Hi Kate
Ich glaube wir entfernen uns langsam vom Ursprungsthema. Aber trotzdem hier noch meine Antwort:
Das ist zwar eine persönliche Empfindung aber dennoch taktlos.
Eben! Und gerade deshalb habe ich mich ja auch entschuldigt.
OK. Wenn du welche kennst, dann lasse ich das gelten. Aber ich
persönlich habe noch nie davon gehört. (Bitte denke auch
daran: Stichwort „Organspende“)
Nicht jeder ist Organspender.
Ich meinte nicht die Menschen, die Organspender sind, sondern die Gesetze, Regelungen, Anordungen etc… die diesbezüglich gibt. Die sind sehr streng und mit der wichtigsten Punkt ist (wenn nicht DER wichtigste überhaupt) die Feststellung des Todes.
Ich kann mir aber überhaupt nicht nachvollziehen, wie
heutzutage im 21. Jh. sich jemand vorstellen kann, daß
(zumindest) in den (westlichen) Ländern so etwas geschehen
kann. Kannst du mir einen solche Fall nennen? Mich würde das
wirklich interessieren.
Einen?
Marie Gadawa aus Kenty, Ort Kattowitz, September 1923
Dr. Oawek Abramjan und Prof. Wladimir Nagowski zum Fall
„Charin“ aus Jaroslawski im März 1964
Elsie Waring, London, 13. Dezember 1963
Moment: Es ging nicht um Fällen die fast 100 Jahren zurückliegen oder sogar, wie Dein jüngsten Beispiel, vor fast 50 Jahren. Seitdem hat die Medizin enorme Fortschritte gemacht.
Ein solcher Beispiel, bzw die Abwesenheit von solchen in den letzten 10 Jahren, zeigt mir deutlich, daß so etwas nicht mehr vorkommt.
auch war erst Ende letzten Jahres große Aufregung in den
Medien, weil mal wieder ein „Toter“ während der Obduktion
erwacht ist.
Wo? Wann? Unter welchen Umständen?
ich lese täglich die Presse, aber davon habe ich nicht einmal ansatzsweise erfahren.
´Medizinisch schimpft sich das ganze vita
minima/reducta (Bezug auf W. LAVES, Münchener med. Waschr.
107,3 1965), durch Krankheit u.ä. sind die Lebenszeichen so
minimiert, dass sie nicht durch übliche Technik zweifelsfrei
nachgewiesen werden können.
Ja. Im Jahr 1965 durchaus so. Aber nicht im Jahr 2009.
Das hat aber mit Wachkoma, von dem du sprachst, rein gar
nichts zu tun, es ist eine völlig andere medizinische
Kondition,
Mein Vergleich bezog sich darauf, daß bei Wachkomma Patienten die Gehirnströmungen auch sehr schwach sind. Und trotzdem werden diese zweifelsfrei nachgewiesen. Sonst würde man sie durchaus als Tote wahrnehmen.
Es
geht hier um die körperlichen Lebenzeichen, nicht um ein totes
Hirn mit funktionierendem Körper
Es gibt m.W. gar keine Möglichkeit ein „totes Hirn“ zu haben und einen „funktionierendem Körper“.
oder ein waches Hirn mit bewegungsunfähigen Körper.
Die gibt es wiederum verhältnismäßig häufig, z.B. bei Tetraplegikern (Querschnittlähmung Halsabwärts).
Beide zustände können durch
Hirnwellen so ziemlich zweifelsfrei nachgewiesen werden.
Ein „totes Hirn“ sendet gar keine welle mehr. Und so wird eben den Tod festgestellt.
Die Scheintodfälle sind heute selbstverständlich wesentlich
seltender als in früheren Zeiten,
Wie gesagt: (Meine Wette gilt nocht) Gar keinen Fall in den letzten 10 Jahren. Oder doch? Wann? Wo? Unter welchen Umständen?
Allerdings gibt es auch Berichte darüber, dass die gestressten
Ärzte in modernen Krankenhäusern wieder häufiger Fehler
machen.
Ich gehe darauf nicht ein.
Neben Krankheiten kann auch ein hoher Blutverlust die Ursache
sein. Freilich kann ein Körper mit zuwenig Blut nicht
einwandfrei funktionieren, das heißt aber nicht, dass er auch
wirklich tot ist.
Ich glaube da gibt es einen Denkfehler:
Erstmal muß klargestellt werden, weshalb Blut verloren wird. Wg. eine Kratzwunde am Knie eines 6-jährigen wird idR nichts weiter passieren. Aber wenn es zu ernsthafte Verletzungen mit massiven Blutverlust kommt, MUß man die Ursache finden und diese schnellstens bekämpfen. Sonst treten schon nach wenigen Minuten Organversagen, Schock, und am Schluß der Tod.
Früher gingen viele Scheintodfälle hierauf zurück, v.a. wegen
des in vielen Kulturen praktizierten Aderlasses, der den
Blutverlust künstlich herbeiführt.
Eben! Aber wir reden von hier und jetzt. Vor 200 Jahren hat man auch Menschen mit epileptischen Anfälle ins Heuhaufen verbrannt, weil sie ja der Hexerei beschuldigt wurden.
Das medizinische Problem liegt generell darin, den Tod
überhaupt festzustellen.
Das widerspreche ich. Es ist heutzutage absolut kein problem den Tod festzustellen. Hirntod ist leicht nachzuweisen, mit den entsprechenden Geräten.
Das ist ein Job, den die wenigsten Ärzte „gerne“ machen.
Das nehme ich Dir auch nicht ab.
Darum gibt es längere Warteperioden, die dem Toten Zeit
lassen,
Nein. Nach dem man eines Todes vermutet hat, macht man u.a. einen EEG (Elektroencephalogramm). 6 Std danach wird es wiederholt. Und nach 6 weitere Stunden, nochmal. Diese beide müssen von zwei verschieden Fachärzte durchgeführt werden. Und in diesem Zeitraum wird der Mensch ständig beobachtet. Wenn eben nach diesen 6 Std keine Lebensfunktion zu erkennen ist, gilt der Mensch als tot.
Siehe dieser Link:
http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Organspende+Tran…
Mit dem Problem der Todesfeststellung hängt auch das Problem
der Todesdefinition zusammen. Die gibt es medizinisch nämlich
nicht.
Der Meinung bin ich nicht. Siehe z.B. das:
„Der Tod ist das Ende des Lebens. Er ist durch das unumkehrbare Erlöschen der körperlichen und der aktiven geistigen Existenz eines Lebewesens gekennzeichnet.“
Es gibt die Zustände, in denen der Organismus existiert,
Der Organismus (= Körper) existiert bis (um es biblisch zu beschreiben) man zu Staub wird.
aber Tätigkeiten nicht ausüben kann, damit meine ich nicht nur das
Wachkoma.
Das trifft z.B. auch Schwerstkranken, wie z.B. Querschnittgelähmte. (Um mal von Wachkomma weg zu kommen).
Es gibt auch Kinder, die ohne
Großhirn geboren werden
Wer eine solche Mißbildung hat, ist lebensunfähig.
Ein Mensch ohne Gehirn kann schlich nicht leben.
Das Leben kann aber auch danach definiert werden, ob jemand
ein „erwachsenes Dasein“ erfüllen kann, dies ist die
Definition, die das Leben oder Totsein mit der Gehirnfunktion
verbindet.
Ich höre zum ersten mal diese Definition und ich bin ganz und gar nicht der Meinung. Ein Mensch der aufgrund eines Unfalles (als Beispiel) nur die funktionen ausführen kann, die auch ein 3-jähriges Kind machen kann ist, auch als 40-jähriger, lebend.
Leben hat mit Grundfunktionen des Körpers zu tun. Und nicht mit der Grad der Fähigkeiten.
Der Scheintod heutzutage hat häufig zur Ursache:
(…)
Ich glaube diese Ursachen sind obsolet.
Fazit: Scheintod ist heute sehr, sehr viel seltener als
früher, aber nicht unmöglich. Sorry.
Du hast mir noch immer keinen Beispiel genannt, der sich in den letzten 10 Jahren ereignet hätte.
Trotz aller Technik und medizinischen Erfahrung lebt ein
Mensch manchmal mit so geringen Hirnwellen etc. weiter, dass
Geräte es nicht mehr messen können.
Du liest nicht die entsprechende Fachliteratur oder kennst
keine Ärzte oder Rettungssanitäter. Mir ist zumindest ein Fall
aus dem persönlichen Umfeld bekannt, der vor 10 stattfand, ich
hoffe du verzeihst mir, dass ich diesen Namen nicht nennen
werde.
Ich würde mich hütten, Dir zu bitten einen Namen zu sagen, aus Deinen persönlichen Umfeld. Aber heutzutage kann man die kleinsten Hirnwellen durchaus messen. Ausserdem, wie in meinem Link gepostet, werden andere Untersuchungen durchgeführt, die solche Fälle verhindern.
Das Telefon wird hier bei solchen Fällen meist abgeschaltet.
Ich erlaube mir dazu überhaupt keine Beurteilung (wie könnte ich nur?). Aber wie gesagt, diese Karten sind bei uns völlig unbekannt. In Spanien habe ich solche noch nie gesehen.
Viele wollen dann mit niemanden direkt sprechen oder würden
nur in den Hörer heulen, das ist ihnen dann unangenehm.
Und wie war es mit dem Beispiel von der Schwester, die in Bolivien lebt?
Die
Karten geben die nötige Distanz. Du weißt ja, Deutsche sind
generell etwas distanzbetonter
Oooh! Jaaa! Da kann ich Dir nicht Recht genug geben!
Ausserdem Spanien ist nicht muslimisch. Und in den letzten 500
Jahren war es auch nie.
Nein, aber es ist muslimisch geprägt worden.
Es gibt ein paar Feste, die arabischen Herkunft haben. Auch im spanischen wortschatz gibt es Worten mit diesem Herkunft. Aber ob das als „Einprägung“ für ein ganzes Land gelten soll, vermag ich sehr zu bezweifeln.
Unterschätze
nicht die Möglichkeiten des Kulturellen Einflusses!
Nien. Ganz sicher nicht. Aber deshalb spanien als muslimisch zu definieren ist es jenseits von Gut und Böse.
Ohne
direkte zeitliche Nachweise zu haben könnte es durchaus
möglich sein, dass der Brauch, die Toten möglichst fix unter
die Erde zu bringen, noch aus jener Zeit herührt.
Ich weiß es nicht. Möglich ist natürlich alles. Aber ich frage mich, ob auch nicht in „kühleren“ Kulturen nicht so etwas auch vorkommt.
Schöne Grüße,
Helena