Hallo,
Zumindest kann man anhand der bekannten Mechanismen von
Angebot und Nachfrage auf einem Markt Aussagen dazu treffen,
wohin die Reise geht.
Ja, es werden Jobs verloren gehen. Nur keiner weiss, wieviel. Und genau das ist die relevantte Pro- oder-Kontra-Grösse.
Wir drehen uns ein wenig im Kreis. Nur weil man es nicht auf die dritte Stelle nach dem Komma genau beziffern kann, heißt das doch nicht, dass dieses Problem nicht besteht.
Niemand weiß, wieviel Steuern genau hinterzogen werden. Deswegen auf deren Verfolgung verzichten?
Eine kleine Anzahl verlorener Jobs spricht eben nicht gegen den Mindestlohn. Auch wird nicht ganz Deutschland zum Haare schneiden nach Polen fahren, nur weil es 1€ mehr kostet.
Natürlich nicht. Aber es passiert natürlich auch jetzt schon. Genauso wie es, um nur bei dieser Branche zu bleiben, da jetzt schon Schwarzarbeit und/oder Scheinselbstständigkeit (heißt da Stuhlmiete) gibt. Das wird ja dann bei einem Minestlohn nicht unattrktiver.
Wenn er gar nicht kalt wird schon. Wenn er ganz kalt wird,
braucht man eben mehr.
Ach nee. Man will jetzt aber verbieten, dass es nicht kälter als 8,50€ wird.
Dann doch lieber Klamotten kaufen oder eben auf den Arbeitsmarkt übertragen,
Was ist denn der Winter auf den Arbeitsmarkt übertragen? Deine Analogie passt nicht.
Na doch. Einfach erstmal den Satz zu Ende lesen.
die Leute dafür fit machen, die noch keine haben.
Und was passiert mit denen, bei denen das nicht geht?
Das wird eine Minderheit sein, für die es bereits heute Lösungen gibt. Ja, die werden nicht alle das Gehalt eines Bundesligaprofis beziehen.
Die müssen weiter für unwürdige Löhne arbeiten?
Nö. Deren Gehalt kann man durch Sozialleistungen erhöhen. Oder man befreit sie erstmal von 40% Sozialabgaben.
Einfach befehlen, dass es nicht kalt wird, wird nicht klappen.
Einen Mindestlohn festlegen, geht aber.
Ja. Man kann auch befehlen, dass es nicht weniger als 15°C werden. Dann muss man aber auch dafür sorgen, dass das so passiert. Auf dem Arbeitsmarkt wäre das eine Abnahmeverpflichtung der Arbeitgeber. Die müssten also jeden nehmen, der sich bewirbt. Beim "Öko"Strom macht man das so. Der muss einfach für einen Phantasiepreis abgenommen werden. Völlig Bockwurst, ob den gerade jemand braucht. So wie ich den Mindestlohn verstehe, ist dort keine derart gelagerte Abnahmeverpflichtung vorgesehen. Weder bei den Arbeitgeber noch bei den Kunden, die es ja eigentlich bezahlen.
Nicht das wir uns falsch verstehen.Ich bin auch für einen Mindestlohn als Ziel. Aber eben nicht, dass man ihn einfach festlegt, sondern als Ziel, dass jeder so gut ist, dass er den verdienen kann.
Da bin ich wieder bei meinem Beispiel Abitur. ich kann wollen, dass das jeder bekommt, der es will. Dann befehle ich das einfach bzw. setzte die Anforderungen runter. Oder ich sorge für bessere Lernbedingungen, damit es möglichst viele schaffen, die bestehenden Anforderungen zu erfüllen.
Wenn körperlich und/oder geistig besonders herausgeforderte Menschen nicht in der Lage sind in einer Arbeitsstunde ein Produkt oder eine Leistung zu erstellen, die sich am Markt für 16€ absetzen lässt, dann muss ihnen eben der Staat helfen. Dafür werden ja genug Steuern und Abgaben von den anderen bezahlt.
Meinetwegen kann man ja einen Stundenlohn unter 8,50€ erstmal komplett von den SV-Abgaben befreien. Spart ein Haufen sinnlosen Verwaltungsaufwand und auch Leute mit heute 6€ brutto haben dann wie durch Zauberhand plötzlich mehr als bei 8,50€ Mindestlohn.
Grüße