Hi!
Die Steuerzahler bezahlen auch mehr als ordentlich.
Ja, so ab 40.000 Euro p.a.
Darunter wird effektiv nicht allzuviel an Steuern gezahlt.
Doch, denn allein durch die MwSt. zahlt JEDER kräftig mit.
Auch der Transferleistungsbezieher mit 345 EUR Grundsicherung
kommt darum nicht herum.
Man muß die Steuerlast immer in Relation zum Einkommen sehen,
weil das die einzig meßbare Größe ist. Ob x oder y EUR „viel“
ist und ob „viel“ bei 40.000 EUR Jahresgehalt oder sonstwo
beginnt - das kann man schwer vergleichen weil „viel“ ist
relativ.
Du hast schon Recht.
Etwas systematischer:
unter 40 TEur brutto p.a. werden kaum Lohn-/Einkommenssteuern gezahlt.
Hier betrachte ich zunächst die jährliche Steuererklärung sowie direkte staatliche Zuwendungen wie Kindergeld. Nach Abzug aller Subventionen ist die Steuersumme dann meistens eher gering, keine 10 TEur.
Wer 345 EUR hat und davon, na sagen wir mal 50 EUR MwSt
abziehen muß (der Anteil an 7%-Lebensmitteln wird hier höher
liegen als bei anderen Verbrauchern, wie hoch genau kann
natürlich variieren) hat daran ganz schön zu knabbern weil
sich derjenige am Limit bewegt. In höheren Einkommensregionen
tut es weit weniger weh weil der Reiche die Milch zum selben
Preis kauft, auch nicht mehr ißt und deswegen immer noch viel
unbelasteter leben kann.
Hier wird verkannt, dass mit dem Einkommen üblicherweise auch der Konsum steigt.
Allein die MWSt auf Wendelin Wiedekings Autosammlung wird deutlich höher sein als die Lohnsteuer, die ein Friseur Zeit seines Lebens bezahlt.
Es sind eher die Unternehmen, die unter den hohen
Lohnnebekosten zu leiden haben.
Das sehe ich nicht so, denn die Unternehmen zahlen das, wenn
man so will, ja nicht selber. Letztlich müssen immer die
Beschäftigten das Geld erwirtschaften, was sie kosten. Wer
sich nicht mindestens selber trägt ist seinen Arbeitsplatz in
der freien Wirtschaft schnell los.
Da es neben den Personalkosten auch noch andere Kostenblöcke gibt und strategische Entscheidungen, die alle Arbeitsplätze im U. überhaupt erst sichern oder eben auch vernichten können, außer Acht bleiben, reicht mir diese Betrachtung nicht aus.
Aber auch die Bürger bezahlen natürlich ordentlich, wenn MWSt,
Mineralölsteuer u.s.w. mit eingerechnet werden.
Da sind wir dann schnell bei 70% Steuerlast insgesamt.
Siehste…
Mir ist das schon bewusst. Nur muss der Normalarbeitnehmer verstehen, dass nicht das U. ihm zu wenig Gehalt bezahlt, sondern dass Steuern und Abgaben das Problem sind.
Dies wiederum kann der Bürger über seine Wählerstimme beeinflussen.
Nur tut er es nciht, weil er allein dieses simple Problem schon nicht zu verstehen scheint.
Kurz eine kleine Neiddebatte lanciert, und schon haben die Linken die Diskussion wieder abgewürgt…
Klar. Nur die Frage ist, inwieweit das Sinn macht, unzählige
nationale Sonderregelungen zu machen.
Die EU ist viel zu inhomogen, das ist das eigentliche
Probleme. Die Lösung soll nun eine Abschottung Deutschlands
sein.
Das finde ich wenig zieführend.
Aber dann muß man es konsequent machen. Es geht nicht dass auf
der Einnahmenseite alles homogen ist und die Niedriglöhne
anderer Staaten maßgeblich werden, bei den
Lebenshaltungskosten bleibt es hier aber im Gegensatz zu
anderen EU-Staaten bei deutschen Höchstpreisen.
Einverstanden. Nur wird es kaum eine Anpassung nach weit unten geben. Vielmehr sollte man sich irgendwo in der Mitte treffen. Für die Wirtschaft in den ärmsten Ländern wie Bulgarien wäre das aber das sofortige Aus.
Man muss sich also fragen, was solche Schwellenländer in der EU zu suchen haben.
Einen Mindestlohn zwischen EU - LÄndern wie D, F, I, B, NL, L, S zu verhandeln, wäre kein großes Problem. Die schwachen Partner sind es, woran die Sache hängt. Nur wird das (noch) nicht ausreichend thematisiert.
Das geht dann irgendwie nicht zusammen und entweder muß das
eine rauf oder das andere runter, aber nicht hier so und da
so…
Einverstanden.
Wir haben in D genug Arbeitslose für den Job.
Einzig an der Motivation, also dem Druck, scheint es noch zu
hapern…
Nee, es mangelt an einer ausreichenden Bezahlung. Wenn selbst
Polen und Rumänen, die nach ein paar Monaten wieder in ihre
Billigländer verschwinden können, mit den hier gezahlten
Löhnen nicht mehr zufrieden sind - wie soll ein Arbeitsloser,
der dauerhaft die hiesigen Lebenshaltungskosten tragen muß,
angemessen davon leben?
Der Spargelpreis steigt dann, der Verbraucher weicht auf griechische Produkte aus.
Manche argumentieren dass die Hartz-Bezüge immer noch zu hoch
seien. Ich sehe das nicht so weil das Leben ist teuer und hier
wird niemandem etwas geschenkt. Es ist sicher ganz hart hier
von der Grundsicherung leben zu müssen, in einer Gesellschaft,
die nun mal anders funktioniert und wo andere Verhältnisse
herrschen als in den Karpaten. Um an der Gesellschaft
beteiligt zu sein reicht es nicht jeden Tag Nudeln vom Aldi
essen zu können um nicht zu verhungern, ein Mensch braucht
auch gesellschaftliche Teilnahme - und die ist eben hier nicht
umsonst oder für 20 Cent zu bekommen.
Insofern sind die Bezüge keineswegs zu hoch, aber selber wenn
jemand diese Meinung hat:
Es ist und bleibt auch dann so dass Arbeiten sich nicht lohnt
weil die Arbeit nicht angemessen bezahlt wird. Es muß sich
lohnen zu arbeiten, das ist der Weg, wie man Arbeitslose
motiviert - nicht mit Druck. Dass Druck generell immer ein
schlechtes Mittel ist und dazu noch nicht mal funktioniert hat
man ja zu Genüge gesehen.
Ich meine hingegen, dass es für den Empfänger absolut klar sein muss, die staatlichen Trasnfers so niedrig wie nötig halten zu müssen. Wenn es irgendein machbares Jobangebot gibt, hat er es anzunehmen. Zumindest um die staatliche Zuwendungssumme zu mindern. Da gibt es für mich keine Diskussion.
Wie solch eine Arbeit bezahlt wird, ist verhandelbar.
Wenn ich für 5 Eur/h arbeite, ergibt sich folgende Rechnung:
5 Eur/h x 40h/Woche x 4 Wochen/Monat = 800 Eur/Monat
Damit kann man schon einiges machen. Steuern sind auf ein solches Einkommen kaum oder nicht zu bezahlen. Hinzu kommt ggf. Kindergeld.
Da ist man bereits weit entfernt von einer Hartz-4 Grundsicherung.
Und 5 Eur wird im Westen kaum irgendwo bezahlt. Meist reden wir bei „Ausbeutung“ von 6-7 Eur.
Und da, meine ich, wird einfach zu viel verlangt.
Die globale Konkurrenz schläft nicht.
Grüße,
Mathias