Rechtsabbiegen

Das ist aber schwierig. Ich bin ja auch nicht lebensmüde unterwegs. Möchte aber doch gern auch irgendwann mit dem Rad an meinem Ziel ankommen ohne deshalb als „Radl-Rowdie“ zu gelten.

Man kann und sollte natürlich Vorsicht walten lassen, aus Selbstschutz. Aber andersrum sollte der Gesetzgeber darauf achten, dass das ganze nicht logischerweise im Recht des Stärkeren endet, wenn die Schwachen Verkehrsteilnehmer immer häufiger vorsichtshalber auf ihre eigentlichen Rechte verzichten, wird das nämlich ganz schnell selbstverständlich. Das liest man auch aus vielen Diskussionsbeiträgen heraus.

Auch die Berichterstattung zu Radunfällen ist da sehr aufschlussreich. Da wir darauf hingewiesen, dass der Radler keinen Helm trug, auch wenn das gar nichts zur Sache beiträgt. Dass er unaufmerksam war, weil er in ein Hindernis auf dem Radweg fuhr etc. Im motorisierten Verkehr ist der Tenor fast immer ein anderer.

Wenn ein 11jähriger im Straßenverkehr getötet wird und viele Kommentare darauf hinauslaufen, dass er ja selbst schuld war, dann zweifele ich an der Menschlichkeit unserer Gesellschaft.

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Interessant. Wusste ich so nicht.
Erbsenzählend: „Abbiegen in ein Grundstück“ ist aber nicht „rechtsabbiegen auf einer Kreuzung“ und das ist ja der wesentlich häufigere Fall.

Und genau diese Einnahme einer anderen Perspektive ist das, was ich bei dir vermisse.

Ich bin multimodal unterwegs und habe für mich festgestellt, dass es egal ist, wie sich Vollpfosten fortbewegen. Nur ist mit einem KfZ unter dem Hintern die Gefahr für andere deutlich größer.

Es gibt nich DIE Radfahrer, DIE Autofahrer, DIE LKW-Fahrer aber sehrwohl DIE Idioten im Straßenverkehr. Ein wenig mehr Rücksichtnahme auf alle anderen und etwas weniger ichichichichbindiewichtigstePersonüberhaupt-Attitüde würden so einiges an Unfällen verhindern.

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Da hast Du vollkommen recht.

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Also ich krieg die Motten, wenn „die Radfahrer“ etwas tun.
Warum stellt man sich nicht an einem Stau an, den man selbst nicht verursacht hat? In dem man beim Anfahren und Mitfahren mit der Fahrzeugschlange dauerhaft gefährdet ist ?

Und: ich fahre gern rechts (oder auch links) an der (stehenden!) Schlange vorbei und stelle mich vorne hin. Auch vor die Haltelinie, wenn sonst kein Platz. Da sieht mich jeder. Ist sicherer. Wer mich anhupt, kann hinterher nicht behaupten, er hätte mich nicht gesehen :slight_smile: . Kommt aber immer auf die Straße und die Kreuzung und den Verkehr an.

Bufo

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Ich denke, wir kommen hier nicht weiter. Du bist der Ansicht, daß man als Radfahrer nicht zurückstecken und seine Rechte aktiv wahrnehmen sollte, weil am Ende sonst alles in die Grütze geht und das Recht des Stärkeren gilt und ich bin der Ansicht, daß alles Rechthaben nichts bringt, wenn man tot unter dem LKW liegt - und da ist mir die globalgalaktische Zukunft vergleichsweise egal.

Ich bin weiterhin der Ansicht, daß man sich gut überlegen sollte, wo man als Radfahrer langfährt. Wir haben in Düsseldorf eine vier- bis sechsspurige Einfallstraße, auf der rund um die Uhr der Bär tobt. Jeweils parallel dazu verlaufen zwei Nebenstraßen, die zudem über separate und durchgängige Radwege verfügen und von der Ampelschaltung wesentlich günstiger für Radfahrer sind.

Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen, daß ein Umweg von zweimal fünfzig Metern (hin und zurück zur Parallelstraße) eine unzumutbare Belastung darstellt, und sich auf der Hauptstraße seinen Weg durch genervte Pendler, Lieferverkehr und Motorräder bahnen und dafür Sorge zu tragen, daß man weder umgefahren wird noch durch Kanaldeckel, Hubbeln in Regenrinnen usw. zu Fall kommt. Ganz abgesehen von Autos und Kleinlastern, die einfach mal auf der rechten Spur parken.

Am Ende bin ich über den Radweg schneller und streßfreier am Ziel. Aber natürlich kann man darauf pochen, daß man auch das Recht hat, auf der Hauptstraße zu fahren. Das entspricht aber so gar nicht meinem Naturell und ehrlich gesagt fehlt dem Radfahrer in mir auch jede Idee, wieso man ernsthaft auf die Idee kommen könnte, ausgerechnet diesen Weg zu wählen.

Da liegen wir halt ganz weit auseinander. Genau wie bei der Frage halt, ob man als Radfahrer neben einem LKW halten sollte.

Ich denke, wir kommen hier nicht weiter. Du bist der Ansicht, daß man als Radfahrer nicht zurückstecken und seine Rechte aktiv wahrnehmen sollte, weil am Ende sonst alles in die Grütze geht und das Recht des Stärkeren gilt und ich bin der Ansicht, daß alles Rechthaben nichts bringt, wenn man tot unter dem LKW liegt - und da ist mir die globalgalaktische Zukunft vergleichsweise egal.

Ich glaube in der praxis liegen wir nicht so weit auseinander. Nur darin, wie man das in einer Diskussion zum Thema Rechtsabbiegeassistenten anbringt und äußert. Und wie man über andere urteilt, die ihre Rechte anders wahnehmen als man selbst.

Schade, dass bei dir angekommen ist, ich würde alsRadfahrer immer auf mein Recht „pochen“ und mich deshalb in gefährliche Situationen begeben. Dem ist nicht so.
Aber ich wehre mich vehement dagegen, dass mir Rechte grundsätzlich abgesprochen werden, weil ich, wenn ich sie wahrnehme irgendwie selbst schuld bin, wenn mir was passiert. Und das geschieht in dieser Diskussion quasi ständig, auch deine Aussagen gehen in diese Richtung.

(Da finde ich den Vergleich mit der Vergewaltigung und dem zu kurzen Rock sehr zugespitzt, aber durchaus gerechtfertigt.)

Da liegen wir halt ganz weit auseinander. Genau wie bei der Frage halt, ob man als Radfahrer neben einem LKW halten sollte.

Zum 312. Mal: ich stelle mich auch nicht an einer Kreuzung neben einen Lkw, der möglichst auch noch rechts blinkt. Bei diesen Unfällen war das meist auch nicht der Fall. Siehe die bebilderte Beschreibung von Christa. Deshalb ist dieser Hinweis einfach nicht zielführend.

Das ist hier nun eh zu unübersichtlich. Leider.

Krötengrüße

Und es hat sich noch nie ein Lkw neben dich gestellt? :unamused:

…, die - soweit ich weiß - an den Blinker gekoppelt sind. Blinkmuffel - - > kein Abbiegeassistent.

Grüße
Dirk

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Doch, sicher. Dann heißt es: besonders gut aufpassen.

Aber es gibt sicher viele Situationen, für die es kein Patentrezept gibt - wie die Diskussion hier zeigt.
Grüße
Dirk

Woher nimmst du diese Aussage? Meiner Erfahrung nach ist das wesentlich gefährlicher. Stop and Go als Radfahrer in einer Autoschlange… so ist übrigens genau mein Radler-Unfall passiert.

Bufo

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Ich weiß ja nicht, wie deine Parkplätze gestaltet sind, aber ich kann auf den meisten Parkplätzen eigentlich sehen, wenn sich Kinder von Weitem nähern. Ich kann sie nur nicht sehen, wenn sie schon da stehen. Oder wenn ich halt nicht gucke natürlich.

Die müssen ihre z. T. zweijährigen Kinder aber doch frei rumlaufen gelassen haben, während sie ausparkten.
Wenn ich Auto fahre und weiß, dass da Kleinkinder rumlaufen, achte ich darauf, dass ich die immer sehe …
Na ja, ich weiß da ja nichts Genaues über diese Unglücke.

Deine Tochter, der du die Autotür vor den Kopf gehauen hast (oder jedenfalls fast), muss doch schon was älter gewesen sein? Bei Zwei- oder Dreijährigen verhindert man es doch meistens, dass die einfach aus der Haustür rauslaufen können.

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Ja, das glauben die Leute auch, die durch unseren verkehrsberuhigten Bereich teilweise mit an die 60 km/h durchbrettern. Es gibt nur leider viele Stellen, an denen sich Kinder „verstecken“ können: zwischen Autos, hinter Bäumen usw.

Die müssen ihre z. T. zweijährigen Kinder aber doch frei rumlaufen gelassen haben, während sie ausparkten.
Wenn ich Auto fahre und weiß, dass da Kleinkinder rumlaufen, achte ich darauf, dass ich die immer sehe …
Na ja, ich weiß da ja nichts Genaues über diese Unglücke.
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Zum Beispiel:

Das Kind ist knapp drei und war Sekunden zuvor noch im Wohnzimmer, hat mein Auto gehört und ist dann zur Haustür, hat sie geöffnet und ist über unseren Hauseingang, durch den „Vorgarten“ über den Stellplatz zu meinem Auto gelaufen. Das ganze hat vielleicht fünf oder allenfalls zehn Sekunden gedauert.

Wie schon richtig gesagt wurde: Kinder sind schnell.

Nein.

Eben.

Aber natürlich gibt es nicht nur ein System und es mag durchaus Nachrüstlösungen geben, die der Einbauende sinnfreierweise mit dem Blinker gekoppelt hat.

das ist natürlich bitter und sollte technisch irgendwie anders gelöst werden

Bufo

Ja, sorry. Die Zitierfunktion nimmt den ursprünglichen Autor nicht mit. Nur immer den des Postings aus dem zitiert wird.

Bufo

Aufgrund welcher Aussagen behauptest du das?

Ich habe zum Beispiel bereits mehrfach einen LKW gefahren und weiß, was man sieht und was nicht.

Und die toten Radfahrer an den Kreuzungen hier in Osnabrück befanden sich auf dem OFFIZIELLEN, MARKIERTEN RADWEG und haben sich nicht leichtsinnigerweise akrobatisch an irgendwelchen blinkenden LKW vorbeigedrückt!

SIE WAREN NICHT SELBER SCHULD!!!

Vielleicht fängst du doch irgendwannmal mit einer Zur-Kenntnis-Nahme einiger Tatsachen an und liest die oben verlinkte Untersuchung zu LKW-Abbiegeunfällen. Es könnte dazu führen, dass du weniger Unsinn schreibst.
Extra für dich der Link nochmal:
http://www.unfallanalyse.de/unfallforschung/rechtsabbiegender_lkw.html

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Ja, das Licht hätte ihm am hellen Tag sicher das Leben gerettet. Und selbstverständlich haben alle Radfahrer telefoniert, wenn sie Opfer wurden.

Derart dumme Kommentare kannst du dir eigentlich sparen. Sie sagen nichts zur Diskussion, aber eine Menge über dich aus.

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Und hier auch noch der Polizeibericht mit dem Vergleich der Rotlichtverstöße Radfahrer / Autofahrer:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/6337/3914502

Du musst schon die Möglichkeiten erfassen.
Wenn Kinder zu sehen sind ist klar, man man auf sie achten.

Aber auch wenn Du keine siehst können welche in der Nähe sein.
Und weil sie schnell sind, sind sie vielleicht hinter Deinem Auto ohne das Du es bemerkst.

Warum schreibst Du dann etwas vom „rückwärts fahren“ auf einer Autobahn?