Hallo,
Also rein von der Wortbedeutung her bedeutet, dies die
Ausbreitung des Islam, so wie mit Christianisierung die
Ausbreitung des Christentums beschrieben wird.
Aber so weit ich mich geschichtlich auskenne, hat doch die Kultur, die christianisiert oder islamisiert werden sollte, hier auch immer eine gewisse Skepsis gezeigt?
Von daher gibt es eine Islamisierung des Westens, denn im
Vergleich zu „früher“ gibt es mehr Moslems und deren Anteil
steigt auch weiter.
Also präzise formuliert müsste es heißen: „es gibt im Westen mehr Moslems“?! Sonst hätten wir ja keine „Islamisiserung des Westens“?!
Und wie in einer Demokratie üblich,
gewinnen die Werte und Bedürfnisse eine Bevölkerungsgruppe mit
ihrem Anteil an Bedeutung. Je mehr Moslems es gibt, desto mehr
Einfluss werden deren Ansichten in Gesellschaft und Politik
gewinnen.
Aber umso mehr Verständnis sollte man doch für die Demonstrationen derer haben, die um ihre eigene Kultur fürchten.
Es ist doch irgendwie abwegig, dass eine existierende Kultur, die sich in zunehmenden Maße bedroht und unterwandert sieht, das auch noch willkommen heißen soll?!
Nur sind Demonstrationen dagegen vollkommen unsinnig und
widersprechen sogar dem Grundgesetz. Die Berücksichtigung der
Bedürfnisse einer gesellschaftlichen Gruppe ausschließen zu
wollen, heißt im Grunde Demokratie abschaffen zu wollen. und
Religionsfreiheit bedeutet auch, dass jeder Deutsche das Recht
hat Moslem zu sein.
Ich glaube nicht, dass es darum geht, die angemessenen Rechte existierender Minderheiten zu beschneiden. Aber es steht doch einer Gesellschaft ebenso frei, mit demokratischen Mitteln die Zuwanderung zu steuern, um eben die bestehende kulturelle Identität im Kern nicht zu gefährden.
Die Weltanschauungen stehen ja im Grunde auch in einem
marktwirtschaftlichen Wettbewerb.
Dem kann ich nicht ganz folgen. Kultur und Religion ist doch etwas mehr als seine Döner heute hier oder morgen da zu bestellen.
Wenn man also feststellt,
dass die Kunden wo anders kaufen (immer mehr Mitbürger Moslems
sind), dann ist es dauerhaft nicht erfolgversprechend gegen
den offensichtlich attraktiveren Anbieter zu wettern (sinnlose
Demos). Man muss was besseres liefern.
Ich glaube nicht, dass Kultur und Identität in dieser Form irgendwelchen marktwirtschaftlichen Grundsätzen unterliegen.
Oder gründet sich die Islamisierung tatsächlich darauf, dass der Islam als Religion das bessere Preis / Leistungs-Verhältnis hat? Da hätte ich doch gerne mal eine Tabelle mit den jeweiligen „pro’s and con’s“, wobei für mich dann Ehrenmorde und Vielweiberei schon „no go’s“ wären.
Das heißt die Pegida-Demonstranten müssten weltanschauliche
Gegenangebote mittragen, sich in christlichen Kirchen
engagieren, mehr Kinder Zeugen, oder zumindest weniger gegen
Kinderlärm in der Nachbarschaft klagen, damit andere mutiger
sind Kinder zu bekommen.
Oder aber sich vielleicht einfach für eine (für alle Seiten tragbare) Regelung der Zuwanderung einsetzen?!
Man könnte auch immerhin christliche Migranten aus Osteuropa
willkommener heißen. Aber die sind ja auch nicht recht,
wodurch überdeutlich wird, dass „Antisilamisierung“ nur ein
Deckmantel für Fremdenfeindlichkeit ist.
Ich glaube allerdings, dass die Pegida-Demos nicht bloß der Angst aus einer zahlenmäßig hohen Zuwanderung aus fremden Kulturen geschuldet sind, sondern ebenso der Angst vor einer hohen Zuwanderung in die bestehenden Sozialsysteme.
Ich denke, dass christliche, osteuropäische Migranten durchaus willkommen sind, wenn sie die Sozialkassen nicht belasten. Was Du Fremdenfeindlichkeit nennst, sind einfach Existenzängste, wie berechtigt die sein mögen, mag mal dahingestellt sein.
Greetz
T.