Kurze Hose + Tennissocken?

Mit Verlaub, aber ich werden wohl wissen, wann mein Sohn nach Hause kommt. Die Schule geht von 08:00 bis 13:00 mit einem Ausnahmetag: Dem Mittwoch, da hat er um 15:30 Schule aus. Und geflunkert ist hier schon mal gar nichts. Mein Sohn wird auch keine Ausbildung beginnen, sondern er wird weiter gehen auf die Fachoberschule. Für den Führerschein ist er schon angemeldet, das tut ja nichts zur Sache.

Nur so, fürs Protokoll … nochmal die Frage: in welche Klasse geht er, und was ist das für eine Schule bzw. Schulart?

  1. Klasse Realschule

Bundesland?

Das tut nichts zur Sache.

ok, wenigstens Deutschland? Nicht, dass wir wieder in der Schweiz landen! :joy:

Sehr witzig.

Äh, findest du? Das war mein voller Ernst!

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Die Zwölfjährige war am Freitag bis um halb zwei morgens unterwegs (Pferdeauktion) und stand um halb neun schon wieder im Stall. Tagsüber war sie dann müdigkeitsbedingt etwas mürrisch, aber immerhin im Stande, mit ihrer 7 Jahre alten Schwester sturzfrei einen Abend zu verbringen, bis meine Frau um halb neun vom Essen im Restaurant (jederzeit erreichbar; Fußweg 10 Minuten) zurück waren. Gegen neun haben dann beide geschlafen und um acht waren sie beide wieder wach.

Die Große turnt noch bis um sechs im Stall rum und für die morgen beginnenden Ferien haben wir die Vereinbarung, dass sie, wenn morgens zum Stall geht, abends normal ins Bett geht (= 21 Uhr).

Über die Woche hinweg bekommen alle den Schlaf den sie brauchen, denn den holt sich der Körper irgendwann. So handhaben wir das hier seit Jahren: alles eigene Verantwortung, sofern die Sache nicht aus dem Ruder läuft. Im letzten Zeugnis - falls Du das fragen wolltest - hatte das große Kind drei Zweien. Rest Einsen. Wenn mal eine Klassenarbeit schlechter ausfällt, fängt sie selbständig das Lernen an. Wenn sie nach Ferien eine Arbeit schreibt, nimmt sie sich für die Rückfahrt auch mal was zu lesen mit.

So geht man mit Kindern um: überlässt ihnen Verantwortung für ihr Leben und so bringt man ihnen auch bei, sich selbst zu organisieren und die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. So wird sie später bspw. im im Studium oder in Ausbildung in der Lage sein, sich ihre Zeit angemessen einzuteilen und nicht darauf warten, dass ihr andere Leute sagen, wann sie im Bett zu sein, was sie anzuziehen und wann sie was zu lernen hat.

Ist es nicht und das schrieb ich auch schon bei Deiner letzten Diskussion. Wenn wir uns persönlich kennen würden, wäre ich schon längst beim Jugendamt gewesen, um den Fall dort vorzustellen. Das, was Du da betreibst, ist relativ unzweifelhaft seelische Misshandlung.

Im übrigen:

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Noch ein Nachtrag: bis sechs oder sieben war sie von der Mama kaum wegzubekommen. In diesem Jahr wird sie zum dritten mal zwei Wochen am Stück ohne Elternteile auf einem Reiterhof 80 km entfernt von hier verbringen. In den zwei Wochen organisiert sie sich komplett allein und das anhand der Klamotten und anderen Dinge, die sie selbst für ihren Koffer aussucht, zusammenstellt und packt.

Hier ist sie „vergesslich“ ohne Ende, wenn sie weiß, dass wir ihr schon sagen, wenn sie ohne Schuhe oder Tornister aus dem Haus geht, aber wenn es drauf ankommt, ist sie selbständiger als mancher Erwachsene.

Das muss das Ziel von Erziehung sein und nicht ein unselbständiges Etwas, dass weder alleine weder entscheiden darf, was es anzieht noch wann es ins Bett geht.

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Unsere Erziehung ist sicherlich kein „unselbstständiges Etwas“! Unsere Erziehung hat Hand und Fuß.

Wenn Du mit „Hand und Fuß“ Unterdrückung, Unterordnung und Demütigung meinst, hast Du recht.

Im übrigen:

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Nimmst du auch Bibelverse entgegen? :joy: Habe gerade das gefunden:

Und noch ein BGB-Paragraph zum Thema „so lange du die Füße …“
https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__1619.html

Hing beim Vater der besten Freundin meiner Tochter aus der Grundschule in der Küche an der Pinnwand. Zur Erinnerung für die vier Kinder, die zeitweise bei ihm (die restliche Zeit bei der Mutter) gelebt haben.

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Was hat denn das mit Demütigung zu tun? Das ist doch wirklich lächerlich finde ich.

Und was willst Du jetzt damit sagen? Dass unser Sohn aufgrund von „unangebrachten Erziehungsmethoden“ nicht gehorchen muss, die nicht einmal unangebracht sind, sondern einfach nur entwicklungsfördernd?!?!

Nein - das bedeutet,

  • dass du entweder ein Troll bist (was ich immer noch sehr hoffe)
  • oder ein Psychologiestudent, der hier seine Studien betreibt (was ich ebenfalls sehr hoffe)
    oder
  • was ich (und ich glaube die anderen auch) befürchte, dass du so krank bist, dass du nicht mal mehr erkennst, wie völlig falsch und zerstörerisch dein Denken und deine Handlungen sind und was du deinem Sohn damit antust - du machst einen willenlosen, psychischen Krüppel aus ihm
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Ich will damit sagen, dass Deutschland kein Kirchenstaat ist, und wenn du dich bei deinen doch sehr fragwürdigen Erziehungsmethoden auf die Bibel beziehst, du das auch angeben sollst, anstatt herumzueiern

Erst behauptest du

Dann wirst du nach einem konkreten Paragraphen gefragt und kommst mit

um die Ecke, der erstens für die Schweiz gilt, aus dem du zweitens nur das Gewünschte zitiert hast, obwohl drittens im weiteren Verlauf auch zu finden ist, was deinen verkorksten Ansichten entgegensteht.

Und jetzt stellt sich heraus, dass du weder das BGB noch das ZGB gemeint hast! :roll_eyes:

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Einem 16 Jahre alten jungen Mann wird von seiner Mutter befohlen, zu Uhrzeiten ins Bett zu gehen, zu denen selbst Vorschulkinder noch draußen spielen können und bei „Widerworten“ wird noch eine halbe Stunde frühere Bettzeit angeordnet und anziehen, was er will, darf er auch nicht und Du fragst ernsthaft, was daran als demütigend empfunden werden kann?

Im übrigen:

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Darf ich mal ganz ohne Bauchladen und den üblichen Quatsch meine Meinung sagen?
Ich fürchte, @jo123 ist weder Troll noch Psychologie-Study sondern tatsächlich fürchterlich in ihrer Welt gefangen.[Remember: jeder von uns tut immer genau das, was er/sie/es in der aktuellen Situation für richtig hält.] Keiner von uns ahnt, wie es ihr im entsprechenden Alter ergangen ist - keiner weiß, was dazu geführt hat, dass sie sich für diese Art der Erziehung entschieden hat. Und keiner weiß, wie der andere Elternteil dazu steht (aber offensichtlich lässt er das ja zumindest geschehen).
Und hey, wer sich noch nie in seiner Blase verrannt hat, der werfe den ersten Stein. Aber wenn Ihr Euch alle mal daran erinnert, dass Ihr Euch in irgendeiner Sache komplett vergalloppiert hattet - da wart Ihr doch auch keinen Argumenten mehr aufgeschlossen, nicht wahr? Da hilft nicht „aber schau doch nur wie richtig ich das mache“ und auch kein „zeig mir doch mal den [nicht vorhandenen] Gesetzestext“ und was es noch so an - wie ich betonen möchte - absolut berechtigten und klugen Argumenten mehr gibt.

Will sagen: bilden wir uns etwa ein, dass wir - ein anonymes Internetforum - die arme jo hier aus ihrer Blase (nochmal: sie ist ja zutiefst überzeugt, dass sie in der Erziehung ihres Sohnes alles richtig macht) holen können? Nee, oder? Das was in den letzten 16 Jahren das sicherlich vorhandene Umfeld (Großeltern, Tanten/Onkel, Eltern gleichaltriger Kinder, Erzieher im Kindergarten, Lehrer, Trainer etc.) nicht hingekriegt hat? Das kommt mir in der Tat etwas vermessen vor.

Andererseits, und das ist das schreckliche: Hier geht’s um ein junges Menschenleben, das unter Umständen nachhaltig versaut wird. Da kann und will (und darf?) man die Griffel natürlich nicht still halten wie man es täte, wenn hier jemand im Brustton der Überzeugung kund täte „Gras ist rosarot!“ und man getrost aufs grüne Gras gucken und sagen könnte „spinn doch weiter“.

Was also tun? Leute, ich fürchte wir müssen uns damit abfinden: Wir überzeugen jo nicht davon, dass das was sie tut falsch und gefährlich und was noch alles ist. Das tut erstmal weh, weil wir wollen ihr - und vor allem dem jungen Mann - ja helfen…

Aber ich - vielleicht seid Ihr da klüger als ich - sehe nur zwei Möglichkeiten

  1. wir eskalieren die Sache: Thread speichern, Jugendamt und denen die Entscheidung überlassen. Risiko dabei: was ich höre, klagen die Jugendämter dieses Landes nicht über allzu große Langeweile und die erleben vermutlich täglich deutlich besser sichtbare Misshandlung. Haben die die Zeit, sich darum zu kümmern?
  2. wir hoffen, dass der junge Mann sich selbst hilft. Sei es, indem er sich einer Vertrauensperson außerhalb von Mama/Papa anvertraut (Lehrer, Onkel/Tante, Großelter, Trainer, Freund…) und diese Person den Kerl dann begleitet. Das wäre das beste.
    Oder der Kerl hat niemanden (oder glaubt niemanden zu haben) dem er sich anvertrauen kann, dann bleibt zu hoffen, dass er irgendwas tut. Das kann dann von Weglaufen (ggf. auch erst anlässlich des 18. Geburtstags) über allerlei unschöne Dinge ziemlich viel sein. Mit etwas Glück findet sich vielleicht im Anschluss ein „Vermittler“, der zu den Eltern durchdringen kann.

Was meint Ihr? Sehe ich das zu verbittert? Gibt’s noch Hoffnung darüber hinaus?

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Wir haben es hier mit dem zu tun, was massenhaft zu den Hochzeiten der Querdenkerbewegung zu beobachten war: mit einem in sich geschlossenen Weltbild, in das von außen kaum Informationen oder andere Einschätzungen eindringen können. Die Querulanten haben sich gegenseitig in ihren Ansichten bestärkt, hier scheint sich eine einzelne Person von sich aus nach außen abgeschottet zu haben und sich selbst zu bestärken (weil ja alles auf eine kranke Art und Weise irgendwie funktioniert), was letztlich zum gleichen Ergebnis führt: eine Meinungsblase.

Hinzu kommt der Ablauf in beiden Artikelbäumen: die Mutter will sich bei Dritten die Bestätigung abholen, dass sie richtig handelt und bekommt von mehr als 10 Personen massiven Gegenwind, der vom Versuch der sachlichen Auseinandersetzung über persönliche Angriffe bis hin zum Trollvorwurf reicht. Das ist natürlich keine Situation, in der man sagt „ach, das ist ja interessant; hier fühle ich mich gleichermaßen wertgeschätzt und verstanden und dazu noch gut beraten. Ich werde meine Meinung gleich mal einer Überprüfung unterziehen.“

Das wird natürlich nicht passieren und das ist letztlich auch vollkommen menschlich. Was aber passieren kann, ist, dass Argumente transportiert werden, die sich außerhalb dieses Umfeldes überprüfen lassen - wie z.B. das Vorhandensein einer gesetzlichen Grundlage (bzw. dessen Fehlen) oder dass natürlich schon Viren gesehen wurden oder dass natürlich Schuttteile von WTC 1 und 2 auf WTC 7 gefallen sind.

Das kann (nicht muss) dazu führen, dass das Gedankengebilde einen Riss bekommt, der sich mit der Zeit ausdehnt, was dann wieder dazu führen kann (nicht muss), dass sich der Betreffende aus seiner Blase (bzw. dem sprichwörtlichen Kaninchenloch) befreit und sich und sein Gedankengebilde einer kritischen Überprüfung unterzieht.

Die dazu gehörige Kommunikationsstrategie ist natürlich noch ein bisschen komplexer (da geht es dann auch um Verhandlung („was müsste passieren bzw. welchen Beweis müsste ich vorbringen, damit Du von diesem Standpunkt abrückst?“) und andere Elemente) und (auch) deswegen nicht in einem Forum umsetzbar (weil es halt auch immer Störfeuer gibt), aber letztlich ist dieser Ansatz der einzige, der Erfolg verspricht.

In diesem speziellen Fall setze ich darauf, dass irgendwann die Sachargumente zusammen mit einer Verhaltensänderung des Jugendlichen (zunehmender Widerspruch, ggfs. körperliche Weigerung, sich seine Freiheit entziehen zu lassen) wirken. Wahrscheinlicher ist es aber, dass es zum vorausgesagten Verlauf kommt, d.h.

  • der Jugendliche Gewalt ausübt oder
  • sich spätestens nach Eintritt der Volljährigkeit dauerhaft seiner Mutter entzieht oder
  • sich völlig unterordnet und bis zum Tode der Mutter zu Hause aufhält und sich dort sagen lässt, was er zu tun, zu lassen und anzuziehen hat.

Interessant ist bei der ganzen Geschichte übrigens auch, dass bisher noch nicht vom Vater des Kindes die Rede war (zumindest habe ich davon nichts mitbekommen). Dazu hätte ich gerne noch etwas gewusst bzw. habe ich noch die ein oder andere Theorie.

Gruß
C.

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