Mindestlohn 8.5€/Stunde in Deustschland, eure Meinungen?

Komisch, das von dir verlinkte Paper weist immer noch die
gleichen systematischen Mängel auf, die in meinem Link
kritisiert wurden.

Oder weist es vielleicht nur nicht das gewünschte Ergebnis auf?

Wieso werden denn aufgrund des Mindestlohns
keine jobs in den Bereichen geschaffen, in denen grundsätzlich
Löhne gezahlt werden, die deutlich oberhablb des Mindestlohns
liegen?

Das müsstest du erläutern. Wieso sollen Jobs in Bereichen geschaffen werden, in denen der Mindestlohn gar nicht tangiert ist?

Außerdem ist ja noch lange nicht gesagt, daß Mindestlohn auch
heißt, daß es bei gleicher Arbeit mehr Geld gibt. Vielfach
wird man auch einfach nur die Schlagzahl erhöhen, so daß am
Ende für den Arbeitgeber die gleichen Lohnstückkosten
herauskommen, der Arbeitnehmer gleichzeitig mehr verdient,
aber am Ende des Tages entweder noch etwas kaputter ist oder
aber das Arbeitsergebnis nicht unmittelbar für mehr
Begeisterung beim Kunden sorgt.

Wieso ist das noch nicht erfolgt? Wieso sollte ein Arbeitgeber
darauf bis zur Einführung eines Mindestlohns warten? Aus
menschlichem Mitgefühl heraus?

Weil er ohne Mindestlohn preislich nich zurechtkam, wenn die Reinigungsfachkraft pro 15 qm-Büro 7 Minuten Zeit hatte?

Mein Eindruck aus den Medien und den „verbesserten“ Service
der letzten 2 Jahrzehnte hat zumindest den Eindruck
hinterlassen, dass die Arbeitgeber nicht gewartet haben.

Ja, die deutschen Arbeitnehmer sind echt schlimm dran. Erstaunlich genug, daß so viele tagsüber trotz der Ausbeuterei noch Zeit finden, das Internet vollzuschreiben.

Komisch, das von dir verlinkte Paper weist immer noch die
gleichen systematischen Mängel auf, die in meinem Link
kritisiert wurden.

Oder weist es vielleicht nur nicht das gewünschte Ergebnis
auf?

Also hast du die Kritik offensichtlich nicht gelesen. Deine Studie ist einfach systematisch mangelhaft.

Wieso werden denn aufgrund des Mindestlohns
keine jobs in den Bereichen geschaffen, in denen grundsätzlich
Löhne gezahlt werden, die deutlich oberhablb des Mindestlohns
liegen?

Das müsstest du erläutern. Wieso sollen Jobs in Bereichen
geschaffen werden, in denen der Mindestlohn gar nicht tangiert
ist?

Deine geliebte Studie besagt, dass der Mindestlohn gleichmässig über alle Bereiche zur Vermeidung der Neuschaffung von Jobs führt. Warum ein Mindestlohn allerdings dazu führen soll, dass in hochqualifizierten Bereichen weniger Jobs neu geschaffen werden, erläutert sie nicht. Das ist nämlich, wie du offensichtlich auch schon erkannt hast, ziemlicher Unsinn. Insofern muss man wohl davon ausgehen, dass die Ursache für die Nichtschaffung neuer Jobs nicht der Mindestlohn ist. das alles hättest du aber auch der von mir verlinkten Kritikb entnehmen können, so du sie denn gelesen hättest.

Moin,

Wenn ich den Mindestlohn einführe, haben noch lange nicht alle
mindestens diesen Lohn. Neben legalen und illegalen
Ausweichmöglichkeiten kann das auch Arbeitslosigkeit für die
Betroffenen bedeuten. Dann freuen die sich aber bestimmt ganz
dolle, dass sie jetzt zu Hause keine 6€ die Stunde verdienen
sondern sogar keine 8,50€.

Und eben hier stellt sich die interessante Frage, wie viele Jobs wohl wegfallen. Solange das keiner weiß, ist es halt nicht möglich, über den Nutzen des Mindestlohns exakte Aussagen zu treffen.

Gruß

TET

Passendes Bild dazu
http://cheezburger.com/8241499392

Deutschland ist mit dem Mindestlohn in Vergleich zu anderen
Ländern sehr spät dran.

In vielen Ländern gibt es überhaupt keinen Mindestlohn bzw. eine so irrelevant geringen das er wirtschaftlich keine Rolle spielt wie in UK.
In D wurde von Anfang an über eine Höhe diskutiert, die eine Rolle spielt.

Ich persönlich sehe es genauso.
Die neoliberalen Argumentieren damit, dass mit einem
Mindestlohn haufenweise Jobs wegfallen, weil sie sich nicht
mehr rentieren. Das ist Bullshit.

Nun - bei einem Nachbarland von D kann man deutlich sehen welch extrem negativen Effekt ein zu hoher Mindestlohn entfalten kann.

Es gibt nur zwei Arten von Mindestlohn: Einen der so gering ist dass er volkswirtschaftlich überhaupt gar keine Rolle spielt oder einen der Beschäftigungsfeindlicht ist.

Die ganzen Lohndumpingjobs, die in unserem Land existieren,
lassen sich nicht in einem ökonomischen Maß automatisieren.

Da gebe ich dir allerdings recht. In der exportorientierten Industrie in der in großen Mengen Automatisierung herrscht spielt der Mindestlohn keine Rolle. Da verdienen selbst die allerletzten Hilfsarbeiter mehr als doppelt so viel. Allgemein spielt der Mindestlohn bei großen Konzernen überhaupt keine Rolle, da eh alle viel mehr verdienen.

Betroffen sind vor allem kleine Unternehmen, bei denen der Chef meist selbst nicht sonderlich viel verdient wie Friseure, kleine Einzelhändler (nicht die großen, bei Aldi gibt es schnell mal doppelt so viel). In den von dir oben geannten Branchen werden entweder:

a) Jobs wegfallen schlichtweg weil diese nicht gebraucht werden (Wachleute oder Pförtner leistet man sich weil diese eben günstig sind, Friseure gibt es viel zu viele,…)
b) die Leute werden tatsächlich besser bezahlt.

Allerdings wird der Mindestlohn nahezu keinen Einfluss auf die Aufstocker haben.

Wenn das möglich wäre, wäre es schon erfolgt. Die Jobs werden
deswegen so lausig bezahlt, weil es Jobs sind, die Jeder
machen kann, es weiterhin genug Arbeitslose gibt und die
Arbeitsagenturen massiven Druck auf ihre Klienten machen auch
Arbeit aufzunehmen, die nicht den Lebensunterhalt trägt.

Nun - es gibt zwar immer noch Arbeitslose (obwohl in vielen Teilen der Republik schon Vollbeschäftigung herrscht) aber viele davon sind nicht wirklich Arbeitslos sondern gehen einer Schwarzarbeit oder Tätigkeiten im kriminellen Milieu nach.

Ich denke, dass die meisten Jobs erhalten bleiben und um die
Firmen, deren Geschäftsmodell auf Lohndumping beruht ist es
nicht schade, wenn sie vom Markt verschwinden. Ihren Platz am
Markt werden die qualitativ besseren Firmen einnehmen, die
Tariflöhne zahlen.

Das wage ich zu bezweifeln.

Meine Prognose: In den meisten Teilen der Republik wird es keine Rolle spielen ob es einen Mindestlohn gibt. Verdienen tut selbst der allerletzte Hilfsarbeiter mehr. In einigen Teilen Dunkeldeutschlands (Osten und Ruhrgebiet) kann er schon eine schädliche Wirkung entfalten. Das wird allerdings nicht zu einem relevant hohem Anstieg der Arbeitslosigkeit wie in Frankreich führen, sondern vermehrt zu einer weiteren Abwanderung.

Rätselhafte Datenbasis
Servus,

die Heerscharen „allerletzter Hilfsarbeiter“, die für 17 € / h und mehr arbeiten, hätte ich schon gerne mal gesehen.

Und Aldi ist nicht das Maß allen Einzelhandels.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Und eben hier stellt sich die interessante Frage, wie viele Jobs wohl wegfallen. Solange das keiner weiß, ist es halt nicht möglich, über den Nutzen des Mindestlohns exakte Aussagen zu treffen.

Zumindest kann man anhand der bekannten Mechanismen von Angebot und Nachfrage auf einem Markt Aussagen dazu treffen, wohin die Reise geht.
Exakte Aussagen wird es nicht geben können, weil ja auch kein Arbeitgeber meldet, wieviele Stellen er nun nicht mehr besetzt oder gar nicht einrichtet, nachdem ein Mindestlohn eingeführt wird. Und auch nicht jeder von den Betroffenen wird in einer Arbeitslosenstatistik auftauchen. Vielleicht weil es nur ein Nebenverdienst, ein Ferienjob etc. war oder einfach nur weil der Partner soviel verdient, dass man nichtmal mehr ALG2 bekommt.
Vielleicht sollte man daher die Anforderungen an exakte Aussagen auch nicht zu hoch ansetzen. Niemand wird exakt sagen können, wie kalt der nächste Winter wird. Aber sollte ich deswegen auf warme Bekleidung verzichten?
Dann doch lieber Klamotten kaufen oder eben auf den Arbeitsmarkt übertragen, die Leute dafür fit machen, die noch keine haben. Einfach befehlen, dass es nicht kalt wird, wird nicht klappen.

Grüße

Moin,

Zumindest kann man anhand der bekannten Mechanismen von
Angebot und Nachfrage auf einem Markt Aussagen dazu treffen,
wohin die Reise geht.

Ja, es werden Jobs verloren gehen. Nur keiner weiss, wieviel. Und genau das ist die relevantte Pro- oder-Kontra-Grösse. Eine kleine Anzahl verlorener Jobs spricht eben nicht gegen den Mindestlohn. Auch wird nicht ganz Deutschland zum Haare schneiden nach Polen fahren, nur weil es 1€ mehr kostet.

Vielleicht sollte man daher die Anforderungen an exakte
Aussagen auch nicht zu hoch ansetzen. Niemand wird exakt sagen
können, wie kalt der nächste Winter wird. Aber sollte ich
deswegen auf warme Bekleidung verzichten?

Wenn er gar nicht kalt wird schon. Wenn er ganz kalt wird, braucht man eben mehr.

Dann doch lieber Klamotten kaufen oder eben auf den
Arbeitsmarkt übertragen,

Was ist denn der Winter auf den Arbeitsmarkt übertragen? Deine Analogie passt nicht.

die Leute dafür fit machen, die noch
keine haben.

Und was passiert mit denen, bei denen das nicht geht? Die müssen weiter für unwürdige Löhne arbeiten?

Einfach befehlen, dass es nicht kalt wird, wird
nicht klappen.

Einen Mindestlohn festlegen, geht aber.

Gruß

TET

die Heerscharen „allerletzter Hilfsarbeiter“, die für 17 € / h
und mehr arbeiten, hätte ich schon gerne mal gesehen.

Und Aldi ist nicht das Maß allen Einzelhandels.

Aldi, Lidl und Penny dürften schon den groessten Teil des Einzelhandels ausmachen. Da gibt es mindestens 13 Euro die Stunde - teilweise auch deutlich deutlich mehr.

Einfach Hilfsarbeiter am Band bei einem Automobilzulieferer kommen ebenfalls schon locker auf 17 Euro (ohne Schichtzulagen).

Mal ganz ehrlich: Kennst du jemanden der 8,50 Euro verdient persönlich? Ich kenne ein paar Leute die das beim Finanzamt angeben, aber niemanden der wirklich so wenig verdient. Noch nicht mal Studenten oder Schüler.

Ja, es werden Jobs verloren gehen. Nur keiner weiss, wieviel.
Und genau das ist die relevantte Pro- oder-Kontra-Grösse. Eine
kleine Anzahl verlorener Jobs spricht eben nicht gegen den
Mindestlohn. Auch wird nicht ganz Deutschland zum Haare
schneiden nach Polen fahren, nur weil es 1€ mehr kostet.

Die werden nicht nach Polen fahren, sondern sich weiter die Haare in D schneiden lassen. Nur werden die Friseure weniger MA beschäftigen bzw. die Menschen werden etwas tun was in dem Gewerbe eh üblich ist - Schwarzarbeiten.

In München interessiert es keinen Menschen ob ein Haarschnitt jetzt 10 oder 15 Euro kostet - aber da verdient auch niemand 8,50Euro. In den Gebieten wo ein Friseur weniger verdient schauen die Leute aber auch mehr aufs Geld und lassen sich dann die Haare eben schwarz schneiden. Vom arbeitslosen Friseur der vor dem Mindestlohn noch in die Sozialkasse eingezahlt hat. Weniger verdienen wird er dadurch aber nicht - im Gegenteil.

Es gibt nur zwei Arten von Mindestlohn: Einen der so gering
ist dass er volkswirtschaftlich überhaupt gar keine Rolle
spielt oder einen der Beschäftigungsfeindlicht ist.

Kurz und prägnant auf den Punkt gebracht.

Sinkflug
Servus,

es genügt völlig, hier in den iGZ/DGB-Tarif für Arbeitnehmerüberlassung reinzuschauen: In den gebrauchten Bundesländern liegen die Entgeltgruppen 1-7 unter den von Dir vor Zurückrudern postulierten 17 €/h, in Neufünfland sämtliche Entgeltgruppen 1-9.

Ich selber bin einschließlich einsatzbezogener Zulage mit 13,50 € dabei, freilich ohne ein „allerletzter Hilfsarbeiter“ zu sein.

Es darf gemutmaßt werden, dass die 8,50 € Mindestlohn nicht wirkungslos weit unterhalb der tatsächlich bezahlten Löhne verpuffen, sondern in der Tendenz ähnliche Auswirkungen wie der SMIC (derzeit rund 9,50 €) haben werden, dessen nicht unwesentlicher Einfluss auf die Arbeitslosigkeit bei Nachbars daran abzulesen ist, dass es dort Branchen mit 30 - 40 % Smicards gibt. Die in D um etwa einen Euro niedriger angesetzte Schwelle ändert sicherlich den Umfang der Auswirkung, aber sie macht den Mindestlohn nicht wirkungslos.

Wie genau in diesem Bereich des Arbeitsmarktes die Elastizitäten aussehen, weiß ich nicht; sicher ist, dass sich 8,50 € nicht so himmelweit unterhalb des Gleichgewichtspreises in nicht vernachlässigbaren Marktsegmenten bewegen, wie Deine jetzt abgeschwächte Hypothese „es verdient sowieso niemand unter 17 €/h“ nahelegt.

Schöne Grüße

MM

Die werden nicht nach Polen fahren, sondern sich weiter die
Haare in D schneiden lassen. Nur werden die Friseure weniger
MA beschäftigen bzw. die Menschen werden etwas tun was in dem
Gewerbe eh üblich ist - Schwarzarbeiten.

In München interessiert es keinen Menschen ob ein Haarschnitt
jetzt 10 oder 15 Euro kostet - aber da verdient auch niemand
8,50Euro. In den Gebieten wo ein Friseur weniger verdient
schauen die Leute aber auch mehr aufs Geld und lassen sich
dann die Haare eben schwarz schneiden. Vom arbeitslosen
Friseur der vor dem Mindestlohn noch in die Sozialkasse
eingezahlt hat. Weniger verdienen wird er dadurch aber nicht -
im Gegenteil.

Deine wiederholten Schwarzarbeitsbehauptungen für Arbeitslose wären einfach glaubwürdiger, wenn du siemal mit irgendeinem Beleg unterfüttern würdest. Ich wohne nicht in München und auch bei mir in der Gegend kommt niemand auf die Idee, wegen Mehrkosten von 1 oder 2 Euro nicht mehr in den Frisiersalon zugehen. Allerdings stellt sich mir tatsächlich die Frage, ob man in München eine Haarschnitt für 10€ bekommt. Bei uns gibt es den nicht.

Mal ganz ehrlich: Kennst du jemanden der 8,50 Euro verdient
persönlich? Ich kenne ein paar Leute die das beim Finanzamt
angeben, aber niemanden der wirklich so wenig verdient. Noch
nicht mal Studenten oder Schüler.

Wenn es annähernd niemanden gibt, wo ist das Problem?

Aber falsch.

Wenn es annähernd niemanden gibt, wo ist das Problem?

Das Problem besteht in Süddeutschland auch nicht. In Dunkeldeutschland hingegen schon.

Deine wiederholten Schwarzarbeitsbehauptungen für Arbeitslose
wären einfach glaubwürdiger, wenn du siemal mit irgendeinem
Beleg unterfüttern würdest.

Da es sich um eine illegale Tätigkeit handelt wird sich das kaum belegen lassen. Aber du darfst uns gerne mal verraten ob du oder Bekannte von dir sich schon mal Abends von einer Friseuse schwarz die Harre haben schneiden lassen. Das wird wohl so ziemlich jeder schon mal gemacht haben.

In einigen Branche arbeitet die Hälfte der Arbeitslosen schwarz und über das kriminelle Milieu brauchen wir gar nicht erst zu reden. Die Miris kassieren Millionen vom Staat und noch mehr Millionen mit Menschen- und Drogenhandel.

Kennst du einen Arbeitslosen der den ganzen Tag daheim aus bessere Zeiten wartet? Oder wird der sich etwa nebenbei etwas dazu verdienen?

Ich wohne nicht in München und

auch bei mir in der Gegend kommt niemand auf die Idee, wegen
Mehrkosten von 1 oder 2 Euro nicht mehr in den Frisiersalon
zugehen. Allerdings stellt sich mir tatsächlich die Frage, ob
man in München eine Haarschnitt für 10€ bekommt. Bei uns gibt
es den nicht.

Aber falsch.

Nö, die Aussage trifft genau den Kern. Bloß weil manche Leute wie wahnsinnig an Unsinn festhalten, wird der Unsinn nicht weniger unsinnig. Siehe etwa deficit spending oder Konjunkturprogramme, die auf lange Sicht noch nie etwas geholfen haben, aber immer wieder aus der Mottenkiste geholt werden.

Hallo,

Zumindest kann man anhand der bekannten Mechanismen von
Angebot und Nachfrage auf einem Markt Aussagen dazu treffen,
wohin die Reise geht.

Ja, es werden Jobs verloren gehen. Nur keiner weiss, wieviel. Und genau das ist die relevantte Pro- oder-Kontra-Grösse.

Wir drehen uns ein wenig im Kreis. Nur weil man es nicht auf die dritte Stelle nach dem Komma genau beziffern kann, heißt das doch nicht, dass dieses Problem nicht besteht.
Niemand weiß, wieviel Steuern genau hinterzogen werden. Deswegen auf deren Verfolgung verzichten?

Eine kleine Anzahl verlorener Jobs spricht eben nicht gegen den Mindestlohn. Auch wird nicht ganz Deutschland zum Haare schneiden nach Polen fahren, nur weil es 1€ mehr kostet.

Natürlich nicht. Aber es passiert natürlich auch jetzt schon. Genauso wie es, um nur bei dieser Branche zu bleiben, da jetzt schon Schwarzarbeit und/oder Scheinselbstständigkeit (heißt da Stuhlmiete) gibt. Das wird ja dann bei einem Minestlohn nicht unattrktiver.

Wenn er gar nicht kalt wird schon. Wenn er ganz kalt wird,
braucht man eben mehr.

Ach nee. Man will jetzt aber verbieten, dass es nicht kälter als 8,50€ wird.

Dann doch lieber Klamotten kaufen oder eben auf den Arbeitsmarkt übertragen,

Was ist denn der Winter auf den Arbeitsmarkt übertragen? Deine Analogie passt nicht.

Na doch. Einfach erstmal den Satz zu Ende lesen.

die Leute dafür fit machen, die noch keine haben.

Und was passiert mit denen, bei denen das nicht geht?

Das wird eine Minderheit sein, für die es bereits heute Lösungen gibt. Ja, die werden nicht alle das Gehalt eines Bundesligaprofis beziehen.

Die müssen weiter für unwürdige Löhne arbeiten?

Nö. Deren Gehalt kann man durch Sozialleistungen erhöhen. Oder man befreit sie erstmal von 40% Sozialabgaben.

Einfach befehlen, dass es nicht kalt wird, wird nicht klappen.

Einen Mindestlohn festlegen, geht aber.

Ja. Man kann auch befehlen, dass es nicht weniger als 15°C werden. Dann muss man aber auch dafür sorgen, dass das so passiert. Auf dem Arbeitsmarkt wäre das eine Abnahmeverpflichtung der Arbeitgeber. Die müssten also jeden nehmen, der sich bewirbt. Beim "Öko"Strom macht man das so. Der muss einfach für einen Phantasiepreis abgenommen werden. Völlig Bockwurst, ob den gerade jemand braucht. So wie ich den Mindestlohn verstehe, ist dort keine derart gelagerte Abnahmeverpflichtung vorgesehen. Weder bei den Arbeitgeber noch bei den Kunden, die es ja eigentlich bezahlen.

Nicht das wir uns falsch verstehen.Ich bin auch für einen Mindestlohn als Ziel. Aber eben nicht, dass man ihn einfach festlegt, sondern als Ziel, dass jeder so gut ist, dass er den verdienen kann.
Da bin ich wieder bei meinem Beispiel Abitur. ich kann wollen, dass das jeder bekommt, der es will. Dann befehle ich das einfach bzw. setzte die Anforderungen runter. Oder ich sorge für bessere Lernbedingungen, damit es möglichst viele schaffen, die bestehenden Anforderungen zu erfüllen.
Wenn körperlich und/oder geistig besonders herausgeforderte Menschen nicht in der Lage sind in einer Arbeitsstunde ein Produkt oder eine Leistung zu erstellen, die sich am Markt für 16€ absetzen lässt, dann muss ihnen eben der Staat helfen. Dafür werden ja genug Steuern und Abgaben von den anderen bezahlt.
Meinetwegen kann man ja einen Stundenlohn unter 8,50€ erstmal komplett von den SV-Abgaben befreien. Spart ein Haufen sinnlosen Verwaltungsaufwand und auch Leute mit heute 6€ brutto haben dann wie durch Zauberhand plötzlich mehr als bei 8,50€ Mindestlohn.

Grüße