Nun kann man es sich einfach machen und behaupten, daß das so
gewollt ist, oder man kann nach den Ursachen suchen.
G e n a u _ d a r u m _ g e h t _ e s.
Mir ja; Dir geht es anscheinend darum, zu behaupten, daß es sich dabei um eine von der Oberschicht entwickelte und verfolgte Strategie handelt, mit der andere Schichten von Bildung und damit Einfluß ferngehalten werden sollen.
Um es überspitzt zu sagen, der Türkenjunge kann eine hohe
Intelligenz mitbringen und dies durch sehr gute Leistungen in
der Grundschule zeigen.
Er bekommt dennoch die Empfehlung für die Realschule oder
sogar für die Hauptschule, wenn es schlecht kommt.
Wie ich bereits schrieb, gibt es da entweder Lücken im System oder mit Deiner Theorie stimmt etwas nicht. Mit Deiner Audrucksweise stimmt übrigens auch etwas nicht. Türkenjunge ist in etwa so passend wie Neger.
Warum auch nicht? Das wird die Dame aber kaum am bloßen Wissen
über die „Herkunft“ des Kindes festgemacht haben, sondern eher
auch am Eindruck, den die Eltern bei den bisherigen
Begegnungen machten bzw. welches Interesse die Eltern bis
dahin an der schulischen Entwicklung hatten.
Ah ja, es geht also nicht darum, welche Tugenden wie
Motivation, Eigenverantwortung und Leistungsbereitschaft das
Kind erkennbar mitbringt, sondern welchen Eindruck die Eltern
machen?
Nein, darum geht es ganz offensichtlich nicht, was auch aus meinem Artikel ganz eindeutig hervorgeht.
Wenn Du noch einmal versuchst, mir die Worte im Mund zu verdrehen, wars das mit uns beiden.
Übrigens hat die Dame darauf hingewiesen, dass es für die
Kindern sehr schwierig wird, wenn sie nicht die entsprechende
Förderung in ihrem Eltern erhalten. Die Lehrer schützen also
die Kinder vor Überforderung und scheitern.
Was sind das für krause Interpretationen? Nur, weil ein Kind zuhause nicht gefördert wird, ist es nicht überfordert. Ihm fehlt einfach die Förderung. Das zwei verschiedene Paar Schuhe.
Noch einmal ganz langsam:
Erstens: Das Kind muß die Fähigkeiten für die entsprechende Schulform mitbringen.
Zweitens: Bildung ist auch in Deutschland ein knappes Gut, d.h. nicht unbegrenzt verfügbar. Um die Plätze an Gymnasien und UNiversitäten (in letzter Konsequenz) „bewerben“ sich mehr Kandidaten als Plätze verfügbar sind. Dementsprechend werden Kriterien angelegt.
Drittens: Neben den eigenen Fähigkeiten fließt auch die Möglichkeit des Umfeldes mit ein, das Kind ggfs. fachlich oder in anderer Hinsicht zu unterstützen. Da bei der Schulanmeldung m.W. nicht hinterlegt wird, ob die Eltern arbeitslos oder Führungskräfte sind, spielt da offensichtlich der Eindruck hinein, den die Eltern bis dahin hinterlassen haben.
Du schriebst, daß dahinter ein System steckt. Da dieses System
nicht öffentlich gemacht wird, muß dahinter ein geheimer Plan
stecken. Vulgo: Verschwörungstheorie.
Hier wieder ein Zitat aus Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Systemimmanent
„Der Begriff bezeichnet eine Eigenschaft, die aus den Regeln
eines Systems geboren wird, ohne von diesem explizit gewollt
zu sein.“
Du schriebst nicht systemimmanent, sondern „Schulsystem dessen tiefer innerer Zweck es ist, soziale Klassen zu separieren.“ Damit unterstellst Du eine bewußte Zielorientierung.
Übrigens glaubeich zum Beispiel nicht, dass es eine
kapitalistische Weltverschwörung gibt, die Welt mit
Wirtschaftsblasen ständig in Rezessionen zu stürzen, aber ich
glaube, dass irgendwo die nächste Blase wartet.
Kunststück. Das ist sowas von offensichtlich. Was hat das mit dem Thema zu tun?
Die Erklärung, was die Grundschule mit dem mehrgliedrigen
Schulsystem zu tun hat, ist mir irgendwie entgangen.
Ist das dein Ernst? Das klassische deutsche mehrgliedrige
Schulsystem beruht darauf, dass in im zarten Alter von 10-11
Jahren ein Kind nach seiner vermeintlichen schulischen
Leistungsfähigkeit sortiert wird. Die Entscheidung wird von
GrundschullehrerInnen getroffen und je nach Bundesland können
die Eltern noch intervenieren.
Schön geschwafelt, aber ich bezog mich darauf, daß Du mir einen Bericht aufgenötigt hast, in dem es darum ging, daß eine Lehrerin eine zu gute Grundschulklasse hat. Das hat genau gar nichts damit zu tun, wie es nach der Grundschule weitergeht. Auf mich macht das den Eindruck, als suchtest Du an jeder unpassenden Stelle nach Belegen für Deine Theorie.
Es ist
nun einmal wahrscheinlich, daß ein Kind, das in einem
Haushalt, der schon seit Jahren/Jahrzehnten ausschließlich
Transferleistungen bezieht, nicht täglich mit Tugenden wie
Motivation, Eigenverantwortung und Leistungsbereitschaft
konfrontiert wird, während in Haushalten mit anderem Bildungs-
und Tätigkeitshintergrund mit einer gewissen
Wahrscheinlichkeit ein anderes Bildungsklima herrscht.
Machst du jetzt hier den Sarrazin? Seit Jahrzehnten landet ein
hoher Anteil der Migrantenkinder auf der Hauptschule,
unabhängig davon, dass ihre Eltern hart arbeiten arbeiteten
(und sie haben wirklich hart gearbeitet). Sicherlich handelt
es mehrheitlich um bildungsferne Familien, aber legitimiert
dies, ihren Kindern ein adäquate Bildung vorzuenthalten?
Ach, jetzt verstehe ich. Du hast umfassende Studien durchgeführt, die zeigen, daß Kinder völlig unabhängig von den Werten, die ihnen im Elternhaus vermittelt werden, von scham- und gewissenlosen Lehrern rein aufgrund ihrer (geographischen) Herkunft der Hauptschule zugeteilt werden.
Könntest Du mir die Studie bitte zukommen lassen? Durchführung und Ergebnisse interessieren mich schon sehr.
Zum Abschluß
Das Thema Bildungbenachteiligung wird schon seit den 60er
Jahren behandelt. Der Begründer dieser Verschwörungstheorie
ist ein gewisser Ralf Dahrendorf (sagt der dir was?).
http://de.wikipedia.org/wiki/Katholische_Arbeitertoc…
Ach Du meine Güte, das ist 50 Jahre her. Damals reichte für einen Schulverweis, wenn man die Haar schulterlang trug. Von den vielen Millionen Ausländern, die man damals diskreminierte, ganz abgesehen.
Seit damals versuchen progressive Kräfte das Schulsystem
irgendwie zu reformieren, um breiten Schichten eine höhere
Bildung zu vermitteln.
Seit damals versuchen konservative Kräfte das Schulsystem so
zu erhalten, dass eine klare Abgrenzung gesellschaftlicher
Funktionen erhalten bleibt.
Also Zielorientierung. Wie ich sagte: Verschwörungstheorie.
C.