FAQ:1143
Hallo,
Alle wildlebenden Tiere (somit auch Wespen) unterliegen grundsätzlich den generellen Tier- und Naturschutzgesetzen und dürfen ohne vernünftigen Grund nicht getötet werden.
Die Wespen im Ökosystem
Wespen dürfen nicht vergiftet, ausgeräuchert oder ertränkt werden. Sie stehen unter Naturschutz, weil sie eine wichtige Rolle spielen im Haushalt der Natur. Ein Wespenstaat von 1.000 Tierchen vertilgt pro Tag bis zu 3.000 Fliegen, Mücken, Raupen, Spinnen und sonstiges Getier. Sie sind Gesundheitspolizei, weil sie gestorbene Tiere verzehren. Umgekehrt wiederum ernähren sich von ihnen viele Vögel.
Gefährlichkeit: Lange Zeit galt die größte Wespe, die Hornisse, als Inbegriff eines böswilligen Insekts, das durch ihre Existenz allein für Mensch und Pferd ein Risko sei, und wurde rücksichtslos verfolgt. Zwar wurde sie mittlerweile von Naturschützer im öffentlichen Bewußtsein weitgehend rehabilitiert, aber immer noch werden jedes Jahr unnötig tausende Nester der kleineren Arten als potentielle Gefahrenquellen vernichtet. Die meisten Arten hingegen sind für den Menschen nicht einmal potentiell gefährlich, sondern im Gegenteil außerordentlich nützlich.
Schützen statt vernichten
Dabei sollte man sich über ein Wespennest im Garten eher freuen. Wespen leisten einen wichtigen Beitrag zur Biologischen Schädlingsbekämpfung. So versorgen soziale Faltenwespen ihre Brut mit erheblichen Mengen verschiedener Insekten und die vielen solitären Wespen haben sich auf die Jagd von Blattläusen, Thripse, Zikaden und Rüsselkäferlarven spezialisiert. Ihren Eigenbedarf an zuckerhaltiger Nahrung decken ausgewachsene Wespen zum großen Teil mit Blütennektar und sorgen damit gleichzeitig für die Bestäubung von Blüten. Nicht zuletzt dienen sie Vögeln als Nahrung. Deshalb, haben Sie keine Angst vor einer immer stärkeren Vermehrung der Wespen, die Tiere haben zahlreiche Feinde!
Alternativen bieten
Stellen Sie einfache Kästen aus Holz, mit Einflugslöchern versehen, in einer abgelegenen Gartenecke zur Verfügung. Wespen nutzen Ihre Gartenlaube nur deshalb, weil ihnen geeignete Hohlräume, z.B. in Baumhöhlen fehlen.
Viele solitäre Wespen und auch Wildbienen suchen für ihre Brut Löcher im Holz. Ein Klotz aus Hartholz mit unterschiedlich großen Löchern (Bohrmaschine!) versehen, sonnig aufgestellt oder gehängt ist die Grundlage. Koniferenholz eignet sich schlecht wegen seinem Harzgehalt.
Mfg.
BelRia