Hallo,
Ich erlebe von Auotfahrern hier in der Stadt selten krasse
Verstöße.
in welcher Stadt lebst du und erlebst du „keine“ als Auto-
oder Radfahrer?
Berlin. Und die Verstöße erlebe ich, egal ob als Rad- oder Autogahrer, mehr von Radfahrern.
„Keine“ Verstöße erlebt man nur, wenn man auf weiter Flur alleine unterwegs ist und keine Selbstkritik kennt.
Außer Sonntagmorgens oder Nachts (wenn wenig Verkehr herrscht) halten sich die Autofahrer hier recht gut an die Regeln. Nicht immer alle, aber es ist selten, dass man sich sagt: Hoppla, das war daneben.
Dunkelorange an der Ampel ja, dauernd, leicht
überhöhte Geschwindigkeit (knapp oder ganz 60 wo 50 erlaubt
ist, auf der Stadtautobahn, wenn möglich, mehr als erlaubt)
auch. Ist nicht O.K., keine Frage.
Ehrlich gesagt erlebe ich Rotlichtverstöße bei quasi jeder
Teilnahme am Strassenverkehr in zB Hamburg. Als Fußgänger und
Radfahrer sehe ich die nur noch mal besonders gut, weil mein
Blick ja quer zur Fahrbahn in Ampelhöhe ist und ich Licht und
„Ziellinie“ gleichzeitig im Blick habe. Und 60 fährt hier auch
keiner auf den Hauptstrassen; wenn man das selbst mach wird
man noch ziemlich schnell überholt.
Das ist happig.
Vorfahrtnahme hingegen sehr sehr selten. Gefährdung von
Fußgängern oder Radfahrern ebenfalls eher selten.
Das muss eine Traumstadt sein
Münster? 
Traumstadt - njein. Aber der Verkehr ist oft wohl viel zu dicht um zu schnell zu fahren und die Ampelmoral geht noch so gerade.
Als Autofahrer ist man ziemlich gezwungen, sie zu kennen.
Viele Lücken kann man sich da nicht erlauben.
Ja, da gebe ich dir an sich Recht. Aber den Mindestabstand zu
einem Radfahrer kennen die wenigsten. Dieser beträgt 1,5m.
Aber nicht von der Spur, sondern von der Außenkante, zB dem
Ellenbogen.
Ja, kenne ich. Habe aber selbst in der Fahrschule erklärt bekommen, dass dieser Abstand in der Spur einhaltbar ist. Stimmt so eigentlich nicht. Das wird nicht perfekt vermittelt.
Als Radfahrer reicht aber auch ein Meter, bei mäßiger Geschwindigkeit und wenns kein Laster ist. Kann ich mit leben.
Wenn man weiß, dass der Radfahrer von Ellenbogen zu Ellenbogen
vielleicht einen knappen Meter misst (bei mir habe ich gerade
90cm gemessen) und er wiederum einen Seitenabstand zu
parkenden Autos von bis zu 1,5m einhalten darf/muss, muss der
rechte Außenspiegel des überholenden Autos 1,5m+1m+1,5m= 4m vom
parkenden Auto entfernt sein!
Mit anderen Worten: ein Autofahrer darf nur dann einen
Radfahrer überholen, wenn er komplett auf eine andere Fahrspur
ausweichen kann!
Ja, wie gesagt, das lernt man in der Fahrschule so nicht und ich habe meinen Führerschein erst seit 5 Jahren. Das ist also rel. aktuell.
Wenn das mein größtest Problem im Straßenverkehr wäre, hätte ich es erwähnt. Ich komme meist gut mit den Abständen zurecht, mit denen Autofahrer mich überholen. Ist selten, dass ich persönlich den Eindruck habe: das war jetzt etwas knapp im Verhältniss zur Geschwindigkeit.
Es stimmt aber
auch: Autofahrer kommen einem Radfahrer auf Fahrspuren, die
ca. 3.5m breit sind im 4. Gang entgegen und erwarten, dass
sich der Radfahrer auf die Seite (i.A. neben die parkenden
Autos) quetscht um dann mit ca. 10cm Seitenabstand
vorbeifahren zu können, ohne die eigene Geschwindigkeit zu
drosseln.
Hört sich furchtbar an - habe ich selbst noch nie erlebt.
LOL, du kommst aus Münster. Oder Freiburg 
Nee, imernoch Berlin. Aber wenn wegen voller Straßen sowieso alle langsam fahren müssen und 4. Gang per se die Ausnahme ist, gehts wohl etwas manierlicher zu. Zumindest bei den Autofahrern.
Außerdem haben wir hier überwiegend Tempo 30, fast nur auf Hauptstraße 50. Klar fährt schon mal jemand mit 40/50 durch eine 30ger Zone, aber selten.
Mein Eindruck zumindest von der Innenstadt.
Am Stadtrand ist die Situation womöglich ganz anders, da bin ich seltener unterwegs.
Nicht umsonst ist der dünn besiedelte Niederrhein wegen besonders vieler schwerer Unfälle in Verruf - fast leere Landstraßen, schnelle Autos, fest verwurzelte Bäume und viele Radfahrer.
Dort hat man in den letzten Jahren etliche Kreisverkehre gebaut, auch an weniger nötigen Stellen, um die Autofahrer zum Bremsen und Aufpassen zu zwingen. Hat wohl ein bißchen genutzt. Ein bißchen.
Wo es langsamer zugeht, gehts eben auch sicherer zu.
Kurz: in der berliner Innenstadt sind Radfahrer diejenigen, die sich teils an garnichts halten. Es gibt Straßen, in denen man als Fussgänger, Rad- wie Autofahrer nur ständig aufpassen und mit allen Radlerkapriolen rechnen muss und selbst die erlaubten 30 kmh meist nicht fahren kann. O.K. liegt auch an den vielen in 2. Reihe stehenden Lieferwagen.
Gruß, Paran