'Mein Kind ist hochbegabt' - Ein neuer Trend?

H wie Hola

in Grund für das Versagen vieler Kinder in der „normalen“
Schule ist IMHO auch die Entwicklung zum standardisierten
Einheitsunterricht mit festen Lehrplänen und „Aussortieren“
der Kinder, die diesen Lehrplänen (und sei es auch nur im
Teil) nicht gewachsen sind (z.B. durch Sitzenbleiben, Klassen
überspringen etc.).

Jein.

Das Problem der Frühselektion ist tatsächlich eklatant und sorgt für eine Abschiebementalität in der Schule insgesamt.

Der Hinweis jedoch auf „Einheitsunterricht“ und „feste Lehrpläne“ ist zugleich falsch, als auch unfreiwillig ironisch.

Erstens: feste Lehrpläne sind ein Muß. Hier gibt es vielerorts einen eklatanten Mangel, denn zumeist wird der Lehrplan nur als freundschaftliche Empfehlung gesehen, anstatt ihn tatsächlich als *bindende* Mindestanforderung mit hohem Niveau auszulegen.

Zweitens: Bildungsföderalismus. Dein Gedanke erleidet bereits Schiffbruch, weil jedes Bundesland mehr oder minder ein eigenes Süppchen kocht. Folgerichtig - und nachweisbar - sind die Unterschiede von Niveau, Betreuung, strikter Leistungseinforderung und Förderung der Schüler innerdeutsch enorm.

Damit man überhaupt eine vernünftige Betreuungslandschaft aufbauen kann, muß erst einmal strikte Einheitlichkeit geschafften werden.
Bildungshoheit beim Bund, national einheitliche Lehrpläne, national einheitliche Schulformen, national einheitliche Bewertungsmaßstäbe, national einheitliche Zentralabschlüsse (Zentralrealschulabschlußprüfung, Zentralabiturprüfung).

Bevor nicht so ein System installiert ist, kämpft man eigentlich gegen Windmühlen: Schon in der Nachbarregion kann verkehrte Welt herrschen und eine Fördermaßnahme kann kontraproduktiv wirken.

In unserem Schulsystem ist es aber leider so, dass Kinder in
jedem Fach gemäß ihrer Altersstufe unterrichtet werden,
und zwar insbesondere in der Grundschule ohne Ansehen der
tatsächlichen Leistungsfähigkeit.

Das hat weitreichende Vorteile, weil es eben nicht nur danach geht, was der einzelne in einem einzelnen Fach leistet.

Das führt dann z.B. dazu,
dass in einer ersten Grundschulklasse Kinder, die bereits
Lesen könne, neben Kindern sitzen, die noch nie einen
Buchstaben gesehen haben und erstmal die deutsche Sprache
erlernen müssen.

Das ist doch kein Problem der Grundschule, sondern ein eklatanter Mangel an Erziehung und Bildung im Kindergarten. Es dauert seine Zeit, bis man auch in den Alten Bundesländern dahin kommt, daß der Kindergarten eben genau dazu dienen kann, bereits Unterschiede zu kompensieren.

Darüber hinaus ist es leichtfertig zu behaupten, ein Erstklässler mit ein paar guten Ansätzen könnte tatsächlich lesen. Die Realität sieht ganz anders aus: Deutsche Kinder lesen so schlecht, wie nie zuvor (seit Beginn der Wetteraufzeichnung *g*). Auch ein vorbelastetes Kind muß systematisch das Alphabet, die damit verbundene Phonetik und dann das wirkliche Lesen *erlernen*.

Eine echte Verbesserung wäre die Stärkung der Lehrer. Denen muß wieder Eigenverantwortung zukommen, den Unterricht nach eigenen Vorstellungen und mit dem gesunden Menschenverstand zu führen. Nur der Lehrer allein kann innerhalb einer Klasse das Leistungsgefälle durch seine Art und Weise kompensieren, also die guten mit weiterführenden Gedanken zu einem Thema konstruktiv auslasten, sich gleichzeitig der breiten Mitte in vollem Umfang annehmen und speziell ein Auge auf die leistungsschwachen Schüler haben.
Dabei muß er rigoros durch das System unterstützt werden, Stichwort Lehrplan. Je bindender der Lehrplan ausgelegt wird, desto besser kann sich der Lehrer auch daran orientieren - er hätte zugleich ein Regulativ, als auch eine Mindestzielstellung.

Von notwendigen Strukturänderungen hin zur Einheitsschule, geregelter Kindergarten- und Hortbetreuung u.v.v.m. wollen wir gar nicht erst anfangen.

Wenn schon das normale Schulsystem desolat in bezug auf Betreuung und Förderung ist, ist es doch selbstverständlich, daß dann keine Luft mehr nach oben für Hochbegabte bleibt. „Persönliches Pech“ - zynisch, aber wahr.

Dennoch kein Argument für die Eltern, nicht tätig zu werden. Elterliche Förderung besteht nicht nur aus Klavierunterricht und irgendwelchen Vereinen, in die man die Kinder häufig preßt.
Sich um das Kind kümmern, ist viel wichtiger. Gerade bei hochbegabten Kindern hat man es vergleichsweise leicht. Drück dem Balg einen Packen Bücher in die Hände und laß es machen. Wenn wieder Bedarf ist, meldet es sich schon - also nach ein paar Wochen, wenn es dann alles durchhat :smile:

Moderne Medien, wie bspw. DVDs, werden oft auch nicht ausgeschöpft von den Eltern. Sicherlich, manche hochinteressante Wissensdokumentationen kosten ein Schweinegeld. Aber lieber gebe ich für meine Kinder das letzte Hemd, als daß ich mich (wie hier manche) vollmundig aufbaue und nur jammer, klage und schimpfe, wie ach so schlecht schulische Förderung aussieht.

Hier einige persönliche Tips. Einiges kann man einem hochbegabten Balg von 6 oder 7 Jahren ohne Bedenken in die Hand drücken. Hauptsache: immer ein breiter, gut aufbereiteter Schnitt durch alle Facetten der Allgemeinbildung. Insbesondere hochbegabte Kinder saugen sowas auf, wie ein Schwamm.
Einiges ist aber von mir absichtlich eher für das Jugendalter aufgezählt worden, weil das dann für ein kleines Kind schon ziemlich (über)fordernd ist.
Selbst wenn es im ersten Moment fordernd wirkt, so kann man aber sicher sein, daß diese Dinge vorhalten - das Kind bleibt dran, wenn es älter wird und weil es älter wird.

http://www.amazon.de/gp/product/380674596X/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3806745978/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3806745919/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3806745749/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3806745935/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3806755442/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3806745943/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3806745633/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3806745625/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3575117950/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3828903584/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3828941583/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3577104570/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3898362086/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3765318043/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3492213251/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3499199211/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3406494935/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3379017019/028-50691…

Auch literarischen Meilensteine bspw. eines Jules Verne, Edgar Allan Poe, Karl May … sollte man den Kindern unter die Nase reiben. Von „Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer“ bis „Doppelmord in der Rue Morgue“ muß man einfach 'mal alles querbeet gelesen haben - eben etwas abseits der großen Werke, die jedem sofort aus der Weltliteratur einfallen.

Hier einige DVDs. Kenne zwar persönlich nicht alle, doch das hindert ja nicht an der Neugier. :smile:

http://www.amazon.de/gp/product/3831289670/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3831287600/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/B0002PZ9RW/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/B000AFEJCU/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/B0002TY3PC/028-50691…

u.v.v.m.

Hier noch etwas Nostalgisches aus meiner Kindheit, was auch heute noch Kinder fasziniert. Nicht dieses hirnlose und häßliche Kinderprogramm von heute:

http://www.amazon.de/gp/product/3898303381/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/3898303926/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/B0006DS68O/028-50691…

http://www.amazon.de/gp/product/B0006DS68Y/028-50691…

MfG

Moin,

Der Hinweis jedoch auf „Einheitsunterricht“ und „feste
Lehrpläne“ ist zugleich falsch, als auch unfreiwillig
ironisch.

Erstens: feste Lehrpläne sind ein Muß.

Das ist zunächst lediglich eine Behauptung. Mir fehlt die Begründung. Ich habe Unterricht in Klassen mit verschiedenen Leistungsgruppen erlebt und weiß, dass es funktioniert. Allerdings ist es wesentlich mehr Arbeit für den Lehrer, der genau den Leistungsstand des einzelnen Schülers kennen muss und entsprechend Gruppen einteilen und Angebote machen. Diese Angebote können durchaus das Spektrum von „Hochbegabt“ bis „Förderbedarf“ in einer Klasse abdecken.

Zweitens: Bildungsföderalismus. Dein Gedanke erleidet bereits
Schiffbruch, weil jedes Bundesland mehr oder minder ein
eigenes Süppchen kocht. Folgerichtig - und nachweisbar - sind
die Unterschiede von Niveau, Betreuung, strikter
Leistungseinforderung und Förderung der Schüler innerdeutsch
enorm.

Das mag für die Gesamtgruppe stimmen, sagt aber nichts über den einzelnen Schüler aus und ob er (gemäß seinen Fähigkeiten) in seinem Schulzimmer eine befriedigende Unterrichtssituation vorfindet oder nicht.

Damit man überhaupt eine vernünftige Betreuungslandschaft
aufbauen kann, muß erst einmal strikte Einheitlichkeit
geschafften werden.

Dumm nur, dass Kinder Menschen sind und sich nicht über einen einheitlichen Kamm scheren lassen.

In unserem Schulsystem ist es aber leider so, dass Kinder in
jedem Fach gemäß ihrer Altersstufe unterrichtet werden,
und zwar insbesondere in der Grundschule ohne Ansehen der
tatsächlichen Leistungsfähigkeit.

Das hat weitreichende Vorteile, weil es eben nicht nur danach
geht, was der einzelne in einem einzelnen Fach leistet.

Für die Schüler schon. Und ich dachte immer, Schule ist dazu da, dass die Schüler etwas lernen. Dieses Anliegen scheint mir doch reichlich in Vergessenheit geraten zu sein. Kein Wunder, dass dieses Bildungssystem derart mangelhafte Resultate erzielt. Vielleicht sollten Pädagogen sich mal wieder daran erinnern, dass sie und das „System“ für die Schüler da sind und nicht umgekehrt.

Das führt dann z.B. dazu,
dass in einer ersten Grundschulklasse Kinder, die bereits
Lesen könne, neben Kindern sitzen, die noch nie einen
Buchstaben gesehen haben und erstmal die deutsche Sprache
erlernen müssen.

Das ist doch kein Problem der Grundschule, sondern ein
eklatanter Mangel an Erziehung und Bildung im Kindergarten. Es
dauert seine Zeit, bis man auch in den Alten Bundesländern
dahin kommt, daß der Kindergarten eben genau dazu dienen kann,
bereits Unterschiede zu kompensieren.

Oh mann…Unterschiede im Leistungsvermögen hast du vom ersten Lebensjahr an, bis zum Greisenalter. Das kann kein Kindergarten kompensieren. Es hat nunmal nicht jeder die Fähigkeit, Professor zu werden oder Kunstschnitzer.

Darüber hinaus ist es leichtfertig zu behaupten, ein
Erstklässler mit ein paar guten Ansätzen könnte tatsächlich
lesen. Die Realität sieht ganz anders aus: Deutsche Kinder
lesen so schlecht, wie nie zuvor (seit Beginn der
Wetteraufzeichnung *g*). Auch ein vorbelastetes Kind muß
systematisch das Alphabet, die damit verbundene Phonetik und
dann das wirkliche Lesen *erlernen*.

Nun, ich konnte bereits lesen, als ich eingeschulte wurde, und zwar fließen und mit der „damit verbundenen Phonetik“, und da war ich 5 (!). Nichts gegen deine ganzen Statistiken („Deutsche Kinder“) aber ich kann nur wieder sagen: Sie sagen zwar etwas über die Gruppe, aber nichts über den Einzelnen aus. Und in einer Grundschulklasse hast du nunmal nicht „die deutschen Kinder“, sondern 20 Individuen, die im Zweifelsfalls alle in irgend einer Weise vom Durchschnitt abweichen.

Eine echte Verbesserung wäre die Stärkung der Lehrer. Denen
muß wieder Eigenverantwortung zukommen, den Unterricht nach
eigenen Vorstellungen und mit dem gesunden Menschenverstand zu
führen.

Das dürfte sich aber schlecht mit deinen obigen Forderungen nach stärkerem Einheitsuntericht etc. verbinden lassen.

Nur der Lehrer allein kann innerhalb einer Klasse das
Leistungsgefälle durch seine Art und Weise kompensieren, also
die guten mit weiterführenden Gedanken zu einem Thema
konstruktiv auslasten, sich gleichzeitig der breiten Mitte in
vollem Umfang annehmen und speziell ein Auge auf die
leistungsschwachen Schüler haben.

Wenn du nun nicht nur von „ein Auge haben auf“ sprichst, sondern tatsächlich von Lernangeboten, dann hast du genau das, was ich fordere, nämlich leistungsbezogenen Unterricht.

Dabei muß er rigoros durch das System unterstützt werden,
Stichwort Lehrplan. Je bindender der Lehrplan ausgelegt wird,
desto besser kann sich der Lehrer auch daran orientieren - er
hätte zugleich ein Regulativ, als auch eine
Mindestzielstellung.

Und 20 Individuen, von denen sich vielleicht 5-8 insgesamt an den Enden oben und unten nicth in diesen Lehrplan pressen lassen, und zwar gar nicht. Und was machst du mit denen dann in deinem System ? Da bleibt doch nur noch Ausselektieren.

Wenn schon das normale Schulsystem desolat in bezug auf
Betreuung und Förderung ist, ist es doch selbstverständlich,
daß dann keine Luft mehr nach oben für Hochbegabte bleibt.
„Persönliches Pech“ - zynisch, aber wahr.

Vielleicht sollte man bei der Ausbildung der Lehrer entsprechend den Anforderungen ansetzen, die tatsächlich in der Realität auf sie zukommen.

Sich um das Kind kümmern, ist viel wichtiger. Gerade bei
hochbegabten Kindern hat man es vergleichsweise leicht. Drück
dem Balg einen Packen Bücher in die Hände und laß es machen.
Wenn wieder Bedarf ist, meldet es sich schon - also nach ein
paar Wochen, wenn es dann alles durchhat :smile:

Hochbegabte Kinder kommen nicht unbedingt in Akademikerfamilien auf die Welt und ich bezweifele, dass die obige Vorgehensweise förderlich für die Ausbildung eines funktionierenden Sozialverhaltens ist. Kein Wunder, dass so viele Hochbegabte verhaltensauffällig sind, wenn das das Rezept für den Umgang mit ihnen sein soll.

Moderne Medien, wie bspw. DVDs, werden oft auch nicht
ausgeschöpft von den Eltern. Sicherlich, manche
hochinteressante Wissensdokumentationen kosten ein
Schweinegeld. Aber lieber gebe ich für meine Kinder das letzte
Hemd, als daß ich mich (wie hier manche) vollmundig aufbaue
und nur jammer, klage und schimpfe, wie ach so schlecht
schulische Förderung aussieht.

Damit gräbst du dir selbst das Wasser ab. Je mehr Eltern jammern und klagen, wie schlecht die schulische Förderung ist, desto eher besteht die Chance, dass sich vielleicht auch mal etwas ändert (z.B. mehr Geld für den Bildungssektor auch und gerade! im Grundschulbereich bereitgestellt wird). Es ist nunmal nicht die primäre Aufgabe von Eltern, ihre Kinder schulisch zu fördern, genau so wenig wie es die Aufgabe der Schule ist, Kindern Geborgenheit und emotionale Stärke zu geben.

Hier einige persönliche Tips. Einiges kann man einem
hochbegabten Balg von 6 oder 7 Jahren ohne Bedenken in die
Hand drücken. Hauptsache: immer ein breiter, gut aufbereiteter
Schnitt durch alle Facetten der Allgemeinbildung. Insbesondere
hochbegabte Kinder saugen sowas auf, wie ein Schwamm.

Nichts für ungut, aber hochbegabte Kinder sind keine Computerprogramme, die nur mit informationen gefüttert werden wollen. Hochbegabte Kinder sind in erster Linie erstmal Kinder mit sämtlichen Bedürfnissen von Kindern, und dazu zählt auch soziale Integration.

Gruß
Marion

2 Like

HB ist doch eigentlich egal…
Hallo,

in der Tat ein seltsamer Trend der zur Zeit zu beobachten ist.
Und dabei völlig überflüssig.
Die Gesellschaft, ihre Bewertungsgrundlagen und das Schulsystem verändern sich nur sehr langsam, Trends bleiben dabei völlig unberücksichtigt.

Wer also hochbegabt ist, dabei gute Noten hat und eine ausreichende soziale Kompetenz, wird durchaus schnell und direkt etwas aus seinem Leben machen können.

Wer aufgrund Hochbegabung keine guten Noten hat aber trotzdem eine ausreichende oder gute soziale Kompetenz entwickelt, muß wohl die eine oder andere Hürde überspringen, 2, 3 Haken schlagen und hat dann aber trotzdem gute Chancen etwas zu erreichen.

Wer aber von Seiten der Eltern permanent erzählt bekommt, aufgrund seiner Hochbegabung hätte er irgendeine Sonderstellung in der Gesellschaft, wird keine soziale Kompetenz entwickeln, sich in seiner Opferrolle einnisten und später sehr große Schwierigkeiten haben.

Also meine Meinung…Hochbegabung zur Kenntnis nehmen…abheften und weiterleben.

Gruß D.K.

vielleicht, vielleicht auch nicht
Hi,

Also meine Meinung…Hochbegabung zur Kenntnis
nehmen…abheften und weiterleben.

Wenns denn mal so einfach wäre.

Mal angenommen, du bist ein Diplomkaufmann mit summa cum laude. Dein Job (den du nicht kündigen darfst und kannst, du bist also wie in der Schule festgenagelt) besteht darin, den lieben langen Tag nur die Eingangsrechnungen abzuzeichnen, sonst nix.
Wie würdest du in solch einem Fall reagieren?

fragende Grüße, Ulrich

Hallo,
zu meiner Zeit hieß Hochbegabung noch Verhaltensstörung.
Ich jedenfalls hab mich auch von der Schule nicht festnageln lassen und schon gar nicht von einem Job.
Das ist der Knackpunkt.
Denn wenn ich einerseits nie normgerecht funktioniert habe MUSSTE ich andererseits genügend soziale Kompetenz anreichern um mir meinen Platz in der Gesellschaft zu erkämpfen…übrigens wie jeder auch normgerechte Mensch, denn dem fällt schwer was mir leicht fällt und umgekehrt.
Also nochmal? Wo ist das Problem?

Gruß D.K.

Hi Ulrich,

Mal angenommen, du bist ein Diplomkaufmann mit summa cum
laude. Dein Job (den du nicht kündigen darfst und kannst, du
bist also wie in der Schule festgenagelt) besteht darin, den
lieben langen Tag nur die Eingangsrechnungen abzuzeichnen,
sonst nix.
Wie würdest du in solch einem Fall reagieren?

Was hat das mit „Hochbegabung“ zu tun? Glaubst Du nicht, einen „Normal-Begabten“ würde es nicht ganz genauso ankotzen, solche mechanischen und langweiligen Tätigkeit verrichten zu müssen?

Es geht um die Überqualifikation des Dipl.Kaufmann cum Summe Laub,der auf dem Arbeitsmarkt nur einen Idiotenjob gefunden hat, aber wer nun so ein Dipl. wird oder nicht, das hat mit „Hochbegabung“ eher nicht viel zu tun …

Viele Grüße
Franz

Hi Franz,

aber wer nun so ein Dipl. wird oder nicht, das hat mit
„Hochbegabung“ eher nicht viel zu tun …

Das ist völlig irrelevant. Hochbegabt wird man nicht, man ist es seit der Geburt.
Im Übrigen hast du mir keine nachvollziehbare Antwort auf das Langeweile Problem gegeben. Aber ich kann sie dir geben. Die meisten solcher Kinder werden zu Störenfrieden, wenn sie nicht ausreichend mit Aufgaben gefüttert werden. Mit Aufgaben meine ich aber nicht, anstelle von 2 Türmchen im 20er Zahlenraum nun 50 Türmchen im 20er Zahlenraum rechnen zu "dürfen.

Da wären dann auch noch die Schulgesetze:
(Wahllos aus Brandenburg herausgegriffen)
Es ist Aufgabe aller Schulen, jede Schülerin und jeden Schüler zu fördern. Begabte, sozial Benachteiligte und Menschen mit Behinderungen sind besonders zu fördern.

Rheinland-Pfalz definiert das so:
Der Auftrag der Schule bestimmt sich aus dem Recht des einzelnen auf Förderung seiner Anlagen und Erweiterung seiner Fähigkeiten sowie aus dem Anspruch von Staat und Gesellschaft an einen Bürger, der zur Wahrnehmung seiner Rechte und Übernahme seiner P flichten hinreichend vorbereitet ist.

Mit welchem Recht verweigern wir den Begabten ihre individuelle Förderung?

mfg Ulrich

1 Like

Hi,

zu meiner Zeit hieß Hochbegabung noch Verhaltensstörung.

Sie kann zu einer solchen Störung werden. Aber sie ist es nicht automatisch. Wer dir das ins Ohr gesetzt hat, der sollte sich mehr als schämen.

mfg Ulrich

Hi Ulrich,

Hochbegabt wird man nicht, man ist
es seit der Geburt.

darüber gibt es unterschiedliche Hypothesen, aber das ist jetzt nicht das Thema im Brett „U+E“ …

Im Übrigen hast du mir keine nachvollziehbare Antwort auf das
Langeweile Problem gegeben. Aber ich kann sie dir geben. Die
meisten solcher Kinder werden zu Störenfrieden, wenn sie nicht
ausreichend mit Aufgaben gefüttert werden. Mit Aufgaben meine
ich aber nicht, anstelle von 2 Türmchen im 20er Zahlenraum nun
50 Türmchen im 20er Zahlenraum rechnen zu "dürfen.

Mit welchem Recht verweigern wir den Begabten [?, F.B.H.] ihre
individuelle Förderung?

Nur ein kleine Klarstellung: Begabung ist was anderes, wir sprechen von Hochbegabung, und das ist nicht einfach die Steigerung von Begabung, sondern ein terminus technicus in einem klar bestimmten Zusammenhang, in dem der umgangssprachliche Begriff „Begabung“ nichts zu suchen hat

ich kann nur meine schon gegebene Antwort bzw. deren Sinngehalt wiederholen:

Mit keinem Recht verweigert man dem hochbegabten Dipl. cum Laus eine anspruchsvolle Arbeitsstelle.

Mit keinem Recht verweigert man dem hochbegabten Kind seine „individuelle Förderung“.

Mit keinem Recht verweigert man dem normal-begabten Dipl. cum Laus eine anspruchsvolle Arbeitsstelle.

Mit keinem Recht verweigert man dem normal-begabten Kind seine „individuelle Förderung“.

Viele Grüße
Franz

H wie Hola.

Das ist zunächst lediglich eine Behauptung. Mir fehlt die
Begründung.

Die Begründung ist trivial und offensichtlich. Es gibt ein Anliegen, daß die Bevölkerung eines Staates gerade heutzutage im wachsenden Maße eine solide, ausgeprägte Bildung erfährt.

Was Leute wie Du in ihren Bildungsdiskussionen immer wieder herzlich gerne übersehen oder vergessen, ist die Situation hier in Deutschland.

In Finnland leben etwas über fünf Millionen Menschen auf einer Fläche fast so groß wie Deutschland.

In Norwegen leben etwa viereinhalb Millionen Menschen auf einer Fläche etwas kleiner als Deutschland.

In Schweden leben etwa neun Millionen Menschen auf einer Fläche ein Drittel größer als Deutschland.

Es ist logistisch bereits absolut unmöglich - rein von den Gegebenheiten - Unterricht wie in Skanidnavien flächendäckend und erfolgreich umzusetzen.

Man muß stattdessen auf Methoden zurückgreifen, die funktioniert haben und das Potential aufweisen, auch wieder richtig funktionieren zu können, wenn die Rahmenbedingungen verbessert werden.

Der gute alte Frontalunterricht mit einem starken und eigenverantwortlichen Lehrer, der an ein festes Mindestniveau vom Lehrplan her gebunden und orientiert ist, ist ein echtes Erfolgsrezept. Höre Dich doch bei etwas älteren Semestern in den Neuen Bundesländern um.

Es ist ein Witz, daß ständig nach Finnland geschaut wird bei allen möglichen pädagogischen und schulischen Fragen, obwohl Ideen mit höherer Erfolgsgarantie in den Aktenschränken des Wendenachlasses verstauben.

Zweitens: Bildungsföderalismus. Dein Gedanke erleidet bereits
Schiffbruch, weil jedes Bundesland mehr oder minder ein
eigenes Süppchen kocht. Folgerichtig - und nachweisbar - sind
die Unterschiede von Niveau, Betreuung, strikter
Leistungseinforderung und Förderung der Schüler innerdeutsch
enorm.

Das mag für die Gesamtgruppe stimmen, sagt aber nichts über
den einzelnen Schüler aus und ob er (gemäß seinen
Fähigkeiten) in seinem Schulzimmer eine befriedigende
Unterrichtssituation vorfindet oder nicht.

Erstens wird dies bereits statistisch erstickt. Man braucht nicht den Einzelfall betrachten, um Rückschlüsse zu ziehen.

Nebenbei ist das absolut keine Diskussionsgrundlage - der Einzelfall im Vergleich zum Bildungssystem interessiert schlicht nicht. Darf auch gar nicht, weil dann nur noch mit Inhomogenitäten und kleinen Unterschieden von Person zu Person diskutiert wird. Also brotlose Künste.

Ein Diskussion in dem Rahmen, wie Du sie aufgemacht hast, kann nur „integral“ - über alles - erfolgen.

Damit man überhaupt eine vernünftige Betreuungslandschaft
aufbauen kann, muß erst einmal strikte Einheitlichkeit
geschafften werden.

Dumm nur, dass Kinder Menschen sind und sich nicht über einen
einheitlichen Kamm scheren lassen.

Dumm nur, daß das ein absolut wirrer Kommentar ist, weil das selbstverständlich eine Binsenweisheit ist. Man kann aber sehr wohl Annahmen treffen, Wissen auf Niveaus vermitteln, wo auch der durchschnittliche einzelne unabhängig von seiner persönlichen Konstitution nicht untergeht.

Was Du hier gerade tust, ist schlicht lächerlich.
Jedem ist wohl klar, daß der eine eher so gestrickt ist, der andere aber so. Das ist aber kein Argument, jedem Schüler eine voll auf sich zugeschnittene bildungsumgebung zu schaffen. Ein System wird nie funktionieren können, wenn man das Individuum mit allen Facetten als Dreh- und Angelpunkt hernimmt.

Für die Schüler schon. Und ich dachte immer, Schule ist dazu
da, dass die Schüler etwas lernen. Dieses Anliegen scheint mir
doch reichlich in Vergessenheit geraten zu sein. Kein Wunder,
dass dieses Bildungssystem derart mangelhafte Resultate
erzielt. Vielleicht sollten Pädagogen sich mal wieder daran
erinnern, dass sie und das „System“ für die Schüler da sind
und nicht umgekehrt.

Individuelle Unterschied soll und muß der Lehrer ausgleichen.

Du packst die Sache vom absolut verkehrten Blickwinkel an, und daher würden auch Deine etwaigen Betreuungsideen allesamt scheitern.

Ordentliche Förderung für Hochbegabte kann es nur geben, wenn zuvor für die restliche Schülerschaft flächendeckend Entsprechendes bereitsteht, weil Hochbegabte einfach schon zahlenmäßig eine Randgruppe sind UND dann auch noch inkompatibel zu 0-8-15-Methoden sind.

Oh mann…Unterschiede im Leistungsvermögen hast du vom ersten
Lebensjahr an, bis zum Greisenalter. Das kann kein
Kindergarten kompensieren. Es hat nunmal nicht jeder die
Fähigkeit, Professor zu werden oder Kunstschnitzer.

Ja, genau „Oh mann…“.

Du hast gar nicht verstanden, worum es ging. Und wieder die Binsenweisheit!

Selbstverständlich - das braucht man eigentlich gar nicht erwähnen - fluktuieren Intelligenz, Fähigkeiten und Kenntnisse von Mensch zu Mensch immer ein wenig. Auf einer Skala stünden Hochbegabte dort schon ziemlich abseits von der breiten Masse.

Es geht aber nicht um optimale Förderung des einzelnen, sondern umd das Erreichen und Sicherstellen eines möglichst hohen, gleichen Niveaus über alles. Und ja, ein Kindergarten kann sogar erhebliche Defizite kompensieren, weil es schlicht keine Lehranstalt ist, die bessere dann auch noch über alle Maßen fördert, so daß wieder eine Schere entsteht. Dazu kommen Talente auf unterschiedlichen Gebieten: Fingerfertigkeit, Sprache etc. - auch hier schafft ein Kindergarten möglichst homogene Voraussetzungen. Darum geht es.

Du bist auf dem völlig falschen Gleis, wenn Du es von der Individualität her angehst.

Diese individuelle Ebene muß das *Personal* - als das unterste Glied, die „Vor-Ort-Mannschaft“ - betreuen, fördern… im größeren Rahmen kann man sich aber auf eine solche Erbsenzählerei nicht einlassen.

Nun, ich konnte bereits lesen, als ich eingeschulte wurde, und
zwar fließend und mit der „damit verbundenen Phonetik“, und da
war ich 5 (!). Nichts gegen deine ganzen Statistiken
(„Deutsche Kinder“) aber ich kann nur wieder sagen: Sie sagen
zwar etwas über die Gruppe, aber nichts über den Einzelnen
aus.

Und? Erstens: nicht repräsentative Gegenbeispiele. Zweitens: Der Schwierigkeitsgrad hätte nur testweise einmal angezogen werden müssen, und Du wärest ins Stottern geraten. Tatsache.

Und selbst wenn du es bereits konntest: kein Argument für ein Kind, dann „Randale“ zu machen. Stattdessen muß hier - auch von elterlicher Seite her - Positivismus eingetrichtert werden. Also Hilfsbereitschaft, die anderen Schüler später unterstützen, trotz etwaiger Kenntnisse ruhig und besonnen bleiben, statt auf Durchzug schalten. Ein cleverer Lehrer würde Kinder mit weitreichenderen Kenntnissen derart intensiv eingespannen und mit Aufgaben eingedecken,
daß diese vielzitierten Langweilereien etc. gar nicht entstehen würden. Meine Rede: Individuelles muß vor Ort austariert werden, nicht insgesamt jede Feinheit vom System. Entscheidender Denkfehler bei Dir.

Und in einer Grundschulklasse hast du nunmal nicht „die
deutschen Kinder“, sondern 20 Individuen, die im Zweifelsfalls
alle in irgend einer Weise vom Durchschnitt abweichen.

Siehe oben. Holzweg.

Das dürfte sich aber schlecht mit deinen obigen Forderungen
nach stärkerem Einheitsuntericht etc. verbinden lassen.

Das deckt sich sogar sehr gut.
Einheitsunterricht als Begriff kam übrigens von Dir, ich habe deutlich herausgearbeitet, was sich dahinter verbergen sollte. Stichwort entsprechende Lehrpläne.

Nur der Lehrer allein kann innerhalb einer Klasse das
Leistungsgefälle durch seine Art und Weise kompensieren, also
die guten mit weiterführenden Gedanken zu einem Thema
konstruktiv auslasten, sich gleichzeitig der breiten Mitte in
vollem Umfang annehmen und speziell ein Auge auf die
leistungsschwachen Schüler haben.

Wenn du nun nicht nur von „ein Auge haben auf“ sprichst,
sondern tatsächlich von Lernangeboten, dann hast du genau das,
was ich fordere, nämlich leistungsbezogenen Unterricht.

Definiere Lernangebote.

Und 20 Individuen, von denen sich vielleicht 5-8 insgesamt an
den Enden oben und unten nicth in diesen Lehrplan pressen
lassen, und zwar gar nicht. Und was machst du mit denen
dann in deinem System?

Das wurde doch deutlich gesagt: Der Lehrer kann bei entsprechender Organisation sehr wohl auch größeres Leistungsgefälle ausgleichen.

Gute Leute kann man immer mit weiterführenden Sachen beschäftigen, und zwar konstruktiv - keine „Beschäftigungstherapie“ und „Stillegungstheorie“.

Sich um das Kind kümmern, ist viel wichtiger. Gerade bei
hochbegabten Kindern hat man es vergleichsweise leicht. Drück
dem Balg einen Packen Bücher in die Hände und laß es machen.
Wenn wieder Bedarf ist, meldet es sich schon - also nach ein
paar Wochen, wenn es dann alles durchhat :smile:

Hochbegabte Kinder kommen nicht unbedingt in
Akademikerfamilien auf die Welt und ich bezweifele, dass die
obige Vorgehensweise förderlich für die Ausbildung eines
funktionierenden Sozialverhaltens ist.

Woher kommt die Implikation zur Akademikerfamilie - absolut daneben.

Zweitens hat das Angesprochene nichts mit Sozialverhalten zu tun.
Ich habe nicht gesagt, das Kind solle generell abgeschoben werden, sondern lediglich die Methode, die hohe Intelligenz auszulasten, darf nicht in überehrgeizige Strukturen gepreßt werden.
Hier hast Du etwas gründlich mißverstanden - gerade bei Hochbegabten ist das einprägen einer gewissen Autorität und anderen Dingen wie bpsw. das Sich-einfügen in eine Gruppe äußerst wichtig.

Wie mehrfach erwähnt: In den ersten sechs Jahren können die Eltern massivst Einfluß allgemein auf ein Kind nehmen, danach sind Leistungen mehr und mehr vom rein genetischen Faktor der Intelligenz bestimmt.

Insbesondere Werte, Normen, Verhalten, Umgangsformen müssen in dieser Phase verankert werden.

Dieses Feld hat aber nichts mit der von mir skizzierten Methode gemeinsam, weil es dort rein um das Problem der hohen Intelligenz ging.

Kein Wunder, dass so
viele Hochbegabte verhaltensauffällig sind, wenn das
das Rezept für den Umgang mit ihnen sein soll.

Deine heißgeliebte Schublade mit der Aufschrift „Polemik“ solltest Du wieder schließen.

Damit gräbst du dir selbst das Wasser ab. Je mehr Eltern
jammern und klagen, wie schlecht die schulische Förderung ist,
desto eher besteht die Chance, dass sich vielleicht auch mal
etwas ändert (z.B. mehr Geld für den Bildungssektor auch und
gerade! im Grundschulbereich bereitgestellt wird).

Das stimmt nicht. Es ging explizit in diesem Punkt um die Eltern hochbegabter Kinder. Und die könnten sich allesamt auf den Kopf stellen - es brächte nichts. Solange das Bildungssystem nicht erst die ordentliche Förderung der normalen Schüler erreicht, braucht man kein Wort über schulische Hochbegabtenförderung zu verlieren.
Es ist einfach so.

Es ist nunmal nicht die primäre Aufgabe von Eltern, ihre Kinder
schulisch zu fördern, genau so wenig wie es die Aufgabe der
Schule ist, Kindern Geborgenheit und emotionale Stärke zu
geben.

Richtig. Meine Empfehlung dort oben hat nichts mit schulischer Förderung zu tun. Es ging darum, die Kinder entsprechend sinnvoll und klug auszulasten - mit dem Schema Schule hat das nur indirekt zu tun, weil nunmal Schule im allgemeinen Wissen vermittelt. Das ist dann aber auch schon die einzige Gemeinsamkeit - Organisation, Sinn, Zweck, Ziel und Methode liegen Lichtjahre auseinander.

Wenn Du meinen Vorschlag oben als schulische Bildung interpretierst, ist Dir wahrlich nicht einmal mehr von Gott zu helfen.

Nichts für ungut, aber hochbegabte Kinder sind keine
Computerprogramme, die nur mit informationen gefüttert werden
wollen. Hochbegabte Kinder sind in erster Linie erstmal
Kinder mit sämtlichen Bedürfnissen von Kindern, und
dazu zählt auch soziale Integration.

Und? Dies habe ich zu keiner Zeit ausgeschlossenen. Dein Vorwurf und Einwand ist demnach schlicht falsch. Es ging alleine um das Problem, daß oft weder Eltern persönlich noch die Schule in der Lage sind, die Kinderleins intellektuell auszulasten.

Übrigens funktioniert die genannte Methode oft sehr gut, speziell wenn die Familie recht bildungsfern ist. Knackpunkt ist eben nur die Bereitschaft zur Förderung.

Mein Vorschlag hat auch nichts mit Computerprogramm oder Informationsfütterung zu tun - welch infantile Interpretation.

Stattdessen ist es ein kluger Weg, der Intelligenz des Kindes das zur Verfügung zu stellen, was es will. Sozusagen das extreme Bedürfnis der Wißbegierigkeit zu stillen.

Vielleicht denkst Du in Zukunft länger darüber nach, bevor Du Dinge polemisch verreißt, von denen Du anscheinend nicht den Hauch von Erfahrung hast.

MfG

H wie Hola.

Mit welchem Recht verweigen sich die Eltern, dem Kind entsprechende Werte mitzugeben, daß es Eigeninitiative ***zu zeigen hat***?

MfG

H wie Hola.

Ein schlechter Scherz! Wer mit solchen Voraussetzungen nicht in der Lage ist, sich intellektuell zu beschäftigen, mußte glatt ein paar hinter die Löffel bekommen.

Man kann auch intelligent sein, und sich dumm anstellen, nicht wahr?

Es gibt ein hübsches Sprichwort: „Langeweile existiert nur für dumme Menschen, denn schlaue wissen *immer*, sich sinnvoll zu beschäftigen.“

MfG

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Franz,

Nur ein kleine Klarstellung: Begabung ist was
anderes, wir sprechen von Hochbegabung, und das ist
nicht einfach die Steigerung von Begabung, sondern ein
terminus technicus in einem klar bestimmten Zusammenhang, in
dem der umgangssprachliche Begriff „Begabung“ nichts zu suchen
hat

Für mich ist die Intelligenz ein Teil dessen, was unter Begabung verstanden wird. Hochbegabt ist nur der, der in einem IQ Test einen bestimmten Wert erreicht oder überschritten hat. Ich sehe keinen Grund, die Hochbegabung nicht auch dazu zu zählen. In einem Gesetz steht auch etwas von Förderung der Anlagen.
Wenns nicht so sein sollte: in welche Kategorie (im Sinne der Schulgesetze) fällt denn die Intelligenz, so wie sie derzeit definiert und gemessen wird?

ich kann nur meine schon gegebene Antwort bzw. deren
Sinngehalt wiederholen:

Kannst du, es bleibt weiterhin irrelevant.

Mit keinem Recht verweigert man dem hochbegabten Dipl.
cum Laus eine anspruchsvolle Arbeitsstelle.
Mit keinem Recht verweigert man dem hochbegabten Kind
seine „individuelle Förderung“.
Mit keinem Recht verweigert man dem normal-begabten
Dipl. cum Laus eine anspruchsvolle Arbeitsstelle.
Mit keinem Recht verweigert man dem normal-begabten
Kind seine „individuelle Förderung“.

Daraus lese ich jetzt eine Art Unmut heraus. Ja, es gibt kein juristisch verbrieftes Recht auf Arbeit. Das ist zwar kein Trost für die, die unter Arbeitslosigkeit leiden müssen, aber aus einem juristischen Recht auf Arbeit würde die Möglichkeit des Einklagens von Arbeit erwachsen. Das wiederum ist in unserem System so kaum bis gar nicht möglich.
Im Gegenzug würde ich nämlich den Staat verklagen, mir Aufträge zu verschaffen, um Arbeitsstellen schaffen zu können.
Aber das ist OT und gehört in ein anderes Brett.

Das Schulgesetz spricht jedem Schüler sein recht auf individuelle Förderung zu. Und es ist so allgemein gefaßt, daß Hochbegabte auch darunter fallen, ebenso „dumme“ Kinder. Sonst bräuchten wir keine Förder- oder Sonderschulen (bezw andere Förderkonzepte), die sich nämlich aus diesem Sachverhalt ergeben.

Du hast mir immer noch keine Antwort gegeben.

Wie verhält sich ein junger Mensch, der in eine für ihn aussichtslose Situation gerät?

mfg Ulrich

1 Like

Hi,

Mit welchem Recht verweigen sich die Eltern, dem Kind
entsprechende Werte mitzugeben, daß es Eigeninitiative ***zu
zeigen hat***?

Schon mal darüber nachgedacht, daß Eigeninitiative mehrere Seiten hat. Die Eltern sind die eine, die andere Seite (die Schule) muß diese dann aber auch zulassen, was nicht immer der Fall ist.

mfg Ulrich

Hi,

Ein schlechter Scherz! Wer mit solchen Voraussetzungen nicht
in der Lage ist, sich intellektuell zu beschäftigen, mußte
glatt ein paar hinter die Löffel bekommen.

Ups, du bläst aber ganz schön deine Backen auf. hast du denn außer deiner hohlen Wortblase auch belegbare Argumente?

Man kann auch intelligent sein, und sich dumm anstellen, nicht
wahr?

Ja kann. Muß man aber. Was hat das jetzt mit unserem Thema zu tun?

Es gibt ein hübsches Sprichwort: „Langeweile existiert nur für
dumme Menschen, denn schlaue wissen *immer*, sich sinnvoll zu
beschäftigen.“

Dazu müssen sie aber erstmal _gelernt_ haben, sich so zu beschäftigen. Und über eben diesen Lernprozeß reden wir hier ja, oder hast du das schon vergessen?

Lesetip: http://www.gifted-children.com/
Parental Guidance: Eight Principles
A gifted child is, above all else, a child and needs all the same nurturing, understanding and love as any other child. As with all children, adult guidance examples, and perspectives must be exhibited and consistently modeled. And gifted children are not perfect. They must be expected to have flaws and and limitations, to aggravate and disappoint, and to bring the same joys all children bring. Yet a gifted child has a gift that most other children do not. If that gift is to be given to self is to be given to self and to ohers, it must be developed – not in a vacuum, but as a part of a larger community, as part of a family - Parents.

Irgendwie kann ich deine Aussagen da nicht wiederfinden. Oder hast du bessere Quellen?

kopfschüttelnd, Ulrich

1 Like

Hi,

Der gute alte Frontalunterricht mit einem starken und
eigenverantwortlichen Lehrer, der an ein festes Mindestniveau
vom Lehrplan her gebunden und orientiert ist, ist ein echtes
Erfolgsrezept. Höre Dich doch bei etwas älteren Semestern in
den Neuen Bundesländern um.

Welche älteren Semester in welchen Bundesländern genau? Und dann nennst du mir bitte auch die Schulen dazu, oder die Quellen, aus denen ich deine Behauptung nachlesen kann.

mfg Ulrich

Hi,

Nur ein kleine Klarstellung: Begabung ist was
anderes, wir sprechen von Hochbegabung, und das ist
nicht einfach die Steigerung von Begabung, sondern ein
terminus technicus in einem klar bestimmten Zusammenhang, in
dem der umgangssprachliche Begriff „Begabung“ nichts zu suchen
hat

Für mich ist die Intelligenz ein Teil dessen, was unter
Begabung verstanden wird. Hochbegabt ist nur der, der in einem
IQ Test einen bestimmten Wert erreicht oder überschritten hat.
Ich sehe keinen Grund, die Hochbegabung nicht auch dazu zu
zählen. In einem Gesetz steht auch etwas von Förderung der
Anlagen.

Ganz kurz zur Begriffsklärung, weil es mit unserer Diskussion ja nicht viel zu tun hat:

der terminus technicus „hochbegabt“ ist eine bestimmte Wertgröße des/eines IQ-Tests, und ist deshalb auch eng an das Konstrukt IQ-Test gebunden.

der umgangssprachliche Begriff „hochbegabt“ ist in der Tat eine Steigerungsform von „begabt“ und hat natürlich auch mit gemessener Intelligenz zu tun, aber eben nicht nur, wie man an manchen Leuten erkennt, die in Teilbereichen, als „extrem begabt“ gelten, im IQ-Test aber nur durchschnittlich abschneiden.

In diesem Thread geht es aber allein um „hochbegabt“ als terminus technicus bzw. als Konstrukt der Intelligenz-Messung.

Mit keinem Recht verweigert man dem hochbegabten Dipl.
cum Laus eine anspruchsvolle Arbeitsstelle.
Mit keinem Recht verweigert man dem hochbegabten Kind
seine „individuelle Förderung“.
Mit keinem Recht verweigert man dem normal-begabten
Dipl. cum Laus eine anspruchsvolle Arbeitsstelle.
Mit keinem Recht verweigert man dem normal-begabten
Kind seine „individuelle Förderung“.

Daraus lese ich jetzt eine Art Unmut heraus.

Dann liest Du es falsch!
das „keinem“ ist hervorgehoben, weil es auf Deine Frage „Mit welchem Recht“ antwortet, nicht aus Unmut.

Ja, es gibt kein
juristisch verbrieftes Recht auf Arbeit. Das ist zwar kein
Trost für die, die unter Arbeitslosigkeit leiden müssen, aber
aus einem juristischen Recht auf Arbeit würde die Möglichkeit
des Einklagens von Arbeit erwachsen. Das wiederum ist in
unserem System so kaum bis gar nicht möglich.
Im Gegenzug würde ich nämlich den Staat verklagen, mir
Aufträge zu verschaffen, um Arbeitsstellen schaffen zu können.
Aber das ist OT und gehört in ein anderes Brett.

Ich kann auch nicht verstehen, was das mit meinem Posting zu tun hat …

Das Schulgesetz spricht jedem Schüler sein recht auf
individuelle Förderung zu.

Nach dem von Dir verlinkten Text trifft das „jeder Schüler“ eben nicht zu:

„Es ist Aufgabe aller Schulen, jede Schülerin und jeden Schüler zu fördern. Begabte, sozial Benachteiligte und Menschen mit Behinderungen sind besonders zu fördern.“

Aber auch das ist ja nur ein Randaspekt unserer Diskussion …

Du hast mir immer noch keine Antwort gegeben.

nochmal Deine Ursprungsfrage:

Mal angenommen, du bist ein Diplomkaufmann mit summa cum laude. Dein Job (den du nicht kündigen darfst und kannst, du bist also wie in der Schule festgenagelt) besteht darin, den lieben langen Tag nur die Eingangsrechnungen abzuzeichnen, sonst nix.
Wie würdest du in solch einem Fall reagieren?

Entweder man versteht dies metaphorisch, und interpretiert es so, dass Du meinst, das Leben eines Hochbegabten wäre allgemein so langweilig und monoton wie Eingansrechnungen abzeichnen für den Dipl., dann würde ich sagen, dass ich das für völlig unzutreffend halte;

oder man versteht es -wie ich oben- als Problem der Unterforderung und Verblödung in Schule und Beruf, dann habe ich darauf klar geantwortet, dass ich dabei keine grundlegende Differenz zwischen Hochbegabten und Normalbegabten sehe;

oder man versteht sie ganz buchstäblich als Frage danach, was ich persönlich in der Situation des Dipl. machen würde, und dann würde ich antworten, dass ich entweder bei Kierkegaard das Kapitel über die „gute Unendlichkeit“ nach- oder meinen Chef mit diesem Buch erschlagen würde, je nach momentanem Impuls halt …

ich kann nur meine schon gegebene Antwort bzw. deren
Sinngehalt wiederholen:

Kannst du, es bleibt weiterhin irrelevant.

War es nun dieses Mal zumindest ein wenig relevant?

Viele Grüße
Franz

H wie Hola.

Es gibt ein hübsches Sprichwort: „Langeweile existiert nur für
dumme Menschen, denn schlaue wissen *immer*, sich sinnvoll zu
beschäftigen.“

Dazu müssen sie aber erstmal _gelernt_ haben, sich so zu
beschäftigen. Und über eben diesen Lernprozeß reden wir hier
ja, oder hast du das schon vergessen?

Moment - es war die Rede von einem Diplomkaufmann und Abschluß mit Auszeichnung. Sprich, jemand der in jedweder Hinsicht mitten im Leben steht.

Dazu wurde angedeutet, daß seiner einer hochbegabt sei.

Bei einem normalen Menschen würde ich sicherlich zustimmen. Wer nicht gelernt hat - siehe aktuelle Schülergeneration - sich mit sich selber zu beschäftigen, der kann sich das nur mühevoll angewöhnen und findet im allgemeinen immer eine Reihe von Ausreden, warum er von sich aus nicht tätig wird/ werden muß/ werden kann.

Bei einem Hochbegabten sieht die Sache anders aus. Hier werkelt brachiale Intelligenz (Sonderformen der Hochbegabung ausgenommen) und in dem Fall muß es einfach durch logisches Denken, durch Schöpfen aus sich selbst heraus klar sein, wie man sich wie gut womit und wann geistig auslasten kann.

Darüber hinaus ist der Hang zu Neugier und die Tendenz zum Aufsaugen von Wissen bei Hochbegabten immer etwas stärker ausgebildet als normal. Es ist für mich unvorstellbar, daß ein Hochbegabter herumsitzt und nicht weiß, womit er seine Zeit verbringen soll.

Als Kind, einverstanden, geschenkt - muß eben durch die Erziehung intensiv vermittelt werden (auch das geduldig sein und mitziehen, selbst wenn der Stoff trivial erscheint).

Doch als Erwachsener so eine jammervolle Gestalt abzugeben?!
Das ist ja schon fast mitleiderregend, wenn einer nicht einmal seine Interessen richtig kennt, oder nicht in der Lage ist, sich so zu organisieren, daß er nach der monotonen Arbeit einen Ausgleich (Sport, Lektüre, Freunde + Gespräche) anstrebt.

Es fehlt schlicht und ergreifend der Arschtritt, das Wachrütteln aus dieser jämmerlichen Lethargie, die Initialzündung.

MfG

Hallo Ulrich!

Canding, ehemals Studing, „verwöhnt“ die Leser immer wieder mit m.E. hirnrissigen postings, die mit dem echten Leben nichts zu tun haben.

Daher ist es nicht nur für mich überflüssig geworden auf diese postings zu antworten.

Was mich wundert ist, dass Leute sich angesprochen fühlen bei Themen wie HB und Schule, die selbst damit offenbar keine Erfahrungen gemacht haben.

Angelika

5 Like

Hallo,

Canding, ehemals Studing, „verwöhnt“ die Leser immer wieder
mit m.E. hirnrissigen postings, die mit dem echten Leben
nichts zu tun haben.

*zustimm*

Daher ist es nicht nur für mich überflüssig geworden auf diese
postings zu antworten

Genau. Ullerich, ich halte das für vergebliche Mühe :wink:

Was mich wundert ist, dass Leute sich angesprochen fühlen bei
Themen wie HB und Schule, die selbst damit offenbar keine
Erfahrungen gemacht haben.

Das ist leider auch im RL oft so. Allerdings nicht nur bei HB, in anderen Brettern liest man auch oft Antworten von „Experten“, die man in die Tonne kloppen kann.

Da sich besonders hier ja einige hb „fühlen“, und/oder durch ihre so reichhaltige Erfahrung mit selbst „diagnostizierten“ HB’lern für Experten halten, werden diese Threats wohl mit schöner Regelmäßigkeit auftauchen.

Grüße,
Inselchen

3 Like