Hi!
darf ich fragen, wo Du die ganzen Zitate her hast?
Siehe Antwort an MOD
demnach scheinst Du Dich ja schon länger mit dem Thema zu
beschäftigen, sonst hättest Du nicht Artikel von 94.
Ja, ich befasse mich mit dem Thema seit einigen Jahren - lange bevor ich hier bei W-W-W eingestiegen bin.
oder schreibst Du jetzt alles aus einem passenden Buch ab?
(wenn ja, welches?)
Siehe Antwort an MOD
darf ich Dich außerdem noch fragen, wie Dein Leben organisiert
ist? wie regelst Du mit Deiner Frau/Partnerin (wenn vorhanden)
die Arbeit?
Ich bin voll berufstätig, sie ist voll berufstätig. Wir sind seit über zehn Jahren zusammen. Sie hat einen feministisch geprägten Background, ich habe bis Anfang der 90er zu Frauenfragen „ja und amen“ gesagt und hübsch die Schnauze gehalten. Sie hat mir dann beigebracht, daß männliches Nicht-Anspruchsdenken und weibliches Forderungs-Denken niemals zusammengehen wird. Seit der Zeit befasse ich mich intensiv mit dem Thema. Erst - wie üblich - nur mit der Frauensicht, seit einiger Zeit mit der Männersicht. Und ich mußte feststellen, daß letztere bei all der Geschlechterdiskussion kaum berücksichtigt wurde.
Wir haben beide 24 Stunden pro Tag zur Verfügung. Mehr als ein Drittel geht dabei für die Arbeit drauf (bei mir sind es täglich knapp über zehn Stunden, da ich allein durch die Fahrerei zur Firma jeden Tag fast zwei Stunden verliere). Wir haben uns darauf geeinigt, daß bestimmte Dinge von geringerer Bedeutung sind als andere. So wird z.B. streng selektiv fern gesehen, das bringt Zeit. Die Küchenarbeit wird geteilt, ebenso das Wäsche waschen. Aufräumen, saubermachen, staubsaugen, wischen (ja, auch das Klo) habe ich übernommen, sie übernimmt das Bügeln, weil sie dabei gedanklich abschalten kann. Die Hausarbeit kostet uns jeweils maximal eine Stunde pro Tag. Dafür hat jeder seine Hobbys, in die der andere nicht hineinredet: ich treffe mich einmal die Woche mit Freunden, sie treibt Sport oder wuselt im Garten herum. Weder sie noch ich fühlt sich im Privatleben überfordert oder ausgebeutet. Aber dafür haben wir beide das Gefühl, die Arbeit in ihrer Bedeutung herabzusetzen und mehr Privatzeit zu bekommen. Deshalb versuchen wir beide, uns ein dafür notwendiges finanzielles Polster zu schaffen - Geld macht nicht glücklich, aber es erlaubt mir, all die Dinge _nicht_ zu tun, zu denen ich keine Lust habe.
Unsere Situation ist soweit geregelt (und bei vielen anderen in meinem Bekanntenkreis auch). Aber trotzdem treffe ich immer wieder auf Frauen (außerhalb dieses Forums), die mich als Ausbeuter, Unterdrücker, Vergewaltiger etc. p.p. sehen und bezeichnen. Die von mir verlangen, ich müßte mehr für meine Frau tun. Die mir unter die Nase halten, Frauen müßten unbedingte und absolute Wahlfreiheit in der Gestaltung ihres Lebens haben, die mir daraus erwachsenden Konsequenzen aber kategorisch ignorieren (die Frau muß die Wahl haben, ob sie Karriere im Job machen will oder zuhause bleiben möchte - mein „männlicher Lebensplan“ wird damit abhängig gemacht von ihrer Entscheidung, soll heißen: will die Frau zuhause bleiben, _muß_ ich als Mann den Familienernährer geben, ob ich will oder nicht).
Und diese Situation finde ich für Männer zunehmend unerträglich. Aber das sag mal einer Frau mit feministischen Tendenzen!
Grüße
Heinrich