Sarrazin hat wieder zugeschlagen

Hi!

Klar. Wobei mein Zitat eine Grafik ist, die man auch ohne Ton
sehen kann.

Isdt wirklich keine Ausrede; ich habe vor ein paar Wochen meine Soundtreiber derart geschreddert, daß mein Browser jedesmal abstürzt, wenn irgendwo ein Sound dabei bist … da der Rechner aber eh bald aufs Altenteil kommt, lohnt sich ein Reparaturversuch nicht …

Grundsätzlich will ich es gar nicht abstreiten, aus meiner Erfahrung als Journaslist und Statistiker empfehle ich aber, sich Zahlen sehr genau anzuschauen, bevor man Schlüsse daraus zieht. Das, was ich geschildert habe, war nur ein exemplarisches Beispiel, was theoretisch möglich istr; es gibt in der Statistik aber durchaus noch mehr Möglichkeiten für Fehler.

(Wobei sich die grundsätzliche Frage stellt, warum man
überhaupt Unterschichten importiert und keine Akademiker?)

Weil wir die gebraucht haben - als es noch Arbeit gab.

Gruß,
Max

Hallo auch,

Akademiker lassen sich schlechter ausbeuten.

Deutschland beutet seine migrantische Unterschicht aus? :smiley:

Grüße Bellawa.

Weil wir die gebraucht haben - als es noch Arbeit gab.

Und warum sind sie noch da? Jedes andere Land schmeißt dich hinaus bzw. zahlt dir keine Sozialleistungen als Fremder.

Grüße Bellawa.

Hallo auch,

Akademiker lassen sich schlechter ausbeuten.

Deutschland beutet seine migrantische Unterschicht aus? :smiley:

Deutschland beutet diejenigen aus, die das mit sich machen lassen.

Gruß
Spatzi

Weil wir die gebraucht haben - als es noch Arbeit gab.

Und warum sind sie noch da? Jedes andere Land schmeißt dich
hinaus bzw. zahlt dir keine Sozialleistungen als Fremder.

Kein Land wirft Einwanderer hinaus, die jahrelang zum Bruttoinlandsprodukt beigetragen haben.

Gruß
Spatzi

warum sollte jemand der priviligiert ist, sich dafür
einsetzen, dass „untere Schichten“ die gleichen
Bildungschancen erhalten, wie die Mittel- und Oberschicht?

Weil er vielleicht ein wenig weiter sehen kann als die DAX-Kurve reicht und weiß, dass auch seine Privilegien davon abhängig sind, wie es diesem Land allgemein geht.
Weil er vielleicht ein Unternehmen leitet, das qualifizierte Arbeitskräfte braucht, die es in ausreichender Anzahl bald nicht mehr geben wird oder schon nicht mehr gibt.
Weil er vielleicht der Meinung ist, dass es unwürdig ist, Menschen Bildung vorzuenthalten bzw. ihnen den Weg dorthin über alle Maßen zu erschweren.
Weil er weiß, dass Bildung unser Öl ist.

Gruß TL

Nun kann man es sich einfach machen und behaupten, daß das so
gewollt ist, oder man kann nach den Ursachen suchen.

G e n a u _ d a r u m _ g e h t _ e s.

Mir ja; Dir geht es anscheinend darum, zu behaupten, daß es sich dabei um eine von der Oberschicht entwickelte und verfolgte Strategie handelt, mit der andere Schichten von Bildung und damit Einfluß ferngehalten werden sollen.

Um es überspitzt zu sagen, der Türkenjunge kann eine hohe
Intelligenz mitbringen und dies durch sehr gute Leistungen in
der Grundschule zeigen.
Er bekommt dennoch die Empfehlung für die Realschule oder
sogar für die Hauptschule, wenn es schlecht kommt.

Wie ich bereits schrieb, gibt es da entweder Lücken im System oder mit Deiner Theorie stimmt etwas nicht. Mit Deiner Audrucksweise stimmt übrigens auch etwas nicht. Türkenjunge ist in etwa so passend wie Neger.

Warum auch nicht? Das wird die Dame aber kaum am bloßen Wissen
über die „Herkunft“ des Kindes festgemacht haben, sondern eher
auch am Eindruck, den die Eltern bei den bisherigen
Begegnungen machten bzw. welches Interesse die Eltern bis
dahin an der schulischen Entwicklung hatten.

Ah ja, es geht also nicht darum, welche Tugenden wie
Motivation, Eigenverantwortung und Leistungsbereitschaft das
Kind erkennbar mitbringt, sondern welchen Eindruck die Eltern
machen?

Nein, darum geht es ganz offensichtlich nicht, was auch aus meinem Artikel ganz eindeutig hervorgeht.

Wenn Du noch einmal versuchst, mir die Worte im Mund zu verdrehen, wars das mit uns beiden.

Übrigens hat die Dame darauf hingewiesen, dass es für die
Kindern sehr schwierig wird, wenn sie nicht die entsprechende
Förderung in ihrem Eltern erhalten. Die Lehrer schützen also
die Kinder vor Überforderung und scheitern.

Was sind das für krause Interpretationen? Nur, weil ein Kind zuhause nicht gefördert wird, ist es nicht überfordert. Ihm fehlt einfach die Förderung. Das zwei verschiedene Paar Schuhe.

Noch einmal ganz langsam:

Erstens: Das Kind muß die Fähigkeiten für die entsprechende Schulform mitbringen.
Zweitens: Bildung ist auch in Deutschland ein knappes Gut, d.h. nicht unbegrenzt verfügbar. Um die Plätze an Gymnasien und UNiversitäten (in letzter Konsequenz) „bewerben“ sich mehr Kandidaten als Plätze verfügbar sind. Dementsprechend werden Kriterien angelegt.
Drittens: Neben den eigenen Fähigkeiten fließt auch die Möglichkeit des Umfeldes mit ein, das Kind ggfs. fachlich oder in anderer Hinsicht zu unterstützen. Da bei der Schulanmeldung m.W. nicht hinterlegt wird, ob die Eltern arbeitslos oder Führungskräfte sind, spielt da offensichtlich der Eindruck hinein, den die Eltern bis dahin hinterlassen haben.

Du schriebst, daß dahinter ein System steckt. Da dieses System
nicht öffentlich gemacht wird, muß dahinter ein geheimer Plan
stecken. Vulgo: Verschwörungstheorie.

Hier wieder ein Zitat aus Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Systemimmanent
„Der Begriff bezeichnet eine Eigenschaft, die aus den Regeln
eines Systems geboren wird, ohne von diesem explizit gewollt
zu sein.“

Du schriebst nicht systemimmanent, sondern „Schulsystem dessen tiefer innerer Zweck es ist, soziale Klassen zu separieren.“ Damit unterstellst Du eine bewußte Zielorientierung.

Übrigens glaubeich zum Beispiel nicht, dass es eine
kapitalistische Weltverschwörung gibt, die Welt mit
Wirtschaftsblasen ständig in Rezessionen zu stürzen, aber ich
glaube, dass irgendwo die nächste Blase wartet.

Kunststück. Das ist sowas von offensichtlich. Was hat das mit dem Thema zu tun?

Die Erklärung, was die Grundschule mit dem mehrgliedrigen
Schulsystem zu tun hat, ist mir irgendwie entgangen.

Ist das dein Ernst? Das klassische deutsche mehrgliedrige
Schulsystem beruht darauf, dass in im zarten Alter von 10-11
Jahren ein Kind nach seiner vermeintlichen schulischen
Leistungsfähigkeit sortiert wird. Die Entscheidung wird von
GrundschullehrerInnen getroffen und je nach Bundesland können
die Eltern noch intervenieren.

Schön geschwafelt, aber ich bezog mich darauf, daß Du mir einen Bericht aufgenötigt hast, in dem es darum ging, daß eine Lehrerin eine zu gute Grundschulklasse hat. Das hat genau gar nichts damit zu tun, wie es nach der Grundschule weitergeht. Auf mich macht das den Eindruck, als suchtest Du an jeder unpassenden Stelle nach Belegen für Deine Theorie.

Es ist
nun einmal wahrscheinlich, daß ein Kind, das in einem
Haushalt, der schon seit Jahren/Jahrzehnten ausschließlich
Transferleistungen bezieht, nicht täglich mit Tugenden wie
Motivation, Eigenverantwortung und Leistungsbereitschaft
konfrontiert wird, während in Haushalten mit anderem Bildungs-
und Tätigkeitshintergrund mit einer gewissen
Wahrscheinlichkeit ein anderes Bildungsklima herrscht.

Machst du jetzt hier den Sarrazin? Seit Jahrzehnten landet ein
hoher Anteil der Migrantenkinder auf der Hauptschule,
unabhängig davon, dass ihre Eltern hart arbeiten arbeiteten
(und sie haben wirklich hart gearbeitet). Sicherlich handelt
es mehrheitlich um bildungsferne Familien, aber legitimiert
dies, ihren Kindern ein adäquate Bildung vorzuenthalten?

Ach, jetzt verstehe ich. Du hast umfassende Studien durchgeführt, die zeigen, daß Kinder völlig unabhängig von den Werten, die ihnen im Elternhaus vermittelt werden, von scham- und gewissenlosen Lehrern rein aufgrund ihrer (geographischen) Herkunft der Hauptschule zugeteilt werden.

Könntest Du mir die Studie bitte zukommen lassen? Durchführung und Ergebnisse interessieren mich schon sehr.

Zum Abschluß
Das Thema Bildungbenachteiligung wird schon seit den 60er
Jahren behandelt. Der Begründer dieser Verschwörungstheorie
ist ein gewisser Ralf Dahrendorf (sagt der dir was?).
http://de.wikipedia.org/wiki/Katholische_Arbeitertoc…

Ach Du meine Güte, das ist 50 Jahre her. Damals reichte für einen Schulverweis, wenn man die Haar schulterlang trug. Von den vielen Millionen Ausländern, die man damals diskreminierte, ganz abgesehen.

Seit damals versuchen progressive Kräfte das Schulsystem
irgendwie zu reformieren, um breiten Schichten eine höhere
Bildung zu vermitteln.
Seit damals versuchen konservative Kräfte das Schulsystem so
zu erhalten, dass eine klare Abgrenzung gesellschaftlicher
Funktionen erhalten bleibt.

Also Zielorientierung. Wie ich sagte: Verschwörungstheorie.

C.

Guten morgen,

mich dünkt, Du hast da gar selektiv gelesen.

ich habe lediglich selektiv zitiert.

„Untersucht man den Einfluss der Sozialschicht […] der Kinder
auf ihre Schullaufbahnempfehlungen, so wird deutlich, dass
selbst bei Kontrolle der kognitiven Grundfähigkeiten und
der Lesekompetenz Kinder aus den beiden oberen Schichten eine
2,63-fach größere Chance haben, eine Gymnasialempfehlung zu
erhalten als ein Kind aus einem Haushalt aus unteren
Schichten

Da frag ich mich doch mal wieder, woher eigentlich bekannt ist, aus welcher Schicht ein Kind ist. Gibts eine Schülerakte, in der nach entsprechenden Nachweisen eingetragen wird, ob die Eltern Akademiker oder ungelernte Arbeitslose sind? Wie stellt man in bis zu neun Jahren Schulzeit, sicher, daß man die Änderung des sozialen Status nicht verpaßt? Gibt es Kontrollmitteilungen vom Arbeits- und Finanzamt an die Schulen? Wo und wie melden die Eltern ein auf dem zweiten Bildungsweg erworbenes Abitur nach? Reicht ein formloser Antrag oder müssen beglaubigte Kopien vorgelegt werden?

Noch einmal: es gibt eine Korrelation, ja. Aber wo liegt die Kausalität? Dazu habe ich in meinem vorherigen Artikel auch noch eine Frage gestellt.

Nichts von alldem, was mir hier an Links und Ausführungen Dritter bisher präsentiert wurde widerlegt meine Theorie, daß zwar natürlich das Elternhaus eine Rolle spielt aber eben auf eine anderer Art und Weise, nämlich in der Form, daß aus leistungs- und bildungsfernen Familien nur selten motivierte, leistungsorientierte und vielseitig interessierte Kinder hervorgehen, weil ihnen eben bestimmte Werte dort gar nicht vermittelt werden (können).

PS: Schon einmal auf den Gedanken gekommen, dass es Eltern
gibt, die ihren Kindern sich selbst bei bestem Willen
Nachhilfe, Musikstunden und Studienreisen nicht bezahlen
können?

Ja, schon mal auf den Gedanken gekommen; ich nämlich nix doof.

Wo Du das Thema schon anschneidest: wieviel Prozent der Kinder aus den oberen sozialen Schichten brauchen Nachhilfe, Musikstunden und Studienreisen, um das Abitur zu schaffen?

Gespannt
Christian

Zum Gruße,

Übrigens hat die Dame darauf hingewiesen, dass es für die
Kindern sehr schwierig wird, wenn sie nicht die entsprechende
Förderung in ihrem Eltern erhalten. Die Lehrer schützen also
die Kinder vor Überforderung und scheitern.

Was sind das für krause Interpretationen? Nur, weil ein Kind
zuhause nicht gefördert wird, ist es nicht überfordert. Ihm
fehlt einfach die Förderung. Das zwei verschiedene Paar
Schuhe.

Carlos meint es, glaube ich, anders herum: die Überforderung tritt nach Ansicht mancher Lehrer dann ein, wenn ein Kind, das (von) zu Hause (aus) nicht gefördert werden kann, etwa aufs Gymnasium geht.
Es erhält dann „aus Rücksicht“ auf die häuslichen Verhältnisse eine andere Schulempfehlung, also Realschule oder gar Hauptschule.
Solche Überlegungen seitens der Lehrer gibt es leider tatsächlich gar nicht so selten.
Und leider ist es wohl wirklich so, dass diese Empfehlung in manchen Bundesländern bindend ist. In welchen, weiß ich allerdings gerade nicht.

Da bei der Schulanmeldung
m.W. nicht hinterlegt wird, ob die Eltern arbeitslos oder
Führungskräfte sind, spielt da offensichtlich der Eindruck
hinein, den die Eltern bis dahin hinterlassen haben.

Es wird nicht „hinterlegt“, das stimmt, aber natürlich wissen sowohl die Schule als auch die einzelnen Lehrer i.d.R. über die häuslichen Verhältnisse einigermaßen Bescheid, z.B. über die finanziellen Verhältnisse. Wenn Eltern mehrere Kinder an der Schule haben, wird es für manche finanziell oftmals sehr eng (Kopiergeld, Lernmittel, Klassenfahrten…), während andere das locker „aus der Portokasse“ bezahlen können.
Für viele Eltern wird es aber auch schon bei einem Kind „eng“.
Und wenn dann außerdem ein Elternteil (oder gar beide) die deutsche Sprache nicht oder nur rudimentär beherrscht oder wenn die Eltern „prollig“ wirken, wird sich all das in der Schulempfehlung mit niederschlagen.
Leider. Und das nicht mal mit böser Absicht.
Für all das kann das Kind aber nichts.

Ich sehe in all dem keine Verschwörung, wohl aber einen Fehler im System.
Wirkliche Anstrengungen, diesen Fehler zu beheben, sehe ich allerdings nicht. Und so werden Chancenungleichheiten von Generation zu Generation weiter zementiert und es wird für jede weitere Generation schwerer, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

Ich habe in meinem Bekanntenkreis sehr viele Lehrer und kenne das oben Genannte daher sozusagen „aus erster Hand“. Mein Bundesland ist NRW.

Gruß TL

festzementierte Vorstellungen
Hallo TL,

Weil er vielleicht der Meinung ist, dass es unwürdig ist,
Menschen Bildung vorzuenthalten bzw. ihnen den Weg dorthin
über alle Maßen zu erschweren.
Weil er weiß, dass Bildung unser Öl ist.

Genau darum geht es mir. Es gab mal eine Zeit, und die historisch gar nicht so weit her, da waren 90 % der Bevölkerung auf dem heutig deutschen Gebiet bildungsfern.
Ich bin der festen Überzeugung, dass die Jungen Männer mit türkischer oder Nordafrikanischer Abstimmung nicht durch Genetik oder Kultur daran gehindert sind, sich das gleiche Maß an Bildung anzueigen. Auch wenn das Elternhaus bildungsfern ist, können sich die Kinder ein hohes Maß an Bildung aneignen.

Jeder Bildungspolitiker, der nur eine Spur Hirn hat, wird es sich zum Ziel machen dieses Potential zu heben.
Dagegen sprechen aber festzementierte Vorstellungen in breiten Teilen der Bevölkerung.

Ein immer wieder gern von erzählte Anektode ist mein Erlebnis von einer Israel-Reise letztes Jahr. Es handelte sich um eine Bildungsreise mit entsprechendem Publikum.
Auf einem Begegnungsabend hat eine israelische Künsterin, im Nachkriegsdeutschland geboren ist, von dem Leben in Israel erzählt. Sie erzählte, dass die jungen Israelis nach ihrem Abitur begierig darauf sind zur Armee zu gehen. Da kam natürlich auch die Frage, was mit den Anderen ist. - Welche Anderen?
Alle Israelis machen das Abitur. (OK, das betrifft so nur die Jüdischen)

Du hättest mal die Verwirrung und den Unglauben erleben müssen. Mehrere Teilnehmer, ich erinnere mich jetzt nur einen promovierten Ingenieur, habe nachgehakt, weil sie sich nicht vorstellen, dass auch schlechte Schüler auf so etwas, wie ein Gymnasium gehen.

Da ist einfach noch zu viel Beton in den Köpfen.

Gruß
Carlos

Kein Land wirft Einwanderer hinaus, die jahrelang zum
Bruttoinlandsprodukt beigetragen haben.

Richtig, aber die, die es nicht tun.

Woanders, in Nicht-Europa, läuft das so: Ausländer zahlen keine Einkommenssteuer, aber sie kriegen auch keine Leistungen vom Staat. Was meinst du wohl, wer dann einwandert? Bingo, wer zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt.

Länder wie Australien haben sogar strenge Vorgaben, wer überhaupt erstmals kommen darf. Englischkenntnisse gehören dazu, und daß man sich selbst erhalten kann und gesundheitlich nicht beeinträchtigt ist. Ist ein Punktesystem.

Deswegen bleibt meine Frage: Warum sind DIESE Personen da und nicht 2 Millionen Vietnamesen?

Grüße Bellawa.

Hallo!

Länder wie Australien haben sogar strenge Vorgaben, wer
überhaupt erstmals kommen darf.

Nur halte ich es eher für unwahrscheinlich, daß die „20- bis 30jährigen ohne Abschluß“, von denen Du weiter oben sprichst, irgendwann hiergekommen sind. Sondern ihre Eltern. Und wenn Du mir jetzt erzählst, daß Australien die Kinder von Leuten, die irgendwann mal reingelassren wurden, wieder rauschmeißt …

Deswegen bleibt meine Frage: Warum sind DIESE Personen da

Weil sie hier geboren wurden als Kinder von Gastarbeitern?

und
nicht 2 Millionen Vietnamesen?

Weil es in den 60ern und 70ern keine viatnamesischen Gastarbeiter gegeben hat?

Gruß,
Max

Grüße Bellawa.

Hallo Christian,

ich versuche es noch einmal in kleinen Häppchen zum Mitdenken:

Die Hamburger LAU-Studie, die IGLU-Studie, die PISA-Studie, die AWO-Studie, die Studie Ungleiche Bildungschancen: Welche Rolle spielen Underachievement und Persönlichkeitsstruktur? vom April 2009[u 1], sowie eine Simulation der PISA-Daten von 2007 weisen darauf hin, dass Kinder mit einer niedrigen sozialen Herkunft bei gleicher Kompetenz sehr viel seltener eine Gymnasialempfehlung erhalten als Kinder mit einer höheren sozialen Herkunft.

Was genau hat die vorhandene oder nicht vorhandene Leistungs- und Bildungsorientierung der Eltern mit der Gymnasialempfehlung der Grundschule zu tun?

„Untersucht man den Einfluss der Sozialschicht […] der Kinder auf ihre Schullaufbahnempfehlungen, so wird deutlich, dass selbst bei Kontrolle der kognitiven Grundfähigkeiten und der Lesekompetenz Kinder aus den beiden oberen Schichten eine 2,63-fach größere Chance haben, eine Gymnasialempfehlung zu erhalten als ein Kind aus einem Haushalt aus unteren Schichten […].

Was genau hat die vorhandene oder nicht vorhandene Leistungs- und Bildungsorientierung der Eltern mit der Gymnasialempfehlung der Grundschule zu tun?

* Lehrer empfehlen Kinder aus der oberen Dienstklasse bereits mit 537 Punkten zum Gymnasium; Kinder un- und angelernter Arbeiter müssen hierfür aber 614 Punkte erreichen.
* Entgegen einem weit verbreiteten Vorurteil sind es nicht in erster Linie Arbeiter, die ihre Kinder nicht aufs Gymnasium schicken möchten (bereits bei 606 Punkten), sondern die Grundschul-Lehrer verhindern eine gerechte Schullaufbahn der Arbeiterkinder (Gymnasialempfehlung erst ab 614 Punkten).
* Während bei allen Kindern die erforderliche Punktzahl für eine Gymnasialempfehlung gesunken ist, stieg sie bei Kindern aus der untersten Schicht. Dabei ist zu beachten, dass die Hürde für einen Gymnasialübergang von Lehrern gegenüber Kindern aus der Unterschicht stärker angestiegen ist als bei den Eltern der Kinder. Dramatisch gesunken ist die Hürde für Kinder aus der höchsten Herkunftsgruppe, sowohl bei den Lehrern, aber noch viel stärker bei den Eltern.
Während also Kinder aus der obersten Dienstleistungklasse für den Wechsel zum Gymnasium lediglich die Kompetenzstufe III („Relevante Einzelheiten im Text auffinden und miteinander in Beziehung setzen“) erreichen müssen, benötigen Kinder aus der untersten Schicht die höchste Kompetenzstufe (Kompetenzstufe V: „Abstrahieren, Verallgemeinern und Präferenz begründen“) für dieselbe Gymnasialempfehlung.

Was genau hat die vorhandene oder nicht vorhandene Leistungs- und Bildungsorientierung der Eltern mit der Bewertung durch die Lehrer zu tun?

Bei gleicher Leistung der Kinder wohlgemerkt.

Da frag ich mich doch mal wieder, woher eigentlich bekannt ist, aus welcher Schicht ein Kind ist. Gibts eine Schülerakte, in der nach entsprechenden Nachweisen eingetragen wird, ob die Eltern Akademiker oder ungelernte Arbeitslose sind?

Nun, Du hast keine Kinder, deshalb kannst Du es Dir eventuell nicht vorstellen, aber es werden von Anfang an - noch vor Schuleintritt - Informationen gesammelt. Nicht in Form einer Schulstasiakte, sondern eingebunden in den Alltag, in Elterngesprächen, im Unterricht - kleine Informationsschnipsel, Mosaiksteine, die sich im Kopf der Lehrer zu einem Gesamtbild zusammen fügen.

Erst vor ein paar Wochen habe ich z.B. meinen Sohn bei der Grundschule angemeldet - und wurde dabei en passant nach Familienstand und Beruf sowie auch nach meiner weiteren Familie (meine sehr viel jüngeren Geschwiste haben ebenfalls diese Schule besucht) gefragt. Späterhin sind Familie und Berufe Unterrichtsthemen, gelegentlich stellen Eltern ihre Berufe vor, bei Klassenfahrten fällt auf, wer einen Zuschuss dafür benötigt, man sieht, wer Markenkleidung und wer Billigkram trägt etc.pp

Bei meiner Tochter habe ich übrigens die Schubladendenkerei selbst erlebt: Zwar konnte nicht verhindert werden, dass sie das Gymnasium besucht, aber eine Klasse überspringen - das ging bei dem Kind einer geringverdienenden Alleinerziehenden schon einmal gar nicht. Ungeachtet ihrer Leistungen, die das auch nach Aussage der Lehrerin durchaus gerechtfertigt hätten.

Noch einmal: es gibt eine Korrelation, ja. Aber wo liegt die Kausalität?

Die Antwort darauf findest Du in den verlinkten Studien.

Nichts von alldem, was mir hier an Links und Ausführungen Dritter bisher präsentiert wurde widerlegt meine Theorie, daß zwar natürlich das Elternhaus eine Rolle spielt aber eben auf eine anderer Art und Weise, nämlich in der Form, daß aus leistungs- und bildungsfernen Familien nur selten motivierte, leistungsorientierte und vielseitig interessierte Kinder hervorgehen, weil ihnen eben bestimmte Werte dort gar nicht vermittelt werden (können).

Noch einmal: Kinder aus den unteren Schichten werden bei gleicher Leistung von den Lehrern schlechter beurteilt als Kinder aus den oberen Schichten. Woraus entnimmst Du, dass diese Kinder unmotivierter und uninteressierter seien?

Einmal ganz abgesehen davon, dass geringes Einkommen und geringe Bildung nicht zwingend Hand in Hand gehen müssen - mithin stellen hier und heute Kinder ein Armutsrisiko dar.

wieviel Prozent der Kinder aus den oberen sozialen Schichten brauchen Nachhilfe, Musikstunden und Studienreisen, um das Abitur zu schaffen?

Mein ganz subjektiver Eindruck aus neun Jahren Privatschule meiner eigenen Wenigkeit und fünfen meiner Tochter: erschreckend viele.

Gruß

=^…^=

Dann ist es keine.

sagt wer?

Dann ist es keine.

sagt wer?

Ich.

Dann ist es keine.

sagt wer?

Ich.

aha.
was befähigt dich dazu zu bestimmen, was eine meinung sein darf/ist und was nicht?

Was möchtest du denn hören resp. lesen?

was würdest du denn als antwort zulassen?
red

Erneut: Wenn jemand seine Meinung nicht begründen kann, hat er keine, sondern plappert nur etwas nach.
Eine eigene Meinung zeichnet sich dadurch aus, dass man sie mit eigenen Argumenten und/oder Erfahrungen begründen kann.

Dein „Natürlich hat er Recht“ oder kurz gefasst „So ist es“ bzw. hier passender „so isses“, verbunden mit deiner Absage, dieses näher zu begründen, kann also keine Meinung sein.

Wie ich deiner ViKa entnehme, bist du Studentin. Ich glaube kaum, dass dein Prof jemals ein „so isses“ akzeptiert hätte, ganz gleich in welchem Fachbereich.

So, das muss aber nun reichen.
Du hast keine Argumente, folglich keine Meinung, das weiß ich nun.
Mein Interesse an dieser Diskussion tendiert demzufolge jetzt gegen Null.

Belassen wir’s also dabei, ok?

Gruß TL

Was möchtest du denn hören resp. lesen?

was würdest du denn als antwort zulassen?

Da ich nichts zulassen oder nicht zulassen kann (und will), erübrigt sich eine Antwort.
Aber wenn du schon so nett fragst: schön wäre, wenn man sehen könnte, dass der Antwortende sich eigene Gedanken zum Thema gemacht hat.
Ein Fall fürs Nichtzulassen wären braune Parolen jedweder Art. Aber das versteht sich wohl von selbst und wird ohnehin schon vom Forumsbetreiber unterbunden.

Gruß TL

und nein dir muss ich meine mneinung nicht begründen.

Dann ist es keine.

nun, nur weil jemand seine ansichten nicht begründen mag
oder auch kann, kann man ihm oder ihr seine eigene meinung
keineswegs absprechen…

…darüber hinaus gibt es so was wie „intuition“ die ansichten
erschaffen kann
…und ohne gleich eine nicht beweisbare
behauptung aufzustellen, mitunter kann ein gutes gefühl/sensibilität
viele nichtssagende oder gar falsch erhobene statistiken schlagen!!

gruß
ad