Touristen in Suedostasien

Morgen,

moin, aeppel + birnen zu vergleichen brauchen wir nicht - hier
einige zahlen - die eine nannte ich schon:

genau das tust du aber, Äpfel und Birnen vergleichen. Deine Zahlen beziehen sich auf unseren gesamten Globus? Die Katastrophe bezieht sich nicht auf den gesamten Globus und hat in kürzester Zeit unglaublich viele Menschen getötet, verletzt, obdachlos gemacht.

Jetzt müssen die Überlebenden ihre toten Angehörigen finden, evtl. noch Überlebende finden, Trümmer wegräumen (was bei Überflutung nicht ganz so einfach ist), ihre Existenzen irgendwie wieder aufbauen - wenn das alles passiert ist und der Schock sich irgendwie gelegt hat, dann kann man vielleicht drüber nachdenken, dass auf Dauer der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle ist.

Der Gedanke, dass Geld notwendig ist, um dem Aufbau zu helfen, ist ja erstmal richtig, aber der Ansatz ist falsch - wenn jemand mit Geld helfen möchte, soll er es direkt tun, nicht über den Umweg und die Ausrede „ich bin Tourist, die brauchen mich“.

Gruß
Cess

Ich weigere mich, die Schuhe anzuziehen, die
du mir hier hinstellst.

  1. Hast du Andrew als Vergleich herangezogen
    und ich stellte lediglich die anderen Ausmasse dar.
    Du fingst mit fehlgeleiteten Vergleichen an.
  2. Habe ich nicht um einen Aufschrei gebeten, nicht
    um kollektive Anteilnahme, um Volkstrauer - nichts dergleichen.
    Ich habe mein Unverstaendnis ausgedrueckt, dass jemand,
    der im Moment dort vor Ort ist, der eventuell einige
    hundert Meter, vielleicht aber auch einige Kilometer
    gehen muss, um die Verwuestung selbst zu sehen (oder,
    god forbid, vielleicht zu helfen?)
    sich darueber aufregen kann, dass der STrand noch
    nicht gefegt wurde.
    Wenn du das nicht sehen willst, weil du deine
    Ideologie propagieren willst, dann mach das ohne mich.

Elke

Hi

Leider bin ich etwas unsicher, wie man von hier aus helfen
kann, Geldspendeaktionen sind mir suspekt, weil man doch nie
weiß, wo das Geld hingeht.

Es gibt durchaus auch seriöse Spendenorganisationen.
z.B. hierzulande die Spendenorganisation „Nachbar in Not“ http://nachbarinnot.orf.at/
Bei einer Spende als Kennwort „Flutkatastrophe“, dann wird das Geld dafür verwenden.

Gibt es vielleicht Möglichkeiten für Sachspenden? Kleidung
etc.? Oder wie kann man sonst helfen???

Auch bei Sachspenden könnten sich die falschen bereichern. Aber frag doch mal beim Roten Kreuz nach. Ich bin mir ziemlich sicher, daß es dort Spenden (Geld oder Sachen) gerne genommen und auch zuverlässig weitergeleitet werden.

Gruß
Edith

moin nochmal,
zerstoerung der infrastruktur… gern benutztes schlagwort, aber nur wenige erkennen was das heisst.
die infrastruktur ist in den gebieten angeknabbert, mehr nicht!

das zeit- und geldaufwendigste bei schaffung von infrastruktur ist die machbarkeitspruefung, die planung und die gelaendebeschaffung.
der bau selbst ist dann das wenigste.
erinner dich doch mal, wie schnell nach dem fall der ddr auf einmal ueber nacht erstklassige strassen zwischen ost und west vorhanden waren…
gruss
kuddel

Hallo Cess,
du bringst ganz neue Aspekte ins Spiel.
Tourismus als weltrettende Philantrophie.
Ich fahre nicht mehr in Urlaub, um mich zu erholen,
sondern um der Welt etwas Gutes zu tun.
Und dann gibt es Leute, die Amerikanern einen
Weltbeglueckungskomplex vorwerfen.

Gruesse
Elke

ich sehe hier im forum nur ne menge energie fuer jammern,
zetern und scheinsolidaritaet gepaart mit abstrusen
vorschlaegen draufgehen - wirklich aktiv was getan, um zu
helfen haben mit sicherheit nur sehr wenige.

Du unterstellst. Du nimmst an. Persoenlich (nein, ich
werd jetzt nicht aufzaehlen, was ich getan habe, und mich
rechtfertigen) halte ich das fuer eine Beleidigung.

Dass man sich austauscht, liegt in der Natur eines Forums.

Aber wo hat hier (in diesem Thread) jemand gejammert,
gezetert oder Scheinsolidaritaet gefordert?
Wenn ich etwas gefordert habe, dann war es: Gehirn ein-
schalten, bevor man Aussagen macht, vielleicht besonders
wenn eine Kamera laeuft.

Und nebenbei: weil du so schreckliche Zahlen ueber
die Katastrophen der Welt zitieren kannst und du diese
Zusammenhaenge alle so toll verstehst, bist du deshalb
wirklich der bessere Mensch, fuer den du dich hier aufspielst?

Elke

back to the roots
elke, ich hatte am anfang nur gesagt:

----mennuh: der tourismus ist die haupteinnahmequelle dieser regionen, und daher ist es hier wichtig, dass so schnell, wie moeglich der alte zustand ( auch geistig ) wieder hergestellt wird.-----

und dazu stehe ich!! leute, die diesen inhalt in frage stellen, haben schlichtweg keine ahnung von der enormen wertigkeit des tourismus fuer die betroffenen laender.
gruss
kuddel

Ich fasse es nicht, wie kann man den Aufbau Ost mit so einer Naturkatastrophe vergleichen. Bei uns war das Geld vorhanden (bis zu einem gewissen Punkt), in den betroffenen Katastrophengebieten mangelt es an allem. Wie kann man das vergleichen???

Ich habe den Eindruck, dass du von der Infrastruktur dort, keinen blassen Schimmer hast, sonst würdest du nicht behaupten sie wäre nur angeknabbert. Sie war ja vorher schon eher schlecht als recht vorhanden. Dann ist es jetzt natürlich kein Problem sie im Nu wieder hinzubekommen. Du hast Vorstellungen … Unglaublich …

An dieser Stelle von meiner Seite Ende der Diskussion, da ich es für vergebene Mühe halte.

Phoebe

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hey Elke,

du bringst ganz neue Aspekte ins Spiel.
Tourismus als weltrettende Philantrophie.
Ich fahre nicht mehr in Urlaub, um mich zu erholen,
sondern um der Welt etwas Gutes zu tun.
Und dann gibt es Leute, die Amerikanern einen
Weltbeglueckungskomplex vorwerfen.

naja, ganz so wild meinte ich es ja nicht, ich habe mich damit ja auf die derzeitige Katastrophe bezogen. Sich da gleich wieder an Stellen breit zu machen, die verschont geblieben oder wieder geräumt sind und laut „Kunde ist König“ zu schreien, das lässt mir die Galle hochkommen.
Tatsächlich fällt es mir persönlich aber auch schwer, in Ländern Urlaub zu machen, wo ich weiß, dass die vom Tourismus leben, wo ich als Tourist der King bin und die Ansässigen selber im Elend hausen. Ist nicht so mein Ding. Aber das führt jetzt zu einer ganz anderen Diskussion.

Liebe Grüße
Cess

Hey,

Es gibt durchaus auch seriöse Spendenorganisationen.
z.B. hierzulande die Spendenorganisation „Nachbar in Not“
http://nachbarinnot.orf.at/
Bei einer Spende als Kennwort „Flutkatastrophe“, dann wird das
Geld dafür verwenden.

danke für die Tipps, ich mach mich mal schlau.

LG,
Cess

Sachspenden eher nicht
Hallo!

Es gibt durchaus auch seriöse Spendenorganisationen.
z.B. hierzulande die Spendenorganisation „Nachbar in Not“
http://nachbarinnot.orf.at/
Bei einer Spende als Kennwort „Flutkatastrophe“, dann wird das
Geld dafür verwenden.

In diese Aktion sind viele anerkannte Hilfsorganisationen eingebunden; der Schirmherr rief gestern auf, NUR Geld zu spenden.
Die notwendigen Hilsmittel will/wird man vor Ort kaufen, weil

  1. der Transport von Sachspenden in so weit entfernte Gebiete sehr teuer und auch langwierig ist und
  2. der Einkauf vor Ort rasch erfolgen kann und positiv für die Wirtschaft des betreffenden Landes ist.

Auch bei Sachspenden könnten sich die falschen bereichern.
Aber frag doch mal beim Roten Kreuz nach. Ich bin mir ziemlich
sicher, daß es dort Spenden (Geld oder Sachen) gerne genommen
und auch zuverlässig weitergeleitet werden.

Sachspenden sind sinnvoll, wenn in der engeren Umgebung geholfen werden muss, sind für das rote Kreuz aber auch oft mit viel Zusatzarbeit verbunden. So wird vom RK z.B. keine (Alt-)Kleidersammlung mehr durchgeführt, weil eben auch - entgegen der Informationen - immer wieder Kleidermüll in die Sammelsäcke gesteckt wurde.

Chao!
Helene

richtig spenden, leicht gemacht
Hallo,

Leider bin ich etwas unsicher, wie man von hier aus helfen
kann, Geldspendeaktionen sind mir suspekt, weil man doch nie
weiß, wo das Geld hingeht. Heute früh stand jemand im Bahnhof
mit ner Sammelkiste für die Erdbebenopfer, aber da werf ich
doch nicht einfach was rein. Davon abgesehen, die paar Cent,
die ich selber entbehren kann, helfen sicher auch niemandem.
Gibt es vielleicht Möglichkeiten für Sachspenden? Kleidung
etc.? Oder wie kann man sonst helfen???

Heute morgen habe ich endlich mal aus fachkundigem Munde (Leiterin der Diakonie Dingenskirchen) das gehört, was ich mir jahrelang schon gedacht habe: Die ganze Spenderei hilft jetzt (!) überhaupt nix. Die ganzen Helferlein, die jetzt unkoordiniert in den Süden fliegen, richten dort im Zweifel nur Chaos an. Sie kennen sich dort nicht aus, setzen die falschen Prioritäten und fallen bzw. gehen lokalen Behörden und Einsatzkräften zur Last und auf den Wecker.

Hilfsgüter sind in den meisten Ländern durchaus vorhanden und müssen „nur noch“ aus den Lagerhäusern an die Unglücksorte geliefert werden. Die Straßen sind dort eh kaputt genug, als daß man dort noch Kolonnen mit Zeugs aus Europa brauchen würde. Decken, Dosensuppen und sauberes Geschirr ist jedenfalls nicht das, was im Augenblick in Indien, Indonesien, Sri Lanka oder Thailand gebraucht wird. Was gebraucht wird, ist eine handlungsfähige Organisation, die das vorhandene Material dahin bringt, wo es gebraucht wird.

Wie man dann am besten spendet? Keine Ahnung und die Frau hat es mir auch nicht gesagt, weil dann die Übertragung vom Deppentanz aus dem Allgäu (oder so) ganz doll wichtig war.

Gruß,
Christian

elke, ich hatte am anfang nur gesagt:

----mennuh: der tourismus ist die haupteinnahmequelle dieser
regionen, und daher ist es hier wichtig, dass so schnell, wie
moeglich der alte zustand ( auch geistig ) wieder hergestellt
wird.-----

und dazu stehe ich!! leute, die diesen inhalt in frage
stellen, haben schlichtweg keine ahnung von der enormen
wertigkeit des tourismus fuer die betroffenen laender.

hat da irgendjemand was dagegen gesagt?
Mir geht blos jedes Verständniss dafür ab, dass jemand 2 Tage nach dem Super-GAU sich beschwert, dass noch Trümmer am Strand rumliegen…
So was ist lächerlich und schlicht peinlich.
Darum geht es.
Wenn in ein paar Monaten sich noch nichts getan hat, würde ich auch anders reden. Aber keine Bange, die Einwohner werden schon anpacken, wenn sie ihre Angehörigen und Freunde beerdigt haben, …

-mkl-

Jein, Christian.

Denn, wenn die Leute JETZT spenden, kommt es dann
bei der naechsten Katastrophe zum Einsatz. Eine
Art ‚paying forward‘.

Im Uebrigen stimmt nicht ganz, was du schreibst
(bzw. deine Informantin sagt). Gerade habe ich ein
Interview mit einem OXFAM Angestellten gehoert -
denen wurden in Sri Lanka mehrere Lager zerstoert.

Ausserdem kommt es auf die Qualitaet der eingeflogenen
Helfer an, bzw. ihr Sachwissen.

Gruesse
Elke

Hallo auch hier,

Denn, wenn die Leute JETZT spenden, kommt es dann
bei der naechsten Katastrophe zum Einsatz. Eine
Art ‚paying forward‘.

deshalb schrieb ich ja „Die ganze Spenderei hilft jetzt (!) überhaupt nix.“ Die Frage ist natürlich dennoch, ob die Spenden dann auch an der richtigen Stelle landen. Es könnte ja sein, daß jemand zu Südostasien eine besondere Beziehung hat, aber das Geld nicht im Iran oder der Türkei angelegt sehen will, denn daß das Geld, das heute gespendet wird, auch den Weg nach Südostasien finden wird, kann im Zweifel niemand garantieren. Suggeriert wird es natürlich trotzdem.

Ausserdem kommt es auf die Qualitaet der eingeflogenen
Helfer an, bzw. ihr Sachwissen.

Klar, aber die Ortsunkundigkeit ist so oder so ein Problem. Vielleicht sollte man die Hilfsorganisationen mal mit den Reiseleitern zusammenbringen. Könnte helfen.

Der Leiter von Cap Anamur hat übrigens ausdrücklich schon am Montag davor gewarnt, daß jetzt möglicherweise zig kleinere Organisationen im Einsatzgebiet eintreffen und die Gesamtlage deutlich verschlimmern. Gut gemeint ist leider zu oft das Gegenteil von gut gemacht.

Gruß,
Christian

Hi Christian,

Was gebraucht wird,
ist eine handlungsfähige Organisation, die das vorhandene
Material dahin bringt, wo es gebraucht wird.

und, was ich den Berichten bis jetzt entnehmen konnte, z.B. solche Sachen wie Trinkwasseraufbereitungsanlagen (wie sie gerade vom THW verfrachtet werden) und medizinische Kapazitäten (ein fliegendes Lazarett der Bundeswehr ist unterwegs nach Thailand. Laut Nachrichten für die deutschen Urlauber…)

Liebe Grüße
Burkhard

Wieviel Geld…
hat RTL den beiden für ihre Äusserungen gezahlt? Würd mich echt mal interessieren, wieviel so ein billiger selbstgefälschter Aufreger kostet.

Sich über irgendwelche ‚Reality‘-Berichte von Bügelfernsehsendern zu empören scheint mir ähnlich sinnvoll, wie jede Äusserung des Dorftrottels für bare Münze zu nehmen.

Gruss
Schorsch

ich glaube nicht dass sich die Wahrheit…

Darf ich den Verwenden?

…urheberrechtlich schützen läßt. Auch wenn sie nur selten ausgesprochen wird.

Gerade zu grotesk empfand ich die RTL Reporterin am Flughafen, für Betroffenheit sorgen wollte, indem Sie Touristen bedauerte, die noch in Ihren Strandklamotten heimkommen mussten.

Meines Erachtens können diese Personen
a) froh sein, so was überlebt zu haben
b) nachhausen fahren und sich was anderes anziehen - deren Haus steht nämlich noch
c) können diese nicht ganz so arm sein, wenn sie sich so einen Urlaub leisten konnten, dass jetzt Ihre Existenz bedroht wäre

So viel Unfug hab ich im Fernsehen seltenst in Nachrichtensendungen erlebt.

Wie betroffen war die Welt eigentlich bei den Überschwemmungskatastrophen in Bangladesh, wo 1983 2,5 Mio Menschen obdachlos wurden, oder 1991 150.000 Menschen nach Wirbelstürmen und anschließenden Überflutungen ums Leben kamen.

Ich glaube die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Hier von der schlimmsten Katastrophe aller Zeiten zu sprechen, trifft m.E. nur auf die Anzahl der betroffenen Länder zu.

Gruß Ivo

Hallo Elke,

ja… Als ich hörte, wie sich die Trulla darüber aufregt, daß der Strand nicht sauber gemacht ist, habe ich mich heute früh glatt mit Kaffee vollgespuckt. Soviel Ignoranz ist mir bisher noch nie untergekommen… Als ob die Leute da unten im Moment nichts Wichtigeres zu tun hätten, als den Strand aufzuräumen…

Ich kann nur selten den Schnabel halten, aber dazu fällt mir echt nichts ein. *aaargh*

Grüße

Renee

Hallo Ivo,

Wie betroffen war die Welt eigentlich bei den
Überschwemmungskatastrophen in Bangladesh, wo 1983 2,5 Mio
Menschen obdachlos wurden, oder 1991 150.000 Menschen nach
Wirbelstürmen und anschließenden Überflutungen ums Leben
kamen.

Ich glaube, es liegt ganz einfach auch daran,
dass es hier Bildmaterial zu verwerten gibt.
Ich weiss gar nicht mehr, ob ich das in Englisch oder
in Deutsch gesehen habe. Ein Frau spielt mit Baby
zwischen Felsen, die sonst wohl unter Wasser sind.
Der filmende Papa erklaert den Daheimgebliebenen, dass
sie das noch nie erlebt haben, dass das Wasser so weit
so schnell sich zurueckzieht. Und dann sagt er: " Und
jetzt kommt eine grosse Welle…" und faselt doch tat-
saechlich was von Tsunami, und dann ploetzlich ist die
Kamera auf den Boden gerichtet und hupft und der Mann
rennt samt Frau und Baby vom Wasser weg.
In Bangladesh hat halt niemand seine Videokamera direkt
laufen gehabt.

Gruesse
Elke