Ich befürchte, dass so niemand hat den Gedanken des SMR-Konzepts hier verstanden hat. Große stromintensive Unternehmen und Branchen können sich durch kleine und relativ günstige SMR aus Massenproduktion ihre Produktionen autark absichern. Sie bräuchten vermutlich nicht einmal großartig Subventionen. Und würden einem Standort D zukünftig wieder mehr gewogen sein.
Das ist die Idee der großen Konzerne aus US.
Nochmal: es gibt kein einziges bestehendes SMR. Es wurden schon diesbezügliche Projekte eingestellt. Von einer Massenproduktion sind wir noch Jahrzehnte entfernt. Und es ist derzeit nicht abzusehen und eher unwahrscheinlich, dass deren Strompreis dann mit dem aus regenerativer Herstellung mithalten kann.
Denn dort haben wir bereits eine Massenfertigung. Die Technologien werden sukzessive verbessert und die Gestehungskosten sinken jährlich.
Auch ich bin ein Träumer, ich träume von zukünftigen Technologien. Ich träume davon, dass die Generation unserer Kinder und Enkel noch eine Umwelt vorfinden werden, in denen sie überleben können. Dafür müssen wir uns heute schon anstrengen und nicht auf mögliche Technologien warten, die vielleicht in 10, 20 oder vielleicht auch erst in 50 Jahren rentabel und umweltschonend arbeiten werden. Und die Atomkraft ist irgendwie der Zweitakter unter den Energieproduzenten.
Ja, wenn es wirklich in 50-70 Jahren rentable Fusionskraftwerke geben sollte, können wir die Windräder und die Solarzellen und die Batteriespeicher recyceln. Aber bis dahin für praktisch kein Weg an ihnen vorbei.
Klar.
Wenn Bayer in Leverkusen sich so ein Teil hinstellen will, dann bitte einfach ein Endlager nachweisen, einen Fonds für die Ewigkeitskosten aufstellen und eine Haftpflichtversicherung über 1 Billiarde Euro abschließen.
Oder man überlässt den Bürgern und deren Nachkommen die Kosten, ganz wie gehabt.
Amazon und Google haben bereits Verträge mit verschiedenen Unternehmen geschlossen und schießen hohe Beträge in diese „Startups“. Google möchte bereits 2030 die ersten SMR betreiben. Das sind keine Träumer, imho eher Macher, die sicherlich kompetentes Personal wie in ihren anderen Geschäftsbereichen generiert haben.
Danke für die Erinnerung: offenbar hast Du Informationen über deren Höhe. Ich fragte Dich neulich schon: wie hoch sind die Investitionen und auf welche Art werden sie verbucht?
Google hatte mal eine Datenbrille. Google hatte mal einen TV-Streamingdienst. Google hatte mal einen Chat- und Telefoniedienst. Google plante mal eine Smart City.
Was ich mit dieser unvollständigen Liste sagen will: Google besitzt enorm viel Geld, probiert Dinge und verwirft sie wieder. Das System „Risikokapital“ wird bei denen täglich gelebt. Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass auch die Ambitionen Richtung Kernkraft unter diesen Aspekt fallen.
Und auch im neu verlinkten Beitrag wird viel über die amerikanischen Phantasien geschrieben, letzten Endes aber die Realität hervor geholt:
Noch existiert kein kommerzielles Modell; noch verfügt kein Unternehmen über die Infrastruktur, um die Reaktoren tatsächlich in Serie herzustellen. Deshalb sind die Kosten, die gegenwärtig veranschlagt werden, hoch. Es ist ausserdem unklar, wie stark die laufenden Kosten und die Kosten für die Lizenzierung ins Gewicht fallen werden.
Quelle: NZZ-bericht aus Beitrag #44
Und noch ein Argument, dass bisher nur wenig Beachtung in diesem Thread fand:
Zwar verspricht die Bauweise der SMR Vorteile für die Sicherheit – die Kosten, die für das Personal in dem Bereich anfallen, bleiben aber vorerst sehr hoch. «Laut den Regularien sollten pro Kernkraftwerk ungefähr 50 bis 100 Personen im Bereich der Sicherheit arbeiten», sagt Johnsson. Bei einem herkömmlichen Kernkraftwerk, das mehrere Gigawatt liefere, sei das in Ordnung. Aber bei einem SMR mit einer Leistung von 300 Megawatt wäre es zu teuer. Die laufenden Kosten pro Kilowattstunde produzierten Strom wären dann zu hoch. Daher, so Johnsson, sei es wahrscheinlich, dass mehrere SMR an einem Ort sein müssten, um die laufenden Kosten zu begrenzen.
Und:
Am Ende entsteht radioaktiver Abfall. Bei SMR ist das nicht anders. Pro Energiemenge produzieren sie genauso viel Atommüll, laut einer Studie sogar mehr als konventionelle Reaktoren. Das Problem der Endlagerung lösen SMR also nicht.
Und als letztes:
Werden SMR bald in grossem Stil zum Einsatz kommen? «Die grosse Frage ist, ob sich die Kosten für SMR so weit drücken lassen, dass sie konkurrenzfähig werden», sagt Johnsson. Dazu brauche es einen Lernprozess, für den man Erfahrungen mit einer ausreichend grossen Zahl von SMR-Anlagen machen müsse. «Dazu wäre wahrscheinlich eine Zusammenarbeit auf globaler Ebene erforderlich. Doch das lässt sich mit der derzeitigen geopolitischen Entwicklung und den sich verschlechternden transatlantischen Beziehungen nicht wirklich in Einklang bringen», so Filip Johnsson weiter.
Anscheinend reichen ein paar Hundert Millionen von Google, Amazon und Co. noch nicht für die Entwicklung, Einführung und Produktion in Serie.
Es muss sich offensichtlich um nahezu kostenlose, aufblasbare und ohne Schad- und Abfallstoffe Strom produzierende Gerätschaften handeln, deren Brennstoffe auf inländischen Bäumen wachsen, d.h. weder etwas kosten noch importiert werden müssen.
Andernfalls gäbe es keinen Grund, deren Entwicklung und Einsatz gegenüber dem Ausbau von erneuerbaren Energiequellen vorzuziehen.
Die Dinger sind nicht günstig, gemessen an der MWH sogar um ein vielfaches teurer als jede andere Energieform inklusive echten Großreaktoren. Zudem muss jedes Kilo Müll das anfällt, aufwändig verglast, verpresst und gelagert werden. Kleine Kraftwerke sind nicht günstiger als große Kraftwerke deshalb bauen wir Menschen auf der ganzen Welt große Kraftwerke und keine kleinen.
Außerdem sind Kernreaktoren Grundlastkraftwerke, das ist genau das was in Deutschland nicht Mangel ist , sondern Kraftwerke die schnell reagieren können um Stromspitzen abzufangen.
…und ab dem Augenblick ist es vollkommen dämlich viele kleine Kraftwerke an einen Ort zu bauen um Kosten zu drücken anstatt ein Großes…das Konzept ist interessant jedoch in modernen westlichen Staaten komplett sinnfrei, außer man hat eine KI Farm in der Wüste von Nevada, eine Minenstadt in der Arktis oder eine Kleinstadt im argentinischen Hochland und das nächste Kraftwerk ist hunderte oder tausende Kilometer entfernt…
Das ist für mich eigentlich der wichtigste Punkt. Über Geld und Umwelt kann man geteilter Meinung sein. Dass ein AKW hat nicht den Bedürfnissen der deutschen Energiewirtschaft entspricht, ist halt ein nicht zu leugnender Fakt.
Seit wann kann man Fakten nicht mehr leugnen? Was ist mit der MeInUnGsFrEiHeIt??!!11ELF
Fakten sind ein Verstoß gegen die Meinungsfreiheit. Wer Fakten bringt, will anderen den Mund verbieten. Fakten führen in die Diktatur!
Das ihr hier der Meinung seid, die Wahrheit gepachtet zu haben oder mit dummen Sprüchen wie
eigentlich genau das betreibt, was ihr mit hier vorwerft, kann ich jeden Tag anders lesen, wenn ich nur will.
Ich hatte in meinem ersten Post bereits geschrieben:
Ich habe nicht behauptet, dass alles in trockenen Tüchern sei. Aber das, was draußen in Arbeit und Bewegung ist, ignoriert ihr hier mit einer fast schon peinlichen Arroganz.
Selbstverständlich ist Atomstrom die Basis für viele Unternehmen und Staaten, die anstehenden technischen Enwicklungen energetisch in den Griff zu bekommen. Auch wenn es euch nicht gefällt, es wird anders kommen als ihr hier so denkt und schreibt.
Den Ball spiele ich gerne zurück: was bei den Erneuerbaren in Bewegung ist, scheinst Du zu ignorieren und statt dessen erweckst Du den Eindruck, als sollte die Welt warten, bis es eine Alternative gibt.
Was gibt Dir die Sicherheit, der Überzeugung zu sein, dass es selbstverständlich so und nicht anders kommen wird?
Habe ich den erneuerbaren Energien an irgendeiner Stelle die Daseinsberechtigung abgesprochen?
Aber wenn du es schon ansprichst, es bestehen imho erhebliche Zweifel, dass diese Formen der Energieversorgung für aktuelle und zukünftige Anforderungen ausreichend sind. Beginnt ja schon mit den Speichersystemen, den unvermeidbaren Flauten und einer stetigen Grundlastversorgung.
Ich lese halt nicht nur die eine Seite, sondern informiere mich grundsätzlichen über die aktuellen politischen Entwicklungen wie beipielsweise in meinen gerade vorgestellten Links. Andere Länder, andere Sitten. Eine alte Weisheit.
Ja.
Sind im Aufbau, wird nur gern unter den Tisch gekehrt. Gerade in den fossilen Medien.
Wird gerne mal vergessen: bisher ist es noch nicht vorgekommen, dass in ganz Europa eine Flaute und Dunkelheit herrschte.
Grundsätzliche Fehlannahme: wir brauchen keine vielen kleinen und auch keine wenigen sehr großen Grundlast-Kraftwerke mehr. Sondern statt dessen flexible Kraftwerke, die bei Flaute recht schnell einspringen können. Und genau das können nach derzeitigem technologischen Stand weder Kohlekraftwerke noch Atomkraftwerke leisten.
Dann ist Dir ja der andersartige Umgang in den USA mit Risikokapital und die Werbung um getätigte Investitionen dieser Art geläufig.
Etwa tausende Akkuwechselstationen, die jeweils einige Zig standardisierte Wechselakkus für LKW bereithalten und nebenbei netzdienlich arbeiten.
Dazu müsste man natürlich den Herstellern sagen, dass in 5 Jahren nur noch Vorteile für E-LKW gewährt werden, deren Batteriekapazität zu mindestens 50% aus standardisierten Schnellwechselakkus besteht.
Ach, ich träume mal wieder von sinnvollen Anreizen für sinnvolle Projekte. Wird nicht passieren, ganz sicher nicht.
Nicht, so lange eines der wichtigsten Medienhäuser der Fossil-Lobby der #GesternKleber gehört.
Doch, genau das tust du offenbar.
Du liest ja noch nicht einmal hier im Forum die langen sachlichen Erläuterungen zu den Themen Speicherung, Flauten und Grundlastversorgung.
Naja, lesen ist ja nicht gleichbedeutend mit verstehen
Das war übrigens der einzige ironische Kommentar neben ganz vielen sachlichen Antworten, die du hier bekommen hast!
Aber falls dir KHKs (treffender) Spruch nicht zusagt, nimm den vom berühmten Olaf Thon, passt genauso gut:
„Man hetzt die Leute auf mit Tatsachen, die nicht der Wahrheit entsprechen.“