Prostitution - welche Studien gibt es über Freier?

vermutlich keine …
Moin, Jasper,

… zumindest keine brauchbaren. Stellen wir uns doch mal das Umfeld der Befragung vor: Ein Freier wird von einem Interviewer mit Laptop in der Herbertstraße angequatscht, was ihn in den Puff treibt. Dabei soll er über seine Persönlichkeit Auskunft geben, vielleicht genügt aber auch die Einschätzung des Befragers. Müssen wir das Szenario noch weiter ausmalen?

Männer gehen grundsätzlich nicht in den Puff, wenn beim Gespräch Frauen dabei sind. Männer gehen grundsätzlich in den Puff, wenn sie unter sich sind, egal, ob sie es wirklich tun oder nicht.

Gruß Ralf

Solange die Ausdrücke „Nutte“ oder „Hure“, etc. eine persönliche Beleidigung darstellen und nicht einfach eine Berufsbezeichnung, muß über angebliche „gesellschaftliche Akzeptanz“, „soziale Wertigkeit“ und vorgebliche „Legalisierung“ wohl kaum „diskutiert“ werden.
Und da sich derartige „moralische Ansichten“ nicht durch Gesetzestexte, sondern nur langsam und im Zuge einer „Veränderung gesellschaftlicher Sichtweisen“ korrigieren lassen, ist Deine „Empörung“ hier nicht angebracht.
Übrigens entspringt auch das von Dir angeschnittene Problem der „Zwangsprostitution“ genau dieser bigotten, pseudomoralischen und verlogenen Einstellung der „Gesellschaft“ zum Thema Prostitution (und Geschlechtlichkeit, bzw. Sex im allgemeinen), denn ohne diese „gesellschaftliche Einstellung“ gäbe es dieses Problem gar nicht (oder kennt jemand einen „Zwangstischler“, „Zwangspsychiater“ oder „Zwangsgastwirt“ ?)…

Gruß
nicolai

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Hallo paran,

Ich würde sagen: Männer haben weniger Problem damit, Sex zu
kaufen, als Frauen.

Oder anders ausgedrückt:
Frauen haben es weniger nötig dafür zu bezahlen, weil sich fast immer schnell jemand männliches findet, der sich zu den Konditionen drauf einlässt.

Männer kaufen Sex rel. unabhängig von
ihrer gesellschaftlichen Position, sofern sie das nötige
Kleingeld dazu haben. Hatz-4-Empfänger also eher seltener weil
sie es sich nicht leisten können.

Das glaube ich auch.

Ist wohl eher eine Frage des Einkommens und der Einstellung
als von Schönheit, Alter oder Charakter.

Definitiv. Vor allem der Einstellung.

Skrupellose Männer finden nichts daran, eine Frau zu pimpern,
die das nur für Geld macht.

Diese Männer sind weniger verlogen wie welche die einer Frau vormachen es ginge ihnen um mehr, wenn ihnen doch echt nur darum geht.

Was wenn ich das Verlangen nicht im Herzen verspüre sondern im Becken?
Warum dann nicht den klaren unkomplizierten Deal.

Mir fehlt zwar die Erfahrung mit so was, aber ich denke ich wäre genauso „skrupellos“.

Deine Wertung „skrupellos“ find ich einfach daneben.

M.E. kann es einem vor sich selbst nur peinlich sein, sich Sex
kaufen zu müssen, selbst wenn man alt, häßlich und behindert
ist - auch da hat man Chancen, nicht nur unter seinesgleichen.

Mir wäre es nicht peinlich.
Peinlich finde ich es, einer Frau irgendwo sonst was vor zu heucheln, nur um zum Ziel zu kommen.
Deine Form von Überhöhung von Beziehung zum sexuellen Lustgewinn ist eher eines der Probleme in deinem Kopf.

Aber das kostet Zeit und emotionalen Mut. Oder wenns eben
garnicht geht, einsehen der Position. Kostet auch Mut.

Meinst du das findet bei diesen Leuten in Beziehung nicht statt, wenn es um Herz und Geist geht?
Und denkst du das eine schliesst das andere aus?

Und genau das haben die Geldmachos, die sich Prostituierte
kaufen, nicht. Die halten sich für wer weiß was und wollen nur
konsumieren, alles und jede. Nach dem Motto: ich bin so reich,
ich bin so mächtig, so toll, ich kann alles haben.

Und wollen es in dem Moment auch nicht

Mut sehe ich dort nicht.

Ich auch nicht.

Mut aber kommt bei Frauen gut an. Ergo müssen diese unmutigen
Erfolgsmenschen sich ihren Frauenbonus erkaufen um sich wie
richtige Sieger fühlen zu können.

Klischee.
Frauen kommt es auf so viel mehr an.

Schlimm ist, dass man sehr viele, sehr mächtige Männer nur per
Stimmulierung ihres „Würmlings“ zu allem möglichen überreden
kann.

Auschweifendes Klischee

Menschen, die so leicht zu beeinflussen sind, sollten keine
Macht haben. Das kann nicht gut gehen.

Aha…

Gruss HighQ

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Dass es häufig, zur Zeit noch zu häufig, so sein mag, will ich
ja nicht einmal leugnen, aber das liegt eben auch daran, dass
man Prostitution verteufelt und ablehnt und zum Verbrechen
macht.

Für mich findet die größte gesellschaftliche Ächtung von Prostituierten von den Männern statt, die sich selbst „gerne die Hörner“ bei einer abstoßen, es aber völlig indiskutabel finden, auch nur mit einer befreundet zu sein, geschweige denn sich mit einer zu verpartnern oder zu heiraten.

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Moin,

Sicherlich gibt es unter den Freiern Männer, die aus den von
dir angeführten Gründen keine „anständige“ Frau kriegen.
Die Mehrheit ist es auf keinen Fall. Das sind ganz normale
Durchschnittsmänner. Häufig Ehemänner, die sich den Wunsch
nach einer jungen, hübschen Frau erfüllen wollen.

Ja, das kam mir auch sofort in den Sinn.
Ergänzend zu deinem Post:
Prostituierte haben schlicht einen Ort zum Vögeln. Wohin soll man denn als Ehemann mit der aufgerissenen Nicht-Prostituierten? Nach Hause geht ja nicht, schon allein aus Diskretionsgründen. Nicht, dass noch die Nachbarn was sehen oder der ONS dann weiß, wo man wohnt. („Eine verhängnisvolle Affäre“ lässt grüßen…) :wink:
Und außerdem muss man eventuell schon früh wieder daheim sein, damit die Ehefrau nichts merkt.
Insofern denke ich auch, dass ein wichtiger Kundenstamm von Prostituierten schlicht und ergreifend Ehemänner sind, bei denen zu Hause die Luft raus ist. Und die gibt’s ja in hübsch und in hässlich… :smile:

Grüße!

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na wenn 1,2mio leute den dienst pro tag in anspruch nehmen, dann können das gar nicht so viele schleimige gestalten sein :wink: die würde man ja dann überall sehen.

ob jemand den beruf wählen soll? ich würde niemand raten bäcker oder metzger zu werden weil es knochenjobs sind, auch wäre maurer oder putzfrau keine empfehlung von mir.

hier wird auch gern komplette schwarz und weiss gemalt, es gibt nachweisslich damen, die den job gern machen und ich glaube kaum, das die in der diskusion aufgemalten schreckgespenster nur ansatzweise stimmen.
so bin ich der meinung, das es gut ist, das die polizei nur in eine wohnung darf, wenn es einen guten grund dafür gibt.

auch gib es mit sicherheit viel schlimmere berufe, bei denen man nicht seinen körper, sondern seine seele verkauft, ob das soviel besser ist.

Die grundsätzliche Probleme könnte man problemlos in den griff bekommen, doch das will man wieder nicht und auch würde ein thema wegfallen, das seltsamerweise immer vor den wahlen aufgegriffen wird.

hier wird mal wieder ne sau durchs dorf getrieben um von den üblichen schweinerein abzulenken…

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…und den Menschen ein Wohlgefallen!

Amen!

Korrektur:Nicht A. Schwarzer sondern Alexandra Eul
Ich sehe gerade, dass ich mich vertan habe, das Zitat stammt nicht von Alice Schwarzer sondern von „Emma“-Reporterin Alexandra Eul. Aber Alice Schwarzer hat sich sinngemäß schon einmal ähnlich geäußert.

Hallo Jasper,

Was mich jetzt interessieren würde, gibt es Untersuchungen
oder Studien über Folgendes:

Sind Männer, die zu Prostiuierten gehen, meist…

  • zu alt?
  • zu dick?
  • zu hässlich bzw. nicht dem Schönheitsideal entsprechend
    (dicke Brille, große Nase, Glatze nur 1,65 groß usw.)?
  • behindert (körperlich, [wie Rollstuhlfahrer, hat künstlichen
    Darmausgang usw.], geistig, psychisch behindert
  • zu arm, zu beruflich erfolglos (arbeitslos,
    Hartz-IV-Empfänger)
  • entstellt (durch Unfälle, vernarbtes Gesicht und/oder
    vernarbter Körper, Glasauge, Krankheiten wie Schuppenflechte
    usw.)
  • usw.

…um „einfach so“, ohne Geld, eine Frau für Sex mit sich zu
gewinnen?

meiner Ansicht nach dürfte der Hauptpunkt der sein: Sind diese Männer indifferent gegenüber der Tatsache, dass die jeweilige Frau/der jeweilige Mann sich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nicht aus Spaß an Sex prostituiert, sondern aus einer existenzbedrohenden Zwangslage heraus? Und dass sie/er sich u.U. sogar vor Sex mit ihnen ekelt?

Studien findest Du übrigens leichter, wenn Du nach englischsprachigen welchen googelst: https://www.google.de/search?q=punter+study&ie=utf-8…

Beste Grüße

=^…^=

Hallo Nemo,

Ohne Prostituierte gäbe es wahrscheinlich weit mehr
Vergewaltigungen.

Vergewaltigungen haben wenig bis gar nichts mit der Befriedigung sexueller Bedürfnisse zu tun; es geht dabei hauptsächlich um die Ausaübung von Macht.

Beste Grüße

=^…^=

Hallo Nemo,

Niemand ist in Deutschland gezwungen oder soll gezwungen
werden, diesem Beruf nachzugehen. Und durch die Sozialhilfe,
die es ja für jeden gibt, wird auch niemand durch Hunger oder
Kälte dazu gezwungen.

damit blendest Du völlig Zwangsprostitution, Beschaffungsprostitution von Drogenabhängigen und Obdachlose aus.

Beste Grüße

=^…^=

Für mich findet die größte gesellschaftliche Ächtung von
Prostituierten von den Männern statt, die sich selbst „gerne
die Hörner“ bei einer abstoßen, es aber völlig indiskutabel
finden, auch nur mit einer befreundet zu sein, geschweige denn
sich mit einer zu verpartnern oder zu heiraten.

Moin Inge.

Man kann eine Prostituierte nicht heiraten oder zur Partmerin nehmen, weil man dann automatisch als Zuhälter durch geht.
Hast du etwa Irma la Douce nicht gesehen. :smile:

Aber du hast schon recht. Männer sprechen meist sehr schlecht über Prostituierte, vor allem die, die noch nie eine gesehen haben.
Hier müsste halt eine bessere Aufklärung greifen.

Gruß, Nemo.

Mich würde ja, angesichts der ausufernden Diskussion hier, doch ziemlich interessieren, ob sich unter all´ den hier so vollmundig tönenden „Experten“ auch nur eine einzige Person befindet (mich nehme ich hier aus), die einen „etwas tieferen“ oder „persönlicheren“ Einblick in das sogenannte „Milieu“ aufzuweisen hat als „Hörensagen, Zeitungs- oder Fernsehwissen“.
Macht mir nämlich nicht den Anschein…

Gruß
nicolai

Hi

Ich habe mal für eine Zeit sozusagen in der Lebensberatung gearbeitet und von dort einige Kontakte behalten.

Eine Freundin schreibt an einer Arbeit über soziale Bindungen von Prostituierten in Deutschland.

Eine Bekannte engagiert sich gegen Frauenhandel und hat tiefe Einblicke in die Szene Amsterdams.

lg
Kate

auch mal meinen Senf…
Hi,

kurz: warum ist das denn das älteste Gewerbe? Weils wohl schon immer „Bedarf“ gab und es offensichtlich immer geben wird.

Statistiken: traue keiner, die Du nicht selbst gefälscht hast. Dunkelziffer ist immens

Kategorien der Prostitution: Straßenstrich, klassischer Puff, Bordell, freie Private, FKK-Clubs, Promi-Veranstaltungen… Dementsprechend teilt sich wohl die Schar der Freier

Da ich ein sehr breites Spektrum von guten Bekannten habe, kann ich Beweggründe und Typzuordnung für Deine Statistik ein wenig Futter bieten:
richtig wohlhabend: hat seinen eigenen Club als Spielwiese - Frau weiß es eigentlich, aber ist wohl selbst mehr auf das „gehobene Umfeld“ aus, als an dem Typen
gut Betucht: ist billiger als eine Tante irgendwo aufzureißen und dauert zu lange (hat nen 60 Stundenjob und Familie), keine Konsequenzen (babys) zu befürchten, verstehen ihre Berufung
immer noch gehoben: Partylöwe und Frauenschwarm… sein Argument: ich brauch mal wieder was anderes… und zwar jetzt
normaler Familienpapa: Affäre zu riskant aber daheim ist’s ebbes langweilig… (hat seine Stammhure ca. 4x Jahr)
Bierkutscher: Frau/Familie will ich mir nicht leisten, will was knackiges und flottes
ein fast-Obdachloser: spart sich monatelang um einmal in so nem FKK-Club ne sause zu machen

LG
Ce

Hallo Mopedcowboy,

Freier von Prostituierten sind eben so unterschiedlich wie jener behinderte, 52-jährige Frührentner, der sich „Detlev“ nannte und kürzlich bei „Domian“ angerufen hat:

http://www.youtube.com/watch?v=-A-46tKsvnY#t=16m55s

(ab Minute 16:55)

…und der Schauspieler Hugh Grant, den die Polizei von Los Angeles 1995 erwischte, als er sich gerade im Auto von der Prostituierten Divine Brown „einen blasen ließ“, wofür ihm Divine Brown nach eigenem Bekunden „dankbar“ ist (weil sie so selber prominent wurde):

http://www.netzeitung.de/entertainment/people/343577…

Und das obwohl man meinen könnte, Hugh Grant, der handsome-gutaussehende Frauenschwarm Hugh Grant hätte es „nicht nötig“, eine Frau für Sex zu bezahlen.

Ähnlich wie bei uns Michel Friedman, der ja ebenfalls beruflich erfolgreich und eigentlich als Mann gutaussehend ist (soweit ich das als Heteromann beurteilen kann) und dennoch überführt worden war, - neben seinem Kokainkonsum - sich u.a. der Dienste von osteuropäischen Prostituierten „bedient“ zu haben:

http://www.stern.de/panorama/kokain-und-prostituiert…

D.h. sowohl bei Hugh Grant als auch bei Michel Friedman hätte man/frau vorher denken können: „Die haben es ja bestimmt nicht nötig, eine Frau für Sex zu bezahlen.“ - und man/frau ist dann doch eines Besseren belehrt worden.

Deshalb mein Interesse an den Gründen, der Motivation und den Typen von Freiern, die ja ganz und gar unterschiedlich zu sein scheinen.

Das „schwedische Modell“ der Freierbestrafung, das u.a. Alice Schwarzer und Schwester Lea Ackermann so gerne in Deutschland eingeführt sehen möchten, schwebt jedenfalls wie ein Damoklesschwert über allen.

Gruß Jasper.

Wer weiter über Prostitution diskutieren will…
Hallo Mopedcowboy (und alle anderen),

wenn Du (oder sonst jemand) noch weiter über Prostitution diskutieren willst, hier ist noch ein von mir veröffentlichter Thread:

Prostitution-Sexualbegleitung, moral. Abgrenzung?"

/t/prostitution-sexualbegleitung-moral-abgrenzung/71…

Gruß Jasper

Und wenn es so ist, dass laut Umfrage in Schweden 70 % auch
der Männer das „skandinavische Modell“ der
Prostitutionsbekämpfung begrüßen, nämlich die Bestrafung nur
der Freier (also nur der Kunden der Prostituierten), kann man
daraus schließen, dass schwedische (und norwegische,
isländische usw.) Männer es generell leichter haben, „einfach
so“, gewissermaßen „für lau“, an Sex zu kommen - oder dass sie
eher bereit sind, sexuelle Frustration hinzunehmen bzw. sich
ggf. mit Selbstbefriedigung zu „begnügen“?

Hallo,
nein schwedische Männer verzichten nicht auf den Kauf einer Frau, weil sie so attraktiv sind, daß sie da billiger dran kommen, sondern weil sie die Würde der Frau achten und weil das Gesetz sie dafür sensibilisiert hat.

Freier sind auch nicht grundsätzlich nur alt, häßlich, fett oder sonstwie unattraktiv, sondern man findet unter ihnen die gesamte Bandbreite der Bevölkerung (Quelle dazu weiß ich leider grade nicht).

Das einzige, was bei allen gleich ist, daß es ihnen egal ist, daß die Frau eigentlich gar nicht mit ihnen Sex haben will bzw. sie sich von ihr die Illusion vorspielen lassen dem wäre doch so und sie die tollen Hengste.
Ist halt unkomplizierter, als auf die Bedürfnisse des Gegenübers eingehen zu müssen.

Im Grunde sind es also schon die Looser der Gesellschaft, nur sieht man es ihnen nicht so offensichtlich an.

Gruß
bexqueen

Wenn sie es nicht wollen, dann sollen sie es lassen, oder?
Wir alle werden dauernd gezwungen Sachen zu tun, die wir
eigentlich nicht tun wollen. Meistens mit Geld.

Ich gehe eigentlich nicht davon aus, dass die Friseuse, die
mir die Haare schneidet, oder der Arzt, der meine Prostata
untersucht, das gerne tun.

Ja, ich habe sogar die Kassiererin bei Aldi in Verdacht, dass
sie lieber zu Hause im Sessel säße, als an der Kasse.

aber es ist schon ein Unterschied, jemanden die Haare zu schneiden oder sich zu prostituieren, oder?
Ich denke mal, in vielen Fällen ist die „freie Entscheidung“ nicht ganz so frei, wie Du Dir das vorstellst. Frage mal die Damen, wie sie in die Prostitution reingerutscht sind. Nicht wenige tragen psychische und physische Störungen von ihrer Tätigkeit davon.

Gruß Inge