Nicht 'Opferlike' genug?

Hi.

Die Krokodilstränen, die in diesem Thread vergossen werden,
sind schon peinlich. Man empört sich über die Skeptiker und
unterstellt ihnen sogar Enttäuschung über entgangene Lust am
Leiden des Opfers.

Ein (erschreckend) großer Teil der Frauen sind selbst betroffen und fühlen sich deshalb mit der K. solidarisch.

Ein Großteil der Männer dagegen dürften lediglich ihr schlechtes Gewissen kompensieren.

Weil sie halt doch diese sexuelle Sensationsgier, die die Medien und auch die K. nun ausnutzen, verspürt haben.

Andere merken halt deutlich, dass sie wieder mal ausgenutzt werden sollen. Was, unter dem Deckmantel der Moral bzw. des Mitleids immer besonders peinlich ist.

mfg

Hallo Chan,

sonst lese ich Dich ja höchst gerne, aber hier habe ich ein großes Störgefühl.

Urteile, noch dazu aus der Ferne sind ja immer so eine Sache, wissen wir, oder :wink: ?

In so einem Fall aber in irgendeine Richtung zu urteilen und zu spekulieren ist besonders heikel.

Opfer, die sich mit dem Aggressor identifizieren, sogar um ihn trauern, wenn er fort ist, das ist alles weder selten, noch, wenn man tiefer schaut unverständlich.

Im Falle einer schlimmen Traumatisierung mit nachfolgender innerer Spaltung, und ich meine Seelenspaltung, Abspaltung von Selbstanteilen z.B. ist einfach alles möglich.
Klassisch in solchen Fällen ist es auch, dass der Rest der Welt, der diese Spaltung an dieser Stelle nicht hat, das überhaupt gar nicht nachfühlen noch verstehen kann.
Ich selber kenne mißbrauchte Frauen, die über viele Jahre ihres Erwachsenenlebens gar nicht wissen, das sie mißbraucht wurden, und sämtliche vorstellbare Abwehrmechanismen, wenn es dann langsam ins Bewusstsein sich bahnt.
Wenn es dann langsam ins Bewusstsein sich bahnt, was da geschehen ist, vergehen weitere Jahre, in denen zwar darum gewusst wird, und Bilder sich verdichten, aber dass Körper und Seele es wirklich spüren und so etwas wie eine Integration statt gefunden hat, die den ganzen Menschen damit auch gefühlsmäßig angemessen umgehen lässt, das kann sehr sehr lange dauern.
Auch im Laufe dieses Prozesses ist einfach alles möglich im Umgang damit, was der nicht gespaltene, nicht so traumatisierte Mensch nicht verstehen zu können scheint.

Wenn dann eine Meinungslawine losgetreten wird, wie in diesem Fall schon fast eine kollektive Lawine verschiedenster Urteile und Meinungen, dann trägt das meiner Wahrnehmung nach dazu bei, dass die mögliche Abspaltung noch weiter gefestigt wird und die Verwirrung noch größer.

Mein Instinkt sagt mir immer wieder in solchen Fällen, erst mal ganz lange die Schnauze halten und diesem Menschen R a u m geben, seinen Raum- den mißbrauchte Menschen ja eben nicht hatten, den eigenen Raum, der nur ihnen gehörte- also Raum geben und schauen, was sich entwickelt.

In so einen fulminant wichtigen (möglicherweise, wahrscheinlich gerade erst entstehenden) Eigenraum hineinzuurteilen, -spekulieren, -krakeelen, das macht man einfach nicht.
Wenn man selber ganz ist.
Dann tut man das nicht.

Wird es doch getan, stellt sich die Frage nach den eigenen Gespaltenheiten.

Es ist doch völlig wurscht, wie Frau Kampusch sich jetzt vermarktet.
Was nicht wurscht ist, ist, dass sie nun ihren Raum selber gestalten dürfen sollte.Schicht für Schicht und Phase für Phase.
Dabei dürfen auch Umwege gegangen werden.

Möge sie genügend Mitmenschen haben, die sie dabei in aller Stille gewähren lassen.

Viele Grüße,
Zahira

7 Like

Hallo,

Die Krokodilstränen, die in diesem Thread vergossen werden,
sind schon peinlich.

Du hättest das sachlicher einleiten können, dann hätte man dir abnehmen können, dass du an einer sachlichen Auseinandersetzung interessiert bist. Trotzdem will ich mal versuchen, einigermaßen sachlich zu antworten.

Dabei sind die Dubiositäten in diesem Fall unübersehbar.

Da gebe ich dir Recht. Mit diesen Dubiositäten kann man aber ganz unterschiedlich umgehen und verschiedene Rückschlüsse ziehen. Welche das sind, hängt davon ab, wie viel man selbst mitbringt. Ist man jemand, der sich mit den psychischen Folgen solcher Taten auskennt, weil er Fachmann oder Opfer ist und sich weiß wie das anfühlt oder ist es jemand Außenstehendes, der so etwas nur aus der Zeitung kennt.

Wenn sich jemand gar nicht auskennt, sollte er fragen, bevor er Rückschlüsse zieht! Fragt er nicht und verurteilt trotzdem, dann muss derjenige sich gefallen lassen, dass man ihn nicht ernst nehmen kann.

Sie bittet
sich eine Minute allein am Sarg von Priklopil aus, sie weint
an seinem Sarg, sie speichert ein Foto des Sargs auf ihr
Handy, sie legt rote Rosen auf sein Grab und sie kauft das
Haus Priklopils, um dort in Ruhe zu lesen und entspannt vor
sich hin zu dösen.
Sie ließ mehrere Fluchtmöglichkeiten
ungenutzt.

Du verstehst nicht, warum sie das gemacht hat. Warum fragst du nicht, welche Erklärung es für ihr Verhalten gibt? Warum ziehst du daraus den Rückschluss, dass ihre Geschichte nicht stimmt?
Der Mann ist 8 Jahre lang die einzige Bezugsperson gewesen. Das Mädchen hat 8 Jahre lang ein Martyrium erlebt, ohne Hilfe! Hast du mal den Versuch gemacht, dich selbst in deine Kindheit zurückzuversetzen? Jeder kennt eigentlich das Gefühl, verloren zu sein, wenn überraschend der Kontakt zu den Eltern abbricht. Die Welt geht unter. Das passiert normalerweise schon nach Minuten, Stunden. Dieses Mädchen war aber nicht Stunden abgeschnitten, sondern Tage, Wochen, Monate, Jahre.

Weißt du, was du von einem Kind erwartest, wenn du verlangst, dass sie ständig in Abruf hätte stehen müssen, fliehen zu können?

Typisch für Traumaopfer ist auch, dass sie tatsächlich fliehen. Wenn man nicht nach außen fliehen kann, flieht man nach innen. Die Hülle bleibt sichtbar, tatsächlich ist man innendrin aber gar nicht mehr da. Das haben hier auch schon einige geschrieben und ich weiß auch, wie das ist.

Ich weiß auch, wie „bescheuert“ man sich verhält. Es ist einfacher, sich ein verqueres Bild von heiler Welt aufzubauen, als sich das Grauen einzugestehen und zu ertragen, was man selbst erlebt hat. Das macht meistens übrigens von ganz alleine, ohne dass man darauf einen Einfluss hat.

Ein paar Tage nach der Flucht schreibt sie,
unterstützt vom Psychiater Max Friedrich, einen „Brief an die
Weltöffentlichkeit“, dessen sehr unglückliche Adressierung bei
vielen gar nicht gut ankam.

Abgesehen davon, dass der Öffentlichkeit nicht zusteht, so über diesen Brief zu werten. Wieso wirfst du das Kampbusch vor? Man kann dem Psychiater das vielleicht vorwerfen. Obwohl ich selbst da vorsichtig bin. Der Fall Kampbusch ist auch für einen normalen Psychiater eine ziemlich große Nummer! Da muss jemand nicht nur fachlich super sein, solche Fälle gibt es schließlich nicht oft, sondern der muss auch noch tauglich sein, mit der Medienmeute umzugehen. Also auch so etwas wie ein PR-Berater.
Kampbusch hatte doch überhaupt kein Gefühl dafür, was es heißt, eine vertrauensvolle Beziehung zu einem Menschen zu haben. Wie auch? Das hat sie sehr wahrscheinlich bis heute noch nicht. Um mit einem Therapeuten einigermaßen arbeiten zu können, braucht man aber Vertrauen und das braucht Zeit. Diese Zeit hat man aber von Anfang an weder Kampbusch noch dem Therapeuten gegeben.
Stattdessen wurde von beiden erwartet, dass sie alles richtig zu machen haben und dabei die Öffentlichkeit auch noch auf dem Laufenden zu halten haben. Die haben schließlich ein RECHT darauf! *Kotz!

Dieser Neidvorwurf ist lächerlich, weil allzu vordergründig.

Dieser Neidvorwurf ist nur einer von vielen Vorwürfen. Warum pickst du dir den heraus und sagst zu den anderen nichts? Außerdem ist der Neidvorwurf nicht vordergründig, wenn offen unterstellt wird, die ganze Geschichte sei inszeniert, um an einen Wikipediaeintrag und einen Bestseller zu kommen.

Vielmehr geht es den allermeisten Skeptikern um das
Missverhältnis zwischen der höchst erfolgreichen
Marketingkampagne der „Firma“ Kampusch und dem Schicksal
anderer Gewalt-Opfer
, die noch Schlimmeres erlebten als die
Kampusch und z.T. gravierende bleibende Schäden davontrugen.

Wie viele Opfer kennst du, die „noch Schlimmeres“ erlebt haben? Wie viele kennst du persönlich? Was weißt du von deren Schicksal? Außerdem bist du der Erste, der hier andere Opfer überhaupt ins Spiel bringt. Den „Skeptikern“ geht es doch keinen Deut um das Schicksal anderer Opfer! Im Gegenteil! Hier haben sich überraschend viele Opfer geoutet. Du hast von keinem dieser Opfer gehört, dass die Kampbusch verurteilt haben.
Findest du nicht merkwürdig, dass du dich hier zum Verteidiger anderer Opfer aufspielst, selbst aber gar nicht zur Kenntnis genommen hast, was andere Opfer hier geschrieben haben?

Was diese Opfer von Kampusch unterscheidet, ist ihr mangelndes
Talent der Selbstvermarktung und in vielen Fällen auch der
Mangel an Attraktivität für die Medien und das Publikum.
Medienprofis wissen schon lange, dass weibliche Opfer ein
relevantes Publikumsinteresse nur erregen, wenn sie sexy sind.
Ein Opfer ohne Sexappeal ginge vom Start weg medientechnisch
komplett leer aus
.

Du wirfst Kampbusch vor, dass sie medienwirksam ist? Was für eine, ja viele Unterstellungen.
Die Medien waren es doch, die sich von Anfang an auf „den Fall“ und die junge Frau gestürzt haben. Zu unvorstellbar die Tat, zu groß das Ausmaß. Das war sicher nichts, was Kampbusch sich ausgesucht hat, die lieber in Ruhe gelassen worden wäre. Die Chance hat man ihr aber nie gegeben. Du wirfst ihr vor, dass sich die Medien auf sie stürzen, weil sie gut aussieht? Merkst du nicht, wie bekloppt das ist? Was kann sie denn dafür?
DAs ist doch genau das, was ich in meiner ersten Antwort geschrieben habe: Sie hat in der Erwartung der Öffentlichkeit, auch in deiner, mausgrau zu sein, ärmlich. Ist sie das nicht, muss etwas faul sein, ist sie kein Opfer. Wer lässt sich denn hier von Äußerlichkeiten manipulieren und wer manipuliert?

Und darin liegt die Heuchelei der Opferbeweiner (in erster
Linie der männlichen, auch in diesem Thread). Sie sind sich
gar nicht dessen bewusst, dass sie Opfer kategorisieren in
´attraktiv´ und ´unattraktiv´ und ihr Interesse am Opfer von
diesem Kriterium abhängig machen.

Und darin liegt deine Perversität und die der „Skeptiker“, mit denen du dich solidarisierst. Tatsächlich mache ich und andere hier den gleichen Vorwurf! Der Unterschied ist nur, dass du den Rückschluss ziehst, Kampbusch sei Schuld und die Geschichte faul, während ich und andere der Öffentlichkeit und den Medien sagen: Hört mit dieser Kategorisiererei auf und lasst die Frau in Ruhe.
Wer denkt jetzt mehr an das Opfer? Wer denkt mehr an andere Opfer?

Die Medienleute wissen das sehr gut: Sie entscheiden anhand
äußerlicher Kriterien, ob ein Opfer vermarktbar ist oder
nicht.
Optimalerweise ist ein mediengerechtes Opfer

  • jung

  • hübsch

  • sympathisch

Erfüllt es eines dieser Kriterien nicht, ist es nur noch ein
Fall für die letzte Seite. Fehlen alle diese Merkmale, kommt
kaum eine Randnotiz heraus.

Und das wirfst du Kampbusch vor?
Ich könnte kotzen, wenn ich daran denke, dass das, was mir widerfahren ist, Null Öffentlichkeit bekommt. Es wird totgeschwiegen. Ich habe es versucht, weil ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin. Ich bin wütend, dass es für Betroffene wie mich keine Lobby gibt. Ich käme aber nie auf die Idee, dafür Kampbusch verantwortlich zu machen. Das ist doch nicht ihr Fehler. Schuld sind die Medien und Schuld sind Leute wie du, die sich unter dem Mäntelchen „Skeptiker“ zu sein mit Schund füttern lassen, den die Medien auf Bestellung liefern.
Lass mich raten: Der Berufsskeptiker ist aber immer nur kritisch gegenüber anderen und nie gegenüber sich selbst, oder?

Die
Ungereimtheiten in der Selbstdarstellung der Kampusch führten
allerdings schnell zu einer geteilten Meinung über den Fall.

Weißt du, was du gar nicht merkst? Du spielst dich hier souverän als der große Skeptiker auf. Tatsächlich fällt du mehr auf die Medienmasche und auf deine eigene Gier rein, als du dir selbst wahrhaben willst.

Bevor du entrüstest antwortest möchte ich dich noch einmal erinnern: Vergiss die, die du Heuchler nennst. Du hast hier Experten und Betroffene. Wenn du echtes Interesse hast, frag. Das ist eine gute Gelegenheit für den Skeptiker, seine Erkenntnisse zu erweitern. Fragst du nicht sondern bleibst einfach so bei deiner Haltung, beweist du nur, dass es dir um Erkenntnis nicht geht, sondern nur darum, eine vorgefertigte Meinung zu pflegen.

Viele Grüße

Karin

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Hallo,

schon deine Überschrift verrät, dass es Dir hier um Meinungsmache und nicht um sachliche Auseinandersetzung geht.

Die Krokodilstränen, die in diesem Thread vergossen werden,
sind schon peinlich. Man empört sich über die Skeptiker und
unterstellt ihnen sogar Enttäuschung über entgangene Lust am
Leiden des Opfers.

Werde doch bitte mal konkret, wo diese Krokodilstränen genau stecken sollen? Ich lese hier abgesehen von gewissen wenig fundierten, recht plumpen und beleidigenden „Skeptikermeinungen“ eher sehr sachliche, mit eigenen Erfahrungen oder aufgrund von offenbar stattgefundener intensiverer Auseinandersetzung mit der Komplexität menschlichen Verhaltens ziemlich wohl erwogene, erklärende Darstellungen.

Dabei sind die Dubiositäten in diesem Fall unübersehbar. Ich
will nicht so weit gehen wie Karin oder Kampuschs Vater, die
„Betrug“ argwöhnen, aber klar ist doch, dass Kampuschs
Verhalten während und (besonders) nach der Gefangenschaft
Anlass zum Zweifel am Ausmaß ihres Leidens geben.Sie bittet
sich eine Minute allein am Sarg von Priklopil aus, sie weint
an seinem Sarg, sie speichert ein Foto des Sargs auf ihr
Handy, sie legt rote Rosen auf sein Grab und sie kauft das
Haus Priklopils, um dort in Ruhe zu lesen und entspannt vor
sich hin zu dösen.
Sie ließ mehrere Fluchtmöglichkeiten
ungenutzt. Ein paar Tage nach der Flucht schreibt sie,
unterstützt vom Psychiater Max Friedrich, einen „Brief an die
Weltöffentlichkeit“, dessen sehr unglückliche Adressierung bei
vielen gar nicht gut ankam.

Das Stockholm-Syndrom wurde hier ja schon mehrfach benannt. Warum wohl? Weil sich eben einige der Leute hier tatsächlich mit den psychologischen Aspekten so einer Geschichte auseinander gesetzt haben, und daher in der Lage sind, bestimmte, auf den ersten unbedarften Blick hin widersprüchliche Verhaltensweisen einem schon lange bekannten, untersuchten und beschriebenen Phänomen zuzuordnen. Und wenn so ein in einer Vielzahl von Fällen bereits beobachtetes Verhalten vorliegt, dann lösen sich deine angeblich ach so gewichtigen, ganz besonderen Widersprüche nun mal in Luft auf. Gerade bei einer so außergewöhnlich langen Geschichte und einer so extrem ausschließlich auf den Täter gegebenen Bezugsmöglichkeit wäre es im Gegenteil sogar höchst verwunderlich, wenn solche Widersprüchlichkeiten nicht vorkommen würden. Es mag schwer sein, sich das vorzustellen, aber der Täter ist eben in so einer Geschichte eben nicht nur 24h am Tag Täter, sondern nun mal auch einzige Bezugsperson ohne Alternativen, und gibt es gerade eben nicht das banale s/w-Bild des ausschließlich abscheulichen Täters, sondern eben durchaus auch Anteile von Verständnis, Solidarisierung, Bindung, … Zumal auch eine „Normalisierung“ des Horrors stattfindet, und sich Opfer lang andauernden Missbrauchs recht oft innerlich aus den konkreten Missbrauchssituationen verabschieden, und diese dann unter immer weniger persönlicher Teilnahme „geschehen lassen“. Gehe nicht davon aus, dass ein Opfer in so einer Geschichte tagtäglich körperlich und mit voller Willensstärke gegen den Missbrauch ankämpft, und der dann unter Einsatz massiver körperlicher Gewalt stattfindet. Das Gegenteil ist nach einer gewissen Zeit üblicherweise der Fall, und gerade diese Aufgabe des Widerstands ermöglicht dann in anderen Situationen eben auch die Bindung und Annäherung.

Und wer über Jahre nur das Kellerverließ und ggf. das Haus kannte, und von der restlichen Welt vollkommen abgeschnitten war, hat nun mal auch keinen anderen „vertrauten“ Ort, keine andere Rückzugsmöglichkeit als genau diese, auch wenn da noch so viele furchtbare Erinnerungen dran hängen mögen.

Die Kritiker der Skeptiker erheben gegen diese aber nicht nur
den (naiven) Vorwurf der enttäuschten Lust am Grauen (im
Thread erhoben in einem 5-fach besternten Beitrag), sondern
vor allem den Vorwurf des Neides.

Dieser Neidvorwurf ist lächerlich, weil allzu vordergründig.

Komisch, der Neidvorwurf bezog sich ganz konkret auf einzelne Aspekte, bei denen man in der Tat feststellen muss, dass Aspekte, die mit dem erlebten Leid des Opfers einer Straftat nun mal gar nichts zu tun haben, dahingehend bewertet wurden, dass hier eine Absicht bestehen würde, auf „einfachem Wege“ Dinge zu erreichen, oder zu nutzen, um im Sinne einer „Wettbewerbsverzerrung“ persönlichen Ruhm und wirtschaftlichen Erfolg zu erlangen.

Vielmehr geht es den allermeisten Skeptikern um das
Missverhältnis zwischen der höchst erfolgreichen
Marketingkampagne der „Firma“ Kampusch und dem Schicksal
anderer Gewalt-Opfer
, die noch Schlimmeres erlebten als die
Kampusch und z.T. gravierende bleibende Schäden davontrugen.

Du verwechselst hier offenbar Ursache und Wirkung: Es war nicht das Opfer, dass von sich aus alles dafür getan hat, die Sache in die Öffentlichkeit zu tragen, um daraus Kapital zu schlagen, sondern die besonderen Umstände der Tat und insbesondere der Tatentdeckung führten vollkommen unabhängig vom Wollen und der Motivation des Opfers zu einer von diesem gezwungener Maßen zu beantwortenden Medienöffentlichkeit. Und da musste jetzt jemand, der keinerlei übliche und mit durchschnittlichen Maßstäben messbare und vergleichbare Sozialisation erlebt hat, von jetzt auf gleich reagieren, musste dabei vollkommen unbekannten Menschen vertrauen, konnte dabei eigentlich „nur alles falsch machen“. In so einer Situation einfach „zumachen“ hätte nur noch mehr und noch ungeheuerlichen Spekulationen und Verschwörungstheorien Vorschub geleistet, der Gang an die Öffentlichkeit beschert ihr nun den Vorwurf der Medien- und Gelfgeilheit.

Und ich kann mich über deine „Hitliste“ des Grauens nur wundern. Reicht dass, was Frau Kampusch passiert ist, deines Erachtens nach nicht aus? Was muss passieren, dass Du den Gang an die Öffentlichkeit akzeptieren könntest? Was sagt dass, was ihr passiert ist, über andere Taten aus? Hat irgendjemand behauptet, dass es nicht leider mehr als genug auch andere furchtbare Dinge gibt, wobei der Horror in jedem Fall höchst individuelle Ausprägungen haben mag? Warum muss das alles in eine Rangfolge gestellt werden? Und wo liegt für Dich dann die Grenze, was „schlimm genug“ ist?

Und deine Aussage zu den „bleibenden Schäden“, die deiner Meinung nach offenbar nur andere davon getragen haben können, lohnt es sich eigentlich nicht, weiter zu diskutieren. Wie kann irgendjemand ohne fachliche Ausbildung und intensive persönliche Befassung überhaupt auch nur ansatzweise eine Aussage darüber treffen, welche „bleibenden Schäden“ irgendein Opfer von irgendeiner konkreten Tat davon getragen haben mag.

Was diese Opfer von Kampusch unterscheidet, ist ihr mangelndes
Talent der Selbstvermarktung und in vielen Fällen auch der
Mangel an Attraktivität für die Medien und das Publikum.
Medienprofis wissen schon lange, dass weibliche Opfer ein
relevantes Publikumsinteresse nur erregen, wenn sie sexy sind.
Ein Opfer ohne Sexappeal ginge vom Start weg medientechnisch
komplett leer aus
.

Schon wieder verwechselst Du Ursache und Wirkung, und relativierst Du erlittenes Leid aufgrund nachträglicher „Erfolge“. Ganz abgesehen davon unterstellst Du erneut, dass die Mediengeschichte von ihr absichtlich so gesteuert worden ist. Ja, natürlich fliegt die Medienmeute auf eine gut aussehende und wortgewandte junge Frau. Aber das ist doch nicht ihr „Verdienst“! Sie sieht nun mal aus, wie sie aussieht, und sie hat offenbar keinen IQ im zweistelligen Bereich. Aber that’s it! Sie hatte aufgrund der Besonderheit der Tat gar keine Chance einer gesteigerten Medienaufmerksamkeit zu entgehen. Andere Opfer haben diese Chance und nutzen sie - aus verständlichen Gründen - oft. Ob sie nicht auch glücklicher damit gewesen wäre, die Sache - was aber nun mal schon rein praktisch gar nicht möglich war - still und heimlich hinter sich zu lassen, und zur Normalität zurück zu kehren? Who knows?

Und darin liegt die Heuchelei der Opferbeweiner (in erster
Linie der männlichen, auch in diesem Thread). Sie sind sich
gar nicht dessen bewusst, dass sie Opfer kategorisieren in
´attraktiv´ und ´unattraktiv´ und ihr Interesse am Opfer von
diesem Kriterium abhängig machen.

Nein, hier kategorisiert eben keiner, sondern hier wird ausschließlich - und nichts anderes habe ich hier gelesen - genau die obige Erklärung dahingehend gegeben, dass eine solche Kategorisierung durch die Medien stattfindet.

Die Medienleute wissen das sehr gut: Sie entscheiden anhand
äußerlicher Kriterien, ob ein Opfer vermarktbar ist oder
nicht.
Optimalerweise ist ein mediengerechtes Opfer

  • jung

  • hübsch

  • sympathisch

Erfüllt es eines dieser Kriterien nicht, ist es nur noch ein
Fall für die letzte Seite. Fehlen alle diese Merkmale, kommt
kaum eine Randnotiz heraus.

Und was ändert erste oder letzte Seite an dem, was ein Opfer hat erleiden müssen? Gerade mal gar nichts! Und deshalb ist es mehr als nur schlechter Stil einem Opfer, dass ein „Glückstreffer“ für die Medien ist, vorzuwerfen, es habe im Vergleich der Rangliste anderer Opfer „nicht genug gelitten“, oder das erlittene Leid angesichts von Medienerfolgen in Abrede zu stellen, oder beides gegeneinader zu saldieren.

Gruß vom Wiz

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Hallo Ayse,

Es ist mir nicht wichtig gewesen. Es hilft mir auch nicht
weiter, wenn er bestraft wird. Er würde im schlimmsten Fall
für wenige Jahre ins Gefängnis gehen, wenn überhaupt nach so
langer Zeit.

Ja, das kann ich nachvollziehen, dass es dir nichts bringt, wenn er bestraft würde. Und dass du dir dieses Prozedere mit Anzeige, Staatsanwaltschaft, Verhandlung, Aussagen usw. nicht antun willst, versteh ich gut. Aber grade weil du so sehr als Kämpfernatur rüberkommst, hätt ich das doch irgendwie vermutet. Ich stell mir vor, dass man da evtl. auch immer den Gedanken hat, dass er das auch bei anderen gemacht hat. Dass man nicht die einzige ist und es schon deshalb gut ist, wenn alles rauskommt. Vielleicht trauen sich dann auch andere. Wobei ich mir aber auch vorstellen kann, dass du das einschätzen kannst, ob es noch andere Opfer gibt.

Meine Eltern sind mit meinem „Durchbrennen“ gut „bestraft“
gewesen.
Außdem bin ich eigentlich nicht eine nachtragende Person.
Ich versuche logisch zu sein, wie soll ich das jetzt
ausdrücken?
Beispiel (vielleicht nicht das Beste): Fällt mir ein Stein auf
den Kopf,versuche ich lieber die Wunde zu behandeln. Der Stein
ist nun mal gefallen und ich kann das nicht mehr ändern,
selbst wenn ich den Stein in Trümmer schlagen würde, ich hätte
die Wunde dennoch am Kopf.

Hm… Das kann ich nun kaum nachvollziehen. Als „Bestrafung“ hätte ich das eh nicht gesehen, von daher ist das kein Argumet, mit dem ich in dem Zusammenhang was anfangen kann, wenn du schreibst, dass sie mit deinem Durchbrennen genug bestraft sind. Ob das, was ich meine, was damit zu tun hat, nachtragend zu sein, weiß ich nicht so recht. Wenn ich versuche, das wieder mehr aus der Distanz zu betrachten, kommt es mir einfach falsch vor, dass diejenigen, die zu einem nicht geringen Teil Schuld daran haben, gar nichts davon wissen. Ich vermute allerdings aufgrund deiner Schilderungen, dass sie ihre Schuld gar nicht sehen würden und ihr Verhalten trotz allem als richtig ansehen würden. Wenn meine Einschätzung richtig ist, kann ich verstehen, dass du sie nicht damit konfrontieren willst, weil sie ja eh nix verstehen. Ich glaube, es ist fürchterlich schwer, wenn man jemandem berechtigte Vorwürfe macht und derjenige überhaupt kein Einsehen zeigt.

Wenn das der Grund ist, kann ich es verstehen. (Auch wenn ich glaube, dass ich selber in einer solchen Situation immer hin- und hergerissen wäre, weil mich der Gedanke, oder die Hoffnung, dass sie es ja vielleicht doch ein kleines bissschen einsehen würden, nicht loslassen würde.) Aber deine obige Begründung, dass du versuchst logisch zu sein, bzw. dein Steinbeispiel, kann ich nicht nachvollziehen. Der Stein ist kein Mensch, er hat dir nichts getan, er ist nicht schuld und es ist sinnlos auf ihn wütend zu sein. Da ist es klar sinnvoll, sich nur um die Wunde zu kümmern. Bist du auf deine Eltern tatsächlich so wenig wütend, wie auf einen Stein? (Oder war wirklich nur das Beispiel schlecht gewählt?) Oder versuchst du nur, auch in dieser Situation so zu handeln, als wären deine Eltern so „unschuldig“, wie ein Stein?

Ich glaube, ich habe einfach gelernt, die Wunden zu schließen
und weiter zu machen. So nach dem Motto: hingefallen?
Aufstehen, Staub von den Klamotten klopfen und weiter gehen.
Was soll ich auch sonst machen?

Ich denke schon, dass du sonst noch was machst. Du versuchst rauszufinden, warum du hingefallen bist und kämpfst dafür, dass es nicht nochmal passiert. Ja noch mehr, du setzt dich sogar dafür ein, dass nicht andere deshalb auch hinfallen. Du schließt nicht einfach die Wunden und machst weiter. Das zeigt sich doch grade in diesem Thread sehr deutlich, wo du deine Wunden ganz bewusst und willentlich immer wieder aufreißt, weil du weißt, dass es nicht gut geht, sie einfach so verschließen zu wollen.

Ich bin allerdings sicher, dass es nicht am Thema
Missbraucht liegt. Auch wenns blöd klingt, deine Geschichte
erinnert mich an die Art Romane, die mich schon immer
fasziniert haben: Romane über Menschen, die mit ihrer schweren
Vergangenheit auf eine bewundernswerte Art und Weise umgehen.
Da deine Geschichte echt ist, ist sie eben umso bewegender.

Ok, kann ich nicht nachvollziehen (nicht negativ gemeint),
akzeptiere ich aber!

Wäre wohl auch seltsam, wenn man als Betroffener so eine distanzierte Sichtweise, das mit einem Roman zu vergleichen, nachvollziehen könnte. Ich komm mir ja selber komisch, ja fast schäbig dabei vor. Aber ich denke eben, dass es irgendeinen Zusammehang gibt, warum ich früher schon immer so extrem mit Romanfiguren mitgefühlt habe und warum ich jetzt z. B. mit dir so mitfühle. Ich weiß nur nicht, welchen.

Ich verstehe; du lernst die Beweggründe der Menschen kennen.
So hab ich das auch immer gemacht.
Verstehe ich die Menschen, verstehe ich mich selbst.
Ging allerdings umgekehrt besser: Erst habe ich versucht mich
kennen zu lernen, danach war es einfacher die Menschen zu
verstehen!

Ja genau. Ich denke, bei mir war es auch eher dieser umgekehrte Weg. Erst nachdem ich mich besser kennengelernt habe, kann ich auch andere besser verstehen. Wahrscheinlich ist es aber immer beides. Ich versteh was von mir besser, dadurch versteh ich andere Menschen besser und dadurch versteh ich dann mich nochmal besser… usw.

Dafür brauchte ich aber eine Psychotherapie.

Was bei deiner Vergangenheit ja nicht verwunderlich ist. Bei mir hat eine kleine Auszeit im Kloster den Anstoß gegeben. :smile:

P.S.: ich kann wieder schlafen!!! :smile:
Hat ja nicht lang gedauert, bis ich wieder ok war!

Das freut mich. :smile: Danke für die Rückmeldung.

Liebe Grüße
M.

Hi,

wenn Frau Kampusch nun Geld dafür bekommt, im Fernsehen aufzutreten, warum soll sie es nicht tun? Und warum soll der Vater nicht von der Popularität was abbekommen und ebenfalls ein Buch schreiben?

Wer dort neidisch wird, ist vielleicht an Celebritis erkrankt und wäre gern selber populär.

Sicher zeigen die Medien selten die Realität, aber das Publikum will das ja so; und erwartet eine Inszenierung, um sich hinterher drüber aufzuregen.

Gruß
T.

Hallo M.,

Aber grade weil du so sehr als Kämpfernatur rüberkommst, hätt ich das doch irgendwie vermutet. Ich stell mir vor, dass man da evtl. auch immer den Gedanken hat, dass er das auch bei anderen gemacht hat. Dass man nicht die einzige ist und es schon deshalb gut ist, wenn alles rauskommt. Vielleicht trauen sich dann auch andere. Wobei ich mir aber auch vorstellen kann, dass du das einschätzen kannst, ob es noch andere Opfer gibt.

Ich habe dafür gesorgt (ich hoffe es inständig), dass er es sich zweimal überlegt, ob er das nochmal macht oder nicht.

Er hatte noch zwei Brüder. Mit dem jüngsten, der in meinem Alter war, habe ich mich sehr gut verstanden, dem hab ich einiges von den damaligen Vorfällen erzählt.
Er schnaubte vor Wut. Er wolle ihm „was auf die Fresse“ haun.
Was er wirklich getan hat weiß ich nicht. Danach ist er weggezogen.
Zu der gesamten Familie habe ich keinen Kontakt mehr. Ich hatte gehört, dass er in die Türkei zurück ist.

Ich habe mir schon Gedanken gemacht, ob ich ihn anzeige oder nicht.

Aber es ist einfach kompliziert.
Zeige ich ihn an, kommen meine Eltern ins Spiel. Zeige ich ihn nicht an, kommt er ungestraft davon, aber wie gesagt, keine Bestrafung wäre gerecht.
Ich habe ehrlich gesagt Angst vor der Lawine, die dann auf mich zu käme.
Wüsste ich nun sicher um alles, was nach einer Anzeige geschehen würde, dann würde ich es mir vielleicht nochmal überlegen.
Was ist, wenn mir keiner glaubt? Das war hier zum Teil schwierig zu schreiben, da man ja sieht, dass man als Opfer (ich möchte betonen, dass ich heute kein Opfer mehr bin) in Frage gestellt wird. Das ist leider immer noch ein Schlag ins Gesicht!

Was ist, wenn er anfängt mich zu bedrohen?
Kann ich dem überhaupt standhalten?
Wie alles den Fremden erzählen?
Ich fürchte, dass mir alles einfach zu viel wird!

Als „Bestrafung“ hätte ich das eh nicht gesehen, von daher ist das kein Argumet, mit dem ich in dem Zusammenhang was anfangen kann, wenn du schreibst, dass sie mit deinem Durchbrennen genug bestraft sind

Das kann ich erklären.
Für meine Eltern war es eine große Katastrophe, dass ich einfach verschwunden bin (ich habe einen Brief hinterlassen). Ihre Ehre ist beschmutzt (immer dieses Wort), so wie sie es zugelassen haben, dass ich beschmutzt wurde!!!
Das liegt wiederum in der Kultur begründet. Die ehrenvolle Tochter ist nicht wegen/mit einem Mann durchgebrannt, sie ist einfach so abgehauen.

Die sozialen Kontakte sind den Bach runter, ebenso wie meine, man spricht hinter vorgehaltener Hand über sie, ebenso wie über mich.
Im Gegensatz zu ihnen macht mir das alles nichts aus. Sie wird es bis an ihr Lebensende verfolgen. Ebenso wie mich der Missbrauch.

Das ist das einzige und letzte Mal, dass ich mich an jemandem gerächt habe.
Dabei ging es mir nicht um Rache, sondern um Befreiung! Weg von den Lügen, weg vom Maskentragen.
Im Endeffekt leiden sie immer noch darunter. Weiß ich von meinen Schwestern.

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr!!“ So verhält es sich leider auch mit meinen Eltern.

Meine Schwestern haben mit meiner Mutter gesprochen und ihr gesagt, was alles schief gelaufen ist (außer den Missbrauch). Sie hat alle anderen in ihrer Umgebung beschuldigt, aber hat bis heute kein Einsehen.
Die ändert keiner!!!

Es ist einfach kompliziert.
Ich bin froh, dass ich nicht mehr in der Umgebung meiner Eltern lebe.
So hatte ich eine echte Chance mich mit mir zu beschäftigen und zu verarbeiten.

Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich heute meinem Missbraucher begegnen würde.
Ich glaube ich würde ihm nicht mal ins Gesicht spucken!
Folgendes würde ich loswerden wollen: Du hast mich nicht gebrochen!! Ich bin hier und mir geht es gut. Ich habe ein tolles Leben. Ich hege keine negativen Gefühle. ICH BIN FREI!!!

Grüße
Ayse

aber auch nur vielleicht, sollte man, mit aller Vorsicht, mal die Möglichkeit ins Auge fassen, dass die Kampbusch das alles von vorn herein freiwillig auf sich genommen hat.

Dass sie also garnicht entführt wurde, sondern ganz freiwillig mitgegangen ist?

Weil sie ihrem Elternhaus entfliehen wollte, weil sie in Prikobil, oder wie der Kerl heißt, verliebt war? Weil sie ein relativ gutes Leben als mehr oder weniger geliebte „Ehefrau“ dem Leben wie sie es bis dahin kannte, deutlich vorzog.

Dass sie also garnicht fliehen wollte, sondern mit verheimlicht hat, weil sie wusste, dass das vor der Öffentlichkeit nicht ging.

Dass sie sich also garnicht missbraucht fühlte und ihr das erst, als sie aus ihrem Versteck kam, so richtig klar gemacht wurde?

Dann wäre es immerhin ein selbst gewähltes Dasein gewesen?

Missbrauch war es natürlich trotzdem, aber eben nicht so unter Zwang, wie es jetzt ausschließlich dargestellt wird.

Aber vielleicht fühlt sie selbst sich garnicht missbraucht?

Und das Stockholm-Syndrom ist hier völliger Quatsch.

Gruß, Nemo.

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Sie war zu dem Zeitpunkt ihrer Entführung ein zehn Jahre altes Kind!

Fassungslos

Billi

5 Like

Und das Stockholm-Syndrom ist hier völliger Quatsch.

Hi,

sagst Du aus welcher Berufung heraus?

Das sie erst 10 Jahre alt war, hast Du überlesen?

Welches Kind möchte nicht im Freien toben, ins Schwimmbad, auf einen Spielplatz etc.?

*Auch fassungslos*

Gruß
Tina

Hallo Ayse,

Zeige ich ihn an, kommen meine Eltern ins Spiel. Zeige ich ihn
nicht an, kommt er ungestraft davon, aber wie gesagt, keine
Bestrafung wäre gerecht.
Ich habe ehrlich gesagt Angst vor der Lawine, die dann auf
mich zu käme.

Das kann ich gut nachvollziehen. Und wenn du nicht das Gefühl hast, dass es dir was bringt (in dem Sinne, dass du z. B. besser damit abschließen kannst, oder was auch immer), kann ich mir vorstellen, dass man das besser nicht riskiert.

Wüsste ich nun sicher um alles, was nach einer Anzeige
geschehen würde, dann würde ich es mir vielleicht nochmal
überlegen.
Was ist, wenn mir keiner glaubt? Das war hier zum Teil
schwierig zu schreiben, da man ja sieht, dass man als Opfer
(ich möchte betonen, dass ich heute kein Opfer mehr bin) in
Frage gestellt wird. Das ist leider immer noch ein Schlag ins
Gesicht!

Diese Angst, dass einem keiner glaubt, ist etwas, dass ich nur schwer nachvollziehen kann. Das liegt aber wohl vor allem daran, dass ich da zu sehr von mir auf andere schließe. Wenn ich selber keinen Zweifel an solch einer Geschichte habe, kann ich nicht verstehen, warum jemand überhaupt zweifeln sollte. Und weil ich eben nicht verstehe, warum überhaupt jemand zweifeln sollte, versteh ich auch nicht, warum man Angst hat, dass es jemand bezweifelt. Ich kann eben auch diese Zweifel am Fall Kampusch überhaupt nicht nachvollziehen…

Was ist, wenn er anfängt mich zu bedrohen?
Kann ich dem überhaupt standhalten?
Wie alles den Fremden erzählen?
Ich fürchte, dass mir alles einfach zu viel wird!

Ja ich verstehe. Ich glaube, das stellt man sich aus der Entfernung manchmal zu einfach vor.

Als „Bestrafung“ hätte ich das eh nicht gesehen, von daher ist
das kein Argumet, mit dem ich in dem Zusammenhang was anfangen
kann, wenn du schreibst, dass sie mit deinem Durchbrennen
genug bestraft sind

Das kann ich erklären.
Für meine Eltern war es eine große Katastrophe, dass ich
einfach verschwunden bin (ich habe einen Brief hinterlassen).
Ihre Ehre ist beschmutzt (immer dieses Wort), so wie sie es
zugelassen haben, dass ich beschmutzt wurde!!!
Das liegt wiederum in der Kultur begründet. Die ehrenvolle
Tochter ist nicht wegen/mit einem Mann durchgebrannt, sie ist
einfach so abgehauen.

Die sozialen Kontakte sind den Bach runter, ebenso wie meine,
man spricht hinter vorgehaltener Hand über sie, ebenso wie
über mich.
Im Gegensatz zu ihnen macht mir das alles nichts aus. Sie wird
es bis an ihr Lebensende verfolgen. Ebenso wie mich der
Missbrauch.

Ich weiß nicht genau, ob du mich missverstanden hast… Ich verstehe schon, dass, dass dein Durchbrennen eine Art „Bestrafung“ für deine Eltern war. (Jetzt aufgrund deiner ausführlichen Erklärung noch besser.) Ich meinte, dass ich eine Konfrontation deiner Eltern mit deinem Missbrauch nicht als Strafe sehen würde. Deshalb taugt das Argument „Sie sind ja mit meinem Durchbrennen gestraft genug“, in meinen Augen nicht als Begründung, sie nicht damit zu konfrontieren.

Das ist das einzige und letzte Mal, dass ich mich an jemandem
gerächt habe.
Dabei ging es mir nicht um Rache, sondern um Befreiung! Weg
von den Lügen, weg vom Maskentragen.
Im Endeffekt leiden sie immer noch darunter. Weiß ich von
meinen Schwestern.

Ja, das kann ich gut verstehen, wie nötig diese Befreiung war. Ich kann mir aber vorstellen, dass die auch dann ziemlich nötig gewesen wäre, wenn der Missbrauch nicht stattgefunden hätte, oder?

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr!!“ So
verhält es sich leider auch mit meinen Eltern.

Meine Schwestern haben mit meiner Mutter gesprochen und ihr
gesagt, was alles schief gelaufen ist (außer den Missbrauch).
Sie hat alle anderen in ihrer Umgebung beschuldigt, aber hat
bis heute kein Einsehen.
Die ändert keiner!!!

Aber das tut saumäßig weh, oder? Oder siehst du das heute auch relativ gelassen?

Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich heute meinem
Missbraucher begegnen würde.
Ich glaube ich würde ihm nicht mal ins Gesicht spucken!
Folgendes würde ich loswerden wollen: Du hast mich nicht
gebrochen!! Ich bin hier und mir geht es gut. Ich habe ein
tolles Leben. Ich hege keine negativen Gefühle. ICH BIN FREI
!!!

Das klingt als Aussage erstmal total gut. Was dabei mitschwingt, ist der Gedanke, dass dein Peiniger bewusst dein Leben zerstören wollte und du ihm sagen willst, dass er das nicht geschafft hat. Dass er sein „Ziel“ quasi nicht erreicht hat. Erstmal die Frage: Seh ich das richtig? Ist es das, was du ihm damit sagen willst? Und wenn ja, bist du dir sicher, dass es sein Ziel war, dein Leben zu zerstören? Ich denke nämlich, dass das in vielen Missbrauchsfällen nicht der Fall ist. (Kann aber natürlich auch sein, dass ich mich täusche…)

Ein bisschen muss ich auch schmunzeln, bei den Worten, die du ihm sagen wollen würdest. Eigentlich widerspricht das ja dem, was du am Anfang gesagt hast, dass du immer noch darunter leidest, dass du immer noch keine „normale Frau“ bist… etc. Aber auch wenn es sehr widersprüchlich klingt, glaube ich nicht, dass es gelogen wäre, wenn du ihm das so sagen würdest. Auf eine fast schon paradoxe Art und Weise, ist beides wahr, oder?

Sonnige Grüße und danke, dass du immer noch antwortest. :smile:
M.

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Die Entführung von Natascha Kampusch war…
hi

…wochenlang, wenn nicht sogar monatelang in allen Medien in Österreich. Ich kann mich noch gut daran erinnern.

Dass sie also garnicht entführt wurde, sondern ganz freiwillig
mitgegangen ist?

Es gibt eine Zeugin, die gesehen hat, daß Natascha in einen weißen Kastenwagen gezerrt wurde. Strittig ist, ob es ein oder zwei Täter waren. Die Zeugin sprach immer von 2 Tätern, Natascha von 1.

Irgendwie fällt damit Deine Theorie zusammen, daß es sich um eine abgefeimte 10jährige gehandelt hat, die mit ihrem Liebhaber durchgebrannt ist.
Vorallem denkst Du ernsthaft, wenn die beiden so einen Plan entwickelt hätten, wären sie so doof gewesen auf offener Straße, wo es immer Zeugen geben kann, in ein Auto zu steigen und in die Freiheit zu fahren?

Dass sie also garnicht fliehen wollte, sondern mit
verheimlicht hat, weil sie wusste, dass das vor der
Öffentlichkeit nicht ging.

Sie war 10 und damals waren die Medien, Internet usw. nicht so präsent wie heute. Damals hat noch kaum jemand daran gedacht, wie dieses oder jenes in der Öffentlichkeit wirkt - und schon gar keine 10jährige

Und das Stockholm-Syndrom ist hier völliger Quatsch.

Ach? Und woher weißt Du das so sicher?

Gruß
Edith

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Hallo!

entschuldige, aber Du schriebst:

c) sogar ihre Flucht mitsamt dem öffentlichen Auftritt ein
gemeinsamer, lange vorbereiteter, Versuch von ihr und dem
Entführer gewesen, aus der Geschichte Kapital zu schlagen
.

In der Tat missverständlich von mir ausgedrückt. Gemeint war Flucht+Gang an die Öffentlichkeit ganz im allgemeinen, nicht in Bezug darauf, wie es dann abgelaufen ist.

Ich halte nur von den ganzen Verschwörungstheorien nichts.

Es kann doch gar keine „Verschwörungstheorie“ geben, solange sich offenbar nicht einmal die Experten sicher sind, welcher „Theorie“ sie Glauben schenken sollen.

Wir
sollten nicht vorverurteilen sondern abwarten, was die
Untersuchungen ergeben.

Ganz genau so ist es!

Gruß
Tyll

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Guten Abend in die Runde,

ich habe diese junge Frau in einer Sendung bei Günther Jauch gesehen.

Wie oft hat sie mit den Tränen gekämpft. Bei der Verdrängung hat sie ein ganz eigenes System entwickelt, der ganze Körper zuckt in noch nie vorher gesehenen Sequenzen.
Sie ist total verkrampft und aufs äusserste bemüht sich nichts anmerken zu lassen.

Sie wirkte auf mich so überaus verletzlich, ich hätte sie gerne in die Arme genommen um sie zu beschützen.
Was hat sie alles verloren…

LG aria

Hi,

… du gehörst auch zu diesen paranoia-geplagten Menschen, die
wirklich in allem eine Verschwörung sehen, oder?

Der Satz könnte vor allem an unsere Politiker gehen.

Nein, ich sehe nicht in allem eine Verschwörung. In diesem Falle schon. Ich bin ein Mensch, der angebotene Medienfakten hinterfragt, neue Informationen zusammenträgt und dann seien gesunden Menschenverstand einschaltet, der vielen abhanden gekommen ist.
Darauf bin ich stolz.

Apropos gesunder Menschenverstand: Wie erklärst Du Dir denn die rhetorische Gewandtheit nach 8 Jahren Kellerverlies und ohne Schule?

Gruß
Karin

Hallo Edith.

Es sollte in einem psychologischen Forum doch immer mal möglich sein, eine Hypothese aufzustellen, die einen etwas anderen Blickwinkel anbietet.

Man kennt Szenarien, wie ich sie angesprochen habe, ganz gut aus der Homosexuellen-Szene. Wobei ein gutgestellter erwachsener Schwuler sich einen minderjährigen Stricher ins Haus nimmt und ihm ein relativ gutes Leben, oft auch mit guten Zukunftsaussichten bietet, sofern er sich eben für sexuelle Dienste zur Verfügung stellt.

Diejenigen, die dieses Angebot annehmen, wissen, dass sie als Alternative eben nur das Leben zurück auf der Straße haben. Oft sind sie ihrem „Gönner“ sogar dankbar, auch noch als Erwachsene. Warum sollte das in einer Heterobeziehung nun so unmöglich sein?

Jedenfalls würde das einen anderen Blickwinkel auf das Verhalten der K. eröffnen.

Aber nein, die Emotionen wurden hier, gleich von Anfang an hoch gekocht und wer das Schicksal von Frau K. auch nur teilweise anzweifelt, der zweifelt an dem Leid und Elend von Millionen missbrauchter Frauen.

Und so kriegt man natürlich auch keine sachlichen Antworten, die ja für eine Diskussion von Nutzen wären, sondern höchstens emotionale, die nichts aussagen.

Ich habe ausdrücklich geschrieben, dass es auch dann, wenn meine Vermutung, -mehr war es nicht, zutreffen würde, Missbrauch war, aber nein, man liest in meinen Zeilen natürlich, dass ich der Kampusch Absicht und Durchtriebenheit unterstelle.

Das tue ich nicht. Ein zehnjähriges Kind ist, auch wenn es noch so verdorben erscheinen mag, ein Produkt seiner Umwelt und, wie es auch im Gesetz steht, vollkommen schuldunfähig.

Der Ausdruck „verdorben“ impliziert ja eigentlich, dass hier ein Charakter von aussen her zum Schlechten verändert wurde, auch wenn wir ihn heute meist anders auslegen.

Es gibt eine Zeugin, die gesehen hat, daß Natascha in einen
weißen Kastenwagen gezerrt wurde. Strittig ist, ob es ein oder
zwei Täter waren. Die Zeugin sprach immer von 2 Tätern,
Natascha von 1.

Irgendwie fällt damit Deine Theorie zusammen, daß es sich um
eine abgefeimte 10jährige gehandelt hat, die mit ihrem
Liebhaber durchgebrannt ist.

Wenn du lange genug suchst, wirst du, gerade in so einem prominenten Fall, immer Zeugen für irgendetwas finden.

Vorallem denkst Du ernsthaft, wenn die beiden so einen Plan
entwickelt hätten, wären sie so doof gewesen auf offener
Straße, wo es immer Zeugen geben kann, in ein Auto zu steigen
und in die Freiheit zu fahren?

Ist halt die Frage, ob es stimmt. Und man kann genausogut fragen, ob und warum ein Verbrecher den Mut findet, ein Kind auf offener Straße zu entführen.

Dass sie also garnicht fliehen wollte, sondern mit
verheimlicht hat, weil sie wusste, dass das vor der
Öffentlichkeit nicht ging.

Sie war 10 und damals waren die Medien, Internet usw. nicht so
präsent wie heute. Damals hat noch kaum jemand daran gedacht,
wie dieses oder jenes in der Öffentlichkeit wirkt - und schon
gar keine 10jährige

Sie natürlich nicht, aber eben der Täter.

Und das Stockholm-Syndrom ist hier völliger Quatsch.

Ach? Und woher weißt Du das so sicher?

Sicher weiß ich das nicht, aber das Stockholm-Syndrom impliziert m. W. dass jemand um einer akuten Bedrohung zu entgehen, sich unbewusst die Psyche des Täters zu eigen macht.

Kennt man schon lange, nicht nur aus den KZ, wo die Gepeinigten manchmal zu den ärgsten Peinigern wurden, sondern auch schon aus dem alten Rom.

Das scheint mir bei der K. einfach unzutreffend, obwohl es natürlich teilweise auch ähnliche Mechanismen gegeben hat.

Gruß, Nemo.

Hallo,

War es in der Familie so schlecht?
Laut Herrn Adamovich schon:
http://derstandard.at/1292462417623/Urteil-aufgehobe….

Die Berufe der Eltern:
Mutter, Brigitta Sirny: Schneiderin
Vater: Bäckermeister

Das Bild der Mutter im obengenannten Link, auf dem Weg in den Gerichtssaal, finde ich interessant: Sieht sehr nach Holywood aus:
Louis Vitton-Riesenbag, Sonnenbrille, Silber. Ihre Kleiderausstattung fürs Gericht hat einiges gekostet. Ich bin mir sicher, wir werden auch von ihr noch hören. Vielleicht legt sie noch ein Buch nach? Bestseller werden es alle!

Erscheint mir alles wie eine Doku-Soap, so ähnlich wie beim „Millionärs“-Ehepaar Geissen, die keine Millionäre sind oder das Dschungelcamp.
Die Menschen mögen das.

Gruß
Karin

Und das Stockholm-Syndrom ist hier völliger Quatsch.

sagst Du aus welcher Berufung heraus?

Ich würde, auch wenn es mir schon von zwei Päpsten erklärt wurde, wie das mit der Hölle ist, immer noch auch den Teufel danach fragen.

Das sie erst 10 Jahre alt war, hast Du überlesen?

Nein, natürlich nicht.
Ich habe, ich erwähnte es schon mal an anderer Stelle, als ich ungefähr 11 war, zwei Mädchen aus der Großstadt in dem Alter kennen gelernt, die uns dumpfer und verblüffter Dorfjugend von selbst anboten, uns für ein paar Pfennige zu zeigen, was sie unter ihrem Höschen hatten.

Ich habe vor ein paar Jahren, auf einer Wiese nahe einer Obdachlosen-Unterkunft ein Mädchen, etwa 9 Jahre alt, gefunden, das so unter Alkohol stand, dass sie noch nicht einmal mehr den anderen Kindern, die weg liefen, nach torkeln konnte, sondern nach zwei vergeblichen Versuchen, einfach auf dem Rücken liegen blieb.

Es gibt, das weiß ich aus sicherer Quelle, zehnjährige Mädchen, die, lass es mich drastisch ausdrücken, rauchen, saufen und huren.

Die jüngste Mutter Deutschlands ist 12 und die kommt aus ganz normalem Hause und war, soweit berichtet wird, lediglich naiv.

Natürlich gebe ich diesen Kindern keine Schuld an ihrem Verhalten, sie sind ein Produkt ihres Umfeldes und Schuld sind wahrscheinlich wir alle, die wie nichts dagegen unternehmen, dass Kinder auch im an sich reichen Deutschland immer noch in so einem Umfeld aufwachsen müssen.

Und ich will auch beileibe nicht behaupten, dass die Kambusch nun zu diesem Milieu gehörte. Aber dass sie das Dasein mit und bei ihrem Entführer einem eventuell noch weit schlechteren Dasein vorzog, erscheint mir immerhin möglich. Missbrauch war es natürlich trotzdem und von einer Schuld ihrerseits kann keine Rede sein, aber das schrieb ich, für die, die lesen können, schon oben.

Welches Kind möchte nicht im Freien toben, ins Schwimmbad, auf
einen Spielplatz etc.?

Keins! Aber vielleicht solltest du mal ins Auge fassen, dass es auch bei uns massenhaft Kinder gibt, die diese Alternative von vorn herein nicht haben.

*Auch fassungslos*

Na ja, jetzt hab ich dich vermutlich noch mehr geschockt.

Gruß, Nemo.

Fassen wir zusammen: Du hast nicht den Hauch einer Ahnung von der Materie, und selbst bei der Lektüre der Zeitung mit den großen Buchstaben, derer du dich gerne brüstest, sind nicht allzu viele Informationen zu dem konkreten Fall hängen geblieben.

Da aber die Sache irgendwie in den Bereich Beziehungen fällt, deren profunder Kenner du zu sein meinst, fühlst du dich wieder einmal berufen, hier dein sattsam bekanntes krudes Frauenbild und auf keinerlei Fakten basierende Theorien auszubreiten und mit deiner geballten Expertise die Einwendungen etwaiger selbst Betroffener wegzuwischen.

Schließlich schreibst du hier ja zur Unterhaltung, und wer sind wir schon, dass wir dir dein Hobby missgönnen dürften…

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immer mal möglich
Du schreibst unten:

Es sollte in einem psychologischen Forum doch immer mal möglich sein, eine Hypothese aufzustellen, die einen etwas anderen Blickwinkel anbietet.

Folgendes auch mal aus einem anderen Blickwinkel:

  1. Ich glaube nicht, daß dieses Brett dazu da ist, angesichts eines Falles von Mißbrauch an einem 10jährigen Mädchen einigen älteren Herrn Gelegenheit zu bieten, aus ihren Phantasien über eine mögliche eigene Initiative des Opfers oder dessen Kooperation mit dem Täter ein Storyboard zu publizieren.

  2. Weder die Psychologie, noch irgendeine Psychotherapie, noch erst recht die operative Fallanalyse der Kriminalistik kennt diese Arbeitsmethode, unklare Details von sekundären und tertiären Hörensagen und Lücken in der Sachverhaltsrekonstruktion durch bloße Phantasien zu füllen, um damit das noch Unaufgeklärte dem Niveau der eigenen kognitiven Potenzen anzupassen und sie dem eigenen Sensationsbedürfnis zum Fraß vorzuwerfen.

  3. Es ist in diesem Thread nach der Mentalität von sadistischen Lästermäulern gefragt worden und nicht nach einem Hobby-Profiling des Opfers, zumal von Personen, die in dieser Materie nicht den leisesten Hauch einer Ahnung haben. Sehr wohl aber einen deutungswerten Vorrat an Phantasien und Motivationen.

  4. Anläßlich der Fragestellung haben sich einige Frauen mit bewundernswertem Mut, unmißverständlicher Deutlichkeit und brillanter Transparenz selbst über ihre Mißbrauchserfahrungen geoutet. Überdies ist kaum ein Beispiel von Kindesmißbrauch bekannt geworden, bei dem das Opfer, sei es unmittelbar oder irgendwann später, nicht zusätzlich mit der Unglaubwürdigkeits-Unterstellung oder gar mit dem „du bist selbst schuld“-Vorwurf traktiert wurde. Dies zusammen stellt in diesem Thread eine dialogische Situation her, in der Spekulationen der genannten Art sich der Gefahr aussetzen, als verbaler Mißbrauch gewertet zu werten.

  5. In der Brettbeschreibung steht:
    „Von den Antwortern auf solche persönlichen Anliegen wird ein besonderes Maß an Sensibilität und Respekt erwartet.“
    Beides liegt in der „Hypothesenbildung“ von dir und einigen anderen nicht vor. Soviel zur Brettkompatibilität deines Beitrags.

Metapher

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