Unterricht 2. Klasse fon niks komt niks

Hallo auch,

es geht (mal wieder, noch mal) um die mittlerweile 7 1/2-jährige Tochter meines Freundes. Sie ist in der zweiten Klasse einer katholischen Grundschule. Und lernt dort zu schreiben, wie man die Sprache hört. Später dann (wann soll das sein???) sollen die Kinder dann lernen so zu schreiben, wie es sich ge hört. Tut mir leid, ich fasse das nicht. Kann das sein, darf das sein? Hat von euch jemand Erfahrungen mit dieser Art des Lernens? Sind hier vielleicht ein paar Grundschullehrer/innen, die sich bitte die Mühe machen könnten, mir den Nutzen dieser Methode im Allgemeinen und den pädagogischen im Besonderen zu erklären? Das Kind hat ohnehin ziemliche Schwierigkeiten zu lesen (Wörter werden zusammenbuchstabiert) und kleine Buchstaben machen noch enorme Schwierigkeiten), beim Schreiben verwendet sie nur Druckbuchstaben.

Ich betrachte das Ganze zugegeben sehr laienhaft, kann aber nicht glauben, daß diese Methode optimal ist. Es fällt mir auch schwer, zu unterscheiden, wo sie selbst ein Problem hat und wo es an der Methode liegt.

Was meint ihr?

LG

Avera

Hallo Avera,

keine Panik.
Meine Tochter, jetzt 4. Klasse, hat auch so angefangen - Effekt: sie schrieb gleich gerne und viel (und natürlich falsch, aber immerhin).
Jetzt lernt sie richtig schreiben und es klappt einigermaßen.
Mein Sohn, inzwischen 6. Klasse, hat gleich richtig schreiben gelernt und nie gerne geschrieben. Das allerdings richtiger, was aber ev. an seinem größeren Leseinteresse liegt, da bleibt doch etwas hängen.

Was das Lesen angeht - in der 2. Klasse ist einzeln zusammenbuchstabieren völlig normal. wenn das mitte der 3. noch so ist, sollte man mit dem Kind zusammen täglich etwas lesen.

Fazit: Grundschulen sind auch heutzutage nicht perfekt, aber auch nicht so schlecht (blöd fand ich nur das Konfetti-Konzept - viel zu viel langweilige Ausmalerei).

Gruß, Anne

Hallo,

vielleicht ist deine Frage besser im Brett „Unterricht und Erziehung“
oder „Universität und Schule“ aufgehoben…

Ich persönlich habe von dieser Lehrmethode noch nie etwas gehört,
kenne aber unterschiedliche Lehr- und Lernformen. Manchmal ist es
sinnvoll beim Unterrichten etwas zu vereinfachen, um dann darauf
etwas komplexeres aufzubauen. So lernt der Musikschüler z.B. bei der
Suzukimethode z.B. erstmal keine Noten, sondern spielt nach dem Gehör

  • was gerade bei kleinen Kindern, die noch nicht lesen können, sehr
    erfolgreich eingesetzt wird. Das bedeutet aber nicht, dass man erst
    etwas falsches lernt, um es später wieder umzulernen, wie es in der
    Schule des betreffenden Kindes zu sein scheint. Sehr fragwürdig -
    irgendwie klingt es nach einem Experiment…

Was sagen denn die anderen Eltern dazu? Habt ihr mal die Lehrerin
gefragt, woher sie diese Pädagogik hat?

Viele Grüße

Hallo !
Bin weder Pädagoge noch erziehender Vater aber ich weiß, das alles was Kindern beigebracht wird, hinterher nur schwer wieder „herauszubekommen“ ist. Die Weihnachtsmann-Geschichte ist da noch das kleinste Übel.
Ich halte diese Lernmethode für geradezu hirnrissig, denn wofür soll ich etwas lernen, was nicht stimmt ?
Ein Fahrlehrer sagt ja auch nicht: „Fahren sie einfach mal auf der Strasse und kümmern sich nur um die Pedale, die Verkehrszeichen und Verkehrsordnung machen wir dann, wenn wir etwas kaputt gemacht haben“.

Ich persönlich würde mich da mit den anderen Eltern stark machen und diese „Doppel-Lern-Belastung“ abschaffen lassen.
Dem Kindlichen Gedächtnis ist es nämlich genauso schwer etwas richtiges wie etwas falsches zu lernen. Ist doch wohl logisch, oder ?
Und wenn sie bestimmte Buchstaben noch nicht „dran haben“, sollen sie auf Wörter umsteigen, die die ungelernten Buchstaben noch nicht haben.

Bei Bedarf kann ich aber noch einen Freund fragen, der ist Pädagoge, dafür ist es jetzt aber zu spät.

Gruß
Andreas

Weihnachtsmann?

Die Weihnachtsmann-Geschichte ist da noch das kleinste Übel.

Hu?

Was hab ich denn nun verpasst? Welche Weihnachtsmann-Geschichte? Oder andersrum: Seit wann ist das ein Übel?

*verwirrte Grüsse*

Winter

Hi

Ich denke er meint evtl. die Geschichte, dass man Kindern erst vom Weihnachtsmann erzählt und sie eines Tages, evtl. zu früh, rausfinden dass es den gar nicht gibt und dann sehr enttäuscht sind.

lg
kate

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Hi

Kenne diese Variante, mein Großcousin hat sie so gelernt. Es war furchtbar, er schreibt bis heute ganz schrecklich, weil einfach nicht in seine Birne reingeht warum er jetzt nicht mehr so schreiben darf wie er es erst gelernt hat.

Verstehen kann ich das ganz gut, ist nur blöd, weil er sonst nicht so doof ist, ihn aber niemand ernst nimmt, weil er schreibt wie ein Zweitklässler- zu meiner Zeit.

Was hör ich da von Buchstaben „noch nicht dran“ ?
Meine Güte, wir haben ERST die Buchstaben durchgenommen (wenn auch erstmal in Großbuchstaben) aber wir konnten das ganze Alphabet. Die Wörter waren einfach, teilweise zu einfach (ein Vierteljahr "MAMA. LISA. POPO. NIKO. lesen war ätzend für jeden von uns).
Ich stells mir schwierig vor wenn Buchstaben wie X, W oder Q erst im 2. Schuljahr oder so dran kommen…

Irgendwie auch doof. Man sollte nicht alles zu sehr vereinfachen, damit Kinder lernen müssen sie doch auch gefördert werden, sonst lernen sie irgendwann gar nichts mehr.

lg
Kate

War nur ein Beispiel - ein simples Beispiel.
Die „Weihnachtsmann-Geschichte“ ist einfach eine Lüge dem Kind gegenüber. Und ein kleines Kind glaubt daran und muß später feststellen, das alles nur gelogen war.
Das dieses ganze im „Kreise eines Warmherzigen mit Geschenken beladenen Festes“ stattfindet macht die Tat an sich nicht ungeschehen, aber für das Kind „erträglicher“.
Aber wie gesagt. Es war nur ein Beispiel.
Ich hätte auch sagen können:
Wenn du einem Kind stetig beibringst, das eine Rote Farbe „Blau“ heisst, dann wird das Kind ziemliche Probleme bekommen, das wieder aus dem Kopf zu bekommen.
Irgendwann wird es wissen, das es falsch ist, aber tief drin könnte es noch „andersrum“ laufen. Je nach dem. Aber auch wieder nur ein Beispiel.

Hallo Avera,

Diese Methode heißt „Lesen durch Schreiben“. Mit Google findet man da einiges…
http://www.lehrer-online.de/lesen-durch-schreiben.php
/t/lesen-durch-schreiben/1277245

Was ich schade finde: Du scheinst nicht ausreichend informiert worden zu sein und wirkst unbeholfen. Diese Unsicherheit und Skepsis kann sich unbewusst auch auf das Kind übertragen.

Ich halte mich bezüglich einer eigenen Meinung zurück, da ich mit dem Lesen-Lehren keine Erfahrungen habe. Ich habe in einer 1. Klasse ein Praktikum gemacht, die nach diesem System gearbeitet haben. Leider habe ich die weitere Entwicklung dieser Kinder nicht weiter verfolgen können.

Gruß
Tato

OT Weihnachtsmann?

Die Weihnachtsmann-Geschichte ist da noch das kleinste Übel.

Tststs

Also bei uns gibts bestenfalls den Heiligen Nikolaus, und den gabs ja zumindest mal in echt, und dann noch das Christkind… Der Coca-Cola-Marketing-Weihnachtsmann ist wirklich ein Übel…

Babel
*heil Froh, dass es den Krampus doch nicht echtr gibt*

Hallo Tato,

Diese Methode heißt „Lesen durch Schreiben“. Mit Google findet
man da einiges…
http://www.lehrer-online.de/lesen-durch-schreiben.php
/t/lesen-durch-schreiben/1277245

Danke, jetzt weiß ich daß das „Kind“ auch einen Namen hat und werde mich eingehend damit befassen.

Was ich schade finde: Du scheinst nicht ausreichend informiert
worden zu sein und wirkst unbeholfen. Diese Unsicherheit und
Skepsis kann sich unbewusst auch auf das Kind übertragen.

Ich bekomme die Infos sowieso nur aus 2. Hand, da ich die Freundin des Vaters bin. Das Mädel verbringt aber auch einiges an Zeit bei uns, und so bekomme ich gerade diese, in dem Alter auch sehr wichtigen Dinge mit. Und keine Angst, wir sitzen dann nicht vor dem Kind und raufen uns die Haare, sprechen auch nicht schlecht vor ihr über die Schule oder Lehrerin und wir raunzen sie auch nicht wegen der „Fehler“ an.

Es ist halt sehr schwierig, mit anzusehen, wie ein Kind erlaubterweise völlig falsch schreibt. Wir freuen uns über jedes Wort das sie von alleine schreiben will und möchten sie natürlich auch nicht gleich wieder frustrieren. Ich halte diese Methode für ausgemachten Schwachsinn, der sich umso schlimmer auswirkt bei Kindern, die sich mit dem Lesen und Schreiben ohnehin nicht so leicht tun. Am Ende bleibt es an den Eltern hängen, die ihre Kinder dann Zuhause korrigieren und das werden nicht wenige sein. Da wird also gleich dolppelt Zeit verschwendet. Sehr schade, vor allem, wo man den Kindern nicht mal mehr für das Abi genügend Zeit läßt.

Ich halte mich bezüglich einer eigenen Meinung zurück, da ich
mit dem Lesen-Lehren keine Erfahrungen habe. Ich habe in einer

  1. Klasse ein Praktikum gemacht, die nach diesem System
    gearbeitet haben. Leider habe ich die weitere Entwicklung
    dieser Kinder nicht weiter verfolgen können.

Schade, wäre interessant gewesen.

Nochmal vielen Dank und einen lieben Gruß

Avera

Hallo Kate,

ich bin so ziemlich Deiner Meinung. Nicht alles war per se früher besser, aber solche Experimente gehen m.E. zu Lasten der Kinder.

Liebe Grüße

Avera

Hallo Avera,

vorneweg: meine Tochter ist in der dritten, mein Sohn in der zweiten Klasse.
In der Schule lernen sie mit der „Anlauttabelle“ alle Buchstaben zu lesen (soweit sie es nicht schon können). Die richtige Schreibweise wird für jeden Buchstaben nach und nach erlernt. Die Kinder lesen und schreiben das, was sie mit den schon geübten Buchstaben können. Allerdings sollen sie auch ab und an schwierigere Wörter mit der Anlauttabelle schreiben, was den Sinn hat, das Wort auseinander zu nehmen und gesprochenes mit geschriebenen zu verbinden und nicht zu letzt wahrscheinlich um den Stand des Kindes heraus zu finden.
Später (Ende erste und zweite) wird dann differenziert zwischen Diktaten, wo natürlich die Rechtschreibung korrigiert wird und Aufsätzen, wo das nicht wichtig ist.
Noch später (dritte Klasse) sollen sie dann auch in den Aufsätzen auf die Rechtschreibung achten. Meine Tochter hat sich da in den ersten Wochen schwer getan, aber mitlerweile kann sie es besser, die Wörter auseinander zu nehmen um zu hören wie sie geschrieben werden.
Ich habe allerdings auch in der zweiten Klasse mit ihr geübt, falsche Wörter verbessert und Tipps und Tricks erklärt, wie sie sich die Rechtschreibung merken kann.
Um auch die kleinen Buchstaben kennen zu lernen hilft lesen und abwechselndes Schreiben der Buchstaben in klein und groß.

Grüße Karamell

Kaine Sohrge - dat gihpt sich
Hi!

Mein Zwerg ist in der 4. Klasse, und die Schule praktiziert dieses „Erst schreiben, dann lesen“ schon ziemlich lange Zeit.

Wir wurden anfangs gewarnt, dass es für das „normale“ Auge ziemlich chaotisch aussieht, was mich zwar zweifeln ließ, aber ok.

Mittlerweile macht er zwar seine Rechtschreibfehler, diese begrenzen sich aber meist auf völlig andere Dinge (Zeichensetzung, Trennung, Groß-Kleinschreibung).

Nicht nur die Schüler/innen seiner Klasse, sondern alle Schüler/innen der 4. Klassen dort lesen und schreiben sehr ordentlich (soweit ich das beurteilen kann).

LG
Guido

Hallo Avera,

Danke, jetzt weiß ich daß das „Kind“ auch einen Namen hat und
werde mich eingehend damit befassen.

Es ist also nicht nur ein einmaliges Experiment, sondern wird schon an einigen Schulen praktiziert.

sprechen auch nicht schlecht vor ihr über die Schule oder Lehrerin und
wir raunzen sie auch nicht wegen der „Fehler“ an.

Kinder bekommen so etwas manchmal auch indirekt mit…
Ich denke die Unterscheidung in „Kinderschrift“ und „Erwachsenenschrift“ erleichtert die Sache etwas. So kannst du das Kind loben, dass es in Kinderschrift richtig ist.

Ich halte mich bezüglich einer eigenen Meinung zurück

Schade, wäre interessant gewesen.

Ich fand die Eindrücke aus der besagten Klasse positiv. Das Lesen und schreiben hat den Kindern aus meiner Sicht mehr Spaß gemacht. Der unterschiedliche Lernstand der Kinder konnte gut ausgeglichen werden. Schreibfreudige Kinder wurden nicht mit Fu, Ralf und Lisa gehemmt, sondern konnten bereits ganze Briefe schreiben.
Leider weiß ich nicht, wie sich die Schüler weiterentwickelt haben und was aus der Rechtschreibung geworden ist. Daher mag ich diese Methode nicht zu sehr loben. Mir fehlen einfach Informationen und Eindrücke.

Viele Grüße
Tato

Hallo,

ich bin so ziemlich Deiner Meinung. Nicht alles war per se
früher besser, aber solche Experimente gehen m.E. zu Lasten
der Kinder.

Kleine Gegenfragen:

Wie kann man etwas ändern, wenn man nichts Neues versucht?

An wem, wenn nicht an Schulkindern kann man neue Methoden erproben?

Ich bin selbst auch durchaus durch „Experimente“ wie eine damals deutlich überbewertete Mengenlehre "geschädigt " worden, und halte ganz sicher nichts von einem heute hüh und morgen hott bei den Ausbildungsmethoden, aber eine vollkommene Verweigerung gegenüber jeglichen Versuchen bessere Ansätze zu finden, bringt uns ganz sicher auch nicht weiter. Ich halte daher den geforderten „Verzicht auf Experimente“ für recht kurzsichtig.

Gruß vom Wiz

Duh - isch finde dass ziehmlisch problemahtisch
und würrde dass nischt so gärne sähen.
Viile Krühse von
Sophie

Hi

Was hör ich da von Buchstaben „noch nicht dran“ ?

Wo hörst Du das denn?

Dieses „Problem“ ergibt sich bei der Methode gar nicht, da die Kids von Anfang an mit allen Buchstaben selbstständig arbeiten.

LG
Guido

Das war bei meinem Cousin nicht der Fall, ich hatte es in einem der anderen Beiträge hier gelesen und war darum „etwas“ verdutzt.

lg
Kate

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Vielleicht abhängig von der Schule
Hi!

Das war bei meinem Cousin nicht der Fall, ich hatte es in
einem der anderen Beiträge hier gelesen und war darum „etwas“
verdutzt.

Es ist vielleicht abhängig von der Schule, aber ich kenne es nur so (natürlich - ich habe nur ein Kind), dass die Kids am Anfang ein Blatt bekommen, wo neben Bildchen der passende Anfangsbuchstabe steht ( A ffe mit Bild, B är mit Bild, etc.) - wie sollen sie sonst selbstständig schreiben?

LG
Guido