US Präsidentschaftswahl 2024

Und dann haben wir noch den reichsten Mann der Welt, der ja regelmäßig braunes Öl ins Feuer gießt und auch diesmal nicht enttäuschte (inzwischen wieder gelöscht):
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Trump hat das politische Klima in den USA vergiftet und dabei zahlreiche willige Helfer gefunden. Einer der wichtigsten Gründe für Vance als Vize ist dessen Bereitschaft, völlig hemmungslos Lügen zu verbreiten und auf die Konsequenzen zu scheißen.

Beispiel Springfield/Ohio und die Lügen über die haitianischen Zuwanderer:

Der republikanische US-Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance hat erneut seine verunglimpfenden Verbalattacken gegen Einwanderer aus Haiti verteidigt. „Wenn ich Geschichten kreieren muss, damit die amerikanischen Medien dem Leiden des amerikanischen Volkes tatsächlich Aufmerksamkeit schenken, dann werde ich das tun“, sagte Vance im US-Fernsehen.

Er gibt nicht nur zu, dass er gelogen hat, er verteidigt es auch und kündigt weitere Lügen an. Die Konsequenz:

Bombendrohungen in Schulen und Kindergärten. Droh-Aufzüge rechtsradikaler „Proud Boys” und Einwanderer, die um ihr Leben fürchten – Springfield kommt nicht zur Ruhe. Seit Donald Trump und sein Vize-Präsidentschaftskandidat J.D. Vance in der Arbeiter-Stadt im Bundesstaat Ohio aus wahlkampf-taktischen Gründen Haustiere essende Einwanderer aus Haiti erfunden haben, ist der Ort im Ausnahmezustand.

Am Sonntag wurde der Campus der Wittenberg-Universität gesperrt. Anonyme Anrufer hatten mit einer Schießerei gedroht. Haitianer , die über Anfeindungen und Beleidigungen klagen, gehen kaum mehr auf die Straße.
[…]
Alle Versuche von Polizei und Kommunalpolitik, der als rassistisch empfundenen Attacke Trumps durch eindeutige Dementis den Sauerstoff zu entziehen, sind bisher gescheitert. Auch dass Ohios Gouverneur Mike DeWine, ein Republikaner wie Trump , vor die Kamera des Senders CBS trat und dem Anführer seiner Partei offen die Unwahrheit vorwarf, verhallte.

Und natürlich auch hier wieder Musk/Twitter mitten drin:

Ein Grund laut „Washington Post”: Auf reichweitenstarken Portalen wie X (früher Twitter) lässt Besitzer Elon Musk Verschwörungserzähler ungestraft weiter an der Geschichte stricken. Was Trump und Vance dazu anstachelt, ihren migrantenfeindlichen Äußerungen noch eins draufzusetzen. Umfragen haben ergeben, dass 70 Prozent der Trump-Anhänger die Mär von den Katzenfressern glauben.

Vance ist übrigens einer der Senatoren von Ohio…

„Präsident Trump (das „Ex“ wird von Trumpisten meist vergessen) hat den zweiten Anschlag auf sein Leben knapp überlebt, dieser wurde durch die Rhetorik der Harris-Kampagne verursacht. Ihr Mantra, ihre Slogans, dass Präsident Trump eine existenzielle Bedrohung der Demokratie darstelle, das ist eine Lüge!“

Sagt Trumps Pressesprecherin Karoline Leavitt.

Trump über Harris: „radikale Linke, Marxistin, Kommunistin, der dritte Weltkrieg droht, die USA sind wegen ihr ein gescheiterter Staat, sie will Neugeborene ermorden…“

Ja ne, is klar! Heult doch, ihr Pappnasen!

Wenn ich sowas lese, wird mir schlecht.

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Ich hab keine Lust mehr, diese unsäglichen Trump-Lügen zu hören!

Ich schalte jetzt Computer und Fernsehen aus und mache mir ganz gemütlich das Katzenragout mit Hundeaugen-Soße von gestern warm!

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Ok und dazu ein bischen Hintergrundmusik gefällig?

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Na gut, ausnahmsweise mal was (fast) ohne Trump:

Da geht’s um den republikanischen Gouverneurskandidat für North Carolina, einer der wichtigen Swing States bei der Wahl. Robinson lag in den Umfragen relativ deutlich zurück, hier machen diese Enthüllungen also keinen Unterschied. Allerdings ist es so, dass man in den USA bei den Präsidentschaftswahlen immer eine ganze Latte an Ämter und die eine oder andere Volksabstimmungen mit auf dem Stimmzettel hat. Die meisten Wähler interessieren sich eigentlich nur für ein paar der Abstimmungen, aber wenn man schon mal da ist, kreuzt man halt überall was an und das in der Regel einheitlich für die gleiche Partei.

In NC kann man bei dieser Wahl über 20 Mal seine Kreuzerl machen und der Gouverneur ist eigentlich kein unwichtiger Posten in einem Bundesstaat. Jetzt wird es aber vermutlich einige republikanische Wähler geben, die nur deswegen zu Wahl gegangen wären. Deren Stimmen fehlen dann auch allen anderen republikanischen Kandidaten, allen voran Trump. Sad.

Jetzt wirds noch peinlicher für Trump - Republikaner finden Trump „charakterlich ungeeignet“ :face_with_raised_eyebrow:


Nachtrag: Der Link sollte eigentlich zu 6:32 min im Video führen. Klappt aber anscheinend nicht.

Nazis wählen Trump.

Zur Beachtung: Trump labert davon, dass die USA unter eine Invasion von Migranten leidet und einige Städte „besetzt“ seien. Eine krasse Wortwahl, die aber seit kurzem Sinn ergibt, denn Trump möchte gerne ein Gesetz von 1789 anwenden, dass die direkte Ausweisung von Ausländern zulässt, wenn es zu einer Invasion oder gar Besatzung kommt.
In einer Rede sagte er, dass illegale Rückkehrer direkt für 10 Jahre inhaftiert würden; kämen sie dann noch einmal zurück, wären es 20 Jahre - und wenn sie dann nochmals illegal in die USA kämen, dann „denke ich, wäre es wohl die Todesstrafe“ (großer Applaus der Zuhörer).

Der Kerl ist nicht weird („seltsam“), sondern brandgefährlich - und so sind es auch seine Fans.

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Auch nicht schlecht:

Anstatt Fragen von Anwesenden bei einem Bürgerforum zu beantworten, schunkelt Trump 39 Minuten lang vor sich hin.

Und trotzdem: Die Umfragen sind so knapp, eine Wiederwahl von Trump ist so wahrscheinlich wie ein Münzwurf.

Es wird immer mehr deutlich, daß Harris auch in ihren Auftritten und in den Medien strategische Fehler macht.

Der ntv Artikel ist imho ziemlich schwach…

Die Demoskopen von NBC registrierten daraufhin vor einem Monat einen deutlichen Vorsprung der Demokratin von fünf Prozentpunkten. Sie hatte im September 49 Prozent der Wählerstimmen hinter sich, Donald Trump nur noch 44 Prozent.
Doch jetzt dreht die Stimmung wieder. Das gleiche Umfrage-Institut misst inzwischen ein Patt von 48 Prozent für beide.

Die Schwankungsbreite ist ± 3,1%, d.h. zwischen den beiden Ergebnissen liegt kein großer Unterschied, zumal Ausreißer immer mal vorkommen.

Auch andere Umfragen signalisieren, was reihenweise Analysten erspüren, dass das Rennen um das Weiße Haus außergewöhnlich knapp wird.

Im Schnitt liegt Harris noch immer 2,8% vor Trump:

Das liegt daran, dass der Markt gerade mit rechtslastigen Umfragen wie etwa von Rasmussen geflutet wird. Noch immer legendär deren Auftritt 2018, als sie die Republikaner in ihrer Umfrage 10% besser sahen, als sie es am Ende dann waren.

So sehen es übrigens die anderen großen Institute:
https://x.com/SimonWDC/status/1846222264942973050

Erstens hat Harris keine echte Agenda. Nur gegen Trump zu sein, wird nicht reichen, die Mehrheit hinter sich zu versammeln. Selbst die liberale „Washington Post“ wirft ihr vor, programmatisch schwach unterwegs zu sein. „Ohne Agenda anzutreten, ist eine richtig gute Strategie für Kamala Harris, um zweite zu werden“, ätzt das Blatt über eine Kandidatin, die nicht klarmacht, was sie eigentlich will.

Das war erstens kein Artikel sondern ein Kommentar und zweitens ist der schon wieder zwei Monate alt:

https://www.washingtonpost.com/opinions/2024/08/14/matt-bai-kamala-harris-policy-agenda/

Da ist halt zwischenzeitlich der gesamte Wahlkampf passiert.

Zweitens unterschätzt Harris die tiefe Wucht des Rechtsrucks in der amerikanischen Gesellschaft.

Wenn man sich die Parteizugehörigkeit anschaut, ist von einem Rechtsruck nichts zu merken:

Im Gegenteil hat sich das Verhältnis zu Gunsten der Dems gedreht.

Aber ja, es ist knapp.

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Das sagt übrigens heute eines der am besten bewerteten Institute:

https://maristpoll.marist.edu/polls/the-u-s-presidential-contest-october-16-2024/

Harris (52%) leads Trump (47%) among likely voters nationally, including those who are undecided yet leaning toward a candidate. Earlier this month, two points separated Harris (50%) and Trump (48%) among likely voters.

Ist aber halt auch nur eine Umfrage unter vielen.

Ein paar Anmerkungen:

  • Es gibt unzählige Umfragen. Von Medien, Universitäten, Organisationen und Firmen. Diese sind teils unprofessionell und / oder parteiisch.
  • Die verschiedenen Umfragen werden daher extern bewertet. Zum Beispiel von „FiveThirtyEight“ (gehört zu ABC News).
  • Die Umfragen bieten einen großen Interpretationsspielraum und sind oft sehr speziell. Es gibt da zum Beispiel „Weiße Frauen in Vororten mit Collegeabschluss“ - oder „Schwarze Männer auf dem Land“. Da kannst du dir dann die Ergebnisse heraussuchen, die dir am besten gefallen.
  • Einige Medien fassen alle veröffentlichten Umfragen zusammen, um einen vermeintlichen Trend oder einen Mittelwert anzugeben. Der „Rasmussen Report“ gilt als extrem parteiisch und schmeißt eine Pro-Trump Umfrage nach der anderen auf den Markt - man geht davon aus, dass hier absichtlich die Mittelwerte geschönt werden sollen.
  • Auf Grund des Mehrheitswahlrechts mit indirekter Wahl sind Umfragen wenig aussagekräftig. Die Anzahl der Einwohner pro Wahlmann ist sehr unterschiedlich (von 187875 bis 677345). Ein überwältigender Sieg in einem Staat kann durch eine äußerst knappe Mehrheit für den Konkurrenten in einem anderen Staat ausgeglichen werden.

Das führt dazu, dass auch mal der bei den Wählerstimmen unterlegene Kandidat gewinnt - zuletzt 2016, als Hillary Clinton 48,18% der Stimmen hatte und Trump nur 46,09%.

Umfragen müssen daher aufbereitet werden. Ich finde die Darstellung von 270 to win ganz gelungen:

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Es gibt absurdeste Umfragen zum Wahlverhalten, vor kurzem wurde mir eine Umfrage in den Newsfeed gespühlt über das Wahlverhalten von männlichen Nutzern von Cryptobörsen die hätten zu 60 % Trump gewählt ^^ …

Allerdings sind wir nicht mehr nur auf Umfragen angewiesen, da in einigen Bundesstaaten schon abgestimmt werden kann.

In Pennsylvania kann seit 7. Oktober per Post abgestimmt werden:
https://www.pa.gov/en/agencies/vote/elections/elections-data.html

Da man weiß, welche Parteizugehörigkeit der jeweilige Wähler hat, lassen sich hier indirekt Rückschlüsse ziehen:
https://x.com/blockedfreq/status/1846197211647947140

Mit ‚firewall‘ meint man hier den Vorsprung, den Demokraten bei den Wahlkarten erzielen müssen, um am Wahltag von den Republikanern, die viel eher direkt wählen gehen, nicht mehr eingeholt zu werden. Aus Erfahrung weiß man, dass hier wenigstens ein Vorsprung von 400.000 Stimmen notwendig sein wird. Aktuell sind wir bei ca. 228.000 (ohne Unabhängige), also etwa die Hälfte. Bisher sind aber erst ein Drittel der Wahlkarten abgegeben worden, es schaut also recht gut für die Dems aus. Trump führte in PA am Wahlabend zeitweise mit 500.000 Stimmen Vorsprung. Am Ende war er 80.000 Stimmen hinten.

In Georgia kann schon persönlich abgestimmt werden:

Hier wurden am ersten Tag über 300.000 Stimmen abgegeben. Der Rekord vor vier Jahren lag bei 136.000 Stimmen. Auch hier weiß man, dass republikanische Wähler eher am Wahltag ihre Stimme abgeben. Somit dürfte auch hier einiges für einen Vorteil für die Demokraten sprechen.

Zufällig heute gefunden:

Harris is ahead by 3.0 points nationally in this simple average. But when you look at only Republican-aligned firms, she’s up by only 2.0 points. Removing those polls from the average brings Harris up to a 3.4 point national lead. These aren’t huge differences, but they’re not nothing.

Im diesjährigen Wahlkampf sind 1,4% der Unterschied zwischen Sieg oder Niederlage.

Man kann sich sicher sein, dass Trump unter anderem genau diese Umfragen anführen wird, wenn er im Falle einer Niederlage Wahlbetrug ins Spiel bringt.

Der angeblich bereits stattfindende Wahlbetrug gehört seit Wochen zu seinem Repertoire.
Es wird im Falle seiner Niederlage wieder sehr hässlich werden; im Falle seines Sieges aber noch mehr.

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But never before has a presidential nominee — let alone a former president — openly suggested turning the military on American citizens simply because they oppose his candidacy. As he escalates his threats of political retribution, Mr. Trump is offering voters the choice of a very different, and far less democratic, form of American government.

Eigentlich unglaublich. Noch unglaublicher vielleicht Tatsache, dass ranghohe Offiziere wie Milley oder Kelly sich nicht eindeutiger hinter Harris stellen.

Jetzt ist es soweit:

Schaut sehr gut aus für Harris, zumal bei den republikanischen Vorwahlen 16,4% der Republikaner für Haley statt Trump gestimmt haben. Und zwar über einen Monat, nachdem Haley aus dem Rennen ausgestiegen ist.

Wer Pennsylvania gewinnt, wird die Wahl gewinnen.

Na dann hoffe ich sehr, dass du Recht hast! In einigen Prognosen, die ich sah, vermutet man übereinstimmend einen knappen Sieg des Demokratie-Verachters.

Zdf heute:
Trump ärgert sich wiederholt über die falsche Höhe des Mikrofons.

Trump zu den zehntausenden Zuschauern: Wollt ihr zugucken, wie ich die Techniker hinter der Bühne verprügele???

Zuschauer: Grölende Begeisterung!!!

Widerlich der Typ.