Verbesserung des Lebens
Hallo!
Offenbar entsprechen beide philosophischen Denk-Ansätze einer unbestreitbaren Wahrheit, denn die reale Wirklichkeit kann sowohl objektiv als auch subjektiv philosophisch interpretiert werden. Wenn Metzinger von einer neuen Theorie der Subjektivität ausgeht, die nach seiner Vorstellung unser Bild vom Menschen grundlegend verändern wird, so berücksichtigt er in seiner neuen Selbstmodell-Theorie vor allem auch die neuesten empirisch belegten Erkenntnisse der Neurowissenschaften, der Kognitionspsychologie und der Biologie (daraus abgeleitet auch eine „Neuro-Ethik“), denn so märchenhaft, wie früher Philosophen weitgehend ungeachtet der realen Wirklichkeit ihre subjektiven Ideale konstruierten, ist die heutige Gegenwartsphilosophie nicht mehr, von den tradierten Ausnahmen mal abgesehen. Menschliche Gehirne sind sowohl objektiv als auch subjektiv existent.
Subjektivität ist nach Metzinger ene Illusion, das heißt sie ist nicht wirklich wahr, sondern nur konstruiert zum Zwecke des Überlebens in Beziehung zum biologischen System. Auf der anderen Seite widerspricht diese Sichtweise aber auch der Tatsache, dass biologische Bedürfnisse aus der Subjektivität der ganzen Spezies herrühren, um aus diesem Motiv heraus die objektive Welt zu konstruieren, so dass Häuser, Brücken, Autos, Schiffe, Flugzeuge, Raketen, Internet, Computer und Roboter etc. nicht schon objektiv vorhandene Objekte sind, die es fertig in der Außenwelt zu erforschen gilt, sondern es sind subjektive Konstruktionen, die sich durch die weitere Evolution zu immer noch genialeren Erfindungen entwickeln.
In diesem menschlichen Erfindungsreichtum ist kein Ende absehbar. Die Zukunft wird sehr wahrscheinlich in die von Metzinger vertretene Richtung verlaufen, dass der Mensch mit seiner subjektiven Gedankenkraft die auf seine Bedürfnisse hin weiter entwickelten genialen Maschinen, wie z. B. Computer, Roboter etc. steuert, was bereits in Anfängen möglich ist. Diese neue Richtung wird u. a. auch die Medizin revolutionieren. Diese philosophische Sichtweise widerspricht einem naiven Realismus, wonach das Wissen (von einem planenden Gott geschaffen) bereits fix und fertig draußen in der Welt ist, um es objektiv zu erforschen.
Man kann auch, wie Metzinger, die Subjektivität in „objektive“ Begriffe fassen, wodurch er eine neue Gegenposition vertritt, in der Diskussion um „Qualia“ von Thomas Nagel und anderen.
Schöne Grüße