Sterne, Materie, Geist
Hi JPL.
Das Beiwerk wird esoterisch als „synchron“ bzw. spiegelhaft interpretiert. Die Sterne und Karten wirken nicht, sie zeigen. Wenn Astrofans das anders wissen, bitte ich um Wortmeldung.
Mir hat das mal ein Astrofan auch so eklärt. Banal gesagt, habe ich jetzt 2 unabhängige Meinungen desselben Inhaltes.
Hier ist zur Vertiefung eine dritte (desselben Inhalts):
(Zitat, Quelle ganz unten)
„Ein bestimmtes Ereignis tritt für einen bestimmen Menschen vom zeitlichen Zusammenhang her so auf, daß es für ihn eine spezielle Bedeutung gewinnt, die ihm einen wichtigen Sinnzusammenhang seines Lebens offenbart…
Die Astrologie basiert auf dem Prinzip der Synchronizität. Der „Einfluss der Sterne“ ist keiner im kausalen Sinn. Es ist überhaupt kein Einfluss, um genau zu sein. Vielmehr „funktioniert“ die Astrologie so, wie es die Inschrift einer Smaragdtafel beschreibt:
Was unten ist, gleicht dem, was oben ist.
Und was oben ist, gleicht dem, was unten ist,
damit das Wunder des Einen vollendet werden kann.
Das heißt, das, was im Kosmos ist, spiegelt das, was auf der Erde ist, wider. Umgekehrt ist es daher möglich, aus den Planetenkonstellationen Schlüsse zu ziehen, wie diese sich auf der Erde oder im Leben eines Menschen widerspiegeln.“
Die frage, die sich für mich dann aber anschließt: Warum braucht man dann überhaupt einen „Spiegel“, wenn man doch einfach in sich selbst suchen könnte?
Im Stile einiger deiner „Kollegen“ könnte ich jetzt sagen: Damit die Astrologen nicht arbeitslos werden…
Aber ernsthaft: für die Astrologen sind Sterne und Planeten ein sehr präzises Erkenntnismittel des menschlichen Schicksals bzw. „Inneren“. Auf Sterndeutung zu verzichten, wäre für sie das, was für einen Naturwissenschaftler der Verzicht auf jedes technische Hilfsmittel wäre.
Geschichtlich war das so:
Es gab zunächst (bei den Babyloniern z.B.) den mythischen Glauben an die Sterne als „Götter“, die das menschliche Schicksal bestimmen. Dann, als das Christentum seinen autokratischen „Gott“ etablierte und den Vielgötterglauben verbot, galten die Sterne nicht als bestimmend, sondern als zeichenhaft: man konnte aus ihnen Schicksale „ablesen“.
Die Auffassung, dass Sterne Schicksale und seelische Merkmale repräsentieren, führte dazu, dass die Menschenseele als Analogie des Kosmos galt. Paracelsus z.B. sprach von „inneren Planeten“, wenn auch nur im metaphorischen Sinne.
So wurde, wie ich schon woanders sagte, das (esoterisch-astrologische) „Innere“ konstruiert und dabei vergessen, dass es nur eine Projektion des „Äußeren“ ist.
Weiter: synchron/spiegelhaft wäre zeitlich betrachtet Jetzt plus/minus eine kleine margin (10min?).
Synchron ist synchron. Ich glaube nicht, dass es da ein Plusminus gibt.
wie kann man dann mittels Astrologie in die Zukunft sehen?
Gibt es in der „seriösen“ Astrologie nicht. Man kann bestenfalls Tendenzen für Zukünftiges erkennen, aber das Prinzip der Willensfreiheit wird von „seriösen“ Astrologen nicht bestritten.
Noch eine weitere Frage: wie ordnet sich das Übersinnliche in Eso / Para / Spiri ein? (Ich denke, NaWi können wir hier mal weg lassen).
Uups, auf diese Frage habe ich gewartet Sorry, wenn ich dich auf die Zukunft vertrösten muss, denn das Thema benötigt wegen der Komplexität eine gesonderten Thread.
Gerade hier ergibt sich das Problem des Scheins ja wieder aufs Neue, indem die Welt als Materiehaufen verstanden wird, der zufällig mal ein bisschen Leben und Geist hervorgebracht hat.
Das Problem ist nur der andere Ansatz: Spiri versucht die Wirklichkeit zu erkennen, indem sie sich von ihr abgrenzt, NaWi versucht ihr auf die Spur zu kommen, indem sie sie systematisch zerlegt.
Begriffsklärung: du sprichst über die physikalische Wirklichkeit, von der die Spiri sagt, dass sie nur ein Aspekt der Gesamtwirklichkeit ist. Die Spiri grenzt sich ganz und gar nicht von der naturwissenschaftlich erfassbaren Wirklichkeit ab, sondern relativiert sie. Das ist ein erheblicher Unterschied.
Die Spiri sagt auch, dass die physikalisch-materielle Wirklichkeit „eigentlich“ nicht materiell, sondern geistig ist. Das scheint zunächst nur ein Unterschied der Worte zu sein, ist aber mehr. Es bedeutet nämlich, dass „Materie“ integrativer Teil des Geistigen ist.
Der spirituell orientierte Physiker Heisenberg schrieb:
„Die Ontologie des Materialismus beruhte auf der Illusion, dass man die Art der Existenz, das unmittelbar Faktische der uns umgebenden Welt, auf die Verhältnisse im atomaren Bereich extrapolieren könne.“
(„Physik und Philosophie“)
Ich denke aber, dass auch dieses Thema einen gesonderten Threads verdient, weil die Zahl der zu berücksichtigenden Theorien ziemlich groß ist.
Chan
Astro-Quelle:
http://www.astro.com/astrologie/in_pa_synchro_g.htm