Vater Unser ?

Hallooooo,

ich habe mir vorgenommen mich noch mehr mit der Bibel zu beschäftigen und da habe ich Gestern das so genannte „Vater Unser“ mir mal genau durchgelesen aus Matthäus 6 - Ihr wisst schon: „Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden… usw.

Aber, was ich mal fragen wollte:

Weiß jemand von euch –

1.) Was für ein Name geheiligt werden soll?
2.) Was für ein Reich oder Königreich (wie es andere Übersetzungen auch sagen) wann, wie, warum kommen soll?
3.) Was der Wille Gottes im Himmel und/oder auf der Erde ist?

Ich fand das irgendwie krass, Milliarden beten es, aber kaum jemand weiß das zu erklären.

  1. Wenn man nicht weiß, was man da betet, erfüllt man dann nicht das was kurz vor dem Gebet steht in Matthäus Vers 7: „Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den Nationen; denn sie meinen, daß sie um ihres vielen Redens willen werden erhört werden.“ ???

Freu mich auf eure Antworten

Bye
Mala

Hallo Mala,

1.) Was für ein Name geheiligt werden soll?

Schau mal ein bisschen weiter unten unter „Neuauflage Einheitsübersetzung / Name Gottes“. Ich wüsste nicht, was mit dem Namen Gottes sonst gemeint sein sollte.

2.) Was für ein Reich oder Königreich (wie es andere
Übersetzungen auch sagen) wann, wie, warum kommen soll?

Die Zeugen Jehovas stellen das in ihren Heftchen immer sehr anschaulich dar: Da liegen Antilopen und Löwen friedlich beieinander.

So etwas steht auch in der Bibel, daher haben sie es ja. Google meint, Jesaia 65, 17-25. (Hoffentlich stimmt das auch.)

3.) Was der Wille Gottes im Himmel und/oder auf der Erde ist?

Tja, wer weiß das schon? Manche behaupten, es zu wissen.
Aber unsinnig finde ich es jetzt nicht, darum zu bitten, dass der Wille Gottes geschieht, auch ohne diesen Willen zu kennen.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Petra,

vielen Dank für deine superschnelle Antwort.

Einheitsübersetzung / Name Gottes". Ich wüsste nicht, was mit
dem Namen Gottes sonst gemeint sein sollte.

Meinst du Jahwe bzw. Jehova?

2.) Was für ein Reich oder Königreich (wie es andere
Übersetzungen auch sagen) wann, wie, warum kommen soll?

Die Zeugen Jehovas stellen das in ihren Heftchen immer sehr
anschaulich dar: Da liegen Antilopen und Löwen friedlich
beieinander.

So etwas steht auch in der Bibel, daher haben sie es ja.
Google meint, Jesaia 65, 17-25. (Hoffentlich stimmt das auch.)

Ja, stimmt, - hab´s nachgeschlagen. Krasser Text! Wäre echt schön, wenn das so kommen würde.

3.) Was der Wille Gottes im Himmel und/oder auf der Erde ist?

Tja, wer weiß das schon? Manche behaupten, es zu wissen.
Aber unsinnig finde ich es jetzt nicht, darum zu bitten, dass
der Wille Gottes geschieht, auch ohne diesen Willen zu kennen.

Aber, irgendwie muss man den Willen doch herausfinden können - ich meine: wozu die Bibel sonst? Hat das vielleicht was mit diesen paradiesischen Jesaja 65 Text zu tun?

Schöne Grüße zurück :smile:

Mala

„Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt
werde dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie
im Himmel also auch auf Erden… usw.

Ich in zwar kein Theologe, aber versuche es trotzdem mal.

1.) Was für ein Name geheiligt werden soll?

Der Name Gottest soll geheiligt werden. Steht doch genauso im Text „geheiligt werde dein Name“. Also „Gott“, „God“, „Jahwe“ oder wie du den christlichen Gott in deiner Sprache auch nennen willst. Es geht IMO wohl darum, dass man nur den einen Gott als heilig anerkennt und ihn auch dementsprechend verehrt.

2.) Was für ein Reich oder Königreich (wie es andere
Übersetzungen auch sagen) wann, wie, warum kommen soll?

Das Reich Gottes ist IMO die Herrschaft des christlichen Glaubens auf Erden und dessen Fortsetzung im Himmel. Christus hat den Menschen ja ermöglicht, dass sie ihre Sünden ablegen können und so in das Reich Gottes kommen können. Das wird da wohl herbei gesehnt.

3.) Was der Wille Gottes im Himmel und/oder auf der Erde ist?

Was der Wille Gottes ist, wird dir wohl keiner außer Gott selbst sagen können. Es geht wohl IMO darum, dass man den Willen Gottes akzeptiert und ihn gut heißt.

Ich fand das irgendwie krass, Milliarden beten es, aber kaum
jemand weiß das zu erklären.

Ich denke den meisten Menschen ist klar, dass das Vater-unser eine Verehrung Gottes zum Ausdruck bringt. Wie das theologisch im Detail exakt ausgelegt wird, das denke ich muss kein Gläubiger zu 100% verstehen, und das war auch sicher nicht Sinn der Kritik, die du aus dem Evangelium zitierst:

„Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den
Nationen; denn sie meinen, daß sie um ihres vielen Redens
willen werden erhört werden.“ ???

Ansonsten kannst du dir ja auch den Katechismus der Katholischen Kirche zu Gemüte führen. Da wird das theologisch ja genau erklärt, was man da betet:
http://www.vatican.va/archive/DEU0035/__PA8.HTM

Hallo,

Weiß jemand von euch –

1.) Was für ein Name geheiligt werden soll?
2.) Was für ein Reich oder Königreich (wie es andere
Übersetzungen auch sagen) wann, wie, warum kommen soll?
3.) Was der Wille Gottes im Himmel und/oder auf der Erde ist?

Ich vermute, diese Fragen werden unterschiedlich beantwortet, je nachdem wen du fragst (Adventisten, Katholiken, Lutheraner, …).

Mögliche Erklärungen zum Vater Unser (aufgedröselt nach Zeilen) findest du hier:
http://members.surfeu.at/veitschegger/texte/vateruns…
http://www.ubf-net.de/heidelberg/hdkat/hdkat3a.htm#118
http://www.vater-unser.de/meditationen/index.phtml?l…

Ich fand das irgendwie krass, Milliarden beten es, aber kaum
jemand weiß das zu erklären.

Ich finde es wirklich gut, wenn sich jemand Gedanken macht. :smile:

Gruß
Kati

Hallo Deconstruct,

Du sagtest:
Christus hat den Menschen ja ermöglicht, dass sie ihre Sünden ablegen

können und so in das Reich Gottes kommen können. Das wird da
wohl herbei gesehnt.

Okay, aber es heißt ja nicht: ICH komme in DEIN Reich, - sondern DEIN Reich KOMME. Also, genau andersrum. Das gibt dann wieder mehr Sinn, wie Petra es anführte aus Jesaja 65, 17-25…

Was der Wille Gottes ist, wird dir wohl keiner außer Gott
selbst sagen können. Es geht wohl IMO darum, dass man den
Willen Gottes akzeptiert und ihn gut heißt.

Das ist mir deshalb nicht klar, weil, wie ich schon schrieb:

WOZU HAT GOTT DANN DIE BIBEL SCHREIBEN LASSEN???
Er will mir doch was mitteilen, mit der Bibel - somit spricht Gott dann zu den Menschen - also, muss das doch in der Bibel stehen - und wenn ich seinen Willen, - wie du sagtst, „gutheißen“ und „akzeptiern“ soll, dann muss ich wissen was er will oder sein Wille ist, oder!?

Wie das theologisch

im Detail exakt ausgelegt wird, das denke ich muss kein
Gläubiger zu 100% verstehen, und das war auch sicher nicht
Sinn der Kritik, die du aus dem Evangelium zitierst:

„Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den
Nationen; denn sie meinen, daß sie um ihres vielen Redens
willen werden erhört werden.“ ???

Nein, nur die Leichtgläubigkeit!
Und das kann laut Bibel tödlich aus gehen, wenn man weiter liest

Ich habe mal irgendwo in der Bibel einen Text gelesen, wo es sinngemäß hieß, dass es Menschen gibt, die zwar ein gewisses Wissen haben über Gott, aber nicht Richtig. Sie würden falsch eifern (oder so ähnlich)und diese sind verurteilt.
Und deswegen muss man wohl einiges Hinterfragen und nicht blind der Masse nachlaufen, oder!?
So gesehen MUSS man, laut der Bibel also Wissen, was das ist, was man anbetet (oder wen) und wiso…

Mala

Hallo Petra,

Da liegen Antilopen und Löwen friedlich beieinander.

So etwas steht auch in der Bibel, daher haben sie es ja.
Google meint, Jesaia 65, 17-25. (Hoffentlich stimmt das auch.)

In der Bibelstelle ist der Text direkt auf Jerusalem und das jüdische Volk bezogen. Und wenn man die Stelle nicht isoliert liest, wird deutlich, daß es mal wieder darum geht, das der Prophet das jüdische Volk zur Ordnung ruft, den braven Versprechungen macht und den nicht braven droht. Ich denke nicht, daß man das einfach übertragen und mit seiner Intention sehen kann.

Gruß Steffi

Okay, aber es heißt ja nicht: ICH komme in DEIN Reich, -
sondern DEIN Reich KOMME. Also, genau andersrum. Das gibt dann
wieder mehr Sinn, wie Petra es anführte aus Jesaja 65,
17-25…

Ja und? Im Römerbrief heißt es z.b in Röm 14,17:
Denn das Reich Gottes ist […] Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem heiligen Geiste
Wenn man sich also wünscht, dass das Reich Gottes komme, dann wünscht man sich Gerechtigkeit und Frieden für alle Menschen. Was soll daran bitte keinen Sinn machen?

Was der Wille Gottes ist, wird dir wohl keiner außer Gott
selbst sagen können. Es geht wohl IMO darum, dass man den
Willen Gottes akzeptiert und ihn gut heißt.

Das ist mir deshalb nicht klar, weil, wie ich schon schrieb:

WOZU HAT GOTT DANN DIE BIBEL SCHREIBEN LASSEN???

Die grobe Richtung steht doch in der Bibel:
Gott will „dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (Tim 2,4)

stehen - und wenn ich seinen Willen, - wie du sagtst,
„gutheißen“ und „akzeptiern“ soll, dann muss ich wissen was er
will oder sein Wille ist, oder!?

Wieso? Im Detail verstehst du vielleicht nicht, wieso dies oder das passiert, wieso Gott bei vielen Dingen nicht einschreitet usw usf. Vielleicht macht er das, um dem Menschen die Chance zu geben, zu beweisen, dass er selbst Gerechtigkeit leben kann, dass er würdig ist für Gott. Aber vielleicht auch aus einem anderen Grund.

Ich habe mal irgendwo in der Bibel einen Text gelesen, wo es
sinngemäß hieß, dass es Menschen gibt, die zwar ein gewisses
Wissen haben über Gott, aber nicht Richtig. Sie würden falsch
eifern (oder so ähnlich)und diese sind verurteilt.

Ja, aber ich muss doch deshalb nicht im Detail jedes Wort der Bibel auf die Waagschale werfen und theologisch begründen können. Dazu ist die Bibel letztlich viel zu umfangreich. Sinn ist doch, dass du verstehst, was die Richtung ist:
Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Ehre vor Gott und seiner Schöpfung, usw usf. Damit gibt dir Gott das Handwerkszeug, dass du in einer Situation richtig reagierst, weil du die richtigen Werte verinnerlicht hast.

Du sollst verstehen, dass z.B. das reine Gewinnstreben nicht der Wille Gottes ist, dass es nicht Wille Gottes ist, wenn du andere unterdrückst, oder sonstwas machst.

Angenommen ein Papst oder sonstiger geistiger Führer kommt, und verlangt, dass man ihn als Gott auf Erden anbetet. Dann solltest du erkennen, dass dies nicht mit dem Willen Gottes vereinbar ist. Und das kannst du auch erkennen, wenn du nicht jedes Wort der Bibel kennst und nicht jedes Detail exakt verstehst.

Hallo Mala,

1.) Was für ein Name geheiligt werden soll?

Es geht hier vorwiegend darum, daß ausschließlich ‚dein Name‘ geheiligt wird, bezieht sich also darauf, daß es nur einen einzigen Gott gibt (geben soll).

2.) Was für ein Reich oder Königreich (wie es andere
Übersetzungen auch sagen) wann, wie, warum kommen soll?

Als das Vater unser entstand gab es den christlichen Glauben in dem heutigen Verständnis noch nicht. Jesus war Jude und sprach mit einem jüdischen, nicht einem christlichen Backround. Was Juden unter dem kommenden Reich in geistiger wie auch politischer Hinsicht damals verstanden, das können dir andere hier besser erklären.

3.) Was der Wille Gottes im Himmel und/oder auf der Erde ist?

Wenn man auch da den Jesus mit jüdischen Bachround sieht, so muß man wohl von den jüdischen Regeln ausgehen.

Ich meine, Jesus hatte nicht die Gründung einer Weltreligion, sondern nur den Glauben im Sinn. Das Christentum entstand erst mit den Aposteln und deren Sichtweise und Auslegung. Darum sind Jesu Worte nicht uneingeschränkt nach heutigem christlichem Verständnis zu verstehen.

Ich fand das irgendwie krass, Milliarden beten es, aber kaum
jemand weiß das zu erklären.

Es ist ein weltweit und in allen Bereichen verbreitetes menschliches Phänomen, ohne selbst kritisch zu denken mit der Masse gleichzutun. Ein Verhalten, daß wohl aus ganz grauer Vorzeit stammt, denn in der Wildnis ist es für Herdentiere überlebensnotwendig dem Leittier zu folgen.

  1. Wenn man nicht weiß, was man da betet, erfüllt man dann
    nicht das was kurz vor dem Gebet steht in Matthäus Vers 7:
    „Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den
    Nationen; denn sie meinen, daß sie um ihres vielen Redens
    willen werden erhört werden.“ ???

Wir sollen bewußt beten, nicht nur Litaneien runterrattern.
Doch ich meine, das man dazu nicht die wissenschaftliche Bedeutung wissen muß, sondern daß es reicht, wenn das Gebet für mich persönlich einen bewußten Inhalt hat.

Gruß Steffi

Hallo Mala,
das „Vater Unser“ ist genaugenommen kein Gebet sondern eine
Gebetsanleitung, eine Belehrung von Jesus, wie es aus dem
Kontext dazu klar zu erkennen ist.
Es ist wahrscheinlich eine Zusammenfassung einer
Belehrung aus Erinnerungen aufgezeichnet, keine Aufzeichnung
eines deklarierten Textes von Jesus.
Es geht um die Gesinnung, in der wir beten sollen.
So heißt es auch (auch wenn Übersetzungen nicht immer stimmig
sind) „SO sollt ihr beten“ und nicht „DAS sollt ihr beten“.

  1. Wenn man nicht weiß, was man da betet, erfüllt man dann
    nicht das was kurz vor dem Gebet steht in Matthäus Vers 7:
    „Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den
    Nationen; denn sie meinen, daß sie um ihres vielen Redens
    willen werden erhört werden.“ ???

Siehst Du, Du kommst der Sache schon ganz nahe.

Also mach Die keine Gedanken darüber, wie man „heilig“
definieren soll oder das „Reich Gottes“ (welches nicht von dieser
Welt ist ! - ein anderer Ansatz in einem Beitrag hierzu ist
definitiv falsch). Das rechte beten erfolgt „im Geist“, in der
Gesinnung - also auch ohne (vorgefasster !) Worte !!
Beten in der Gemeinschaft bedarf natürlich vorgefasster
Formulierungen.

Gruß VIKTOR

Hallo Mala,

Aber, irgendwie muss man den Willen doch herausfinden können -
ich meine: wozu die Bibel sonst? Hat das vielleicht was mit
diesen paradiesischen Jesaja 65 Text zu tun?

wenn Du als „Christ“ wissen willst, was Gottes Wille ist, dann
suchst Du an der falschen Stelle. Mußt halt bei Jesus nachschauen,
sonst verplemperst Du Dich mit unnützen Aktionen.
Seine ganze Botschaft handelt von (fast) nichts anderem.
Und Du möchtest es doch wirklich wissen - oder ?
Gruß VIKTOR

Hallo Mala,

Einheitsübersetzung / Name Gottes". Ich wüsste nicht, was mit
dem Namen Gottes sonst gemeint sein sollte.

Meinst du Jahwe bzw. Jehova?

Nun, eigentlich meinte ich das Tetragramm. Es heißt deshalb „Tetragramm“, weil es aus vier (hebräischen) Buchstaben besteht. Das Tetragramm ist so heilig, dass man es nicht ausspricht. Wenn es in einem Text vorkommt, liest man es nicht so, wie man es anhand der Konsonanten lesen könnte, sondern sagt statt dessen „adonai“.

Jesus war doch Jude. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er unter dem „Namen Gottes“ etwas anderes verstand.

So etwas steht auch in der Bibel, daher haben sie es ja.
Google meint, Jesaia 65, 17-25. (Hoffentlich stimmt das auch.)

Ja, stimmt, - hab´s nachgeschlagen. Krasser Text! Wäre echt
schön, wenn das so kommen würde.

Na ich weiß ja nicht. Der arme Löwe! Was soll der denn dann fressen? Gras etwa? Mir tut der immer ein bisschen leid.

Es gibt ja so Leute, die versuchen, Hund oder Katze zum Vegetarier zu machen …

Aber, irgendwie muss man den Willen doch herausfinden können -
ich meine: wozu die Bibel sonst? Hat das vielleicht was mit
diesen paradiesischen Jesaja 65 Text zu tun?

Na ja, ich würde eher sagen, man kann die ganze Bibel als Gottes Wort ansehen, nicht nur Jesaja. Seinen Willen tut Gott z.B. in den Zehn Geboten kund, das ist Exodus 20, 1-17. Aber ich verstehe das Vaterunser hier wirklich so, wie ich es vorhin versucht habe zu schreiben: Man akzeptiert es, dass nicht das passiert, was man selber möchte, sondern das, was Gott möchte. Und man akzeptiert es nicht nur, sondern man bittet sogar darum.

Sagen wir, du hättest beispielsweise eine schlimme Krankheit. Dann könntest du beten, „mach mich bitte wieder gesund!“, oder du betest „Dein Wille geschehe!“. So verstehe ich hier diese Bitte - anwendbar auf alle Lebenssituationen.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Mala,

1.) Was für ein Name geheiligt werden soll?

Es handelt sich um Gottes Namen JHWH, darauf hat Petra schon hingewiesen. Dieser Namen kommt in der Bibel über 7000 mal vor (passend dazu Hesekiel 36:23). Das er dennoch den meisten Christen nicht bekannt ist, liegt daran, dass der Name anlehnend an die Jüdischen Tradition durch den Titel HErr ersetzt wurde. Wobei Juden immerhin noch den Namen sehen, während er aus den meisten christlichen Bibeln vollends verbannt wurde.

2.) Was für ein Reich oder Königreich (wie es andere
Übersetzungen auch sagen) wann, wie, warum kommen soll?

Die Christliche Religion ist eine Endzeitreligion. Schau dir Matthäus Kapitel 24 oder Lukas Kapitel 26 an. Die Christen warteten darauf, dass Gott sein Reich auf der Erde errichtet (2.Petrus 3:12,13). Das Ziel ist dabei nicht die Vernichtung des Planeten, sondern die Erschaffung einer Welt, wie sie ursprünglich vor dem Sündenfall geplant war. Diesen Gedanken findet man aber auch im Alten Testament (Daniel 2:44). Petra verwies beispielsweise auf Jesaja 65.

3.) Was der Wille Gottes im Himmel und/oder auf der Erde ist?

Jesus hat sich ziemlich viel Mühe gegeben es den Menschen zu erklären und Gott hat eine Menge Propheten gesandt. Die Botschaften findest du als Sammlung in der Bibel.
OK, nun werden viele sagen, dass sich die Bibel beliebig interpretieren lässt. Klar, wenn man mit der Intension eines Winkeladvokaten ran geht und jegliche Vernunft beiseite lässt.

  1. Wenn man nicht weiß, was man da betet, erfüllt man dann
    nicht das was kurz vor dem Gebet steht in Matthäus Vers 7:
    „Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den
    Nationen; denn sie meinen, daß sie um ihres vielen Redens
    willen werden erhört werden.“ ???

Genau so sehe ich es auch. Das Vaterunser ist ein Muster für ein Gebet, eine Hilfestellung. Es setzt Prioritäten und zeigt Themen.
Zunächst wird um die Heilung Gottes und die Erfüllung SEINES Willens gebetet, dann um die eigenen Bedürfnisse. Schließlich wird um Vergebung und Befreiung gebetet.
Wenn man es drastisch sieht, bittet Mancher um seine eigene Vernichtung (dein Reich komme).

Gruß
Carlos

Hallo Viktor,
du sagst:

wenn Du als „Christ“ wissen willst, was Gottes Wille ist, dann
suchst Du an der falschen Stelle. Mußt halt bei Jesus
nachschauen,
sonst verplemperst Du Dich mit unnützen Aktionen.

das verstehe ich nicht, das ich an der falschen Stelle suche. Ich suche in der Bibel. Und die ist doch für Christen. Man kann doch nicht einfach einen Teil weglassen, oder!?

Mala

Hallo Petra,

Nun, eigentlich meinte ich das Tetragramm. Es heißt deshalb
„Tetragramm“, weil es aus vier (hebräischen) Buchstaben
besteht. Das Tetragramm ist so heilig, dass man es nicht
ausspricht. Wenn es in einem Text vorkommt, liest man es nicht
so, wie man es anhand der Konsonanten lesen könnte, sondern
sagt statt dessen „adonai“.

deine Antworten gefallen mir. Ich lese deine Antworten gerne.Du scheinst dich mit dieser Materie auch gut zu beschäftigen.
Deshalb erkläre mir das doch bitte noch mal mit diesem Tetagramm – es sind vier heb. Buchstaben? Welche?
Der Name Gottes ist so heilig, dass man ihn nicht aussprechen darf? Das ist ja stark! Aber wieso hat Gott denn dann nicht „adonai“ in die Bibel geschrieben, sondern dieses Tetagrammdings (wo steht das eigentlich in der Bibel – hast du eine Bibelstelle parat?). Einer hat hier in diesem Forum gesagt, das dieser Name sogar 7000 mal in der Bibel steht.

Na ich weiß ja nicht. Der arme Löwe! Was soll der denn dann
fressen? Gras etwa? Mir tut der immer ein bisschen leid.

Vielleicht ist das ja so gemeint, das die Tiere so gegenüber Menschen dann sind – also das man keine Angst mehr haben muss – Außerdem, wenn Gott alles kann, dann kann er doch auch den Löwen glücklich machen :smile:

Liebe Grüße

Mala

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Hallo Mala.

Ich fand das irgendwie krass, Milliarden beten es, aber kaum
jemand weiß das zu erklären.

Ich denke, dass Problem wie einige andere Verständnisprobleme kommen schlicht daher, dass hier etwas aus der jüdische Tradition genommen wurde, ohne diese Tradition weiter zu geben, ja eigentlich gar abzulehnen. So ist das „Vater unser“ zwar kein Gebet selber aus der jüdische Tradition, aber der Inhalt erscheint mir mehr als dort verankert und erinnert an andere Gebete.

Somit mache ich einmal meine Anmerkungen zu deinen Fragen aufgrund des jüdischen Hintergrundes ohne nun zu wissen, bzw. zu überprüfen ob diese auch christlich angemessen sind.

1.) Was für ein Name geheiligt werden soll?

Der Name G’ttes, dieser ist und soll und heilig sein. Hierzu gibt es im Judentum auch eine Mitzwa (Gebot). Dieses läuft darauf hinaus, dass der Name nur in heiligen Kontexten verwendet wird und nie zum negativen. In diesem Sinne ist in der jüdischen Lehre auch klar, wie genau der Namen nun zu heiligen ist, was darunter fällt und was nicht.

2.) Was für ein Reich oder Königreich (wie es andere
Übersetzungen auch sagen) wann, wie, warum kommen soll?

Die kommende Welt, die messianische Zeit, also eigentlich genau das, wovon Christen ausgehen, durch Jesus schon gekommen ist. Hierzu finden sich im Tanach (~ AT) verschiedene Beschreibungen.

3.) Was der Wille Gottes im Himmel und/oder auf der Erde ist?

Sein Wille ist das, was G’tt im Himmel und auf Erde befohlen hat. Uns Menschen wurden hierzu Gebote gegeben, welche wir einhalten sollen. Diese wurden dann später im Christentum weitesgehend aufgehoben, wodurch heutzutage vielleicht im Christentum diese positive Sicht auf das Gesetz etwas unverständlich bleibt.

Gruss,
Eli

Was der Wille Gottes im Himmel und/oder auf der Erde ist?

Sein Wille ist das, was G’tt im Himmel und auf Erde befohlen
hat. Uns Menschen wurden hierzu Gebote gegeben, welche wir
einhalten sollen. Diese wurden dann später im Christentum
weitesgehend aufgehoben, wodurch heutzutage vielleicht im
Christentum diese positive Sicht auf das Gesetz etwas
unverständlich bleibt.

Hallo Eli,
was hat Deiner Ansicht nach Gott den Menschen „befohlen“ ?
Alle über 600 Ge- und Verbote der Tora einzuhalten ?
Wohl kaum.
Auch im Judentum gibt es da eine sehr breite Palette der
Auslegungen und Deine Ansichten repräsentieren nur einen
kleinen Teil jüdischer Auffassungen hierzu.
Die „Aufhebung der Gebote“ im Christentum , wie Du es
nennst, ist die Zusammenfassung bzw. Beschränkung auf
das Wesentliche (Heilsnotwendige) und hat seine Entsprechung
oder sogar seinen Vorläufer in den Auslegungen von dem
jüdischen Schriftgelehrten Hillel, welcher kurz vor dem
Wirken von Jesus gelebt hat.
Die Befreiung von dem Ballast um das „Gesetz“, welche durch
Jesus vollzogen wurde ist kein Widerspruch auf die
„positive Sicht auf das Gesetz“ , wie Du es formulierst.
Lies mal bei Hillel nach, sogar bei Wikipedia (für alle
anderen interessierten Leser)ist das Wesentliche zu finden.
Gesetze sind kein Selbstzweck, weder bei uns Menschen und schon
garnicht bei Gott welcher mit unserer dümmlichen Engstirnigkeit
nichts am Hut hat.
In Deinen Beiträgen klingt immer wieder an, daß die Abkehr des
Christentums vom jüdischen Gesetz wie ein Verrat zu bewerten
sei. Diese Sicht war z.Z. von Jesus nicht anders, er mußte die
Konsequenzen dafür auf sich nehmen.
Statt 600 Gebote nur zwei (eigentlich nur eins), das ist ein
Ding - das können menschliche „Gesetzeshüter“ nicht
hinnehmen. Aber sag mal selbst:ist das nicht genial, göttlich?
Gruß VIKTOR

BS"D

Hallo Mala.

Deshalb erkläre mir das doch bitte noch mal mit diesem
Tetagramm – es sind vier heb. Buchstaben? Welche?

Jud-He-Wav-He. Also: י-ה-ו-ה

Anmerkung a: Hebräisch schreibt man von rechts nach links, weswegen das Jud ganz rechts stett:
Anmerkung b: Die Gedankenstriche sind von mir, um Seinen Namen hier nicht zu schreiben.

Der Name Gottes ist so heilig, dass man ihn nicht aussprechen
darf?

Das ist so nicht ganz richtig. So war es in der Zeit bis zur Zerstörung des 1. Tempels durchaus noch üblich, seinen Namen auszusprechen und dieses nicht nur von den Priestern. Allerdings eben nur im Zustande der Reinheit, was so auch nur bis dahin gegeben war.

Nach der Zerstörung wurde Sein Name erst wieder im zweiten Tempel und hier auch nur noch vom Oberpriester im Allerheiligsten an Jom Kippur ausgesprochen.

Mit der Zerstörung des 2. Tempels ist die Aussprache unterblieben, so dass heute dann es auch kein öffentlichtes Wissen mehr darum gibt und alle Vokalisierungen (hebräische Schrift enthält keine Vokale) die heutzutage gebraucht werden, auf Irrtümer und Unwissen zurück gehen (siehe hierzu auch: /t/neuauflage-einheitsuebersetzung-name-gottes/4692645

Das ist ja stark! Aber wieso hat Gott denn dann nicht
„adonai“ in die Bibel geschrieben, sondern dieses
Tetagrammdings (wo steht das eigentlich in der Bibel – hast du
eine Bibelstelle parat?). Einer hat hier in diesem Forum
gesagt, das dieser Name sogar 7000 mal in der Bibel steht.

Weil dieses Sein Name ist. Ado-und-nei ist nur eine Form trotz des Ausspracheverbotes hier eben nicht zu schweigen, sondern Ihn direkt anzusprechen, da dieses ja auch nicht nur für das Lesen des Tanach (AT) gilt, sondern auch für das jüdische Gebet.

Und selbst Ado-und-nei (deswegen meine Schreibweise davon) wird nur in heiligen Kontexten gebraucht, ansonsten sprechen wir von G’tt, haSchem (Sein Name) usw.

Vielleicht ist das ja so gemeint, das die Tiere so gegenüber
Menschen dann sind – also das man keine Angst mehr haben muss
– Außerdem, wenn Gott alles kann, dann kann er doch auch den
Löwen glücklich machen :smile:

Ja, wir alle und auch die Tiere werden dann wieder zu Vegetariern. Die Erlaubnis von G’tt, dass wir alle auch Fleisch essen können, erfolgte erst zu Zeiten Noachs (siehe Bereischis [Genesis] 9:1ff).

Gruss,
Eli

2 Like

Hallo Viktor.

was hat Deiner Ansicht nach Gott den Menschen „befohlen“ ?
Alle über 600 Ge- und Verbote der Tora einzuhalten ?

In der Tora sind einige tausend Gebote und nur ein kleiner Bruchteil von sieben richtet sich dabei an die ganze Menschheit. Die von dir genannte Zahl verweise auf die 613 die an das jüdische Volk zu allen Zeiten gegangen sind, daneben gibt es noch zahlreiche Gebote welche entweder nur in bestimmten Zeiten ihre Gültigkeit hatten oder an bestimmte Personen gingen.

Auch im Judentum gibt es da eine sehr breite Palette der
Auslegungen und Deine Ansichten repräsentieren nur einen
kleinen Teil jüdischer Auffassungen hierzu.

Ich keine keine jüdische Lehre welche in diesem Punkt von dem abweicht, was ich geschrieben habe. Selbst progressivstes Reformjudentum weiss von den 613 Gebote an das jüdische Volk ebenso wie an die sieben noachidischen Gebote an die ganze Menschheit.

Die Befreiung von dem Ballast um das „Gesetz“, welche durch
Jesus vollzogen wurde ist kein Widerspruch auf die
„positive Sicht auf das Gesetz“ , wie Du es formulierst.
Lies mal bei Hillel nach, sogar bei Wikipedia (für alle
anderen interessierten Leser)ist das Wesentliche zu finden.

Ja, Jesus hat hier sich wohl auf Hillel bezogen, allerdings hat er auch er nie vom Ballast des restlichen Gesetzes gesprochen, noch diesen Ballast je abgeworfen. Die Zeugnisse über ihn zeigen, dass er sehr darauf bedacht war, dieses Gesetz bzw. seine Interpretation davon einzuhalten.

Die Befreiung fand meines Wissens doch auch erst später statt. Sollte sich hierbei auf die Stellen bei Jesus bezogen worden sein, dann halte ich dieses im Hintergrund der jüdische Lehre für falsch.

In Deinen Beiträgen klingt immer wieder an, daß die Abkehr des
Christentums vom jüdischen Gesetz wie ein Verrat zu bewerten
sei. Diese Sicht war z.Z. von Jesus nicht anders, er mußte die
Konsequenzen dafür auf sich nehmen.

Puh, diese Unverschämtheit welche sich hier gegen mich persönlich richtet, kommentiere ich erst gar nicht.

Aber sag mal selbst:ist das nicht genial, göttlich?

Sicherlich nicht, da es für mich absolut unverständlich ist, wie man glauben kann, G’tt würde zwei unterschiedliche und abweichende Offenbarungen an die Menschheit machen. Einmal sieben(!) und einmal zwei Gebote und beides dann auch noch zeitlos und unbeschränkt.

Gruss,
Eli

Hallo!

Eine genaue Beschreibung des Herrengebetes (So wird das Vater bei uns Katholiken genannt) findest du unter http://www.randomhouse.de/content/edition/excerpts/2…

Ich fand das irgendwie krass, Milliarden beten es, aber kaum
jemand weiß das zu erklären.
4) Wenn man nicht weiß, was man da betet, erfüllt man dann
nicht das was kurz vor dem Gebet steht in Matthäus Vers 7:
„Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den
Nationen; denn sie meinen, daß sie um ihres vielen Redens
willen werden erhört werden.“ ???

Das Herrengebet auch Vater unser genannt, gehört zu den wichtigsten Gebeten der röm.-kath. Kirche. Wenn man ein Vater unser also betet, plappert man keineswegs. Plappern heißt übrigens sinnloses Dahinreden und das kann man beim Vater unser nicht, denn da hat alles was man sagt wirklich Sinn. Es liegt nur an dir, wenn du den Sinn nicht verstehst. Der Text wird in der Bibel sehr verständlich dargestellt und auch von der Kirche her wirlich gut an die Gläubigen weitergegeben.

Das Gebet macht durchaus Sinn. Oder möchtest du einen Tag ohne Brot leben. Warum also sollen wir nicht beten

unser tägliches Brot gib uns heute (ich weiß das hast du im Text nicht erwähnt, ist aber ein wichtiger Teil im Vater unser). Denn Brot zu haben, ist nicht selbstverständlich. In Deutschland und Österreich gibt es genug Menschen, die an der Armutsgrenze leben und für die Brot ein Luxusgut ist. Auch finde ich den Teil gut, in dem wir sprechen … und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Hier bitten wir Gott um Verzeihung unserer Sünden (Wir gestehen uns also ein, Fehler zu machen, anderen Menschen Unrecht getan zu haben) und wir sagen damit auch, dass wir bereit sind anderen Menschen zu vergeben.

…und führe uns nicht in Versucherung sondern erlöse uns von den Bösen. Hier wird deutlich, das es trotz Bemühen sein kann, dass man als Mensch immer wieder in alte Sünden oder schlechte Gewohnheiten die schaden, zurückfallen und wir bitten Gott darum, uns vor solchen Situationen zu schützen. Wir erbitten hier sein Erbarmen.

Ich hoffe du siehst jetzt das Gebet tiefgründiger als es für dich bisher der Fall war.

1.) Was für ein Name geheiligt werden soll?

Na der Name von Gott Vater natürlich.

2.) Was für ein Reich oder Königreich (wie es andere
Übersetzungen auch sagen) wann, wie, warum kommen soll?

Ist jenes Reich in welches wir nach dem Tod hinkommen sollen. Jesus Christus hat durch sein Sterben am Kreuz den Tod überwunden und uns somit den Weg zum ewigen Leben bereitet. Wir werden also nicht sterben sondern auferstehen. Und für dieses Leben sollen wir auf Erden schon schauen.

Das heißt mitunter nichts anderes als das Gute zu tun und das Böse zu meiden, damit meinen wir dann im Herrengebet

dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf Erden.

3.) Was der Wille Gottes im Himmel und/oder auf der Erde ist?

Gruss

Petra Herbst

[Mod: Link clickbar gemacht und von Schreibfehlern befreit. Chaotische Zitatmarkierung korrigiert. Sinnloses full quote entfernt. Metapher]