Hi,
Mitgefühl unter Geschlechtsgenossen.
Naja, wenn es um den Betrug durch einen Gebrauchtwagenhändler
oder eine Immobilie geht, hör ich gelegentlich eher ein
schadenfrohes Grinsen heraus.
Tatsächlich? Ist mir noch nicht aufgefallen. Mag aber daran
liegen, daß Mann in diesen Fällen einen gewissen eigenen
Handlungsspielraum hat und nicht machtlos ausgelifert ist.
Vielleicht haben manche Männer in diesne Fällen die
Gewissheit, dass könnte ihnen ja nie passieren, daher
eher Schadenfreude statt Mitgefühl. Wenn das der Grund ist,
dürften die Männer, die sich hier so aufregen welche sein, die
ihren eigenen Ehefrauen nicht über den Weg trauen und sich
somit nicht davor gefeit sehen, dass ihnen das nicht passieren
könnte. Das wäre zumindest eine Erklärung.
s.o. - halte ich für unwahrscheinlich.
Hm…oben stimmst du mir zu und hier hältst du das gleiche für unwahrscheinlich ? Ich hab jedenfalls noch keinen Mann kennengelernt, der sich „machtlos ausgeliefert“ fühlt und gleichzeitig volles Vertrauen zu seiner Frau hat. Das Gefühl das „Ausgeliefert sein“ kann doch nur aus einem Misstrauen der Frau gegenüber heraus entstehen.
Vertrauen ist ja grade durch ein sich gerne und bedenkenlos Ausliefern gekennzeichnet.
Was meinst du mit „alte Wunde“ ?
Damit meine ich, daß diese Unsicherheit prinzipbedingt schon
immer da war.
Die Unsicherheit ja, dass die Herren da ein Drama draus gemacht hätten eher nicht. Was im ürigen auch völlig unlogisch ist, da die Herren früher nicht mal den Hauch einer Chance hatten zu ergründen, ob sie auch der Erzeuger ihrer Kinder waren. Wozu sich also aufregen ?
Historisch betrachtet wurden Kinder immer als Segen angesehen.
Das ist doch Quatsch. Einfach nicht wahr.
Du darfst dich gerne mit der Sozialgeschichte unserer Kultur beschäftigen.
Zum einen gibt und gab es Gesellschaften, in denen ein
Geschlecht unerwünscht war und Kinder dieses Geschlechts
„entsorgt“ wurden,
Was hat das mit Kuckuckskindern zutun ? Getötet wurden in diesem Fall auch die eigenen Kindern.
zum anderen dürften Bastarde in den
wenigsten Kulturen und Zeiten sonderlich erwünscht gewesen
sein.
Nur das in anderen Kulturen und Zeiten niemand die Möglichkeit hatte nachzuprüfen, ob das Kind der Frau ein Bastard war oder nicht. Was du beschreibst kann sich also ausschließlich auf außereheliche Kinder des Mannes beziehen, und auch hier war das einzige Problem häufig die Frage der Erbberechtigung und der gesellschaftliche Makel, sofern die Mutter ledig war.
Ansonsten war wie gesagt die Kinderlosigkeit einer Ehe eine Katastrophe. Oder glaubst du wirklich, ein Mann hätte damals groß nachgefragt, wenn nach 5 Jahren kinderloser Ehe plötzlich doch noch ein „Stammhalter“ auf die Welt kam ? Der dürfte sich im Gegenteil einen Ast abgefreut haben. Familien waren fast immer und in erster Line Wirtschaftsgemeinschaften.
Die eigenen Gene sind das einzige und heiligste, was Mann so
wirklich der Nachwelt hinterlassen kann, und in dieser Sache
ist er der Frau absolut machtlos ausgeliefert.
Naja, dieser Punkt wurde mit Elke ja schon ausführlicher
geklärt.
Wurde er das? Elke hat ihn plakativ als „unreif“ bezeichnet,
mehr aber auch nicht.
Wohl kaum plakativ. Ich finde, sie hat ihre Ansicht sehr gut begründet.
aber wie ich schon schrieb, kannst Du den Satz auch weglassen,
an der Schlußfolgerung ändert sich nichts.
Deine Schlussfolgerung passt aber nicht zum Thema. Die Frage lautete nicht, ob es sich bei bewußt „untergeschobenen“ Kindern um einen hinterhältigen Betrug handelt oder nicht, sondern warum vielen Männern bei diesem Thema offensichtlich der Hut hochgeht, obwohl sie gar nicht betroffen sind.
Er widerspricht übrigens auch den Erfahrungen, die
ich nachdem dieses ganze Thema durch die Medien hochgekocht
wurde, mit meinen Bekannten machte. Auf meine Frage, ob es für
sie noch einen Unterschied machen würde, wenn sich
herausstellt, dass ihre jetzigen Kinder nicht die eigenen
sind, erntete ich fast immer ein freundliches Lächeln und ein
bestimmtes „Nein“.
In Bezug auf die Kinder kann ich das gut nachvollziehen. In
Bezug auf die Frauen glaube ich das nicht wirklich, nehme das
zumindest nicht als repräsentativ an.
Vielleicht kenn ich mehr Männer, die von ihrem Selbstverständnis her eher Väter und Ehemänner sind, als Erzeuger.
Die unglaubliche Macht der Frau
Also doch Schwangerschaftsneid ?
Ich sehe da keinen Zusammenhang. Mit Neid hat das nichts zu
tun, wie kommst Du darauf?
Ganz einfach. Wenn der Mann sich ohne Schwangerschaft einer Frau fortpflanzen könnte, dürfte die Frage der „unglaublichen Macht“ der Frau gegen Null gehen.
Es geht nicht um Neid, sondern um
Betrug.
Ich hab dir im unteren Abschnitt mehrere andere Beispiele für Betrug und hinterhältiges Handeln genannt. Würde es lediglich um den Betrug an sich gehen, müssten die Reaktionen der Herren hier ähnlich entrüstet sein.
Och bitte, wenn es mal wieder um Kindesmißhandlung oder auch
Vergewaltigung geht, dann ist der Aufschrei doch immer groß,
nicht nur vereinzelt.
Richtig. Und jemand der mir erklären wollte, dass es hier nur um „Betrug“ oder missbrauchtes Vertrauen geht, den könnte ich auch nicht ganz ernst nehmen.
Ein weiterer Unterschied ist, daß Mörder und Vergewaltiger
hart bestraft werden. Kuckucksmütter jedoch nicht, im
Gegenteil, ihr Verhalten wird sogar in weiten Teilen versucht,
zu rechtfertigen.
Tatsächlich ? Verhalten zu verstehen ist noch längst nicht gleich Verhalten „rechtfertigen“. Im übrigen hat ein Mann durchaus die Möglichkeit, eine Frau, die ihm ein Kind „untergeschoben“ hat, wegen Betrug zu verklagen. Nur Betrug ist erst Betrug wenn ein materieller Schaden entstanden ist. Sonst könnte ja auch jede Frau ihren Mann verklagen, wenn der sie mit einer anderen Betrügt. Und was machen wir dann ? Steinigen ?
Deine Aussage ist also nicht wahr.
Welche ?
Es bleibt also ein geplanter, aus niederen Beweggründen mit
Heimtücke langzeitig durchgeführter Macht- und
Vertrauensmißbrauch an einem ahnungslosen und wehrlosen Opfer
mit zusätzlichem erheblichem finanziellen Schaden.
Ja sicher, wieviele hilflose alte Leute werden von miesen
Verwandten schamlos um ihre Geld betrogen und dabei häufig
noch misshandelt. Wo bleibt der Aufschrei hierzu von Michel
Müller ?
Ahja, und das ist ein Grund dafür, daß Kuckucksmütter keine
Schuld tragen? Unrecht wird nicht durch anderes Unrecht
ausgeglichen.
Du weichst aus. Wenn du das Verhalten der Männer hier allein mit „Empörung wegen niederträchtigem Betrug“ rechfertigen willst, dann müsste diese Empörung immer bei „niederträchtigem Betrug“ vorhanden sein. Ist sie aber nicht. Also muss es noch andere Faktoren außer den „niederträchtigen Betrug“ mit finanziellen Folgen oder ohne geben, und genau nach diesen möglichen Faktoren hatte ich gefragt.
Gruß
Marion