Mindestlohn 8.5€/Stunde in Deustschland, eure Meinungen?

Welche Rolle spielt dann, ob du persönlich jemanden kennst?

Da es sich um eine illegale Tätigkeit handelt wird sich das
kaum belegen lassen. Aber du darfst uns gerne mal verraten ob
du oder Bekannte von dir sich schon mal Abends von einer
Friseuse schwarz die Harre haben schneiden lassen. Das wird
wohl so ziemlich jeder schon mal gemacht haben.

Wie schon gesagt, bei uns geht man in eine Frisiersalon.

In einigen Branche arbeitet die Hälfte der Arbeitslosen
schwarz

Schon wieder die gleiche unbelegte, falsche Behauptung.

und über das kriminelle Milieu brauchen wir gar nicht
erst zu reden. Die Miris kassieren Millionen vom Staat und
noch mehr Millionen mit Menschen- und Drogenhandel.

Das ist irgendwie ein Pawlowscher Reflex bei dir, oder. Selbst beim Thema Mindestlohn kommst du irgendwie zu den Miris. Haben die dir persönlich was getan?

Kennst du einen Arbeitslosen der den ganzen Tag daheim aus
bessere Zeiten wartet?

Nein, die die ich kenne bemühen sich aktiv um einen neuen Job.

Oder wird der sich etwa nebenbei etwas
dazu verdienen?

Nö.

Hallo,

Wir drehen uns ein wenig im Kreis. Nur weil man es nicht auf
die dritte Stelle nach dem Komma genau beziffern kann, heißt
das doch nicht, dass dieses Problem nicht besteht.

Aber man kann eben nicht bestimmen, ob es relevant ist.

Wenn er gar nicht kalt wird schon. Wenn er ganz kalt wird,
braucht man eben mehr.

Ach nee. Man will jetzt aber verbieten, dass es nicht kälter
als 8,50€ wird.

Häähhh?

Dann doch lieber Klamotten kaufen oder eben auf den Arbeitsmarkt übertragen,

Was ist denn der Winter auf den Arbeitsmarkt übertragen? Deine Analogie passt nicht.

Na doch. Einfach erstmal den Satz zu Ende lesen.

Was ist denn übertragen auf den Arbeitsmarkt jetzt der Winter?

die Leute dafür fit machen, die noch keine haben.

Und was passiert mit denen, bei denen das nicht geht?

Das wird eine Minderheit sein, für die es bereits heute
Lösungen gibt.

Welche?

Ja, die werden nicht alle das Gehalt eines
Bundesligaprofis beziehen.

Echt??? Die kriegen nur 8,50€?

Die müssen weiter für unwürdige Löhne arbeiten?

Nö. Deren Gehalt kann man durch Sozialleistungen erhöhen.

Für die sich permanent komplett nackich machen müssen. Offensichtlich gibt es Menschen, die das für unwürdig halten. Ich auch.

Oder
man befreit sie erstmal von 40% Sozialabgaben.

Wer zahlt denn dann noch Sozialabgaben?

Einen Mindestlohn festlegen, geht aber.

Ja. Man kann auch befehlen, dass es nicht weniger als 15°C
werden. Dann muss man aber auch dafür sorgen, dass das so
passiert. Auf dem Arbeitsmarkt wäre das eine
Abnahmeverpflichtung der Arbeitgeber.

Das ist doch schlichtweg Humbug. Du unterstellst, dass einfach sämtliche für weniger als 8,50€ beschäftigten entlassen werden. Dann gibt es also einfach keine Zimmermädchen mehr in Hotels?

Nicht das wir uns falsch verstehen.Ich bin auch für einen
Mindestlohn als Ziel. Aber eben nicht, dass man ihn einfach
festlegt, sondern als Ziel, dass jeder so gut ist, dass er den
verdienen kann.

Was ja, wie du schon festgestellt hast, nicht geschehen wird. Ich bin auch dafür das wir uns alle liebhaben und in den Flüssen Milch und Honig fliesst. Blöderweise hat das mit der Realität nicht so vil zu tun.

Da bin ich wieder bei meinem Beispiel Abitur. ich kann wollen,
dass das jeder bekommt, der es will. Dann befehle ich das
einfach bzw. setzte die Anforderungen runter. Oder ich sorge
für bessere Lernbedingungen, damit es möglichst viele
schaffen, die bestehenden Anforderungen zu erfüllen.

Wir reden hier aber nicht über Managergehälter. Versuch’s mal mit einem Hauptschulabschluss als Beispiel.

Wenn körperlich und/oder geistig besonders herausgeforderte
Menschen nicht in der Lage sind in einer Arbeitsstunde ein
Produkt oder eine Leistung zu erstellen, die sich am Markt für
16€ absetzen lässt, dann muss ihnen eben der Staat helfen.
Dafür werden ja genug Steuern und Abgaben von den anderen
bezahlt.

Oder man legt einen Mindestlohn fest. Man könnte auch argumentieren, dass jemand dessen Geschäftskonzept nur tragfähig ist, wenn er Dumoinglöhne zahlt, besser vom Markt verschwinden solltet.

Meinetwegen kann man ja einen Stundenlohn unter 8,50€ erstmal
komplett von den SV-Abgaben befreien.

Für Jeden?

Spart ein Haufen
sinnlosen Verwaltungsaufwand und auch Leute mit heute 6€
brutto haben dann wie durch Zauberhand plötzlich mehr als bei
8,50€ Mindestlohn.

Wie auch immer das verwaltungsaufwand sparen sollte?

Gruß

TET

Das ist doch schlichtweg Humbug. Du unterstellst, dass einfach
sämtliche für weniger als 8,50€ beschäftigten entlassen
werden. Dann gibt es also einfach keine Zimmermädchen mehr in
Hotels?

Mögliche Folgen:
Ein Zimmermädchen hat nicht mehr 17, sondern nur noch 12 Minuten Zeit pro Zimmer, so dass sich die Stückkosten entsprechend reduzieren bzw. die Zahl der Zimmermädchen reduziert werden kann.
Die Zimmerpreise werden angehoben.
Die Zimmermädchen erhalten den Mindestlohn für eine ggü. vorher reduzierte Zahl von Stunden pro Woche und „dürfen“ die restlichen Zimmer schwarz abarbeiten, so daß a) der Hoteleigentümer nicht mehr bezahlt und b) das Zimmermädchen nicht weniger verdient. Opfer sind alle Steuerzahler und die Sozialversicherungen.
Der Hotelbetreiber bezahlt freudig erregt den höheren Lohn.

Bleibt nur die Frage, wie viele Hoteliers welche Variante wählen…

C.

Mögliche Folgen:
Ein Zimmermädchen hat nicht mehr 17, sondern nur noch 12
Minuten Zeit pro Zimmer, so dass sich die Stückkosten
entsprechend reduzieren bzw. die Zahl der Zimmermädchen
reduziert werden kann.

Was nicht zu schaffen ist, und dann in ziemlich unzufriedener Kundschaft mündet. Das dürfte dem Hotelbesitzer wohl nicht gefallen.

Die Zimmerpreise werden angehoben.

Ja, und?

Die Zimmermädchen erhalten den Mindestlohn für eine ggü.
vorher reduzierte Zahl von Stunden pro Woche und „dürfen“ die
restlichen Zimmer schwarz abarbeiten, so daß a) der
Hoteleigentümer nicht mehr bezahlt und b) das Zimmermädchen
nicht weniger verdient. Opfer sind alle Steuerzahler und die
Sozialversicherungen.

Also schaffen wir jetzt einfach Gesetze ab, weil ja die Existenz von Gesetzen zur Übertretung führen kann?

Der Hotelbetreiber bezahlt freudig erregt den höheren Lohn.

Schön wär’s.

Bleibt nur die Frage, wie viele Hoteliers welche Variante
wählen…

Warum?

TET

Mögliche Folgen:
Ein Zimmermädchen hat nicht mehr 17, sondern nur noch 12
Minuten Zeit pro Zimmer, so dass sich die Stückkosten
entsprechend reduzieren bzw. die Zahl der Zimmermädchen
reduziert werden kann.

Was nicht zu schaffen ist, und dann in ziemlich unzufriedener
Kundschaft mündet. Das dürfte dem Hotelbesitzer wohl nicht
gefallen.

Oder es ist doch zu schaffen und das gleiche Ziel wird auf Kosten der MA erreicht. Tatsächlich handelt es sich nicht um ein Beispiel, sondern um die Realität aus dem Bereich der Raumpflege.

Die Zimmerpreise werden angehoben.

Ja, und?

Steigende Preise --> sinkende Nachfrage --> weniger Angestellte

Die Zimmermädchen erhalten den Mindestlohn für eine ggü.
vorher reduzierte Zahl von Stunden pro Woche und „dürfen“ die
restlichen Zimmer schwarz abarbeiten, so daß a) der
Hoteleigentümer nicht mehr bezahlt und b) das Zimmermädchen
nicht weniger verdient. Opfer sind alle Steuerzahler und die
Sozialversicherungen.

Also schaffen wir jetzt einfach Gesetze ab, weil ja die
Existenz von Gesetzen zur Übertretung führen kann?

Habe ich das geschrieben?

Der Hotelbetreiber bezahlt freudig erregt den höheren Lohn.

Schön wär’s.

Bleibt nur die Frage, wie viele Hoteliers welche Variante
wählen…

Warum?

Weil man mit der Antwort auf diese Frage der Antwort auf die Frage, wie viele Arbeitsplätze verloren gehen, etwas näher kommt.

Hi

Mal ganz ehrlich: Kennst du jemanden der 8,50 Euro verdient

um dies mal zu klären:

http://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/hbs/hs.xsl/theme…

und abgesehen davon kenne ich auch persönlich Leute die weniger als 8,50 verdienen.

Gruß
Grin

Es gibt nur zwei Arten von Mindestlohn: Einen der so gering
ist dass er volkswirtschaftlich überhaupt gar keine Rolle
spielt oder einen der Beschäftigungsfeindlicht ist.

Kurz und prägnant auf den Punkt gebracht.

Und falsch.
Der oben genannte Spruch wird von Gegnern des Mindestlohn mantraartig wiederholt

Ich hatte schon darauf hingewiesen, dass extrem niedrige Löhne nicht deswegen gezahlt werden, weil die Jobs keinen höheren Lohn erwirtschaften können, sondern, weil bestimmte Arbeitgeber die Not der Menschen ausnutzen.

Der Mindestlohn macht Ausbeutung illegal. Das ist es, worum es geht.
Und deswegen gibt es auch viele ehrbare Unternehmer, die dem Mindestlohn positiv gegenüber stehen.

Gruß
Carlos … mehr auf http://w-w-w.ms/a5eqx5

Aber falsch.

Nö, die Aussage trifft genau den Kern. Bloß weil manche Leute
wie wahnsinnig an Unsinn festhalten, wird der Unsinn nicht
weniger unsinnig.

Wenn ihr doch nur einen Beleg für die Aussage hättet. Ohne diesen ist und bleibt sie schlichtweg Quatsch.

Siehe etwa deficit spending oder
Konjunkturprogramme, die auf lange Sicht noch nie etwas
geholfen haben, aber immer wieder aus der Mottenkiste geholt
werden.

Das funktioniert halt ebenso gut wie auf der anderen Seite Austerität.

Was nicht zu schaffen ist, und dann in ziemlich unzufriedener
Kundschaft mündet. Das dürfte dem Hotelbesitzer wohl nicht
gefallen.

Oder es ist doch zu schaffen und das gleiche Ziel wird auf
Kosten der MA erreicht. Tatsächlich handelt es sich nicht um
ein Beispiel, sondern um die Realität aus dem Bereich der
Raumpflege.

Genau. Die ist heute schon zeitlich so straff organisiert, dass mehr einfach nicht geht. Irgendwo ist eben Limit.

Steigende Preise --> sinkende Nachfrage --> weniger
Angestellte

Na, die zwei Euro mehr pro Nacht werden natürlich signifikante Auswirkungen haben.

Also schaffen wir jetzt einfach Gesetze ab, weil ja die
Existenz von Gesetzen zur Übertretung führen kann?

Habe ich das geschrieben?

Also zählen Schwarzarbeit und mögliche Umgehung des Mindestlohns als Argument dagegen auch aus deiner Sicht nicht? Warum erwähnst du sie dann?

Bleibt nur die Frage, wie viele Hoteliers welche Variante
wählen…

Warum?

Weil man mit der Antwort auf diese Frage der Antwort auf die
Frage, wie viele Arbeitsplätze verloren gehen, etwas näher
kommt.

Na, die realistischen und legalen Varianten sind zumindest kein Argument dagegen.

Ich hatte schon darauf hingewiesen, dass extrem niedrige Löhne
nicht deswegen gezahlt werden, weil die Jobs keinen höheren
Lohn erwirtschaften können, sondern, weil bestimmte
Arbeitgeber die Not der Menschen ausnutzen.

Oder weil die Kunden nicht bereit sind, einen Preis für die erbrachte Dienstleistung oder eine Ware zu bezahlen, der es dem Unternehmer ermöglicht, höhere Löhne zu bezahlen. Erstaunlicherweise ist es nämlich gerade in einem reichen Land wie Deutschland so, daß viele Waren und Dienstleistungen über den Preis verkauft werden. Interessant ist in dem Zusammenhang, wie viele Menschen sich für den Mindestlohn stark machen bzw. aussprechen, während gleichzeitig Fernostware von Discountern bestens läuft.

Der Mindestlohn macht Ausbeutung illegal. Das ist es, worum es
geht.

Ach so. Na, das macht Sinn. Schließlich sind illegale Arbeitsverhältnisse, Sozialversicherungsbetrug und Steuerhinterziehung in der Bevölkerung in etwa so geächtet wie Kindesmißbrauch und Drogenhandel.

Oder es ist doch zu schaffen und das gleiche Ziel wird auf
Kosten der MA erreicht. Tatsächlich handelt es sich nicht um
ein Beispiel, sondern um die Realität aus dem Bereich der
Raumpflege.

Genau. Die ist heute schon zeitlich so straff organisiert,
dass mehr einfach nicht geht. Irgendwo ist eben Limit.

Schade, dass hier das ein oder andere Mitglied aus der Branche nicht mehr schreibt. Die würden Dir sicher gerne erzählen, wie lange die Suche nach dem Limit schon anhält und welche Folgen sie hat.

Steigende Preise --> sinkende Nachfrage --> weniger
Angestellte

Na, die zwei Euro mehr pro Nacht werden natürlich signifikante
Auswirkungen haben.

Ist das jetzt Dein Kommentar als Experte für die Beherbungsbranche oder so eine Art Versuch, einer Antwort aus dem Weg zu gehen?

Also schaffen wir jetzt einfach Gesetze ab, weil ja die
Existenz von Gesetzen zur Übertretung führen kann?

Habe ich das geschrieben?

Also zählen Schwarzarbeit und mögliche Umgehung des
Mindestlohns als Argument dagegen auch aus deiner Sicht nicht?
Warum erwähnst du sie dann?

Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß. Bei allen Regelungen geht es darum, das gewünschte Ergebnis bei gleichzeitig so geringem Schaden wie möglich zu erreichen. Aus diesem Grunde darf man auf den meisten Autobahnen 100-120 km/h fahren, anstatt nur fünf (dann gäbe es sicherlich weniger Unfälle), aus diesem Grunde liegt der Steuersatz auf Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit nicht bei 85% usw.

Wenn man eine Regel einführt, sollte man sich Gedanken darüber machen, welche Folgen sie hat bzw. haben kann und zwar unabhängig davon, welche Folgen man aus politisch-ideologischen Gründen gerne sehen würde.

Weil man mit der Antwort auf diese Frage der Antwort auf die
Frage, wie viele Arbeitsplätze verloren gehen, etwas näher
kommt.

Na, die realistischen und legalen Varianten sind zumindest
kein Argument dagegen.

Ach so.

Moin Carlos,

du drehst die ganze Sache um. Der Mindestlohn ist eigentlich eine reine Glaubenssache. Manche glauben an ihn bzw. wollen an ihn glauben. Und da kommt dann die alte Grundregel ins Spiel, dass man für alles Gründe finden kann.

Und ähnlich wie bei einer Religion ist es auch beim Mindestlohn evident, dass die Theorien weder einer sachlichen, theoretischen Überprüfung standhalten, noch dass jemals ein praktischer Beweis erbracht worden wäre.

Ein religiöser Mensch würde an dieser Stelle einwenden, dass der Glaube wenigstens positive Effekte auf das menschliche Zusammenleben bewirkt. Und in diesem Sinne argumentierst du nun, der Mindestlohn würde Ausbeutung verhindern. Das wäre sowieso nur dann der Fall, wenn prekäre Löhne zuvorderst auf eine ausbeuterische Haltung der Arbeitgeber zurückzuführen wären und per einfachem Dekret erhöht werden könnten. Christian hat hierzu bereits etwas geschrieben. Zudem frage ich mich, wieso es in Deutschland so viele Flaschensammler und kleine Selbstständige ohne Krankenversicherung gibt. Erinnert ein wenig an den Spruch mit dem Brot und dem Kuchen.

Gruß
Ultra

PS: Nur zur Klarstellung, den Vergleich mit der Religion war nicht auf dich persönlich gemünzt, das würde ich auch jedem anderen so erklären.

Wenn ihr doch nur einen Beleg für die Aussage hättet. Ohne
diesen ist und bleibt sie schlichtweg Quatsch.

Negativ. Grundregel: Der Markt entfaltet sich frei. Auch der Arbeitsmarkt. Wenn regulatorische Eingriffe geplant werden, dann nur, wenn die positive Wirkung des Eingriffs bewiesen werden kann. In der Beweispflicht sind somit die Befürworter des Mindestlohns.

Siehe etwa deficit spending oder
Konjunkturprogramme, die auf lange Sicht noch nie etwas
geholfen haben, aber immer wieder aus der Mottenkiste geholt
werden.

Das funktioniert halt ebenso gut wie auf der anderen Seite
Austerität.

Da hat man ein neues Wort gefunden. Statt Sparsamkeit zu unterstützen, gilt es jetzt als modern, das Ausgeben von nicht vorhandenem Geld und die Belastung zukünftiger Generationen in den Himmel zu loben. Bei uns zeigt jedoch die Agenda 2010 ihre Wirkung. Die Konjunkturprogramme nach der Bankenkrise haben den Schuldenstand in Deutschland dagegen von rund 60% auf 80% des BIP erhöht und Schäuble kann nur heilfroh über die niedrigen Zinsen sein.

Hallo,

Oder weil die Kunden nicht bereit sind, einen Preis für die
erbrachte Dienstleistung oder eine Ware zu bezahlen, der es
dem Unternehmer ermöglicht, höhere Löhne zu bezahlen.

dann ist das Unternehmen eben unwirtschaftlich und muss geschlossen werden. Mit richtigen Sklaven würde man noch höhere Gewinne erwirtschaften, was aber hierzulande aus gutem Grund verboten ist.

Ach so. Na, das macht Sinn. Schließlich sind illegale
Arbeitsverhältnisse, Sozialversicherungsbetrug und
Steuerhinterziehung in der Bevölkerung in etwa so geächtet wie
Kindesmißbrauch und Drogenhandel.

Auch wenn das bei manchen illegalen Beschäftigungsverhältnissen wieder relativiert wird, aber deswegen kann man ja nicht alles, was schon gemacht wird auch gleich legalisieren.

Gruß
T.

Hallo Ultra

Der Mindestlohn ist eigentlich
eine reine Glaubenssache. Manche glauben an ihn bzw. wollen an
ihn glauben.

Glaubst du an Kartellgesetze? Glaubst du an Patentrechte?
Im Wirtschaftsbereich gibt es immens viele Gesetze uns Spielregeln und bisher hört man in den großen Medien aus dem neoliberalen Bereich keine Klagen nach massiver Liberalisierung.

Nun wird wird auch in Deutschland wie in den meisten Industrienationen ein Mindestlohn eingeführt und die ganzen Neoliberalen jammern rum.

Und in diesem Sinne argumentierst du
nun, der Mindestlohn würde Ausbeutung verhindern. Das wäre
sowieso nur dann der Fall, wenn prekäre Löhne zuvorderst auf
eine ausbeuterische Haltung der Arbeitgeber zurückzuführen
wären und per einfachem Dekret erhöht werden könnten.

Ist das nicht der Fall?
Ich weiss nicht, in welchem Ausmaß Ausbeutung die Ursache für prekäre Löhne ist, aber ich weiss, dass sie ein existierendes Problem ist.
Von den Gegner des Mindestlohns wird deren Existenz marginalisiert oder als notwendiges Übel betrachtet. Dementsprechend kommen auch keine Gegenvorschläge zum Mindestlohn.

Um das Star Trek-Universum zu zitieren. Ferengie-Angestellte haben keine Probleme mit Ausbeutung, weil sie hoffen, selber mal Angestellte zu haben, die sie ausbeuten können.

wieso es in Deutschland so viele Flaschensammler und
kleine Selbstständige ohne Krankenversicherung gibt.

In den sklavenhaltenden Südstaaten der USA gab es eine (Un)sitte alten unbrauchbare Sklaven frei zulassen. Dann musste der Halter sie nicht mehr ernähren. Bei den Flaschensammlern könnten diejenigen dabei sein, die den Ausbeutern nicht mehr fit genug sind.
Und das Andere mit den Selbstständigen nennt sich Selbstausbeutung.

Gruß
Carlos

Oder weil die Kunden nicht bereit sind, einen Preis für die
erbrachte Dienstleistung oder eine Ware zu bezahlen, der es
dem Unternehmer ermöglicht, höhere Löhne zu bezahlen.

dann ist das Unternehmen eben unwirtschaftlich und muss
geschlossen werden.

Ich bin ja kein Fachmann, aber das läuft doch irgendwie genau auf das hinaus, was die Kritiker eines allgemeinen Mindeslohnes voraussagen: mehr Arbeitslose. Aber das sind vermutlich gute Arbeitslose, weil die ja für eine gute Sache arbeitslos geworden sind.

So oder so ist der Satz schon lustig: einerseits die Forderung nach einem staatlicher Eingriff in Markt und Tarifautonomie, andererseits die Forderung, den Markt doch endlich mal frei laufen zu lassen.

Ach so. Na, das macht Sinn. Schließlich sind illegale
Arbeitsverhältnisse, Sozialversicherungsbetrug und
Steuerhinterziehung in der Bevölkerung in etwa so geächtet wie
Kindesmißbrauch und Drogenhandel.

Auch wenn das bei manchen illegalen
Beschäftigungsverhältnissen wieder relativiert wird, aber
deswegen kann man ja nicht alles, was schon gemacht wird auch
gleich legalisieren.

Verlangt ja niemand, aber es geht ja um die Folgen eines allgemeinen Mindestlohnes und diese mißt man vernünftigerweise am Vergleich mit der aktuellen Realität und nicht mit Utopia oder dem finsteren Mittelalter.

Glaubst du an Kartellgesetze? Glaubst du an Patentrechte?
Im Wirtschaftsbereich gibt es immens viele Gesetze uns
Spielregeln und bisher hört man in den großen Medien aus dem
neoliberalen Bereich keine Klagen nach massiver
Liberalisierung.

Nun wird wird auch in Deutschland wie in den meisten
Industrienationen ein Mindestlohn eingeführt und die ganzen
Neoliberalen jammern rum.

Mal abgesehen von der konsequenten Falschbenutzung des Wortes neoliberal: es jammert niemand, sondern es wird auf mögliche Konsequenzen hingewiesen. Diese Hinweise kann man ignorieren und vermutlich wird man das auch. Wenn man dann in einigen Jahren mehr oder weniger belegen kann, welche Konsequenzen der Mindeslohn in bestimmten Bereichen hatte, dann sind die betreffenden Personen nicht mehr in der Regierungsverantwortung. Wie immer.

Im übrigen sollte man sich von dem Gedanken verabschieden, daß die Politik „den Menschen“ grundsätzlich etwas gutes will. Vieles entspringt Parteiprogrammen und diese wiederum orientieren sich an der Stammwählerschaft. Es gab in der Vergangenheit zwar immer wieder Versuche, das richtige zu tun anstatt das, was von einem erwartet wurde, aber diese Versuche sind entweder gescheitert oder nach hinten losgegangen (was die Wahlerfolge angeht).

Übrigens hält sich die Bundesregierung einen ganzen Stall von Fachleuten, deren Rufe sie aber häufig konsequent ignoriert, wenn sie ihr nicht in den Kram passen. Hören wir uns doch spaßeshalber mal an, was diese Fachleute zum Thema Mindestlohn zu sagen haben:
http://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/273.html

Da fragt man sich natürlich, auf Basis welcher Qualifikation die Bundesregierung dazu eine andere Meinung vertritt.

Und wenn man schon den Rest der Welt bemüht, wenn man für den Mindestlohn eintritt, sollte man auch wissen, wovon man spricht:
http://www.boeckler.de/pdf/ta_mldb_v0114.pdf

Wenn ihr doch nur einen Beleg für die Aussage hättet. Ohne
diesen ist und bleibt sie schlichtweg Quatsch.

Negativ. Grundregel: Der Markt entfaltet sich frei.

Dir ist schon klar, dass deine Grundregel deine Privatsache und kein Naturgesetz ist, oder?

Auch der
Arbeitsmarkt. Wenn regulatorische Eingriffe geplant werden,
dann nur, wenn die positive Wirkung des Eingriffs bewiesen
werden kann. In der Beweispflicht sind somit die Befürworter
des Mindestlohns.

Unsin. In der Beweispflicht ist der, der eine Behauptung aufstellt. Und das sind in diesem Falle Cambo und du.

Siehe etwa deficit spending oder
Konjunkturprogramme, die auf lange Sicht noch nie etwas
geholfen haben, aber immer wieder aus der Mottenkiste geholt
werden.

Das funktioniert halt ebenso gut wie auf der anderen Seite
Austerität.

Da hat man ein neues Wort gefunden.

Nö, das gibt es schon länger.

Statt Sparsamkeit zu
unterstützen, gilt es jetzt als modern, das Ausgeben von nicht
vorhandenem Geld und die Belastung zukünftiger Generationen in
den Himmel zu loben.

Sparsamkeit an sich ist auch kein Wert.

Bei uns zeigt jedoch die Agenda 2010 ihre
Wirkung.

In positiver wie in negativer Hinsicht.

Die Konjunkturprogramme nach der Bankenkrise haben
den Schuldenstand in Deutschland dagegen von rund 60% auf 80%
des BIP erhöht und Schäuble kann nur heilfroh über die
niedrigen Zinsen sein.

Deine Art mit Zahlen umzugehen ist freundlich gesagt kreativ. Staatsverschuldung 2008 66,8% (bei dir rund 60%/sehr gewagte Art der Rundung), 2013 78,4%(bei dir rund 80%). Diesen Anstieg von knapp 12% nicht rund 20% allein auf irgendwelche Konjunkturprogramme zurückzuführen, ist ziemlich lächerlich.

Genau. Die ist heute schon zeitlich so straff organisiert,
dass mehr einfach nicht geht. Irgendwo ist eben Limit.

Schade, dass hier das ein oder andere Mitglied aus der Branche
nicht mehr schreibt. Die würden Dir sicher gerne erzählen, wie
lange die Suche nach dem Limit schon anhält und welche Folgen
sie hat.

Also meinst du heute schaffen Zimmermädchen mit Hängen und Würgen x Zimmer in der Stunde und nur weil der Patron es anordnet schaffen sie nach Einführung des Mindestlohns x+3. Klingt für mich nicht logisch.

Na, die zwei Euro mehr pro Nacht werden natürlich signifikante
Auswirkungen haben.

Ist das jetzt Dein Kommentar als Experte für die
Beherbungsbranche oder so eine Art Versuch, einer Antwort aus
dem Weg zu gehen?

Na für dich noch mal deutlich: 2 Euro mehr für eine Übernachtung werden keine signifikante Rolle für die Übernachtungszahlen spielen. Insofern zieht deine Kausalkette nicht.

Wenn man eine Regel einführt, sollte man sich Gedanken darüber
machen, welche Folgen sie hat bzw. haben kann und zwar
unabhängig davon, welche Folgen man aus
politisch-ideologischen Gründen gerne sehen würde.

Und wie man diesen Folgen begegnet. Das allerdings spricht nicht gegen einen vernünftig hohen Mindestlohn.

Ach so.

So ist’s.