Ich habe zwar einen Grund, an Reinkarnation zu glauben, tue es
aber nicht, weil ich jemand bin, der lieber weiß als glaubt.
Das ist schon wieder so eine Aussage die sich widerspricht. Du hast einen Grund daran zu glauben, tust es aber nicht? Dann kannst du keinen Grund haben daran zu glauben, ansonsten hättest du ja einen Grund daran zu glauben und würdest daran glauben.
Ich halte sie jedoch für möglich und auch für recht
wahrscheinlich, in meinem Empfinden macht sie einfach Sinn und
ist im Grunde auch in sich logisch aufgebaut. Auch das ist ein
Grund, der mich bewegt, nach Beweisen zu suchen.
Ich halte sie auch für möglich, aber nur weil das eine Sache ist (wie schon zig mal erklärt) deren Nichtexistenz man nicht beweisen kann.
Logik hat nichts mit Empfindungen zu tun. Logik hat was mit logischem Denken zu tun. Und ich muss ganz ehrlich sagen, ohne dich beleidigen zu wollen, dass du damit ganz offensichtlich arge Schwierigkeiten haben musst.
Und die ganzen Gründe die du aufgeführt hast, wurden mehrfach als keine guten Gründe oder sogar als garkeine richtigen Gründe dargelegt.
Zum Beispiel die Sache mit der Ähnlichkeit. Du meinst, dass die Seele irgendwie die genetischen Informationen enthalten könnten und deshalb sehen Leute ungefähr so aus wie die Leute die sie in einem früheren Leben waren. Aber die Gene die ein Kind hat, hat es von seinen Eltern und nicht vom einenen früheren Ich. Man kann doch anhand der Gene nachweisen ob jemand mit jemand verwandt ist. Wenn aber ein Wiedergeborener Gene aus seinem früheren Leben hätte, dann wären das mit hoher Wahrscheinlichkeit Gene von Jemanden der mit den eigenen Eltern garnicht verwandt ist. Du sahst ja nicht, dass dieser Römer ein Vorfahr von euch ist, sondern dass dein Bub seine Reinkarnation sei. Dann hat müsste also dein Sohn Gene von seinen Eltern und von diesem Römer haben, während seine Eltern keine Gene dieses Römers haben können. Also hätte dein Sohn Gene von seinen Verwandten und von einem „Fremden“.
Und das würde ja auch die Evolution ziemlich bremsen, wenn jemand Gene von jemanden hätte, der seit Jahrhunderten oder noch länger tot ist.
Ich denke es ist einfach so, dass du den ganz starken Wunsch hast, dass es Reinkarnation gibt. Es ist klar, man weiss, dass man irgenwann sterben wird. Und auch alle Menschen um einen herum müssen irgendwann sterben. Und auch, das ist wahrscheinlich sogar das Schmerzlichste, müssen die eigenen Kinder, die man selbst in die Welt gesetzt hat, irgendwann sterben.
Und der Tod ist sowas von abstrakt und gleichzeit total konkret. Man kann sich aber nicht vorstellen wie es ist tot zu sein, denn sobalt man das versucht, wird einem ja bewusst, dass man als Toter sich garnichts vorstellen kann. Man kann sich das Nichts nicht vorstellen. Man kann sich nicht vorstellen wie es ist wenn man nicht mehr existiert. Man liest mal in der Zeitung, dass jemand bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Dann stellt man sich vor wie derjenige wohl seine letze Sekunde erlebt hat als dieser LKW frontal auf ihn zuraste. Und dann stellt man sich eben vor wie man diesen LKW vor sich sieht, und wie das Blech kracht und das Glas zersplittert, und dass man vielleicht für den Bruchteil einer Sekunde den Schmerz verspürt wenn der eigene Körper zermalmt wird. Und dann ist man plötzlich tot. Und dann wird einem bewusst, dass dann das, was man sich eben gerade vorgestellt hat, auch nicht mehr existiert. Also die Erinnerung an die letzte Sekunde. Aber weil man sich das ganze nur vorgestellt hat und noch lebt, hat man die Erinnerung an die Vorstellung noch, was ja nicht sein darf, wenn man sich vorstellen will wie es ist wenn man tot ist.