Unterschied Blasphemie und Beleidigung

Hallo.

Das Problem ist doch, wie man zur Zeit wieder mal in
Nordafrika sieht, dass Religionen schon sehr seltsame
Ansichten dazu haben können…

Ach, nur Religionen haben dies? Und ich Narr dachte, dass dieses ganz menschlich wäre. Aber okay, wieder etwas gelernt, Atheisten haben, keine seltsamen Ansichten… :wink:

Gruss,
Eli

2 Like

Hallo,

Die Trennung existiert so eben nicht. Das hatte ich schon
versucht auszulegen, weil es eben die religiöse Gemeinschaft
hier so nicht gibt.

Also es tut mir leid, aber, wie die Amerikaner sagen, „you can’t have your cake and eat it too“. Wenn dem so wäre, wie du es hier schilderst, könnten sich jüdische Verbände auch nicht auf Religionsfreiheit berufen. Das tun sie aber, zumindest hier in Deutschland - wie man hört auch in Israel, aber dauernd. Jüngstes Beispiel war der Empörungsschrei anlässlich des Beschneidungsurteils.

Gruß

Anwar

3 Like

Hallo Elimelech,

es wäre demnach der Kern der „Blasphemie“, gleichzeitig auch Beleidigung zu sein?
Beispiel: Peter ruft mir nach „du Eselskatholik“. (Beleidigung)
Peter ruft im nächsten Satz „dein Gott ist ein Esel“. (Blasphemie)

Der erste Satz wäre strafbar, der zweite nicht.

Nun kann man Peters Meinungsfreiheit ja beide Sätze schenken.
Warum sollen weder beide strafbar noch beide straflos bleiben? Meinetwegen dürfen ja beide straflos bleiben - aber warum nur einer?

Gruss,
Mike

Hallo,

Woran willst du nun bemessen, ob dabei jemand nun religiös
handelt oder aus Tradition? Vor allem bei Regeln welche eben
nicht von G’tt kommen, sondern Tradition sind?

Im Zweifelsfall, und so würde es wohl auch vor Gericht gewertet werden, sollte der „Beschneidungsfall“ jemals vors BVG gehen, wird es wohl auf die Aussage der Betroffenen ankommen - und die werden wohl wissen, aus welchen Gründen sie gehandelt haben.

Jedenfalls kann ich die ganze Sache überhaupt nicht so sehen wie Du: Nur, weil irgendeine Religion eine bestimmte Handlung vorschreibt und ich diese Handlung auch praktiziere, stehe ich noch lange nicht in irgendeiner Verbindung zu dieser Religion. Viele Menschen trinken (aus welchen Gründen auch immer) keinen Alkohol - sind das jetzt alles Moslems ohne es zu wissen? Wohl kaum.

Oder, um ein Beispiel zu bringen, was näher am jüdischen Glauben ist: Es verzichten auch viele Menschen auf Schweinefleisch - diese handeln NICHT, wie du es interpretierst im Namen Gottes.

Gruß

Anwar

3 Like

Hallo,

Ach, nur Religionen haben dies? Und ich Narr dachte, dass
dieses ganz menschlich wäre. Aber okay, wieder etwas gelernt,
Atheisten haben, keine seltsamen Ansichten… :wink:

Es geht weniger um die Ansichten, als um die Taten die aus diesen folgen. Ich kann mich jetzt spontan an keine Ausschreitungen der Atheisten erinnern, die aufgrund von religösen Filmen oder anderen Werken zu Mord und Totschlag geführt haben.

Überhaupt wirst du es schwer haben atheistisch motivierte Verbrechen zu finden - Atheismus ist eben keine Religion, er hat keine Regeln oder Ideale, für die man „Unungläubige“ nun zurechtweisen oder gar schädigen müsse. Das ist ja auch eine gewisse Schwäche der Atheisten als Gruppe - sie tun sich schwer damit, sich in gleicher Weise zu organisieren wie die Religösen - einfach weil die reine Absenz von Glauben eben noch keine gemeinsame Basis schafft.

Gruß

Anwar

2 Like

Hallo,

Meinetwegen dürfen ja beide straflos bleiben - aber warum nur
einer?

Weil unser Grundgesetz eben die Würde des Menschen schützt, aber nur die Freiheit der Religionsausübung, nicht die Würde der Religion. Und hier bin ich mit Eli mal einer Meinung: Gesetze, die die Würde der Religion schützen (sollen), führen fast automatisch in schlimme (würdelose) Zustände.

Gruß

Anwar

4 Like

OT: Der gute ‚untätige‘ Mensch am Höllentor
Hallo Anwar,

schwer haben atheistisch motivierte Verbrechen

Also nach dem Verständnis meiner Religion ist jede Sünde eine Art atheistisch motiviertes Verbrechen; zudem sind die Verbrechen von kommunistischen und ähnlichen Staaten durchaus atheistisch begründet.

Gruss,
Mike

Hallo

der vorhergehende Artikel hat mich darauf gebracht: was ist
eigentlich der Unterschied zwischen Blasphemie und
Beleidigung?

Blasphemie ist eine Gotteslästerung, ein Verneinen, Verhöhnen
oder Verfluchen bestimmter Glaubensinhalte einer Religion.

Beleidigungen sind im wesentlichen Kundgabe der Miss- oder
Nichachtung, die Verletzung der Ehre eines anderen Menschens.

Und was, wenn ein Atheist wegen seines Unglaubens beschimpft
wird - ist das Blasphemie oder Beleidigung?

Eine Beleidigung, da der Atheist ein Ungläubiger ist.

Ist Unglaube eben so schützenswert, wie Glaube?

Inwiefern ist Glaube geschützt?

Ist es schlimmer, religiöse Menschen wegen ihrer Religion zu
beschimpfen, als Obdachlose wegen ihrer Obdachlosigkeit oder
ihres Alkoholkonsums? Frauen die kein Kopftuch tragen Huren
oder Schlampen zu nennen?

Nein, für mich als Atheist ist beides gleich verwerflich.

Ist das nicht alles ein und das selbe: miese Beleidigung aus
persönlichem Frust?

Beides, Blasphemie und Beleidigungen entstehen aus persönlichem
Frust, oder Neid

Gruss
pue

‚Beleidigung‘ als schöne kleine unschädliche Regel
Hallo Anwar,

das suggeriert doch, die Strafbarkeit von Beleidigung wäre unproblematisch.

Es ist doch klar, dass ebenso der Tatbestand der Beleidigung schwer fassbar ist. Formell wird zwar ein Mensch angesprochen.
Aber wie steht es denn bitte mit der Mutter, deren Kind beleidigt wird? Sie wird doch für den Tatbestand der Beleidigung antragsberechtigt sein, oder?

Sodann waren es schlimme (würdelose) Zustände, wenn ich einen straflos davongekommenen Hannibal Gadhaffi nicht mit wahren Worten herabwürdigen durfte. (Das war der, welche seine Dienstboten schlug und dann „wegen der diplomatischen Beziehungen“ davonkam.)

Der Tatbestand der Beleidigung und seine Rechtsgüter sind doch viel problematischer, als es beim Lesen eines vollendeten Gesetzes scheint.

Gruss,
Mike

1 Like

Hallo Mike,

schwer haben atheistisch motivierte Verbrechen

Also nach dem Verständnis meiner Religion ist jede Sünde eine
Art atheistisch motiviertes Verbrechen;

Hier wirfst du zwei Sachen durcheinander: Recht und Religion. Wenn ich mich recht erinnere bist du Christ - ein christliches Recht gibt es nicht. Anders sieht’s im Islam aus, weshalb ich den auch noch deutlich kritischer sehe als das Christentum.

zudem sind die
Verbrechen von kommunistischen und ähnlichen Staaten durchaus
atheistisch begründet.

Eher nicht. Hier stand, wie der Name ja schon sagt, der Kommunismus und nicht der Atheismus im Vordergrund - sonst wären es ja atheistische Regime und nicht kommunistische.

Gruß

Anwar

2 Like

Hallo,

Du schreibst:

Blasphemie ist eine Gotteslästerung, ein Verneinen , Verhöhnen
oder Verfluchen bestimmter Glaubensinhalte einer Religion.

Aber dann schreibst du:

Ist das nicht alles ein und das selbe: miese Beleidigung aus
persönlichem Frust?

Beides, Blasphemie und Beleidigungen entstehen aus
persönlichem Frust, oder Neid

Also mein Verneinen der Existenz eines Gottes ist nicht in Frust oder Neid begründet. Bist du Atheist aus persönlichem Frust oder aus Neid?

Gruß

Anwar

1 Like

Hallo

Du schreibst:

Blasphemie ist eine Gotteslästerung, ein Verneinen , Verhöhnen
oder Verfluchen bestimmter Glaubensinhalte einer Religion.

Aber dann schreibst du:

Ist das nicht alles ein und das selbe: miese Beleidigung aus
persönlichem Frust?

Beides, Blasphemie und Beleidigungen entstehen aus
persönlichem Frust, oder Neid

Also mein Verneinen der Existenz eines Gottes ist nicht in
Frust oder Neid begründet. Bist du Atheist aus persönlichem
Frust oder aus Neid?

Nein, ich hab mich wohl falsch ausgedrückt. Was ich meinte,
Menschen, die anderen Menschen gegenüber blasphemisch,
oder beleidigend sind, tun dies meistens aus Frust oder Neid.

Gruss
pue

Hallo Eli,

(wie bei den andern „banalen“ Religionen - nein ,Judentum ist etwas
besonderes !)

??? Kannst du bitte deinen Antisemitismus nicht mir in die
Schuhe schieben?

Quatsch, wie immer wenn Du den Begriff "Antisemitismus verwendest.

Ich habe hier noch nie dergleichen geschrieben,

Du hast - wie auch in diesem Beitrag - sehr oft betont, daß das
Judentum keine „Religion“ und auch kein „Glaube“ ist wie bei
den anderen Religionen (egal was Du darunter verstehst).
Du hast dem Judentum die besondere „Qualität“ des Handelns
zugeordnet, was es von den anderen „Religionen“ unterscheidet, also
eigentlich keine Religion in diesem Sinne ist.
Auf diese Darstellung ist mein Beitrag auch eingegangen.
Diese besondere Qualität - Du hast sie implizit eingebracht ohne den
Begriff zu verwenden - kann ich im Gegensatz zum Christentum - Du
hast es eingebracht - nicht erkennen, im Gegenteil, die Botschaft
Jesu fordert ausschließlich Handeln (Du darfst Dich nicht an der
abweichenden reformatorischen Lehre orientieren).
Und dieses Handeln ist genau wie im Judentum von Gott (hier durch
Jesus übermittelt) geboten.

Du scheinst aber ein grosses Problem damit zu haben, da du mir
obiges schon mehrfach unterstellt hast.

Nein, Du hast ein Problem damit daß die Botschaft Jesu hier den
Willen Gottes auf den Punkt bringt (wie auch teiweise der jüd.
Gelehrte Hillel). Wenn Du Dein Problem hier deutlich machst und von
mir damit konfrontiert wirst schreist Du regelmäßig „Antisemitismus“.

Behauptung war, dass alle Juden eine gemeinsame Religion als
Kennzeichen hätte, ja eine Religionsgemeinschaft wäre, was sie
eben nicht sind.

Das wird so von niemanden behauptet - der nicht ganz blöd ist.
Jude ist ethnisch,bekenntnismäßig und oder religiös.
Dies muß alles nicht zusammenfallen, das weiß eigentlich jeder.

Woran willst du nun bemessen, ob dabei jemand nun religiös
handelt oder aus Tradition? Vor allem bei Regeln welche eben
nicht von G’tt kommen, sondern Tradition sind?

Es ist wo anders auch so.
Es gibt „Taufscheinchristen“ und „Beschneidungsjuden“. Beides
sagt nichts über die persönliche Haltung (Glauben ?) aus.
Auch bei Christen oder anderen Religionen oder Volksgruppen gibt es
Traditionen welche gepflegt werden ohne religiöse Intention, obwohl
sie religös begründet sind.
Diese Feststellung ist trivial,sie kann nichts belegen,auch nicht
daß das rel.Judentum keine Religion und kein Glaube wie
vergleichbare andere religiöse Bekenntnisse sei.
Und darum ging es in meiner Gegenhaltung.

Gruß VIKTOR

2 Like

Hallo

schwer haben atheistisch motivierte Verbrechen

Also nach dem Verständnis meiner Religion ist jede Sünde eine
Art atheistisch motiviertes Verbrechen;

Das ist interessant, demnach wäre jeder Gläubige, der eine Sünde begeht
für diesen Moment ein atheistischer Verbrecher?

Oder wie muß ich das verstehen?

Gruss
pue

Hallo,

Überhaupt wirst du es schwer haben atheistisch motivierte
Verbrechen zu finden

Nicht direkt das ist wahr aber Atheismus konnte gut missbraucht werden im Nahmen des Kommunismus. Und da gab schätzungsweise insgesamt 100 Mill Tote.
Atheismus oder irgendeiner Ismus (Humanismus inbegriffen) ist noch leider kein Garant per se für moralisches handeln.

  • Atheismus ist eben keine Religion, er
    hat keine Regeln oder Ideale für die man „Unungläubige“ nun
    zurechtweisen oder gar schädigen müsse. Das ist ja auch eine
    gewisse Schwäche der Atheisten als Gruppe - sie tun sich
    schwer damit, sich in gleicher Weise zu organisieren wie die
    Religösen - einfach weil die reine Absenz von Glauben eben
    noch keine gemeinsame Basis schafft.

Das ist aber keine wirkliche Schwäche, sondern Vorteil, macht sie dynamisch.
Organisieren tun sie sich aber wohl beim Bedarf, für erkannte Probleme die nur gemeinsam zu lösen sind.
Da kann keine Reli mithalten:smile:

Gruß

Anwar

Balázs

Moin,

Überhaupt wirst du es schwer haben atheistisch motivierte
Verbrechen zu finden - Atheismus ist eben keine Religion, er
hat keine Regeln oder Ideale, für die man „Unungläubige“ nun
zurechtweisen oder gar schädigen müsse.

Da irrst du aber gewaltig. Seit dem Umsturz Mao Tse Tungs in China werden dort alle religiösen Gruppen aufs bitterste Verfolgt. So wie in diesem Artikel beschreiben http://www.taz.de/!61691/ ging es auch den anderen religiösen Gruppen. Als Gläubiger Mensch in China, der NICHT bereit ist, sich der atheistischen Diktatur zu beugen und „deren“ Variante der jeweiligen Religion mitzumachen, stehst du in China mit dem einen Beim im Knast und mit dem anderen Bein in der Klapse.

Die atheistische Diktatur in China hat nämlich von Anfang an sehr wohl erkannt, dass Religion auch ein Machtfaktor ist, der auch gegen sie gewendet werden kann (jede Menge religiös motivierter Untergrundkämpfer und Systemverweigerer in allen Diktaturen der Welt einschließlich dem Nationalsozialismus) haben dies immer wieder bewiesen.

Getötet, verfolgt, gefoltert, eingesperrt wurden aus diesen rein atheistischen Motiven heraus unzählige religiöse Menschen, in China und anderswo.

Gruß
M.

2 Like

Auch Moin,

Getötet, verfolgt, gefoltert, eingesperrt wurden aus diesen
rein atheistischen Motiven heraus unzählige religiöse

„Atheistische Motive“ - das ist ja fat ein Oxymoron. Ein Motiv ist ja etwas, dass eine Motivation voraussetzt. Wie du selbst schreibst, werden religiöse Personen verfolgt, weil sie sich gegen den Staat wenden (können/könnten).

Der Grund der Verfolgung ist also der, dass der Staat/das Regime erhalten werden soll. Atheismus enthält aber gar keine Aussage darüber, welche Staatsform, welche Gesetze und noch viel weniger welche Personen herrschen sollen. Die einzige „Lehre“ des Atheismus ist, dass es keine Anhaltspunkte für die Existenz eines Gottes gibt. Das ist alles. Mehr ist da nicht. Der Atheismus ruft auch nicht dazu auf (im Gegensatz zum Kommunismus z.B.) besondere staatliche oder gesellschaftliche Strukturen zu schaffen. Welche auch? Aus der reinen Vermutung/Überzeugung der Nichtexistenz von etwas, kann man ja noch keine Verhaltensregeln ableiten.

Ich denke wir stimmen z.B. alle darin überein, dass es (außer in der Werbung) keine lila Kühe gibt. Ich wäre aber völlig überfragt, was diese Erkenntnis nun für gesellschaftliche Konsequenzen haben sollte.

Gruß

Anwar

5 Like

Hallo puenkelchen,

es bedeutet, dass der Gottglaube zu klein ist, um sich zum Guten zu überwinden.

Gruss,
Mike

Hallo Anwar,

ein christliches Recht gibt es nicht

doch, gibt es. Neben dem ausformulierten Kirchenrecht (bzw. konfessionellen Rechtsordnungen) gibt es auch christliche Rechtskritik, d. h. dass Rechtsnormen dahin überprüft werden, ob sie oder wie gut sie mit dem Christentum übereinstimmen.

deutlich kritischer sehe als das Christentum

Dann muss ich Dich enttäuschen und das Christentum in Deinem (mir unverständlichen) Blickwinkel leider weiter diskreditieren.

Kommunismus und nicht der Atheismus

Historisch und theoretisch ist der Atheismus wesentliches Fundament des Kommunismus. Dich aus diesem Zusammenhang herausschleichen zu wollen, grenzt an Absurdität.

Gruss,
Mike

Hallo Anwar,

Die einzige „Lehre“ des Atheismus ist, dass es keine Anhaltspunkte
für die Existenz eines Gottes gibt

woraus folgt, dass es kein gemeinsames moralisches System und also auch kein eigentliches gemeinsames Rechtssystem geben kann; ein trotzdem allenfalls existierendes (oder ko-existierendes) fusst dann auf irrationaler Begründung, wie beispielsweise ein von der Motivation rein praktischer gemeinsamer Interessen gewisser Gruppen her andern aufgezwungenes Recht, wobei ebendas Rechtssystem dann theoretisch völlig unbegründet bleibt.

Beispiel für die Praxis: ein Hinzurichtender, dem nicht etwa ins Angesicht mit dem Argument „Religion“, „Gott“ oder „anerkannte Autorität“ geantwortet und dessen Widerspruch ausgehalten, sondern dem einfach mit ignorantem Schweigen in Abwesenheit „begegnet“ wird.

Gruss,
Mike