Oettinger, wie gut ist unser Englisch

Hallo,

aber selbst in der fraenkischen Landbaeckerei und in der Kaffeisdiele haben die Leute genug Englisch verstanden, um zu kapieren, was sie wollten und konnten genug Englisch sprechen (wenn auch mit :schlechtem Akzent) um ihnen den korrekten Preis zu nennen und danke zu sagen. Versucht das selbe mal in Frankreich oder Spanien!

Das liegt meiner Meinung nach nicht an den mangelnden Sprachkenntnissen sondern an kulturellen Eigenheiten. Franzosen unter 40 haben Englischkenntnisse, die einem Vergleich mit gleichaltrigen Deutschen durchaus standhalten. Anders sieht es mit der Bereitschaft aus, diese Kenntnisse anzuwenden. Während der fränkische Bäcker ganz happy ist, endlich mal mit seinem Englisch zu glänzen, steht der französische Kellner auf dem Standpunkt, der deutsche Gast möge sich doch wenigstens soviel Französisch aneignen, dass er einen Kaffee bestellen kann.

Nicht mal im Touristenbuero in Paris wird Englisch gesprochen!

Das mag ja auf einzele Mitarbeiter zutreffen. Die können dann aber vielleicht Spanisch, Japanisch oder Chinesisch oder sogar Deutsch. Aber in dieser Pauschalität halte ich das für eine Legende.

Grüße
Rainer

Das ist der falsche Grund. In diesen Ländern werden als
Fremdsprachen in erster Linie romanische Sprachen gelernt,
weil die naturgemäß leichter fallen (in Wortschatz, Grammatik,
Wendungen und Aussprache). DESHALB wird dort Englisch als
Fremdsprache seltener gewählt.

Wie schon gesagt hat Sprachenkompetenz nichts mit der Schule
zu tun. Ein türkischer Bauer und Analphabet, der täglich den
Touristen Souvernirs verkauft, kann besser Englisch und
Deutsch und Französisch als so mancher deutsche
Hochschulstudent. Er kann zwar die Regeln zum if-Satz nicht
aufsagen, aber er spricht.

Den tuerkischen Bauer will ich sehen.

Ja eben, weil für sie Englisch als ebenfalls germanische
Sprache leichter ist.

Entschuldige schon, aber das ist totaler Humbug. Jeder Mensch
ist als Mensch fähig JEDE beliebige Sprache zu erlernen. Was
dazu nötig ist ist aber keine Schulbank sondern 1. die
tägliche Konfrontation mit dieser Sprache und 2. die
Motivation sie verstehen zu wollen/müssen. Außer bei der
Muttersprache und Auswanderern findet dieser Fall überall dort
statt, wo die Menschen gezwungen sind, Film und Fernsehen im
Original zu konsumieren. Und oh Wunder, dort kann man
Englisch.

Das ist kein Humbug. Es hat ja niemand gesagt, dass man diese Sprachen gar nicht erlernen kann, nur, dass es leichter ist, eine Sprache der gleichen Sprachfamilie zu lernen als die einer voellig anderen.

Denen hört man dann ihr Alemannisch immer an,
egal in welcher Sprache sie zu parlieren versuchen.

Akzente sind etwas völlig Natürliches. Was ist dagegen
einzuwenden?

Aber dieses „halt“ ist die Rache
des Südens: Der Norden plappert es nach. :smile:

Grins. Naja wenn alle Deutschen ORF schauen würden und die
Österreicher alle Filme synchronisieren würden, dann würden
die Deutschen servus sagen.

Ich bin Deutsche und ich sag Servus. Allerdings nicht, weil ich ORF schaue, sondern weil man das bei uns so sagt. Die sueddeutschen Dialekte sind dem Oesterreichischen weitaus naeher als den norddeutschen Dialekten. Und wenn du durch Bayern laeufst, wirst du oefters Leute finden, die wissen, was ein Paradeiser ist. Probier das mal in Hessen :smiley:.
LG, Sarah

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ot
Hallo,

on topic: kann ich das meiste, was du in verschiedenen Postings schreibst unterschreiben, unsere Erfahrungen scheinen ähnlich zu sein.

off topic: lass die Schüler Deutsch mit schottischem Akzent sprechen -dann klappt das auch mit dem CH :smile:)))

Gruß
Elke

Hallo!

aber selbst in der fraenkischen Landbaeckerei und in der Kaffeisdiele haben die Leute genug Englisch verstanden, um zu kapieren, was sie wollten und konnten genug Englisch sprechen (wenn auch mit :schlechtem Akzent) um ihnen den korrekten Preis zu nennen und danke zu sagen. Versucht das selbe mal in Frankreich oder Spanien!

Das liegt meiner Meinung nach nicht an den mangelnden
Sprachkenntnissen sondern an kulturellen Eigenheiten.
Franzosen unter 40 haben Englischkenntnisse, die einem
Vergleich mit gleichaltrigen Deutschen durchaus standhalten.

Das stimmt definitiv nicht. Die Franzoesin, mit der ich zusammenwohne, ist im 6. Semester im Bachelor in Englisch und hat, als sie herkam, selten einen graden Satz rausgebracht. Sie versteht auch jetzt noch nicht genug, um problemlos fernzusehen, zu allem brauchen wir Untertitel, damit sie mitkommt. Und wenn man schon fast 5 Monate permanent in einem englischsprachigen Land gelebt hat, ist das doch recht wenig. Eine Freundin von mir, die zur Zeit in Frankreich teaching assistant ist, berichtet, dass teilweise nicht einmal die Lehrer fliessend Deutsch bzw. Englisch koennen. Und die Franzoesin selber bestaetigt das.

Anders sieht es mit der Bereitschaft aus, diese Kenntnisse
anzuwenden. Während der fränkische Bäcker ganz happy ist,
endlich mal mit seinem Englisch zu glänzen, steht der
französische Kellner auf dem Standpunkt, der deutsche Gast
möge sich doch wenigstens soviel Französisch aneignen, dass er
einen Kaffee bestellen kann.

Das mit der Bereitschaft stimmt allerdings. Wenn man einen Satz auf Franzoesisch hingestottert hat, werden sie sichtlich williger, es auch mal mit Englisch zu versuchen. Gut ist das Englisch aber dann trotzdem noch nicht.

Nicht mal im Touristenbuero in Paris wird Englisch gesprochen!

Das mag ja auf einzele Mitarbeiter zutreffen. Die können dann
aber vielleicht Spanisch, Japanisch oder Chinesisch oder sogar
Deutsch. Aber in dieser Pauschalität halte ich das für eine
Legende.

Gut, ich hab nachgefragt, ob jemand Deutsch spricht, sie haben gesagt nein. Ich hab nachgefragt ob jemand Englisch spricht und sie haben gemeint, dass der grad frei hat…

LG, Sarah

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Hallo!

off topic: lass die Schüler Deutsch mit schottischem Akzent
sprechen -dann klappt das auch mit dem CH :smile:)))

Das hab ich schon mal mit dem r versucht, weil die Schotten das ja so schoen rollen, da hats aber nicht hingehauen… Aber ich kanns ja nochmal probieren :smile:.
LG, Sarah

Loch Ness,ye kenn!
:wink:
Elke

Entschuldige schon, aber das ist totaler Humbug.
Jeder Mensch
ist als Mensch fähig JEDE beliebige Sprache zu erlernen.

Bestreite ich das denn? Behauptest du denn, dass allen Menschen alle Fremdsprachen gleich leicht oder schwer fallen unabhängig von ihrer Muttersprache? DAS wäre Humbug.

Denen hört man dann ihr Alemannisch immer an,
egal in welcher Sprache sie zu parlieren versuchen.

Akzente sind etwas völlig Natürliches. Was ist dagegen
einzuwenden?

Hätte ich den Satire-Smiling tippen sollen oder kennst du die entsprechende BW-Werbung nicht?

Grins. Naja wenn alle Deutschen ORF schauen würden und die
Österreicher alle Filme synchronisieren würden, dann würden
die Deutschen servus sagen.

Fahr halt mal kurz nach Norden über die Grenze und hör zu, was die Leute sagen.
Gruß!
Hannes

leicht ot: Dialekt und Dolmetschen
Hallo,

zum Dialekt:
Ich finde es schrecklich, dass viele Politiker selbst in öffentlichen Reden nicht dazu fähig sind, ohne eine stark dialektal gefärbte Aussprache Standarddeutsch zu sprechen. Ich habe den Eindruck, dass die Standardaussprache besonders den süddeutschen Politikern schwerfällt.

zu Dialekt und Dolmetschen:
Vor einiger Zeit habe ich einen Bericht von EU-Dolmetschern gelesen, die die Schwierigkeiten ihres Berufs beschrieben.
Eine der Schwierigkeiten war, dass es selbst in EU-Konferenzen Politiker aller Länder gibt, die ihre Muttersprache mit starker Dialektfärbung sprechen. Es ist sehr nervenaufreibend für die armen Damen und Herren, solch eine Rede zu dolmetschen.
Aber sie haben einen Trick: wenn sie ein Wort nicht verstehen nehmen sie eins, dass sinngemäß passen müsste. Wenn ein Politiker spricht, hört sein Publikum ohnehin nicht immer genau zu.

Grüße
Pit

habe die Ehre

Fahr halt mal kurz nach Norden über die Grenze und hör zu, was die Leute sagen.

auch in Bayern benutzt man (leider) dieses unsägliche lecker und stößt immer öfter den wiederlichen Preußenjodler namens tchühüss aus

servus
MG

Hallo auch! :smile:

nochmals

Guten Morgen

Ich stimme aber mit Stephan ueberein, so banal ist der grund
gar nicht, der effekt des fernsehers ist nehmlich nicht so
offensichtlich wie scheinen mag. Hir in portugal zum beispiel
ist es genauso wie in den Niederlande oder in Skandinavien,
die meisten serien/filme werden in original sprache gesendet
(Englisch hauptsaechlich), die englisch kenntnisse der
portugiesen sind jedoch nicht proportional! Ich muss schon
sagen das der schnitt in portugal ziemlich
unterdurchschnittlich ist.

Tja aber auch von Portugal war hier nicht die Rede :wink:

Aber auch von Holland und Skandinavien nicht! Die beispiele hast du gegeben um den „banalen“ grund der besseren englischkenntnisse jener länder zu berechtvertigen. In Chrissies urspruengliche frage wurde ja sogar von Frankreich, Spanien und Italien gescrieben!

Ich wage mal zu behaupten dass die schulische Ausbildung in
Skandinavien, Holland, Deutschland und Österreich qualitativ
vergleichbar sind (wobei ich aber doch Vorteile in
Skandinavien/Holland sehe). Bei Portugal ist das sicher nicht
der Fall

Stimmt schon!

und ausländische FIlme alleine reichen sicher nicht
aus.

Genau meine meinung, wobei du dich also wiedersprichst! Nich ganz so banal wie ich ja schon geschrieben hatte!

Also nochmals: die Frage war ob man in Skandinavien/Holland in
der Regel besser Englisch können als Deutsche.

Nö.

Dass sie es
perfekt können wurde nie behauptet.

Ich bestimmt nicht!

Daher nochmals meine Antwort: Ja, im Schnitt können
Skandinavier/Holländer besser Englisch,

An die frage „Wie gut ist unser [der deutschen ihr] englisch?“

aber das liegt weniger
am Schulsystem sondern eher daran dass sie im täglichen Leben
ständig mit der englischen Sprache konfrontiert werden.

Darauf das am schulsystem nicht viel daran liegt werde ich jetzt mal nicht wetten.

Ich selbst schaue viele Filme und Serien auf Englisch an und
der Lerneffekt ist zumindest bei mir klar erkennbar :smile:

Vieleicht weil du daraus dein ganz eigenes „lernsystem“ gemacht hast.

Gruss,
Pedro.

Kalten Gruß ins „warme“ Portugal,
Christoph

So warm isses hir nicht! Aber dise sonne schent schin wieder! :smile:
Gruss auch

Pedro.

Hallo,

zu Dialekt und Dolmetschen:

Nun bin ich kein Dolmetscher, sondern Übersetzer, aber habe gelegentlich als solcher fungiert.
Und habe festgestellt, je mehr ich im Stress beim Dolmetschen bin (hauptsächlich durch Geschwindigkeit) je eher übersetzte ich nicht ins Standarddeutsche, sondern in den Dialekt.
Vielleicht sind Politiker ja einfach nur immer gestresst?

Gruß
Elke

Den tuerkischen Bauer will ich sehen.

Fahr in die Türkei. Jeder Marktschreier kann dort besser Englisch als die Abiturienten/Maturanten hierzulande. :smile:

Es hat ja niemand gesagt, dass man diese
Sprachen gar nicht erlernen kann, nur, dass es leichter ist,
eine Sprache der gleichen Sprachfamilie zu lernen als die
einer voellig anderen.

Ich halte das für Blödsinn, aus eigener Erfahrung, aber selbst wenn es so wäre, müßten dann nicht grade die Deutschen perfektest Englisch können, wo Deutsch doch mit Englisch näher verwandt ist als zum Beispiel Hindi, Schwedisch und Ungarisch?

Grüße Bellawa.

Behauptest du denn, dass allen
Menschen alle Fremdsprachen gleich leicht oder schwer fallen
unabhängig von ihrer Muttersprache?

Ja, natürlich. Die Unterschiede zwischen einzelnene Menschen (Begabung, Interesse, Motivation) und einzelnen Situationen (Schulbank vs. reales Leben) halte ich für gravierender als der Unterschied zwischen zwei Sprachen. Soll heißen: Du lernst Albanisch in Albanien leichter und schneller als Englisch in einer deutschen Schule.

Hätte ich den Satire-Smiling tippen sollen oder kennst du die
entsprechende BW-Werbung nicht?

Was ist BW? Und nein, die Werbung kenne ich nicht, ich habe keinen Fernseher.

Grüße Bellawa.

BW Baden-Württemberg

„Wir können alles. Außer Hochdeutsch“

Hallo pedrator,

das schlechte Englisch in Lisboa ist mir auch aufgefallen.

Absolute Katastrophe war Sizilien. Da wurde der halbe Ort zusammen getrommelt, Englisch absolut Null. Aus einem Radebrech aus deutschen und italienischen Wortfetzen haben wir die gewünschte Auskunft doch noch halbwegs erlangt. Anderorts wurde jedoch gut verständliches Englisch gesprochen.

Die schulische Grundausbildung scheint, zumindest was die Breite angeht, überall in EU unterschiedlich zu sein.

Grüße
Chrissie

Servus

Ich sehe schon wo dein Fehler liegt: Ich habe nicht auf das erste Posting von Chrissie geantwortet, sondern auf ein anderes von ihr mit dem sie wiederum auf ein Posting von Ventrue antwortet. Ich bezog mich also auf das da: /t/oettinger-wie-gut-ist-unser-englisch/5690233/3

Hier geht es nur um Holland und Skandinavien und wie gut sie Englisch können. Wenn du von einem ganz anderen Posting ausgehst können wir uns ja nicht treffen :smile:

Lg
Christoph

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und wie gut sind die Engländer in Fremdsprachen???

Hier fällt es halt mehr auf, weil wir die Sprachen alle lernen müssen.
Würde man ein paar Millionen Engländer Französisch lernen lassen, würde sich ein Großteil auch einen Ast abbrechen.

In anderen Ländern kommt es mir so vor, als wenn viele Menschen einfach reden wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.

In Deutschland dominiert stark die grammatische Korrektheit, was zu Hemmungen führen kann (es muss unbedingt richtig sein, sonst bekomm ich einen auf den Deckel).

Habt ihr mal Franzosen Englisch sprechen hören?

Also, ich glaube nicht, daß sich viele native Speaker die Mühe
machen würden, dieses Gestammel anzuhören, geschweige denn
versuchen, zu verstehen, was er damit jetzt genau ausdrücken
will.

Hallo!

In dem Punkt irrst du dich aber gewaltig. In den letzten Tagen lief irgendwo im Fernsehen (ich habe vergessen wo) ein Beitrag, in dem Reporter ganz gezielt Muttersprachlern dieses Video gezeigt haben und gefragt haben, was die Leute davon halten.

Die meisten meinten, Öttinger würde sich ja recht gut ausdrücken, nur sein Akzent wäre etwas heftig. Sie haben ihn aber größtenteils ganz gut verstanden. Ich hatte dabei den Eindruck, dass diese Leute insgeheim ihre eigenen Fremdsprachenkenntnisse mit diesen Video verglichen, dabei schlecht abschnitten und sich deshalb lobend äußerten.

Ich vermute, die Durchschnitts-Briten sind heilfroh, dass alle Welt sich die Mühe macht, sie zu verstehen und sie selbst gänzlich ohne Fremdsprachen-Paukerei überall gut durchzukommen. Sie wissen ziemlich genau, wieviel Arbeit es für sie wäre, müssten sie selbst Fremdsprachen hinreichend gut lernen.

Ein ganz anderer Punkt ist aber in meinen Augen, dass das Öttinger-Englisch vermutlich gar nicht von ihm selbst stammt, sondern aus der Feder eines Übersetzters und er es nur abgelesen hat. Spätestens in einem echten Dialog wird er so richtig unangenehm auffallen :wink:. Denn einen übersetzten Text in dieser Qualität abzulesen - das schafft man schon im 2. Lernjahr.

Gruß

Anne

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BW Baden-Württemberg

„Wir können alles. Außer Hochdeutsch“

Kannte ich nicht, aber sehr guter Spruch.

Grüße Bellawa.

Huch! Habe ich mich also vertahn! :S