Mehr Frauen in die Politik?!

Hallo Marion,

gestritten habe ich eigentlich nicht, nur so ein wenig gegen Raimund gestänkert.
Wäre es bei seinem Bekanntenkreis geblieben, wäre seine Provokation an meiner Rückenverlängerung abgerutscht. Aber bei folgendem habe ich schon etwas dazu sagen wollen:

Versuche mal Frauen für eine Partei zu interessierren. Den
häufigsten Satz, den man hört:" Ach, nein, das ist nichts für
mich. Da sollten Sie sich an meinen Mann wenden!"
Bei solchen Sprüchen ist mir dann immer das Messer in der
Tasche aufgegangen.

Ich hätte ja fragen können, ob diese Aussage immer noch seinen Bekanntenkreis anbetrifft. In meinem Bekanntenkreis wäre die Frage („interessierst Du dich für Politik“) eine Lachnummer, oder sie hielten mich für geistig derangiert. Er ist ja auch von anderen gefragt worden, mit welchen Frauentypen er so zutun hat, der sogar objektiv gesehen die Ausnahme ist.

Doch weiter:

Noch etwas: mir ist es vollkommen wurscht, wer Kanzler wird:
ein Mann oder eine Frau. Mir ist es auch wurscht, ob mein Chef
eine Frau oder ein Mann ist.

Das habe ich schon für eine kräftige Provokation empfunden, wenn ich an die Sätze zuvor denke.
Legos Satz vom suziden Hahn im Korb ist durchaus zutreffend.
Klassischer Fall von Emanzenvera…ung, oder nicht?

Doch spätestens mit 30 Jahren verändert sich die Denkweise von
Frauen. Sie nähern sich immer mehr dem Heimchen am Herd.
Frauen, die mit 20 und 25 noch Revoluzzer waren, werden ab 30
zahme Hausfrauen, deren Gespräche ums Kochen und Kinder geht.
Es ist traurig.

Immer noch Frauen aus seinem Bekanntenkreis oder Wunschdenken?
Don´t feed the Troll - bin ich mal wieder reingefallen? Ehrlich gesagt, ich fühle mich regelrecht demotiviert, wenn ich nicht mehr weiss, wann ich auf ein posting reagieren darf, oder wann ich Schulter zuckender Weise lieber schweigen soll, weil keiner so genau weiss, ob diese geistigen Stinkehaufen absichtlich oder versehentlich abgesondert wurden.

viele Grüße
Claudia

Moin Grilla :smile:

Don´t feed the Troll - bin ich mal wieder reingefallen?
Ehrlich gesagt, ich fühle mich regelrecht demotiviert, wenn
ich nicht mehr weiss, wann ich auf ein posting reagieren darf,
oder wann ich Schulter zuckender Weise lieber schweigen soll,
weil keiner so genau weiss, ob diese geistigen Stinkehaufen
absichtlich oder versehentlich abgesondert wurden.

mein Ratschlag: wenn dir danach ist, dann geh drauf ein, wenn nicht, lass den Stinkehaufen doch einfach links liegen.

Schließlich bezahlt uns ja niemand dafür, zu versuchen, den Horizont anderer Menschen zu erweitern zumal wenn offensichtlich ist, dass dies von anderer Seite auch gar nicht erwünscht ist :smile:

Gruss
Marion

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Hallo Lisa,

Na, wer hat denn Frau Merkel abgesägt? Das war doch wohl die
Altherrenriege in der CDU/CSU und nicht die weibliche
Wählerschaft. Die hat ja gar keine Chance bekommen. Und nun
haben sie einen Kanzlerkandidaten, dessen ultrakonservative
Haltung hoffentlich den meisten Deutschen dann doch zu extrem
sein dürfte. Ansonsten bleibe ich dabei, dass ich jemanden
wegen seiner politischen Position wähle und da wäre Frau
Merkel leider in der falschen Partei.

Das mit der Altherrenriege hört sich toll an. Leider wäre eine Kandidatur Merkels so sinnvoll gewesen wie damals die nominierung Scharpings! Das haben die Umfrage ja wohl ergeben. die ist zumindest nicht abgesägt worden weil Sie eine Frau ist!

Gruß Ivo

*g*
Hallo Uschi,

das zeigt doch alles nur, dass Du nicht richtig gelesen hast was er da schreibt, oder?

Er sprach von seiner Erfahrung. Nicht von den Frauen im allgemeinen, auch wenn mir diese Erfahrung reichlich bekannt vorkommt.

Die Rollenverteilung hast du „schubladisiert“.
Die Art wie du auf Raimunds oder mein Posting reagiert hast, ist halt leider auch nicht unbedingt souverän, sondern klingt gleich ziemlich bissig). Und genau das fehlt so mancher Politikerin eben auch

Und dich persönlich wollte ich mit meinem Nachsatz bestimmt nicht angreifen. Ich finde emanzipierte Frauen toll. Leider sind Sie recht selten.

Hier in diesem Forum wird aber reichlich geklagt über die böse böse Männerwelt (zugegebener Maßen auch von Männern?). Das willst du ja hoffentlich nicht bestreiten.
Ich persönlich bin nur der Auffassung, daß Frauen so gut wie alles erreichen können wenn Sie es versuchen. Klar klappt nicht immer. Genau wie mit meiner dritten Million, die ersten zwei waren auch nix.
Außerdem soll jede Frau so glücklich werden wie Sie will.

Gruß Ivo

Hallo Uschi,

du hast ganz richtig gelesen (war noch mal bei allen Beiträgen)

unser lieber Raimund hat zwar zuerst von seinem persönlichen Eindruck geschieben, sich aber dann doch sehr provokant über alle Frauen um die 30 Lenze geäußert…und da hilft ihm auch kein Stahlpanzer…

muss Ihm da leider völlig recht geben. Das was du hier vorher
gebracht hast war schwach!

also hast du auch den liebeswürdigen Ivo genau richtig erwischt :wink:)

Aber typisch für das Board F&F!
Manchmal klingt hier eh alles nach Frau&Frustriert!

*lach*
ich denke doch eher nach *männerfrust*

weisst du was der schlimmste Männerfrust ist ?

fragt
Kerbi

Danke, Kerbi
es tut gut, wenn einem (in dem Fall mir) mal nicht unterstellt wird, dass man des Lesens und Verstehens nicht mächtig ist.

du hast ganz richtig gelesen (war noch mal bei allen
Beiträgen)

unser lieber Raimund hat zwar zuerst von seinem persönlichen
Eindruck geschieben, sich aber dann doch sehr provokant über
alle Frauen um die 30 Lenze geäußert…und da hilft ihm auch
kein Stahlpanzer…

Genau so isses. Und dass Frauen allgemein auf ihre Männer verweisen würden, wenn’s um Politik geht, ist wohl auch Wunschdenken des Herrn B.

muss Ihm da leider völlig recht geben. Das was du hier vorher
gebracht hast war schwach!

also hast du auch den liebeswürdigen Ivo genau richtig
erwischt :wink:)

Scheint so. Ich weiß es auch nicht, warum manche Männer denken, ich hätte generell was gegen Männer bzw. würde mit ‚nem Emanzenschild auf der Stirn herumlaufen *seufz*.
Ich hab‘ allerdings was gegen pauschale Verallgemeinerungen bzw. gegen den Versuch, sehr individuelle Einzelschicksale im Kampf gegen „die dumme Frauen- und Heimchenwelt“ auf die Mehrheit der Frauen zu übertragen.

Aber typisch für das Board F&F!
Manchmal klingt hier eh alles nach Frau&Frustriert!

*lach*
ich denke doch eher nach *männerfrust*

weisst du was der schlimmste Männerfrust ist ?

Lass mich raten… die Einsicht, dass Frauen nicht so sind, wie Männer sie gern hätten? *g*

Liebe Grüße
Uschi

Hallo Claudia,

Meine „politische“ Geschichte ist absolut untypisch. Gerade deshalb wollte ich sie dir erzählen. Manchmal bewegt sich in festgefahrenen Strukturen eben doch etwas.

Ich bin seit 4 Jahren hier ehrenamtliche Bürgermeisterin. 220 Seelen auf 814 ha. Sehr ländlich. Jaja, eine richtige Popelgemeinde.
Der Gemeinderat hat 7 Mitglieder , davon sind 2 Frauen. Eine bin ich, eine ist meine Mutter. Nein, mit den anderen bin ich nicht verwandt. Was aber bei 220 Einwohnern nicht wirklich etwas ändert.
Das Alter liegt zwischen 38 (ich) und 58 (meine Mutter).
Wir haben 2 Fraktionen. Ich bin parteilos (Wählergemeinschaft).

Vor 4 Jahren ist der alte Gemeinderat fast geschlossen nicht wieder zur Wahl angetreten. Das waren alles Herren zwischen 60 und 75. Sie waren sich einig, dass sie sich diese ganzen Pläne und Finanzkürzungen und derlei Dinge „von oben“ nicht mehr antun wollten, schließlich wäre dies ihr Lebensabend und nun sollten mal die Jungen dran. Und ich sollte der nächste Bürgermeister werden.

Guter Witz, hab ich gedacht.
Ich bin kein Bauer, ich hab nicht mal ein eigenes Haus. Ich habe drei Kinder, von denen zwei unehelicherweise das Licht der Welt erblickten. Den Vater des ersten hat hier nie jemand gesehen. Und das letzte hat mir zu der Zeit gerade die Bauchdecke von Innern zerbeult. Ich habe sogar schon mal von Sozialhilfe gelebt ( und das wissen alle ). Mir gehen ständig alle Blumen ein, weil ich vergesse sie zu gießen und Eintopf kann ich auch nicht kochen. Ich bin 34, gehöre keiner Partei an und ich bin eine Frau ! Wer soll mich denn wählen ? Wir sind hier auf’m Dorf !
Aber je länger ich darüber nachdachte, umso besser fand ich die Idee. Es gab wirklich niemanden, der das besser könnte. Ich (!) würde mich wählen. Außerdem : wann wird man schon gefragt, ob man Bürgermeister werden will ? Wär doch zu und zu schade, diese Gelegenheit nicht zu nutzen.

Also hab ich mich aufstellen lassen, und sie haben mich tatsächlich gewählt. Was mich heute noch verblüfft. Wir hatten in dem Jahr eine Wahlbeteiligung von über 80 Prozent und erstmals bekam nicht die CDU die Mehrheit.
Da gab es dann die Leute, die schrien „Gewonnen!“ und die, die murrten „Wollte denn wirklich niemand Bürgermeister werden ?“

Das erste Jahr war so eine Art Wildwasserfahrt.
Abwasser, Klärschlamm, Straßenbau, Finanzausgleichsgesetze, Steuern, Bauleitpläne, Landschaftspläne, … Alles, was man schon immer nicht wirklich wissen wollte.
Gemeinderat, Feuerwehr, Amtsausschuß, Wasserbeschaffungsverband, Schwarzdeckenunterhaltungsverband, Fischereigenossenschaft, Kindergartenbeirat,…
Goldene Hochzeiten, hohe Geburtstage, Beerdigungen, Einweihungen,… Und nix zum Anziehn :o).

Inzwischen geht es ziemlich gut. Die meisten haben akzeptiert, dass ich diese „Würde“ anders trage, als die Herren vor mir. Sicher hat die Gemeinde nie einen schwächeren Bürgermeister gehabt, als mich. Soll heißen, dass ich niemals etwas durchsetzen würde, nur weil ich „die Macht“ habe. Und wenn es in all den Jahren zuvor auch anders war, jetzt ist es eben nicht mehr so. Die Gemeinde hat auch noch nie einen so starken Gemeinderat gehabt. Und ich muß schon richtig nachdenken, damit mir wieder einfällt, wer zu welcher Fraktion gehört. Wir beraten uns. Wir wägen ab. Wir beschließen. Ich bereite vor und führe aus – oder drück es einem anderen aufs Auge. Mein Vertreter nimmt mir ohne viel Worte das eine oder andere ab, wenn ich in Druck bin. Viele Termine nehmen wir auch gemeinsam wahr. Und wenn ich weiß, da ist einer, der hat ein ernstes Problem damit, dass eine Frau mit ihm verhandelt, dann geht er auch allein. Das klappt wirklich gut. Nur die „Alten“ krümmen sich noch manchmal zusammen : Wenn das mal gut geht, der ist doch von der CDU!

Obwohl ich mich immer noch manchmal frage, welcher Teufel mich geritten hat, mir so eine Gemeinde ans Bein zu binden. Als ich meinen Vorgänger damals gefragt hab, wie viel Zeit die Bürgermeisterei so braucht, hat er nur was von „nicht so schlimm“ und „das schaffst du leicht“ gemurmelt. Die Wahrheit ist : Bürgermeister ist man den ganzen, lieben ,langen Tag. Es macht sehr viel Spaß und es ist eine wahre Plage.

Aber ob ich mich in einem Jahr wieder zur Wahl stelle ? Irgendwann muß ich ja auch mal wieder arbeiten, oder ? :o))))

Grüße

Heike

Hut ab vor Deiner Courage!
Hallo Heike,

Respekt! Da gehört wirklich Mut dazu. Und ich kann mir vorstellen, dass „Deine Untertanen“ mit Dir sehr zufrieden sind. So wie Du Deinen Status und Deine Tätigkeit beschreibst, scheinst Du noch Politik nach idealistischen Sinne zu betreiben: also nicht vor lauter Geltungsbedürfnis Johanna-Dampf-in-allen-Gassen sein, sondern als Team bestmöglichst zusammenzuarbeiten, Ideen gemeinsam tragen. Schade eigentlich, dass Du kein Geld damit verdienst - verdient hättest Du es.

In meinem Bekanntenkreis hatte ich mal einen Bürgermeister, der folgendes erzählte: „Öffentlichkeitsarbeit eines Bürgermeisters ist nicht immer einfach, denn ein zu wenig an gestempten Biermass ist unmännlich und ein zuviel kann als haltlos ausgelegt werden. Und blau werden darf er auch nicht.“
Mit anderen Worten, wenn so ein Bürgermeister an erster Stelle als Aushängeschild einer Partei fungiert, wird er schnell zur Marionette, und sein Privatleben (soviel Bier zu trinken wie er mag) rutscht ungebremst in die Position mit rein.

Da hast Du es natürlich gut, weil Du offensichtlich mehr Handlungsfreiheiten genießen kannst.
Wie gesagt, das finde ich sehr mutig von Dir, und vorallem nachahmenswert.:smile:))

Ich wünsche Dir noch eine erfolgreiche Zeit.
mit lieben Grüßen
Claudia

hallo Grilla,
damit Du Dich noch einmal ärgest: ich behaupte mal, dass sich höchstens 20 % der Frauen über 30 für Politik interessieren.
Zur Information: ich bin in Schabing aufgewachsen. Und wer sich mit München auskennt, der weiß, dass hier Diskussionsgruppen besonders häufig anzutreffen sind.
In manchen Gebieten ist die %-Angabe zu hoch in anderen zu niedrig. Doch im bundesdeutschem durchschnitt dürfte das stimmen.
Was nicht heißen soll, dass bei den Männern am Stammtisch oder bei den Ortsgruppen geistig hochstehende Politik getrieben wird.
Grüße
Raimund

ein wenig Fortbildung gefällig?
Hallo Raimund,

damit Du Dich noch einmal ärgest:

das ist aber lieb, dass Du so um mein Gemüt bemüht bist.

Nun hat mich Deine locker rausgelassene Behauptung ein wenig zum Surfen verleitet. Den letzten Link kann ich Dir wirklich empfehlen.
1.) Hier finde ich den Anteil an weiblichen Studenten beachtlich
http://www.uni-essen.de/isa/fg_sozial_gesund/sozialw…
2.) der Frauen-Anteil an jungen Politologen im Bundestag liegt bei 50 %, hier zu lesen:
http://www.uni-essen.de/isa/fg_sozial_gesund/sozialw…
3.) diese Statistik sieht auch nicht schlecht aus, von wegen Frauen-Anteil im Bundestag
http://www.statistik-berlin.de/wahlen/vorwahlen/btw-…
4.) Das fand ich besonders interessant, wieviel Unterstützung erfahren aufstrebende Politikerinnen
http://www.tu-berlin.de/presse/tui/97okt/frauen.htm
5.) zum Thema Wahlverhalten junger Frauen ein lesenswerter link
http://www.zeit.de/2002/09/Politik/200209_frauenfakt…
6.) auf den ersten Blick magst du mit dem Desinteresse junger Frauen bei Politik recht haben. Aber dieser Link ist als Information dann nicht uninteressant, wenn Mann Interesse an den Hintergründen hat.
http://www.lpb.bwue.de/publikat/stadtfra/frauen8.htm

Tut mir leid, Dein angestrebtes Niveau reicht nicht, um diesem Thema gerecht werden zu können.

viele Grüße
grilla

Hi
es ist sciher kein Querschnitt, aber wenn man sich mal die Quizshows anschaut, dann kann man feststellen, dass bei Politik die Frauen oft stöhnen: Scheiss Thema. Gibts bei Männern auch, aber weniger.
Ist mir mal so aufgefallen. habe aber keine Statistik dazu

Hi
habe den Artikel jetzt mal gelesen
Es wird festgestellt wieviele Frauen in welchen Ämtern etc sind.
Aber sollte man dies nicht in Relation zu den überhaupt politisch engagierten Frauen sehen?
Was ich meine ist folgendes:
Wenn der Frauenanteil in den Partien sagen wir mal 30% sei, und 38% Frauenanteil in den Ämtern, dann sind es doch die Männer die schlechter wegkommen
Zum Beispiel amerikanische Armee:
Die Frauen dort, vor allem die Offiziere, setzen sich ein, dass der weibliche Anteil an Offizieren nur 12% beträgt. Sie wollen 50%.
Der Anteil der Frauen in der Armee aber an sich ist nur 11,7%. D.h. es gibt jetzt prozentual mehr weibliche als männliche Offiziere

trau keiner Statistik, die Du nicht selbst …
gefälscht hast!
Hallo Grilla,
Was sagen uns die links? Dass es sich um junge Frauen handelt!
dort ist das Interesse vorhanden, ohne Frage!
Mit gehts um die Frauen im Alter ab 30 oder wenn dich die Zahl 30 stört: diejenigen, die in einer Partnmerschaft leben, Kinder haben, kurz: deren Alltag sich um die Famileie dreht. Und das ist in diesem Alter doch eine beträchtliche Anzahl.
dass es schon wesentlich besser ist, als vor 30 oder 40 Jahren, das hoffe ich doch sehr stark.
Übrigens wäre meine Idealvorstellung, wenn es gleichgültig ist, ob jemand etwas zwischen den Beinen baumeln (meist:smile:) oder das ganze unter Putz hat. Die Reproduktionswerkzeuge sollten für die Politik gänzlich uninteressant sein. Ich verlange ja auch nicht, dass die Angela mir dem Horst im Bundestag vor laufender Kamera und Puplikum eine Nummer schieben, oder? Hier gehts um andere Dinge.
Grüße
Raimund

Hi!

…Berufstätige M;änner schaffen das ja
schließlich auch.

Das mit der Quotenregelung hat ja nicht viel gebracht, das
weiss mittlerweile jede®.

Richtig.
Es war und ist kontraproduktiv.

Und ich glaube, dass Du noch nie wenigstens teilweise Hausmann
warst.

Richtig.
Heisst das also, ich bin daher disqualifiziert, dieses Thema zu diskutieren?

Ich diskutiere beispielsweise auch über Aidsraten, obwohl ich kein Aids habe…

1.Wer für die familiären Aufgaben zuständig ist, hat keinen
festen Stundenplan, wie ein Berufstätiger. Jede zusätzliche
Tätigkeit neben Haushalt und Kinder richtet sich danach, ob
gerade Zeit dafür ist.

…wie im Berufsleben. Ausserhalb der Ämter und des ÖD hat eigentlich heute niemand mehr einen eindeutigen. fest umrissenen Aufgabenbereich, bei dem niemals Zusatzaufgaben plötzlich anfallen können.

  1. Im Beruf kann man Urlaub nehmen, mit Kindern geht das nur,
    wenn Betreuungsmöglichkeit vorhanden sind.

Kinder sind nicht nur Broterwerbspflicht, wer welche hat, sollte gerne zusammen mit ihnen in den Urlaub fahren…
Politiker haben genug Urlaub.

  1. Geht politisches Engagement über einen längeren Zeitraum,
    so kann man nach Absprache mit dem AG seinen Job
    vernachlässigen,

Ach ja? Den AG möchte ich sehen…

mit Kindern fällt politisches Engagement
irgendwann schwer - außer es ist eine komplette und gute!
Vollzeitbetreuung vorhanden (Oma, Tante, Ehemann).

Das ist in jedem Job so.

Oder frau kann sich Putzfrau und Kindermädchen leisten.
Von einigen Politikerinnen habe ich gelesen, dass ihre Männer
für sie Daheim (Kinder und Küche) eingesprungen sind. Sie
haben es wohl gerne gemacht, weil die Frauen mit sehr viel
Zähigkeit irgendwann den Status von Prominenz und Wohlstand
erreicht haben. Aber bis dahin machen selten die Ehemänner
freiwillig mit. Im umgekehrten Fall ist es selbstverständlich.

Böse Welt.
Aber eines kann ich klar sagen: wenn meine Frau mehr verdienen würde als ich, auch mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für die Zukunft, würde ich sofort zu Hause bleiben.

Grüße,

Mathias

Hallo,

Richtig.
Heisst das also, ich bin daher disqualifiziert, dieses Thema
zu diskutieren?

falsche Schlußfolgerung und Mißverständnis.
Du hast die Möglichkeiten für Vollzeitarbeitnehmer und Nurhausfrauen sich uneingeschränkt politisch zu engagieren gleichgesetzt, was ich aus meinen Erfahrungen als Vollzeitarbeitnehmerin und Nurhausfrau bezweifle.
Dein Anspruch, dass sich die Hausfrauen ein Beispiel an den Berufstätigen nehmen sollen, ist mir zu platt gewesen.
Ich kenne eine Kommunalpolitikerin, deren Mann viel Geld verdient. Sie kann sich es leisten, ehrenamtlich soviel Zeit zu beliebigen Zeitpunkten in ihre politische Tätigkeit trotz Kinder zu investieren.

Ich diskutiere beispielsweise auch über Aidsraten, obwohl ich
kein Aids habe…

wie käme ich dazu, generell Deine Fähigkeit der Argumentation anzuzweifeln. Aber ich gebe zu, dass ich bei den meisten Männer, die noch nie Hausmann waren, das Vorurteil habe, dass sie den Job des Familienmanagements nicht einschätzen können.

Kinder sind nicht nur Broterwerbspflicht, wer welche hat,
sollte gerne zusammen mit ihnen in den Urlaub fahren…
Politiker haben genug Urlaub.

Die Wichtigkeit sich um Kinder zu kümmern zu können, habe ich nirgendwo angezweifelt. Ich wollte, alle Väter hätten diese Einstellung, und würden ihren Anteil an Betreuungspflichten zur Entlastung von 24-Stunden-Müttern ernst nehmen.

Böse Welt.
Aber eines kann ich klar sagen: wenn meine Frau mehr verdienen
würde als ich, auch mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für die
Zukunft, würde ich sofort zu Hause bleiben.

Erwiesener Maßen ist für Männer die Berufstätigkeit mehr als Broterwerb, nämlich auch ein Ausdruck von Status und gesellschaftlicher Integration. Hausmänner tun sich mit dem Mangel an gesellsch. Anerkennung schwer. Da fließt die Donau eher in den Atlantik, als dass Männer dank ausreichenden Wohlstands auf ihre Berufstätigkeit verzichten würden, um mit ihren Hosenmätzen vergnügliche Nachmittage in der Sandkiste verbringen zu wollen.
Drum, lieber Mathias, hier nimmst Du den Mund reichlich voll. Das läßt sich locker so sagen, zumal der Fall, dass die FRau mehr als Mann verdient eher selten ist.
Mein Mann und ich haben eine ganze Weile den gleichen Job in der selben Firma gehabt. Nur er hat 500 DM mehrbekommen. Böse Welt, wenn frau als Berufstätige das falsche Geschlecht hat.

viele Grüße
Claudia

1 Like

Hi!

Richtig.
Heisst das also, ich bin daher disqualifiziert, dieses Thema
zu diskutieren?

falsche Schlußfolgerung und Mißverständnis.
Du hast die Möglichkeiten für Vollzeitarbeitnehmer und
Nurhausfrauen sich uneingeschränkt politisch zu engagieren
gleichgesetzt, was ich aus meinen Erfahrungen als
Vollzeitarbeitnehmerin und Nurhausfrau bezweifle.
Dein Anspruch, dass sich die Hausfrauen ein Beispiel an den
Berufstätigen nehmen sollen, ist mir zu platt gewesen.
Ich kenne eine Kommunalpolitikerin, deren Mann viel Geld
verdient. Sie kann sich es leisten, ehrenamtlich soviel Zeit
zu beliebigen Zeitpunkten in ihre politische Tätigkeit trotz
Kinder zu investieren.

Es ist keine Geldfrage, sondern eine Frage der Organisation.
Kann ich was dafür, dass Du nicht mit Deinen Nachbarinnen sprichst und einen abwechselnden Betreuungsservice selbst organisierst?
Wie war das weiter unten mit Familienmanagement?
Wenn es noch nicht mal zur Kommunikation mit möglichen Outsourcing-Partnern langt, kann es mit den „Management-Skills“ wohl nicht allzu weit her ein…:wink:

Ich diskutiere beispielsweise auch über Aidsraten, obwohl ich
kein Aids habe…

wie käme ich dazu, generell Deine Fähigkeit der Argumentation
anzuzweifeln. Aber ich gebe zu, dass ich bei den meisten
Männer, die noch nie Hausmann waren, das Vorurteil habe, dass
sie den Job des Familienmanagements nicht einschätzen können.

Das glaube ich ganz und gar nicht.

Kinder sind nicht nur Broterwerbspflicht, wer welche hat,
sollte gerne zusammen mit ihnen in den Urlaub fahren…
Politiker haben genug Urlaub.

Die Wichtigkeit sich um Kinder zu kümmern zu können, habe ich
nirgendwo angezweifelt. Ich wollte, alle Väter hätten diese
Einstellung, und würden ihren Anteil an Betreuungspflichten
zur Entlastung von 24-Stunden-Müttern ernst nehmen.

Die meisten tun das nach meiner Erfahrung auch.
Nur kann man als Hausfrau einfach nicht erwarten, dass der Mann nach der Arbeit auch noch genau 50% der Haushaltspflichten erledigt.

Böse Welt.
Aber eines kann ich klar sagen: wenn meine Frau mehr verdienen
würde als ich, auch mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für die
Zukunft, würde ich sofort zu Hause bleiben.

Erwiesener Maßen ist für Männer die Berufstätigkeit mehr als
Broterwerb, nämlich auch ein Ausdruck von Status und
gesellschaftlicher Integration.

Ich habe mit meinen 29 Jahren bereits genug Status demonstriert, das ist bei mir vorbei.

Hausmänner tun sich mit dem
Mangel an gesellsch. Anerkennung schwer. Da fließt die Donau
eher in den Atlantik, als dass Männer dank ausreichenden
Wohlstands auf ihre Berufstätigkeit verzichten würden, um mit
ihren Hosenmätzen vergnügliche Nachmittage in der Sandkiste
verbringen zu wollen.

Das glaube ich nicht.
Man(n) muss das einfach mal ausprobieren. Als Schüler und Student habe ich oft tagsüber etwas mit meinem 15 Jahre jüngeren Bruder unternommen.
Ich trauere den zahllosen Dates mit den jungen Müttern vom Spielplatz noch heute hinterher…

Drum, lieber Mathias, hier nimmst Du den Mund reichlich voll.

Warum auch nicht? Ich weiss wovon ich rede.

Das läßt sich locker so sagen, zumal der Fall, dass die FRau
mehr als Mann verdient eher selten ist.

Dafür kann ich nichts. Müssen sich die Mädels eben mehr anstrengen.

Mein Mann und ich haben eine ganze Weile den gleichen Job in
der selben Firma gehabt. Nur er hat 500 DM mehrbekommen. Böse
Welt, wenn frau als Berufstätige das falsche Geschlecht hat.

Diese Diskussion möchte ich noch einmal anfachen. In manchen Firmen mag das so sein, ich habe persönlich ganz andere Erfahrungen und bezahle selbst rein nach Leistung, Qualifikation und Alter.

Grüße,

Mathias

damit Du Dich noch einmal ärgest: ich behaupte mal, dass sich
höchstens 20 % der Frauen über 30 für Politik interessieren.

Gilt imo auch für Männer.

SAN

Hallo,

wo fängt Politik an ?

Vielleicht sagen viele Frauen (und Männer !) deshalb, dass sie sich nicht mit Politik auseinandersetzen wollen, weil sie dabei an die „große“ Politik von Seite 1 der Tageszeitung denken.

Die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf Bundesebene auf ein Familienleben in einer Kleinstadt sind zunächst nicht immer offensichtlich. Das verstärkt sicherlich eine gewisse Politikverdrossenheit, die Frauen vielleicht noch eher zugeben als Männer.

Tatsächlich aber fängt Politik an bei der Mitarbeit im Elternbeirat des Kindergartens und der Schule, in Nachbarschaftsorganisationen, Vereinen, mit Leserbriefen, und, ganz streng genommen, schon innerhalb der Familie.

Dass Frauen in den offiziellen Bereichen der Politik, selbst auf kommunaler Ebene, meist schwach vertreten sind, liegt meiner Überzeugung nach an den Strukturen. Um eine wirkliche poilitische Karriere zu machen, bzw. ein wenig Einfluß zu nehmen, ist die Ochsentour durch Ortsverbände nötig - für Männer und für Frauen.

Niemand wird bestreiten wollen, dass noch immer viel Politik am Stammtisch gemacht wird. NACH den offiziellen Veranstaltungen, wenn frau mit schlechtem Gewissen heimgeht und den Babysitter bezahlt, geht es noch an die Bar, und es werden die wirklichen Insiderinfos ausgetauscht. Es ist nach wie vor für Frauen schwierig, da mitzuhalten.

Es gehört viel Energie und Durchhaltevermögen dazu, sich solche Männerbünde anzutun. Ich bin beispielsweise im Vorstand eines ziemlich großen Vereins und oft sehr genervt von der typisch männlichen „Gesprächsführung“: Jeder sagt seinen Senf, wiederholt hemmungslos die Argumente des Vorgängers, aber Hauptsache, die Stimme wurde auch gehört - Stunden werden vergeudet, aber meine Vereinskollegen haben ja ausnahmslos ihre treusorgenden Muttchen daheim, weder müssen sie nachts mal aufstehen und ein weinendes Kind beruhigen, Fieber messen oder verspuckte Bettwäsche wechseln, noch macht es irgend etwas aus, ob daheim alle fit sind - ein MANN hat eben abends noch einen Termin, während FRAU erst aus dem Haus geht, wenn der Babysitter da ist (oder der in unserem Fall eben auch oft länger arbeitende Partner endlich daheim ist).

Als ich mein Amt übernahm, meinte doch tatsächlich der Vorstand gönnerhaft, man würde sich freuen, dass mal eine FRAU mitarbeitet - dass er mir dabei nicht gönnerhaft das Knie getätschelt hat, war alles :wink: In meinem ersten Jahr haben mich die Honoratioren der Stadt oft genug so blöd angemacht („Mädchen…“), dass ich mir überlege, ob ich mir das wirklich antun muss…

Ansonsten frage ich mich oft beim Ansehen der Nachrichten, wie die Welt aussähe, wenn das Geschlechterverhältnis in der Politik genau umgekehrt wäre…

Gruß,

Sylvia

Hallo Sylvia, hallo an alle anderen,

ein großes Lob an Sylvia! Ich hätte es nicht besser beschreiben können.

Ich bin seit drei Jahren stellvertretende Ortsvorsitzende einer Partei und erlebe genau das, was Du beschreibst. Nur macht es mich manchmal so wütend, daß ich es nie so objektiv und emotionsfrei hätte formulieren können, wie Sylvia das getan hat.

Heutzutage traut sich doch niemand mehr öffentlich und ernsthaft zu sagen, daß Frauen in der Politik nichts zu suchen hätten.
Von Gleichberechtigung kann aber deshalb noch lange keine Rede sein, weil die bestehenden Strukturen Frauen nach wie vor (wenn auch auf subtilere Weise) benachteiligen.
Wer etwas werden will, muß die Kneipentouren überstehen, sich genauso vor der Gruppe produzieren wie die anderen, bei zotigen Männerwitzen mitlachen und ständig beweisen, daß man nicht nur aufgrund der Quote seinen Posten hat. Doch auch wer sich diesen Strukturen perfekt anpaßt, muß als Frau immer noch dulden, daß die Männer „unter sich“ Posten auskungeln oder die körperlichen Vorzüge der weiblichen Parteimitglieder diskutieren. (Ich erinnere nur an die „Frisuren-Diskussion“ über Frau Merkel, die in dieser Form meines Wissens bei männlichen Politikern nicht geführt wird.)
Eine effektivere Arbeitsweise (Erörterung der Problematik, Gegenüberstellung aller Pro- und Kontraargumente, Abstimmung, Beschluß, nach Hause gehen), die auch anderen Frauen eine Mitarbeit ermöglichen würde, konnte ich bislang nicht gegen die endlosen Debatten, in denen uralte Argumente wiedergekäut werden, nur damit Herr Y sich auch mal zu Wort gemeldet hat, von allen gehört und gesehen wurde, und dem Hernn X, der anderer Meinung ist, mal richtig gezeigt hat wo der Hammer hängt, durchsetzen.
Also werde ich auch künftig die einzige Frau auf weiter Flur sein, unnötig viel Zeit investieren und mich als „Maskottchen“ des Männervereins behandeln lassen müssen.

Ich wünsche Sylvia und allen anderen Frauen in der gleichen Situation viel Durchhaltevermögen, ein dickes Fell und den längeren Atem.
agil

Hallo Grilla,

ich denke… Männer sind Machtgeiler.
Ob Frauen die besseren Politikerinen sind…?

Gruss
Ralf