Hallo Fralang,
Es geht mir auf den Wecker, dass in Deutschland immer nur über
die Moslems geschimpft wird, obwohl die christliche Religion
ja ziemlich das gleich sagt.
Nimm mal die Soziologie zur Hilfe. Minderheiten werden, sofern sie sich abschotten, immer von Mehrheiten ausgegrenzt. Nicht nur Moslems im christlich geprägten Europa, sogar Katholiken in evangelisch geprägten Regionen oder Ostfriesen im Schwabenland und umgekehrt etc…
Das beste Beispiel sind verm. die Juden, die eigentlich überall immerwieder unter Verfolgungen zu leiden hatten, unter weniger spektakulärer Ausgrenzung sicher meistens.
Das geht auch ohne Religion, Unterschiede in der Tradition reichen. Aber die Traditionen paßt man leichter, schneller an und dann ist das Problem keines mehr. Religionen sind sehr hartnäckige Traditionen.
Minderheiten, die eigene Gruppen bilden, grenzen sich selbst ab und werden entsprechend auch von außen ausgegrenzt - wobei ich hier nicht entscheiden möchte, wer wen zuerst ausgrenzt.
Aber mir fällt z.B. auf, dass etliche meiner muslimischen Kunden freundlich sind, wenn sie zur mir in den Laden kommen, mich aber beim Entgegengehen auf dem Gehweg nicht anschauen oder grüßen, mich wohl garnicht bemerken.
Als wenn sie Deutschstämmige garnicht angucken um nach `kenne ich, kenne ich nicht´ zu unterscheiden.
Als würde man ohne Kopftuch garnicht wahrgenommen.
Und dann die Bekehrungsversuche derjenigen, die es besonders gut meinen - es ist schwer, damit umzugehen, besonders wenn die Deutschkenntnisse des Gegenüber für derartige Disskussionen nicht reichen, was üblich ist.
Oder die Erfahrungen meiner Kinder. Drei brutale Überfälle / Diebstähle bislang, auf der Straße oder im Park. In allen drei Fällen waren die Täter dunkelhaarig und sprachen untereinander nicht Deutsch.
Da mach den Kindern mal klar, dass Vorurteile Mist sind. Ich bemühe mich, aber die Erfahrungen wiegen schwer.
Nebenbei: ich hätte auch mehr Sorge, wenn ich spät abends in einer einsamen Straße einem Trupp männlicher, fremdsprachiger Jugendlicher oder Knobelbechern begegne, als bei einem Seniorentrupp oder einer Gruppe Frauen, jeweils beliebiger Herkunft.
Und die Katholiken glauben, sie hätten einfach nur ein etwas
besseres Judentum. Das ist aber völlig falsch. Sie haben mit
dem Judentum sehr wenig gemeinsam.
Woher hast Du das denn??
Mir geht es darum, für mich eine Übersicht über die
Zusammenhänge und die geschichtlichen Entwicklungen der
Religinen zu finden. Ich will das einfach besser verstehen.
Dann kann ich auch darüber diskutieren und aufklärend wirken.
Dazu solltest Du dich mal richtig reinhängen in bestehende Statistiken und Literatur zum Thema. Das macht mehr Sinn, als selbst Statistiken zu schätzen.
Damit kommst Du nur zu dem Schluss, zu dem Du kommen möchtest.
Gruß, Paran