Ukrainische Flüchtlinge = bessere Refugees?

Das ist richtig, trotzdem kennt man die Kategorie „Hasskriminalität“.
Es ist natürlich nicht das gleiche, wenn ein Raubmörder, ein Neonazi oder ein Islamist die Tat begeht. Der Antisemitismus als Tatbestandsmerkmal ist entscheidend.
Ansonsten könnte man auch z. B. rassistische Morde in den USA als „Mord von der Stange“ deklarieren, wenn das Hassmotiv keine Rolle spielen würde.

Es gibt kein Mordmerkmal „Antisemitismus“, das läuft unter „sonstige niedrige Beweggründe“, wie vermutlich alle Gesinnungsmorde.

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Zur Feststellung „niederer Bewegründe“ und der Bewertung der Schwere der Tat m.E. doch.

In diesem Rahmen wurde auch eine Erfassungsmöglichkeit unter dem Oberbegriff „Hasskriminalität“ geschaffen, die als spezielle Untergruppe „fremdenfeindliche“ und „antisemitische“ Straftaten erfasst. Hierdurch wollte man gewährleisten, dass diese Straftaten klarer definiert und von den zuständigen Polizeidienststellen zentral gemeldet werden<
Aus Wiki: Hasskriminalität.

Wir reden von verschiedenen Dingen. Du von Kategorisierung der polizeilichen Erfassung von Straftaten, ich von im Gesetz festgehaltenen Mordmerkmalen, die für die Straffestsetzung notwendig sind.

Ohne Kategorisierung keine Verbrechensbekämpfung und Prävention. Du hast recht, dass dem getöteten Juden das Motiv egal sein kann. Den Lebenden, die sich schützen müssen und Kriminalisten logischerweise nicht.

Wenn es um Prävention geht, müsste die deutsche Polizei nach Halle doch wohl besonders rechtsextreme Szene beobachten.

Welchen Spuren hinsichtlich Komplizenschaft des Täters sind die Ermittlungsbehörden denn noch nicht nachgegangen?
Das Bundesinnenministerium hat alle antisemitischen Straftaten im Blick. Sogar solche von Querdenkern, die von einer „jüdischen Weltverschwörung“ im Zusammenhang mit der Pandemie ausgehen.

In der Antwort des Ministeriums ist demnach auch von vier Todesopfern antisemitischer Gewalt die Rede. Es gehe dabei um ein Verbrechen in Königs Wusterhausen in Brandenburg, das bislang der Öffentlichkeit nicht als antisemitisch bekannt war: Ein mutmaßlicher Impfgegner erschoss am 4. Dezember 2021 seine Frau, die drei Töchter im Alter von vier bis zehn Jahren und sich selbst. Der Mann war offenbar im »Querdenker«-Milieu verwurzelt und glaubte an diverse Verschwörungsideologien.

Dass Prävention weit über das Ermitteln von Komplizen eines einzelnen Täters hinausgeht, solltest du eigentlich wissen.

Ja, aber weshalb kommst dann gerade auf Halle? Was ist sein Punkt? Kann ja nur bedeuten, dass die Ermittler etwas versäumt haben.
Prävention hat überall zu erfolgen. Ist auch sehr deutlich in der Agenda der Ministerin.

Nein, es bedeutet, dass es viel zu kurz gedacht ist, wenn man sich nur auf vollendete Morde konzentriert. Dass es in Halle nicht zahlreiche Opfer unter den Besuchern der Synagoge gegeben hat, ist purer Zufall.

Völlig richtig. Die Ministerin hat den einheimischen Extremismus auf dem Schirm.
Und diese Probleme sehe ich mit den ukrainischen Flüchtlingen derzeit nicht. Anders als 2015.

Dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung: Rassismus.

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Das ist eine völlig sinnfreie Antwort.
Hier ein Beispiel, eines antisemitischen Anschlags, wie er sich 2015 in Dänemark abgespielt hat.

Dass nicht mehr jüdische Menschen ermordet wurden, ist auch reiner Zufall. Das es aber Opfer gab, ist das Ergebnis eines muslimisch-antisemitischen Rassismus.

Seltsam, für mich ist es eine sehr sinnvolle Antwort.

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Diese Attentate in Kopenhagen folgten dem gleichen Muster wie die brutalen Anschläge auf Juden in Paris und Europa<

Karl,
Halle war schlimm gewesen; Paris, Kopenhagen und andere Stätten des islamistischen Terrors waren schlimmer.
Die Annahme, dass die ukrainische Kultur Europa ähnlich gefährlich werden könnte, wie der Islamismus, ist absurd.

Was genau macht den Anschlag in Kopenhagen „schlimmer“ als den in Halle? In Kopenhagen wie in Halle gab es zwei Todesopfer und mehrere Verletze.

Deutschland und die Ukraine haben keine gemeinsame Grenze; und rein luftlinientechnisch ist beispielsweise Tunesien näher an meinem Wohnort als der Osten der Ukraine.

Bist du im Besitz einer Kristallkugel? Ausgehend von den Erfahrungen mit deutschrussischen Einwanderern erscheint es imo wahrscheinlich, dass die Integration von Ukrainern sehr viel schwieriger wird, als von dir erwartet.

Außerdem berücksichtigst du nicht, dass es doch starke individuelle Unterschiede gibt: Ein fließend Englisch sprechender Informatik-Student aus Syrien wird sich in die deutsche Gesellschaft mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich leichter integrieren als eine 60jährige ukrainische Traktoristin.

Abgesehen davon: Inwiefern findest du es gerechtfertigt, den Schutz von vor Krieg und/oder politischer Verfolgung fliehenden Menschen von deren potenzieller Integrationsfähigkeit abhängig zu machen? Ist es deiner Ansicht nach in Ordnung, diese Menschen enormem Elend und eventuell sogar dem Tod zu überlassen, weil du annimmst, sie würden sich in der Aufnahmegesellschaft nicht genügend integrieren?

Na, bist du nicht froh, dass es dieses eine schlagzeilenträchtige Ereignis gab? :smile_cat: Das macht es dir leicht, darüber hinwegzugehen, dass Schutzsuchende in Deutschland und darunter insbesondere Syrer, Iraker und Afghanen deutlich weniger kriminell sind als der bundesdeutsche Durchschnitt (vgl. Berichte des BKA ).

Gerne ignorierst du auch, dass zum einen die Ereignisse dieser Silvester-Nacht ziemlich aufgebauscht bzw. teilweise sogar gänzlich erfunden wurden und zum anderen es sich bei den Tätern hauptsächlich um nordafrikanische Kleinkriminelle handelte.

Warum genau sollte deiner Ansicht nach Flüchtlingen aus Syrien oder Afghanistan der Schutz verwehrt werden, nur weil als Straßenkinder aufgewachsene Marokkaner und Algerier Straftaten begangen haben?

Und falls du annimmst, dass die Zugehörigkeit zum Islam (wenn auch teilweise ganz unterschiedlichen Richtungen) genug der Gemeinsamkeit ist, um völlig unschuldige Menschen völlig unterschiedlicher Herkunft zusammen in einen Sack zu stecken, frage ich mich, ob du das in anderen Bereichen ebenfalls so hältst. Wärst du beispielsweise damit einverstanden, dass im Falle einer Scheidung Vätern automatisch der Umgang mit den Kindern verwehrt wird, weil bekanntermaßen Kinderschänder mehrheitlich Männer sind?

Und noch etwas: Wie hältst du es mit homosexuellen Flüchtlingen aus Westafrika und christlichen Eritreern? Diese kannst du ja eigentlich noch nicht einmal mit Verweis auf Silvester 2015 ablehnen.

Dass du das vergangene Jahrhundert ausklammerst, ist bestimmt nur Zufall, nicht wahr? :smile_cat:

Wie dem aber auch sein mag - ohne Anspruch auf Vollständigkeit (aus Wikipedia):

    1. April 2000 - Der Rechtsextremist Richard Baumhammers tötet während eines zweistündigen Amoklaufes fünf Menschen. Baumhammers’ erstes Opfer war seine jüdische Nachbarin Anita Gordon, die er erschoss und deren Haus er anzündete. Daraufhin begab er sich zur Synagoge der Beth El -Gemeinde in Scott Township, der Gordon angehörte, schoss durch die Scheiben der Synagoge und beschmierte das Gebäude mit zwei Hakenkreuzen. Anschließend erschoss drei Menschen chinesischer, vietnamesischer und indischer Herkunft sowie einen Afroamerikaner. Ein weiterer Mann indischer Herkunft starb wenige Jahre später an den Folgen des Anschlags. Zusätzlich zerschoss er noch die Fensterscheiben der Synagoge der Ahavath Achim-Gemeinde in Carnegie
    1. Juni 2009 - Der Rechtsextremist und Holocaustleugner James von Brunn erschießt beim Betreten des United States Holocaust Memorial Museums) einen Wachmann.
    1. April 2014 - Der Rechtsextremist Frazier Glenn Miller, der dem Ku-Klux-Klan angehört, erschießt vor einem jüdischen Gemeindezentrum zwei Menschen und vor einem Altersheim eine weitere Person.
    1. Oktober 2018 - Der Rechtsextremist Robert Bowers erschießt in der Tree-of-Life-Synagoge in Pittsburgh elf Menschen und verletzt weitere sechs.
    1. April 2019 - Ein Rechtsextremist erschießt in einer Synagoge in Poway/Kalifornien einen Menschen und verletzt drei weitere.

In Deutschland gibt es bei Anschlägen insgesamt deutlich weniger Tode, da hier der Zugang zu Schusswaffen doch etwas schwieriger ist. Dennoch sind bei dem rechtsextremistischen Anschlag in Halle nur deshalb keine Juden getötet worden, weil die Synagoge eine wirklich stabile Tür hatte.

Auf die Homophobie in der Ukraine habe ich schon hingewiesen. Zudem tun sich gerade Rechtsextremisten nicht sonderlich mit der Akzeptanz von Homosexuellen, Trans-Personen und anderen sexuellen Minderheiten hervor.

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Du kannst also keinen Abschnitt zitieren. Quod erat expectandum.

Dazu gibt es eine einschlägige Gesetzgebung.

Da hast du ja Glück, dass die überwältigende Mehrheit aller Flüchtlinge weltweit weder nach Deutschland kommt noch nach Deutschland kommen will - die allermeisten würden sicher sehr viel lieber in Frieden in ihrer Heimat leben.

Der entscheidende Punkt bei Migrationsdebatten ist eigentlich, dass viele zu viele Leute - inklusive deinereiner - ignorieren, dass es keine simplen Lösungen gibt. Mit brutalen Abweisungen an den EU-Außengrenzen oder Menschenhandel à la Boris Johnson wird kein Problem gelöst - ganz im Gegenteil, es werden noch diverse zusätzliche geschaffen.

Durch den Klimawandel und den damit einhergehenden geopolitischen Verwerfungen werden sich in eher näherer als fernerer Zukunft die Fluchtbewegungen deutlich verstärken; die ersten Anzeichen davon sind bereits deutlich sichtbar. Um dem zu begegnen, müsste das gesamte globale Wirtschaftssystem umgebaut werden, weg vom nach permanentem Wachstum gierenden Kapitalismus (und nein, die Alternative dazu ist nicht autokratischer Sozialismus sowjetischer Prägung) und hin zu nachhaltigem Wirtschaften und dem Umgang mit den Ländern des globalen Südens auf Augenhöhe. Das würde beispielsweise das Streichen von Subventionen für industrielle Landwirtschaft ebenso beinhalten wie die Kompensation der durch die westlichen Industrienationen verursachten Umweltschäden und der bis heute andauernden Ausbeutung der früheren Kolonialländer sowie nicht zuletzt ein deutliches Absenken des Lebensstandards in eben diesen westlichen Industrienationen.

Es wird also nie passieren. Stattdessen fahren wir gerade die Welt sehenden Auges gegen die Wand. :smile_cat:

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Er hat seine Aussage inzwischen mehrfach korrigiert und mittlerweile ist so gut wie nichts mehr von der ursprünglichen Version übrig. Ist leider nicht das erste Mal, dass er einen Artikel völlig falsch wiedergibt…

Wie passt eigentlich Lassana Bathily, der schwarze Muslim, der bei dem Anschlag auf den jüdischen Supermarkt in Paris mehreren Menschen das Leben gerettet hat, in dein Weltbild?

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