Schimpfwörter

Gestutzt hätte ich auch. Ich finde interessant, dass das Wort überhaupt noch benutzt wird. Ich habe es eigentlich immer mit Kriegsverletzungen assoziiert, mich aber durch einen Blick in den Duden belehren lassen, dass auch durch Unfälle Verletzte eine Versehrtenrente bekommen. Auf jeden Fall geht es um eine „erworbene“ Behinderung, weshalb die Bezeichnung für eine allgemeine Benennung nicht taugt.

Grüße
Siboniwe

Ich überspitze mal:
In einer anderen Sprache, in einem anderen Land hätte man einfach das Phänomen beschrieben, ohne auf „wir Deutschen“ Bezug zu nehmen. Das finde ich nämlich sehr deutsch, hier finde ich viel mehr von der Selbstkasteiung, die du an anderer Stelle beklagst. Nur weil du, wie du schreibst, es hauptsächlich in Deutschland beobachtest, ist es doch noch lange nicht typisch deutsch.

Grüße
Siboniwe

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Sorry, da muss ich dich enttäuschen.

Unter Freunden verwendet man hin und wieder schon Schimpfworte, füreinander und dennoch bleiben es Schimpfworte. Es wird auch von allen als Schimpfwort wahrgenommen, aber grade in dem obigen Beispiel ist das eher eine Mischung aus „jetzt erst recht“, Provokation und passiver Aggressivität.

Mit deiner Argumentation könnte man auch sagen, dass Jugendliche das Wort „Arschloch“ nicht immer als Beleidigung empfinden würden, nur weil sie sich untereinander hin und wieder so titulieren.

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Moin @Siboniwe,

Die Verkrampfung kommt aber von dir.

Ja, danke. Nennt man sowas nicht victim blaming? Nur weil du dir das nicht anders vorstellen kannst, hast du nicht automatisch die Deutungshoheit.

Zwei fremde blonden Frauen ansprechen und nach ihrer Herkunft fragen, finde ich nicht natürlich und hat auch wenig mit Smalltalk zu tun.
Ich frage niemanden nach 3 Worten, woher er kommt.

Kann ja sein, dass du das nicht machst und sogar unnatürlich und seltsam findest. ICH mache das aber und es IST völlig natürlich und keineswegs seltsam. Kann es sein, dass du genau Erzeuger dieser Verkrampftheit bist für die ich meine?

Ich kann dir genau sagen wie die Situation war: die beiden Frauen saßen draußen in einem Cafe und ich bin zu ihnen gegangen, habe „Hallo“ gesagt und gefragt ob sie aus Schweden kommen. Das war meine Gesprächseröffnung. Dannach haben wir uns über ihre Heimatstadt in Norwegen unterhalten und was man da so machen kann und wie sie zu uns gekommen sind. Es war ein schöner, völlig entspannter Smalltalk über ein paar Minuten bis wir uns verabschiedet haben.

Und genau das geht in Deutschland nicht wenn es sich um ich will es mal „außereuropaische Ausländer“ handelt. Weil die deutsche Gesellschaft völlig verkrampft ist und sofort die Rassismus- oder eine sonstige -keule schwingt. Und das ist ganz sicher nicht MEINE Schuld. Und das ist auch nicht die Schuld der Ausländer sondern ganz unserer eigene weil wir mit uns selbst nicht klar kommen.

Deine Vergleiche mit der Kleidung etc. finde ich ebenfalls nicht passend. Ich setze mich doch nicht in ein Eisenbahnabteil, grüße reihum und frage, warum mein Gegenüber einen roten Hut aufhat. Das meinte ich mit irrealen Situationen.

Du bewertest schon wieder eine Situation, weil DU sie dir nicht vorstellen kannst. Spricht bitte nicht für mich. Du verteidigst genau das, was ich furchtbar finde. Dieses unterdrücken der Kommunikation und des Zugehens auf fremde Leute. Warum um alles in der Welt soll ich denn meinen gegenüber im Zugabteil nicht auf seinen roten Hut ansprechen? Mit Glück haben wir beide dann eine kurzweilige Unterhaltung über Stunden oder mit etwas weniger, vielleicht wenigstens ein kurzes gegenseitiges Anschmunzeln. DAS findest du irreal? Genau daran krankt doch unsere verkrampfte Gesellschaft…

Aber wenn sich ein Gespräch entwickelt, dann kann irgendwann auch die Frage nach der Herkunft aufkommen. Aber eben nicht vorrangig, nicht auf die Äußerlichkeit fixiert.

Warum nicht? Weil $IRGENDWELCHE Leute (du?) in unserer Gesellschaft bestimmt haben, was „erlaubte“ Themen sind und was nicht? Ich wiederhole mich: völlig verkrampfte Gesellschaft.

Aber was die Situation für dunkelhäutige Menschen in - beschränken wir es mal auf Europa - so anders macht, hat definitiv mit dem Artikel zu tun, den Katze verlinkt hat, dem ganzen Ballast, der nun mal historisch an dieser speziellen Herkunftsfrage hängt.

Genau. Und BITTE, BITTE nichts ändern!!! Historischer Ballast, du verstehst! Man kann anderen Menschen, egal welcher Hautfarbe, auch einfach als gleichwertigem Menschen gegenübertreten. Aber nein, das geht natürlich nicht.
Bei mir heißt die Süßigkeit Negerkuss und Pippis Vater Negerkönig. Damit bin ich natürlich schon großer Rassist, ich weiß. Besser ist es im Sinne unserer Gesellschaft natürlich, wenn ich Schaumkuss sage und Südseekönig - und insgeheim denke, dass Neger doch eh alle etwas dumm im Kopf sind und lieber mal was ordentliches lernen und mir nicht auf der Tasche liegen sollen.
Und der allgemeine, linksorientierte Gutmensch wundert sich dann, warum echte Rassisten und Menschenfeinde wie AfD und Co solchen Zulauf haben. Meiner Meinung nach wäre es mal Zeit für eine gehörige Portion Selbstkritik.

Und mal abgesehen von der Neugier: wenn jemand nicht Tourist ist oder nicht vor relativ kurzer Zeit zugezogen, was für einen Mehrwert bringt es denn, zu wissen, dass der Großvater aus Nigeria kam?

Es kann Teil der eigenen Geschichte sein und ich zB werde sehr oft auf meinen Namen angesprochen und wo der herkommt. Ich finde das schön und für ein Smalltalk auch völlig angemessen und auch höflich sich dafür zu interessieren. Ich bin allerdings „weiß“ und spreche akzentfrei deutsch. In anderen Fällen würde die Leute es sich vielleicht verkneifen mich darauf anzusprechen.

Bei mir interessiert sich doch auch kein oberflächlicher Bekannter dafür, ob meine Großmutter aus dem Odenwald oder aus Ostpreußen stammte.

Tja, die haben vielleicht kein Interesse an einem Gespräch mit dir :wink:

VG
J~

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Naja. Natürlich nehme ich Bezug auf Deutsche. Hast du schon mal während einer WM in Deutschland aus dem Fenster gekuckt?

An den Autos der Kroaten hängen kroatische Flaggen. Toll!
An den Autos der Spanier hängen spanische Flaggen. Toll!
An den Autos der Italiener hängen italienische Flaggen. Toll!
An den Autos der Türken hängen türkische Flaggen. Toll!
An den Autos der Portugiesen hängen portugiesische Flaggen. Toll!
An den Autos der Deutschen hängen… ähhh…entweder keine Flaggen, man ist ja schließlich kein rechter Nationalist oder gar Nazi. Oder abgebrochene Flaggen, weil man also solche angesehen wird oder es hängen Flaggen, weil man tatsächlich ein solcher ist.

Ich sag nur, ^^^^^^^^^ Deutschland in a nutshell

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Moin @Zerschmetterling

In der Frage wird nämlich genau NICHT differenziert, wer der Absender und wer der Empfänger des Wortes ist.

Sorry, da muss ich dich enttäuschen.
Unter Freunden verwendet man hin und wieder schon Schimpfworte, füreinander und dennoch bleiben es Schimpfworte.

Ich glaube, ich muss dich auch enttäuschen. Ohne Betrachtung von Sender und Empfänger kann man IMHO gar nicht bewerten, ob ein Wort ein Schimpfwort ist oder nicht. Siehe Duden.de:
„Schimpfwort -> beleidigendes Wort“
Bezeichne ich jemanden liebevoll und eben nicht beleidigend als zB Nerd, dann ist das gar kein Schimpfwort. Ein Wort kann als Schimpfwort gemeint sein (vom Sender) oder so empfunden werden (vom Empfänger) oder beides gleichzeitig (meistens). Aber diese Akteure sind elementar für die Einschätzung.

Es wird auch von allen als Schimpfwort wahrgenommen,

Nee, wird es eben nicht :wink: Wenn mich ein Kumpel mit na du Kackbratze begrüßt ist das KEIN Schimpfwort und wird auch von keinem so empfunden. Genauso vermutlich wie das von mir gehörte „Nigger“ unter den genannten Jugendlichen.

Mit deiner Argumentation könnte man auch sagen, dass Jugendliche das Wort „Arschloch“ nicht immer als Beleidigung empfinden würden, nur weil sie sich untereinander hin und wieder so titulieren.

Was sie vermutlich ganz sicher nicht so empfinden.

VG
J~

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Aktuelle Lektüre-Empfehlung: https://www.zeit.de/die-antwort/2019-03/rassismus-herkunft-identitaet-kommunikation/komplettansicht

Es ist hervorragend belegt, dass das N-Wort niemals neutral, sondern von Anfang an rassistisch konnotiert war.

Warum genau ist es dir wichtig, an diesem rassistischen Sprachgebrauch festzuhalten? Inwiefern würde es dir selbst schaden, wenn du die damit bezeichneten Menschen einfach nicht rassistisch beleidigst?

Wer deshalb zu den Alternativdeutschen rennt, weil Schwarze nicht mit rassistischen Begriffen bezeichnte werden wollen/sollen, hat sich nur einen Vorwand für etwas gesucht, was er sich und anderen nicht offen eingestehen wollte.

Wie sieht es denn mit deiner Selbstkritik aus?

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Liebe Siboniwe, ich bin mir sicher, die meisten behinderten Menschen und ihre Angehörigen fänden es ziemlich daneben, mit diesem Wort bezeichnet zu werden. Die Assoziation mit einem armen einbeinigen Kriegsopfer, das sich auf einer Holzkrücke vorwärtsschleppt (z.B.) ist nicht soooo schön.
Karl

Häng die Latte noch höher!
Du siehst Schranken, die so gar nicht vorhanden sind. Du sprichst davon, dass ich nicht die Deutungshoheit habe - du doch aber auch nicht. Wenn die Zensur im eigenen Kopf stattfindet, weil man nicht bereit ist, etwas anderes zu sehen - wer trägt denn dann die Verantwortung?

Wie war das mit dem victim blaming?

Die Situation, die du beschreibst, ja, die halte ich für grenzwertig. Von mir aus eine Eröffnung zum Flirt, aber ich würde es als „hat aus einem Buch gelernt, wie man Frauen anspricht“ abhaken. Wenn du einigermaßen sympathisch rübergekommen bist, hat man sich vielleicht länger mit dir unterhalten. Aber ich würde es nicht als Interesse an mir registrieren. Und das hat nichts mit Rassismus und Verkrampfheit zu tun, sondern damit, dass ich nicht auf Äußerlichkeiten reduziert werden möchte. Egal, ob diese Äußerlichkeit meine Größe, meine dunklen Haare, mein zu enges T-Shirt oder meine Brille wäre.

Hab ich nicht gemacht, ich habe für jemanden gesprochen, der so angeredet würde. Und dann mit meinem Verhalten verglichen.

Nochmal: was hat das mit „erlauben“ zu tun? Davon redest du - ich rede davon, wie sowas auf mich (und andere) wirkt und wie man darauf reagiert.

Das kann gehen. Aber das verlangt, dass der Gegenüber sich ab und zu in die Haut (sic!) des anderen versetzt und nicht immer nur annimmt, dass seine Wirklichkeit die Normalität ist. Und genau das macht man nämlich, wenn man das „Exotische“ am Gegenüber wahrnimmt.

Und jetzt suhlst du dich in der „das wird man doch noch sagen dürfen“-Rolle, die von vorneherein jeden, der etwas in Frage stellt, in die böse Ecke des Verbieters und Verkrampften stellt. Warum zum Kuckuck ist es denn so schlimm auf einen Wortschatz von ein paar Wörtern zu verzichten, wenn ich dadurch erreiche, dass sich mein Gegenüber nicht herabgewürdigt fühlt?

Meiner Meinung wäre es mal Zeit zu überlegen, dass man mit dieser achsoselbstgerechten Verteidigung den "richtigen "Rassisten immer die Munition liefert, die die beim Bauernfangen brauchen.

Ich kenne deinen Namen nicht und es ist schön für dich, dass du dich über Interesse freust. Aber das hat absolut nichts mit Fragen zu tun, die durch Hautfarbe ausgelöst sind.

Auf den billigen Seitenhieb gehe ich nicht ein. Tatsache ist: es fragt niemand, weil ich in Deutschland die Norm „weiß“ erfülle. Nach Norm wird nicht gefragt. Gefragt wird nach Un-Normalem.

Ansonsten: lies doch wirklich mal ein bisschen nach, was verschiedene Deutsche mit dunkler Hautfarbe über ihren Alltag berichten.

Grüße
Siboniwe

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Hallo Karl,

wenn mein Post so rübergekommen ist, tut mir das leid. Ich bin nur verwundert, dass es überhaupt benutzt wird, eben weil ich es nur mit Krieg assoziiert habe (mein Vater hatte nach dem Krieg eine Versehrtenrente). Ich finde es überhaupt nicht passend, gerade deshalb.

Grüße
Siboniwe

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Ich bemängle nicht den Bezug auf Deutschland, sondern Aussagen wie:
typisch deutsch
gerade wir Deutschen
nur in Deutschland
unsere deutschen Befindlichkeiten
usw.

Und ansonsten weiß ich nicht, in welchem Deutschland du lebst. Hier ersäuft man zu Zeiten von Europa- und Weltmeisterschaften (Fußball) in schwarz-rot-goldenen Flaggen, Girlanden, Trikots … Die Zeiten, wo sowas als „bäh“ galt sind längst vorbei.

Grüße
Siboniwe

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„Negro“ war im Englischen früher nicht abwertend. Man kann heute noch die Reden von Martin Luther King nachlesen, wo er von „we negros“ spricht. Erst als er mit seiner friedlichen Transformation gescheitert und erschossen worden war, „black power“ an die Macht kam, fand eine Umwertung statt. Im Englischen gibt es ja zwei Wörter für schwarz, und so hieß jetzt die Devise jetzt “Black is beautiful!“.

Ich habe einen afroamerikanischen Freund, der deutsch spricht, gefragt, wie er zu dem Wort „Neger“ steht. Er antwortete „Ich weiß, dass die meisten Deutschen das nicht böse meinen, wenn sie Neger sagen. Aber das hört sich zu ähnlich zu „Nigger“ an, deshalb bin ich oft unsicher, was er nun gesagt hat.“

Aber: Andere Länder, andere Sitten: Im Spanischen gibt es nur ein Wort für schwarz: „negro“ Deshalb nennt man afrikanischstämmige Menschen auch problemlos so. Aaaaber: Hier gibt es sogar, ohne dass jemand dagegen protestiert „Negritos“, was „Negerchen“ oder „Negerlein“ bedeutet (Fotos anbei). Warum aber ausgerechnet dass doch gelb-weiße Maizena so heißen muss, ist mir schleierhaft.

In der Produktbeschreibung des dritten Fotos wird das „Negerlein“ auch ausgerechnet noch „Bimbo“ genannt. Und auf dem vierten Foto sind zusätzlich zu dem Namen, der offenbar niemanden stört (den Kaffee gibt es seit vielen Jahren), auch noch drei Klischee-Afrikaner mit Lendenschurz und Speer dargestellt.

Ich mag mir gar nicht den Aufstand vorstellen, den ein solches Angebot in einem deutschen Geschäft auslösen würde. Aber zum Schluss noch dazu: In Valencia gibt es ein „Café Negrito“, das Touristen wärmstens empfohlen wird. 00 neg1 00 neg2 00 neg3

Wie du dem weiter oben verlinkten Wikipedia-Artikel entnehmen kannst (Ist es wirklich so schwierig, die verlinkten Texte auch zu lesen? Das wird doch nicht aus bloßem Jux gepostet.) war das N-Wort niemals neutral, sondern von Anfang an mit rassistischen Stereotypen verknüpft. Dies gilt auch für das englische N-Wort - unabhängig davon, dass diese rassistische Begriffe in der Vergangenheit auch von den damit bezeichneten Personen verwendet wurden. Diese Personen lebten schließlich in einer zutiefst rassistischen Gesellschaft, und der heutige Sprachgebrauch entwickelte sich erst parallel zu den politischen Emanzipationsbemühungen.

Dass andere Leute noch rassistischer sind als man selbst bzw. dass anderswo rassistische Darstellungen noch üblicher sind als hier in Deurschland, war noch nie ein gutes Argument. Und ja, insbesondere das letzte Bild ist galoppierend rassistisch.

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Das N-Wort ist immer rassistisch, selbst wenn du es ganz lieb meinst oder in deinem Kopf gänzlich umdefinierst.

Und ein Schimpfwort ist auch dann ein Schimpfwort, wenn es in einer Ausnahmesituation wie z.B. der Begrüßung von zwei Freunden als liebevolle Neckerei verwendet wird.

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Nein, du bist schlicht und ergreifend neugierig und übergriffig. Das Problem ist nämlich nicht die Frage, woher jemand kommt (auch wenn diese Frage in vielen Situationen etwas seltsam ist), sondern die Tatsache, dass danach die Antwort „Hamburg“ nicht akzeptiert, sondern stattdessen weitergebohrt wird, wo das Gegenüber denn „wirklich“ herkomme.

Dazu auch:

Wie kommst du denn darauf, dass das unwahrscheinlich ist? Es gibt schätzungsweise eine halbe Million schwarze Deutsche.

Wenn du dich tatsächlich für die Person interessieren würdest, müsstest du nach deren Beruf, Hobbys, Einstellungen, Wünschen und Träumen fragen - wo das eventuell vorhandene eine „undeutsche“ Großelternteil geboren wurde (das die konkrete Person vor dir vielleicht noch nicht einmal kennt), sagt doch ziemlich wenig bis nichts über die Persönlichkeit eines Menschen aus.

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@sKamikaze
obwohl Martin Luther King für die Vergangenheit wohl der beste Zeuge ist, sollten wir im Bezug auf die Gegenwart, wo wir uns im Prinzip doch offebar einig sind, nicht unnötig zerfetzen

Aus deutscher Sicht und aus meiner sind das die anderern auch, ich könnte noch mehr „liefern“. Aber aus spanicher sind sie das offenbar nicht, sonst gäbe es die schon seit Jahren nicht mehr,

Die Abbildung ist objektiv rassistisch, ganz egal, ob Spanier sie als rassistisch erachten oder nicht.

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Das ist aber eine recht einseitige Sicht. Direkt mit einer Besonderheit ins Gespräch einsteigen, birgt immer das Risiko, dass der andere genervt reagiert, besonders, wenn es um Besonderheiten geht, die man nicht ohne weiteres ablegen kann. Weil es einfach nervt, wenn einen JEDER sofort drauf anspricht.

Hat jemand eine Narbe, eine dicke Nase, einen supertollen Busen, extremes Über- oder Untergewicht oder einen „komischen“ Namen hat, dann frage ICH nicht sofort danach - und fühle mich auch nicht übermäßig gehemmt, meist gibt es genügend andere Themen, über die man reden kann.

Sich anderen gegenüber gehemmt zu fühlen hat meist mehr mit der eigenen Person zu tun als mit dem Gegenüber - so fühlen sich „gesunde“ Menschen Behinderten gegenüber unsicher, weil sie einfach wenig mit gehandicapten Menschen zu tun haben - ändert sich das, legt sich auch die Unsicherheit. Und man hat nicht mehr das Bedürfnis, die „Besonderheit“ direkt als erstes anzusprechen. Denk mal drüber nach…

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Ich sehe das ja genauso wie Du. Aber ich wundere mich, dass Spanier das so anders sehen. Und wir haben als Deutsche nicht das Recht, Spanier als Rassisten abzutun. Aber selbst die hier lebenden Afrikaner akzeptieren das offenbar.

Das Wort „Negerkuss“ ist ja harmlos im Vergleich mit dem letzten Bild. Wenn man hier ebenso heftig, wie es in D geschah, protestiert hätte, hätte ich das in den sechs Jahren, die ich jetzt hier lebe, mitbekommen.

Das macht mich echt ein wenig ratlos.

Wenn ich mich jetzt in die Situation von Afrikanern hineinversetze, würde das bedeuten: Da verkauft man im Ausland einen Ware unter dem Namen „Deutsches Michelchen“ ein Produkt, und auf dem Titelbild sind drei halbnackte Urmenschen dargestellt, teilweise mit Fellen bekleidet, mit der einen Hand eine Keule auf der Schulter haltend und mit der anderen Hand eine blonde Frau an ihren langen Haaren auf dem Boden hinterherziehend.