H wie Hola
in Grund für das Versagen vieler Kinder in der „normalen“
Schule ist IMHO auch die Entwicklung zum standardisierten
Einheitsunterricht mit festen Lehrplänen und „Aussortieren“
der Kinder, die diesen Lehrplänen (und sei es auch nur im
Teil) nicht gewachsen sind (z.B. durch Sitzenbleiben, Klassen
überspringen etc.).
Jein.
Das Problem der Frühselektion ist tatsächlich eklatant und sorgt für eine Abschiebementalität in der Schule insgesamt.
Der Hinweis jedoch auf „Einheitsunterricht“ und „feste Lehrpläne“ ist zugleich falsch, als auch unfreiwillig ironisch.
Erstens: feste Lehrpläne sind ein Muß. Hier gibt es vielerorts einen eklatanten Mangel, denn zumeist wird der Lehrplan nur als freundschaftliche Empfehlung gesehen, anstatt ihn tatsächlich als *bindende* Mindestanforderung mit hohem Niveau auszulegen.
Zweitens: Bildungsföderalismus. Dein Gedanke erleidet bereits Schiffbruch, weil jedes Bundesland mehr oder minder ein eigenes Süppchen kocht. Folgerichtig - und nachweisbar - sind die Unterschiede von Niveau, Betreuung, strikter Leistungseinforderung und Förderung der Schüler innerdeutsch enorm.
Damit man überhaupt eine vernünftige Betreuungslandschaft aufbauen kann, muß erst einmal strikte Einheitlichkeit geschafften werden.
Bildungshoheit beim Bund, national einheitliche Lehrpläne, national einheitliche Schulformen, national einheitliche Bewertungsmaßstäbe, national einheitliche Zentralabschlüsse (Zentralrealschulabschlußprüfung, Zentralabiturprüfung).
Bevor nicht so ein System installiert ist, kämpft man eigentlich gegen Windmühlen: Schon in der Nachbarregion kann verkehrte Welt herrschen und eine Fördermaßnahme kann kontraproduktiv wirken.
In unserem Schulsystem ist es aber leider so, dass Kinder in
jedem Fach gemäß ihrer Altersstufe unterrichtet werden,
und zwar insbesondere in der Grundschule ohne Ansehen der
tatsächlichen Leistungsfähigkeit.
Das hat weitreichende Vorteile, weil es eben nicht nur danach geht, was der einzelne in einem einzelnen Fach leistet.
Das führt dann z.B. dazu,
dass in einer ersten Grundschulklasse Kinder, die bereits
Lesen könne, neben Kindern sitzen, die noch nie einen
Buchstaben gesehen haben und erstmal die deutsche Sprache
erlernen müssen.
Das ist doch kein Problem der Grundschule, sondern ein eklatanter Mangel an Erziehung und Bildung im Kindergarten. Es dauert seine Zeit, bis man auch in den Alten Bundesländern dahin kommt, daß der Kindergarten eben genau dazu dienen kann, bereits Unterschiede zu kompensieren.
Darüber hinaus ist es leichtfertig zu behaupten, ein Erstklässler mit ein paar guten Ansätzen könnte tatsächlich lesen. Die Realität sieht ganz anders aus: Deutsche Kinder lesen so schlecht, wie nie zuvor (seit Beginn der Wetteraufzeichnung *g*). Auch ein vorbelastetes Kind muß systematisch das Alphabet, die damit verbundene Phonetik und dann das wirkliche Lesen *erlernen*.
Eine echte Verbesserung wäre die Stärkung der Lehrer. Denen muß wieder Eigenverantwortung zukommen, den Unterricht nach eigenen Vorstellungen und mit dem gesunden Menschenverstand zu führen. Nur der Lehrer allein kann innerhalb einer Klasse das Leistungsgefälle durch seine Art und Weise kompensieren, also die guten mit weiterführenden Gedanken zu einem Thema konstruktiv auslasten, sich gleichzeitig der breiten Mitte in vollem Umfang annehmen und speziell ein Auge auf die leistungsschwachen Schüler haben.
Dabei muß er rigoros durch das System unterstützt werden, Stichwort Lehrplan. Je bindender der Lehrplan ausgelegt wird, desto besser kann sich der Lehrer auch daran orientieren - er hätte zugleich ein Regulativ, als auch eine Mindestzielstellung.
Von notwendigen Strukturänderungen hin zur Einheitsschule, geregelter Kindergarten- und Hortbetreuung u.v.v.m. wollen wir gar nicht erst anfangen.
Wenn schon das normale Schulsystem desolat in bezug auf Betreuung und Förderung ist, ist es doch selbstverständlich, daß dann keine Luft mehr nach oben für Hochbegabte bleibt. „Persönliches Pech“ - zynisch, aber wahr.
Dennoch kein Argument für die Eltern, nicht tätig zu werden. Elterliche Förderung besteht nicht nur aus Klavierunterricht und irgendwelchen Vereinen, in die man die Kinder häufig preßt.
Sich um das Kind kümmern, ist viel wichtiger. Gerade bei hochbegabten Kindern hat man es vergleichsweise leicht. Drück dem Balg einen Packen Bücher in die Hände und laß es machen. Wenn wieder Bedarf ist, meldet es sich schon - also nach ein paar Wochen, wenn es dann alles durchhat …
Moderne Medien, wie bspw. DVDs, werden oft auch nicht ausgeschöpft von den Eltern. Sicherlich, manche hochinteressante Wissensdokumentationen kosten ein Schweinegeld. Aber lieber gebe ich für meine Kinder das letzte Hemd, als daß ich mich (wie hier manche) vollmundig aufbaue und nur jammer, klage und schimpfe, wie ach so schlecht schulische Förderung aussieht.
Hier einige persönliche Tips. Einiges kann man einem hochbegabten Balg von 6 oder 7 Jahren ohne Bedenken in die Hand drücken. Hauptsache: immer ein breiter, gut aufbereiteter Schnitt durch alle Facetten der Allgemeinbildung. Insbesondere hochbegabte Kinder saugen sowas auf, wie ein Schwamm.
Einiges ist aber von mir absichtlich eher für das Jugendalter aufgezählt worden, weil das dann für ein kleines Kind schon ziemlich (über)fordernd ist.
Selbst wenn es im ersten Moment fordernd wirkt, so kann man aber sicher sein, daß diese Dinge vorhalten - das Kind bleibt dran, wenn es älter wird und weil es älter wird.
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Auch literarischen Meilensteine bspw. eines Jules Verne, Edgar Allan Poe, Karl May … sollte man den Kindern unter die Nase reiben. Von „Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer“ bis „Doppelmord in der Rue Morgue“ muß man einfach 'mal alles querbeet gelesen haben - eben etwas abseits der großen Werke, die jedem sofort aus der Weltliteratur einfallen.
Hier einige DVDs. Kenne zwar persönlich nicht alle, doch das hindert ja nicht an der Neugier.
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u.v.v.m.
Hier noch etwas Nostalgisches aus meiner Kindheit, was auch heute noch Kinder fasziniert. Nicht dieses hirnlose und häßliche Kinderprogramm von heute:
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MfG