Guten Tag, in der DDR war bis zur Wende Samstags Schulunterricht. Wann wurde in der BRD der Samstag schulfrei ?
Vielen Dank.
Gert
Hallo,
das war in den 70ern, und dann war erstmal jeden 2. Samstag frei.
GruĂ
iceage
Hallo,
das lĂ€Ăt sich nicht generell beantworten, da dies in der ZustĂ€ndigkeit der LĂ€nder lag. Diese widerum hatten z. T. Regelungen, in denen das an die SchultrĂ€ger delegiert wurde.
WĂ€hrend mein Cousin in Ba-WĂŒ schon in den 70ern alle 14 Tage Samstags frei hatte, muĂte ich in NRW bis zum AbschluĂ (1980) jeden Samstag âranâ.
&TschĂŒĂ
Wolfgang
Schulpflicht und â Hegel
Hallo,
Guten Tag, in der DDR war bis zur Wende Samstags
Schulunterricht. Wann wurde in der BRD der Samstag schulfrei ?
Um diese Frage ein bisschen zur Thematik dieses Unterforums hinzuleiten,
möchte ich das Thema âSchulpflichtâ
(die hierzulande rigoroser durchgesetzt wird als die Kriegsdienstplicht)
ansprechen und auf ein Buch dazu hinweisen:
Walter Borgius
Die Schule - ein Frevel an der Jugend (1930, Repr. 1981)
Wie schon der Titel signalisiert, wendet sich der Autor gegen eine Auffassung,
wie sie unverblĂŒmt etwa Hegel aussprach:
âEin Hauptmoment der Erziehung ist die Zucht, welche den Sinn hat,
den Eigenwillen des Kinds zu brechenâŠâ (GrPhR, §174, Zusatz)
âDie Sittlichkeit muss als Empfindung in das Kind gepflanzt worden sein.â (ebd., §175, Zusatz) Usw.
Klar, zweihundert Jahre PÀdagogie haben viel verÀndert.
Aber auch prinzipiell?
Gruss
Nescio
Hallo Gert,
aus meiner Heimatstadt erinnere ich mich, dass das sogar ins Ermessen der einzelnen Schule gestellt wurde. Das musste dann von der Schulkonferenz beschlossen werden.
Unsere Schule war da immer ein NachzĂŒgler. Erst also jeden Samstag Unterricht, dann ab ca. 1983 der erste Samstag im Monat frei, dann jeder zweite, dann in den 90ern alle.
GruĂ,
Andreas
Guten Tag, in der DDR war bis zur Wende Samstags
Schulunterricht. Wann wurde in der BRD der Samstag schulfrei ?
Hallo,
Gert!
Die neudeutsche Frage, welche âPhilosophieâ hinter dem schulfreien Samstag steht, beantworte ich nicht.
EingefĂŒhrt wurde in Bayern die FĂŒnftage-Schulwoche in den 70er Jahren: sukzessive erst als ein freier Samstag im Monat, dann als ein zweiter (benannt nach den Kultusministern wie frĂŒher die Feiertage nach den Heiligen: Huber- und Maier-Samstag), schlieĂlich konnte das Schulforum (Vertreter von Lehrern+SchĂŒlern+Eltern) generell den freien Samstag beschlieĂen.
Verpflichtend ist er anscheinend immer noch nicht. Soweit ich weiĂ, hĂ€lt z. B. das Gymnasium der Benediktiner-Abtei Metten immer noch an der 6-Tage-Woche fest.
GruĂ!
Hannes
Was fĂŒr eine seltsame Frage
Ach geh, lieber Nescio!
Hegel:
âEin Hauptmoment der Erziehung ist die Zucht, welche den Sinn
hat,
den Eigenwillen des Kinds zu brechenâŠâ (GrPhR, §174, Zusatz)
âDie Sittlichkeit muss als Empfindung in das Kind gepflanzt
worden sein.â (ebd., §175, Zusatz) Usw.Klar, zweihundert Jahre PĂ€dagogie haben viel verĂ€ndert.
Aber auch prinzipiell?
Wie kannt du das nur ernsthaft fragen? Also wirklich!
Dir antwortet hier immerhin der âLehres des Jahresâ 2004:
Ich signalisiere den SchĂŒlern: Hier sind die Spielgrenzen, und ihr könnt bis an diese Grenze gehen, und ich kann bis an diese Grenze gehen. Wenn sie ĂŒberschritten wird, mĂŒssen Lehrer konsequent handeln. KuschelpĂ€dagogik bringt es nicht, die SchĂŒler brauchen eine Richtlinie. Denn wenn sie die Schule verlassen, stehen sie in der rauen Wirklichkeit und sind gefordert. Dazu braucht man Tugenden wie Disziplin, Ordnung und PĂŒnktlichkeit.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,319628,00âŠ
_ â Î â Ă I à ⏠_
Moin,
Wann wurde in der BRD der Samstag schulfrei ?
Noch nie, weil das nÀmlich LÀndersache ist, wie bereits gesagt wurde.
Guck auch mal hier /t/anwesenheitspflicht-am-samstag-erlaubt-oder-nichtâŠ
Schulfreie SamstagsgrĂŒsse aus dem Urlaub
Pit
Lieber Candide,
Hegel:
âEin Hauptmoment der Erziehung ist die Zucht, welche den Sinn hat,
den Eigenwillen des Kinds zu brechenâŠâ (GrPhR, §174, Zusatz)
âDie Sittlichkeit muss als Empfindung in das Kind gepflanzt
worden sein.â (ebd., §175, Zusatz) Usw.Klar, zweihundert Jahre PĂ€dagogie haben viel verĂ€ndert.
Aber auch prinzipiell?Wie kannt du das nur ernsthaft fragen? Also wirklich!
Gut, die Frage kann hier nicht wirklich diskutiert werden
â unter Kognoszenten schon gar nicht â
und war insofern auch nur rhetorisch gemeint.
Bis hierhin kann ich deine leicht ironieförmige Erwiderung
(möglicherweise richtig) verstehen;
aber dann servierst du mir diesen hemdsÀrmeligen Mann:
Dir antwortet hier immerhin der âLehres des Jahresâ 2004:
Ich signalisiere den SchĂŒlern: Hier sind die Spielgrenzen,
und ihr könnt bis an diese Grenze gehen, und ich kann bis an
diese Grenze gehen. Wenn sie ĂŒberschritten wird, mĂŒssen Lehrer
konsequent handeln. KuschelpÀdagogik bringt es nicht, die
SchĂŒler brauchen eine Richtlinie. Denn wenn sie die Schule
verlassen, stehen sie in der rauen Wirklichkeit und sind
gefordert. Dazu braucht man Tugenden wie Disziplin, Ordnung
und PĂŒnktlichkeit.
Die Ironie, die auch hier wohl dahinter steckt, verstehe ich allerdings
nicht mehr â und lĂ€sst mich an meiner Interpretation des ersten
Teils deiner Replik zweifeln. Oh weh!
Nescio
Hallo Gert,
konkrete Frage - konkrete Antwort.
Grundschule NS: kein Sa. Unterricht seit 1972.
Realschule NS: 1976-1978 alle 14 Tage Sa. Unterricht 4 Std.
Danach nie wieder.
Oberstufe NS: alle 14 Tage im 12 Jahrgang bis 1985!
GruĂ
Hans
Der Thread war vor seiner Verschiebung im âŠ
⊠Brett âPhilosophieâ. Nur damit klar ist, was hier on und was off topic ist.
Nescio!
Hegel:
âEin Hauptmoment der Erziehung ist die Zucht, welche den Sinn hat,
den Eigenwillen des Kinds zu brechenâŠâ (GrPhR, §174, Zusatz)
âDie Sittlichkeit muss als Empfindung in das Kind gepflanzt
worden sein.â (ebd., §175, Zusatz) Usw.Klar, zweihundert Jahre PĂ€dagogie haben viel verĂ€ndert.
Aber auch prinzipiell?Wie kannt du das nur ernsthaft fragen? Also wirklich!
Gut, die Frage kann hier nicht wirklich diskutiert werden
â unter Kognoszentenschon gar nicht â
und war insofern auch nur rhetorisch gemeint.Bis hierhin kann ich deine leicht ironieförmige Erwiderung
(möglicherweise richtig) verstehen;
Das hast du schon richtig verstanden.
aber dann servierst du mir diesen hemdsÀrmeligen Mann:
Dir antwortet hier immerhin der âLehres des Jahresâ 2004:
Ich signalisiere den SchĂŒlern: Hier sind die Spielgrenzen,
und ihr könnt bis an diese Grenze gehen, und ich kann bis an
diese Grenze gehen. Wenn sie ĂŒberschritten wird, mĂŒssen Lehrer
konsequent handeln. KuschelpÀdagogik bringt es nicht, die
SchĂŒler brauchen eine Richtlinie. Denn wenn sie die Schule
verlassen, stehen sie in der rauen Wirklichkeit und sind
gefordert. Dazu braucht man Tugenden wie Disziplin, Ordnung
und PĂŒnktlichkeit.Die Ironie, die auch hier wohl dahinter steckt, verstehe ich
allerdings
nicht mehr â und lĂ€sst mich an meiner Interpretation des
ersten
Teils deiner Replik zweifeln. Oh weh!
Meine Zitation war nicht ein FĂŒnkchen ironischer gemeint als die hemdserbĂ€rmliche Hegel-Verehrung des âLehrers des Jahres 2004â.
Deine Frage war in der Tat eine rhetorische, denn die völlig offensichtliche Antwort lautet: Nein, auf prinzipieller Ebene hat sich selbstverstÀndlich nichts verÀndert.
Die Funktion der Pflichbeschulung ist nach wie vor die Disziplinierung der Körper und die Einschwörung der Geister auf das âSittengesetzâ.
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Meine Kinder haben samstags Schule
jeden zweiten Samstag
Hallo
Grundschule NS: kein Sa. Unterricht seit 1972.
Das kann generell so nicht richtig sein. Ich bin 1988 eingeschult und hatte definitiv in den ersten (zwei?) Schuljahren noch samstags Unterricht, vielleicht auch nur jeden zweiten.
GruĂ sannah
Hallöle.
in der DDR war bis zur Wende samstags Schulunterricht.
Wann wurde in der BRD der Samstag schulfrei ?
Nein, in der DDR war S o n n a b e n d regulÀr Unterricht.
Den Samstag gab es nicht.
Der Sonnabendunterricht wurde im MĂ€rz 1990 abgeschafft und an
einigen Schulen vor Ende des 1. Halbjahres im Februar nur noch vierzehntĂ€gig durchgefĂŒhrt.
Viele GrĂŒĂe
Noch immer Samstagsunterricht
Hallo,
die aktuelle, rechtliche Situation in Niedersachsen aus dem Erlass âUnterrichtsorganisationâ (http://www.schure.de/22410/35,3,82000.htm):
2.1. Regelfall
An den allgemein bildenden Schulen findet an Sonnabenden in der Regel kein Unterricht statt.
2.2. Abweichung vom Regelfall
2.2.1 Abweichend von Nr. 2.1 können Schulen nur zwei Sonnabende im Monat, darunter in der Regel den zweiten Sonnabend des Monats, unterrichtsfrei halten. Die Termine der unterrichtsfreien Sonnabende werden vom Kultusministerium landeseinheitlich festgelegt und im Schulverwaltungsblatt veröffentlicht.
2.2.2 An Gymnasien und Gesamtschulen ist es zulĂ€ssig, die in Ziffer 2.2.1 genannte Regelung nur fĂŒr die SchuljahrgĂ€nge des Sekundarbereichs I oder nur fĂŒr die SchuljahrgĂ€nge des Sekundarbereichs II einzufĂŒhren, wenn die Beförderung der betroffenen SchĂŒlerinnen und SchĂŒler gesichert ist.
PS:
Ich selber bin im Bundesland Bremen zur Schule gegangen. Dort haben wir als SchĂŒler 1992 an unserer Schule durchgesetzt, dass nicht mehr jeden Samstag, sondern nur noch jeden 2. Samstag Unterricht war.
⊠Brett âPhilosophieâ. Nur damit klar ist, was hier on
und was off topic ist.
Lieber Candide,
Hegel:
âEin Hauptmoment der Erziehung ist die Zucht, welche den Sinn hat,
den Eigenwillen des Kinds zu brechenâŠâ (GrPhR, §174, Zusatz)
âDie Sittlichkeit muss als Empfindung in das Kind gepflanzt
worden sein.â (ebd., §175, Zusatz) Usw.Klar, zweihundert Jahre PĂ€dagogie haben viel verĂ€ndert.
Aber auch prinzipiell?Wie kannt du das nur ernsthaft fragen? Also wirklich!
[âŠ]
Deine Frage war in der Tat eine rhetorische, denn die völlig
offensichtliche Antwort lautet: Nein, auf prinzipieller Ebene
hat sich selbstverstÀndlich nichts verÀndert.
Die Funktion der Pflichbeschulung ist nach wie vor die
Disziplinierung der Körper und die Einschwörung der Geister
auf das âSittengesetzâ.
Da wir jetzt im falschen Brett gelandet sind, und ĂŒberhauptâŠ
nur noch eine kurze Bemerkung:
Ich und Hegel haben bei âErziehungâ freilich nicht primĂ€r Schule u.Ă€. im Sinn.
Ich wÀre, falls wir doch weiter diskutiert hÀtten, bald wieder
(wie schon 2- oder 3mal in den letzten Monaten hier â ohne Resonanz)
auf die S. 267-283 aus Adornos Negative Dialketik zu sprechen
gekommen, in der (p. 272) auch die schöne Sentenz (! vorkommt:
Das Gewissen ist das Schandmal der unfreien Gesellschaft.
Das âselbstverstĂ€ndlichâ in deiner letzten Antwort wĂ€re, an diese
Seiten Adornos anknĂŒpfend, zu befragen/erlĂ€utern.
Aber belassen wir es dabeiâŠ
Aus dem âGartenâ grĂŒsst
Nescio
Schon klar!
Ich und Hegel haben bei âErziehungâ freilich nicht primĂ€r
Schule u.Ă€. im Sinn.
Hallo Hannes,
viel gute Information lieferst Du hier, aber die Angabe:
EingefĂŒhrt wurde in Bayern die FĂŒnftage-Schulwoche in den 70er
Jahren:
ist zu spĂ€t. Ich habe im Jahr 1972 Abitur gemacht und bin schon die ganze Oberstufe, ich glaube sogar einen Teil der Mittelstufe, mit den Huber- und Maier-Samstagen beglĂŒckt worden.
Wiki schreibt auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Huber_(CSU) dass Ludiwg Huber bis 1970 Kultusminister war. Er hat den freien Samstag nicht zum Ende seiner Amtszeit eingefĂŒhrt, daher unterstĂŒtzt dies auch meine Annahme, dass es schon mindestens seit 1969 den einen freien Samstag in der Woche gegeben haben muss.
sukzessive erst als ein freier Samstag im Monat, dann
als ein zweiter (benannt nach den Kultusministern wie frĂŒher
die Feiertage nach den Heiligen: Huber- und Maier-Samstag),
Die weiteren AusfĂŒhrungen kann ich sowieso nicht mehr nachvollziehen, da ich da ja eben schon die Schule verlassen habe.
GruĂ, Karin
Hallo!
Ich habe im Jahr 1972 Abitur gemacht und bin
schon die ganze Oberstufe, ich glaube sogar einen Teil der
Mittelstufe, mit den Huber- und Maier-Samstagen beglĂŒckt
worden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Huber_(CSU) dass Ludiwg
Huber bis 1970 Kultusminister war.
Danke, Karin! Du magst Recht haben. Ich bin da wohl nicht ganz richtig informiert gewesen.
Die Realisierung (mit einem komplizierten Stundenplan-Rotationssystem zur Vermeidung der ansonsten stĂ€ndig ausfallenden Samstagsstunden: Probleme der Stoffdurchnahme, des Notenmachens und der Lehrerarbeitszeit) war den Schulen ĂŒberlassen und damit unterschiedlich. Deshalb unterscheiden sich da die Erinnerungen.
GruĂ!
Hannes
Hallo Gert,
bisschen spÀt, aber hier noch mein Erfahrungsbericht aus NRW, genauer gesagt Köln:
Bis 1970 hatten sowohl meine Àlteren Geschwister auf zwei verschiedenen Gymnasien als auch ich in der Grundschule jeden Samstag Schule, und zwar immer vier Unterrichtsstunden bis gegen 12 Uhr.
WÀhrend meiner Gymnasialzeit (1970-1979) fing es an zu bröckeln, in welchem Jahr das genau war, weià ich nicht.
Mein Bruder hatte alle dann 14 Tage Samstag frei, wir hatten den 3. Samstag im Monat frei. DafĂŒr waren im Stundenplan fĂŒr Samstag nur 3 Unterrichtsstunden eingetragen, von denen jeweils eine gedoppelt wurde. Hatte der Monat einen 5. Samstag, gab es an diesem drei Unterrichtsstunden. Das war mindestens bis 1979 so.
Jede Schule machte ihre eigenen PlÀne, es gab auch damals in Köln schon Kinder, die keinen Samstagsunterricht mehr hatten.
Interessant finde ich, dass wohl heute noch manche Schulen samstags Unterricht haben. Das ist mir schon mal irgendwo im Urlaub aufgefallen, Kinder mit SchulranzenâŠ
GruĂ
Jette