Schweizer Grußfloskeln

Hallo Wissende,

ich „unterschreibe“ meine Beiträge mit

Gruß
Reinhard

oder

Danke ^ Gruß
Reinhard

oder

Gruß ^ Danke
Reinhard

Frage1 : wie würde in einem Schweizer Forum ein Schweizer einem andern
antworten um „Gruß“ auszudrücken?

Frage2 : wie Frage1 zu Danke ^ Gruß bzw. Gruß ^ Danke

**Frage3** : gilt auch im Deutschen, was ist "besser":
 Danke ^ Gruß 
 Gruß ^ Danke
 oder ist das Jacke wie Hose?

Danke ^ Gruß
Reinhard

Hallo Reinhard,
Ich weiß es nicht, aber nur zwei kleine Anmerkungen…

  1. Ein Schweizer würde natürlich Gruss schreiben, nicht Gruß.

  2. Was genau meinst du mit ^? Hast du da den logischen Operator umgemodelt um es für ein „und“ zu benutzen? Das wäre sehr ungewöhnlich (vermutlich sogar für Schweizer). Wenn man „und“ abkürzt, dann doch eher durch ein Kaufmanns-Und, also & , oder allenfalls mit u.

Grüße,

  • André

Hallo André,

  1. Ein Schweizer würde natürlich Gruss schreiben, nicht Gruß.

aha, gibt es auf schweizer Tastaturen kein „ß“?
Wenn dem so sei, was würde ein Schweizer schreiben an einer
Tastatur die auch „ß“ kennt?
Wichtiger Hinweis, oftmals als in der Schule Deutschunterricht lief
war ich auf dem Klo :smile:

Deshalb habe ich nicht die geringste Anhung ob in D Gruß oder Gruss
richtiger wäre oder genau gleichwertig oder sonstwas.
Die Rechtschreibreform hat ihr besten gegeben mir meine
minimalen Klarheiten wie man was schreibt zu liquidieren.

Und wenn ich das nichtmal in D weiß, k.A. wie das in CH gehandhabt wird. Du meinst bei einem Schweizer sollte ich Gruss benutzen`Okay.

  1. Was genau meinst du mit ^? Hast du da den logischen
    Operator umgemodelt um es für ein „und“ zu benutzen?

Ja.
Die ^ kennen wissen was ich meine, also als und, die anderen
können sich wohl Danke und Gruß zusammenreimen um zu verstehen
daß ich mich bedanke und grüße.

Wenn man
„und“ abkürzt, dann doch eher durch ein Kaufmanns-Und, also & ,

Naja, eine weltweite Umfrage wieviele Menschen ^ kennen und
wieviele & würde sicher eine Mehrheit für & ergeben.
Egal, ich bleib bei ^ :smile:

oder allenfalls mit u.

Nö, finde ich unästhetisch.

Gruss
Reinhard

Guten Abend,

  1. Ein Schweizer würde natürlich Gruss schreiben, nicht Gruß.

aha, gibt es auf schweizer Tastaturen kein „ß“?

Nicht nur auf den Tastaturen, es gibt in der Schweizer Schriftsprache kein ß.

Wenn dem so sei, was würde ein Schweizer schreiben an einer
Tastatur die auch „ß“ kennt?

Gruss.

Deshalb habe ich nicht die geringste Anhung ob in D Gruß oder
Gruss
richtiger wäre oder genau gleichwertig oder sonstwas.

In der deutschen Schriftsprache: Gruß.

MfG
GWS

PS: Hast du etwas getrunken und/oder geraucht?

PPS: Der Schweizer schreibt Salüt! oder Salli!

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Hallo!

Die ^ kennen wissen was ich meine, also als und, die anderen
können sich wohl Danke und Gruß zusammenreimen um zu verstehen
daß ich mich bedanke und grüße.

Das magst Du vielleicht so empfinden. Ich jedoch finde, dass das Zirkumflex ^ relativ wenig Gemeinsamkeiten mit dem mathematischen und ∧ hat.

Außderdem - da mag ich altmodisch sein - finde ich es unhöflich, wenn ausgerechnet Höflichkeitsformeln abgekürzt werden. Wem seine Zeit zu schade ist, um „Mit freundlichen Grüßen“ zu schreiben, der soll es lieber sein lassen, als ein „MFG“ hinzurotzen. (Meine Meinung)

Mit freundlichem Gruß, Michael

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Hallo Reinhard

In der Schweiz redet man sein lokales Schweizerdeutsch, das so stark prägend ist, dass man oft auch den Wohnort von Italienern erkennen kann, die sich in ihrer Muttersprache unterhalten.

Was wir schreiben ist aber ungefähr dasselbe wie Ihr: das, was man uns in der Schule als Hochdeutsch bzw. Schriftdeutsch eingetrichtert hat. Man schreibt es bloss, man redet es nicht.

Einige wenige Abweichungen bestehen. Wir schreiben kein ß, welches ich jetzt per „Einfügen – Sonderzeichen“ generiert habe. Dasselbe gilt für das Euro-Zeichen und wahrscheinlich noch ein paar andere. Dafür hat es auf der Tastatur für die französischen Zeichen mit Akzent Platz, die wir auch beim Deutsch schreiben täglich brauchen, und sei es nur, um den Namen der nächsten Ortschaft oder den des Empfängers richtig hinzubekommen (sind schliesslich unsere Landsleute und Französisch unsere zweite Nationalsprache, die man ebenfalls in der Schule lernt, je nach Kanton bereits auf Primarstufe). Zudem haben die meisten Deutschschweizer Verwandte in der Romandie. Meine Lieblingstante schrieb mir mal: „Du gehst jetzt in die Schule, deshalb möchte ich von dir keine Briefe mehr auf Deutsch bekommen!“ :wink:

Wir Älteren Schweizer kennen das „Doppel-S“, das wir „Huttli-S“ nannten (wegen der Hutte am Rücken des Buchstabens) schon noch aus der Schulzeit. Es wurde damals noch verwendet.

In der dritten Klasse, also mit etwa 10 Jahren, lernten wir noch die „alte Deutsche Schrift“. Keine Ahnung, ob die bei Euch auch so heisst; ich hoffe, Ihr wisst, was gemeint ist. Als kleines Mädchen las ich oft im handgeschriebenen (wie auch sonst) Haushalt- und Kochbuch meiner Schwarzwälder Urgrossmutter mütterlicherseits. Ich war die einzige der Familie, der das gelang. Nicht mal Mutter oder Grossmutter kannten sich noch aus.

Freundliche Grüsse
Es grüsst Dich / Sie / Euch
Gruss:

Maggie

Antwort an alle Antworter
Hallo,

@Maggie, danke für deine Ausführungen, sehr interessant.
Obwohl Deutscher, Mittelschule, kann ich dir echt nicht beantworten
ob „wir“ damals "„alte Deutsche Schrift“ lernten.
Und grad in Deutsch war ich wohl oft auf dem Klo, weiß da wenig genaues.

Du sprichst von „Einfügen—Sonderzeichen“, das klingt nach Word.
Schreibst du deine Texte in Word vor?
Wenn dem so ist sag Bescheid bzw. frage im Textverabeitungsbrett
nach, dann kann ich dir höchstwahrscheinlich was basteln wo du
mit der Tastenkombination Strg+X auch ein ß eingefügt bekommst.
Welcher Buchstabe nun X ist kannste dir aussuchen.

Wenn du eine Word Version unter 2007 hast kann ich dir auch was
„basteln“ sodaß das du oben in Word ein Symbol zum Anklicken
hast daß die Aufschrift ß hat, dito dür €, usw.

@Michael
ist sehr okay für dich daß du mfg und ^ gleichsetzt und nicht magst.
Kein Problem. Ich sehe es halt annerster.

@Grundwortschatz
„Hast du etwas getrunken und/oder geraucht?“
Keine Ahnung *hicks*

Vielleicht habe ich mich mißverständlich ausgedrückt.

Die eine Frage ist, völlig abgesehen von dem ^ ob
Gruß ^ Danke
bzw.
Danke ^ Gruß
sich so unterscheiden daß eines von beiden „besser“ ist.
Mir langt da dicke daß man beides verwenden kann.

Die andere Anfrage ist zu einer schweizerischen
Grußfloskel anstatt von Gruss/Gruß.
Sowas wie halt die Ohren steif, fuert di (bayerisch) u.v.m.
Kann auch ruhig was lokales sein wie Maggie erwähnt hat.

Dann begrüße ich halt mit einem Berner Gruß oder St. Gallener Gruß.
Dito für die Grußfloskel am Ende meines Beitrages.
Der „Empfänger“ weiß natürlich daß ich in Frankfurt/Mein wohne
und nicht die geringste Ahnung habe wie Schweizer unter sich kommunizieren.

Ich hoffe jetzt ist es klarer was ich mir erhoffe/erhoffte.

Gruss
Reinhard

Hallo Reinhard,

Also, wie schon geschrieben wurde, ist auf der VSM-Tastatur kein ß vorhanden und wir benötigen diese Ligatur auch gar nicht (ausser bei manchen Suchfunktionen auf deutscen Web-Seiten).

Auch haben wir damit kin Problem:
/t/masse-vs-masse/2403204

Der Kulturschock geht aber noch weiter.

„Tschüss“ vewenden wir nur, wenn wir mit jemandem per du sind, andenfalls gilt das hier als sehr unhöflich.

„Ciao“ oder „Tschau“ kannst du als Begrüss oder Verabschiedung gebrauchen, aber ebenfalls nur im Kollegenkreis.

„En schöne“ (baseldytsch: „e scheene“) ist im Bekanntenkreis OK, sollte aber in formellem zusammenhang noch durch z.B. „Daag“ (Tag), „Obe“ (Abend) oder „Sunntig“ (Sonntag) ergänzt werden.

Tja, Ausländisch ist nicht einfach :wink:

MfG Peter(TOO)

Hallo Maggie,

Einige wenige Abweichungen bestehen. Wir schreiben kein ß,
welches ich jetzt per „Einfügen – Sonderzeichen“ generiert
habe. Dasselbe gilt für das Euro-Zeichen und wahrscheinlich
noch ein paar andere.

Das € ist bei uns mit AltGr+E auf der PC-Tastatur.

Vor allem die Sonderzeichen im Bereich der Ziffern 1…0 sind sehr unterschiedlich angeordnet.

Gruss aus Basel
Peter(TOO)

@Reinhard und Peter(TOO)

Danke für Eure Anregungen. Meine Antwort hatte ich tatsächlich in Word vorgeschrieben, damit ich das Doppel-S mittels Einfügen - Sonderzeichen verwenden konnte. Normalerweise gehe ich natürlich nicht so vor. Ich erlaube mir auch weiterhin, einfach „ss“ statt Doppel-S zu setzen. :wink:

Noch eine Ergänzung: Privat schreiben wir oft Schweizerdeutsch, erstaunlicherweise gilt dies vor allem für die Jungen. Da braucht man sich um Orthographie nicht zu kümmern.

Wenn wir Hochdeutsch schreiben, richten wir uns möglichst nach der Schriftsprache, auch bei Grussfloskeln.

Typisch schweizerische Grüsse - die aber nur gesprochen werden und in Schriftdeutsch unecht wirken, sind:

Salü
Salü zäme
Grüess Di
Grüessech zäme
Grüessech mitnang / mitenand (miteinander, zusammen)

  • zäme bzw. mitnang /mitenand wird angehängt, wenn einer mehrere Personen begrüsst.

  • Grüessech / Griess Sy und weitere Varianten bedeuten Grüss Euch / Grüsse Sie.

  • In manchen Regionen werden Sie und Ihnen verwendet, wie im Schriftdeutschen. Andere - wie z.B. bei uns zuhause - bilden die Höflichkeitsform wie die Franzosen, nämlich mit der 2. Person Mehrzahl Ihr / Euch. Die Aussprache richtet sich nicht nach Kantonen, sondern nach Gebiet innerhalb eines Kantons oder Kantonsgrenzen übergreifend. Bei uns gibt es zwei Dörfer, die ganz für sich allein gewisse Laute aussprechen, wie niemand sonst.

Die geschriebene Sprache muss geregelt sein. Beim Sprechen sei Kreativität erlaubt. Ob man sich versteht, hängt ohnehin von ganz anderen Kriterien ab … :wink:

Es grüsst Euch: Maggie

als Schweizer …
… darf ich wohl kurz ergänzen oder richtigstellen:

aha, gibt es auf schweizer Tastaturen kein „ß“?

Nicht nur auf den Tastaturen, es gibt in der Schweizer
Schriftsprache kein ß.

Meine Tastatur hat selbstverständlich auch das ß. Wenn auch etwas verborgener als bei Euch.
Richtig ist: die Schweizer Orthografie benützt das ß nicht.

PPS: Der Schweizer schreibt Salüt! oder Salli!

Also entweder salut (französisch) oder sali/Salü (phonetisch).
Ist aber selten, mit regionalen Unterschieden.
Viele schreiben auch Hoi, Tschau, Tschüss(li) und andere Grüsse.

scalpello

Nochmals: als Schweizer …
Hallo Reinhard

Dann begrüße ich halt mit einem Berner Gruß oder St. Gallener
Gruß.
Dito für die Grußfloskel am Ende meines Beitrages.

Davor würde ich dich eher warnen – es wird von Schweizern (und zwar durchgehend!) eigenartigerweise eher unangenehm empfunden.
Bleib du doch einfach bei deiner Sprache, deinen Formen, deinen Grüßen – die Authentizität wird höher geschätzt als die Anbiederung.

(Vielleicht gibt es sogar einen Zusammenhang mit der Kinokultur, welche in der Schweiz die Streifen in Originalsprache mit dt. und franz. Untertiteln zeigt.)

Meint
scalpello

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fuert di (bayerisch) u.v.m.

Mit der Sxchreibweise outest Du dich aber gleich als ein Nichtbayer, der sich nur plump anbiedern woll. Da ist mir als Bayer das „Moin“ in den mails meiner Feunde aus Hamburg deutlich lieber.

BTW: Pfiadi ist ein Duz-Gruß, paasta also nicht immer. Die Sie-Variante wäre „Pfiad Eahna“.

M.

Die Sie-Variante wäre „Pfiad Eahna“.

Für Möchtegern-Bayern: „Erna“, vgl. http://www.youtube.com/watch?v=j3lH9ZnncMs (ab 02:48) :wink:

Gruß
Kreszenz

Hallo M,

fuert di (bayerisch) u.v.m.

Mit der Sxchreibweise outest Du dich aber gleich als ein
Nichtbayer,

outen? Die Menschen denen ich „fremdländisch“ was sage/schreibe wissen wo ich wohne. Und zur Schreibweise, die ist falsch?
Okay, habe ich mich im Internet verlesen oder die falsche Seite erwischt.

der sich nur plump anbiedern woll.

Zum plump, was genau meinste damit? Wähl mal aus

Wenn du es als Anbiederei ansiehst wenn ich jmdm. im Zuge
einer normalen Beitragsfolge mit Bezug auf seine Herkunft
anreden oder „verabschieden“ möchte so ist das für dich so.

Da ist mir als
Bayer das „Moin“ in den mails meiner Feunde aus Hamburg
deutlich lieber.

Ja und, kündigen die dir die Freundschaft wenn du denen jetzt mal
nur als Beispiel zu einem Geburtstag nicht dein übliches schickst
als Mail sondern dir den Text z.B. hier in hamburgerisch übersetzen läßt?
Meinste du die glauben du willst dich denen plump anbiedern?

BTW: Pfiadi ist ein Duz-Gruß, paasta also nicht immer. Die
Sie-Variante wäre „Pfiad Eahna“.

Aha, so schreibt man fuert di, danke.

Gruß
Reinhard

M.

Dann begrüße ich halt mit einem Berner Gruß oder St. Gallener
Gruß.
Dito für die Grußfloskel am Ende meines Beitrages.

Davor würde ich dich eher warnen – es wird von Schweizern (und
zwar durchgehend!) eigenartigerweise eher unangenehm
empfunden.

Hallo Scalpello,

du sagst ja selbst als Schweizer daß dies eigenartig ist.
Daher kann ich das nicht wissen.
Danke für die Information.

Mir fiel dazu sehr spontan die eine Kurzgeschichte von Kishon ein.
Wo er oder seine „Romanfigur“ in der Schweiz war und sich wohl
als Gast im Senderaum eines schweizer Radiosenders ein „Jodlerlied“
wünschte.
Kishon beschreibt dann daß daraufhin die Person sich im Hotelzimmer verschanzen mußte während draußen der schweizer Lynchmob auf ihn wartete.

Gruß
Reinhard

Hallo Maggie,

danke auch an dich.

Ergänzend noch gesagt, zumindest ich kann auf meiner Tastatur
das ß mit der Tastenkombination:
Alt+0223
erzeugen.
Also Taste Alt gedrückt halten dann nacheinander 0223 drücken.
Die Zahlen aber nicht oben sondern rechts im Zahlenblock.

Gruß
Reinhard

Hallo,

wieso taucht eigentlich das berühmt/berüchtigte Gruezi hier nirgends auf? Sagt man das nur zur Begrüssung und nie zum Abschied?

Gruss Reinhard

Kreszentia, woher bist Du?
Erna und Eahna spricht man genau gleich aus bei uns (Oberbayern).
Du machst Dich verdaechtig…:wink:

Hallo Reinhard,

lass einfach gut sein. Fuer uns suedlich der Donau ist das einfach daneben und beruehrt uns peinlich bis unangenehm.
Sieh es ein und lass es bleiben. Der Tipp ist gut gemeint.

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