Vaterunsergebet

damalige jüdische Gottesvorstellung?

Aus jüdischer Sicht - das Vaterunser in seinem Inhalt ist
eigentlich basiert auf der jüdischen Lehre, weswegen auch
viele jüdische Gelehrte mit dem Gebet kaum Probleme haben,

Wir sehen darin wiederum, wie nahe das Matth.-Ev. dem Judentum steht. Matth. nimmt ja auch des öfteren Bezug auf das AT.

Im AT ist Gott eben nicht immer nur der gute, heilbringende Gott, sondern auch der bestrafende, der prüfende und u.U. der vernichtende Gott.

Zum Christentum passt das irgendwie nicht dazu. Es mutet schon etwas komisch an, wenn im Vater-unser-Gebet der damalige jüdische Gott auftaucht, dem wir dann Aufträge erteilen. Wir sagen ihm, er soll uns nicht in Versuchung führen, als ob er das nicht selber wüsste.

Es scheint über dieses Gebet wohl niemand jemals richtig nachgedacht zu haben, wodurch es sich bis heute hielt.

Gruß Fralang

Hallo

Schön geschrieben. Was genau möchtest du nun? :smile:

Etwas Klarheit in das hier herrschenden Begriffstohuwabohu
bringen.
Wunschdenken?

Nun ja, welches Begriffsstohuwabohu (nettes Wort) meinst du genau?

Gruss
pue

Im AT ist Gott eben nicht immer nur der gute, heilbringende
Gott, sondern auch der bestrafende, der prüfende und u.U. der
vernichtende Gott.

Das ist aber längst bekannt. Und schon Markion wollte aus dieser Erkenntnis ein System machen; es hat aber irgendwie nicht funktioniert. Die Wirklichkeit war stärker.

Zum Christentum passt das irgendwie nicht dazu. Es mutet schon
etwas komisch an, wenn im Vater-unser-Gebet der damalige
jüdische Gott auftaucht, dem wir dann Aufträge erteilen. Wir
sagen ihm, er soll uns nicht in Versuchung führen, als ob er
das nicht selber wüsste.

Wozu beten wir denn dann überhaupt noch? Gott weiß das doch ohnehin alles vorher. Insofern wäre also jedes Bittgebet von vornherein unsinnig.

Es scheint über dieses Gebet wohl niemand jemals richtig
nachgedacht zu haben, wodurch es sich bis heute hielt.

Danke, dass Du zu uns gekommen bist, um uns zu erleuchten.
76 (Grob überschlagen) Generationen von Theologen haben vergebens gelebt.

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Hallo

Nun ja, welches Begriffsstohuwabohu (nettes Wort)

Danke. Lag aber auf der Hand.

meinst du
genau?

Wahrheit, Seele, Glaube, Wissen, Erkenntnis, Absolut…,
für den Anfang. Am besten wählst du nur eine aus mit du dich am besten auskennen gedenkst:smile:.
Ich befürchte aber hier ist das etwas unplatziert. Phylobrett wäre eher geeigneter mangels Logikbrett.
Dann gibt es noch ne Menge die hier immer wider auftauchen und meiner Meinung nach sehr erläuterungsbedürftig sind.

Gruss

Balázs

Hallo ikarusfly

wie die Gebote im übertragenen Sinne anzuwenden sind?

Solche Aussagen mißfallen mir als Christ grundsätzlich.
Erst Gebote lesen, zu versuchen sie zu verstehen und auf den
Alltag oder sonstwohin zu übertragen.

Ja, das meinte ich - genauso wie Du es geschrieben hast
versuchen sie auf den Alltag zu übertragen.

haben wir uns (oder Du mich) mißverstanden ?
Was meinst Du mit „das meinte ich“ ?
Findest Du es richtig so vorzugehen oder - wie ich es
eigentlich
dachte, eben nicht so zu handeln oder vorzugehen.
Um es klar zu stellen.
Wer eben so vorgeht, ist nach meiner Ansicht (und der von
Paulus
und eben auch Jesus) nicht im Verständnis der Freiheit der
Botschaft beheimatet.Wer Jesus nachfolgt sollte nicht mehr
lesen
müssen was im Gesetz steht, abwägen und überlegen ob er auch
dem
gerecht wird.
Wer Gerechtigkeit=Erbarmen=Liebe der Botschaft als „Vorlage“
nimmt

  • besser sich zu eigen macht - denkt nicht mehr in Geboten und
    rechnet auch nicht in seinem Handeln (und Gewissen) mit diesen
    ab.
    Nicht das Gebot (Gesetz)„richtet“ über mich, sondern das
    Gewissen,
    welches sich nicht betrügen läßt.
    Aufschlußreich ist in diesem Zusammenhang auch Röm.2.13-16,
    eigentlich das ganze 2.Kap.

Es kann gar für mich gar keinen Zweifel geben, dass man die
Botschaft Gottes „verinnerlichen“ muss…
ist „Du musst lieben“ ja auch gar nicht möglich!

„Du mußt glauben“, „du mußt lieben“ (was ist das),„du mußt dies und
das…“ - dies geht so nicht.
Gott lieben ? geht das überhaupt ? Wie ?
Es sind dies „Gebote“.
Manche aufrichtige Gläubige verzweifeln ja daran, ob sie aufrichtig
(Gott)lieben.
Liebe ist (höhere) Gerechtigkeit.Gerechtigkeit geht.
Jesus:frowning:nicht ganz wörtlich zitiert)
„Wie könnt ihr Gott lieben wenn ihr nicht die liebt welche bei euch
sind ?
„Was ihr den Geringsten getan habt habt ihr mir getan“
„Alles was ihr wollt, das die Menschen euch tun , das tut auch ihr
ihnen.Das ist das ganze Gesetz.“
„Wenn eure Gerechtigkeit nicht größer ist als die der Pharisäer
(der Gesetzeslehrer, Theologen usw.) könnt ihr nicht in das Reich
(Gottes) eingehen“. (oder seid nicht dabei !)
Das sind die Kernaussagen der Botschaft.
Es ist völlig daneben den Menschen (Kindern im Religionsunterricht)
Gebote zu lehren, sie auswendig lernen lassen und schöne Geschichten
aus dem AT oder NT erzählen und den Kern der Botschaft zu vernach-
lässigen.Die meisten der so Belehrten werfen ihre Religion später
weg, weil sie, zurecht, damit nichts anfangen können.
Ich würde meine so"verinnerlichte“ Religion auch wegwerfen.
Die „Fortschreibung“ des Gelehrten für die, welche noch dabei sind
sehe ich u.a. auch in dem Prüfen des Gewissens anhand der „Gebote“
eigentlich mehr der Verbote.
Auch das Angesprochene doch richtig erscheinende Prüfen unserer
Handlungen in unserer Zeit anhand der „Gebote“ Jesu oder der
(Ver-)Gebote des AT geht in diese Richtung.
Ist es wirklich so schwer zuerst Gerechtigkeit zu üben ohne zu
fragen was in der Schrift steht, was (ver-)geboten ist ?
Wird mit dem Befragen der Schrift nicht ein Aktionismus in Gang
gesetzt welcher zum Selbstzweck werden kann ? „Ach wie gut ich bin.“

aber zum Verständnis ist es wohl öfter nötig, den
„link“ zu den Worten der Bibel herzustellen (daher benutze ich
sie ja auch).

Na klar.

Aber dies ist aus meiner Überzeugung kein einmaliger
abgeschlossener Akt, sondern ein ständiger Prozess.

Wir sind immer auf dem Weg, stolpern, irren, stehen auf und
erkennen - wo wir versagt haben.
Doch das Kriterium ist dafür ist nicht die Schrift, sondern das
Gewissen, welches uns der Ungerechtigkeit anklagt - auch für den
Christen.Natürlich wird es durch die Botschaft gestärkt.

Seit
Geburt der Christenheit haben gläubige Christen immer wieder
vor schwierigen Entscheidungen gestanden und auch
unchristlich gehandelt.

Selbstredend ist es das Thema Nächstenliebe, das immer
wieder die Frage aufwirft, was tun, wieviel tun oder auch ist
es richtig, Leid zu erzeugen um „vermeintlich“ noch mehr Leid
zu verhindern etc etc.

Sicher sollte Christen dies „umtreiben“ (um mal ein Wort Luthers
zu gebrauchen)

Das Gewissen/die Grundüberzeugung hilft, das Unrecht zu
erkennen und zu beseitigen aber es verschafft auch
Ungewissheit, was richtig/ausreichend ist.

Nein, Ungewissheit verschafft es prinzipiell nicht.
Es ist ja für Christen eben hier „einfach“ sich an „einem Gebot“
zu orientieren, man braucht nicht mehr nachschlagen oder etwas
ausdiskutieren - höchstens das Gewissen wegdiskutieren.
Was ausreichend oder möglich anhand der eigenen Kräfte ( auch der
psychischen) ist eine praktische Frage.
Dann gibt es halt Menschen die ihr „Leben hingeben für andere“,
also sich selbst (fast) völlig zurücknehmen, andere können dies
nicht in diesem oder nur geringerem Umfang.

Ich halte es für wichtig, dass Christen aktiv diskutieren, was
Jesu Botschaft KONKRET HEUTE bedeutet. Wir haben unser
Gewissen und unsere Überzeugung und dies muss sich im Alltag
bewähren und wird an eigenen und gerne auch fremden
Erfahrungen gemessen und weiter entwickelt.

Haben solche Diskussionen je etwas gebracht ?
Verstehe mich nicht falsch - natürlich müssen wir miteinander
sprechen, uns neu besinnen, praktische Wege suchen um Gerechtigkeit
für alle zu verwirklichen.
Aber dies „Was bedeutet uns heute konkret die Botschaft Jesu“
und viele andere solche Themen, welche auf Kirchentagen ua.
forciert werden sind für die, welche die Botschaft tun nicht
relevant.

Es sind natürlich die großen Entscheidungen, die einem hier
einfallen.

Mir nicht.

Es muss aber nicht immer die große Weltpolitik sein. In Beruf
und Privatleben gibt es genug schwierige Entscheidungen, in
denen unser aller Gewissen schwer geprüft wird.

Ja,aber für den Christen (und alle gerecht denkenden Menschen,
auch Andersgläubige oder „Ungläubige“) orientiert es sich
letztendlich an der Gerechtigkeit.
Die Kurzfassung nochmals:
„Alles was ihr wollt, das die Menschen euch tun , das tut auch ihr
ihnen.Das ist das ganze Gesetz.“

Diese Prinzip wurde schon von dem jüd. Gelehrten Hillel angedacht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hillel
Viel Resonanz hatte er damit nicht gefunden.
Und für Christen geht diese Gerechtigkeit noch etwas darüber hinaus.

Herzlichen Gruß VIKTOR.

Hallo Rolf,

Es scheint über dieses Gebet wohl niemand jemals richtig
nachgedacht zu haben, wodurch es sich bis heute hielt.

Danke, dass Du zu uns gekommen bist, um uns zu erleuchten.
76 (Grob überschlagen) Generationen von Theologen haben
vergebens gelebt.

so überheblich haben auch die Schriftgelehrten (Theologen !)
Jesus gegen gehalten.
Und was der ihnen „ins Stammbuch geschrieben hat“ dürfte Dir
bekannt sein.
Gruß VIKTOR

76 (Grob überschlagen) Generationen von Theologen haben
vergebens gelebt.

so überheblich haben auch die Schriftgelehrten (Theologen !)
Jesus gegen gehalten.
Und was der ihnen „ins Stammbuch geschrieben hat“ dürfte Dir
bekannt sein.

Ich mische mich hier kurz in euer Gespräch ein, weil DEINE Auffassung zeigt, welche schlimmen Folgen die Ansicht des NT hervorgebracht hat. Es ist ein Teil vom Zitatenschatz, der für die Judenverfolgung herhielt. Viktor, dir ist wohl die Geschichte Deutschlands unbekannt? Ich weiß nicht, ob das den Theologen in die Schuhe geschoben wird, oder dem dummen Volk, das ohnehin für alle bezahlen muss. Aber vielleicht machst du mal die Hausaufgaben eines Bildungsbürgers, liest statt einem NT die echte Geschichtsschreibung. Es gibt viele gut dokumentierte Werke, wie zum Beispiel bei Josefus Flavius. Dann geht dir auf, dass das NT nicht so war.
Es hatte einen anderen Sinn.

Es würde in allem der „andere Sinn“ ein etwas differenziertes und ehrliches Denken und Friedensansicht fördern.

Mykene

Gruß VIKTOR

Fazit
Wie hätte das auch können?. Der Kern war und ist nämlich die in Raum gestelltes neue Produkt der Begriffsschöpfung Seelenwissen.

Der erwies sich als undefinierbar. Der erhoffte/erwünschte/behauptete Brückenschlag gescheitert, damit bis auf weiteres Luftnummer.
Der ist gut definiert:smile:

Aber eine Versuch wert war sicher. In der Logik passierte das mal auch und als Hilberts Traum in die Logikgeschichte eingegangen.
Der unterschied ist, dass dieses Scheitern eine neue Dimension des Verstehens des Denkens eröffnete.

Mir hat aber auch Spaß bereitet, in der Sprache etwas weitergebracht
und all dafür bedanke ich mich bei euch herzlich.

Gruß

Balázs

Die „Freiheit“ in der Botschaft Jesu ist unvereinbar mit der
Einengung in das (mosaische ?)„Gesetz“ - ob es Dir passt oder
nicht.

Es geht hier nicht darum, was mir passt oder nicht, sondern um eine einfache Nachfrage, zu zwei Aussagen, welche sich meiner Ansicht nach wiedersprechen. Dieses kann man sachlich beantworten oder nicht.

In diesem Sinne ist meine Frage von dir nicht beantwortet worden, wie du die Freiheit im Einklang mit der Versuchung sehen willst. Wenn ich hier völlig frei bin, kann ich auch nicht versucht werden.

Oder ist dieses wieder ein Dogma des Christentums welches nicht erklärt werden kann, sondern geglaubt werden muss? Ich dachte nicht…

Gruss,
Eli

Hallo VIKTOR

Es ist völlig daneben den Menschen (Kindern im
Religionsunterricht)
Gebote zu lehren, sie auswendig lernen lassen und schöne
Geschichten
aus dem AT oder NT erzählen und den Kern der Botschaft zu
vernach-
lässigen.Die meisten der so Belehrten werfen ihre Religion
später
weg, weil sie, zurecht, damit nichts anfangen können.
Ich würde meine so"verinnerlichte" Religion auch wegwerfen.

Selbstverständlich. Es gibt als wesentliche Botschaft das Gute/Gerechte, das aus dem NT zu erkennen ist und das Gute/Gerechte, das wir im Idealfall unserem Umfeld vermitteln (es vorleben). So entsteht eine positive Lebensphilosophie, die sich am Nächsten fortsetzt und positive Dominoeffekte auslösen kann. Die ideale Keimzelle dazu ist die Familie. Entsprechend schwierig wird es, wenn es schon dort Probleme gibt.

Die „Fortschreibung“ des Gelehrten für die, welche noch dabei
sind
sehe ich u.a. auch in dem Prüfen des Gewissens anhand der
„Gebote“
eigentlich mehr der Verbote.
Auch das Angesprochene doch richtig erscheinende Prüfen
unserer
Handlungen in unserer Zeit anhand der „Gebote“ Jesu oder der
(Ver-)Gebote des AT geht in diese Richtung.
Ist es wirklich so schwer zuerst Gerechtigkeit zu üben ohne zu
fragen was in der Schrift steht, was (ver-)geboten ist ?

Wenn man einmal das Wesentliche der Botschaft (wie auch immer) wirklich erfahren hat, braucht man nicht erneut nach Verboten und Geboten zu suchen. Die Grundaussage ist ganz einfach zu verstehen ( der Inhalt anspruchsvoll), das ist ganz klar. Dazu braucht es nur wenig Lektüre im NT und im Idealfall Mitmenschen die es Vorleben. Ich gehe sogar soweit, dass das Wesentliche in wenigen Sätzen aus dem NT für den Ottonormalmenschen zu erkennen ist. Schwierig wird es, wenn dieser Mensch aufgrund von besonderen Ereignissen blockiert ist.

Wird mit dem Befragen der Schrift nicht ein Aktionismus in
Gang
gesetzt welcher zum Selbstzweck werden kann ? „Ach wie gut ich
bin.“

Selbstgerechtigkeit ist angesichts der Aufgaben, die immer größer sind, als das, was wir hier leisten können - Heuchelei. Bei allem Dynamit, das ich nach wie vor auch nach der gemeinsamen Erklärung von 1999 in der Rechtfertigungslehre zwischen den Konfessionen sehe, gibt es m.E. eine wirklich wichtige Aussage, die beide Konfessionen getroffen haben. Es gibt keinen Anspruch auf Erlösung! Gute Werke ist kein Bonuskärtchen, das man füllen müsste, mit anschließendem Anspruch auf Prämie. „Ach wie gut ich bin“ wird ad absurdum geführt. Tue Gutes wenn Du es tun willst, weil Du glaubst, dass die Welt dadurch etwas besser wird, nicht, weil Du Lohn dafür erwartest. Das ist die klare Botschaft und mit dieser Aussage haben beide Konfessionen (bei aller Problematik, die in der Rechtfertigungslehre bleibt) - Großes geleistet (wenn diese Erklärung von 1999 auch - scheint mir - bei den meisten Gläubigen - wie die Rechtfertigungslehre als Ganzes - nicht angekommen zu sein scheint).

Das war der von mir gemeinte erste Teil, den Du dankenswerter Weise sehr deutlich gemacht hast.

Aber dies ist aus meiner Überzeugung kein einmaliger
abgeschlossener Akt, sondern ein ständiger Prozess.

Wir sind immer auf dem Weg, stolpern, irren, stehen auf und
erkennen - wo wir versagt haben.
Doch das Kriterium ist dafür ist nicht die Schrift, sondern
das
Gewissen, welches uns der Ungerechtigkeit anklagt - auch für
den
Christen.Natürlich wird es durch die Botschaft gestärkt.

Seit
Geburt der Christenheit haben gläubige Christen immer wieder
vor schwierigen Entscheidungen gestanden und auch
unchristlich gehandelt.

Selbstredend ist es das Thema Nächstenliebe, das immer
wieder die Frage aufwirft, was tun, wieviel tun oder auch ist
es richtig, Leid zu erzeugen um „vermeintlich“ noch mehr Leid
zu verhindern etc etc.

Sicher sollte Christen dies „umtreiben“ (um mal ein Wort
Luthers
zu gebrauchen)

Das Gewissen/die Grundüberzeugung hilft, das Unrecht zu
erkennen und zu beseitigen aber es verschafft auch
Ungewissheit, was richtig/ausreichend ist.

Nein, Ungewissheit verschafft es prinzipiell nicht.
Es ist ja für Christen eben hier „einfach“ sich an „einem
Gebot“
zu orientieren, man braucht nicht mehr nachschlagen oder etwas
ausdiskutieren - höchstens das Gewissen wegdiskutieren.
Was ausreichend oder möglich anhand der eigenen Kräfte ( auch
der
psychischen) ist eine praktische Frage.
Dann gibt es halt Menschen die ihr „Leben hingeben für
andere“,
also sich selbst (fast) völlig zurücknehmen, andere können
dies
nicht in diesem oder nur geringerem Umfang.

Um hier Missverständnisse zu vermeiden. Wie gesagt, die Botschaft ist klar und verständlich und muss nicht immer wieder nachgeschlagen werden. Wie sie in den täglichen Anforderungen richtig anwenden, halte ich aber für eine Herausforderung - nicht nur das ob sondern auch das wie. Das Ego, die Bequemlichkeit und das soziale Umfeld relativieren sich mit der verinnerlichten Botschaft, sind aber nicht verschwunden.

Ich halte es für wichtig, dass Christen aktiv diskutieren, was
Jesu Botschaft KONKRET HEUTE bedeutet. Wir haben unser
Gewissen und unsere Überzeugung und dies muss sich im Alltag
bewähren und wird an eigenen und gerne auch fremden
Erfahrungen gemessen und weiter entwickelt.

Haben solche Diskussionen je etwas gebracht ?
Verstehe mich nicht falsch - natürlich müssen wir miteinander
sprechen, uns neu besinnen, praktische Wege suchen um
Gerechtigkeit
für alle zu verwirklichen.
Aber dies „Was bedeutet uns heute konkret die Botschaft Jesu“
und viele andere solche Themen, welche auf Kirchentagen ua.
forciert werden sind für die, welche die Botschaft tun nicht
relevant.

Nachdenken was wie wo richtig ist, ersetzt nicht das Tun, kann ihm aber voraus gehen. Es gibt die klaren Entscheidungen, wenn ich die Botschaft verinnerlicht habe, aber es gibt auch schwierige.

Es sind natürlich die großen Entscheidungen, die einem hier
einfallen.

Mir nicht.

Es muss aber nicht immer die große Weltpolitik sein. In Beruf
und Privatleben gibt es genug schwierige Entscheidungen, in
denen unser aller Gewissen schwer geprüft wird.

Ja,aber für den Christen (und alle gerecht denkenden Menschen,
auch Andersgläubige oder „Ungläubige“) orientiert es sich
letztendlich an der Gerechtigkeit.
Die Kurzfassung nochmals:
„Alles was ihr wollt, das die Menschen euch tun , das tut auch
ihr
ihnen.Das ist das ganze Gesetz.“

Diese Prinzip wurde schon von dem jüd. Gelehrten Hillel
angedacht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hillel
Viel Resonanz hatte er damit nicht gefunden.
Und für Christen geht diese Gerechtigkeit noch etwas darüber
hinaus.

Ich hatte die Kuba-Krise genannt. Es war nicht leicht hier richtig zu entscheiden. Die von mir angesprochene Zwei-Reiche-Lehre von Luther kam ja nicht von ungefähr.

Welche Berechtigung haben Soldaten? Welche Gerichtsvollzieher (beide Berufsgruppen tun etwas, von dem sie hoffen, dass es ihnen nicht selbst widerfährt) oder gar Henker, Richter (ist Recht und gesetz immer Deckungsgleich mit göttlicher Gerechtigkeit?)? Was ist Notwehr und welche Berechtigung hat sie? Gilt das Prinzip der Abschreckung? Welche Rechtfertigung haben „Präventivmaßnahmen“? Wie weit geht Toleranz? Zielkonflikte können uns schlaflose Nächte bereiten. Ich erwähnte auch das Abwägen von Leid (kurzes Leid zumuten um langes Leid zu verhindern, einzelnes Leid zumuten um kollektives Leid zu verhindern). Das sind schwierige Fragen, dazu muss man nicht erneut die Bibel lesen, die Aussage ist klar, die Anwendung nicht immer einfach.

Schönen Gruß für Dich von

ikarusfly

Hallo.

Was allerdings nicht sagt, dass wir
uns angesichts auftretendem Unrechts heraus halten sollten.

Davon habe ich auch nichts geschrieben. Mir ging es hier alleine um den „freien Willen“ bei unseren Entscheidungen nach der jüdischen Lehre.

Danebeb gibt es noch viele andere Aspekte und Fragen, bspw. wie wir uns hier zu verhalten haben, wann wir etwas als Sünde bei uns oder anderen ansehen sollten, wie wir handeln müssen, wenn wir eine Sünde sehen usw.

Auch hier sagt die jüdische Lehre, dass wir nicht bei jedem Unrecht eingreifen müssen. Wenn ein freier Jude ein Schinken-Käse-Sandwich isst, hilft es niemanden, wenn nun der Fromme ihn darüber aufklärt, dass dieses eine Sünde ist…

Wir sind dann m.E. verpflichtet, den Handelnden über sein
Unrecht zu informieren.

… das Aufmerksammachen auf eine Sünde ist schon ein heikler Punkt an sich, da man hierbei leicht selber sündigen kann, bspw. in dem der Betreffende dadurch beschämt wird, man selbst schlecht über den anderen dachte usw.

Wir nehmen ihm unter Umständen (auch
hier steht uns ein Urteil nicht zu) damit seine
„Gutgläubigkeit“. Er kann (unter Umständen) SO nicht guten
Gewissens weiter machen.

Was wiederum eine Verantwortung ist, denn woher wollen wir in dem Augenblick wissen, dass der Betreffende dazu nun bereit war? Ich will nicht damit sagen, dass man es unterlassen sollte, auszuklären, zu lehren. Sondern nur, dass dieses im Judentum eine schwierige Aufgabe mit einer grossen Verantwortung ist.

Bezogen auf meine Ausführungen zum freien Willen, kann es hier genau unsere Information sein, welche den Betreffenden nun in den Bereich des freien Willens bringt. Was aus Unwissenheit noch keine Sünde war, wird nun ein bewusstes Handeln gegen G’tt.

Gott berücksichtigt Umstände. Das war mir wichtig. Das können
Gene/Triebe sein, das können schlimme Kindheitserfahrungen
sein, das kann „Unzurechnungsfähigkeit“ sein. Also auch Sucht
mag eine Rolle spielen. Aber das ist KEIN Freibrief.

Konnte man mich so verstehen? Nein, natürlich bestehen die Pflichten und Verbote nach wie vor und diese sollten Masstab des Handelns sein. Wie ich sagte, es hilft niemanden bei der Entscheidung, da er eben nicht weiss, ob er nun frei handelt oder nicht. Darum muss man immer so handeln, als wäre man in dieser Frage frei.

„Bedenke immer, dass ein Auge über dich wacht.“

Das alles erinnert mich an eine Geschichte:

Ein frommer Juden (war sicherlich ein berühmter Rabbiner, aber ich kann mir nie die Namen merken) reiste einmal mit einer Kutsche. Nach einiger Zeit fährt die Kutsch durch einen Obstplantage. Die Kutsche hält und der Kutscher geht zu einem Baum und will einen Apfel pflücken. Der Jude schreit plötzlich: „Er sieht es.“ Der Kutscher zuckt zusammen, da er sich ertappt fühlt, rennt zur Kutsche und fährt weiter. Später kommen sie an einem Weinberg vorbei und die Geschichte wiederholt sich. Nach dem drittenmal warter der Kutscher, ob er jemanden sehen kann. Aber er sieht niemanden. Böse stellt er den Juden zur Rede. Dieser merkt nur an, dass er auch niemanden sah, aber weiss, dass G’tt uns immer zusieht und er das Gefühl hatte, darauf den Kutscher aufmerksam zu machen.

Die Latte hängt da nehem ich an doch eher hoch. Selbstkritisch sollte
man dazu sein. Wir sind aufgerufen, Unheil zu verhindern und
allen Beteiligten zu helfen, auf Unrecht hinzuweisen, aber wir
können nicht verurteilen. Das kann nur Gott. Daher waren mir
Deine Anmerkungen hier wichtig.

Jemanden zu verurteilen, ist wieder ganz etwas anderes. Und in diesem Sinne sollte wir eben die Latte möglichst niedrig hängen. So ist es im Judentum grosse Lehren, jeden immer positiv zu beurteilen und nie schlecht über jemanden anderen zu reden, selbst über sich selber nicht.

Wenn ich also jemanden stehlen sehe, dann kann dieses ebenso an meiner eingeschränkten Sicht liegen. Sicherlich sollte man einen Weg finden, den Diebstahl zu verhindern. Aber ob der/die Betreffende dabei ein Dieb ist/war, liegt nicht in unserem Ermessen, vor allem solange wir es nicht wissen, es nur gesehen haben. Hier müssen wir immer versuchen, den „Dieb“ positiv zu sehen und wenn nötig eine Erklärung zu finden, warum es kein Diebstahl war, was wir sahen.

Trotzdem scheint mir hier die Latte von Dir etwas zu niedrig
zu liegen (wir alle sollten sie für uns sehr hoch hängen -
Gerechtigkeit nicht mit Selbstgerechtigkeit verwechseln -
Wissen zerstört Gutgläubigkeit). Und das was nach Gottes
Willen Unrecht ist sollte natürlich nicht mit dem was wir
Menschen beurteilen sollten, vermischt werden.

Was dieser Begriff des freien Willens für unser Handeln bedeutet, habe ich eigentlich erst in diesem Beitrag ausgeführt. Darum sehe ich diese Latte in den vorherigen Beiträgen von mir noch gar nicht.

Aber schlicht Gewohnheit oder Beruf(ung) dazu zu zählen
erscheint mir doch etwas zu einfach. Wohlgemerkt nicht als
Urteil des Menschen über Menschen sondern was wir als Maßstab
Gottes annehmen können.

Zu Zeiten des Gesetzes (um hier einen gemeinsamen Nenner zu finden) soll also G’tt einen hohen Masstab anlegen und jeden wegen seiner Vergehen mit dem Tode veruteilen? Wenn dabei in die Tora sieht, wofür selbst grosse Heilige hier von G’tt angeklagt werden, bspw. die Sünde von Mosche, dann könnte hier wahrscheinlich keiner mehr bestehen.

Davon abgesehen, dass eine solche Sicht für mich nicht im Einklang mit der Tora wäre, wo G’tt eben doch anders auftritt. Ich sehe hier den barmherzigen, milden, liebenden G’tt, welche ebenso so Urteil fällt.

Entsprechend denke ich sollte es sich mit anderen Handlungen
verhalten, die nicht im Sinne Gottes sind.

Der Dieb ist also des Todes und hat kein Anrecht auf die Erlösung mehr? (Meintewegen wiederum zu Zeiten des Gesetzes.)

Gott kennt die Umstände, es liegt in seiner Hand. Er allein
berücksichtigt die Umstände und er wird kein („irdisches“)
Dogma als seine die Umstände würdigende Gerechtigkeit bei
seinem Urteil zugrunde legen. Es ist unsere Pflicht Unrecht zu
verhindern und auf Unrecht nach vermeintlich Gottes Maßstäben
hinzuweisen.

Ich sehe hier zwei völlig verschiedene Aspekte. Auf der einen Seite kann ich den Menschen aus seiner Eigenverantwortung nehmen, von einer grossen Schuld befreien, ihm einen kleinen freien Willen geben und auf der anderen Seite, sehr wohl in die Verantwortung stellen, so zu handeln, als wäre dem nicht so. Wie gesagt, wir wissen es im Einzelfall ja selber nicht. Das Wissen liegt hier alleine bei G’tt, wann wir im freien Willen handeln. Darum nimmt uns dieses keinerlei Pflicht.

Überzeugung?), die davon ausgehen, dass Gottes Urteil, ob es
Erlösung für einen Menschen gibt, Lebensumstände angemessen
(eben „gerecht“) berücksichtigt.

Dem ist soweit ich dieses einsehen kann, in allen jüdischen Richtungen so. Alleine meine Ausführungen zum freien Willen werden in manchen chassidischen Richtungen so nicht geteilt.

Gruss,
Eli

so überheblich haben auch die Schriftgelehrten (Theologen !)
Jesus gegen gehalten.

Wobei in beiden Fälle ja die Frage ist, wer hier überheblich ist, der welcher allen anderen ihr Wissen abspricht oder der welche darauf hinweist, dass es vielleicht jemand weiss.

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Hallo Eli,

Die „Freiheit“ in der Botschaft Jesu ist unvereinbar mit der
Einengung in das (mosaische ?)„Gesetz“ - ob es Dir passt oder
nicht.

Es geht hier nicht darum, was mir passt oder nicht,

in gewissem Sinne schon.Wir haben hier ja nicht den ersten Disput
darüber sondern jahrelangen Austausch von „Statements“ Auffassungen
über die Schrift.
Darin waren öfter Deine Fragestellungen impliziert wie:
"Warum erkennen die Christen nicht alles an was Gott (im AT)
geoffenbart hat, warum nicht alle Gesetze … usw.
Insofern ist meine Gegenhaltung nicht nur unmittelbar auf Deine
Einlassung hier bezogen.
Meine Erwiderungen hatten meist zum Inhalt, daß das „eine Gebot“
(wie auch schon von Hillel angedacht) alles heilsnotwendige
beinhaltet. Es ist dies eben der Inhalt der Botschaft zu der ich
stehe.
Ich sehe(und sah) darin eine „Überlegenheit“(Verbesserung)gegenüber
dem Gesetz des AT (Paulus hat sich darüber breit ausgelassen).
Du sahest und siehst darin einen Angriff auf das Judentum, hast mir
oft Antijudaismus vorgeworfen.
Eben - diese einfache Sicht der Heilsbotschaft, die Reduktion auf
das eine Gebot passt Dir nicht. Du wirst hier mit etwas konfrontiert
was Du logischerweise nicht zurückweisen kannst - nur mit
Antijudaismus. Du mußt es aber zurückweisen, weil es Dein
Selbverständnis oder Verständnis des „Willen Gottes“ hinterfragt
und auch Dein Sein in der Erfüllung der Gesetze Gottes - nach
Deinem Verständnis.
Ich will Dir dies nicht nehmen aber werde deshalb mein Verständnis
der Heilbotschaft (egal ob AT oder NT)nicht kippen.

eine einfache Nachfrage, zu zwei Aussagen, welche sich meiner
Ansicht nach wiedersprechen. Dieses kann man sachlich
beantworten oder nicht.
In diesem Sinne ist meine Frage von dir nicht beantwortet
worden, wie du die Freiheit im Einklang mit der Versuchung
sehen willst. Wenn ich hier völlig frei bin, kann ich auch
nicht versucht werden.

Ich kann ohne Freiheit keine Versuchung erkennen, so einfach ist
dies. Du drehst die Bedingtheit einfach um. Erkläre Du mir wieso
Freiheit und Versuchung sich widersprechen sollen.
Die Versuchung fordert doch die Entscheidung heraus, sie zwingt
mich ja nicht zu etwas sondern legt mir nahe, den für mich
gefälligen, den „breiten Weg“(Jesus) zu gehen.

Oder ist dieses wieder ein Dogma des Christentums welches
nicht erklärt werden kann, sondern geglaubt werden muss?

So ein Quatsch.
Siehst Du, so gehst Du mit mir (den Christen) um.
Zynisch - im Gegenhalten zu antijudaistisch könnte man sagen
antichristlich.
Deine Äußerungen hier im Forum sind in der Richtung vielfach.
Wir haben ja ein Archiv. Nichts geht verloren und ich könnte Dir
manches „anlasten“.
Ich will es nicht weil ich Deine „Zwangslage“ sehe , und -
ich will überhaupt nicht anlasten oder mit dem Finger auf
jemanden zeigen wegen seiner Überzeugung.
So laß auch Du dies und setze Du Dich sachlich (auch
logisch darf sein)mit den Fragestellungen auseinander.

Gruß VIKTOR

Hallo Elimelech,

ich möchte das Thema auch nicht überstrapazieren. Wie ich ja auch hier schon ausgeführt hatte, ist es auch im christlichen Glauben nicht immer einfach, zu beurteilen (und man sollte sich hüten zu verurteilen). Wir hatten hier an anderer Stelle das Gewissen erwähnt, das durch die christliche Erziehung geprägt ist und das uns leitet.

Nur noch zur Ergänzung, damit Missverständnisse vermieden werden. Es ging mir nicht darum, jeden Menschen auf sein (vermeintliches) Fehlverhalten hinzuweisen, was seine Einstellung zu Gott und seine eigene Lebenseinstellung betrifft. Respekt hast Du angesprochen und dem kann ich nur zustimmen. Es ging vielmer darum, wenn Dritte geschädigt werden, dass wir dann einschreiten, helfen und den, der den Schaden (psychischer oder physischer Art) verursacht auch auf seinen Fehler hinweisen. Ich glaube wir sind uns auch einig, dass hier die Verhältnismäßigkeit der Mittel anzuwenden ist. Nicht jeder geklaute Apfel (die ja bekanntlich am Besten schmecken :wink: ist hier das große Thema.

Ich habe einiges zum Judentum erfahren. Vorschriften machen es kompliziert (allein das Thema Essen…), aber auch interessante Tugenden, wie ich finde.

Überzeugung?), die davon ausgehen, dass Gottes Urteil, ob es
Erlösung für einen Menschen gibt, Lebensumstände angemessen
(eben „gerecht“) berücksichtigt.

Dem ist soweit ich dieses einsehen kann, in allen jüdischen
Richtungen so. Alleine meine Ausführungen zum freien Willen
werden in manchen chassidischen Richtungen so nicht geteilt.

Gruss,
Eli

Und das ist mir besonders wichtig und sollte von „Vertretern“ des christlichen Glaubens m.E. mehr Berücksichtigung finden.

Danke Dir für die interessanten Ausführungen.

Schönen Gruß von

ikarusfly

na schön, dann will ich dein weltbild, das du sowas wie die
herrschaft des verstandes nennst mal nicht weiter stören,

Das empfinde ich heute selbst nicht mehr als störend.

denn
über eines bin ich mir so sicher, wie ich es nur sein kann-
dass du der wesentlich durchtrainiertere kontrollfreak von uns
beiden bist und das niemals aufhört.

Da wäre ich nicht so sicher:smile: Dass Weltbilder durch Prozesse entstehen scheint mir sicher zu sein, die Indizien dafür sind erdrückend, jeder kann das bei sich rückblickend feststellen.
Dass der Prozess unter Umständen zu Stillstand kommen kann ist auch gut belegt. Muss aber nicht (so lange wir leben)

Darüber las ich (leider erinnere ich mich nicht mehr wo und schähme mich arg:smile:was für mich sehr nachvollziehbares, da ich das auch immer wider selbst erlebte:

Man kann die Menschheit in zwei gut unterscheidbare Rubrik/Gruppe einordnen.
Gruppe 1 ist dadurch gekennzeichnet, dass die Person alle Informationen was ihr wie auch immer erreichen durch seinen Verstand überprüft miteinander kombiniert usw. und das Ergebnis ist für sie die Welt.

Gruppe 2 macht das genau so und kommt auch auf ein Ergebnis.
Der Unterschied ist nur, dass sie weisst bzw. ihr bewusst ist, dass das nicht die Welt ist.

es war mir ein vergnügen der besonderen art,

Meinerseits gewiss auch.

Und noch etwas auf deinen Weg, was das Sprichwort mit der blinden Huhn bestätigen scheint:
Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser (V.I. Uljanow)

Gruß

Balázs

Hallo.

Darin waren öfter Deine Fragestellungen impliziert wie:
"Warum erkennen die Christen nicht alles an was Gott (im AT)
geoffenbart hat, warum nicht alle Gesetze … usw.

Hier irrst du eben. Ich frage nicht von diesem Standpunkt aus, sondern beziehe christliche Aussage auf sich selber. Wenn du hier meinst, es bestünde kein Gesetz mehr, keine Gebote, dann frage ich mich eben, was dannach noch eine Sünde sein soll, was danach eine Verführung sein soll. Mir geht es dabei nicht um den Standpunkt des AT, sondern darum, dass ich diese Ansicht in sich für unlogisch halte.

Insofern ist meine Gegenhaltung nicht nur unmittelbar auf
Deine Einlassung hier bezogen.

In diesem Sinne hast du Recht, dass eben bislang (siehe Archiv) keine Argumentationen kamen, sondern oft eben dergleichen Totschlag Argumente, dass dieses so sei.

Nur ist dieses hier eben kein Glaubens- sondern ein Wissensforum und darum kommt unmittelbar die Frage nach dem Warum. So auch hier.

Du sahest und siehst darin einen Angriff auf das Judentum,
hast mir oft Antijudaismus vorgeworfen.

Wiederum falsch. Viele Christen können dir hier bestätigen, dass ich in chrsitlichen Positionen eben keinerlei Angriff sehe, sondern dieses bezieht sich immer auf einseitig, abwertende und falsche Darstellungen. Auch dieses kann im Archiv nachgesehen werden.

Eben - diese einfache Sicht der Heilsbotschaft, die Reduktion
auf das eine Gebot passt Dir nicht.

Wiederum falsch. Mir passt nicht, dass dieses zu anderen Aussagen passt und darum habe ich hierzu nachgefragt. Jeder Gläubige oder Ungläubige kann hier mit seinen Geboten für mich glücklich werden. Ich habe damit kein Problem. Nur wenn er hierzu etwas erklärt, was in sich unlogisch oder widersprüchlich ist oder sich nicht aus sicher heraus erklärt, dann frage ich nach und versuche dieses Problem aufzuzeigen.

Du wirst hier mit etwas konfrontiert
was Du logischerweise nicht zurückweisen kannst - nur mit
Antijudaismus.

Ich muss hier nichts zurückweisen. Warum auch?

Du mußt es aber zurückweisen, weil es Dein
Selbverständnis oder Verständnis des „Willen Gottes“
hinterfragt und auch Dein Sein in der Erfüllung der Gesetze Gottes -
nach Deinem Verständnis.

Nö, wieso sollte? Nirgends habe ich mich hier dergleichen abgegrenzt. Nirgends etwas über mein (Selbst-)Verständnis, nirgends etwas über meinen Glauben geschrieben.

Ich will Dir dies nicht nehmen aber werde deshalb mein
Verständnis
der Heilbotschaft (egal ob AT oder NT)nicht kippen.

Auch darum geht es mir nicht. Bei all’ diesen Punkte habe ich das Gefühl, dass du hier mehr über dich selber schreibst, als darüber wie ich hier argumentiere.

Ich kann ohne Freiheit keine Versuchung erkennen, so einfach
ist dies.

Ja, wieder einmal so eine nimm-oder-stirb Aussage. Hierzu im Gegensatz habe ich meine Position ausgeführt.

Erkläre Du mir wieso
Freiheit und Versuchung sich widersprechen sollen.

Das habe ich nirgends behauptet, was schon alleine darin liegt, dass ich hier einen ganz anderen Begriff von Freiheit habe. Nein, mir ging es darum, dass ohne eine Gebot, ich nicht gegen G’tt handeln kann und somit auch niemand mich dazu verführen kann.

Die Versuchung fordert doch die Entscheidung heraus, sie
zwingt mich ja nicht zu etwas sondern legt mir nahe, den für
mich
gefälligen, den „breiten Weg“(Jesus) zu gehen.

Eben und wenn es kein Gesetz, keine Gebote hier als Beschränkung gibt, kann ich dahin gehen, wohin ich will, eine Freiheit wird zur Beliebigkeit und damit kann mich eben niemand vom Pfad abbringen, weil alles der Pfad ist.

Siehst Du, so gehst Du mit mir (den Christen) um.

Ja, gemein, dass ich auch gegenüber Christen ironisch werden.

Deine Äußerungen hier im Forum sind in der Richtung vielfach.

Ich weiss, nur wirst du nirgends von mir allgemeine Verurteilungen und Wertungen finden, welche du hier schon alleine bei dieser Diskussion hier, mehrfach gemacht hast.

So laß auch Du dies und setze Du Dich sachlich (auch
logisch darf sein)mit den Fragestellungen auseinander.

Oh, du kannst ja auch ironisch sein. Wie dem auch sei, ich habe meine Position hier argumentativ ausgeführt und warte weiterhin, ob du deine Gegenposition ebenso ausführen kannst (siehe Titel :wink:.

Gruss,
Eli

die demokratische Wahrheit

Im AT ist Gott eben nicht immer nur der gute, heilbringende
Gott, sondern auch der bestrafende, der prüfende und u.U. der
vernichtende Gott.

Das ist aber längst bekannt.

Mir scheint, das ist vielen nicht bekannt. Warum will man denn sonst das Vater-unser jetzt uminterpretieren?

Wozu beten wir denn dann überhaupt noch? Gott weiß das doch
ohnehin alles vorher. Insofern wäre also jedes Bittgebet von
vornherein unsinnig.

Ist es das nicht? Mit Beten wollen wir doch nicht Gott ändern, beeinflussen oder umstimmen, sondern ausschließlich uns selber. Welch hin- und hergerissener Gott müsste das sonst sein.

Es scheint über dieses Gebet wohl niemand jemals richtig
nachgedacht zu haben, wodurch es sich bis heute hielt.

Danke, dass Du zu uns gekommen bist, um uns zu erleuchten.
76 (Grob überschlagen) Generationen von Theologen haben
vergebens gelebt.

Die Venus von Willendorf wurde von mindestens 600 Generationen angebetet. Und wieviele Generationen glaubten, dass sich die Sonne um die Erde dreht? Wahr ist, was die meisten sagen. Wir sind doch demokratisch.

Gruß Fralang

Hallo ikarusfly

Sorry ich kanns halt nicht lassen:smile:

Tue Gutes wenn Du es tun willst,

Wenn du was tust (geht um was wichtiges) überlege die Folgen ganz genau.

weil Du glaubst,

Weil du weisst

dass die Welt dadurch etwas besser wird,

nicht, weil Du Lohn dafür erwartest.

Weil dein Lohn dafür dein reines Gewissen ist.
(dafür sind deine somatische Marker zuständig, unmanipulierbar, und setzen einen biochemischen Prozess im Gange und du bekommst einen Schuss Endorfin. Beim Zuwiderhandlung bekommst du was ganz anderes, unangenehmes, so profan ist das.)

Das ist die klare Botschaft

Der Wissenschaft.

und mit dieser
Aussage haben beide Konfessionen (bei aller Problematik, die
in der Rechtfertigungslehre bleibt) - Großes geleistet

Na diese Binsenweisheit als großes heraus kehren ist etwas übertrieben finde ich.

(wenn
diese Erklärung von 1999 auch - scheint mir - bei den meisten
Gläubigen - wie die Rechtfertigungslehre als Ganzes - nicht
angekommen zu sein scheint).

Da womöglich hast du Recht.

Aber dies ist aus meiner Überzeugung kein einmaliger
abgeschlossener Akt, sondern ein ständiger Prozess.

Wir sind immer auf dem Weg, stolpern, irren, stehen auf und
erkennen - wo wir versagt haben.

Stimmt.

Doch das Kriterium ist dafür ist nicht die Schrift, sondern
das
Gewissen,

Stimmt.

welches uns der Ungerechtigkeit anklagt - auch für

den
Christen.

Stimmt.

Natürlich wird es durch die Botschaft gestärkt.

Stimmt. Leider beschert sie uns auch unnötige Gewissenskonflikte.
Sie verkennt unsere Natur bzw. hat keine Ahnung davon geht aus fiktiven Idealvorstellungen aus und was ideal ist definiert sie eigenmächtig ohne das ermittelt zu (können)haben.

Seit
Geburt der Christenheit haben gläubige Christen immer wieder
vor schwierigen Entscheidungen gestanden und auch
unchristlich gehandelt.

Stimmt. Liegt in unser Natur.


Selbstredend ist es das Thema Nächstenliebe, das immer
wieder die Frage aufwirft, was tun, wieviel tun oder auch ist
es richtig, Leid zu erzeugen um „vermeintlich“ noch mehr Leid
zu verhindern etc etc.

Stimmt. Und hier ist der einzige Instanz der Verstand.
Die angeborenen Strukturen sind für die Bewältigung komplexe Probleme ungeeignet ihre Entwicklung dauert dazu hoffnungslos zu lang können nicht mehr (schon lange) mithalten.

Trummans Dilemma ist was man vergegenwärtigen sollte und Gott hüte uns nochmal damit konfrontiert zu werden denn mit absehbarer Sicherheit wird genau so gehandelt, Gebote hin oder her.
Wir können nicht anderes.

Sicher sollte Christen dies „umtreiben“ (um mal ein Wort
Luthers
zu gebrauchen)

Trumman war alles andere als Atheist.

Das Gewissen/die Grundüberzeugung hilft, das Unrecht zu
erkennen und zu beseitigen aber es verschafft auch
Ungewissheit, was richtig/ausreichend ist.

Ja sie hilft dazu ist entstanden nicht aber für Komplexität selegiert.

Es ist ja für Christen eben hier „einfach“ sich an „einem
Gebot“
zu orientieren, man braucht nicht mehr nachschlagen oder etwas
ausdiskutieren - höchstens das Gewissen wegdiskutieren.

Ja und das hat Folgen für ihm, er bekommt die Belohnung ob er will oder nicht von den ihm schon bevor er auf die Welt kam verpassten Marker.

Was ausreichend oder möglich anhand der eigenen Kräfte ( auch
der
psychischen) ist eine praktische Frage.

Ungefähr stimmt. Daher langt gar nicht sich auf irgendeines Gebot was bei seinem entstehen von den zukünftigen Problemen keine leise Ahnung haben konnte zu verlassen.

Dann gibt es halt Menschen die ihr „Leben hingeben für
andere“,

Nicht nur Menschen, das wissen wir von vielen Tierarten auch,
experimentell nachweisbar. Wir haben das geerbt weil das nützlich ist für das Überleben der Population. (Dreistachelige Schnitling oder so ähnlich heiß der Fisch erinnere ich mich wo man das erst nach wies)

Um hier Missverständnisse zu vermeiden. Wie gesagt, die
Botschaft ist klar und verständlich und muss nicht immer
wieder nachgeschlagen werden.

Das suggeriert Vollkommenheit, sie gibt das aber nicht her.
Kant hat das klar erkannt und sein Änderungsvorschlag schien das Problem gelöst haben. Bald hat man hat aber Situationen präsentieren können wo das auch versagt. Und so ging weiter die Suche mit der Spieltheorie und eine Ende ist nicht im Sicht.

Wie sie in den täglichen
Anforderungen richtig anwenden, halte ich aber für eine
Herausforderung - nicht nur das ob sondern auch das wie.

Genau. Liegt daran, dass seit Moses ist die Welt etwas komplizierter geworden.

Das
Ego, die Bequemlichkeit und das soziale Umfeld relativieren
sich mit der verinnerlichten Botschaft, sind aber nicht
verschwunden.

Noch zum Glück, aber keine Bange die sind auch fest verdrahtet:smile:. Die habe wichtige Funktionen die aber man erst bewusst werden muss Gewalt über sie zu bekommen sonst sind sie nicht situationsgerecht zu steuern.
Das sollte in der Botschaft als erstes Gebot stehen, vorurteilslos erkunden wie wir Ticken und das warum ungeachtet was darüber Moses oder sonst wer behauptete.

Ich halte es für wichtig, dass Christen aktiv diskutieren, was
Jesu Botschaft KONKRET HEUTE bedeutet.

Das wäre sehr wichtig, aber aussichtslos, da eine egal wie geartete Änderung katastrophale Folge für die Kirche hätte. Dagegen ein bisschen Galilei oder Kondom oder Mickroewolution ist Schmafu.

Wir haben unser
Gewissen und unsere Überzeugung und dies muss sich im Alltag
bewähren und wird an eigenen und gerne auch fremden
Erfahrungen gemessen und weiter entwickelt.

Du forderst da was unmögliches, das ist Blasphemie in Reinkultur.

Haben solche Diskussionen je etwas gebracht ?

Doch das haben sie gewiss nur nicht in der Kirche. Soll Zustand ist natürlich weit weg. Aber verständlich da nicht mal viel einfacheres kann unser Verstand und Ratio verarbeiten.
Versagt sofort bei der ersten verzweigten Kausalkette.
Und die Welt besteht fast ausnahmslos von der Sorte.

Verstehe mich nicht falsch - natürlich müssen wir miteinander
sprechen, uns neu besinnen, praktische Wege suchen um
Gerechtigkeit
für alle zu verwirklichen.

Das ist die Aufgabe ohne wenn und aber. Hier ist aber ein Weiterkommen nur ohne Dogmen möglich.

Aber dies „Was bedeutet uns heute konkret die Botschaft Jesu“
und viele andere solche Themen, welche auf Kirchentagen ua.
forciert werden sind für die, welche die Botschaft tun nicht
relevant.

Mag sein dass solche auch gibt. Tatsache ist, dass sie die diese Botschaft kritisch durchleuchten viel herausgefunden haben, und das experimentell vorführen können und keine einzige Forschungsinstitut in der Kirche für diese unheimlich wichtige Angelegenheit existiert. Und warum, das ist unverkennbar.

Nachdenken was wie wo richtig ist, ersetzt nicht das Tun,

Moment. Ist Voraussetzung was zu tun können.

kann
ihm aber voraus gehen.

Muss. Warum so zaghaft, wenn dir das offensichtlich klar ist stellt sich mir die Frage?

Es gibt die klaren Entscheidungen, wenn
ich die Botschaft verinnerlicht habe,

Immer in allen möglichen/denkbaren Situationen?
Wenn ja, dann warum denn nicht?:smile:

aber es gibt auch
schwierige.

Nur solche gibt. Die Welt ist alles andere als einfach.
Einfach werden Menschen gehalten (oder dafür:smile:.
Das steht klipp und klar im Buch. Aufforderung sich nicht zu bilden da das angeblich gesundheitsgefährdend ist.
Das zitiert Speedy wöchentlich und hält sich fest daran:smile:
Haarsträubend.

Es sind natürlich die großen Entscheidungen, die einem hier
einfallen.

Mir nicht.

Na das erklärt manches.

Es muss aber nicht immer die große Weltpolitik sein. In Beruf
und Privatleben gibt es genug schwierige Entscheidungen, in
denen unser aller Gewissen schwer geprüft wird.

Unseres Wissen darüber, daran haperts.

Ja,aber für den Christen (und alle gerecht denkenden Menschen,
auch Andersgläubige oder „Ungläubige“) orientiert es sich
letztendlich an der Gerechtigkeit.

Sicher. Seit wann ist das ein Privileg einer Gruppe?. Warum erwähnst du das eigentlich frage ich mich (ne Ahnung habe ich ja schon:smile: Und das sollst du dich mal auch fragen.

Die Kurzfassung nochmals:
"Alles was ihr wollt, das die Menschen euch tun , das tut auch
ihr ihnen.

Nur in ganz (relativ) einfachen Situationen anwendbar.
Kant, Neumann und noch viele andere zeigen das deutlich.

Das ist das ganze Gesetz."

Hmm. nicht allzu viel.
Wird dafür aber kategorisch behauptet. So allgemein ist aber falsch. Richtschnur, ja.
Plädiert auf die angeborene Strukturen (ohne davon was richtig bescheid zu wissen) verkennt aber die Wichtigkeit der auf diese Basis durch den Verstand aufgebauten Strukturen
Daher kann schon prinzipiell nicht für jeden gleich gelten weil sie individuell erworben sind.
Der Ami drück das treffend aus: tja, er sagt, dass er wirklich nicht wusste, dass der Colt geladen war.

Diese Prinzip wurde schon von dem jüd. Gelehrten Hillel
angedacht.

Und verliert seine Spur in der Zeiten. Genauer Ursprung unbekannt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hillel
Viel Resonanz hatte er damit nicht gefunden.
Und für Christen geht diese Gerechtigkeit noch etwas darüber
hinaus.

Langt weitem nicht.

Ich hatte die Kuba-Krise genannt.

Das gibt einem was denken nicht war.

Es war nicht leicht hier
richtig zu entscheiden.

Ja. Mit den Geboten war da aus, niemand hat sie nur erwähnt.
Der Verstand aber versagte nicht.

Die von mir angesprochene
Zwei-Reiche-Lehre von Luther kam ja nicht von ungefähr.

Welche Berechtigung haben Soldaten? Welche Gerichtsvollzieher
(beide Berufsgruppen tun etwas, von dem sie hoffen, dass es
ihnen nicht selbst widerfährt) oder gar Henker, Richter (ist
Recht und gesetz immer Deckungsgleich mit göttlicher
Gerechtigkeit?)? Was ist Notwehr und welche Berechtigung hat
sie? Gilt das Prinzip der Abschreckung? Welche Rechtfertigung
haben „Präventivmaßnahmen“? Wie weit geht Toleranz?
Zielkonflikte können uns schlaflose Nächte bereiten. Ich
erwähnte auch das Abwägen von Leid (kurzes Leid zumuten um
langes Leid zu verhindern, einzelnes Leid zumuten um
kollektives Leid zu verhindern). Das sind schwierige Fragen,

dazu muss man nicht erneut die Bibel lesen, die Aussage ist
klar,

Kannst du lesen diese paar Zeilen so oft wie du willst auf Probleme die auf uns zu rollen gibt sie nichts her. Manche hat sie erst begünstigt.

die Anwendung nicht immer einfach.

Unter treibst du da nicht arg?

Schlieslich zu der Frage was Jesu sagen würde…

Na was denn? Was halt jeder so sich wünschst. Wie das eh und jeh praktiziert wurde.
Kein einziges Wort ist von ihm direkt. Etwas wenigstens Aufschreiben das hatte er nicht für nötig gehalten offensichtlich. Wahrscheinlich weil er wusste wie Moses mit dem Tafel umging:smile:

Gruß

Balázs

Die Stammbaum des Demiurgen
Hi.

Im AT ist Gott eben nicht immer nur der gute, heilbringende
Gott, sondern auch der bestrafende, der prüfende und u.U. der
vernichtende Gott.

Das ist aber längst bekannt. Und schon Markion wollte aus
dieser Erkenntnis ein System machen; es hat aber irgendwie
nicht funktioniert. Die Wirklichkeit war stärker.

Du meinst wohl: die politische Wirklichkeit. Die Marcioniten wurden, wie andere Gnostiker auch, unter dem orthodox-christlichen Kaiser Konstantin verfolgt, ihre Kirchen zerstört und ihre Grundstücke beschlagnahmt. Erste Verfolgungen setzten aber schon im 3. Jh. ein.

Für die Gnostiker war der Gott des AT nur ein unwissender Pseudo-Gott. Zu dem gnostischen Demiurg-Konzept gebe ich einen kurzen Überblick:

Die Gnostiker unterschieden zwischen einem Guten Gott , der seinen Sitz im Lichtreich des Pleroma hat, und einen egozentrischen Demiurgen , genannt Jaldabaoth , der durch die Göttin Sophia (das „niederste“ der Äonen) eigenmächtig, d.h. ohne ihren „Paargenossen“, hervorgebracht wurde. Als Sophias Paargenosse gilt in der Gnosis zumeist der Autogenes, also der himmlische Christus. Dieser wiederum ging aus der Vereinigung des Unsichtbaren Geistes (der Gute Gott) mit der Pronoia Barbelo, der höchsten Göttin, hervor. Sophia muss wegen ihres Fehltritts in einem Zwischenreich Buße tun, bis der Erlöser die Menschen befreit und die Materiewelt vernichtet.

Der Demiurg (auch Oberster Archont genannt) steht also in der Hierarchie ziemlich weit unten. Das finstere materielle Reich, das er erschafft, ist das Kenoma , im Unterschied zum Lichtreich der wahren Götter, dem Pleroma. Der Demiurg erschafft sich mächtige Helfer, die Archonten (= Engel), die ihn darin unterstützen, die Menschen, Jaldabaoths Geschöpfe, zu täuschen.

Ein ähnliches Konzept (Sophia, Demiurg und Archonten) findet sich mit anderen Begriffen auch in der jüdischen Kabbala.

Aus dem Vorwort von Lüdemann/Janßenzu „Die Sophia Jesu Christi (NHC III,4)“ aus „Bibel der Häretiker - Die gnostischen Schriften aus Nag Hammadi“ (Hg.von Lüdemann/Janßen):

Die Pistis-Sophia, die weibliche Paargenossin des Sohnes des Sohnes des Menschen, lässt jedoch eines Tages ohne Übereinstimmung ihres männlichen Paargenosssen ein Wesen entstehen, das infolgedessen makelhaft und verfehlt ist. Dieses Wesen ist Jaldabaoth, der die irdischen Himmel und die Welt der Menschen beherrscht. Er und seine sechs Engel sind hochmütig, da sie sich fälschlicherweise für Götter halten. Aus Feindseligkeit der oberen Welt gegenüber halten sie den Menschen, der aus Fleisch, Seele und Geist besteht, in Unwissenheit. Der Paargenosse der Pistis Sophia, der Erlöser, sendet einen Lichttropfen in die Seele des Menschen, so dass dieser aus seiner Unwissenheit erwacht und Jaldabaoth und sein Reich entlarvt und beschämt. Die Seele des Menschen kann jedoch den Lichtfunken nicht halten, so dass der Mensch erneut in Erkenntnisunfähigkeit verfällt, welche im Geschlechtsverkehr ihren Ausdruck findet. Dieser Zustand dauert so lange an, bis Christus, der Erlöser, kommt und die endgültige Rückkehr des Menschen in die obere Lichtwelt, die Zerstörung des Reiches Jaldabaoths und die damit verbundene Erlösung der Pistis Sophia ermöglicht.

Zitat Ende.

Chan

Hallo

Nun ja, welches Begriffsstohuwabohu (nettes Wort)

Danke. Lag aber auf der Hand.

meinst du
genau?

Wahrheit, Seele, Glaube, Wissen, Erkenntnis,
Absolut…,
für den Anfang. Am besten wählst du nur eine aus mit du dich
am besten auskennen gedenkst:smile:.
Ich befürchte aber hier ist das etwas unplatziert. Phylobrett
wäre eher geeigneter mangels Logikbrett.
Dann gibt es noch ne Menge die hier immer wider auftauchen und
meiner Meinung nach sehr erläuterungsbedürftig sind.

Guter Anfang.
Welches Brett auch immer, Meinungen sind immer erläuterungsbedürftig.

Wahrheit, um Welche geht es dir hier?

Seele, jedes Lebewesen hat Eine.

Glaube, eine unbefriedigende Sache wenn es um Religion geht.

Wissen, jeder Mensch meint, ein gewisses Maß Dessen zu haben, ob es jedoch der Wahrheit entspricht weiß Mensch nicht immer genau.

Erkenntnis, wenn es plötzlich Klick macht und der Mensch hat es kapiert.

Absolut…da fehlt mir der Geistesblitz :smile:

Gruss
pue