Vaterunsergebet

Tach Viktor,

es ist das Problem der „Textgläubigen“, daß sie unbedingt den
Text retten wollen mit allen möglichen oder meist unmöglichen
Interpretationen.
Daß hier sogar ein jüd. Gläubiger versucht einer Textpassage
aus dem NT Sinn zu hinterlegen ist bezeichnend.
Einfach Übermittlungs- und oder Übersetzungsungenauigkeiten
anzunehmen, im Vergleich und Verständnis mit anderen Inhalten
des Textes diesen einfach zu korrigieren ist für Schriftgläubige
eben undenkbar.

Wer sollen denn, bitteschön, die „Textgläubigen“ sein? Die, die mit Hilfe textkritischer Methoden den möglichst ältesten Text zu rekonstruioeren? Oder die Evangelikalen, die die Bibel wörtlich nehmen?
Und dass hier ein jüdischer Orthodoxer eine Passage aus dem NT interpretiert, ist legitim. Das Vaterunser ist eigentlich ein genuin jüdisches Gebet, ist im Matthäusevangelium überliefert, welches von einem Juden für eine jüdische Gemeinde geschrieben wurde, die Jesus als Messias erkannt hatte.
Und Übermittlungsfehler setzen Textkritiker voraus, sonst wäre ihre Arbeit unnötig. Wo siehst, vermutest, unterstellst Du „Übersetzungsfehler“? Das Vaterunser wie das ganze NT sind und nur in Griechisch überliefert, vom griechischen Text handeln wir die ganze Zeit. Wo wäre da was zu übersetzen gewesen?

Gruß - Rolf

Hallo.

Ich versuche zu verstehen - gottfreier Raum, sowas kann es
doch sowieso nicht geben, denke ich (egal ob jüdisch oder
christlich) „gottfrei“ doch nur insofern, als dass er uns die
Entscheidung überlässt (auch wenn er doch schon weiß, wie wir
uns entscheiden würden…

Eben nicht. Er weiss es nicht, weil ansonsten Er diese Entscheidung schaffen würde, wie eben alles andere. Dadurch wäre der freie Wille eine Illusion. Nein, ich meinte dieses schon analog, dass G’tt sich hier zurück ziehen muss, eben nicht mehr Er diese Entscheidung schafft, sondern wir. Dadurch entsteht ein „gottfreier“ Raum.

und Gott hat
hierzu „Stellung genommen“ soll heißen, er hat mit den Geboten
eigentlich schon gesagt, wie man sich entscheiden müsste? Ist
bei allen kleinen wie großen Entscheidungen in unserem
(modernen) Leben immer so klar, was Gott dazu sagen würde und
wie die Gebote im übertragenen Sinne anzuwenden sind?

Nein, darum gibt es hier im Judentum eine lebhafte Diskussionskultur darüber und diese fülle in jedem jüdischen Haushalt ganze Bücherwände. Die Idee dabei ist allerdings schon, dass Er auf jede Frage schon eine Antwort gegeben hat. Allerdings ist dieses von christlichem Hintergrund sicherlich unverständlich, da ich dort keine auch nur annähernd vergleichbare Diskussion kenne.

Dieser Absatz soweit klar (wenn denn nur immer so deutlich
wäre, was die Gebote denn nun genau zu jeder Alltags- bzw
wesentlichen Entscheidung sagen - Auslegung ist das Thema -
dass das schwierig ist, wissen doch Juden seit Anbeginn Ihres
Glaubens - oder?)

Siehe oben.

Kannst Du bitte „Alles andere“ definieren- ich verstehe es
nicht.

Nach der jüdische Lehre liegen nur die Gebote im Bereich der freien Entscheidung. Alles andere ist von G’tt geschaffen und im übertragenen Sinne „vorbestimmt“. Welchen Text ich hier schreibe z. B., dass ich ihn schreibe, dass ich dieses Forum mitlesen. Hier floss mein freier Wille nur ganz selten mit ein. Aber Kommunikation ist ein Berich mit vielen Geboten, darum ist es vielleicht besser hier z. B. Kleidung als Beispiel zu nehmen. Was wir diesen morgen angezogen, entzieht sich unserem freien Willen.

Und „kleiner Bereich“ heißt, es gibt nur einen kleinen Bereich
in unserem Leben, der dem freien Willen unterliegt?

Ja. Allerdings hängt dieses von der Person selber ab. Was für den einen eine freie Entscheidung ist, ist für den anderen von G’tt so geschaffen und entzieht sich dadurch dieser Freiheit.

Das ich nicht stehle, ist meine Erziehung, meine Herkunft, mein Umfeld, dass der Dieb stiehl, ist sein Umfeld, seine Erziehung. Wir beide, denken in der Regel nicht darüber nach. Und nur wenige sind hier frei, einen Diebstahl zu begehen oder es zu lassen.

Und nun wird es spannend. Alles Unbewusste UND Gewohnte UND
Triebhafte (diese drei Bereiche sind ja nach meinem
Verständnis keineswegs Deckungsgleich) unterliegt NICHT
unserem freien Willen?

Ja.

Und ist deshalb KEINE Sünde nach jüdischem Glauben?

Ja, allerdings besteht hier auch ein etwas anderer Begriff von Sünde. Aber im Beispiel mit dem Dieb gilt: Wir sollen nicht verurteilen, denn wir sind nicht an seiner Stelle.

Ja und Verstehe ich das richtig? Dass das
Unbewusset nicht (zumindest nicht direkt) dem freien Willen
unterliegt, ist selbstredend. Aber das Gewohnte - da habe ich
Probleme und das Triebhafte - naja hier gibt es eine große
„Grauzone“ oder?

Ein Tier hat nach der jüdischen Lehre keinen freien Willen. Vielleicht grenzt dieses schon etwas mehr ein? Alle unsere „tierischen“ Verhaltensweise dementsprechend eben auch nicht.

Aber bei „Abhängigkeiten“ stellt sich schon die Frage, ob wir
es uns nicht zu leicht machen - oder? Grundsätzlich bin ich
aber auch bei Dir, dass es - wie im juristischen Sinne -
Handlungen geben kann in denen der Mensch aus religiöser Sicht
„unzurechnungsfähig“ ist. Wir sollten es uns sicher nicht
allzuleicht mit uns machen, wo diese Grenze liegt - oder wird
das im Judentum anders gesehen?

Hierzu sollte man sich vielleicht einmal vor Augen halten, dass zu Zeiten eines Sanhedrins, auf doch einige Übertretungen die Todesstrafe galt. Und eine ungerecht ausgesprochene Todesstrafe verdient selbst wieder die Todesstrafe. Und auch wenn kein Sanhedrin mehr die Todesstrafe verhängen kann, G’tt tut es weiterhin. Wie leicht sollte man es sich hier also machen, jemand als Sünder anzusehen?

Noch unklarer sind für mich Deine Ausführungen zum Berufsdieb.
Keine Sünde oder verstehe ich einfach ganz falsch?

Ich sprach hier vom freien Willen und nicht von Sünden und Vergehen.

Und die großen Fragen nicht?

Welche grossen Fragen? Stiehl der Dieb weil es dieses bewusst vorher so entschieden hat oder einfach weil dieses sein Lebensunterhalt ist, selbst wenn er weiss, dass es nicht rechtens ist? Sind wir was wir sind, weil wie dieses selbst frei entschieden haben? Wenn jemand auf einmal fromm wird, ist es seine eigene Entscheidung?

Sorry für meine Unwissenheit, aber ich verstehe es wirklich
noch nicht udn finde Deine Ausführungen aus verschiedenen
Gründen spannend.

Hier merke ich noch einmal an, ich habe es nebenbei geschrieben, aber vielleicht hilft es beim Verständnis, dass nach der jüdischen Lehre, G’tt alles schafft. Es ist nicht so, dass es am Beginn eine Schöpfung gab und Er sich dann ausruhte. Nein, er ist dieses alles am schaffen. Es ist Sein Wille welche dieses tut und auch wir, unser Handeln, unsere Entscheidungen, alles wird ständig von ihm miterschaffen. Alleine der kleine Bereich unseres freien Willens, ist ausser Ihm. Darum sprach ich hier von „g’ttlos“ bzw. „g’ttfrei“.

P.S. Lernfrage - Ist es für einen Juden eine Respektlosigkeit,
wenn ihm im Dialog mit „Gott“ anstatt mit „G’tt“ geantwortet
wird oder ist das kein Problem?

Nein, dieses ist kein Problem. Ich selber kann auch Gott schreiben. Obwohl ich nun auch nicht weiss, ob es eine freie Entscheidung meinerseits war :wink: Es geht hier um eine Tradition Resekt gegenüber G’tt zu zeigen. Anders sieht es bei seinem Namen aus.

Gruss,
Eli

Einfach Übermittlungs- und oder Übersetzungsungenauigkeiten
anzunehmen, im Vergleich und Verständnis mit anderen Inhalten
des
Textes diesen einfach zu korrigieren ist für Schriftgläubige
eben undenkbar.

Hier irrst du, da ich selber von dieser Annahme einleitend geschrieben habe. Aber solche Irrtümer sind normal, wenn man sich zum Richter über andere aufspielt :frowning:

Ohne freien Willen gibt es keine Verführung, keine
Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten […]
Wenn die „Gebote“, das „Gesetz“ uns weiter gefangen halten
sollten, ja, dann ist dies Unnsinn, dann ist die Botschaft
und der Tod Jesu sinnlos.(sagt Paulus auch in etwa)

Wo zwischen sollte man sich entscheiden, wenn wir nicht zwischen Möglichkeiten „gefangen“ sind? Wo soll hier noch verführt werden?

Aber Du bist uns immer noch Deine genaue, präzise,
stichhaltige Erklärung schuldig, was denn nun mit dem Satz
gemeint ist.

Was ist denn der richtige Aufbau?
Was ist denn der „ganze Komplex“?

Ich wiederhole, ich glaube bereits das dritte Mal, dass darüber zu schreiben hier nicht möglich ist. Sorge erst dafür, dass es im -geordneten- Rahmen möglich wird.

Gruß - Rolf

Du meinst, dass diese „männlichen“ Analysen zu einem Ziel führen?
Ich bin da sehr skeptisch, haben doch Männer seit weit über Tausend Jahren mit diesen Methoden die leichte Nuss nicht geknackt…

Hypothese zur Vorbereitung einsetze,

Steht nicht in deiner Macht. Geht automatisch bzw.
zwangsläufig da angeboren fest verdrahtet ob du das richtig
benennst oder dir bekannt/bewusst ist oder nicht.

dann nimm dein
„Seelenwissen“,

Würde gern machen, wenn ich wüsste was das ist wonach ich erst
suchen muss.

Bin ich froh, dass ich eine Frau bin …

Mykene

Sonst wieder herrliches Blabla (nicht schlimm, macht Spaß
anzuhören:smile:

Gruß

Balázs

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Dann erkläre mir das doch bitte in einer privaten Nachricht.
Meine mail-Adresse hast Du ja.

Gruß - Rolf

Du meinst, dass diese „männlichen“ Analysen zu einem Ziel
führen?

Da ist die Auswahl ziemlich groß, welches meinst du?

Ich bin da sehr skeptisch,

Ich nicht mehr das. Seit Gödel den Sachverhalt klärte.
Erst, zugegeben, war ich schockiert, dann aber nur realistisch.
So schlecht ist die Methode wieder nicht, außer paar seltene Rückbezüglichkeiten löst weiterhin alles andere tadellos wie gewohnt.
Kein Grund deshalb gleich in die Tonne zu treten weil für Wunschdenken ungeeignet ist.
Und sowieso ist keine andere im Sicht.

haben doch Männer seit weit über
Tausend Jahren mit diesen Methoden die leichte Nuss nicht
geknackt…

Womöglich weil sie den größten Teil ihrer Geisteskraft dauernd auf euch verplempern müssten:smile:

Das euer Apparat etwas moderner zu sein scheint (Volumen und Verpackung) sagt über seine Leistungsfähigkeit noch nichts zwingend aus, das darf man nicht übersehen gar einen Quantensprung ungeprüft voraussetzen.

Würde gern machen, wenn ich wüsste was das ist wonach ich erst
suchen muss.

Bin ich froh, dass ich eine Frau bin …

Tja, man müsste Glück haben:smile:))

Sonst wieder herrliches Blabla (nicht schlimm, macht Spaß
anzuhören:smile:

Gruß

Balázs

Danke für das Sparen:smile:

jetzt wird´s doch noch interessant.

Denk aber daran, wenn ich bei dir ein unangenehmes somatischen
Marker geweckt habe,war das mein gut überlegter Absicht.

du wolltest mich in versuchung führen?

ich zitiere aus http://v.hdm-stuttgart.de/projekte/iwm/roswitha_proj

"Somatische Marker sind ein Sonderfall der Empfindungen, die aus Gefühlen entstehen. Von diesen Gefühlen und Empfindungen ist durch Lernen eine Verbindung zur Vorhersage künftiger Ergebnisse bestimmter Szenarien hergestellt worden. Wenn sich ein negativer somatischer Marker in Juxtaposition zu einem bestimmten künftigen Ergebnis befindet, wirkt diese Zusammenstellung wie eine Alarmglocke. Befindet sich dagegen ein positiver somatischer Marker in Juxtaposition, wird er zu einem Startsignal. "

in meiner sprache: ein baustein der intuition.

genau.
eine recht hilfreiche sache, die gut funktioniert bei mir.
besser und schneller als jedes denken oder gar rationalisieren.

die möglichen szenarien weiterer rationaler diskussionen über das, was trans- der ratio steht, empfinde ich allesamt als uninteressant.
somit bleibt alles, worüber wir hier reden könnten die kommunikation selber, nicht aber die inhalte, um die es zunächst gegangen ist.

damit aber wären wir im falschen brett.

ich habe nichts gegen spielen, auch nicht auf der ebene, aber dieses spiel reizt mich kaum mehr.

grüße,
zahira

Gruß

Balázs

nicht nachfragen!
Hallo Rolf,

Du moserst und mopperst hier gegen die Theologen (Ohne, vermute ich mal, von Theologie wirklich Ahnung zu haben), aber die Lösung, die all unsere Dunkelheit und Ahnungslosigkeit beenden könnte, bleibst Du uns schuldig.

das bleibt Magda (alias „Mykene“ alias „Mitdenker“) uns bereits seit ihren ersten Auftritten vor mehr als 6 Monaten schuldig :smile:

Ihre Quelle zur Erkenntnis der Wahrheit des AT ist Langenscheidts Hebräisch-Lexikon:
„Bibelphilosophie“.

Und wenn man sie allzu pointiert nach Einzelheiten fragt
/t/schuetzt-gott-seine-kirche-nicht/6731952/25
oder gar nach dem, was bei ihr unter „Logik“ kursiert und nach:
/t/schuetzt-gott-seine-kirche-nicht/6731952/25

Also besser: aushalten und nicht nachfragen :smile:

Gruß
Metapher

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Hallo Eli,

Ohne freien Willen gibt es keine Verführung, keine
Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten […]
Wenn die „Gebote“, das „Gesetz“ uns weiter gefangen halten
sollten, ja, dann ist dies Unnsinn, dann ist die Botschaft
und der Tod Jesu sinnlos.(sagt Paulus auch in etwa)

Wo zwischen sollte man sich entscheiden, wenn wir nicht
zwischen Möglichkeiten „gefangen“ sind? Wo soll hier noch
verführt werden?

daß Du die Botschaft Jesu nicht für Dich verstehen kannst (willst)
ist klar. Ich will auch nicht weiter versuchen Dir dies noch zu
verklickern.Wenn Du durch(und mit) das Gesetz genauso zum Willen
Gottes findest wie der „freie“ Christ ist es doch recht.Wer wollte
da gegen halten.
Doch auch Du solltest endlich akzeptieren, daß für den Christen
(nach der Botschaft) der Wille Gottes anders erreicht wird als durch
das „Gesetz“.
Die „Freiheit“ in der Botschaft Jesu ist unvereinbar mit der
Einengung in das (mosaische ?)„Gesetz“ - ob es Dir passt oder nicht.
Gruß VIKTOR

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Hi Balazs

da Wissen bekanntlich Macht ist:smile:

Jesus weiß alles-also was würde er sagen?

Empfindung ist die erste Stufe auf dem Weg zu Erkenntnis.
Ohne sie geht erst gar nichts.
Da sind noch nur drei zu bewältigen…

die letzte erst nach „Beleg“…?

Dann erst nimmt man dich ernst…

Lt. Bibel würde er- Jesus- gar nichts mehr sagen, sondern nur mehr handeln –lt. Apg.1, 9, 11…- er kommt unsichtbar- so, wie er wegging…er sagte noch etwas und dann war er weg…

  1. Petrus 4,18 Und wenn der Gerechte [nur] mit Not gerettet wird, wo :wird sich der Gottlose und Sünder wiederfinden?..

Vielleicht als Spötter? im „Supermarkt“ der Religionen- manche glauben aber an Gott- der Mensch- er wurde im Bild Gottes gemacht…( Eigenschaften) nicht alle haben es vergessen
…es gibt also solche und solche…daher auch der Schwierigkeitsgrad…

Matth.6,7 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die :Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört um ihrer vielen Worte :willen…

Auch sagte er:

Matth.25,40…Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!..

Viele beten aber gar nicht (mehr), vielleicht weil sie es nie gelernt haben ect. und lt. Bibel ist sein „Werk“ noch nicht beendet-und – wenn man es genau betrachtet - was sollte er denn noch sagen? … Schlachter Bibel 2000 speedytwo

Hallo ikarusfly,

wie die Gebote im übertragenen Sinne anzuwenden sind?

Solche Aussagen mißfallen mir als Christ grundsätzlich.
Erst Gebote lesen, zu versuchen sie zu verstehen und auf den
Alltag oder sonstwohin zu übertragen.

Ja, das meinte ich - genauso wie Du es geschrieben hast
versuchen sie auf den Alltag zu übertragen.

haben wir uns (oder Du mich) mißverstanden ?
Was meinst Du mit „das meinte ich“ ?
Findest Du es richtig so vorzugehen oder - wie ich es eigentlich
dachte, eben nicht so zu handeln oder vorzugehen.
Um es klar zu stellen.
Wer eben so vorgeht, ist nach meiner Ansicht (und der von Paulus
und eben auch Jesus) nicht im Verständnis der Freiheit der
Botschaft beheimatet.Wer Jesus nachfolgt sollte nicht mehr lesen
müssen was im Gesetz steht, abwägen und überlegen ob er auch dem
gerecht wird.
Wer Gerechtigkeit=Erbarmen=Liebe der Botschaft als „Vorlage“ nimmt

  • besser sich zu eigen macht - denkt nicht mehr in Geboten und
    rechnet auch nicht in seinem Handeln (und Gewissen) mit diesen ab.
    Nicht das Gebot (Gesetz)„richtet“ über mich, sondern das Gewissen,
    welches sich nicht betrügen läßt.
    Aufschlußreich ist in diesem Zusammenhang auch Röm.2.13-16,
    eigentlich das ganze 2.Kap.
    Herzlichen Gruß VIKTOR

Hallo Elimelech,

vorab, ich gebe zu, das führt hier etwas weg von der ursprünglichen Frage, aber es erscheint mir sehr interessant.

Ich versuche zu verstehen - gottfreier Raum, sowas kann es
doch sowieso nicht geben, denke ich (egal ob jüdisch oder
christlich) „gottfrei“ doch nur insofern, als dass er uns die
Entscheidung überlässt (auch wenn er doch schon weiß, wie wir
uns entscheiden würden…

Eben nicht. Er weiss es nicht, weil ansonsten Er diese
Entscheidung schaffen würde, wie eben alles andere. Dadurch
wäre der freie Wille eine Illusion. Nein, ich meinte dieses
schon analog, dass G’tt sich hier zurück ziehen muss, eben
nicht mehr Er diese Entscheidung schafft, sondern wir. Dadurch
entsteht ein „gottfreier“ Raum.

Ok. - Du siehst das offenbar anders als Ruth Lapide, aber seis drum - so oder so gehst Du wie ich von freiem Willen aus (wohl wissend, dass viele führende Naturwissenschaftler hier ein Problem sehen, aber ohne freien Willen, denke da sind wir uns einig, ist weder Judentum noch Christentum denkbar)

und Gott hat
hierzu „Stellung genommen“ soll heißen, er hat mit den Geboten
eigentlich schon gesagt, wie man sich entscheiden müsste? Ist
bei allen kleinen wie großen Entscheidungen in unserem
(modernen) Leben immer so klar, was Gott dazu sagen würde und
wie die Gebote im übertragenen Sinne anzuwenden sind?

Nein, darum gibt es hier im Judentum eine lebhafte
Diskussionskultur darüber und diese fülle in jedem jüdischen
Haushalt ganze Bücherwände. Die Idee dabei ist allerdings
schon, dass Er auf jede Frage schon eine Antwort gegeben hat.
Allerdings ist dieses von christlichem Hintergrund sicherlich
unverständlich, da ich dort keine auch nur annähernd
vergleichbare Diskussion kenne.

Ich kann mich eigentlich auch nur wundern, warum es nicht viel mehr Diskussionen darüber bei Christen gibt…

Kannst Du bitte „Alles andere“ definieren- ich verstehe es
nicht.

Nach der jüdische Lehre liegen nur die Gebote im Bereich der
freien Entscheidung. Alles andere ist von G’tt geschaffen und
im übertragenen Sinne „vorbestimmt“. Welchen Text ich hier
schreibe z. B., dass ich ihn schreibe, dass ich dieses Forum
mitlesen. Hier floss mein freier Wille nur ganz selten mit
ein. Aber Kommunikation ist ein Berich mit vielen Geboten,
darum ist es vielleicht besser hier z. B. Kleidung als
Beispiel zu nehmen. Was wir diesen morgen angezogen, entzieht
sich unserem freien Willen.

Denke Du hast hier einen wichtigen Hinweis gegeben (Du oder wer auch immer :wink: denn je nach Auslegung ist eben sehr vieles in unserem Leben von Geboten bestimmt. Wenn mans auf die Spitze treiben will, fast alles (zumal wenn man Unterlassungen und Prioritäten mit einbezieht). Das merkst Du, wenn Du über Kommunikation nachdenkst oder auch - je nach Sichtweise - auch wenn man über viele Bereiche des Lebens nachdenkt.

Und „kleiner Bereich“ heißt, es gibt nur einen kleinen Bereich
in unserem Leben, der dem freien Willen unterliegt?

Ja. Allerdings hängt dieses von der Person selber ab. Was für
den einen eine freie Entscheidung ist, ist für den anderen von
G’tt so geschaffen und entzieht sich dadurch dieser Freiheit.

Wenn ich allein neben den Geboten an all die anderen Vorschriften in Talmud und Tora nachdenke, zu deren Einhaltung ja freier Wille notwendig ist, was bleibe denn da noch ungeregelt? Zumindest zur damaligen Zeit war doch fast alles geregelt. Ist dann nicht freier Wille ein ganz großer anstatt ein ganz kleiner Bereich?

Das ich nicht stehle, ist meine Erziehung, meine Herkunft,
mein Umfeld, dass der Dieb stiehl, ist sein Umfeld, seine
Erziehung. Wir beide, denken in der Regel nicht darüber nach.
Und nur wenige sind hier frei, einen Diebstahl zu begehen oder
es zu lassen.

Und nun wird es spannend. Alles Unbewusste UND Gewohnte UND
Triebhafte (diese drei Bereiche sind ja nach meinem
Verständnis keineswegs Deckungsgleich) unterliegt NICHT
unserem freien Willen?

Ja.

Und ist deshalb KEINE Sünde nach jüdischem Glauben?

Ja, allerdings besteht hier auch ein etwas anderer Begriff von
Sünde. Aber im Beispiel mit dem Dieb gilt: Wir sollen nicht
verurteilen, denn wir sind nicht an seiner Stelle.

Ja und Verstehe ich das richtig? Dass das
Unbewusset nicht (zumindest nicht direkt) dem freien Willen
unterliegt, ist selbstredend. Aber das Gewohnte - da habe ich
Probleme und das Triebhafte - naja hier gibt es eine große
„Grauzone“ oder?

Ein Tier hat nach der jüdischen Lehre keinen freien Willen.
Vielleicht grenzt dieses schon etwas mehr ein? Alle unsere
„tierischen“ Verhaltensweise dementsprechend eben auch nicht.

Aber bei „Abhängigkeiten“ stellt sich schon die Frage, ob wir
es uns nicht zu leicht machen - oder? Grundsätzlich bin ich
aber auch bei Dir, dass es - wie im juristischen Sinne -
Handlungen geben kann in denen der Mensch aus religiöser Sicht
„unzurechnungsfähig“ ist. Wir sollten es uns sicher nicht
allzuleicht mit uns machen, wo diese Grenze liegt - oder wird
das im Judentum anders gesehen?

Hierzu sollte man sich vielleicht einmal vor Augen halten,
dass zu Zeiten eines Sanhedrins, auf doch einige Übertretungen
die Todesstrafe galt. Und eine ungerecht ausgesprochene
Todesstrafe verdient selbst wieder die Todesstrafe. Und auch
wenn kein Sanhedrin mehr die Todesstrafe verhängen kann, G’tt
tut es weiterhin. Wie leicht sollte man es sich hier also
machen, jemand als Sünder anzusehen?

Noch unklarer sind für mich Deine Ausführungen zum Berufsdieb.
Keine Sünde oder verstehe ich einfach ganz falsch?

Ich sprach hier vom freien Willen und nicht von Sünden und
Vergehen.

Sorry, aber nicht klar für mich. Wenn der Dieb nicht aus freiem Willen stiehlt (was Du ja oben so gesagt hast), dann ist es auch keine Sünde, denn wie könnte es Sünde sein, wenn er keinen freien Willen hat? Du sollst nicht stehlen ist ja ein Gebot. Zum fehlenden Unrechtsbewusstsein weiter unten, denn haben alle Diebe keinen freien Willen??

Und die großen Fragen nicht?

Welche grossen Fragen? Stiehl der Dieb weil es dieses bewusst
vorher so entschieden hat oder einfach weil dieses sein
Lebensunterhalt ist, selbst wenn er weiss, dass es nicht
rechtens ist? Sind wir was wir sind, weil wie dieses selbst
frei entschieden haben? Wenn jemand auf einmal fromm wird, ist
es seine eigene Entscheidung?

Hier merke ich noch einmal an, ich habe es nebenbei
geschrieben, aber vielleicht hilft es beim Verständnis, dass
nach der jüdischen Lehre, G’tt alles schafft. Es ist nicht so,
dass es am Beginn eine Schöpfung gab und Er sich dann
ausruhte. Nein, er ist dieses alles am schaffen. Es ist Sein
Wille welche dieses tut und auch wir, unser Handeln, unsere
Entscheidungen, alles wird ständig von ihm miterschaffen.
Alleine der kleine Bereich unseres freien Willens, ist ausser
Ihm. Darum sprach ich hier von „g’ttlos“ bzw. „g’ttfrei“.

Zum Abschluss noch ein paar grundsätzliche Bemerkungen dazu, insbesondere warum es mir so wichtig ist.

Ich habe kürzlich hier im Forum ausgeführt, dass es m.E. durchaus vorstellbar ist, dass auch Menschen, die aus „besonderen Gründen“ nicht an Gott glauben können oder die aufgrund von „besonderen Umständen“ Unrechtes tun trotzdem die Erlösung finden können.

Zum einen gebe ich Dir Recht, dass uns ein abschließendes Urteil darüber nicht zusteht. Das kann nur Gott und es unterliegt seiner Gnade. Was allerdings nicht sagt, dass wir uns angesichts auftretendem Unrechts heraus halten sollten. Wir sind dann m.E. verpflichtet, den Handelnden über sein Unrecht zu informieren. Wir nehmen ihm unter Umständen (auch hier steht uns ein Urteil nicht zu) damit seine „Gutgläubigkeit“. Er kann (unter Umständen) SO nicht guten Gewissens weiter machen.

Gott berücksichtigt Umstände. Das war mir wichtig. Das können Gene/Triebe sein, das können schlimme Kindheitserfahrungen sein, das kann „Unzurechnungsfähigkeit“ sein. Also auch Sucht mag eine Rolle spielen. Aber das ist KEIN Freibrief. Die Latte hängt da nehem ich an doch eher hoch. Selbstkritisch sollte man dazu sein. Wir sind aufgerufen, Unheil zu verhindern und allen Beteiligten zu helfen, auf Unrecht hinzuweisen, aber wir können nicht verurteilen. Das kann nur Gott. Daher waren mir Deine Anmerkungen hier wichtig.

Trotzdem scheint mir hier die Latte von Dir etwas zu niedrig zu liegen (wir alle sollten sie für uns sehr hoch hängen - Gerechtigkeit nicht mit Selbstgerechtigkeit verwechseln - Wissen zerstört Gutgläubigkeit). Und das was nach Gottes Willen Unrecht ist sollte natürlich nicht mit dem was wir Menschen beurteilen sollten, vermischt werden.

Dein Beispiel der Dieb. Du sollst nicht stehlen. Ein Gebot. Ich kann mir vorstellen, dass es Umstände (Vernachlässigung, erfahrene Gewalt, anderer Kulturkreis, Unzurechnungsfähigkeit etc) gibt, die einen Diebstahl für Gott entschuldbar machen. Wir kennen auch Mundraub um zu überleben und kennen auch die klassische Robin Hood Mentalität in herrschendem Unrecht sich Recht „zu verschaffen“.

Aber schlicht Gewohnheit oder Beruf(ung) dazu zu zählen erscheint mir doch etwas zu einfach. Wohlgemerkt nicht als Urteil des Menschen über Menschen sondern was wir als Maßstab Gottes annehmen können.

Entsprechend denke ich sollte es sich mit anderen Handlungen verhalten, die nicht im Sinne Gottes sind.

Gott kennt die Umstände, es liegt in seiner Hand. Er allein berücksichtigt die Umstände und er wird kein („irdisches“) Dogma als seine die Umstände würdigende Gerechtigkeit bei seinem Urteil zugrunde legen. Es ist unsere Pflicht Unrecht zu verhindern und auf Unrecht nach vermeintlich Gottes Maßstäben hinzuweisen.

Auch wenn mir manches von dem, was Du geschrieben hast, doch zu „liberal“ (oder zu wenig differenziert) erschien, was mich ehrlich gesagt bei einem (orthodoxen?) gläubigen Juden sehr überrascht hat, bin ich Dir doch dankbar für den Hinweis, dass es offenbar Überzeugungen gibt (geltende jüdische Überzeugung?), die davon ausgehen, dass Gottes Urteil, ob es Erlösung für einen Menschen gibt, Lebensumstände angemessen (eben „gerecht“) berücksichtigt.

Schönen Gruß von

ikarusfly

Na, was du alles zu dem Thema Vaterunser weißt …!

Da scheinst du nicht gerade zu glänzen, aber es ist nett, dass du für mich Reklame machst. Bestimmt hast du ein Sternchen dafür bekommen…

Also besser: aushalten und nicht nachfragen :smile:

Gruß
Metapher

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haben doch Männer seit weit über
Tausend Jahren mit diesen Methoden die leichte Nuss nicht
geknackt…

Womöglich weil sie den größten Teil ihrer Geisteskraft dauernd
auf euch verplempern müssten:smile:

Aha, daher die Einehe.

Aber ich denke nicht, dass es daran lag, dass das Vaterunser nicht richtig aufgelöst wurde. Immerhin gibt es sei etwa Tausend Jahren Zölibat für Pfarrer.

So ein Vorwurf ist wirklich nicht berechtigt.
Deine ganze Diskussion war zwar lustig, hat uns aber keinen einzigen Trippelschritt an den Kern herangeführt.
Ich schließe mich also dem Schweigen zahiras an.

Hallo Viktor,

dein „eifern“ in Ehren. Du schreibst so, wie es eben einem „Gläubigen“ geht, der ohne Argwohn erst einmal an die angepriesenen Ideale herangeht und seine Schlussfolgerungen daraus zieht. ACK.

In unserem Kulturkreis bekamen wir die vorgesetzt. In einem anderen ist der Zugang eben anders… deshalb schreibst du Eli

daß Du die Botschaft Jesu nicht für Dich verstehen kannst (willst)ist klar. Ich will auch nicht weiter versuchen Dir dies noch zu verklickern. Wenn Du durch(und mit) das Gesetz genauso zum Willen Gottes findest wie der „freie“ Christ ist es doch recht. Wer wollte da gegen halten. Doch auch Du solltest endlich akzeptieren, daß für den Christen (nach der Botschaft) der Wille Gottes anders erreicht wird als durch das „Gesetz“. Die „Freiheit“ in der Botschaft Jesu ist unvereinbar mit der Einengung in das (mosaische ?)„Gesetz“ - ob es Dir passt oder nicht.

Daraus spricht ein großer Unverstand, das Nachplappern der vorgegebenen „Schulung“ vermischt mit Kränkung, die nicht mal ein bisschen Gemeinheit empfunden wird.

Mal nur theoretisch, da wäre ein Mann der mit Gott gesprochen hat, und du verstehst das als „Einengung“. Oder den anderen Fall,„Mose Gesetz“. Die 10 Gebote werden in der ganzen Christenheit verwendet. Werden auch nur die einfachen Regeln gehalten, passiert da mehr als in den ganzen tränenreichen Predigten.

Ich weiß worauf du hinaus willst. „Böses Gesetz / Jesu Erlösung“ lautet die dauernde „christliche“ -Aufklärung-. In was endet die, wo ist denn die viel gepriesene Erlösung? Sie ist natürlich nicht da, sie war in nie da und wird auch nicht kommen. Zweck (auch des NT) war es mit simplen Gesetzen Gefühle der Menschen zu begreifen, um dann so handeln zu können, dass keinem ein Schaden passiert.

Diese Gesetze sind aber nur zugänglich, wenn der Bibeltext in seiner Art der Dichtung analysiert wird. Das wurde nicht gemacht im Christentum. Im Judentum ist auch viel unzugänglich. Ein kleiner Teil wurde erschlossen, aber nie plausibel zugänglich.

Das nannte man dann „Gesetz“, ähnlich den Gesetzen der Mathematik, durch die bestimmt keiner eingeengt ist.

Mykene

Gruß VIKTOR

du wolltest mich in versuchung führen?

Wenn man einen nüchtern und logisch ein Problem bzw. ne Frage ohne Subjektivität anzugehen zwingen/provozieren versucht und das man unter Versuchung einordnen kann, dann ja (versuch-t habe ja:smile:.
Und dass, dann auch klappte haste ja schriftlich bestätigt:smile:
Diese Wachhunde sind nämlich nicht unter der Kontrolle des Bewusstseins.

ich zitiere aus
http://v.hdm-stuttgart.de/projekte/iwm/roswitha_proj

"Somatische Marker sind ein Sonderfall der Empfindungen, die
aus Gefühlen entstehen. Von diesen Gefühlen und Empfindungen
ist durch Lernen eine Verbindung zur Vorhersage künftiger
Ergebnisse bestimmter Szenarien hergestellt worden. Wenn sich
ein negativer somatischer Marker in Juxtaposition zu einem
bestimmten künftigen Ergebnis befindet, wirkt diese
Zusammenstellung wie eine Alarmglocke. Befindet sich dagegen
ein positiver somatischer Marker in Juxtaposition, wird er zu
einem Startsignal. "

Na siehste, funkt hervorragend.
Jetzt mit der Logik und Erkenntnistheorie so weiter und ist der Köter besänftigt.

in meiner sprache: ein baustein der intuition.

Hmm, ja und nein also so simpel ist die Sache nicht. Kannst ja vorerst noch nicht in deine Schublade als erledigt legen weil du eine kurze Umriss gelesen hast.
Eine interessante (zwang)Funktion des Apparates.
Experimentiere damit und lese was die KI (und andere) Forscher darüber heraus fanden.

genau.
eine recht hilfreiche sache, die gut funktioniert bei mir.

Ja aber bisher ohne deine Bewusstsein erreicht zu haben sprich automatisch, unbewusst.
Ab heute erst wird das aber für immer anderes sein:smile:
Jetzt ist aus einem Gefühl Wissen geworden.

besser und schneller als jedes denken oder gar
rationalisieren.

Mann behauptet, dass seine Aufgabe zum Überdenken das erste Erkenntnisstufe (Das Gefühl) zu zwingen ist.

Fukt ohne abzustellen zu können das stimmt das ist der Grund warum ich manchmal wecken versuche (und damit natürlich die Welt um mich polarisiere aber das ist mir lange bekannt und nicht nur mir erst:

Wer everybodis Darling sein will wird schnell everybodis Depp (K. Adenauer).

die möglichen szenarien weiterer rationaler diskussionen über
das, was trans- der ratio steht, empfinde ich allesamt als
uninteressant.

Nein das findest du einfach nur störend/bedrohlich. Deine durch pures Wunschdenken entstandene Weltbild ist ja massiv angegriffen worden.
Lasse ich die klaffende Köter von der Leine wieder los:smile:
Du hast ja nicht mal die Frage beantworten versucht, einfach verdrängt.
Du denkst nicht im Ernst, dass ich dir abnehmen kann so was einfach ignorieren können. Behaupten, das kannst.
Ist dir auch klar was für eine riesengroße Angebot von solchen (rein subjektiven) Weltbilden gab und gibt und laufend neue gebastelt bzw. zusammengewünscht werden?

damit aber wären wir im falschen brett.

Das mag sein.

ich habe nichts gegen spielen, auch nicht auf der ebene, aber
dieses spiel reizt mich kaum mehr.

Kein Spiel, es geht um deinen Verstand bzw. wer im Hause der Herr ist.

Gruß

Balázs

na schön, dann will ich dein weltbild, das du sowas wie die herrschaft des verstandes nennst mal nicht weiter stören, denn über eines bin ich mir so sicher, wie ich es nur sein kann- dass du der wesentlich durchtrainiertere kontrollfreak von uns beiden bist und das niemals aufhört.

es war mir ein vergnügen der besonderen art,
beste grüße,
zahira

Hallo VIKTOR,

wie die Gebote im übertragenen Sinne anzuwenden sind?

Solche Aussagen mißfallen mir als Christ grundsätzlich.
Erst Gebote lesen, zu versuchen sie zu verstehen und auf den
Alltag oder sonstwohin zu übertragen.

Ja, das meinte ich - genauso wie Du es geschrieben hast
versuchen sie auf den Alltag zu übertragen.

haben wir uns (oder Du mich) mißverstanden ?
Was meinst Du mit „das meinte ich“ ?
Findest Du es richtig so vorzugehen oder - wie ich es
eigentlich
dachte, eben nicht so zu handeln oder vorzugehen.
Um es klar zu stellen.
Wer eben so vorgeht, ist nach meiner Ansicht (und der von
Paulus
und eben auch Jesus) nicht im Verständnis der Freiheit der
Botschaft beheimatet.Wer Jesus nachfolgt sollte nicht mehr
lesen
müssen was im Gesetz steht, abwägen und überlegen ob er auch
dem
gerecht wird.
Wer Gerechtigkeit=Erbarmen=Liebe der Botschaft als „Vorlage“
nimmt

  • besser sich zu eigen macht - denkt nicht mehr in Geboten und
    rechnet auch nicht in seinem Handeln (und Gewissen) mit diesen
    ab.
    Nicht das Gebot (Gesetz)„richtet“ über mich, sondern das
    Gewissen,
    welches sich nicht betrügen läßt.
    Aufschlußreich ist in diesem Zusammenhang auch Röm.2.13-16,
    eigentlich das ganze 2.Kap.

Würde dies gerne in zwei Schritte unterteilen.

Es kann gar für mich gar keinen Zweifel geben, dass man die Botschaft Gottes „verinnerlichen“ muss. Es kann selbstverständlich NICHT um stupides abhaken von externen Vorschriften gehen. Wie ich hier auch schon öfter geschrieben habe, ist „Du musst lieben“ ja auch gar nicht möglich! (Was übrigens die hier des öfteren zitierte Ruth Lapide vor wenigen Tagen lustiger Weise genauso auch im TV Interview sagte…). Innere Überzeugung ist gefragt (was ja genau das Gegenteil von heuchlerischem Glauben ist!). Soweit so gut und das kann man gar nicht oft genug betonen. Ich halte eh nicht viel davon, abgedroschene Begriffe, wie Gebote, Hölle, Sünde etc zu benutzen, aber zum Verständnis ist es wohl öfter nötig, den „link“ zu den Worten der Bibel herzustellen (daher benutze ich sie ja auch).

Aber dies ist aus meiner Überzeugung kein einmaliger abgeschlossener Akt, sondern ein ständiger Prozess. Abgesehen von den Zweifeln ist es eben auch DIE Frage, wie die eigene Überzeugung mit dem HIER und JETZT reflektiert/in Wechselwirkung tritt. Da gibt es klare ja/nein-Entscheidungen aber auch eine ganze Menge unklarer Entscheidungen. Seit Geburt der Christenheit haben gläubige Christen immer wieder vor schwierigen Entscheidungen gestanden und auch unchristlich gehandelt. Ob nun in der Retrospektive und/oder als Außenstehender betrachtet. Es gab unzählige Fehlentscheidungen. Ich nehme mich da nicht aus und habe auch Beispiele genannt, wo auch ich zweifele, was im Sinne Gottes ist. Selbstredend ist es das Thema Nächstenliebe, das immer wieder die Frage aufwirft, was tun, wieviel tun oder auch ist es richtig, Leid zu erzeugen um „vermeintlich“ noch mehr Leid zu verhindern etc etc.

Das Gewissen/die Grundüberzeugung hilft, das Unrecht zu erkennen und zu beseitigen aber es verschafft auch Ungewissheit, was richtig/ausreichend ist. Wir kennen diese innerern Kämpfe.

Ich halte es für wichtig, dass Christen aktiv diskutieren, was Jesu Botschaft KONKRET HEUTE bedeutet. Wir haben unser Gewissen und unsere Überzeugung und dies muss sich im Alltag bewähren und wird an eigenen und gerne auch fremden Erfahrungen gemessen und weiter entwickelt.

Es sind natürlich die großen Entscheidungen, die einem hier einfallen. Ein Karol Wojtyla, der die Balance im polnischen Widerstand finden musste und dem man auch danach sein ganzes Leben angemerkt hat, wie tief und verzweifelt er im Gebet Hilfe auch später für seine täglichen Entscheidungen gesucht hat.

Ein Johannes XXIII., der die von Dir beschriebene innere Überzeugung in zwei Weltkriegen auf Herz und Nieren zu prüfen hatte. Als Sanitäter im ersten und im zweiten als Fluchthelfer mit List und Tücke für deutsche Juden. Und später für im Gefängnis einsitzende und mit Mut für das II. Vatikanische Konzil und nicht zu vergessen als Vermittler in der Kubakrise, was zu schwierigen politischen Entscheidungen führt, wie sie ein priviligierter (reicher) und gläubiger Christ, wie John F. Kennedy (kein Kind von Traurigkeit wie man weiß) in eben dieser Kubakrise zu treffen hatte.

Es muss aber nicht immer die große Weltpolitik sein. In Beruf und Privatleben gibt es genug schwierige Entscheidungen, in denen unser aller Gewissen schwer geprüft wird.

Schönen Gruß von

ikarusfly

Hi speedy.

da Wissen bekanntlich Macht ist:smile:

Jesus weiß alles-also was würde er sagen?

Frei fabulier:
Jungs passt auf, Wissen ist Macht, manche wissen nichts, macht aber nichts.

Empfindung ist die erste Stufe auf dem Weg zu Erkenntnis.
Ohne sie geht erst gar nichts.
Da sind noch nur drei zu bewältigen…

die letzte erst nach „Beleg“…?

Fängt beim dritten schon an, ab da ist ein muss.

Dann erst nimmt man dich ernst…

Lt. Bibel würde

Ja, laut Bibel, und? Im Koran steht was ganz anders und? ect. und?
Und und und.

Viele beten aber gar nicht (mehr), vielleicht weil sie es nie
gelernt haben ect.

Was jetzt?:smile:

Oder eben was besseres zu tun haben ect.
Wir haben aber in der Schule das gelernt bzw. war behandelt und jeder konnte (denke ich) das auswendig obwohl nicht verlangt war.
So nen kurzen Text behalten ist ja nicht so große Kunst:smile:
Nie gebetet aber könnte ich noch heute aufsagen wenn das unbedingt sein müsste:smile:
Das geht leider mit der atheistische Neufassung nicht obwohl ich das mal lernen wollte:smile:
Mal nachgockeln bei Gelegenheit, sehr gut gemacht.

und lt. Bibel ist sein „Werk“ noch nicht
beendet-und

Gut, dass du sagst, mir ist fast entgangen, vielleicht warten sie nur ab bis fertig ist.

– wenn man es genau betrachtet - was sollte er

denn noch sagen?

Tja. (wieder im fabulator Modus)
Hier habt ihr die überarbeitete, ergänzte Neuauflage und tschüss:smile:

Gruß

Balázs