Moin,
… zu „Singen“ eines Liedes nur „auf den Text starren“ als
Alternative kennst. Frage wäre dann: Was tat die Menschenmenge
mit dem Gedicht von Claudius, bevor es vertont wurde?. Das
sind nämlich diejenigen, die es als Gedicht so hervorragend
fanden, daß es schon unmittelbar darauf in den Lite
ratur -Charts stand. Und dann hat jemand eine Melodie dazu
komponiert (btw. ca. 12 Jahre später), wodurch es als Gedicht
zusätzlich zum Lied wurde.
Mein Beispiel war dazu gedacht, nicht Gläubigen vielleicht mit etwas Vertrautem verständlich zu machen, was den Unterschied zwischen dem lauten Rezitieren von Texten durch Gläubige und das Starren auf Texte durch Nicht-Gläubige und nicht der Sprache Mächtige ausmacht.
Um das zu Erkennen nützen auch keine Kentnisse irgendwelcher Reimschemata. Du kannst meinen Vergleich ja gerne blöd finden, dann komm doch mit einem besseren um die Ecke, falls du überhaupt verstanden hast, was ich damit veranschaulichen wollte.
- Was hat das mit der Frage des UP zu tun?
Die Frage lautete: "als ein angeblicher „Beweis“ für die „göttliche Herkunft“ des Koran wird ja oft seine angeblich „unnachahmliche Dichtung“ herangeführt.
Was ich aber immer schon mal wissen wollte: Wie muss man sich diese „Dichtung des Koran“ denn vorstellen?"
Die nächste Frage nach dem Reimschema geht dabei völlig ins Abseits. Was hat denn ein Reimschema mit „unnachahmlicher Dichtung“ zu tun?
Ene mene Meck
Welch ein Schreck
ist ja auch keine vollendete Poesie nur weil es sich reimt.
- Was hat die Frage des UP mit „interreligiösem Dialog“ zu
tun?
Wenn man jemandem eine Erfahrung (zum Beispiel von "unnachahmlicher Dichtung) verständlich machen will, dann kann es hilfreich sein, dabei auf ähnliche Erfahrungen zurück zu greifen, die derjenige gemacht hat. Im Kontakt mit Menschen aus anderen religiösen Traditionen, die nicht völlig vernagelt sind, hab ich häufig die Erfahrung gemacht, dass es ähnliche Erfahrungen gibt, die sich aus dem ernsthaften Praktizieren dieser religiösen Traditionen ergeben. Ich freue mich immer, mich mit religiösen Menschen gleich welcher Richtung über diese, oder auch sich unterscheidende Erfahrungen zu unterhalten. Das Erleben des lauten Rezitierens von Texten ist so eine Erfahrung.
- Was hat das alles mit
„Ich erklär dir mit ein paar Literaturverweisen mal schnell deine Religion“
zu tun?
Es scheint hier im Brett langsam üblich zu werden, dass mal schnell irgendwo ein paar Literaturhinweise zusammen gekramt werden oder im schlimmsten Fall ergoogelt werden, um irgendwelche Kenntnisse zu einer einem selbst völlig fremden Religion vorzutäuschen, die aber völlig ins Aus zielen, um sie dann Angehörigen dieser Religion um die Ohren zu klatschen. Mich nervt das hier schon lange und mir scheint, das Niveau wird langsam aber sicher hier noch weiter nach unten gezogen, indem sich auch Leute an diesem Scheiß beteiligen, die sich bislang eigentlich eher durch fundierte Beiträge zu Themen ausgezeichnet haben, in denen sie tatsächlich kompetent sind.
"Der Nachweis des übernatürlichen Ursprungs geschieht durch
die Aufzeigung einer der wichtigsten Eigenschaften des Koran:
Seine Unnachahmlichkeit. Sobald feststeht , dass er von keinem
Geschöpf verfasst worden […] sein kann , steht auch sein
übernatürlicher Ursprung fest. "Aber diese absurde Logik, die ich noch keinem seriösen
gläubigen sprach- und textkundigen Muslim gehört habe,
Mit wievielen unterhältst du dich denn so pro Tag und wieviele hast du schon zu diesem Aspekt des Korans befragt? Falls es hier um wenigstens einen handelt, kannst du uns ja mal berichten, was der zum Thema beizutragen hatte. Ansonsten bist du ja wohl der letzte hier, dem ich erläutern müsste, dass man mit Logik, gerade was „Gottesbeweise“ angeht, nicht weiter kommt.
Ansonsten mag sich jeder den Schuh anziehen, der ihm passt. Das gilt auch für das von mir hier kritisierte.
Gruß
M.