Staatlicher Terror

MOD: Aufklärung eilt
Hallo karin,

erstens gibt es hier keinen einzigen postenden Israeli.

Zweitens besteht der Sinn dieses Forums nicht in der Selbstbezichtigung und nicht im Selbstbezichtigungszwang.

Drittens sei bitte vorsichtiger mit Ausdrücken wie „Verbrechen eines Volkes“.

Aus diesen Gründen wird dieser Teilthread abgeschlossen.

Bitte sachlich diskutieren und nicht personenbezogen.

Gruß

Das Problem warum diese Diskussion eigentlich immer ins
Stocken kommt´, ist das man die Palästinenser als da Übel
sieht, man berecht fertigt das vorgehen der Israelis als Kampf
gegen den Terrorismus.

ich denke, das Problem, warum diese Diskussion hier ins
Stocken gerät, besteht darin, dass kein hier postender
Israeli die Verbrechen seines Volkes zugeben möchte.

Gruß
karin

Sag mal, hast du was gegen deutschstämmige Israelis?

rofl natürlich nicht. bist du verrückt. diese haben aus israel
gemacht was es ist!

eher was gegen nichtisraelische israelhasser, die sich ihre
musterjuden guten israelis als
argumentationshilfe mit AS-persilschein halten.

gruß
dataf0x

Hallo datafox!
Ich halte es für sinnvoll, dass du auf AS ins hinweist, um Hass sauber gegen Kritik, abzugrenzen. Weiterhin nehme ich an, dass du nun, entgegen deiner vorherigen Aussage („de. ist nicht in Deutschland“), nichtisraelische, jedoch jüdische Kritiker der israelischen Palästinenserpolitik, vom Hass freisprichst, da du ihnen ansonsten AS vorwerfen müsstest. Wie erkennst du nun, ob ein nichtisraelischer, nichtjüdischer Kritiker vom Hass geleitet wird? Oder hältst du grundsätzlich Kritik an der israelischen Politik von nichtisraelischen, nichtjüdischen Kritikern für unzulässig?

Gruß Wendelin

Oder hältst du grundsätzlich
Kritik an der israelischen Politik von nichtisraelischen,
nichtjüdischen Kritikern für unzulässig?

an den benutzten vokabeln und vor allem an der vita der kritiker ist meistens sofort erkennbar, welchen zweck eine „israelkritik“ hat! bei israelischen friedensgruppen ist glaube ich sonnenklar, welches ziel deren kritik hat - selbstkritik + mahnung. das ist nicht nur legitim sondern wichtig, und außerdem kennzeichen für eine offene gesellschaft. auch ausländische jüdische menschen äußern sich nicht selten besonders harsch.

daß direkt und indirekt betroffene araber sich derartig äußern, ist ohnehin selbstverständlich.

es will mir aber nicht in den sinn, warum leute, die überhaupt nichts persönlich mit israelis oder arabern zu tun haben, derart inbrünstig „israel kritisieren“ müssen, aber gleichzeitig zu viel schlimmeren globalen krisen, deren opferzahlen pro jahr die anzahl der toten im gesamten nahostkonflikt übertreffen, ausgiebig schweigen bzw. oft darüber gar nicht informiert sind. (bspws. hutus und tutsis, kaschmir, kurdenfrage und und und). was soll das, frage ich mich? steckt da wirklich menschenfreudnlichkeit dahinter?

gruß
dataf0x

kann sich Jederman eine .co.il - Domain beschaffen :wink:

es ist aber eine .de seite. uri avneri hat eine .de seite. WARUM? leben in deutschland denn derart viele israelis und juden, daß es eine eigene vertretung für die friedensbewegung braucht?

gruß
dataf0x

Moin Wendelin,

Oder hältst du grundsätzlich
Kritik an der israelischen Politik von nichtisraelischen,
nichtjüdischen Kritikern für unzulässig?

Mein Instinkt sagt mir, dass es einigen Leuten hier völlig wurscht ist, woher jemand kommt und was er ist, solange er in der Meinung übereinstimmt :smile:

Gruß
Marion, die sich wundert, dass es Leute gibt, die solche Kommentare überhaupt ernst nehmen.

Danke für die weiterführende Erklärung, datafox!

Ich halte zum einen fest, dass z.B. Uri Avnery als Mitbegründer der israelischen Friedensbewegung „Gush Shalom“ nun doch deinen Respekt genießt (Selbstkritik + Mahnung), zum anderen Kritiker, die nicht persönlich direkt oder indirekt von der israelischen Politik betroffen sind, dein Missfallen erregen, insbesondere wenn sie dies inbrünstig tun, anhand ihrer Vita ihre Absichten erkennbar sind und sie zu noch viel schlimmeren globalen Krisen ausgiebig schweigen.

Tja, warum sie das tun, kann ich dir auch nicht genau sagen. Ich nehme aber an, dass sie zwar von diesen Krisengebieten auch nicht direkt oder indirekt betroffen sind, aber keinen Sinn darin sehen, z.B. die israelische Besatzungspolitik mit dem Völkermord an den Tutsis (und und und) in Beziehung zu setzen. Das mag dir nicht menschenfreundlich erscheinen, vernünftig ist es allemal.

Gruß Wendelin

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Moin karin,

So detailierte Greueltaten gegen die Palästinenser, habe ich
noch nirgendwo gelesen.

Dann hast du aber grundsätzlich vermutlich noch nicht viel zum Nahostkonflikt gelesen.

Es gibt eine wachsende Anzahl israelischer Historiker, die seit Jahren darum bemüht sind, die israelische Geschichte vom Gerümpel der Gründungsmythen zu befreien. Einer davon ist Morris, auf den sich ja auch Primoratz mehrfach bezieht.

Gruß, und lass dich nicht verschrecken.
Marion

Morris
Hallo Marion,

einen wirklich interessanten Link hast du mit dem Vortrag von israelischem Philosophen Igor Primoratz eingebracht. Schön, daß sein kritischer Text auf Deutsch zu lesen ist.

Es gibt eine wachsende Anzahl israelischer Historiker, die
seit Jahren darum bemüht sind, die israelische Geschichte vom
Gerümpel der Gründungsmythen zu befreien. Einer davon ist
Morris, auf den sich ja auch Primoratz mehrfach bezieht.

Benny Morris wird offensichtlich auch von palästinensischen Politikern wie Abbas sowie von interessierten deutschen Lesern zitiert. Gibt es Übersetzungen von Kritiken zu seinen Texten wie diese folgende auch?

http://www.meforum.org/article/711

Wird die Diskussion wie diese folgende verfolgt?

http://www.nahost-politik.de/israel/morris.htm
http://www.judentum.net/israel/morris.htm

Gruß

Moin,

Gibt es Übersetzungen von Kritiken zu seinen Texten
wie diese folgende auch?

Das kommt drauf an, welche Texte du meinst. Wenn du seine wissenschaftlichen historischen Arbeiten zur Gründungsgeschichte Israels meinst, so dürften die wesentlichen Diskussionen diesbezüglich in den 90er Jahren stattgefunden haben.

Eine publikation die sich dieser Thematik auf deutsch annimmt ist das Buch von Barbara Schäfer (Hrsg.): Historikerstreit in Israel, ISBN: 3593364433 Buch anschauen.

Mittlerweile sind seine Arbeiten diesbezüglich anscheinend allgemein anerkannt. Ich zitieren den von dir unten genannten Link:

_Morris selbst begründete auch den Ausdruck der „neuen“ Historiker, den er in einem Artikel in der Zeitschrift „Tikkun“ benutzte. Die Mythen, die Israels Gründung umwoben, wurden seitdem systematisch aufgearbeitet. Erstreckte sich die Forschung zunächst auf die Geschichte Israels in den Jahren der Staatsgründung, wurden bald weitere Themenfelder integriert, die Integration orientalischer Juden, Holocaust-Geschichte, Israel als Militärgesellschaft und anderes.

Mittlerweile gehören die von den „neuen“ Historikern gesetzten Trends zum akademischen Kanon, nicht nur Morris, auch andere Historiker und Soziologen sind an den israelischen Hochschulen präsent._
.

Ansonsten halte ich es für sinnvoll, Morris erstmal zu lesen, dann kann man auch diesen Text:

http://www.meforum.org/article/711

besser bewerten, sowie die beiden folgenden.

Man muss sich mal klar machen, dass Morris mit seinen Arbeiten zu einer Zeit ankam, als man zum Beispiel noch glaubte, die Palästinenser seien nicht vertrieben worden, sondern hätten aufgrund irgend einer Flugzettelaktion von arabischer Seite freiwillig ihr Land verlassen. Der von dir oben verlinkte Text zeigt mir, dass die Diskussion offenbar mittlerweile von dort immerhin den Schritt zu der Diskussion gemacht hat, nicht dass die Vertreibung stattgefunden hat, sondern wie sie zu bewerten sei. Das bewerte ich immerhin schonmal als Fortschritt.

http://www.judentum.net/israel/morris.htm

Ich frage mich, wo Morris hier angeblich so radikal seine Meinung geändert haben soll. Es stellt für mich zum Beispiel keinen Widerspruch da, mit den Gründungsmythen Israels aufzuräumen und gleichzeitig die Politik Arafats zu kritisieren.

Mich bestärkt dies eher in meiner Wertschätzung von Morris, auch wenn das für Leute, die wenig Wissenschaftlichkeit und unbedingte „Linientreue“ für wen auch immer erwarten vermutlich ungeheuerlich ist.

Gruß
Marion

Moin Wendelin,

Oder hältst du grundsätzlich
Kritik an der israelischen Politik von nichtisraelischen,
nichtjüdischen Kritikern für unzulässig?

Mein Instinkt sagt mir, dass es einigen Leuten hier völlig
wurscht ist, woher jemand kommt und was er ist, solange er in
der Meinung übereinstimmt :smile:

Tach Marion,

bei mir sind es zunächst die Widersprüchlichkeiten in den Aussagen, die mich solches vermuten lassen. Mein Instinkt will mir Ärgeres nahe legen.

Gruß
Marion, die sich wundert, dass es Leute gibt, die solche
Kommentare überhaupt ernst nehmen.

Offenbar wird die Angelegenheit doch so ernst genommen, dass Maßregelungen ausgesprochen werden. Mich verwundert eher, gegen wen sie gerichtet sind.

Gruß Wendelin

Hallo, Peter

Schoen, schoene Weltvorstellungen. Allerdings wirken Bomben
von Fundamentalisten noch um einiges mehr gegen
Friedensplaene.

das ist mir klar! Wie willst du aber Menschen, die permanent (= dauernd) ins Unrecht gesetzt werden, von Vergeltungsmassnahmen abhalten?

Wenn man gerecht sein möchte, muss man dem Bomben der Fundamentalisten auf den Grund gehen!
Warum sprengt sich ein Mensch in die Luft?

Ich kenne keinen Menschen in meinem näheren Umfeld, der Bomben schmeissen würde - noch dazu, wenn er dabei den eigenen Tod riskieren würde.

Es muss also ein Trauma hinter diesen Anschlägen stecken.
Woraus entsteht so ein Trauma (Trauma = schwerer seelischer Schaden)?

Ein sichtbarer Mauerbau verfestigt meiner Ansicht nach, auch die Mauer in den Köpfen.
Deshalb sollte man, stattdessen, vielerlei Projekte für eine geistige Überwindung von Mauern in den Köpfen, fördern.

67-Linie.
Okay.

Letzteres ist leider politisch in Israel
zurzeit schwer moeglich bzw. braeuchte viel Zeit.

Woran liegt es?

Deine Bedenken gegen eine Mauer ist Augenwischerei bzw. zu
rosarot.

Findest du, dass sich die Mauer um Ostdeutschland positiv ausgewirkt hat?

Gruß
karin

Ich frage mich, wo Morris hier angeblich so radikal seine
Meinung geändert haben soll. Es stellt für mich zum Beispiel
keinen Widerspruch da, mit den Gründungsmythen Israels
aufzuräumen und gleichzeitig die Politik Arafats zu
kritisieren.

Mich bestärkt dies eher in meiner Wertschätzung von Morris,
auch wenn das für Leute, die wenig Wissenschaftlichkeit und
unbedingte „Linientreue“ für wen auch immer erwarten
vermutlich ungeheuerlich ist.

Nun, er selbst bezeichnet sich ja immer noch als Linken. Man mag’s kaum glauben, wenn man dieses Interview liest - ab Seite 5 wird’s gruselig. Weshalb Ari Shavit, der Interviewer, zu Recht feststellt: „For a left-winger, you sound very much like a right-winger.“

http://www.logosjournal.com/morris.pdf

Messalina

Hallo Marion,

mir ging es um zwei Sachen. Um die Meinungshoheit und um die wissenschaftliche Position.

Morris wird von einer Seite hoch geschätzt, die seine „erste“ Position weitergibt und für die wahre Wahrheit hält und in politischem Kampf einsetzt. Diese Seite erwähnt weder die Kritik an Morris noch die Änderungen seiner Position. Dem hast du nicht widersprochen.

Wie auch neulich bezüglich der Hintergründe für die sogenannte zweite Intifada, so auch hier gibt es drei Positionen - einmal nur eine Seite hat Schuld, einmal nur die andere Seite hat Schuld, und einmal beide Seiten tragen Verantwortung dafür, was passiert. Ich würde nur die dritte Position als historisch wahrhaftig bezeichnen - speziell in diesem Konflikt und aufgrund der Literatur aus beiden Richtungen. Ich hoffe, daß du dem auch nicht widersprechen möchtest. :smile:

Gruß

BS"D

Hallo Marion,

ich bin anscheinend der einzige hier, welcher bereit ist sich auf die Ausgangsfrage einzulassen und hier auch begrifflich zu klären wann nun etwas Terror ist und wann nicht. Scheint wohl mein Fehler zu sein.

Die Mehrheit will hier nur weiterhin schlecht, pauchsal und verallgemeinernd über Israel und Israelis reden. Gut, aber das ist nun wirklich nicht mein Thema. Wundert mich nur, dass hier so viele einstimmen, wo bei der kleinsen Kritik an Palästinensern sofort aufgeschriehen wird.

Scholem,
Eli

PS. Ich mache nur noch einmal alle darauf aufmerksam, dass entgegen ihrer Vorurteile ich die meisten Taten der Israelis ablehne und hier sogar mit zu den Personen gehören, welchen den Staat selber ablehnen. Diese Punkte zeigen dann aber auch, wie absurd hier diskutiert wird.

Der Artikel ist sehr Informativ, und beschreibt auch den
Israelischen Terrorismus, der ja von vielen verleugnet wird.

  1. Warum ist es Terrorismus? (War ja deine Ausgangsfrage oder nicht? :wink:
    1b. Was ist Terrorismus?

  2. Wer leugnet die Taten hier als solche?

Moin,

mir ging es um zwei Sachen. Um die Meinungshoheit und um die
wissenschaftliche Position.

Meinung und wissenschaftliche Position zu was ?
Ich bin beim Thema: Historische Umstände der Gründung des Staates Israel. Und du ?

Morris wird von einer Seite hoch geschätzt, die seine „erste“
Position weitergibt und für die wahre Wahrheit hält und in
politischem Kampf einsetzt.

Welche „erste“ Position ? Nochmal: Morris hat in meinen Augen hervorragende geschichtswissenschaftliche Forschung hinsichtlich der Umstände der Gründung des Staates Israels geleistet.

Wie seine Ergebnisse nun politisch bewertet werden, ist natürlich Sache des politischen Standpunkts. Das hier keine Einigkeit bestehen kann , sollte klar sein.

Diese Seite erwähnt weder die
Kritik an Morris noch die Änderungen seiner Position.

Ich kann nicht erkennen, dass Morris seine Postition bezüglich der geschichtswissenschaftlichen Erforschung der Umstände der Gründung des Staates Israels geändert hat. Ich hab auch noch keine neuere Seite gesehen, die seine Forschungsergebnisse auf geschichtswissenschaftlichen Niveau diesbezüglich in Frage stellt. Dies geschieht auch in dem von dir verlinkten Artikel nicht.

Wie auch neulich bezüglich der Hintergründe für die sogenannte
zweite Intifada, so auch hier gibt es drei Positionen - einmal
nur eine Seite hat Schuld, einmal nur die andere Seite hat
Schuld, und einmal beide Seiten tragen Verantwortung dafür,
was passiert. Ich würde nur die dritte Position als historisch
wahrhaftig bezeichnen - speziell in diesem Konflikt und
aufgrund der Literatur aus beiden Richtungen. Ich hoffe, daß
du dem auch nicht widersprechen möchtest.

Nichts für ungut, aber bei geschichtswissenschaftlichen Fragestellungen geht es für mich nicht um „Schuld“. Es geht darum, was passiert ist und warum es passiert ist. Speziell hier ging es um die Frage der Vertreibung der arabischen Bevölkerung vor und während der Gründung des Staates Israels und die Umstände. Hier hat Morris mit vielen Mythen aufgeräumt.

In wiefern Menschen durch dieses Umstände „Schuld“ auf sich geladen haben, möge jeder nach seinen eigenen ethisch/moralischen und vielleicht noch ideologischen Einstelungen selbst beurteilen.

Gruß
Marion

Moin Messalina

Nun, er selbst bezeichnet sich ja immer noch als Linken. Man
mag’s kaum glauben, wenn man dieses Interview liest - ab Seite
5 wird’s gruselig. Weshalb Ari Shavit, der Interviewer, zu
Recht feststellt: „For a left-winger, you sound very much like
a right-winger.“

Nun ja, mir ist nicht so ganz klar, nach welchen Kriterien Israelis sich selbst oder andere Israelis als „links“ oder „rechts“ einordnen. Ist mir ehrlich gesagt auch ziemlich wurscht :smile:

http://www.logosjournal.com/morris.pdf

Danke für diesen Link. Ich denke, er verdeutlicht nochmal die Position von Morris auch für die user hier, die bislang noch nichts von Morris kennen. Dass einem dabei die Haare zu Berge stehen können, kann ich zumindest nachvollziehen :smile:

Aber auch hier nochmal: ich schätze Morris für seine in meinen Augen hervorragende geschichtswissenschaftliche Arbeit zu den Umständen der Gründung des Staates Israel. Die Aufgabe eines Historikers sehe ich in erster Linie darin zu beschreiben was passiert ist und warum es passiert ist. Dass die Logik im Denken und Handeln z.B. eines Ben Gurion in sich schlüssig war und als solche auch dargestellt wird, halte ich dabei für unabdingbar.

Etwas anderes ist für mich die Frage der Bewertung des Handels historischer Persönlichkeiten. Die Frage, die hier speziell auch im Interview aufgeworfen wird ist ja, ist es quasi „ethisch/moralisch legitim“, wenn Menschen auf eine gewisse Weise handeln, weil sie z.B. gerade einem Völkermord entkommen sind oder weil sie sich durch Völkermord bedroht sehen. Und somit sind wir eigentlich schon in der nächsten Diskussion, wo ich auch den Beitrag von Primoratz einordnen würde. Dies ist IMHO dann aber keine geschichtswissenschaftlich Diskussion mehr (Primoratz ist ja auch kein Historiker sonder Philosoph).

Inwiefern man Morris bei seiner Einschätzung der jüngeren Vergangenheit und gegenwärtigen Situation zustimmen möchte, die ja eine extrem pessimistische Bewertung ist, steht IMHO nicht mehr auf dem Blatt, das Morris als Geschichtswissenschaftler auszeichnet, obwohl er als Historiker eigentlich wissen müsste, dass Versöhnung zwischen Völkern prinzipiell möglich ist.

Gruß
Marion

BS"D

Moin Eli,

ich bin anscheinend der einzige hier, welcher bereit ist sich
auf die Ausgangsfrage einzulassen und hier auch begrifflich zu
klären wann nun etwas Terror ist und wann nicht. Scheint wohl
mein Fehler zu sein.

Kann schon sein. Ich führe diese Diskussion z.B. schon allein deshalb nicht, weil ich meine eigenen Definition von Terror hab die eher in Richtung dessen geht, was Primoratz als „nicht-konsequenzialistischen“ Standpunkt bezeichnet, also eine grundsätzliche Ablehnung all dessen, was gegen das grundlegende Prinzip der Achtung gegenüber Lebewesen verstößt.

Du hingegen fragtest in deinem vorherigen Posting nach:

Wer hier also israelische Aktion als Terror bezeichnen will, kann dieses gerne argumentativ tun, was bislang hier aber nicht geschehen ist. [snip]
Aber warten wir einmal, vielleicht belegt jemand diese Bezeichnung noch mit Argumenten, welche auf dem Begriff Terror aufbauen.

Was ich als Anlass nahm, den Link zum Artikel von Primoratz zu posten, weil er IMHO genau da thematisch hineinpasst.

Die Mehrheit will hier nur weiterhin schlecht, pauchsal und
verallgemeinernd über Israel und Israelis reden. Gut, aber das
ist nun wirklich nicht mein Thema.

Meins auch nicht. Die Mehrheit der Israelis sitzt vermutlich genau wie die Mehrheit der Palästinenser und der meisten anderen Menschen auf der Welt gerne zu Hause, freut sich mehr oder weniger am Leben, schimpft über die Arbeit oder darüber, dass er keine hat und über das Wetter und hat mit Terror (als Ausübender) soviel am Hut wie ich und du.

Allerdings ist mir nicht so ganz klar, worauf sich deine Kritik jetzt bezeiht. Auf Primoratz ? Auf die Mehrheit der User hier ? Die Welt im Allgemeinen ?

Wundert mich nur, dass hier
so viele einstimmen, wo bei der kleinsen Kritik an
Palästinensern sofort aufgeschriehen wird.

Und wieder muss ich nachfragen worauf du dich hier beziehst. Den Artikel von Primoratz ? Oder so allgemein ?

PS. Ich mache nur noch einmal alle darauf aufmerksam, dass
entgegen ihrer Vorurteile ich die meisten Taten der Israelis
ablehne und hier sogar mit zu den Personen gehören, welchen
den Staat selber ablehnen. Diese Punkte zeigen dann aber auch,
wie absurd hier diskutiert wird.

Ich denke, jeder hat nur Einfluss darauf, wie er selbst diskutiert. Wenn Leute daraufhin Probleme haben, einen in eine bestimmte Schublade zu stecken, soll das weder mein noch dein Problem sein :smile:

Gruß
*gassho*
Marion

PS: die nochmal alle darauf aufmerksam macht, dass sie Aktionen gegen das Leben und die Menschenrechte prinzipiell ablehnt, egal von wem und aus welchem Grund sie begangen werden.

BS"D

Hallo Marion.

Was ich als Anlass nahm, den Link zum Artikel von Primoratz zu
posten, weil er IMHO genau da thematisch hineinpasst.

Ja, war mein Fehler, dass ich erst die Antworten hier gelesen habe, bevor ich genauer in den Artikel gesehen habe. Meine Antwort bezog sich also mehr auf die Reaktionen hier, als den Artikel selber, über welchen man hier hätte sicherlich sinnvoll als Basis hier hätte nehmen können.

Scholem,
Eli

Hallo Karin

das ist mir klar! Wie willst du aber Menschen, die permanent
(= dauernd) ins Unrecht gesetzt werden, von
Vergeltungsmassnahmen abhalten?

Vermutlich gar nicht.

Wenn man gerecht sein möchte, muss man dem Bomben der
Fundamentalisten auf den Grund gehen!
Warum sprengt sich ein Mensch in die Luft?

Mit Massenmoerdern, die mittels Gehirnwäsche Menschen dazu bringen, sich selbst und dabei möglichst viele andere Menschen töten, kann man schlecht bis gar nicht verhandeln.

Ich kenne keinen Menschen in meinem näheren Umfeld, der Bomben
schmeissen würde - noch dazu, wenn er dabei den eigenen Tod
riskieren würde.

Ich auch nicht. Und?

Es muss also ein Trauma hinter diesen Anschlägen stecken.
Woraus entsteht so ein Trauma (Trauma = schwerer seelischer
Schaden)?

Frage doch mal diverse Sekten, deren Mitglieder ihr letztes Geld geben oder in schlimmeren Fällen kollektiven Selbstmord begehen. Das war die rethorische Antwort.

Natuerlich traegt der israelische Landraub und Unterdrückung nach 67 dazu bei, jenen machtgeilen Massenmördern das Umfeld zu schaffen, indem sie ihre Opfer fuer jahrelange Gehirnwaesche und Selbstmordopfer finden. Und das war und ist nicht nur Hamas und Dschihad, sondern auch die PA in Schulen und Rundfunk. Ueber die Schiene, dass die Attentaeter als reine Opfer zu betrachten sind mit schweren seelischen Schaeden kannst Du lange rosarot vom Sessel aus reden.

Ein sichtbarer Mauerbau verfestigt meiner Ansicht nach, auch
die Mauer in den Köpfen.

Ja. Nur verfestigt jede weitere Bombe und die darauf folgenden Armeeoperationen oder meinetwegen auch vice versa (um keiner Huhn-Ei-Debatte den Weg zu ebnen) in der Bevölkerung auf beiden Seiten die Mauer um einiges mehr, als eine Mauer allein. Also lieber die Mauer her.

Deshalb sollte man, stattdessen, vielerlei Projekte für eine
geistige Überwindung von Mauern in den Köpfen, fördern.

Auch, aber eben auch.

Letzteres ist leider politisch in Israel
zurzeit schwer moeglich bzw. braeuchte viel Zeit.

Woran liegt es?

Politik ist immer nur die Politik des Machbaren und entsprechend der politischen Machtverhältnisse und damit dem Egoismus der Politiker, die viel zu oft nur an ihre eigene Macht denken. Lieber ist mir ein Sharon, der langsam und nicht alles an Landdiebstahl raeumen will, als beispielsweise ein „Bibi“, welcher bei zu forschem Vorgehen von Sharon im Likud die Macht ergreift und den Rückzug ganz stoppt oder noch schlimmer, wieder massiv Siedlungen jenseits 67 baut.

Deine Bedenken gegen eine Mauer ist Augenwischerei bzw. zu
rosarot.

Findest du, dass sich die Mauer um Ostdeutschland positiv
ausgewirkt hat?

Das ist ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Die DDR sperrte ihre eigenen Bürger ein, sie raubte nicht der BRD Land und drangsalierte deren Bürger. Bürger der BRD wiederrum verübten keine Terroranschläge a la Hamas & Co…

Viele Gruesse, Peter