Lebensfähigkeit von Staaten

Hallo:

Nenn mir ein paar Vorteile, die Israel durch einen Staat
Palästina hätte, und ich mach dir gerne den

Advocatus Diaboli.

Hat Israel Nachteile duch die Nicht-Existenz von einem Staat
Palaestina???

Salam Raed,
Ich verstehe Deine Frage nicht, denn die Antwort hast Du kurz
vorher selber geschrieben, Du schreibst:
"Das meine ich auch… die sicherheit israel leidet schon
sehr an der jetzigen Sitauation und die Existens eines Staates
Palaestina wuerde meiner Meinung nach den Israelis v i e l e
Vortiel mit sich bringen wuerde(siehe den Beitrag von Michael
Kling "
Ich verstehe deshalb pendragon nicht ganz.
das geht mir meistens so :wink:

Raed

Naomi

Ich finde Pendragons Schriebstoel an sich sehr klasse, auch
wenn der Inhalt mir manchmal nicht gefällt, was aber nicht
heissen mag das er falsch ist.

Dies zu beurteilen bleibt jedem selbst ueberlassen. Bist wohl neu hier :smile:

Würde ich auch gerne können.

Das kann man sicherlich auf ner Abenschulen lernen.

Gehe mal Logisch dlink durch seine Informatiefen Säzue mit Und
Oder und Gleich. Da hast du schnell viel Information und immer
noch Gramtikalisch perfekt.

Danke fuer den Hinweis:wink:, ich erarbeite mir meine Informationen lieber vor Ort bzw. aus den hebraeischen Medien.
Shalom
Naomi

Gehe mal Logisch dlink durch seine Informatiefen Säzue mit Und
Oder und Gleich. Da hast du schnell viel Information und immer
noch Gramtikalisch perfekt.

Bitte was muss man mit diesen Informationen machen? Und wieso „seine“ - gerade eben ging es doch noch um Pendragon?

Schöne Grüße

Petra

Ne ich bin schon immer hier :smile:
Servus

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Nochmal Israels Vorteile, schon wieder lang
Liebe Marion,

Nachteile, Vorteile? Ich denke, dass es Israel einigermaßen
egal wäre, ob das Gebilde an seiner Seite, welches eine eigene
Flagge und eine Nationalhymne, Briefmarken und
Sicherheitskräfte, einen Sitz in der Uno und Bündnisse mit
arabischen Staaten, einen Präsidenten und ein Parlament
besitzt, ob dieses Gebilde nun noch den kleinen Schritt zur
formalen Unabhängigkeit geht oder nicht.

Das sehe ich anders, aber das ist dennoch hier nicht die
Frage. Auf die Meinung, es wäre egal könnte ich dir
jede Menge Nachteile für Israel nennen. Die Frage war aber,
welche Vorteile würden sich für Israel durch einen
Staat Palästina ergeben.

Nochmals, die Vorteile Israels liegen weniger bei der direkten Staatsgründung Palästinas, sondern bei einer Konsolidierung der Lage. Vielleicht wird das an einem (sicherlich wenig perfektem) Beispiel deutlich: Welchen direkten Vorteil hatte Deutschland an dem Auseinandergehen von Tschechien und der Slowakei? Ich sehe keinen, außer dem Vermeiden der höchst unerquicklichen Situation eines kontinuierlichen Konflikts zwangsvereinigter Tschechen und Slowaken. Darum: Sollen sie sich doch trennen, wenn sie damit glücklich werden.

Ähnlich Israel. Wie die Palästinenser zusammenleben, ob als Staat oder als Provinz Jordaniens oder als staatenlose Konglomerat autonomer Familien muss Israel nicht wesentlich tangieren, wenn sie die Israelis nicht behelligen. Wenn ihr Glück im Staat Palästina liegt, nur zu!

  • Sicherheit

Als es Arafat noch gab, hätte ich vielleicht auch so
geantwort. Arafat war eine charismatische Figur. Ihm hätte ich
es zugetraut, die Palästinenser in diesem Punkt zu einen und
vielleicht tatsächlich mit relativ kleinen extremen
Splittergruppen im Laufe der Zeit fertig zu werden. Aber wie
sieht es denn jetzt tatsächlich aus? „Die Palästinenser“
zefallen in eine Vielzahl von Splittergruppen, die alle ihr
eigenes Süppchen kochen. Das reicht von „Gründen wir einen
Staat Palästina und leben friedlich mit den Israelis Seite an
Seite“ bis hin zu „Zerstört Israel, koste es was es wolle“.
Zur Zeiten Arafats ging es tatsächlich primär um eine
Staatsgründung. Mittlerweile haben andere Interessen (wie
beispielsweise religiöse Gesichtspunkte) in Palästina riesigen
Auftrieb erhalten. Ob man diese Gruppen noch mit einer
Staatsgründung zufriedenstellen könnte? Würdest du einer
Hamas-Mehrheitsregierung in diesem Punkt trauen?

Den Israelis geht es ziemlich gut. Es gibt nichts, was ihnen
einen Vorteil bei der Gründung eines Staates Palästina bringen
würde, das einzige, was ihnen fehlt, ist Frieden, und genau
das wird ihnen keine Palästinensische Regierung gerantieren
können (selbst wenn sie es wollte).

Nein, dass muss jedem klar sein, der sich mit diesem Thema beschäftigt und Hoffnungen hegt: Kurzfristig verbessert sich nichts. Es gibt keinen Friede-Freude-Eierkuchen-Schalter, den man einfach umlegen kann. Einen Karren, der jahrzehntelang in den Sumpf gefahren wurde, wird nicht innerhalb von Monaten wieder flott. Es geht darum, eine glaubhafte Richtung einzuschlagen, einen Prozess anzustoßen. Ich bin kein Israeli, aber ich bin mir ziemlich sicher, Israel würde auch einem Staat Palästina Terroranschläge nicht übelnehmen, wenn sichtbar wäre, dass die dortigen Behörden a) nach Kräften versuchten, die Täter zu finden und adäquat zu bestrafen und b) hinreichende Anstrengungen unternähmen, zukünftige Anschläge zu unterbinden.

Freilich, die aktuelle Situation in den Autonomiegebieten ist keine allzu günstige Ausganglage (optimistisch ausgedrückt). Ich sehe keine Persönlichkeit, der ich zutraue, den steilen und hindernisreichen Weg zu einem Kompromiss zu gehen. Auch auf israelischer Seite nicht. Aber vielleicht täusche ich mich und unterschätze den einen oder anderen, es wäre zu wünschen.

Wenn sich diese nun fänden und sich auf den Weg machten, dann glaube ich fest daran, dass eine deutliche Mehrheit sowohl der Palästinenser als auch der Israelis ihnen folgen würden und die Splittergruppen über kurz oder lang ihre jetzige Bedeutung verlören. Frage doch mal Naomi oder Raed dazu.

  • Wirtschaft

Wie du selbst sagst, diese Arbeitspendler gab es auch bereits
vorher. Es gibt keinen Grund, dass diese nicht wiederkämen,
auch wenn man keinen Staat Palästina in der Zwischenzeit
gründet.

Warum ist es deiner Meinung nach erforderlich, einen Staat
Palästina zu gründen, um Handelshemmnisse abzubauen? Dies wäre
in meinen Augen sogar kontraproduktiv. Solange die Israels in
den besetzten Gebieten das Sagen haben, können sie schließlich
selbst bestimmen, mit wem, in welchem Umfang und zu welchen
Konditionen sie mit den Palästinensern Handel treiben und
wirtschaftlich zusammenarbeiten wollen.

Nein, der Staat Palästina ist nicht zwingend erforderlich. Notwendig hingegen ist Frieden und Ordnung. Und wenn ohne Staat keine Ordnung, dann eben mit Staat.

  • Außenpolitisch

Rein materiell war
das Camp-David-Abkommen ein Draufzahlgeschäft.

In welcher Form hat Israel denn hier deiner Meinung nach
materiell draufgezahlt? Da bin ich echt mal gespannt.

Der Sinai hat Öl in nicht unerheblicher Menge. Und Uran. Zudem mussten Siedlungen aufgegeben werden.

  • Innenpolitisch

Egal aus welchen Gründen die radikalen in Israel soviel
Einfluss haben (schließlich sitzen und saßen einge der
schlimmsten Exemplare sogar in der Regierung), tatsache ist,
dass sich die Israelis hier innenpolitisch nur Äger einhandeln
können. Wo siehst du also den innenpolitischen Vorteil
für Israel bei einem Staat Palästina?

Genau darum dreht es sich doch. Du musst dem israelischen
Wähler irgend einen Vorteil einhandeln, wenn du ihm
andererseits Nachteile schmackhaft machen musst. Das einzige,
was dem israelischen Wähler aber tatsächlich fehlt, ist
Frieden. Jeder, der den Israelis „Frieden“ verspricht, wenn
diese einer Staatsgründung Palästinas zustimmen sollen, ist
politisch erledigt, sobald der erste fanatische Palästinenser
einen Anschlag durchgeführt. Das weiß auch jeder israelische
Politiker.

Ich glaube, du unterschätzt den israelischen Wähler. Warum, glaubst du, genoss die damalige Ein-Mann-Null-Programm-Partei Kadima aus dem Stand eine so überwältigende Unterstützung seitens der Bevölkerung? Weil die Israelis Scharon zutrauten, er schafft es, auch wenn es schwierig wird. Sie wären ihm auch bis zu einer Staatsgründung Palästinas gefolgt, weil sie ihm, auch bei Rückschlägen, vertraut hätten, dass der Weg letztendlich zum Erfolg führt. Doch sein breiter Windschatten fehlt und ein Nachfolger auch.

Die Israelis wissen, dass niemand ihnen „Frieden“ versprechen kann. Sie wären schon mit der „Aussicht auf Frieden“ glücklich. Wie Mose, der nur die „Aussicht“ auf das gelobte Land hatte.

Gruß
Hardey

Ich stimme Dir in jeder Beziehung zu, speziell in Deiner
Ausfuehrung die radikalen Siedler betreffend. Ich wuerde es
sehr begruessen wenn diese Siedlungen lieber heute als morgen
geraeumt wuerden.
Danke, fuer die Muehe die Du Dir gemacht hast, ein
ausgezeichneter Beitrag.
Shalom
Naomi.

Dein Lob,

liebe Naomi,

schmeichelt mir armen dummen Amateur.

Gruß
Hardey

Hallo:

Ich meine Israel-Palaestina Problem…wie siehst du Israel in 50 Jahre?

Zurueck zu den Vorteilen eines pal. Staates.

Die Beobachtung, die ich leider mache, ist der Zunehmende Extrimismus der pal. und acuh israel. . Die Kinder wachsen in einem fuer Extrimismus fruchtbaren Boden. Ich bin der Meinung, dass ein unabh. pal. Staat, wo die menschen prespektive haben und ein ehrenvolles Leben fuehren koennen, wured den menschlichen Nachschub zu dem Extrimismus abbrechen.

Ich merke von deinen Beitrage, dass du die Sitaution nicht auf langer Sich betrachtest. Ein pal. Staat wuerde natuerlcih die Anschlaeg nicht sofrt verhindern koennen. Gesucht ist eine Friedenprozess, der ja bestimmt Rueckschlaege erleiden wird aber eben nicht erschuetert wird. Ein Friedenprozess, wo die israelis mit den pal. auf der gleichen Augenhohe sprechen mussen. Die pal. besetzen keine Atombomben aber man hat ja gesehen, dass sie schon Israel in ernstahfte schwierigkeiten bringen koennen.

Betrachte die Zeit zwichen 1994 bis 2000 wo die Menschen schon Luft schnappen konnten und wo uns doch besser ging und wo die Wirschaft anfing sich zu erholen. In dieser Zeit gab es Selbstmord Anschlaege. Aber nicht viel von den pal. haben das veerstehen koennen und waren dagegen.

AUF LANGER SICHT sehe ich, dass ein pal. Staat doch die Lage erheblich verbessern kann … fuer beide Seiten wohl gemerkt

Gruesse aus Hebron

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Moin,

Ich meine Israel-Palaestina Problem…wie siehst du Israel
in 50 Jahre?

Ich denke, dass es Israel in 50 Jahren nicht mehr geben wird.

Ich merke von deinen Beitrage, dass du die Sitaution nicht auf
langer Sich betrachtest.

Ich spiele in dieser Frage den Advocatus Diaboli, das heißt, ich vertrete hier einen Standpunkt, den ich nicht unbedingt teile. Tatsächlich bin ich der Meinung, dass ein Staat Palästina längst überfällig ist. Ich bin aber ebenfalls der Meinung, dass es diesen mit ziemlicher Sicherhiet nicht geben wird, weil die Israelis das nicht zulassen werden. Warum das so ist, (und warum sie diesen auch in der Vergangenheit nicht zugelassen haben) versuche ich in meiner Argumentation darzulegen.

Gruß
Marion

Moin Hardy

Nochmals, die Vorteile Israels liegen weniger bei der direkten
Staatsgründung Palästinas, sondern bei einer Konsolidierung
der Lage.

So schlecht ist die Lage für Israel doch gar nicht. Wie gesagt, mit den arabischen Nachbarstaaten hat man sich ziemlich gut arrangiert und die paar schrottigen Kassams und Selbstmordattentate richten kaum ernsthaften Schaden an. Was meinst du aber, was los ist, wenn die extremistischen Kräfte in der Lage sind, über dann von Palästinensern kontrolierte Außengrenzen richtig moderne Waffen nach Palästina reinzuschmuggeln? Zudem dürfte es zweifelhaft sein, dass die Israelis dann noch nach Belieben Militäraktionen in Gaza und im Westjordanland durchführen können. Einen Staat Palästina wird es nur ohne israelische Truppen auf palästinensischem Boden geben (was z.B. auch die Räumung der ganzen israelischen militärischen Sperrgebiete entlang des Jordans einschließen würde). Warum sollten die Israelis sich darauf einlassen? Das würde die Sicherheitslage in Israel kaum Verbessern, ganz im Gegenteil. Zudem würden die Israelis die Kontrolle über wichtige Wasservorkommen im Westjordanland verlieren.

Vielleicht wird das an einem (sicherlich wenig
perfektem) Beispiel deutlich: Welchen direkten Vorteil hatte
Deutschland an dem Auseinandergehen von Tschechien und der
Slowakei? Ich sehe keinen, außer dem Vermeiden der höchst
unerquicklichen Situation eines kontinuierlichen Konflikts
zwangsvereinigter Tschechen und Slowaken. Darum: Sollen sie
sich doch trennen, wenn sie damit glücklich werden.

Du Beschreibst die Situation in der ehemaligen Tschechoslowakei sicherlich richtig, nur sehe ich leider überhaupt keine Parallelen zu der Situation Israel/Palästina.

Ähnlich Israel. Wie die Palästinenser zusammenleben, ob als
Staat oder als Provinz Jordaniens oder als staatenlose
Konglomerat autonomer Familien muss Israel nicht wesentlich
tangieren, wenn sie die Israelis nicht behelligen. Wenn ihr
Glück im Staat Palästina liegt, nur zu!

Du hast selbst gefragt, was einen Staat ausmacht, und dazu ein paar Antworten bekommen. Wenn aus Palästina ein souveräner Staat wird, dann tangiert das Israel in fast jedem Bereich der jetzigen Besatzung.

Nein, dass muss jedem klar sein, der sich mit diesem Thema
beschäftigt und Hoffnungen hegt: Kurzfristig verbessert sich
nichts. Es gibt keinen Friede-Freude-Eierkuchen-Schalter, den
man einfach umlegen kann. Einen Karren, der jahrzehntelang in
den Sumpf gefahren wurde, wird nicht innerhalb von Monaten
wieder flott. Es geht darum, eine glaubhafte Richtung
einzuschlagen, einen Prozess anzustoßen. Ich bin kein Israeli,
aber ich bin mir ziemlich sicher, Israel würde auch einem
Staat Palästina Terroranschläge nicht übelnehmen, wenn
sichtbar wäre, dass die dortigen Behörden a) nach Kräften
versuchten, die Täter zu finden und adäquat zu bestrafen und
b) hinreichende Anstrengungen unternähmen, zukünftige
Anschläge zu unterbinden.

Wie lange hat es gedauert, bis die Israelis z.B. wegen dem Beschuss mit Kassams wieder Militäraktionen gegen Gaza unternommen haben, nachdem sie die Siedlungen da geräumt hatten? 4-6 Wochen? Mir scheint, da fehlt es ein wenig an Geduld für einen „langfristigen Prozess“.

Freilich, die aktuelle Situation in den Autonomiegebieten ist
keine allzu günstige Ausganglage (optimistisch ausgedrückt).
Ich sehe keine Persönlichkeit, der ich zutraue, den steilen
und hindernisreichen Weg zu einem Kompromiss zu gehen.

Einen Kompromiss kann man nur da eingehen, wo es auf beiden Seiten etwas zu verhandeln gibt. In einer Situation, wo die Palästinenser den Israelis nichts bieten können, was diese nicht schon längst hätten oder sich einfach nehmen, wenn sie wollen, braucht man nicht verhandeln und somit auch keine Kompromisse schließen. Die Israelis verhandeln schon seit Jahren nicht mehr, für sie ist das reine Zeitverschwendung.

Wenn sich diese nun fänden und sich auf den Weg machten, dann
glaube ich fest daran, dass eine deutliche Mehrheit sowohl der
Palästinenser als auch der Israelis ihnen folgen würden und
die Splittergruppen über kurz oder lang ihre jetzige Bedeutung
verlören. Frage doch mal Naomi oder Raed dazu.

Sowohl auf Palästinensischer, als auch auf Israelischer Seite, hat sich die Mehrheit meiner Meinung nach zunehmend radikalisiert.

In welcher Form hat Israel denn hier deiner Meinung nach
materiell draufgezahlt? Da bin ich echt mal gespannt.

Der Sinai hat Öl in nicht unerheblicher Menge. Und Uran. Zudem
mussten Siedlungen aufgegeben werden.

Das ist ein einfaches Rechenbeispiel. Ist ist im allgemeinen Sinnvoller, mit den Nachbarstaaten Handel zu treiben, wenn diese über eine gut ausgerüstete Armee verfügen, als zu versuchen, ihnen auf militärischem Weg Land zu stehlen. Ich garantiere dir, dass auf lange Sicht Israel nichts vom Sinai gehabt hätte, außer einem Haufen ausgebleichter Knochen. So machen die Israelis in Ägypten Urlaub und ich bin mir sicher, was die Bodenschätze angeht, wird man zu zufriedenstellenden Handelsbeziehungen finden. Das ist eben der Unterschied, ob man ein Land angfreift, das über eine Armee verfügt, oder ein Land, dass quasi schutzlos ist. Was meinst du, wie nett die Israelis plötzlich zu den Palästinensern wären, wenn diese über ein gutes Arsenal moderner Waffen verfügen würden?

Ich glaube, du unterschätzt den israelischen Wähler. Warum,
glaubst du, genoss die damalige Ein-Mann-Null-Programm-Partei
Kadima aus dem Stand eine so überwältigende Unterstützung
seitens der Bevölkerung? Weil die Israelis Scharon zutrauten,
er schafft es, auch wenn es schwierig wird.

Was zu schaffen? Für Ordnung zu sorgen? Das sicher, aber nicht mit Verhandlungen sondern mit Waffengewalt. Sharon war ein Hardliner, der nie einen Hehl aus seinem Ansinnen gemacht hat. Der Plan Sharons war es meiner Meinung nach, die Palästinenser in ein paar isolierten Arealen zusammenzutreiben, große Mauern dort herum zu bauen, die Palästinenser dort vollkommen zu isolieren und sie nach Gutdünken zu beschießen oder anderweitig zu „bestrafen“ und aushungern zu lassen. So dürfte die „Ordnung“ ausgesehen haben, die Sharon sich vorgestellt hat (und die ja auch großteils bereits in die Tat umgesetzt wurde). Gerade dass Sharon gewählt wurde, ein Mann, den man vor Jahren noch mit Schimpf und Schande wegen der Massaker in Palästinensischen Flüchtlingslagern aus dem Amt gejagt hat, zeigt mir, dass die israelische Bevölkerung eher nicht in Richtung „Verständigung“ driftet.

Sie wären ihm auch
bis zu einer Staatsgründung Palästinas gefolgt, weil sie ihm,
auch bei Rückschlägen, vertraut hätten, dass der Weg
letztendlich zum Erfolg führt.

Hier siehst du die kümmerlichen Ghettos, die Sharon für die Palästinenser als „Staat“ vorgesehen hatte: http://www.palestinemonitor.org/Special%20Section/Ro…

Um diese kleinen Gebiete noch ein paar Mäuerchen mit Minenfeldern und Selbstschussanlagen herum…perfekt. Und endlich Frieden für Israel, oder nicht?

Gruß
Marion

Die Israelis wissen, dass niemand ihnen „Frieden“ versprechen
kann. Sie wären schon mit der „Aussicht auf Frieden“
glücklich. Wie Mose, der nur die „Aussicht“ auf das gelobte
Land hatte.

Gruß
Hardey

Moin Hardy

Nochmals, die Vorteile Israels liegen weniger bei der direkten
Staatsgründung Palästinas, sondern bei einer Konsolidierung
der Lage.

So schlecht ist die Lage für Israel doch gar nicht. Wie
gesagt, mit den arabischen Nachbarstaaten hat man sich
ziemlich gut arrangiert und die paar schrottigen Kassams und
Selbstmordattentate richten kaum ernsthaften Schaden an. Was

Guten Morgen,
wenn fuer Dich „kein ernsthafter Schaden“ bedeutet, dass keine Menschen getoetet werden, dann hast Du recht. Und solange es keine Toten gibt wirst Du auch weiterhin in den Dir zur Verfuegung stehenden Nachrichtenquellen (deutsch, english etc.) darueber keine Informationen finden, dass hier nach wie vor fast taeglich !!! (5 - 10 Stueck in der Woche) Kassamraketen auf Israel geschossen werden. Und was macht Israel seit Monaten ? Uebt sich in Geduld und Zurueckhaltung.

Wie lange hat es gedauert, bis die Israelis z.B. wegen dem
Beschuss mit Kassams wieder Militäraktionen gegen Gaza
unternommen haben, nachdem sie die Siedlungen da geräumt
hatten? 4-6 Wochen? Mir scheint, da fehlt es ein wenig an
Geduld für einen „langfristigen Prozess“.

Es fehlt ein wenig Geduld fuer einen langfristigen Prozess ?
Diesen Satz zu schreiben ist sehr sehr einfach fuer jemanden der ein paar Tausend Kilometer vom Geschehen entfernt sitzt.
Das meinst Du doch wohl nicht ernst. Wenn ja, dann hast Du ganz einfach nicht die geringste Ahnung/Vorstellung welche Folgen/Auswirkungen der taegliche Beschuss mit Kassamraketen mit sich bringt.
Shalom
Naomi

Guten Morgen Naomi,

nicht ärgern. Du findest doch immer mit zielsicherer Genauigkeit genau die Postings, in denen etwas dieser Art steht. „Ein paar schrottige Kassams“ - das ist sicher leicht gesagt, solange die nicht vor der eigenen Haustür landen.

Und solange es
keine Toten gibt wirst Du auch weiterhin in den Dir zur
Verfuegung stehenden Nachrichtenquellen (deutsch, english
etc.) darueber keine Informationen finden, dass hier nach wie
vor fast taeglich !!! (5 - 10 Stueck in der Woche)
Kassamraketen auf Israel geschossen werden.

Übrigens, das würde ich so nun nicht unbedingt sagen. Gut, Haaretz berichtet nicht über jede einzelne Rakete - aber die schreiben durchaus auch mal, wenn etwas einfach „verdammt knapp“ war. Das tut eine deutsche Zeitung nicht.

Mit anderen Worten: Die Information ist schon da - man muss nur hinsehen. Oder soll ich schreiben, man müsste nur hinsehen?

Wenn ja, dann hast Du
ganz einfach nicht die geringste Ahnung/Vorstellung welche
Folgen/Auswirkungen der taegliche Beschuss mit Kassamraketen
mit sich bringt.

Die psychologischen Auswirkungen? Oder hast du das anders gemeint.

Na dann … צריחה עבודה (Schreibfehler dürfen auf eBay verkauft werden …) Tatsache, schon wieder passiert. צריחה לעבוד wollte ich natürlich sagen ;-( Jetzt muss ich die ganzen Doppelpunkte nochmal machen.

Schöne Grüße

Petra

Guten Morgen Naomi,

nicht ärgern. Du findest doch immer mit zielsicherer
Genauigkeit genau die Postings, in denen etwas dieser Art
steht. „Ein paar schrottige Kassams“ - das ist sicher leicht
gesagt, solange die nicht vor der eigenen Haustür landen.

Fact ist, dass ich ganz einfach auf solche postings antworte, die nicht den Tatsachen entsprechen, bzw. die Situation hier im Sueden zu verharmlosen versuchen. Ausserdem sind diese Postings die einzigen auf die ich mit 100% Ueberzeugung antworten kann, weil ich es ja taeglich erlebe und mich dabei auch nicht einmal auf Infos aus den Medien verlassen muss ;-( Die meisten Darstellungen in Marions Postings sind persoenliche Meinungen, Gedanken etc. Auf die zu antworten sehe ich keinen Sinn, da das nur zu endlosen Diskussionen fuehrt, in der jeder versuchen wird seine Meinung zu vertreten bzw. seine Argumentation zu bekraeftigen. Da wir beide (Marion und ich) total verschiedene Ausgangspositionen sowie Hintergrundinformationen haben (sie lebt in Deutschland ich hier) habe ich es mir in letzter Zeit abgewoehnt mich auf lange Diskussionen einzulassen bzw. die Dinge die ich anderes sehe oder empfinde am Brett „zu zerpfluecken“ oder zu diskutieren.

Und solange es

?

Wenn ja, dann hast Du
ganz einfach nicht die geringste Ahnung/Vorstellung welche
Folgen/Auswirkungen der taegliche Beschuss mit Kassamraketen
mit sich bringt.

Die psychologischen Auswirkungen? Oder hast du das anders
gemeint.

Ich meinte die psychologischen Folgen, die Sachschaeden sowie auch die Einwirkungen auf das alltaegliche Leben (man ueberlegt es sich dreimal bevor man aus dem Haus geht, die Kinder gehen tagelang nicht in die Schule, draussen spielen laesst man sie schon seit Monaten nicht mehr, von Durchschlafen in der Nacht oder Naechte ohne Alptraeume spricht eh schon keiner mehr). Die Spannungen die teilweise innerhalb der Familien bestehen sind fast nicht mehr auszuhalten, diese ganze Situation legt sich auf das Gemuet, und die Gesundheit der Menschen. Wer es sich noch irgendwie leisten kann schickt seine Kinder (oder sich selbst :wink: in psychologische Behandlung, man spricht schon heute von bleibenden Schaeden der „Kassam Generation“. Viele Firmen mussten wegen Auftragsrueckgang schliessen, damit stieg die eh schon hohe Arbeitslosigkeit in der Gegend um noch etliche Prozent an. Auf der anderen Seite haben die Menschen keine Moeglichkeit die Gegend zu verlassen, da sie ihre Haeuser nicht verkaufen koennen, weil natuerlich keiner freiwillig hierher ziehen wuerde. Dies sind nur ein paar Beispiele, was diese „schrottigen Kassams“ anrichten .
(Um Missverstaendnisse vorzubeugen, ich moechte mit diesem Posting keinesfalls zum Ausdruck bringen, dass es solche oder aehnliche Schwierigkeiten bzw. Probleme nicht auch auf der „anderen Seite“ gibt, mit diesem Beitrag will ich lediglich der Verharmlosung der Kassamraketen von Marion entgegentreten)

Na dann … צריחה
עבודה (Schreibfehler dürfen
auf eBay verkauft werden …) Tatsache, schon wieder passiert.
צריחה
לעבוד wollte ich natürlich sagen
;-( Jetzt muss ich die ganzen Doppelpunkte nochmal machen.
-)
Schöne Grüße

Petra

Auf der anderen Seite haben die Menschen keine
Moeglichkeit die Gegend zu verlassen, da sie ihre Haeuser
nicht verkaufen koennen, weil natuerlich keiner freiwillig
hierher ziehen wuerde.

Warte, lass mich raten: Und der Kredit für die Häuser ist noch nicht abbezahlt, oder? Dann kann man sich natürlich auch nicht einfach woanders was suchen.

Ja, langsam verstehe ich das Problem.

War es denn früher nicht so schlimm mit den Kassams? Du hast so etwas mal erwähnt, ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob ich das richtig verstanden habe.

Moin,

sollten palästinensische Terrorgruppen jemals über moderne Waffensysteme verfügen, wirst du kaum noch die Muße haben, dir über Grundstückspreise oder Therapiestunden Gedanken zu machen. Weißt du eigentlich nicht was los ist in der Welt? Meinst du, die Millionen von Flüchtlingen, die mit kaum mehr als dem, was sie tragen können, weltweit auf der Flucht sind, machen das zum Spaß oder wegen ein paar zerschossener Gewächshäuser?

Es geht hier nicht daram, Kassams zu verharmlosen, sondern darum aufzuzeigen, dass Kassams verglichen mit dem, was sonst so auf dem internationalen Waffenmarkt zu haben ist, tatsächlich relativ… harmlos sind.

Gruß
Marion

Hallo Marion,

schön langsam reicht es mir mit diesen persönlichen Angriffen auf Naomi. Ich wäre sehr froh, wenn du das unterlassen könntest, denn wir haben heute wohl beide zu arbeiten und zumindest ich lege gar keinen Wert darauf, mir durch so etwas die Laune verderben zu lassen.

sollten palästinensische Terrorgruppen jemals über moderne
Waffensysteme verfügen, wirst du kaum noch die Muße haben, dir
über Grundstückspreise oder Therapiestunden Gedanken zu
machen.

Wie kannst du eigentlich so etwas schreiben? Du selber bist in Sicherheit. Und diese Sicherheit möchtest du anderen Menschen nicht gönnen, nur weil sie halt zufällig in Israel leben? Darf es einem dort denn nicht richtig gut gehen? Darf es einem nur einigermaßen gut gehen? Solange man überlebt, ist alles ok, und wenn man das Einkommen von sagen wir mal 15-20 Jahren in den Sand gesetzt hat, weil man nämlich ein Haus gekauft hat, das sich nicht mehr verkaufen lässt - tja, Pech gehabt? So klingt das für mich.

Weißt du eigentlich nicht was los ist in der Welt?

relativ (ich hoffe, diesese Wort ist dir
bekannt, sonst bitte im Lexikon nachschlagen)

In meiner Diplomarbeit habe ich so etwas „denial of intellectual accountability“ genannt. Falls nicht bekannt, bitte bei LEO nachschlagen.

Klar mögen Kassams relativ harmlos sein, wie du so schön schreibst. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass auch der Beschuss mit derart harmlosen Raketen mit der Zeit ganz gewaltig nervt.

Davon einmal ganz abgesehen: Auch Kassams sind tödlich, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist.

Schöne Grüße

Petra

*plong*plong*plong*
(Das ist das Geräusch, wenn man mit dem Kopf auf die Tischplatte schlägt)

Vier Punkte
Liebe Marion,

  1. Deine unverschämten Spitzen gegen Naomi gehen mir gegen den Strich. Wenn dir an einer Diskussion auch mit mir liegt, würde ich dich bitten, auf diese zu verzichten und sachlich zu bleiben.

  2. Unsere Diskussion hier krankt ein wenig an unterschiedlichen Voraussetzungen: Natürlich kann, wie du richtig bemerkst, ein Staat Palästina nicht entstehen, wenn die palästinensische Führung nicht bereit sind, eine Entwicklung zu durchlaufen. Israel (und kein Staat der Welt) wird einer Unabhängigkeit zustimmen, wenn die erste Amttätigkeit sein wird, Kanonen und Panzer zu kaufen um gegen Israel zu marschieren. Wenn sich Palästina hingegen zum Positiven wandelt und die Gründe für die Besatzung nicht mehr gegeben sind, dann sieht die Sache ganz anders aus und das ist der Punkt, wo ich einhake.

  3. Die Gebietsverteilung nach dem Scharon-Plan sind für die Palästinenser fraglos einigermaßen unvorteilhaft aus. Du vergissest aber, dies ist eine unverhandelte israelische Ausgangsposition. Die Palästinenser werden, im Falle von Verhandlungen eine andere (die Grenzen von 1967) dagegensetzen und die Realtität liegt dann in der Mitte. Vielleicht beim 2000er Barak-Vorschlag.
    http://www.palestinemonitor.org/nueva_web/infos_mate…
    Aber, auch das zeigt diese Karte, die Zeit läuft nicht für die Palästinenser. Irgendwann sollten wie vielleicht doch das nehmen, was gegenwärtig realistisch ist.

  4. Fraglos war Ariel Scharon ein israelischer Hardliner und immer auf den israelischen Vorteil bedacht. Hingegen waren es immer die Hardliner, die einen maßgeblichen Fortschritt im Nahen Osten erreichten:
    Menachnem Begin, Architekt des ersten israelisch-arabischen Friedens und Friedensnobelpreisträger, war Führer der Terrororganisation Etzel.
    Jitzchak Rabin, Architekt der Oslo-Verträge und Friedensnobelpreisträger, war als Verteidigungsminister der Hauptverantwortliche der umstrittenen bis brutalen Unterdrückung der ersten Intifada („Wir sollten ihre Hände und Beine brechen“).

Gruß
Hardey

Auf der anderen Seite haben die Menschen keine
Moeglichkeit die Gegend zu verlassen, da sie ihre Haeuser
nicht verkaufen koennen, weil natuerlich keiner freiwillig
hierher ziehen wuerde.

Warte, lass mich raten: Und der Kredit für die Häuser ist noch
nicht abbezahlt, oder? Dann kann man sich natürlich auch nicht
einfach woanders was suchen.

Richtig, genauso ist es.

Ja, langsam verstehe ich das Problem.

War es denn früher nicht so schlimm mit den Kassams? Du hast
so etwas mal erwähnt, ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob
ich das richtig verstanden habe.

Es war schon mal viel schlimmer, das war vor ein paar Monaten , vor dem „Friedensabkommen“ (als auch zwei Menschen getoetet wurden) Das war eine Zeit in der ich schon ernsthaft mit dem Gedanken gespielt habe, mir einen neuen Arbeitsplatz zu suchen weil ich einfach Angst hatte hierher zu fahren. (Was natuerlich auch nicht so einfach ist nach ueber 8 Jahren in der Firma in der man sich auch eine gewisse Position aufgebaut hat, nochdazu wenn einem die Arbeit selbst so viel Spass macht wie das bei mir hier der Fall ist.) Alternative waere fuer mich eine Arbeit in Tel Aviv und das bedeutet noch laengere Fahrtzeiten und noch weniger zu Hause sein ;-( Somit verlasse ich mich weiterhin auf meinen Schutzengel und gebe die Hoffnung nicht auf, dass es eigentlich nur noch besser werden kann.
Schoenen Tag noch.
Naomi.

Begin
Moin,

bezüglich meiner Meinung zu Herrn Begin siehe das Gedicht „Begin spricht“ von Erich Fried auf dieser Seite etwas weiter unten:

http://www.arendt-art.de/deutsch/palestina/texte/eri…

Gruß
Marion

Moin Hardy,

da man es beliebt, meine Postings hier komplett zu löschen, wenn ich auf den unter 1. von dir genannten Punkt versuche zu antworten, hier der Rest. Entschuldige die Form, aber ich kann den Text nur der Löschbenachrichtigung entnehmen.

  1. Unsere Diskussion hier krankt ein wenig an
    wwwA> :unterschiedlichen Voraussetzungen: Natürlich kann, wie du
    wwwA> :richtig bemerkst, ein Staat Palästina nicht entstehen, wenn
    wwwA> :die palästinensische Führung nicht bereit sind, eine
    wwwA> :Entwicklung zu durchlaufen. Israel (und kein Staat der Welt)
    wwwA> :wird einer Unabhängigkeit zustimmen, wenn die erste
    wwwA> :Amttätigkeit sein wird, Kanonen und Panzer zu kaufen um gegen
    wwwA> :Israel zu marschieren.

wwwA> Ich hab nicht davon geredet, dass die palästinensische
wwwA> Regierung sich mit Waffen eindeckt, sondern dass extreme
wwwA> Terrorgruppen die Souveränität der Palästinenser über ihre
wwwA> Landesgrenzen nutzen, um sich mit modernen Waffen einzudecken. Die
wwwA> Hizbollah im Libanon hat ihre Waffen ja auch nicht von der
wwwA> libanesischen Regierung bekommen.

wwwA> :3. Die Gebietsverteilung nach dem Scharon-Plan sind für die
wwwA> :stuck_out_tongue:alästinenser fraglos einigermaßen unvorteilhaft aus. Du
wwwA> :vergissest aber, dies ist eine unverhandelte israelische
wwwA> :Ausgangsposition. Die Palästinenser werden, im Falle von
wwwA> :Verhandlungen eine andere (die Grenzen von 1967) dagegensetzen
wwwA> :und die Realtität liegt dann in der Mitte.

wwwA> Wenn die Palästinenser den niederträchtigen Zynismus eines Sharons
wwwA> besitzen würde, dann würden sie ihrerseits ein paar verstreut
wwwA> liegende Areale im heutigen Israel, umringt von hohen Mauern und
wwwA> palästinensischem Gebiet als Vorschlag für einen Staat Israel auf den
wwwA> Tisch legen. Das würde die Israelis mit Sicherheit amüsieren und die
wwwA> Weltöffentlichkeit ganz tüchtig empören. Ansonsten wüsste ich nicht,
wwwA> worüber man von israelischer Seite aus verhandeln sollte. Bislang hat
wwwA> sich Israel noch jedes palästinensische Land einverleibt, dass es
wwwA> haben wollte, das geht auch ohne jede palästinensische Zustimmen.
wwwA> Dazu braucht es nur der IDF und ein paar Bulldozer.

wwwA> :Aber, auch das zeigt diese Karte, die Zeit läuft nicht für die
wwwA> :stuck_out_tongue:alästinenser.

wwwA> Sag ich doch. Darum gibt es ja von israelischer Seite aus keinen
wwwA> Grund, über irgendwas zu verhandeln.

wwwA> :Irgendwann sollten wie vielleicht doch das
wwwA> :nehmen, was gegenwärtig realistisch ist.

wwwA> Gegenwärtig realistisch ist noch nichtmal, dass die demokratisch
wwwA> gewählte Regierung in den besetzten Gebieten ihrer Arbeit nachgehen
wwwA> kann. Die Palästinenser können den Landraub der Israelis nicht
wwwA> stoppen, aber sie können wenigstens davon Abstand nehmen, diesen auch
wwwA> noch zu legitimisieren. Solange die Palästinenser den Landraub der
wwwA> Israelis nicht anerkennen, bleibt er völkerrechtswidrig und somit ein
wwwA> Verbrechen.

wwwA> Was du vorschlägst hat ungefähr die gleiche Qualität, wie von einer
wwwA> vergewaltigten Frau zu verlangen vor Gericht zu erklären, es wäre
wwwA> doch gar nichts gewesen, damit der Täter straffrei geht, weil er
wwwA> ansonsten droht, sie bei nächster Gelegenheit zu erwürgen. Das wäre
wwwA> „nehmen, was realistisch ist“.

wwwA> :4. Fraglos war Ariel Scharon ein israelischer Hardliner und
wwwA> :immer auf den israelischen Vorteil bedacht. Hingegen waren es
wwwA> :immer die Hardliner, die einen maßgeblichen Fortschritt im
wwwA> :Nahen Osten erreichten:
wwwA> :Menachnem Begin, Architekt des ersten israelisch-arabischen
wwwA> :Friedens und Friedensnobelpreisträger, war Führer der
wwwA> :Terrororganisation Etzel.
wwwA> :Jitzchak Rabin, Architekt der Oslo-Verträge und
wwwA> :Friedensnobelpreisträger, war als Verteidigungsminister der
wwwA> :Hauptverantwortliche der umstrittenen bis brutalen
wwwA> :Unterdrückung der ersten Intifada („Wir sollten ihre Hände und
wwwA> :Beine brechen“).

wwwA> Wenn du dir die Resultate der Politik dieser beiden Herren für die
wwwA> Palästinenser anschaust, dann wirst du feststellen, dass die
wwwA> Palästinenser faktisch anschließlich jedesm mal mit weniger
wwwA> dastanden, weniger Land, weniger Hoffnung, weniger Rechte. Rabin kann
wwwA> man dafür immerhin nicht persönlich verantwortlich machen, es war
wwwA> höchstens sein Fehler, dass er den Einfluss der extremistischen
wwwA> Kräfte in Israel vielleicht unterschätzt hat. Aber die nach Rabin
wwwA> kamen, haben sich dann ja nach Kräften bemüht, alles wieder zunichte
wwwA> zu machen und unterschriebene Verträge nicht anzuerkennen. Auch die
wwwA> Palästinenser dürften mittlerweile nur noch wenig Anreiz für
wwwA> Verhandlungen sehen, wenn auch aus anderen Gründen als die Israelis.

wwwA> Der Herr Begin hingegen ist kaum wegen seiner freundlichen Haltung
wwwA> gegenüber den Palästinensern gewürdigt worden.

wwwA> Gruß
wwwA> Marion

(Das ist das Geräusch, wenn man mit dem Kopf auf die
Tischplatte schlägt)

Woher weisst Du eigentlich wie sich das anhoert :wink:
Shalom
Naomi