Das ist aber schwierig. Ich bin ja auch nicht lebensmüde unterwegs. Möchte aber doch gern auch irgendwann mit dem Rad an meinem Ziel ankommen ohne deshalb als „Radl-Rowdie“ zu gelten.
Man kann und sollte natürlich Vorsicht walten lassen, aus Selbstschutz. Aber andersrum sollte der Gesetzgeber darauf achten, dass das ganze nicht logischerweise im Recht des Stärkeren endet, wenn die Schwachen Verkehrsteilnehmer immer häufiger vorsichtshalber auf ihre eigentlichen Rechte verzichten, wird das nämlich ganz schnell selbstverständlich. Das liest man auch aus vielen Diskussionsbeiträgen heraus.
Auch die Berichterstattung zu Radunfällen ist da sehr aufschlussreich. Da wir darauf hingewiesen, dass der Radler keinen Helm trug, auch wenn das gar nichts zur Sache beiträgt. Dass er unaufmerksam war, weil er in ein Hindernis auf dem Radweg fuhr etc. Im motorisierten Verkehr ist der Tenor fast immer ein anderer.
Wenn ein 11jähriger im Straßenverkehr getötet wird und viele Kommentare darauf hinauslaufen, dass er ja selbst schuld war, dann zweifele ich an der Menschlichkeit unserer Gesellschaft.