Hallo!
Ich bin eben in den Geister-Thread im Para-Brett gestolpert. Das Thema an sich interessierte mich nicht, aber es drängte sich mir ein Gedanke auf, den ich mal hier posten möchte, weil er - meiner Meinung nach - weder bei den Parawissenschaften noch bei den Naturwissenschaften gut aufgehoben wäre.
Ganz oft entzündet sich der Streit zwischen Naturwissneschaftlern und Esoterikern. (Ich verwende die beiden Etiketten mal und hoffe, dass jeder weiß, was damit gemeint ist. Ich will jetzt nicht darüber diskutieren, was Esoterik genau ist. Jedenfalls hat sie irgendwie mit Mystik und Metaphysik zu tun, und das ist für diese Diskussion auch schon präzise genug).
Früher oder später geht es darum, ob die Welt naturwissenschaftlich überhaupt verstehbar ist. Der Naturwissenschaftler sagt: „Ja.“ Der Esoteriker sagt (wenn er klug ist): „Ja, natürlich. Aber das ist nicht die einzige Möglichkeit. Es gibt viele verschiedene Sichtweisen.“
Nun wird der Naturwissenschaftler nach Kräften verteidigen, dass die Naturwissenschaft die einzige Möglichkeit ist, zu Erkenntnis zu gelangen und der Esoteriker wird nur um Toleranz bitten.
Diese Diskussion führt nirgendwo hin.
Ich versuche es mal mit einem Bild auszudrücken. Metaplan ist ein Begriff? Die große Pinwand, an die Zettel mit Schlagwörtern gepinnt wird? Da steht jetzt als zentraler Begriff: „Erkenntnis“ Der Esoteriker möchte jetzt ganz viele Zettel hin pinnen, die mit „Naturwissenschaft“, „Esoterik“, „Religion“, usw. beschriftet sind. Der Naturwissenschaftler hat nur einen einzigen Zettel. Auf der Vorderseite steht „Naturwissenschaft“, auf der Rückseite „Esoterik“. Er kann diesen Zettel nur richtig oder verkehrt herum hinpinnen, aber man wird nie gleichzeitig Naturwissenschaft und Esoterik auf der Tafel finden. Es handelt sich seiner Meinung nach nicht um unterschiedliche Facetten eines Begriffs, sondern um zwei sich gegenseitig ausschließende Begriffe.
Wie denkt Ihr darüber?
Warum ist die Naturwissenschaft immer noch in Erklärungsnot? Warum ist es nicht jedem offensichtlich, dass es zu der Naturwissenschaft keine Alternative gibt, und dass diese Aussage nicht intolerant oder fundamentalistisch sondern nur logisch ist? Müsste es nicht längst jedem klar geworden sein, dass alles nicht-wissenschaftliche schlicht und einfach falsch ist?
Gespannt auf eure Meinungen,
Michael
PS: GANZ WICHTIG: Ich spreche nur über die physische Welt. Dass es neben der physischen Welt auch eine Wirklichkeit gibt, mit der sich die Geisteswissenschaften beschäftigen, ist natürlich klar.