern (wo es bei den Quellen schon nicht geklappt hat)

In Erwartung einer Welt-Sensation

grüßt Eva

Hi Ralf,

und vielen Dank erstmal für den Petrus-Link, tolle Zusammenfassung.

Das ist in strengem Sinne kein Beweis - aber völlig hinreichender Grund für die Annahme, dass der Mythos Jesus auf eine historische Person zurück geht.

Volle Zustimmung.

Was natürlich noch nichts darüber aussagt, wie sich der Mythos Jesus konkret zu seinem historischen Vorbild verhält.

Genau. Und wenn dieser historische Jesus im Gegensatz zu dem was in den Evangelien steht, ein ganz normaler Kerl gewesen sein sollte, dann ist König Artus auch historisch. Denn da gibt es auch eine historische Vorlage für!

Hier ist es eher vernünftig, für die Behauptung des Gegenteils - dass dieser Jesus eine Erfindung und rein fiktive Person sei - einen Beweis zu fordern.

Die Tatsache, daß kein einziger Geschichtschreiber auch nur ein einziges Wort über diesen Jesus verliert, kein Philo von Alexandria, kein Flavius Josephus ist zwar kein Beweis, läßt es aber vernünftig erscheinen, den Jesus der Evangelien als Fiktion zu bezeichnen.
Gottes Sohn läuft wundersprühend, Tote erweckend, die Massen begeisternd in der Gegend rum und keiner bekommt es mit???

Und da man unter „Jesus“ in aller Regel den Jesus der Evangelien meint, ist die Aussage, dieser sei fiktiv, nicht ungerechtfertigt.

Gruß Eva

Und da man unter „Jesus“ in aller Regel den Jesus der
Evangelien meint, ist die Aussage, dieser sei fiktiv, nicht
ungerechtfertigt.

Das hast Du aber nicht geschrieben, Verehrteste, sondern vollmundig behauptet:

Es gibt nichtmal einen historischen Beweis, daß ein Jesus je gelebt :hätte oder einer seiner Apostel.

Da hast Du aber ein ganzes Stück zurückrudern müssen, gell?

Gruß - Rolf

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Hallo

nun unbedingt nur zeitgenössische Zeugnisse beizubringen.

Unbedingt nur? Du bringst keinen einzigen

Ich mache es für dich nocheinmal richtig deutlich.
_ Es bedarf keine zeitgenössischen Aufzeichnungen um historische Ereignisse zu verifizieren! _

Du kannst gern noch 2 oder 3 Wortklaubereien vom Stapel lassen, das ändert nichts an deiner Unkenntnis über die täglichen Probleme der Geschichtswissenschaften. Zeitgenössische Quellen sind der absolute Luxus, daher bis weit in das Mittelalter hinein zu vielen Ereignissen nicht vorhanden.

Auch Tacitus und Sueton berichten nicht über Jesus, sondern
von Menschen, die sich auf einen Jesus berufen. Und das ganze
dann auch noch 100 Jahre nach Christus

Dann mache deine Hausaufgaben und blamiere dich nicht mit Halbwissen.
Tut ja schon weh soviel Unwissenheit.

Sueto, erwähnte einen Vorfall während der Regierung des Klaudius (41-54 AD): „Weil die Juden in Rom fortwährend aufgrund eines Chrestus Aufruhr verursachten, hat er (Klaudius) sie aus der Stadt ausgewiesen“

Und Tacitus schreibt; „Der Mann, von dem sich dieser Name herleitet, Christus , war unter der Herrschaft des Tiberius auf Veranlassung des Prokurators Pontius Pilatus hingerichtet worden.“

Also ich kann mich irren, doch ich sehe hier eine Person erwähnt, welche mit ihrem Namen und in den Kontext der biblischen Geschichten paßt.

Und die Bewertung der Quellen ist durch die Fachwelt, längst geschehen. Du darst gerne dein kleines Süppchen kochen und das alles ignorieren, doch es ändert nichts an den überlieferten Fakten.

Und zum anderen solltest du nicht so blamabel darüber hinweg gehen, das scheinbar gar nicht weißt wovon du spricht. Ich wiederhole es gern für dich;

PS:Denn von;Die Existenz der Person Jesus, „ist durch nichts, aber auch durch gar nichts historisch in irgendeiner Form belegt.“ zu „der Konsenz unter den Fachleuten sieht die Existenz des historischen Jesus als Fakt.“ … „Ja, da stimme ich dir ja auch zu.“ wirkt deine ganze Argumentation doch nur wie ein Eiertanz.

Du hat bis jetzt immer noch keine einzige genannt.

Ich habe dir sogar 4 genannt. Aber selbst wenn ich dir 12 nenne würde, wäre das sinnlos. (Tacitus, Sueton, Flavius und den Talmund)

Diese archäologische Funde mußt du jetzt aber wirklich mal
erläutern (wo es bei den Quellen schon nicht geklappt hat)

Sofern du nicht in einer Erdhöhle wohnst und erst seit einer Woche mit dieser Welt konfrontiert bist, habe ich einen Tip für dich; Google dir was :wink:

Wenn du nicht so damit beschäftigt wärst, gegen alles und jeden nichts als Zweifel auszugießen, würde dir ab und an auch nachhaltig Wissen zufließen. Die Fachwelt ist für dich ohne Aussagekraft, also freu dich dich in deiner Welt und lebe damit das du alles besser weißt.

Sorry, aber wer den Experten die Kompetenzen streitig macht (ohne etwas argumentativ oder beweiskräftig dagegen halten zu köönnen), der darf sich gerne selbst bemühen, denn mir ist so ein Mensch die Mühe nicht wert. Das ist hier keine christliche Mission, sondern Historie. Du hast mir nichts neues Mitzuteieln, dir etwas mitzuteilen lohnt nicht und mag ich auch nicht mehr… nimm also Google

Diese Kindergarten-Nummer könnte ich ja noch verstehen wenn es um persönliche Meinungen gehen würde, aber bei anerkanntem wissenschaftlichem Kontext bleibt einem einfach nichts mehr zu sagen …

Gruß Parzival

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Hallo,

„Wortklaubereien, Unkenntnis, mache deine Hausaufgaben, blamiere dich nicht, tut ja schon weh soviel Unwissenheit, so blamabel, Eiertanz, in einer Erdhöhle wohnst, so ein Mensch ist die Mühe nicht wert, Kindergarten-Nummer…“ :smile:)

und das alles nur um einen Tacitus/Sueton als Quelle durchzudrücken, die aber halt doch nur über Menschen ihrer Zeit berichten, die sich auf einen Christus berufen. Und dann nennst du als Höhepunkt einmal mehr den armen Flavius, der Jesus nun in der Tat mit keinem Wort erwähnt hat; soviel zu den Hausaufgaben
und weiß man nicht mehr weiter, verweist man halt auf Google.

Mit Gläubigen sollte man nie über ihren Glauben diskutieren :wink:
Alles Gute weiterhin!

Gruß
Eva

Nu mach mal halblang. Offensichtlich hast Du es bisher tapfer vermieden, in die von mir genannten Links auch nur hineinzuschauen, sonst würdest Du hier nicht olle Kamellen aufwärmen. Also noch einmal extra für Dich:

Sueto, erwähnte einen Vorfall während der Regierung des Klaudius (41-54 AD): „Weil die Juden in Rom fortwährend aufgrund eines Chrestus Aufruhr verursachten, hat er (Klaudius) sie aus der Stadt ausgewiesen“.

Also - der Mann heisst Gaius Suetonius Tranquillus, auf Deutsch idR Sueto n genannt. In seiner Vita Claudii 25,4 schreibt er (und mehr schreibt er zu unserem Thema hier nicht):

„Iudaeos impulsore Chresto assidue tumultuantes Roma expulit“ - auf Deutsch: Die Juden, die von Chrestos aufgehetzt / auf Antrieb von Chrestos wiederholt randalierten, vertrieb er [Claudius] aus Rom.

Diese Vertreibung wird in etwa auf das Jahr 50 u.Z. datiert; ein Parallelbeleg findet sich in Apg 18, 1-2 wo Paulus in Korinth das eben aufgrund dieses Befehls aus Rom ausgewiesene jüdische Ehepaar Aquila und Priscilla trifft. Der Rabbi Yeschu, genannt Christus, war zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr in der Lage, Juden aufzuhetzen, schon gar nicht in Rom. Das war ihm noch nicht einmal zu Lebzeiten gelungen.

Nehmen wir doch einfach mal ernst, was da steht. Da ist nämlich von einem ‚Chrestos‘ die Rede, nicht von einem ‚Christus‘. ‚Chrestos‘ (= ‚der Nützliche‘) war ein unter Sklaven und Freigelassenen durchaus üblicher Name, epigraphisch (also durch Inschriften) mehrfach belegt.

Also nochmals - was können wir aus dem Sätzchen bei Suetonius entnehmen? Dass um das Jahr 50 u.Z. in Rom eine jüdische Gruppe unter Führung eines Mannes namens Chrestos Unruhe stiftete und deswegen aus Rom ausgewiesen wurden. Punkt. Mehr ist da nicht. Alles andere ist unbelegbare Spekulation.

Und Tacitus schreibt; „Der Mann, von dem sich dieser Name herleitet, Christus, war unter der Herrschaft des Tiberius auf Veranlassung des Prokurators Pontius Pilatus hingerichtet worden.“

„Auctor nominis eius Christus Tiberio imperitante per procuratorem Pontium Pilatum supplicio adfectus erat“

Was sagt uns das? Dass Tacitus diese Information nur vom Hörensagen hatte, vermutlich aus Aussagen von Christen selbst. Recherchiert - etwa in Prozessakten - hat er diese Information mit Sicherheit nicht, sonst hätte er, Historiker und als hoher Beamter der römischen Provinzialverwaltung durchaus sachkundig, nicht den groben anachronistischen Schnitzer begangen, den Praefecten Pontius Pilatus fälschlich als Procurator zu bezeichnen. Ebenfalls zeigt uns das Zitat, dass diese ‚Hintergrundinformation‘ - von wem auch immer Tacitus sie hatte - frühestens aus der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts stammen kann - erst seit dieser Zeit gab es nämlich in Palästina einen Procurator.

Tacitus hatte keinen Grund, die Information, dass sich die ‚Christianos‘ im Rom des Jahres 64 u.Z. auf einen als Verbrecher Hingerichteten als Gründer beriefen, zu bezweifeln und auf ihren Wahrheitsgehalt zu checken. Insbesondere dann nicht, wenn diese Information aus christlicher Quelle stammte - schließlich war sie für die Christen in römischen Augen alles andere als schmeichelhaft und passte zu Tacitus’ Einschätzung der christlichen Sekte als einer der „Scheußlichkeiten und Abscheulichkeiten“, mit denen Rom geschlagen war.

Was ist also dieser Quelle zu entnehmen? Dass es 64 u.Z. in Rom ‚christianos‘ gab, die der Brandstiftung beschuldigt wurden und sich auch sonst eines äußerst üblen Leumunds erfreuten. Dass sich diese Gruppe wiederum auf auf einen ‚Christus‘ als Gründer berief, der angeblich unter Pontius Pilatus hingerichtet wurde. Wobei aus dem Text Tacitus’ durchaus nicht eindeutig hervorgeht, dass dieser Gründungsmythos schon 64 in dieser Form existierte - Tacitus’ Quelle ist wahrscheinlich eher ein Zeitgenosse von ihm, mithin wäre diese Information über den Glauben dieser ‚Christianos‘ mit Vorsicht erst auf den Beginn des 2. Jahrhunderts (die Abfassungszeit der Annales) zu datieren, nicht schon auf 64.

Über den Flavius mag ich nicht noch einmal schreiben, an dem sog. ‚testimonium flavianum‘ ist derart dreist herumgefälscht worden (gerne beschönigend von Theologen als ‚Anwachsungen‘ bezeichnet), dass überhaupt nicht mehr feststellbar ist, was Flavius Josephus da selbst einmal geschrieben hat. Diese Quelle ist spätestens seit dem Ende des 3. Jahrhunderts gründlich verdorben und damit für die Frage der Historizität Jesu wertlos. Da als Fälscher eigentlich nur christliche Apologeten in Frage kommen, kann man sich aber durchaus vorstellen, was da in Antiquitates Judaicae XVIII 3,3 und XX, 9.1 über den Messiasprätendenten Yeschu einmal gestanden hat. Im günstigsten Fall nichts, was den Anspruch, er sei der Messias gewesen, stützt. Im weniger günstigen Fall gar nichts. Im ungünstigsten Fall (immer aus Sicht der Apologeten, versteht sich) etwas seinem Ruf Schädliches.

Um nun auch noch auf den von Dir genannten Talmud (das Ding schreibt sich nicht Talmu n d, btw. handelt es sich um den in Persien entstandenen Talmud Bavli, nicht den in Palästina entstandenen Talmud Jeruschalmi) einzugehen - vermutlich hast Du Sanhedrin 43a nie gelesen.

Also: Richtig ist, dass da von einem ‚Yeschu‘ berichtet wird, der am Vorabend des Pessach wegen Zauberei und Anstiftung zur Apostasie gehängt wurde. Richtig ist aber auch, dass da steht, dass der Hinrichtung zunächst eine vierzigtägige Frist voranging, in der ein Ausrufer öffentlich die Bevölkerung auffordete, ggf. entlastende Aussagen vorzubringen. Richtig ist auch, dass dort berichtet wird, dieser Yeschu habe fünf Schüler namens Matthai, Nakai, Nezer, Buni und Todah gehabt, die ebenfalls hingerichtet wurden. Auch wird dort berichtet, dieser Yeschu habe Beziehungen zur Regierung gehabt. Richtig ist vor allem, dass wir keinerlei Anhalt für eine Datierung dieses im Talmud berichteten Ereignisses haben.

Also - wenn der Zauberer Yeschu und der Messias Jesus tatsächlich dieselben Personen sein sollten, dann gibt es da aber eine Menge nicht wegzuerklärender Widersprüche. Was sagt uns das? Entweder sind dann die Passionsberichte der Evangelien als Quelle völlig unzuverlässig oder aber eben dieser Talmudbericht. Oder beide, diese Möglichkeit sollten wir auch nicht außer Acht lassen. Oder es handelt sich eben doch um einen völlig anderen Yeschu.

Abschließend auch für Dich den Hinweis - wenn man einen Hammer hat, dann schaut einem alles wie ein Nagel aus. Deswegen gibt’s in der Geschichtswissenschaft die Quellenkritik.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Hi Ralf,

zurückrudern? Also bitte - aus der Nummer komm ich raus :wink:
Natürlich meinte ich mit meinem provokativen (Zu-)Kurz-Satz den Jesus der Evangelien und nicht irgendeinen und
was ist für dich ein „historischer Beweis“?
:wink:)

Gruß
E.