Mindestlohn 8.5€/Stunde in Deustschland, eure Meinungen?

Die Studie hat zum ersten Mal etwas ganz wesentliches angesprochen, was bei den bisherigen Untersuchungen einfach unter den Tisch fiel. Man hat die Frage nach dem Nutzen bzw. Schaden eines Mindestlohns immer auf die Frage konzentriert, ob Jobs unmittelbar wegfallen würden. Klar, dass der Anteil der unmittelbar gefährdeten Jobs im Vergleich zu der Stellenzahl insgesamt meist recht gering ausfiel und der Mindestlohn dementsprechend gut wegkam.

Doch ist der Erhalt von Arbeitsplätzen langfristig nicht das wichtigste. Denn es werden immer Jobs wegfallen, da sich die Wirtschaftsstruktur laufend verändert und auch immer Unternehmen abbauen oder ganz vom Markt verschwinden. Das gehört zur Marktwirtschaft ausdrücklich dazu. Folglich müssen auch laufend neue Jobs entstehen. Es gibt ja auch Neu- und Wiedereinsteieger.

Und in dem Punkt ist ein Mindestlohn nun mal schädlich. Das wurde in der Studie ermittelt. Und der Blick nach Frankreich oder Spanien mit der teils extrem hohen Jugendarbeitslosigkeit beweist es eindringlich. Insofern ist ein Mindestlohn langfristig Gift für jeden Arbeitsmarkt, speziell in schlechten Zeiten. Anderslautende Studien mag es geben, sie zeichnen sich jedoch dadurch aus, bestimmte potenzielle Entwicklungen gar nicht in den Blick zu nehmen.

Zum anderen sagst du ja „Wer selbstständig ist, der kann freiwillig viel weniger
als der Mindeslohn verdienen, das ist ungerecht“. An der
Stelle ist doch mal ein gepflegtes „Hä?“ Notwendig.

Es geht dabei um die Motivation, eine Mogelpackung wie den Mindestlohn durchzudrücken. Man möchte sich als Retter der Armen hinstellen. In Wirklichkeit geht es nur um die armen Arbeitnehmer, die man zulasten der Arbeitgeber mit einem vermeintlichen Geschenk ausstattet. Das ist Nahles pur. Du willst nicht ernsthaft behaupten, dass du diese Frau für fähig genug hältst, gesamthaft volkswirtschaftliche Entwicklungen beurteilen zu können?

TET, da muss ich dich leider enttäuschen. Du hast weder in nachvollziehbarer Weise Mängel dieser Studie aufgezeigt noch hast du eine „dezidierte Widerlegung“ der gesamten Studie präsentieren können. Da müsstest du also noch mal ran…

…du kannst aber auch erst mal meine Antwort unten lesen, in der ich die schädliche Wirkung des Mindestlohn erläutere.

Warum nur haben das die Staaten in denen es Mindestlohn gibt,
noch nicht gemerkt?

Weil diese Staaten meist auf Inflation gesetzt haben. Und was dann mit dem Mindestlohn passiert, dürftest du wissen. Heute gibt es den Euro, und schau mal, wie es südlichen in Euro-Staaten aussieht, welche gravierende Umstrukturierungen schultern müssen.

Oder die Branchen, in denen es bereits tariflich einen ML gibt?

Die Schädlichkeit des Mindestlohn zeigt sich am stärksten in Zeiten des Strukturwandels. Branchen, in denen es „so weiter geht“, können bis auf weiteres einen tariflichen Mindestlohn verkraften. Zudem wirst du ja auch wissen, dass der tarifliche Mindestlohn leicht unterlaufen werden kann.

Ergänzung
Ansonsten ist Christians Antwort zuzustimmen.

Ich glaube die Studie krankt schlicht daran, dass die Auswirkungen eines Mindestlohns notwendigerweise von der Höhe des Mindestlohnes abhängen.

Und deine Aussage krankt daran, dass die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien und anderswo sicherlich nicht vordergründig am Mindestlohn hängt, den ausser uns praktisch jedes andere Land in Europa bereits hat.

Normalerweise würde man davon ausgehen, dass der Anstand dafür sorgt, dass jeder Arbeitgeber einen Lohn zahlt, von dem man nicht verhungern muss. Das ist in Deutschland leider nicht aufgegangen und dann muss man eben gesetzlich gegen Ausbeutung vorgehen.

Ob die Form so gerechtfertigt ist und welche Art Ausnahmen es geben sollte kann man sicherlich diskutieren, aber dass Maßnahmen ergriffen werden mussten kann angesichts der um sich greifenden Ausbeutung nicht bestritten werden. Der Staat schneidet sich ja auch ins eigene Fleisch, wenn er das asoziale Treiben der Arbeitgeber noch finanziert.

Hallo,
der Mindestlohn ist noch keine 8 Tage alt, aber die absehbaren Auswirkungen kündigen sich heute bereits an.
Ich wohne in einer Stadt mit 7000 Einwohner. Sämtliche Kleinunternehmer ( ab ca, 55 Jahre ) die sowieso keine Nachfolger für Ihre Betriebe haben, schließen zum Ende des Jahres. Dazu gehören der Metzger, zwei Bäcker, ein Sonnenstudio, eine Buchhandlung, ein Klamottengeschäft. Und das sind nur die von denen ich gehört habe.

grusspeke

Normalerweise würde man davon ausgehen, dass der Anstand dafür
sorgt, dass jeder Arbeitgeber einen Lohn zahlt, von dem man
nicht verhungern muss. Das ist in Deutschland leider nicht
aufgegangen und dann muss man eben gesetzlich gegen Ausbeutung
vorgehen.

Du vermischst - wie die meisten - zwei verschiedene Fragen. Die erste ist, ob es Menschen gibt die unter einem geringen Lohn zu leiden haben. Die zweite ist, ob man mit einem Mindestlohn wirksam gegen zu niedrige Löhne vorgehen kann. Das eine bedingt nicht das andere.

Ein Beispiel: Ist der Milchpreis bei uns zu niedrig? Vermutlich ja. Aber sollte einfach der Staat daherkommen und einen Mindestpreis für Milch festlegen? Damit bekämpfst du die Folgen, nicht aber die Ursachen der Fehlentwicklung.

Prekäre Löhne gibt es, weil es Arbeitnehmer gibt, die leider nichts besseres finden und daher diese Jobs annehmen müssen. Der Arbeitsmarkt funktioniert wie jeder typische Markt nach den Grundsätzen von Angebot und Nachfrage. Bei der Milch würde ein Mindestpreis dazu führen, dass der notwendige Strukturwandel in der Landwirtschaft behindert wird. Beim Mindestlohn ist es entsprechend. Überdies ist es schlicht und einfach unrealistisch, zu glauben, dass die Arbeitgeber die notwendigen Finanzmittel für Lohnerhöhungen einfach so bereitstellen können. Selbst wenn sie es irgendwie hinbiegen, werden sie sich jede Neueinstellung reiflich überlegen.

Der Arbeitsmarkt funktioniert wie jeder typische Markt nach
den Grundsätzen von Angebot und Nachfrage.

Leider nicht. Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren zum AG-Markt verändert. Da sieht man auch, wer in der stärkeren Position ist. Anderen nichts gönnen und gleichzeitig wegen Fachkräftemangel jammern.

behalt deine Märchen für dich :wink:

Hallo Sigurd!

Was bedeutet das Mindestlohn durch eure deustche
Brille für beiden euch Deutschen und uns Ausländer? Wenige
Ausbeutung, mehr Schutz unter dem Gesetz, oder ganz Chaos für
alle? 

Wir werden es vermutlich nie genau wissen. Eine Volkswirtschaft ist nun mal keine Veranstaltung, in der man sämtliche Bedingungen konstant hält, einen Parameter ändert, um dann zu gucken, was passiert. Klar ist nur, dass nach Einführung des Mindestlohns verschiedene Gruppen konträre Ergebnisse melden und sich auf wissenschaftlich begleitete Studien berufen werden.

Ist aber alles Pupskram. Entscheidend ist vielmehr der politische Wille, dass Menschen von ihrer Arbeit ihren Lebensunterhalt bestreiten können, ohne sich auf Ämtern drangsalieren lassen zu müssen. Es ist die Entscheidung, ob wir Menschen, die den ganzen Tag arbeiten, zu Hilfeempfängern, Bitt- und Antragstellern machen wollen. Die Frage ist auch, ob wir dauerhaft nicht tragfähige Geschäftsmodelle und/oder unfähige Kaufleute auf Staatskosten stützen wollen.

Natürlich werden einige Arbeitsplätze nicht mehr haltbar sein. Ein Spielhallenbetreiber mit einem Dutzend Betriebsstätten, die sich mit Personal für 4 € brutto mit Ach und Krach tragen, wird vielleicht schließen müssen. Ein Produzent, der chinesische Bausätze von Niedriglöhnern zusammenfrickeln lässt, könnte ein Problem bekommen. Was wegfällt, werden durchweg Arbeitsplätze mit sehr geringer Wertschöpfung sein. Ob man aber alle 6 Wochen 9,50 € oder 11,80 € für den Friseurbesuch ausgibt, ist sowas von wurscht und wird kaum jemanden veranlassen, sich zuwachsen zu lassen.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

vielen Dank!

Dumpingpreise sind Menschen unwürdig. Das kann niemand haben wollen. Wer das nicht wirklich will, sollte sich über alles hinweg setzen und sich für Mindestlöhne unbedingt aussprechen.

Personalkosten sind eine Art Index dafür, welche Wertschätzung die Unternehmen gegenüber den Menschen haben, die die Dienstleistungen bzw. Produkte erwerben sollen. Unterstüzt man Unternehmen, die ihre Mitarbeiter doch nur melken?

Personalkosten sind Investionskosten. Wer nicht investiert, wird sich nicht halten.

Gruß mki

Hallo,

Der Arbeitsmarkt funktioniert wie jeder typische Markt nach den Grundsätzen von Angebot und Nachfrage.

Leider nicht.

Doch. Aber man will dessen Ergebnisse nicht akzeptieren. Und ich denke, dass sich da auch viele in der Politik rumtreiben, die ihn nicht verstehen. Die werden beispielsweise auch nicht verstehen, dass der Mindestlohn zu einem höheren Arbeitangebot führt, ohne dass sich dadurch auch die Nachfrage erhöht.

Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren zum AG-Markt verändert. Da sieht man auch, wer in der stärkeren Position ist. Anderen nichts gönnen und gleichzeitig wegen Fachkräftemangel jammern.

Auf dem Arbeitsmarkt werden ja auch keine homogenen Arbeitskräfte „gehandelt“. Da gibt es eben die Fachkräfte, die sich ihren Arbeitgeber aussuchen und auch die Konditionen mitbestimmen können. Für die ist es AN-Markt.
Daneben gibt es u.a. auch diejenigen, wo sich 5 auf eine Stelle bewerben. Da sitzt der AG eben in einer besseren Verhandlungsposition.
Nun kann man dem AG die Verhandlungsposition ein bißchen einengen. Man könnte natürlich auch die des AN verbesseren. Aber wie sollte ausgerechnet Frau Nahles davon etwas verstehen.
Und dummerweise ist mit dem Mindestpreis keine Abnahmeverpflichtung verbunden, wie dies etwa beim „grünen“ Strom der Fall ist. Wenn der Mindestlohn also zu hoch gewählt ist, wird dies zu Arbeitslosigkeit und/oder Ausweichreaktionen führen. Diese Ausweichreaktionen können neben unbezahlten Überstunden, Schwarzarbeit auch (Schein)Selbstständigkeit und vernehrter Einsatz von Technik sein. Technik, die dann nicht von Mindestlöhnern produziert und bedient wird. Deren Quaifikationsniveau steigt ja nun nicht automatisch mit dem Mindestlohn.

Grüße

Hallo,

Dumpingpreise sind Menschen unwürdig. Das kann niemand haben wollen.

Das ist richtig als Problem erkannt.

Wer das nicht wirklich will, sollte sich über alles hinweg setzen und sich für Mindestlöhne unbedingt aussprechen.

Kann ich als Ziel auch tragen. Die Frage ist eben, wie man dahin kommt. Ich kann den einfach festlegen. Oder ich kann dafür sorgen, dass den jeder der arbeiten will auch bekommt.
Ich vergleiuche das gerne mit der Schule. Wenn ich da will, dass alle das Abitur schaffen, dann kann ich das auf zwei Wegen erreichen. Ich setzte die Anforderungen soweit runter, dass es alle schaffen oder ich versuche jeden dazu zu befähigen, die geltenden Anforderungen zu erreichen. Der erste ist ohne großen Aufwand möglich. Die Frage ist, ob das dann auch hisichtlich der Qualität das Ergebnis ist, welches man möchte. Der zweite Weg erfordert mehr Anstrengungen und eben auch die Einsicht, dass es einen Prozentsatz geben wird, der es trotzdem nicht erreicht.

Personalkosten sind eine Art Index dafür, welche Wertschätzung die Unternehmen gegenüber den Menschen haben, die die Dienstleistungen bzw. Produkte erwerben sollen.

Also Du meinst man wertschätzt seine Kunden mehr, wenn man teurer als unter den gegebenen Umständen nötig produziert? Soll das dann eine Art Mitleidsbonus sein, wenn es der Konkurrenz gelingt das Produkt günstiger anzubieten.

Unterstüzt man Unternehmen, die ihre Mitarbeiter doch nur melken?

Offensichtlich ist das nicht der einzige kaufentscheidende Faktor.

Personalkosten sind Investionskosten. Wer nicht investiert, wird sich nicht halten.

Richtig. Es gibt aber auch Investments, die sich nicht lohnen. Die sitzen dann in diesem Fall zu Hause.

Grüße

TET, da muss ich dich leider enttäuschen. Du hast weder in
nachvollziehbarer Weise Mängel dieser Studie aufgezeigt noch
hast du eine „dezidierte Widerlegung“ der gesamten Studie
präsentieren können. Da müsstest du also noch mal ran…

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Was hast du hieran

http://www.irle.berkeley.edu/workingpapers/148-13.pdf

nicht verstanden?

…du kannst aber auch erst mal meine Antwort unten lesen, in
der ich die schädliche Wirkung des Mindestlohn erläutere.

Die schädliche Wirkung behauptest du aber immer nur. Ich bestreite einfach die von dir postulierten Folgen.

Moin

Die Frage ist, ob das dann
auch hisichtlich der Qualität das Ergebnis ist, welches man
möchte. Der zweite Weg erfordert mehr Anstrengungen und eben
auch die Einsicht, dass es einen Prozentsatz geben wird, der
es trotzdem nicht erreicht.

Und offensichtlich gibt es in deisem Land eine breite Mehrheit von Menschen, die der Meinung sind, dass man sich eben mit diesem Prozentsatz im Bereich Entlohnung nicht abfinden sollte. Inwieweit das zum einer Verschlechterung der Qualität der geleisteten Arbeit führen soll, erschliesst sich mir aber nicht.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Was hast du
hieran

http://www.irle.berkeley.edu/workingpapers/148-13.pdf

nicht verstanden?

Was hast du daran nicht verstanden, dass die Studie viel Kritik auslöste, dann aber überarbeitet wurde und sich an den grundlegenden Ergebnissen nichts änderte? Siehe hier: http://econweb.tamu.edu/jmeer/Meer_West_Minimum_Wage…

…du kannst aber auch erst mal meine Antwort unten lesen, in
der ich die schädliche Wirkung des Mindestlohn erläutere.

Die schädliche Wirkung behauptest du aber immer nur. Ich
bestreite einfach die von dir postulierten Folgen.

Naja, du bestreitest aber gerne mal etwas, bevor du dich damit ernsthaft befasst.

Darum
Hallo Sigurd,

ich antworte mal, ohne die anderen Beiträge gelesen zu haben.

Deutschland ist mit dem Mindestlohn in Vergleich zu anderen Ländern sehr spät dran. Dafür gibt es eine Erklärung.

Zunächst einmal gab es die immense Arbeitslosigkeit, die nach der allmählich Wiedervereinigung auf 6 Millionen anwuchs. Dann kamen die Hartz-Reformem der Regierung Schröder vor 10 Jahren. Es herrschte bis 2007 ein neoliberales Klima.

Dies führte dazu, dass auf die Arbeitnehmer ein immenser Druck ausgeübt wurde. Die Kaufkraft der Gehälter sank im Schnitt. Während sie bei vielen Arbeitnehmern gleich blieb oder bei wenigen stieg, sank die Kaufkraft bei den schlecht ausgebildeten deutlich.

Für manche Arbeitgeber und manche Branchen hat das die Möglichkeit eröffnet die Lohnkosten drastisch zu senken. Diese Möglichkeit wurde genutzt. Es gab und gibt Branchen die für ihr Lohndumping berühmt wurden; Wachleute, Zimmermädchen, Friseure, Telefonisten, Paketdienstfahrer usw.

Die ständigen Medienberichte über solche Branchen, Lohndumping und Hartz4 haben in der Bevölkerung ein Klima geschaffen, dass die Mehrheit der Bevölkerung für den Mindestlohn ist.

Ich persönlich sehe es genauso.
Die neoliberalen Argumentieren damit, dass mit einem Mindestlohn haufenweise Jobs wegfallen, weil sie sich nicht mehr rentieren. Das ist Bullshit.

Dazu muss ich an eine Reportage denken, bei der es um Zimmermädchen in einem Hotel ging die effektiv unter 4 €/h. verdient haben. Der Hotelbesitzer wurde dazu gefragt. Der hat nur mit den Schultern gezuckt und gegrinst.
Wenn das Hotelzimmer 2 oder 3 € teurer gewesen wäre, hätte das nicht den Ruin bedeutet. Der Hotelier hat deswegen so lausig gezahlt weil er es konnte!

Die ganzen Lohndumpingjobs, die in unserem Land existieren, lassen sich nicht in einem ökonomischen Maß automatisieren. Wenn das möglich wäre, wäre es schon erfolgt. Die Jobs werden deswegen so lausig bezahlt, weil es Jobs sind, die Jeder machen kann, es weiterhin genug Arbeitslose gibt und die Arbeitsagenturen massiven Druck auf ihre Klienten machen auch Arbeit aufzunehmen, die nicht den Lebensunterhalt trägt.

Ich denke, dass die meisten Jobs erhalten bleiben und um die Firmen, deren Geschäftsmodell auf Lohndumping beruht ist es nicht schade, wenn sie vom Markt verschwinden. Ihren Platz am Markt werden die qualitativ besseren Firmen einnehmen, die Tariflöhne zahlen.

Gruß
Carlos

Hallo C.

Außerdem ist ja noch lange nicht gesagt, daß Mindestlohn auch
heißt, daß es bei gleicher Arbeit mehr Geld gibt. Vielfach
wird man auch einfach nur die Schlagzahl erhöhen, so daß am
Ende für den Arbeitgeber die gleichen Lohnstückkosten
herauskommen, der Arbeitnehmer gleichzeitig mehr verdient,
aber am Ende des Tages entweder noch etwas kaputter ist oder
aber das Arbeitsergebnis nicht unmittelbar für mehr
Begeisterung beim Kunden sorgt.

Wieso ist das noch nicht erfolgt? Wieso sollte ein Arbeitgeber darauf bis zur Einführung eines Mindestlohns warten? Aus menschlichem Mitgefühl heraus?

Mein Eindruck aus den Medien und den „verbesserten“ Service der letzten 2 Jahrzehnte hat zumindest den Eindruck hinterlassen, dass die Arbeitgeber nicht gewartet haben.

Gruß
Carlos

Was hast du daran nicht verstanden, dass die Studie viel
Kritik auslöste, dann aber überarbeitet wurde und sich an den
grundlegenden Ergebnissen nichts änderte? Siehe hier:
http://econweb.tamu.edu/jmeer/Meer_West_Minimum_Wage…

Komisch, das von dir verlinkte Paper weist immer noch die gleichen systematischen Mängel auf, die in meinem Link kritisiert wurden. Wieso werden denn aufgrund des Mindestlohns keine jobs in den Bereichen geschaffen, in denen grundsätzlich Löhne gezahlt werden, die deutlich oberhablb des Mindestlohns liegen? Wieso zeigen sich in den typischen vom Mindestlohn betroffenen Bereichen keine signifikanteren Effekte?

Die schädliche Wirkung behauptest du aber immer nur. Ich
bestreite einfach die von dir postulierten Folgen.

Naja, du bestreitest aber gerne mal etwas, bevor du dich damit
ernsthaft befasst.

Nö, tue ich nicht.

Hallo,

Und offensichtlich gibt es in deisem Land eine breite Mehrheit
von Menschen, die der Meinung sind, dass man sich eben mit
diesem Prozentsatz im Bereich Entlohnung nicht abfinden
sollte.

Wie gesagt, dass das ein Problem ist, sehe ich genauso.

Inwieweit das zum einer Verschlechterung der Qualität der geleisteten Arbeit führen soll, erschliesst sich mir aber nicht.

Das Problem ist nicht, ob und ggf. wie sich das auf die Qualität der Arbeit auswirkt, sondern auf die Arbeitsplätze.
Wenn ich die Abituranforrungen runtersetze, dann haben eben irgendwann alle Abitur.
Wenn ich den Mindestlohn einführe, haben noch lange nicht alle mindestens diesen Lohn. Neben legalen und illegalen Ausweichmöglichkeiten kann das auch Arbeitslosigkeit für die Betroffenen bedeuten. Dann freuen die sich aber bestimmt ganz dolle, dass sie jetzt zu Hause keine 6€ die Stunde verdienen sondern sogar keine 8,50€.
Von den Abiturienten in der erstgenannten Variante werden auch nicht alle ein Studium beginnen, geschweige denn erfolgreich absolvieren können. Es sei denn man schraubt dann auch dort wieder rum. Beim Mindestlohn wäre das dann eine Abnahmeverpflichtung durch die Arbeitgeber? Und die Bewerber dürfen sich aussuchen, wo sie sich bewerben. Der AG muss sie einfach nehmen…

Grüße