Lehrerarbeit

Hallo nochmal! :smile:

Wird leider nicht nachgeprüft. Ein Qualitätsnachweis wird von
Lehrern nicht verlangt, leider. Da könnte bei Mängeln, mit
Nachschulungen und Weiterbildung sicher einiges verbessert
werden.

Wenn es einen eindeutigen Qualitätsnachweis gäbe, würde ich gerne versuchen diesen zu erbringen. Aber wie soll der aussehen? Gute Unterrichtsmethode? Guter Lernzuwachs? Nett? Gut gekleidet? Kooperativ?
Gerade in diesem Beruf ist eine Beurteilung abhängig von verdammt vielen Faktoren. Ich erinnere mich heute besonders positiv an meine Lehrer, bei denen ich etwas gelernt habe, die vielleicht nicht modern unterrichtet haben und die nach meiner damaligen Auffassung auch nicht nett waren. Aber ich profitiere heute noch von diesen für mich damals „seltsam strengen und bescheuerten Gestalten“.
Und wer soll die Beurteilung wann vornehmen? Eine Stunde, wie im Ref? Absolut nicht repräsentativ! Leistung der Schüler? Und wenn die Schüler doch eher „dumm“ sind? (Klassengröße, Charaktere in der Klasse spielen auch eine Rolle, wer beurteilt die Gewichtung?)

An unserer Schule fehlt es elementar:

  • 32-35 Kinder sind zuviel in einer Klasse

Darüber gibt es auch andere Ansichten.

Ich habe jetzt in Mathe 22 Schüler und bin im Vergleich zum Vorjahr ca. drei Wochen weiter. (s.o. nicht nur die Klassengröße entscheidet, aber sie entscheidet auch!)

an Corinnas Idee anknüpfend:
Wenn eine Firma so arbeiten würde…

Eine Schule ist keine Firma, sondern im Grunde eine Behörde,
die einem Amt untersteht. Ämter arbeiten nun mal nicht nach
betriebswirtschaftlichen Gesetzen. Sollte vielleicht so sein,
aber das zu ändern ist vorläufig Wunschdenken.

:wink: Wäre die Schule eine Firma und die Schüler die Angestellten, hätten wir keine Probleme. Die Null-Bock-Schüler hätten wir längst entlassen und mit dem rest könnte man wunderbar und ungestört arbeiten!!!

Meiner Ansicht nach geht unser Staat mit seinem Auftrag Kinder
zu unterrichten sträflich nachlässig um. Ein nicht akzeptabler
Zustand, den wir alle viel zu lange schon hingenommen haben.

Völlig richtig!

Mag sein! Und Schuld daran sind wie immer die Lehrer, weil die
zu wenig arbeiten, zu viel Geld bekommen und unseren Kindern
nur das Schlechteste an den Hals wünschen?

Ja! So sind wir nun mal! :wink:

Gruß
Aragorn.
P.S.: Wenn ich könnte, würde ich dir 10 Sterne geben. Aber auch hier kann ich nicht so wie ich eigentlich will…

Halli,

glaubst du nicht, da ist alles ein bisschen zu viel pauschalisiert? Ich meine, wenn du schon schreibst, du hast über 10 Jahre unterrichtet, dann wundert mich das schon irgendwie.

Ich kann auch aus eigener Erfahrung berichten, dass dem nicht so ist. Vielleicht mag es sein, dass mir ein Schüler sympatischer ist und ich dadurch vielleicht leichter mit ihm zurecht komme - das ist in jeder menschlichen Begegnung der Fall. Sag bloß, du hast in deiner Lehrerzeit nie Sympathie oder Antipathie gehegt? Aber ich hätte niemals einem Schüler, der mir nerviger kommt, die schlechtere Note gegeben.

Leistungsbezahlung? Was sollen denn dann die Lehrer verdienen,
die nichts leisten außer Schüler schlecht machen oder
demoralisieren?

Ich kann mir nicht helfen, das zeugt mir alles von zu vielen schlechten Erfahrungen, die du direkt gemacht hast oder indirekt erlebt hast über Erzählungen naher Freunde oder Mitschüler. Sonst würdest du merken, dass du hier eine Verallgemeinerung nach der anderen zum besten gibst. Klar, das schlechte Erfahrungen prägender sind als positive.

Es gibt Studien, in denen ein und der selbe Aufsatz von
1 bis 6 beurteil wurde. Ist das etwa nicht subjektiv? Und
warum soll nur der Schüler subjektiv beurteilt werden?

Aber du weißt, wenn du diese Studien schon zitierst, dass man herausgefunden hat, dass diese Studien nicht auf empirisch notwendige Bedingungen basiert haben und so eigentlich ungültig sind. Aber wenn du glaubst, du hast das Heranziehen solcher Studien notwendig, um deine Argumentation zu stützen… Was nicht heißen soll, dass Lehrer Aufsätze niemals unterschiedlich beurteilen würden. Aber genauso wie dir vielleicht blau gefällt, mir vielleicht aber nicht - gibt es, leider, in unserem Schulsystem Situationen, wie Tests, die von solchen subjektiven Kriterien und Beurteilungen abhängig sind. Aber ist das nicht das Leben?

Es gibt keine Sicherheit, es sei denn , man ist Beamter. In
welchem Beruf habe ich sonst die Sicherheit, dass ich meinen
Beruf nicht verliere, es sei denn, ich klaue goldene Löffel?

Ich rede hier vom Grad der Sicherheit!

Weil es dein Beruf ist. Und wenn du das nicht willst und dich
überfordert fühlst, dann geh. Dann mach einen Bürojob. Aber da
wirst du auch überfordert sein

Lach, nein, ich bin kein Lehrer, sondern Musikmanagerin. Lach, absolut stresstauglich - aber mach erst mal diesen Job, bevor wir weiterreden und du mir unterstellst, ich würde mich überfordert fühlen.

Nein!!! Damit vertreibt man eher die, die nicht arbeiten
können und sich nicht ihre Zeit einteilen können.

Du scheinst da ja wirklich aus Erfahrung zu sprechen, lach. Das müssen harte 10 Jahre gewesen sein, obwohl ich mich frage, was da eher rausklingt: der verletzte Schüler oder der enttäuschte Lehrer.

Kim

Hi,

halt mal die Luft an. Da gehtst du ja wohl mal absolut am Topic vorbei. Mach erstmal deine Matzelaugen auf, bevor du beleidigend wirst! Wenn du mit guten Argumeten von Leuten nicht umgehen kannst, solltest du es in Zukunft vermeiden, Threads hier reinzustellen. Wenn du wirklich Lehrer warst, wirst du damit ganz schön Probleme gehabt haben. Ein Grund, warum du gegangen bist?

Also deine 10 Jahre Unterricht müssen da doch sehr prägend gewesen sein, wenn du je unterrichtet hast. Denn das bezweifel ich beim Durchlesen manch einer deiner Kommentare. Und wenn doch, dann können deine Schüler froh darüber sein, dass du nicht mehr dabei bist - hast du du die auch gleich als überfordert bezeichnet, wenn sie deine Fragen nicht beantworten konnten oder dich kritisch hinterfragt haben? Mit dem Enthusiasmus, mit dem du Schüler verteidigst und die Misstände an Schulen hochjubelst und ständig betonts, wie unfähig Lehrer sind, bezweifel ich, dass du jemals wirklich die Seite des Lehrers kennen gelernt hast. Für mich widersprichst du dich, wenn du sagst du hast 10 Jahre unterrichtet und bringst dann so was. Das Folgende klingt mir zu sehr nach Schülersicht.

Aber auch da wirst du dich überfodert fühlen. Warum ist die
Korrektur einer Klassenarbeit so schwierig? Warum brauchen
Lehrer dazu manchmal mehrere Wochen? Ich habe meine
Klassenarbeiten :immer in der nächsten Unterrichtsstunde
zurückgegeben. Und wenn das mal nicht geklappt hat, dann mit äußerst
schlechtem Gewissen in der übernächsten. Das war keine große
Kraftanstrengung. Ich musste nur mal am Nachmittag vielleicht statt
1 Stunde 3 Stunden am Schreibtisch sitzen.

Du müsstest doch dann wissen, wie es ist, Klausuren zu korrigieren, wenn du über 9 Klassen hast. Wie es ist, Schulstunden vorzubereiten. Hausaufgaben zu korrigieren. Denn,w enn ich mir das so ausrechne, dass du pro Aktion 3 Stunden am Schreibtsich gesessen bist, dann musst du als Lehrer ja noch die ganze Nacht durchgearbeitet haben. Ja, dann verstehe ich, dass du auch sagst: Lehrersein ist doch völlig easy!

Weil es dein Beruf ist.

Deiner war es wohl nicht? Wie gesagt, ich bezweifel, dass du jemals die Lehrerseite kennen gelernt hast. Meinst du, mit deiner Aussage, dass du 10 Jahre unterrichtet hättest, würdest du deine Argumenten mehr Gewicht geben? Spätestets bei diesem Thread sind sicher einigen die Augen aufgegangen, dass du mit solchen Aussagen noch deine Argumente stützen musst, damit man dir wenigstens ein bisschen zuhört. Aber wie ich sehe, hast du keine Ahnung. Vielelicht solltest du es lieber lassen, andere zu beurteilen, wenn du nie in so einer Lage warst.

Kindergarten, nenne ich so was…spiel wo anders

Es grüßt Phil

1 Like

Hey,

danke, dass mit endlich mal jemand die Worte aus dem Mund genommen hat! Ich liebe Schauspielerei!

Gruß Peter

Halli,

Ich
denke mir aber immer, wer das Ref überlebt, hat zumindest
einiges dazu gelernt.

Ne, ich habe so manchen erlebt, der diese Phase überlebt hat,
aber danach der totale Versager war.

Soll das jetzt eine Verallgemeinerung sein? Ich denke nicht, dass man grundsäztlich sagen kann „nein“ - denn irgendwas hat man immer dazu gelernt, vielleicht nicht immer das, was man sollte :wink: Aber das Ref hat auch schon so einige rausgefiltert, dass kann ich bestätigen und bin froh, dass die nicht meine Kinder unterrichten werden.

Aber wir können jetzt gerne weiter Erbsen zählen :smile:

Kim

Ähm…
Huhu!

Aha, sind wir ja schon zu zweit :smile:

Da werden sich bei entsprechender Suche bestimmt noch mehr finden :wink:

Aber klar könnte das sein. Wenn ich in meinem Beruf so
unzufrieden wäre und jeden Tag mit einem dicken Hals lustlos
zur Arbeit gehen müßte, dann würde ich auch jammern.

Böse Erkenntnis meinerseits: Da würde nur ein Wechsel helfen! Aber Jammern ist ja einfacher, nicht wahr? :wink:

Aha, der Entwicklungsing. vertritt heute den Verkaufsleiter
und morgen den Finanzhäuptling. Und der Musiklehrer den
Mathelehrer und der Sportlehrer den Lateinlehrer. Und wenn der
Deutschlehrer den Chemielehrer vertritt bleibt seine Klasse
ohne Unterricht, oder wie?

Das ist vielleicht etwas überzogen gezeichnet! Aber ich kann mich an eine Grippewelle erinnern, bei der 6 von 10 Leuten in unserer Abteilung ausgefallen sind! Da mussten die verbleibenden drei (einer war in Neuseeland) natürlich irgendwie den Laden schmeißen und Dinge tun, deren Vorgeschichte ihnen absolut unbekannt war!

Und wenn nun ein Lehrer ausfällt, der eine gewisse Vorarbeit mit „seiner“ Klasse gemacht hat, von der die Vertretung nichts genaues weiß…

Nee Guido, das ist doch Theorie. Dazu müßten doch tatsächlich
zusätzliche Lehrer eingestellt werden, aber das ist doch
unrealistisch.

Leider!

Grüße
guido

Hallo!

Also, auch wenn ich mich nicht zu den lustlosen Lehrern damals
gezählt habe - im Gegenteil, ich habe gerne unterrichtet. Aber
ich muss doch ehrlich sein und sagen, dass ich auch gejammert
habe. Eben über solche Umstände wie 33 Schüler in der Klasse,
Stoff, den ich realitätsfremd finde, Kollegen, die nichts von
Zusammenarbeit halten etc. Denn es könnnte auch anders sein.

Du scheinst ja etwas daran geändert zu haben! Das ist ungleich aufwendiger als weiter zu jammern :wink:

Ich glaube nicht unbedingt, dass all die lustlosen Lehrer
jammern, denn die finden ihren Weg, einigen unbehaglichen
Bedingungen aus dem Weg zu gehen, indem sie einfach ihr
Lerbuch aufschlagen und seitenweise vorlesen.

Toll! Genau das ist es, was ich von einem Lehrer nicht erwarte! Das Schöne an der Erwachsenenbildung ist, dass man seine Bildung als Kunde wahr nimmt und solche „Lehrer“ in der Regel nicht mehr auf die Lerner losgelassen werden!

Ein Defizit, was meiner Meinung nach einige Lehrer haben ist das Kommunikations- und Motivationsdefizit! Was bringt ein fachliches genie, wenn es nicht weiß, den Stoff gut zu übermitteln? Dabei kann man das so schnell und relativ unaufwendig lernen…

Grüße
Guido

1 Like

Hallo

Warum empfinden Lehrer ihre Arbeit als so hart?

Weil einige es sich unnötig schwer machen bzw. (wie schon
gesagt) für den Beruf einfach nicht geeignet sind.

Bei deiner Berufserfahrung sicherlich eine fundierte
Aussage…

Daher meine Vorbemerkung. Hier kommt mein eigenes Empfinden als Schüler, was ja, wie von Dir auch bemerkt, noch nicht so sehr lange her ist, zum Ausdruck.

Mein Betreuer im Schulpraktikum
(Geschichtslehrer und nebenbei Studienseminarleiter) sagte
mal: „Es gibt keine falschen Antworten, nur richtige und
weniger richtige.“

Gerade in Mathe sollte dir doch bekannt sein, dass es durchaus
falsche Antworten gibt. Und zwar ohne wenn und aber!

Ich sagte ja: Geschichte. Und ja, in Mathematik gibt es durchaus falsche Antworten, wenn man ergebnisorientiert darauf schaut.

Solltest du überhaupt einen „Vorsprung“ im pädagogischen
Bereich gegenüber anderen Studenten haben, wird sich das aber
sicherlich im Laufe der Zeit ausgleichen.

Kann es, muss es aber nicht.

Und dass „Erfahrung“ souveräner macht glaube ich auch nicht.
Es ist schon etwas anderes.

Nicht nur „Erfahrung“, aber wie definierst Du hier „anderes“? (eine reine Interessensfrage)

Dass man für eine
einzige Stunde oft 10 Stunden lang tüftelt, Texte oder andere
Aufgaben raussucht, redigiert, in einen Gesamtzusammenhang
setzt usw., erschließt sich ihnen oftmals zu spät.

Wer im realen Lehrerdasein für eine Stunde 10 Stunden lang
tüftelt sollte sich ebenfalls fragen, ob er für den Beruf
geeignet ist…
Für einen Unterrichtsbesuch OK, aber was machst du denn bei 28
Unterrichtsstunden in der Woche?

Als Lehrer werde ich dann sicherlich meine Arbeitsaufteilung überdenken. Aber besonders als Student (und diese mir eigene Perspektive habe ich ja nicht abgestritten) muss man sich ja erst einmal ein gewisses Reservoir an Aufgaben u.ä. anlegen.

Was wollte ich jetzt eigentlich sagen? Ach ja, in unserer
Clique (allesamt zukünftige Gymnasiallehrer) kursiert der
Spruch: „Lehrer wird man nicht, Lehrer ist man.“ Und da
ist meines Erachtens mehr dran, als es auf den ersten Blick
scheint.

Und so schreibst du hier auch…

Ich weiß. :smile:

(sichtbar noch voller Idealismus, den sie sich hoffentlich bis
zur Pensionierung erhält *g*)

Idealismus?

Nicht nur.

Gruß sannah

Halli,

Du scheinst ja etwas daran geändert zu haben! Das ist ungleich
aufwendiger als weiter zu jammern :wink:

…auf dem Schlauch steh…was habe ich geändert, das aufwendiger ist? … meinst du meinen Berufsausstieg? Ob, das so aufwendig war, bezweifel ich…

Ich würde auch nicht sagen, dass Lehrer nur jammern, sie tun auch was. Zumindest habe ich gegen mein Jammern so viel getan, dass ich mir beim Oberschulamt die Aussage einholte: „Sie scheinen mir für das Beamtentum nicht geeignet…ich trinke heute Nacht einen Schnaps auf Sie“…und das alles nur, weil ich dazu stand und stehe, dass mit den Bedingungen an den Schulen bzw. das Schulsystem, so wie es ist, dazu führt, dass der Staat seine besten Lehrer verliert.

Ich finde nach wie vor immer noch viele Bedingungen in den Schulen zum Jammern, bin trotzdem nicht lustlos und gestehe, dass ich nicht mehr im Schuldienst bin, weil ich mehr Erfüllung im Musikmanagement gefunden habe. (Und so ganz nebenbei: etwas Schönes, was mir aus meiner Schulzeit zudem auch noch geblieben ist -außer dem Jammern :wink: meine beste Freundin, die war nämlich meine ehemalige Schülerin. Und das ist nicht zum Jammern. :wink:

Ich glaube nicht unbedingt, dass all die lustlosen Lehrer
jammern, denn die finden ihren Weg, einigen unbehaglichen
Bedingungen aus dem Weg zu gehen, indem sie einfach ihr
Lehrbuch aufschlagen und seitenweise vorlesen.

Toll! Genau das ist es, was ich von einem Lehrer nicht
erwarte!

Lach, ich sicher auch nicht. Aber eigentlich ist es doch das, was einige tun, oder nicht?

Ein Defizit, was meiner Meinung nach einige Lehrer haben ist
das Kommunikations- und Motivationsdefizit!

Ja, und es wäre schön, wenn das manche Ausbilder rechtzeitig bemerken würden…

Kim

Huhu!

Du scheinst ja etwas daran geändert zu haben! Das ist ungleich
aufwendiger als weiter zu jammern :wink:

…auf dem Schlauch steh…was habe ich geändert, das
aufwendiger ist? … meinst du meinen Berufsausstieg? Ob, das
so aufwendig war, bezweifel ich…

Für die Meisten ach so armen Jammerer, ist es bequemer, lethargisch weiter zu machen und natürlich auch weiter im Selbsmitleid zu schwimmen!

Ich würde auch nicht sagen, dass Lehrer nur jammern, sie tun
auch was. Zumindest habe ich gegen mein Jammern so viel getan,
dass ich mir beim Oberschulamt die Aussage einholte: „Sie
scheinen mir für das Beamtentum nicht geeignet…ich trinke
heute Nacht einen Schnaps auf Sie“…und das alles nur, weil
ich dazu stand und stehe, dass mit den Bedingungen an den
Schulen bzw. das Schulsystem, so wie es ist, dazu führt, dass
der Staat seine besten Lehrer verliert.

Stopp! Ich habe ja ausdrücklich gesagt, dass es bei Lehrern genauso viele oder wenige sind, wie in den meisten anderen Berufen auch! Nur haben Lehrer (und Verkäufer, etc.) schneller einen schlechten Ruf, weil sie halt mit sehr vielen Menschen in Kontakt kommen!

Außerdem muss ich jetzt noch das „Jammern“ differenzieren *g*! Ich kann dauernd über den Stress klagen, dass ich ja ach so viele Überstunden schieben muss und die bösen Kinder ja so unerträglich sind…
Oder ich kann über die Schwachstellen im System jammern, diese dann auch als verbesserungswürdig bei den entsprechenden Stellen anbringen und versuchen, damit etwas zu ändern! Das bezeichne aber zumindest ich eher weniger als „Jammern“, sondern mehr als konstruktive Kritik!

Ich finde nach wie vor immer noch viele Bedingungen in den
Schulen zum Jammern, bin trotzdem nicht lustlos und gestehe,
dass ich nicht mehr im Schuldienst bin, weil ich mehr
Erfüllung im Musikmanagement gefunden habe. (Und so ganz
nebenbei: etwas Schönes, was mir aus meiner Schulzeit zudem
auch noch geblieben ist -außer dem Jammern :wink: meine beste
Freundin, die war nämlich meine ehemalige Schülerin. Und das
ist nicht zum Jammern. :wink:

Mich verbindet auch eine Freundschaft (auch, wenn wir uns maximal zwei mal im Jahr sehen) mit meinem frühreren Klassenlehrer - der hat mich sogar dazu gebracht, einmal im Jahr seine Klasse für eine Woche nachmittags zu „unterrichten“!

Lach, ich sicher auch nicht. Aber eigentlich ist es doch das,
was einige tun, oder nicht?

JA! Schade, dass man da nichts gegen machen kann! Und ich meine jetzt durchaus: Gegen diese Personen!!

Ja, und es wäre schön, wenn das manche Ausbilder rechtzeitig
bemerken würden…

Ein vernünftiges Seminar dauert so ungefähr 5 Tage - praktische Übung haben Lehrer ja nun wirklich genug…das alles wäre mit so wenig Aufwand verbunden *snief*

Liebe Grüße
Guido

Hi,

Hallo - Entschuldigung, dass ich mich einmische… ich bin Lehrer (Experte?). Und etliche eurer Beiträge haben mich ganz schön getroffen. Manche waren weltfremd und naiv, andere sind Volltreffer… Ich habe alle in eine Datei kopiert und beantworte Teile davon:

a) Warum empfinden Lehrer ihre Arbeit als so hart? Wie wir weiter unten lesen können, haben sie ja eigentlich viel Freizeit und Urlaub.

Antwort: Ich kenne keinen Kollegen, der den Beruf als hart empfindet. Er ist aber auch kein Zuckerschlecken. Ich habe in den letzten beiden Jahre Buch geführt und komme auf einen Schnitt von 50 - 55 Stunden pro Woche. Wochenweise - gerade während der Ferien, weil da das Unterrichten nicht stört - waren es 10 h/Tag Vorbereitung. Aber ich beklage mich ja auch nicht.

b) In kaum einem anderen Beruf werden Menschen aus gesundheitlichen oder psychischen Gründen so vielzählig frühzeitig in den Ruhestand versetzt, weil sie einfach nicht mehr können. Was läuft da schief? Ich denke, es ist der ewige Kampf, der gegen den Schüler gekämpft wird. Und warum ist es Kampf? Weil die Lehrpläne und Unterrichtsmethoden so was von veraltet sind, dass Schüler in den meisten Dingen, die sie lernen sollen, gar keinen Sinn mehr sehen.

A: Kampf schon - aber der hat nix mit Lehrplänen zu tun! Es ist ganz einfach die Passivität der Schüler. Man bereitet vor, sammelt Beispiele, weist immer auf konkrete Anwendungen hin, sucht den aktuellen Bezug und dann sitzen die Kerle gelangweilt da, null Bock auf Mitarbeit und warten auf das Pausensignal. Wenn man einen Berg Steine von links nach rechts trägt, sieht man hinterher wenigstens den Erfolg. Beim Lehrer: Nix! Null! Bestenfalls Gemotze. DAS macht krank!

c) Zudem fällt es Lehrern schwer, die wirkliche eigene Meinung von Schülern gelten zu lassen.

A: ?? Kein Schüler sagt was, viele sind geistig abwesend und werden unwirsch, wenn sie etwas sagen sollen. Viele Schüler geben deutlich Signale, dass sie in Ruhe gelassen werden und trotzdem gute Noten haben wollen. Bei mir (Mathe+Physik) kommt dazu, dass es da wenig zu diskutieren gibt: entweder ist die Lösung richtig oder falsch. Kann man das per „eigene Meinung“ ändern? Das mag in „Dünnbrett-Bohrer-Fächern“ anders sein, wo es mehr um Glauben gilt.

d) So kämpfen sie ständig damit, die Schüler auch zu unterdrücken.

A: Pardon - so ein Schmarrn! Eines ist sicher: Junge Lehrer haben in ihrer Schulzeit auch schlechte Lehrer erlebt und wollen selbstverständlich alles besser machen. Sie werden dann aber leider schnell durch Bürokratie + Vorgesetzte + unverschämte Eltern ernüchtert und MÜSSEN sich Hornhaut und Abwehrmechanismen zulegen, um überleben zu können. Es gibt mit Sicherheit keinen einzigen Junglehrer, der sich vornimmt, „es“ den Kindern mal so richtig zu zeigen.

e) Wenn eine Antwort nicht in ihr Schema passt, ist sie eben falsch. Und wenn sie nicht im Lehrerhandbuch steht, dann oftmals auch.

A: Das gibt es, das ist eine echte Berufskrankheit: Die Schüler können fachlich wohl nie mithalten und kein Kollege wird etwas mitbekommen und korrigieren. Bei einigen bremst nichts den wachsenden Größenwahn und nach 20 Berufsjahren steht fest, dass man selbst der Größte und Beste ist. Daran ändert auch keine Fortbildung etwas. Sinnvoller wäre, wenn sich die Lehrer gegenseitig ihre Korrekturen vorlegen würden. Das ist aber untersagt! Ich muss mir als Fachbetreuer die Prüfungsarbeiten von Kollegen ansehen - das haut mich gelegentlich vom Hocker. Da sind wirklich manche (wenige) darunter, die in der Wirtschaft wegen ihres mangelhaften Fachwissens gefeuert würden. Im Schulbetrieb macht das aber nix. Davon darf ich nur dem Vorgesetzten erzählen. Der interessiert sich aber nicht dafür, weil er fachlich nichts davon versteht und sich keinen Ärger mit dem betreffenden Kollegen aufladen will. Dieses System ist immun gegen Änderungen.


f) Da werden Leute nach jahrelangem Pauken an der Uni plötzlich vor eine Schulklasse gestellt und merken dann, dass Lehrer sein auch eine soziale Komponente enthält. Ich kann mich an so manchen Refrendar erinnern, wo jeder sofort wusste: Das wird nichts. Das selbe gilt für einige meiner Lehrer: Wieso kam es dazu, dass diese Leute Lehrer sind?

A: Weil sie systembedingt gebraucht werden. Wenn man für je 30 Schüler einen Lehrer braucht, muss man mitunter nehmen, was kommt. Wenn die Schule einen neuen Leiter braucht und ein einziger bewirbt sich, darf der beliebig miserabel sein und sich alles erlauben - er wird gebraucht. Dieses System wird so bestehen bleiben - auch deshalb, weil Lehrer so ein miserables Image haben, dass sich kein vernünfiger Uni-absolvent darum reisst. Es gehört schon ein sehr dickes Fell dazu, 30 Lehrer-Berufsjahre lang das „wissende“ Lächeln zu ertragen: Ach ja, Lehrer. Auch so einer. Wäre ich bei meinem ersten Beruf (Elektronik-Ingenieur) geblieben, hätte man wahrscheinlich 30 Jahre lang mit Hochachtung erwähnt: Oh, Ingenieur bei Siemens!

g) Wenn es also wirklich so ist, dass fachliche Noten ausschlaggebend sind um Lehrer zu werden, dann erklärt dies viel.

Es ist tatsächlich seltsam: Das 1. Staatexamen ist zwar deutlich einfacher als die Diplomprüfung, aber nicht ganz ohne. Auf die soziale/praktische Komponente wird an der Uni nicht der geringste Wert gelegt. Und wenn einer nach 5 Jahren Studium und 2 Jahren Referendar merkt, dass ihm der Umgang mit Kindern nicht liegt, soll er alles hinwerfen? Was soll er denn machen?

h) Meiner Meinung ist es nicht schwer einzuschätzen, ob jemand mit Schülern klarkommt oder nicht

A: Wann soll ein Gym-Lehrer diesen Test machen? Vor dem Studium ohne Fachkenntnis? Den machen die (gleich alten) Schüler fertig. Der wird sicher kein Lehrer mehr werden wollen. Ausserdem: Nur 5 bis 10 Stunden unterrichten, weder Prüfungen noch disziplinarische Aufgaben (leider auch nötig!) durchführen müssen, also keinerlei Alltagsarbeit - das ergibt ein extreme schräges Bild von dem, was da kommen wird! Das soll Entscheidungsgrundlage sein?


j) Die Ausbildung am eigenen Ich, der Wille sich zu behaupten, Erfolge zu haben, muß erzwungen werden. Es gibt unterschiedliche Zwänge. Ein Zwang wäre zum Beispiel: wenn ich die Aufgabe nicht gut packe, sitze ich im Arbeitsamt.

A: Wie misst(!) man die Qualität eines Lehrers? Gute Noten = guter Lehrer? Ich kann die Noten beliebig „verbessern“, wenn ich sicher bin, diese Klasse im Folgejahr nicht nochmal zu bekommen. Mein Nachfolger wird um so „schlechter“ dastehen und verzweifeln. Wie will der nachweisen, dass ich Vorgänger schuld war? Das ist eine echte Todesspirale. Wenn ich aber damit rechnen muss, diese Schüler nochmal unterrichten zu müssen, werde ich mich bemühen, ein gewisses Mindestniveau nicht zu unterschreiten.

Oder ist der soziale Lehrer „gut“, der dreimal wöchentlich mit den Schülern am Lagerfeuer bruzelt und mit allen auf du ist? Fachwissen vermitteln? Wozu? Gemeinsam singen und Papierflieger bauen macht viel mehr Spass. Beliebtheit garantiert keine Ausbildungsqualität.

k) Wer sagt im Schuldienst: Mein lieber Pädagoge, trotz mehrfacher Tritte in den Allerwertesten machen sie keine Anstalten sich zu bemühen ihre Aufgaben in der entsprechenden Qualität zu erfüllen… Auf nimmer Wiedersehen?

A: Niemand, weil man pro 30 Kinder einen Lehrer BRAUCHT! In DL gibt es Lehrermangel, der sich sehr schnell verschärfen wird, wenn die ersten rausgeworfen werden. Welcher 19-jährige wird Lehrer werden wollen, wenn er weiss, dass er sieben Jahre später auf den Schleudersitz kommt? Der wird jeden anderen Beruf vorziehen, der ein wenig mehr Sicherheit verspricht. 99% aller Lehrer haben nun mal einen einzigen Arbeitgeber - den Staat. Da kann man nicht wechseln, da ist das Leben verpfuscht, wenn man entlassen wird. Dafür jahrelang studieren? Schön blöd!


m) Super Beitrag! Ich denke, da ist ganz viel der Nagel auf den Kopf getroffen. Ich denke, ein ganz großes Problem ist das Beamtentum. Ein Lehrer, einmal verbeamtet, kann sich gemütlich zurücklehnen und sagen, was soll ich mich anstrengen. Mir kann ja nichts mehr passieren. Jetzt sitze ich die Zeit ab bis zu meiner Pension und dann geht es mir gut. Das sollte mal einer in der freien Wirtschaft tun. Der wäre sofort draußen.

A: Tja, ich bin seit 27 Jahren Beamter - und habe während dieser Zeit einen einzigen (von etwa 400) gekannt, auf den die obige Vermutung zutraf. Alle anderen sind deutlich anders. Woher weisst du als Nicht-Lehrer, dass deine Verallgemeinerung zutrifft? Geraten oder bösartige Zweckbehauptung?

n) Also weg mit dem Beamtentum!!! Dann sollten Eltern, Schüler und Kollegen am Ende eines Schuljahres gemeinsam entscheiden, ob ein Lehrer an der Schule bleibt oder ob man sich jemand anderen holt. In den USA kriegt man häufig nur Jahresverträge. Warum nicht auch hier. Zumindest vielleicht die ersten 10 Jahre.

A: Die „englischen Fräulein“ (und andere) sind Privatschulen mit angestellten Lehrern - die könnten das machen. Frage mal dort nach, wieso die NICHT dein Rezept befolgen :smile: Ich habe auch noch nie vernommen, dass an diesen Privatschulen bessere Ausbildungsqualität erreicht wird, obwohl in jeder Klasse deutlich weniger Schüler sitzen. Seltsam, seltsam…

o) Und dann denke ich, bekommen deutsche Lehrer ein viel zu hohes Gehalt. Auch das sollte gesenkt werden. Dann wollen auch nicht mehr alle Lehrer werden.

A: …mit daraus folgendem Lehrermangel. Deshalb werden dann z.B. 70 Schüler in einer Klasse sitzen oder die Schule nach der 6. Klasse verlassen müssen. Wenn Papi aber genügend Euros hinblättert, übernehmen Privatschulen die weitere Ausbildung - siehe USA und England. Dort ist das öffentliche Schulwesen „unter aller Sau“ und nur der wird schlecht bezahlter Lehrer, der keine andere Arbeitsstelle findet (Seiteneinsteiger).


p) Komische Lehrer hat es auch zu meiner Zeit gegeben. Aber diese „wie-hättet-ihr-es-gerne“ Methode ist an unserer Schule ziemlich verbreitet.

A: Die würde stark zunehmen, wenn die Lehrer am jedem Jahresende um Vertragsverlängerung betteln müssten. Erziehen ist alles andere als Friede-Freude-Eierkuchen, dazu hört leider auch Konfrontation. Frauen (Pardon!) scheuen genau davor zurück, wie ein aktuelles Beispiel meiner Schule zeigt: Da haben drei jüngere Lehrerinnen beantragt, dass sie (am liebsten anonym) in eine Liste im Lehrerzimmer die bösen Schüler eintragen, die bestraft werden müssen. Dass soll ein Mann machen, denn sie wollen nicht als „böse Lehrerinnen“ da stehen. Die werden wohl nicht mehr lange unterrichten…

hoffentlich habe ich niemanden zu sehr verärgert

Herbert

Hi,

Folgendes musste einfach mal sein, nach dem ich mich über deine Beiträge so amüsiert habe…

Ich möchte wetten, dass du Grundschullehrerin bist. Dafür mag
das zutreffen. Für Mathe + Physik gilt exakt das Gegenteil!

Ich bezweifel, dass die Dame (berit) überhaupt was in der Richtung ist. Sie redet ja nur so, als hätte sie außer der Schülerseite nie etwas anderes kennen gelernt. Wenn ich mir solche Aussagen durchlese, ist sie höchstens eine Referendarin, die dieses Jahr keinen Platz bekommen hat. (Vielleicht auch besser so.) Oder schlichtweg ne Schülerin, der man auf den Fuß gedappt hat. Denn von ihr hört man nur, die armen Schüler und die schlechten Lehrer und was das eigentliche Arbeiten eines Lehrers betrifft, davon scheint sie keine Ahnung zu haben. Wahrscheinlich waren ihre Ausbilder so hart zu ihr, dass sie jetzt unbedingt mit Wattebällchen schmeißen muss. Lest euch doch mal solche Aussagen durch und behaltet im Hinterkopf, dass sie gesagt hat, sie habe schon über 10 Jahre unterrichtet - sorry, aber wenn ich 10 Jahre in einem Beruf war, rede ich nicht so, als wäre ich noch nie in diesem Beruf gewesen.

Warum empfinden Lehrer ihre Arbeit als so hart? Wie wir weiter unten
lesen können, haben sie ja eigentlich viel Freizeit und Urlaub.

Nach 10 Jahren Unterricht, müsstest du das doch selber beurteilen könne, oder? Kann es sein, dass du dir das als Referendarin ohne langjährige Schulerfahrung selbst so vorstellst?

Zudem fällt es Lehrern schwer, die wirkliche eigene Meinung von
Schülern gelten zu lassen.

Wieso, hast du dich in deinem Unterricht gegenüber Schülern so verhalten?

Ehm, wenn du Lehrerhin warst, müsstest du wissen, dass es anders herum auch geht…ich war als Schüler nie brav und hab auch schon zurückgemeckt.

Schüler, die sich für andere wirklich sozial super einsetzen und von
Lehrern beschimpft und schlecht beurteil werden

Auf folgende Aussage…

da werden leute auf die schüler losgelassen,
die kinder eigentlich gar nicht mögen, sondern
grundschullehrer studiert haben, weil es ein leichtes
studium ist und hinterher ist man lehrer, mit soviel
freizeit,

kam das:

Hier möchte ich doch mal zu bedenken geben, dass ich, als
Lehrerin, ebenso denke.

Aber in diesem Satz ist sie nur noch ehemalig:

Ich als ehemalige Lehrerin, die diesem Beruf den Rücken gekehrt hat,
weil zu viel Mist dort läuft und ich als Individuum es nicht ändern
kann

Oder doch nicht?

Ich bin im Bereich Schülerhilfe tätig

Was ist sie denn nun? Lehrerin, ehemalige Lehrerin oder Studentin, die Nachhilfe gibt?

Spätestens bei dem Satz, weiß ich, warum sie nicht übernommen wurde:

Also, ich würde folgendes machen: Ich würde den Schülern den
Lehrplan vorlegen und sagen, Leute, dass ist, was ihr laut Regierung
lernen müsst. Ich finde so manches davon absolut blödsinnig,

Es mag blödsinnig sein, aber als Lehrer hat man eine neutrale Person zu sein und nicht zu versuchen, die Kinder zu beeinflussen. Wer zu beeinflussen sucht, ist für mich ein Lehrer, der seine Berufung verfehlt hat.

Oder so was:

Im Übrigen hast du Recht. Wer anders sein will und Kritik übt, geht
lieber und verlässt das sinkende Schiff Schule. Habe ich auch so
gemacht.

Das stelle ich mir von Lehrern genauso vor, wenn es schwer wird, einpacken und gehen. Du redest mir zu sehr aus der Erfahrung eines gekränkten Schülers. Wenn du wirklich Lehrerin bist, dann ist es sehr eigenartig, dass du zu deiner Lehrerzeit nicht genauso aktiv zur Beseitigung von Missständen beigetragen hast, wie du es hier mit dem Ruf der Lehrer versuchst. Ich finde, mit deinem Verhalten und deiner Betonung, dass du ja mal Lehrerin gewesen seist, trägst du zum schlechten Bild der Lehrer bei. Denn du lässt ja keine Argumentation neben dir gelten. Von demher, was könnte dem Schulsystem besseres passieren, wenn arrogante Lehrer gehen?

Und du redest nur über das Fehlverhalten von Lehrern und das gute Verhalten von Schülern…so viel Utopie steckt in keinem ehemaligen Lehrer, denn der weiß, dass das, was vor ihm ist, auch nicht immer goldig glänzt.

Das hat auch niemand behauptet. Aber gerade die Mathematik ist ein
dankbares Beispiel für negatives Lehrerverhalten. Ich habe oftmals
feststellen müssen, dass Mathelehrer darauf beharren, dass Schüler
nur einen einzigen Weg gehen dürfen um zur Lösung zu kommen.

Beurteilt wird, ob ein Schüler etwas beherrscht? Warum wird nicht
beurteilt, ob ein Lehrer etwas beherrscht? Warum kann ein Lehrer
nicht auch beurteilt werden?

Ich denke, du hast dein Ref gemacht?

Ich hatte eine Englisch- und Französisch-Lehrerin, die immer
ausflippte, wenn wir Schüler ihr einen Fehler nachwiesen

Schon wieder die Schülerin, die spricht.

Hier spricht die Referendarin, die nicht übernommen wurde:

Ich denke, da ist ganz viel der Nagel auf den Kopf getroffen. Ich
denke, ein ganz großes Problem ist das Beamtentum. Ein Lehrer,
einmal verbeamtet, kann sich gemütlich zurücklehnen und sagen, was
soll ich mich anstrengen. Mir kann ja nichts mehr passieren. Jetzt
sitze ich die Zeit ab bis zu meiner Pension und dann geht es mir
gut. Das sollte mal einer in der freien Wirtschaft tun. Der wäre
sofort draußen.
Also weg mit dem Beamtentum!!!

Welche Logik aus einem angeblichen Lehrermunde:

Wer diesen Job ergreift, obwohl er nicht so viel Geld bekommt,
obwohl er kündbar ist und bestehen muss, der wird schon sehr viel
eher ein „guter“ Lehrer werden.

Hättest du auch toll gefunden, wenn du noch im Job wärst und dir jemand dein Gehalt gekürzt hätte, ne? Is ja ein easy Job, warum dann so viel Geld dafür verdienen.

Wieder die Referendarin ohne Platz:

Leider wird hier nicht die Spreu vom Weizen selektiert, sondern
derjenige ausgesondert, der unbequem werden könnte für all die
Lehrer, die sich nicht bewegen wollen. Es werden eher psychologisch
kranke Menschen durchgeschleust, als starke, aber anders denkende.

Hier spricht die Schülerin oder hast du das als Lehrerin bei der Beurteilung deiner Schüler auch so gehandhabt: Dann sind es natürlich deine Erfahrungen, dass auch du subjektiv beurteilt hast:

Ja, eine Beurteilung des Lehrers wird subjektiv ausfallen. Das ist
mir vollkommen klar. Aber sie wird genauso subjektiv ausfallen, wie
die Beurteilung eines Lehrers bezüglich eines Schülers.

Wenn du Lehrerin gewesen wärst, wüsstest du, dass es Möglichkeiten gibt, die Subjektivität zu minimieren.

Man, musst du eine Lehrerin gewesen sein, die großzügigerweise auf Sicherheit verzichtet und sagt, wenn ich nichts leiste, feuert mich doch. So viel Entgegenkommen, toll! Wahrscheinlich hat dass auch der Staat gemacht, bei den Kommentaren.

Es gibt keine Sicherheit, es sei denn , man ist Beamter. In welchem
Beruf habe ich sonst die Sicherheit, dass ich meinen Beruf nicht
verliere, es sei denn, ich klaue goldene Löffel?

Und darauf, dass dir ne ehemalige Lehrerin versucht ins Gedächtnis zu rufen, dass man bei nem vollen Lehrauftrag, vielleicht bei über 9 Klassen durch aus mal in Stress kommt, wenn man Klausuren, nebenher Tests, Hausaufgaben etc. korrigieren muss und auch noch seelisch belastet ist, weil man vielleicht noch an Probleme denkt, die Kinder einem erzählt haben und man diese vielleicht mithelfen möchte zu lösen, folgt dieser deiner genialen Kommentar, der davon zeugt, dass du im grundegenommen keine Ahnung vom Lehrerdasein hast - zumal die Kim hier nicht von sich gesprochen hat:

Und wenn du das nicht willst und dich überfordert fühlst, dann geh.
Dann mach einen Bürojob. Aber auch da wirst du dich überfodert
fühlen.

Das Folgende zeugt, dass du es nie über das Ref hinaus geschafft hast, denn wahrscheinlich hast du bei der Erfahrung von drei Klassen grad mal 12 Arbeiten im Jahr korrigiert.

Warum ist die Korrektur einer Klassenarbeit so schwierig? Warum
brauchen Lehrer dazu manchmal mehrere Wochen?

Aber mit folgendem Kommentar beweist du ja, dass du mehr aus Schülersicht denkst und noch nie Erfahrung mit dem Korrigieren von Arbeiten hattest, denn ein Lehrer hätte hier gesagt, dass er für die Korrektur einer Arbeit nie so viel brauch, du kommst aber wieder mit deiner Schulzeit:

Ich habe meine Klassenarbeiten immer in der nächsten
Unterrichtsstunde zurückgegeben. Und wenn das mal nicht geklappt
hat, dann mit äußerst schlechtem Gewissen in der übernächsten. Das
war keine große Kraftanstrengung. Ich musste nur mal am Nachmittag
vielleicht statt 1 Stunde 3 Stunden am Schreibtisch sitzen.

Nun habe ich genug Zeit verschwendet. Aber vielleicht siehst du selbst mal, wie unglaubwürdig du bist.

Es grüßt der amüsierte Phil, der zum Glück nur Designer und ohne Kinder ist (sonst müsste er wirklich Angst haben, die würden bei so jemanden landen, der sich Lehrer nennt, aber seinen Berufsstand nur schlecht zu machen versucht - ich würde auch nicht bei nem Designer kaufen, der sagt, Designer sind nur scheiße und liegen faul auf der Haut. Denn wenn er so spricht, müsste ich ja das gleiche über ihn denken. Was dir im Übrigen gut gelungen ist - aber ob du das beabsichtigt hast?.)

Hallo,

na da hast du dir aber mühe gemacht. wer soll denn das alles lesen?

wenn man deinen beitrag und den von herbert als zusammenfassung dieses endlos-threads liest, scheint man ja nicht viel verpasst zu haben.

irgendwie immer die gleichen diskussionen. und lösungen bringt keiner.

ob das sich-gegenseitig-beschuldigen und persönlich-werden irgendeiner seite etwas bringt?

Cin

Halli,

Ich
denke mir aber immer, wer das Ref überlebt, hat zumindest
einiges dazu gelernt.

Ne, ich habe so manchen erlebt, der diese Phase überlebt hat,
aber danach der totale Versager war.

Soll das jetzt eine Verallgemeinerung sein?

Was hast du mit Verallgemeinerung eigentlich so am Hut? Ich frage mich, wer hier eigentlich verallgemeinert. Du schreibst, wer das Ref überlebt - ich schreibe, ich habe so manchen gesehen…
Tja, wenn ich jetzt wirklich Erbsen zählen wollte, dann…

Aber darauf bist du ja scheinbar scharf. Ich habe keine Lust zum zählen. Viel Spaß noch dabei. :smile:

Halli,

Was hast du mit Verallgemeinerung eigentlich so am Hut? Ich frage
mich, wer hier eigentlich verallgemeinert. Du schreibst, wer das Ref
überlebt - ich schreibe, ich habe so manchen gesehen…

Eben!!! Würdest du das alles nicht so verbissen sehen, hättes du das nichtvorhandene Augenzwinkern hinter dieser meiner Frage bemerkt, ob das als Verallgemeinerung zu verstehen sei. Da war nämlich eines. *grmpf* - da zählst du doch eher Erbsen, wo keine sind.

Naja, aber anscheinend ist dir bei dem ganzen hier doch etwas die Laune verlorengegangen - aber bei dem Beitrag von Phil auch kein Wunder. Schade. Es war ja schließlich „dein“ Thread und der fing ganz interessant an. Aber dass er damit endet, dass du bestimmte Leute falsch verstehen möchtest. Kann ich nicht ändern.

Naja, aber du schreibst ja selbst:

weil zu viel Mist dort läuft und ich als Individuum es nicht ändern
kann (vielleicht nicht gut, aber ich bin da einfach nicht stark
genug)

Kim, die immer noch denkt, dass alle in einem Boot sitzen könnten und zusammenarbeiten

Hi,

Tja, wenn ich jetzt wirklich Erbsen zählen wollte, dann…

Aber Ich habe keine Lust
zum zählen.

Dann hör auch endlich damit auf, das tust du nämlich schon überwiegend und lass diese Aussage bitte kein leeres Versprechen sein!

Phil

Wenn ich dich wirklich falsch verstanden habe, sage ich hiermit sorry.

Aber verbissen sehe ich das ganze hier eigentlich gar nicht. Im Gegenteil, eigentlich amüsiere ich mich über machen Beitrag köstlich. Es gibt hier nämlich wirklich Leute, die das sehr verbissen sehen. Könnte es sein, dass die sich irgendwie angesprochen fühlen? :wink:

Sicherlich finde ich manches auch nicht ganz so köstlich. Und weil ich kurz vorher solch einen Eintrag las, bekamst du das jetzt ab. Wie gesagt, sorry, aber ich bin auch nur Mensch.

Ansonsten freue ich mich aber auch über viele Beiträge. Aber ich muss auch leider feststellen, dass das Ganze hier immer mehr in Richtung Anklage an die Lehrer geht. Im Grunde ging es mir hier eigentlich darum, einmal nachzudenken, warum unser Schulsystem so marode ist und was man vielleicht ändern kann. Könnte aber durchaus sein, dass ich das nicht so deutlich rübergebracht habe.

Erst mal vorweg, ich finde diesen Eintrag echt super. Deshalb habe ich auch Lust, da noch mal ein wenig drauf einzugehen, denn ich denke, dann kommen wir auch ein Stück weiter zu der Frage, was da eigentlich schief läuft und weiter weg vom allgemeinen Angriff auf Lehrer. Denn das war absolut nicht meine Intention mit diesem Thread.

Antwort: Ich kenne keinen Kollegen, der den Beruf als hart
empfindet.

Das klingt gut. Ich kenne leider viele.

Ich habe in
den letzten beiden Jahre Buch geführt und komme auf einen
Schnitt von 50 - 55 Stunden pro Woche.

Ja, es kostet viel Zeit, wenn man ganz dabei ist. In Dänemark wurde das mal ausgerechnet, wie viel Stunden ein Lehrer arbeitet, verglichen mit der Durchschnittsarbeitsstunden anderer Arbeitnehmer und so wurde festgelegt, dass ein Lehrer eben so und so viel Stunden arbeitet, um sein Gehalt zu bekommen. Es gibt einen genauen Schlüssel, welche Arbeit wie viel zählt. Seither ist der Staat bzw die Schulen am Stöhnen, weil die Lehrer plötzlich teuer wurden. So wurden dann auch z.B. Klassenfahrten übers Wochenende gestrichen, denn die zählten mit Wochenendzuschlag, wie bei jedem anderen Arbeitnehmer auch.

A: Kampf schon - aber der hat nix mit Lehrplänen zu tun! Es
ist ganz einfach die Passivität der Schüler. Man bereitet vor,
sammelt Beispiele, weist immer auf konkrete Anwendungen hin,
sucht den aktuellen Bezug und dann sitzen die Kerle
gelangweilt da, null Bock auf Mitarbeit und warten auf das
Pausensignal. Wenn man einen Berg Steine von links nach rechts
trägt, sieht man hinterher wenigstens den Erfolg. Beim Lehrer:
Nix! Null! Bestenfalls Gemotze. DAS macht krank!

Auch das ist wichtig zu beachten. Viele Schüler haben einfach keinen Bock. Ich denke aber, das liegt auch daran, dass sie keine Perspektive für ihr späteres Leben sehen. Arbeit gibt es eh kaum und außerdem lebt es sich ja auch sehr gut von Sozialhilfe.
Aber dennoch denke ich, dass viele Punkte der Lehrpläne überholt sind. Und wäre es nicht vielleicht besser, wenn man Zeit und Raum hätte, von der konkreten Anwendung hin zur Theorie zu kommen, als diese konkrete Anwendung nur zu erwähnen? Mein Neffe hat z.B. letztens durch sein Praktikum bemerkt, dass Schule auch ganz nützlich sein kann. Da bin ich fast vom Stuhl gekippt, weil ich das von ihm am wenigsten erwartet hätte. Wie wäre es gewesen, wenn er das früher erfahren hätte?

A: ?? Kein Schüler sagt was, viele sind geistig abwesend und
werden unwirsch, wenn sie etwas sagen sollen.

Haben die Schüler nicht im Laufe ihrer Schulkarriere vielleicht verlernt, den Mund aufzumachen? Gut, in Mathe und Physik mag das so sein. Aber ich erlebe häufiger bei Nachhilfeschülern, dass die mit Mathelösungswegen konfrontiert werden, die einfach nur kompliziert sind und schwer für diese Schüler nachvollziebar. Ich zeige ihnen dann einfachere Wege und sage ihnen, frage doch mal deinen Mathelehrer, ob du das nicht auch so machen darft. Bisher habe ich es nicht ein einziges Mal erlebt, dass ein Lehrer offen dafür war. Aber vielleicht sind gerade deshalb diese Schüler in die Nachhilfe geraten.

Es gibt mit

Sicherheit keinen einzigen Junglehrer, der sich vornimmt, „es“
den Kindern mal so richtig zu zeigen.

Das musst ich leider aber schon erleben. Aber gut, das mit dem Unterdrücken ist wohl etwas hart ausgedrückt. Ich denke, es ist eher der Lehrer, der Angst hat vor den Schülern und den Eltern. Und die gibt es leider wiederum mehr als genug. Und die schießen lieber erst, ehe sie angegriffen werden.

Was das Beharren auf bestimmte Antworten betrifft, so sind wir uns einig. Ich denke aber, manchmal ist das auch schwer zu merken. Ich habe das erst gemerkt, als ich plötzlich kein Lösungsbuch mehr zu Schüleraufgaben hatte. Vorher erschien mir das Ganze so banal, einfach und klar. Es gab für mich nur diese Antwort. Auf eine andere bin ich nicht gekommen. Manchmal staunte ich nicht schlecht, wenn ein Schüler eine andere Antwort gab, an die ich nicht gedacht hatte. Heute merke ich, wenn ich Nachhilfe gebe, dass manche Fragen und Aufgaben ganz blöd gestellt sind und man wirklich manchmal nicht weiß, was die da von einem wollen.
Lösungsmöglichkeit? - Ich würde sagen, Lösungshefte sollten ganz aus dem Verkehr gezogen werden, denn dann müsste sich jeder Lehrer doch wieder seine eigenen Gedanken machen. Leider löst man damit nicht das Problem, dass manche Lehrer mit bereits vergilbten Zetteln unterrichten.

A: Weil sie systembedingt gebraucht werden. Wenn man für je 30
Schüler einen Lehrer braucht, muss man mitunter nehmen, was
kommt. Wenn die Schule einen neuen Leiter braucht und ein
einziger bewirbt sich, darf der beliebig miserabel sein und
sich alles erlauben - er wird gebraucht.

Aber warum hat der denn eigentlich die Ausbildung geschafft? Das frage ich mich manchmal. Und warum öffnet sich da der Staat nicht einfach, und man stellt auch mal jemanden ein, der nicht ausgebildet ist, sich aber dennoch als guter Lehrer erweist? - Ich weiß, dass ist in unserem Staat unmöglich, aber wäre das nicht mal ein Ansatz, den man weiter denken könnte?

Und wenn einer nach 5 Jahren
Studium und 2 Jahren Referendar merkt, dass ihm der Umgang mit
Kindern nicht liegt, soll er alles hinwerfen? Was soll er denn
machen?

Ja, und das ist genau der Punkt, denke ich. Die Ausbildung muss sich radikal ändern! Denn es gehört schon extrem viel Mut dazu, nach so vielen Jahren alles zu schmeißen. Und auch extrem viel Energie.

A: Wie misst(!) man die Qualität eines Lehrers?

Das ist eine gute Frage. Manchmal denke ich, wäre es gut, hier eine Umfrage bei Schülern zu starten. Sicher kommt dort auch mancher Mist raus (der ist gut, weil der mir eine 1 gibt - der ist gut, weil ich da ne ruhige Kugel schiebe), aber wenn man mal alle Aussagen zusammen nimmt, könnte da vielleicht ein „Bewertungsraster“ rauskommen? Hat es jemals schon irgendjemand ernst genommen, was Schüler dazu sagen?

Welcher 19-jährige wird
Lehrer werden wollen, wenn er weiss, dass er sieben Jahre
später auf den Schleudersitz kommt?

Der, der von seiner Sache überzeugt ist?

Der wird jeden anderen
Beruf vorziehen, der ein wenig mehr Sicherheit verspricht.

Gibt es in der heutigen Zeit solch einen Beruf außer den des Beamten?

99%
aller Lehrer haben nun mal einen einzigen Arbeitgeber - den
Staat.

Ja, und das ist das Problem. Warum überlässt man nicht der einzelnen Schule das Arbeitgeberrecht? Das kann auch heftig sein. Ich habe es am eigenen Leib erlebt und bin dabei rausgeflogen, weil ich nicht gekuscht habe, aber es gibt auch positive Erlebnisse damit. Wenn es das in Deutschland gegeben hätte, hätte ich eine super Stellung bekommen. Aber der Schulleiter durfte mich nicht einstellen.

A: Tja, ich bin seit 27 Jahren Beamter - und habe während
dieser Zeit einen einzigen (von etwa 400) gekannt, auf den die
obige Vermutung zutraf. Alle anderen sind deutlich anders.

Sorry, aber das war meine Behaupttung und ich war Lehrerin. Ich habe nämlich leider viele solcher Exemplare getroffen. Und heute, mit Abstand zu diesem Beruf sehe ich noch mehr davon. Aber es ist schön, zu hören, dass es auch viele gibt, die das nicht so sehen.

Ich habe
auch noch nie vernommen, dass an diesen Privatschulen bessere
Ausbildungsqualität erreicht wird, obwohl in jeder Klasse
deutlich weniger Schüler sitzen. Seltsam, seltsam…

Nachfragen muss ich da nicht, denn ich habe es am eigen Leib erlebt (siehe oben). Aber du hast Recht, wenn ich da genau drüber nachdenke, ich weiß nicht, ob die Qualität wirklich besser ist. An der Privatschule, an der ich rausflog, kam für mich eine sogenannte 1er-Kandidatin, die vom ersten Tag an von den Schülern als unfähig abgestempelt wurde. Die war nach einem Jahr auch wieder draußen. Aber deshalb denke ich, ist es eben auch wichtig, dass die Schüler mit entscheiden dürfen. Und zwar Betonung auf m-i-t

A: …mit daraus folgendem Lehrermangel.

Das habe ich so noch nicht feststellen können. Zumindest nicht in Dänemark.

Erziehen
ist alles andere als Friede-Freude-Eierkuchen, dazu hört
leider auch Konfrontation.

Ja, aber ich habe die Erfahrung gemacht, wenn das gerecht und reell geschieht, wissen die Schüler das auch zu schätzen. Dann kommen Kommentare wie, man, der (bzw. die) ist streng, aber da lernt man auch was und das ist alles auch gerecht.

Frauen (Pardon!) scheuen genau

davor zurück, wie ein aktuelles Beispiel meiner Schule zeigt:
Da haben drei jüngere Lehrerinnen beantragt, dass sie (am
liebsten anonym) in eine Liste im Lehrerzimmer die bösen
Schüler eintragen, die bestraft werden müssen. Dass soll ein
Mann machen, denn sie wollen nicht als „böse Lehrerinnen“ da
stehen. Die werden wohl nicht mehr lange unterrichten…

Hoppala, was sind denn das für traurige Exemplare. Aber die gibt es auch unter Männern, habe ich auch erlebt, wenn auch anders. Die gehen dann eher den Weg der Gleichgültigkeit.

hoffentlich habe ich niemanden zu sehr verärgert

Also mich bestimmt nicht. Im Gegenteil. Also nochmals, danke für diesen Beitrag

Berit

Täter und Opfer
Hallo Berit!

Ohne die anderen Beiträge gelesen zu haben, muß ich jetzt auchmal was dazu schreiben, weil ich nämlich finde, dass Du unrecht hast, mit dem, was Du in den Raum geworfen hast.
Dieser Lehrer-Schüler-Konflikt ist nicht der Auslöser dafür, oder der Hauptgrund, dass soviele Lehrer Krankgeschrieben werden, oder frühzeitig in den Ruhestand entlassen werden!
Und das mit dem Unterdrücken stimmt auch nicht, aber vielleicht hast Du es nicht anders erlebt.
Auch wenn das Schulsystem veraltet ist, es hat sich trotzdem einiges getan, seit 40 JAhren!!

Ich finde, dass in anderen Berufen die Anzahl derer, die frühzeitig in den Ruhestand gehen müssen auf Grund des Burnoutsyndroms, noch viel größer ist (da gab es vor 3 Monaten einen sehr interessanten Artikel im Stern).

Meine Eltern sind beide als Lehrer tätig.
Es mag zwar stimmen, dass sie mehr Ferien haben als andere, aber die Tätigkeiten kann man nicht miteinander vergleichen!! Das ist der eine Punkt.
Der andere ist, dass die Lehrer ja nicht Mittags, oder Nachmittags, wenn sie aus der Schule kommen Freizeit haben, was so einige Spaßvögelchen mutig von den Dächern pfeifen.
dannach geht die Vorbereitung für die nächsten Tage, oder für den nächsten Tag los.
Meine Eltern haben beide KEINE Volle Stelle, weil sie das von der Belastung her nicht schaffen würden.
Natürlich spielen da die Schüler auch eine gewaltige Rolle, aber es ist eher ein Geben und Nehmen, anstatt dass es immer die bösen Lehrer sind, die den Schüler unterdrücken wollen.
Schonmal nachgedacht, dass es auch die bösen Schüler sein können?
In der heutigen Gesellschaft ist fast jedes 3te Kind ADS gestört, oder Hyperaktiv. Ist es da ein Wunder, wenn die Nervliche belastung der Lehrer um mehr als das dreifache ansteigt und sich auch bemerkbar macht?
Und dann sollen sie auch noch mehr arbeiten, die fehlenden Lehrerstellen mit wegarbeiten??
Ist doch irgendwie Blödsinn, oder?

Auf jeden Fall bekommt man dieses Problem so nicht in den Griff, man verstärkt es sogar noch.
Anstatt die Lehrkräfte so übermäßig zu belasten, sollten lieber mehr Lehrer eingestellt werden.
Dann würde die Gesundheitliche Belastung eventuell auch sinken.
Natürlich bekommt man das Problem mit den Schülern dann noch nicht in den Griff.
Aber das würde jetzt zu weit führen.

Viele Grüße
Pia

Hi,

ja, hattest du leider - ich dachte du hättest die Threads vorher verfolgt und gelesen, dass sich da einer nach dem anderen Verallgemeinerung vorwirft. Und ich dachte, die Ironie von dem, was ich schrieb, wäre herausgekommen. Aber Schrift spricht nicht :frowning:
…deswegen war meine Antwort darauf wohl auch etwas grummelig. Auch mein sorry an dich.

Wie dem auch sei - wie wäre es denn mit einem neuen Thread - Richtung, wie lösen wir den Missstand, vielleicht gibts gute Anregungen und vielleicht lesen es Lehrer, Eltern, Schüler…, die es sich zu Herzen nehmen.

Aber Lehrer-Schulsystem-Schüler-Eltern, das ist ein Pulverfass, wo viele Emotionen hochkochen, wie ich hier so feststelle. Gab es jemals so einen langen Thread? *g*

Kim :smile: