Vollbeschäftigung über 32Std-Woche?

Hallo Peter,

In den Kfz-Betrieben, in denen ich gearbeitet habe, geht das
sehr wohl.

In einer KFZ-Werkstatt ist jeder Vorgang (z.B. Reparatur) in sich abgeschlossen. Die meisten Reparaturen können in einer „Schicht“ erledigt werden.
Wenn ein Teilzeitmitarbeiter dran ist und diese Schicht nicht ausreicht, muß der Kunde halt einfach warten bzw. eine Übergabe an einen anderen Mechaniker ist relativ einfach.

Bei mir dauern Vorgänge (i.A. Projekte) aber über mehrere Monate an. Wenn jetzt jemand Teilzeit arbeitet, dann fehlt dieser Ansprechpartner bei vielen Besprechungen bzw. die Möglichkeit einen gemeinsamen Termin mit anderen zu finden wird fast unmöglich. Wenn jetzt ein anderer ranmuß, ist die Übergabe sehr zeitaufwendig.
Eine Verschiebung der Termine ist kaum möglich, da es sich nicht um eine einzelne Privatperson, sondern um große Konzerne mit großer Marktmacht handelt.

Eine Bekannte von mir sieht das so, dass die Halbtagskräfte in
ihrem Betrieb daran Schuld seien, dass sie so viele
Überstunden machen müsse.

Geht mir genauso, denn wenn der Kunde schreit, muß man (leider) schnell handeln. Wenn mein Teilzeitmitarbeiter nicht da ist, muß ich halt einspringen und das bedeutet Mehrarbeit.

Aber sollen wir das zum Vorbild nehmen?

Die Frage ist, bei wie vielen Arbeitsplätzen ist es möglich, diese Arbeit einfach zu teilen ? Ich vermute, dass die Zahl dieser Arbeitsplätze in den nächsten Jahren rapide abnehmen wird.

Meine Idee hat nichts mit einem Patentrezept zu tun, sondern
eher mit dem nötigen Bewusstsein. Und den Ausgangspost von
Midas hatte ich als Apell an solch ein Bewusstsein aufgefasst.
Und naürlich ist Deregulierung notwendig, und nicht
gesetzliche Regulierung der Arbeitszeit.

Nochmals zum Ausgangspost:
Die Intention ist, durch die Verteilung von Arbeit mehr Arbeitsplätze zu schaffen. Dies führt jedoch entweder zur Verringerung der Kaufkraft des Einzelnen und bremst somit die Konjunktur und vernichtet damit Arbeitsplätze. Oder es gibt einen Lohnausgleich, das führt jedoch zu höheren Kosten, schwächt damit die Wettbewerbsfähigkeit im Export und macht die Produkte auch im Inland teurer.

Mein Vorschlag ist es, mehr zu arbeiten, denn das senkt die Kosten ohne dass die Kaufkraft geschwächt wird (es bleibt gleich viel Geld am Ende des Monats übrig). Es senkt die Arbeitskosten, deutsche Arbeitsplätze werden wieder attraktiver. Die Firmen (z.B. Automobilzulieferer) siedeln wieder mehr Arbeitsplätze in Deutschland an, statt aus dem benachbarten Ausland (z.B. Frankreich, Italien, Österreich) den deutschen Automobilhersteller zu beliefern.

Oder fällt dir etwas besseres ein, als wenigstens zu
versuchen, Arbeit zu teilen, und für die bessere Verteilung zu
werben?

Kurze Anmerkung: (Um-)verteilen ist der alte sozialistische / kommunistische Ansatz, der noch nie funktioniert hat.

Ansätze hat Wolfgang Dreyer schon massig gepostet, eine nochmalige Aufzählung erspare ich mir daher.

Grüsse

Sven

Was rein Prinzipielles
Auch hallo.

Interessante Debatte. Schade, dass nur als *.txt abspeichern geht…
Okay, also eine Pauschalisierung nach dem Motto „Jeder arbeitet 6 Stunden weniger und dann werden 1.500.000 Arbeitsplätze geschaffen“ kann nicht korrekt sein. Egal aus welcher Richtung der Gedankenansatz stammt.
Das hat folgende Gründe:

  • erstmal gilt die Formel „Menge Arbeit = Menge Geld“
  • der (potentielle) AN stellt sich die Frage ob es sich überhaupt lohnt die Arbeit XYZ aufzunehmen, wenn nach Steuern kaum was übrigbleibt (vorausgesetzt, er/sie konnte die Stellenanzeige überhaupt interpretieren *g*…)
  • nicht jede Arbeitskraft ist beliebig ersetzbar (z.B. gibt es in der freien Wirtschaft weniger Professoren für Maschinenbau als Putzfrauen. Bei ersteren wird es zudem schwer zwischen Leistung und Pause zu unterscheiden. Und Aussagen wie „Wenn sie nicht innerhalb von 6 Minuten die Lösung präsentieren werden sie ersetzt…“ können für den Prof. kaum Druckpotential beinhalten)
  • dann gibt es Arbeiten, deren Resultate sich nicht nach der Uhrzeit richten
  • " " „“ " „“", die einfach zu einer bestimmten Zeit erledigt werden müssen. Ist nix mit „Gleich ist 17.00 Uhr. Dann lass’ ich Gott 'nen lieben Mann sein“: Wenn das mal keine Auftragsverluste hervorruft… Man denke an eine Uhr, deren Zahnräder nach Lust und Laune laufen.
  • und und und…

In einer Planwirtschaft würde etwas Derartiges durchaus funktionieren. Allerdings muss hier mit mehreren Problemen gekämpft werden:

  • bei fehlenden Leistungsanreizen bringt der Einzelne nicht mehr die volle Leistung. Bzw. diese sinkt noch mehr. Wenn das mal keinen QM’ler auf den Plan ruft…?
  • Befehle ‚von oben herab‘ (quasi aus dem Makrokosmos) kommen am Boden nicht immer richtig an und sind zu allgemein um in Einzelfall korrekt sein zu können
  • und und und…

Arbeitszeitverlängerung dagegen ist auch kein Allheilmittel:

  • wer schon 8 Std. mit ~70% Auslastung arbeitet wird bei 9 Std. Arbeitszeit noch ineffektiver (da sich die gleiche Arbeitsmenge auf mehr Std. verteilt).
  • es fehlt noch mehr Zeit zum Geldausgeben
  • die familiäre Situation mal beachtet ?
  • was tun, wenn der AN ausfällt ?
  • und und und…

Man sieht: egal wieviel Arbeitszeit ansteht, immer gibt es Probleme. Das fängt schon dabei an für die Arbeit XYZ jemanden zu finden, der diese überhaupt macht (& machen kann !). Man merkt: der jeweilige AN muss mit seiner Qualifikation beliebig ersetzbar sein, damit er sich unter Druck setzen lässt. Ähm, …sich die Arbeitsbedingungen beliebig anpassen lassen :wink:

mfg M.L.

hallo,

Die Gewerkschaften sind in diesem sozialistischen Land nunmal
der größte Wirtschaftshemmer.

Das sehe ich anders. :wink: Stell Dir mal die Situation ohne
Gewerkschaften vor. Ein Horrorszenario. Daß der apparat zu
starr geworden ist und kaum noch auf die Wünsche der
Mitgleider eingeht, macht ihn nicht gelich ganz überflüssig.

Das sehe ich anders. Die Gewerkschaften hatten zweifelslos einen positiven Einfluss, jedoch sind ihre Forderungen heute so relaitätsfern, dass sie hemmend wirken. Ein beliebter Spruch aus Amerika „Hier könnne die Löhne auch mal sinken.“ Wie willst du in einer, von realitätsfernen Gerwerksschaftsgenossen kontrollierten Firma leistungsgerecht entlohnen? Da bekommtsogar der größte Faulpelz noch einen ordentlichen Tariflohn.

aber bei den Gewerkschaften hört es ja nicht auf. Ein weiterer Parasisit sind die Berufsgenossenschaften, die die Kosten in die Höhe treiben.

Wie kommst Du darauf? Daß mehrere Leutte an einer Aufgabe
arbeiten ist doch jetzt schon so und es funktioniert. Stell
Dir z.B. die Lohnbuchhaltung in einem Unternehmen mit 10 000
AN vor. …

Das sieht man ja, wie das im öffentlichen Dienst funktioniert. Keinerist für irgendetwas zuständig, jeder schiebt die Last auf den anderen. Bamtenwitze gibt es genügend in der Richtung.

Ganz zu schweigen davon,
dass viele Menschen nur einen Ansprechpartner, den sie kennen,
haben wollen. Wechselnde Partner schaffen nicht gerade einen
Basis des Vertrauens.

das ist in großen Unternehmen anders gar nicht möglich.

Natürlich ist es möglich. Ich habe z.B. bei Spoerle einen persönlichen Ansprechpartner, der mich kennt, den ich kenne. Klar, er ist nicht nur für mich zuständig, aber mit ihm habe ich eine NDA unterzeichnet. Wenn ich das jetzt mit 10 mahcen müsste, kann ich gleich meine Karten auf den Tisch legen. Der Kreis der Eingeweihten muss so klein wie möglich gehalten werden.

Ja was denn nun. Nun gehe ich schon mal auf Deine Annahme ein,
daß alle zu veil verdienen und dann ist’s auch wieder nicht
recht.

4000 EUR ist ein durchschnittliches Gehalt. Du wirst dich schwer tun, jemanden zu finden, der für die Hälfte arbeitet.

Verliere nicht das Maß aus den Augen. In der Titelzeile steht
immer noch 32 Stunden, das ist bei mir eine Senkung von
weniger als 10%. Könntest Du mit 10% weniger auskommen?

Nein, weil ich jetzt schon mehr als 40h arbeite.

Hallo Wolkenstein,

… Ingenieure … allein übers Arbeitsamt hunderte Ings
aller Fachrichtungen gesucht. Ähnlich begehrt BWLer mit FH-
oder Uni-Diplom. … Ob da wohl Arbeitszeitverkürzungen
helfen?

Ob es da wohl an der Ausbildung hapert?

Nicht an der formellen Ausbildung (Abschluß), vielmehr daran, dass die Menschen hinterher was können. Was nützt mir z.B. ein Dipl.Ing. von der Uni, der zwar jede Menge höhere Mathematik kann, jedoch so weltfremd ist, dass er nicht mal eine Besprechung einberufen kann ?

Das, lieber Wolfgang, ist nicht das Problem. Mit 40-Std.-Woche
und Überstunden kann ich mich nicht dafür entscheiden, Kinder
in die Welt zu setzen. Weil, entweder überantworte ich sie
dann einer Tagesmutter oder einer staatlichen
Betreuungseinrichtung. So oder so haben weder die Kinder was
von ihren Eltern noch umgekehrt. Bei einer
25-Std.-Arbeitsmöglichkeit wär die Lage ganz anders und Du
hättest zig Leute mit der gewünschten Qualifikation.

Ich würde sagen, wir haben hier einfach einen Nachholbedarf an Kinderbetreuung. Wenn ich mir das mal beim Kindergarten anschaue (ganz abgesehen davon, dass es nicht genügend Plätze gibt): morgens hinbringen, zum Mittagessen wieder abholen, um das Kind dann nachmittags wieder für 2-3 Stunden hinzubringen. Sorry, aber da ist mir klar, dass das mit dem „nebenher“ arbeiten nicht ganz so gut geht.

Grüsse

Sven

Hallo Rainer!

Ein Weg besteht darin, Arbeit :stuck_out_tongue:reisgünstiger zu machen, :indem Steuern und Kosten der :sozialen Sicherung gesenkt :werden.

Das halte ich schlicht für :einen Irrglauben… Als Folge :jammert der Einzelhandel über
Umsatzrückgänge.

Arbeit billiger zu machen soll nicht heißen, Kaufkraft zu senken, sondern das genaue Gegenteil! Heute ist jeder Stundenlohn mit 40% Sozialabgaben belastet, die sich AG und AN teilen. Damit zahlen AG und AN z. B. den Irrwitz von über 200 gesetzl. Krankenkassen. AG und AN zahlen dafür, daß jeder Leistungserbringer im Gesundheitswesen unkontrolliert Leistungen in Rechnung stellen kann. AN und AG zahlen mit ihrer Lohn- und Einkommensteuer für 4,8 Millionen Bedienstete im ÖD und zwar auch für diejenigen, die keine erkennbare Dienstleistung für das Gemeinwesen erbringen oder entbehrliche Reglementierungen überwachen.

Auch über Mehrarbeit für gleiche Entlohnung wird Arbeit billiger, ohne Kaufkraft zu mindern. Das kann man gerne den Marktmechanismen überlassen. Ich halte eben nichts von Reglementierungen.

Wir brauchen mehr :Selbständige.

Nein, denn das, was die neuen :Unternehmer produzieren wird
nicht gekauft, wenn Arbeit :‚preisgünstiger‘ wird.

Wie Arbeit preisgünstiger wird, ohne Kaufkraft zu mindern, sagte ich bereits. Woher willst Du wissen, was zukünftige neue Unternehmen prodizieren? Das ist ja gerade der Witz der Sache: Wir brauchen Innovationen, also Sachen, für die wir noch gar keinen Namen haben, mit denen sich neue Bedürfnisse generieren lassen. Das ist nur Fortschreibung der technischen Entwicklung.

…eine Aufgabe der Familien, :von deren Verhältnis zur
Bildung abhängt, was aus den :Kindern wird.

Zusammen mit obigen Szenario :schafft das nur arbeitslose
Akademiker, löst aber keine :stuck_out_tongue:robleme.

Mangelhafte Schulbildung vieler Menschen ist Teil des Arbeitsmarktproblems. Ich glaube nicht, daß sich der Wert von Bildung ernsthaft in Zweifel ziehen läßt.

Damit verbunden ist die :Erkenntnis, daß sich
viele der heute arbeitslosen :Menschen mit dem Zustand
abzufinden haben.

Das mag ich jetzt nicht :kommentieren. Es klingt …

Mir ist klar, daß einige Einsichten weder bequem noch populär sind. Sie werden dadurch aber nicht falsch.

Es gibt sogar einige Leute, :vermutlich Millionen, die zu
anderem nicht in der Lage :sind, nie waren. Meinst Du, :jeder Mensch wäre in der :Lage, z.B. das Abitur zu :machen, wenn nur
die Umstände danach wären?

Natürlich nicht. Wenn aber ein Mensch einfach keinen Bock hat, lieber gammelt und deshalb nicht einmal einen Hauptschulabschluß zustande bringt, hat das etwas mit Werten und Prioritäten zu tun und diese Dinge werden nun einmal wesentlich vom Elternhaus geprägt.

Mal ein Beispiel. Zwei :Familien mit Kind. Ein :Ärzteehepaar, ein Ehepaar, in :dem kein Elternteil eine :gültigen Schulabschluß hat.
Bei normalem Verlauf studiert :das Akademikerkind, das :andere macht den :Hauptschulabschluß. Du :meinst, wenn die Kiunder im
Krankenhaus vertauscht :würden, würde das jeweils :andere studieren b.z.w. von :der Hauptschule abgehen?

In aller Regel wird das Kind studieren, das in einem Elternhaus mit Bildungsbewußtsein aufwächst. Gesunder Kopf durchschnittlicher Intelligenz und Begabung vorausgesetzt, ist es weitgehend eine Frage der Förderung, was aus dem kleinen Windelscheißer wird. Das beginnt schon bei Prägungen wie dem Wortschatz. Bereits bei der Einschulung sind die durch das Elternhaus bedingten Unterschiede unübersehbar. Etliche Kinder bringens nur auf wenig mehr als 100 Worte, kaum ausreichend für ganze Sätze und nicht mehr, als ein Hund unterscheiden kann. Das nur schwer behebbare Defizit wurde von Eltern hervorgerufen, die selbst kaum zu ganzen Sätzen und nachvollziehbarem, folgerichtigen Handeln in der Lage sind. Vom Kind, dessen wichtigste Bezugspersonen die Eltern sind, ist über deren Niveau Hinausgehendes kaum zu erwarten. Frühzeitig einsetzende qualifizierte und ganztägige Betreuung in Kindergärten und Grundschulen halte ich für geeignet, herkunftsbedingte Unterschiede etwas zu mildern. Würden wir mit solcher Förderung heute flächendeckend beginnen, dauert es 20 Jahre, sis sich am durchschnittlichen Bildungsniveau, an Wertvorstellungen und Prioritäten Spürbares bewegt. Vorher werden nennenswerte Veränderungen am Arbeitsmarkt nicht stattfinden können und u. a. deshalb müssen wir 5 Mio Arbeitslose für die absehbare Zukunft als Festlage betrachten.

Weiterbildung kostet Zeit und :eine Unmenge Geld.
Es liegt bei den AG, die :Mitarbeiter fit zu halten!

Für unternehmensspezifische Belange steht selbstverständlich der Unternehmer in der Verantwortung. Diese Verantwortung in der Belegschaft durchzusetzen, ist nach meiner Erfahrung schon schwer genug. Jeder Mensch, jeder AN, muß zusätzlich ein eigenes Interesse an seiner individuellen Fortbildung haben. Dieser private Bereich kann nicht Aufgabe der AG sein.

Erspare mir bitte, Zahlen über die alljährlich gebuchten Pauschalreisen zu suchen. Erspare mir auch, Verkaufszahlen über alljährlich verkaufte Spurverbreiterungen, Alufelgen, Bohlen-Erinnerungen, Fußball-Eintrittskarten, Alkoholika, Tabakwaren, Premiere-Abos, Klingeltöne für Handys und tausenderlei anderes Zeug zu sammeln. Es ist eine Frage der Prioritäten, ob Geld und Zeit für Fortbildung vorhanden ist.

Zum Schluß meine eigene Erfahrung mit der Mitarbeiter-Fortbildung: Vor ungefähr 20 Jahren war das Thema Bildungsurlaub in aller Munde. In einigen Bundesländern gabs sogar einen gesetzlichen Anspruch auf eine Woche Bildungsurlaub alle 2 Jahre. Empfand ich als tolle Idee! Was mir aber fürchterlich gegen den Strich ging, waren die u. a. von Gewerkschaften organisierten Bildungsreisen der Art „Eine Woche an der Nordsee mit Vorträgen über die Rolle der Frau im ausklingenden Mittelalter“. Was die Leute im Jahresurlaub treiben, war mir egal, aber als vom Betrieb bezahlte Maßnahme wäre ich dagegen durch alle Gerichtsinstanzen gegangen. Dazu kam es nie. Statt dessen machte ich mir ganz viel Mühe und suchte Veranstaltungen mit wenigstens entferntem Bezug zum Berufsleben und anspruchsvollen Lehrplänen. Solche Veranstaltungen sind richtig teuer und ich wollte restlos alles bezahlen. Rhetorik, freie Rede, Buchhaltung, Programmiersprachen - die komplette Auswahl heftete ich ans Schwarze Brett und machte die Mitarbeiter auch im Gespräch darauf aufmerksam. Ich war unglaublich enttäuscht, als im Verlauf mehrerer Jahre nur ablehnendes Genöle kam. Die Einwände reichten von fehlender Bezahlung der Nachtstunden als Überstunden (man ist ja von zu Hause weg) bis zur Ablehnung, weil die Firma einen Vorteil hätte, wenn die Mitarbeiter zusätzlich etwas lernen. Ähnliche Erfahrungen machte ich Jahre zuvor schon aus dem Blickwinkel als Angestellter bei der Lufthansa. Das Unternehmen leistete sich auf dem Gelände der Luftwerft eine eigene Schule vom Feinsten. Die Anforderungen waren zwar hoch, ohne häusliche Nacharbeit gings nicht, aber alles fand bei voller Bezahlung statt. Man sollte meinen, solche Einrichtung würde von den Angestellten begeistert gestürmt. Ach du liebe Zeit! Nichts davon! Wieder ein paar Jahre später bei der AEG. Das Unternehmen ließ Arbeitsverträge ruhen, damit Mitarbeiter studieren können. Es konnte neben der Ausbildung zu anteilig vollen Bezügen und natürlich während der Semesterferien mit ungeschmälertem Gehalt gearbeitet werden. Mir ist genau ein einziger Mensch bekannt, der dieses Angebot annahm. Nimm die Angebote z. B. der Fernuniversität Hagen mit einem engen Netz von Studienzentren im ganzen Land. Man sollte meinen, die Institution würde angesichts Millionen Arbeitssuchender mit beliebig viel Zeit gestürmt. Das Gegenteil ist der Fall, die Zahl der immatrikulierten Studenten ist rückläufig. All diese Beobachtungen führen mich zur Erkenntnis, daß Bildung ein schwer verkäuflicher Ladenhüter ist. Jede noch so abwegige Ausrede muß herhalten, um die Unmöglichkeit geistiger Tätigkeit zu begründen.

Gruß
Wolfgang

Bei mir dauern Vorgänge (i.A. Projekte) aber über mehrere
Monate an. Wenn jetzt jemand Teilzeit arbeitet, dann fehlt
dieser Ansprechpartner bei vielen Besprechungen bzw. die
Möglichkeit einen gemeinsamen Termin mit anderen zu finden
wird fast unmöglich.

Das klingt nach mangelnder Flexibilität.
Ich bin z.B. sehr flexibel. Aber eben, weil ich nur halbtags arbeite.

Wenn jetzt ein anderer ranmuß, ist die
Übergabe sehr zeitaufwendig.
Eine Verschiebung der Termine ist kaum möglich, da es sich
nicht um eine einzelne Privatperson, sondern um große Konzerne
mit großer Marktmacht handelt.

Manager und Führungskräfte sind also die große Mehrheit, deren Arbeitspensum am Arbeitsmarkt entscheidend ist?

Eine Bekannte von mir sieht das so, dass die Halbtagskräfte in
ihrem Betrieb daran Schuld seien, dass sie so viele
Überstunden machen müsse.

Geht mir genauso, denn wenn der Kunde schreit, muß man
(leider) schnell handeln. Wenn mein Teilzeitmitarbeiter nicht
da ist, muß ich halt einspringen und das bedeutet Mehrarbeit.

Das habe ich mir abgewöhnt. Wenn der Kunde schreit, bekommt er die Handy-nummer vom Chef, die email-adresse, und ich schreib sein Anliegen noch auf einen Zettel.
Allerdings könnte das ein Anrufbeantworter genauso gut.
Diese Quengelei, hier und jetzt, und sofort den Verantwortlichen zu wollen, ist eine Unkultur. Wenn dein Kollege in einer Besprechung ist, auf dem Klo sitzt, unterwegs ist - ist er auch nicht da, oder?
Außerdem: Arbeitest du 24/7? Kann man dich immer erreichen, damit nicht jemals jemand anders für dich ran muss?
Wenn das wirklich zu schwierig ist, dann fehlt eher die interne Kommunikation. Und wenn die schlecht organisiert ist, dann kann man noch soviel Zeit am Schreibtisch verbringen, die Konkurrenzfähigkeit wird dadurch kaum besser.

Die Frage ist, bei wie vielen Arbeitsplätzen ist es möglich,
diese Arbeit einfach zu teilen ?

Das wissen die Beteiligten vermutlich am besten. Aber wenn die deine Einstellung teilen, werden die sich kaum Gedanken darum machen.

Ich vermute, dass die Zahl
dieser Arbeitsplätze in den nächsten Jahren rapide abnehmen
wird.

Weil wir alle Manager werden?

Nochmals zum Ausgangspost:
Die Intention ist, durch die Verteilung von Arbeit mehr
Arbeitsplätze zu schaffen. Dies führt jedoch entweder zur
Verringerung der Kaufkraft des Einzelnen und bremst somit die
Konjunktur und vernichtet damit Arbeitsplätze.

Die Argumentation hinkt.
Wenn du Arbeitslohn auf 11 statt 10 Mitarbeiter verteilst, wo ist dann bitte die sinkende Kaufkraft, wenn die 10 bisher den elften finanzieren mussten?

Oder es gibt
einen Lohnausgleich, das führt jedoch zu höheren Kosten,
schwächt damit die Wettbewerbsfähigkeit im Export und macht
die Produkte auch im Inland teurer.

Da kann ich dir nicht folgen: Lohnausgleich für was? Hat da jemand von Lohnausgleich geredet?

Mein Vorschlag ist es, mehr zu arbeiten, denn das senkt die
Kosten ohne dass die Kaufkraft geschwächt wird (es bleibt
gleich viel Geld am Ende des Monats übrig).

Das ist ein Trugschluss. Die Effektivität leidet ab einem gewissen Arbeitspensum. Bereitschaft zu Mehrarbeit wird grundsätzlich NICHT zum Erhalt des Wohlstandes der Arbeitnehmer führen, sondern wird zur Maximierung des Unternehmensgewinns beitragen.
Angenommen wir schaffen es, durch Mehrarbeit ein Wirtschaftswachstum zu erzeugen, welches zu Vollbeschäftigung führt:
Warum sollten dann Arbeitgeber nicht auch weiterhin nur die besten Arbeitskräfte herauspicken, und für den ‚Bodensatz‘, der immer bleiben wird, arbeiten wir gemeinsam dann nochmal zwei Stunden mehr, und nochmal zwei…
So funktioniert Marktwirtschaft nicht!
Wenn mit Arbeitskraft Dumping betrieben wird, dann ist doch wohl klar, was daraus folgt! Ein erfolgreicher Unternehmer betreibt ja auch kein Dumping mit seinen Investitionen. Und er wird sich kaum durch wohlwollende Aufopferung seiner Angestellten dazu bringen lassen.

Es senkt die
Arbeitskosten, deutsche Arbeitsplätze werden wieder
attraktiver. Die Firmen (z.B. Automobilzulieferer) siedeln
wieder mehr Arbeitsplätze in Deutschland an, statt aus dem
benachbarten Ausland (z.B. Frankreich, Italien, Österreich)
den deutschen Automobilhersteller zu beliefern.

Mehr Arbeit aus dem Ausland: Ja.
Arbeitsplätze? Nur wenn wir dafür etwas tun!

Kurze Anmerkung: (Um-)verteilen ist der alte sozialistische /
kommunistische Ansatz, der noch nie funktioniert hat.

Wer redet denn davon?
Aber ohne den Homo-Ökonomikus funktioniert Marktwirtschaft nicht.
Unten Idealisten, oben Ökonomen, dann hast du deinen Kommunismus in Grün.

Ansätze hat Wolfgang Dreyer schon massig gepostet, eine
nochmalige Aufzählung erspare ich mir daher.

Ich hatte auch schon auf Argumente wie deine im BWL Brett geantwortet.
Da kam halt nix mehr.

Gruß,
Peter

Guten mittag,

ist. Kein einziger konkreter Fall, keine Stelle, bei der das
vorstellbar wäre, wurde genannt.

mehr willst Du nicht? Das ist leicht. :wink:
Nimm ein Lohnbüro einer Firma mit mehr als 1000 Mitarbeitern.
Da aberbeiten mit sicherheit mehrere Leute, die sich die
Gesamtaufgabe teilen.
Die einzige Konstante, die es da gibt,
sind die gesamten Arbeitsstunden. Das gleiche gilt für das
Personalwesen, Arbeitsvorbereitung, Qualitätswesen,
Mitarbeiter in der Fertigung, Meister. …

Dazu komme ich weiter unten.

Überall, wo 3X8
stunden gearbeitet werden, würden 4X6 auch funktionieren. Ja,
es gibt auch noch Produktion! Bei uns sind das gut 3/4 der
Belegschaft. :wink:

Das sind zehn Stunden pro Woche weniger. Bisher sprachen wir von sechs. Du willst mir also damit sagen, daß Du locker flockig auf mindestens 25% Deines Bruttoeinkommen verzichten könntest und würdest, wenn damit ein neuer Arbeitsplatz geschaffen wird?

… wenn ich unseren Kleinbetrieb mit 60 Leuten analysiere,
finde ich nur acht Stellen, die nicht auch so schon gesplittet
sind.

Einfach nur aufteilen reicht nicht. Bei sechs Stunden weniger pro Nase braucht es fünf Leute, die absolut das gleiche machen, um eine neue Stelle zu schaffen.

Genau so gut, wie jeder zu ersetzen ist, kann man auch die
Arbeitszeit verkürzen. Du meinst, da wo Du arbeitest geht das
nicht? Stell Dir vor, ihr macht einen Betriebsausflug und der
Bus verunglückt. Alle Spezialisten fallen aus. Meinst Du, die
Bank arbeitet dann nicht weiter? Sie arbeitet weiter!

Natürlich arbeitet sie weiter, nur ist die Frage wie und wie schnell. Es gibt nämlich dann niemanden mehr, der sich um das dringend notwendige Neugeschäft kümmert.

Wenn ein Mitarbeiter oder auch mehrere zu ersetzen sind, ist
es auch möglich, die teilweise zu ersetzen. Das ist sogar
leichter, weil dabei kein Wissen verloren geht.

Ich habe in den letzten Jahren zwei Kolleginnen gehabt, die auf 4-Tage-Woche umgestellt hatten. Ungefähr alle drei Wochen gabs eine mittlere Katastrophe, weil bei ihren Fällen irgendwas dringendes bzw. unerwartetes zu tun war. Mehraufwand für die „Hinterbliebenen“ regelmäßig einige Stunden. Sie hätten natürlich für alle Eventualitäten was vorbereiten können, aber auch das hätte einen unnötigen Mehraufwand bedeutet. Eine von den beiden war übrigens Sekretärin.

Eine derzeitige Kollegin in einer anderen Abteilung arbeitet auch nur vier Tage die Woche, davon auch noch drei zuhause. Das verzögert die Bearbeitung regelmäßig um eine Woche. Eine andere Kollegin ist Halbtagskraft. Was sie vormittags nicht bekommt, bleibt einen Tag liegen. Eigentlich dauert alles einen Tag, weil man in vier Stunden abzgl. Rechner hochfahren, Post durchschauen, Emails lesen und ein bißchen Quatschen nicht mehr allzu viel zu schaffen kann. Übrigens Personaltante. Die Technik führte u.a. dazu, daß für Dezember meine VL nicht gezahlt wurden, weil sie sagte, sie brauche die Unterlagen „bis morgen“ und bei mir fiel 15 Uhr auch noch unter „morgen“. Die Kolleginnen hatten mit ihren eigenen Fällen noch genug zu tun.

Bei einem Arbeitsfenster zwischen 7 und 19 Uhr kann es passieren, daß man bei 6 Stunden pro Tag mit dem direkten Kollegen nie zusammentrifft. Sehr effizient, wenn man mit dem Kollegen was zusammen ausklamüsern muß. Natürlich kann man auch da wieder eine Kernzeit von 10-14 Uhr vorschreiben, aber das hieße, daß vor 8 und nach 16 Uhr in dem Laden niemand erreichbar ist.

Natürlich wir bei Deinen vorgenannten Beispielen die ein oder andere Möglichkeit denkbar sei, auf 6-Stunden-Tage umzustellen. Daß das dann tatsächlich praktikabel ist, möchte ich für die meisten Fälle bezweifeln.

Luxus ist dei Technologie schneller fortgeschritten, als die
Nachfrage nach Industrieprodukten. Es gibt nur eine Lösung,
Senkung der Arbeitszeit! Die Automatisierung wir weiter
fortschreiten, auch Deinen Job kann bald ein Computer.

Beim letzten mal war es die schlagartige Verarmung ganzer Bevölkerungsschichten und Landstriche, heute ist es der Ersatz des Menschen durch den Computer. Du hast schon irgendwie eine lebhafte Phantasie.

Gruß,
Christian

Hallo Sven,

Na ja, in der industriellen Massenfertigung ist vieles
vorstellbar, wie ja die Arbeitszeitmodelle z.B. in der
Automobilindustrie beweisen.

Vielleicht noch am Band.

Deswegen schrieb ich ja auch bewußt Massenfertigung:wink: Nicht umsonst arbeitet die überwiegende Anzahl der Ingenieure, die ich kenne, 40h und mehr (und das offiziell(!) abweichend von der Metaller 35h-Woche). Was ich hier spannend finde, ist die Diskussion um die Umstellung auf die 40h-Woche, die bei solchen Leistungsträgern tatsächlich zu realen Gehaltseinbußen führen würde. Bleibt spannend…

Aber dass die Ingenieure bei VW eine
4-Tagewoche haben, wird einfach auf dem Rücken der
Automobilzulieferer ausgetragen. Ganz abgesehen davon, dass
der VW-Mitarbeiter in 4 Tagen soviel verdient, wie die
Mitarbeiter der Zulieferer in 5 Tagen und vom VW-Mitarbeiter
immer der Vorwurf kommt, der Zulieferer wäre zu teuer…

Na ja, das ist ja so üblich in der Automobilindustrie:wink:

Grüße
Jürgen *Zulieferer mit 40h-Vertrag*

Hi Rainer,

gräm Dich nicht, die Neoliberalen sind hier überrepräsentiert.
Wäre das Verhältnis bei w-w-w maßbeblich, hätte die FDP die
absolute Mehrheit. :wink:

Nö, dann wäre es ein Patt zwischen FDP und KPD. Wäre ja auch mal interessant, oder?

Nein, das ist kein Fehler, denn an der Stelle geht’s
ausnahmsweise wirklich mal nach … ‚willst Du …?‘ und einen
Überlebenskampf von Arbeitslosen will ich nicht! Darauf läuft
die Globalisierung aber hinaus. Da nicht konkurrenzfähig zu
sein ist kein Makel, sondern ein Privileg!

Das will ich jetzt gar nicht verstehen, sonst würde ich mich vermutlich am heiligen Sonntag ärgern müssen…

Du hast schon Recht, Arbeit ist teibar, auch da, wo sich
manche das nicht vorstellen können. Vor 200 hahren hätten sie
den 16 Stunden Tag verteidigt. :wink: Mit den selben Argumenten,
dem selben Recht. es ist so und funktioniert. Warum ändern?
Das birgt Risiken. …

Sicher ist Arbeit teilbar. Nur müssen genügend Leute da sein, die auch die Fähigkeit haben, sich eine bestimmte Arbeit zu teilen. Und ich z.B. bezweifle, dass man viele aus dem Arbeitslosenheer finden würde, die bereit wären, sich meine Arbeit mit mir zu teilen. Neben dem Problem, der hohen zusätzlichen Fixkosten durch mehr Mitarbeiter bei meiner Arbeit. Z.B.

Und deswegen sind Pauschalisierungen Unsinn, in die eine, wie in die andere Richtung…

Grüße
Jürgen

Hallöchen,

gräm Dich nicht, die Neoliberalen sind hier überrepräsentiert.
Wäre das Verhältnis bei w-w-w maßbeblich, hätte die FDP die
absolute Mehrheit. :wink:

das ist ja wohl ein schlechter Witz. Nur weil bei manchen Diskussionen ein paar Leute mitspielen, deren Gedankengut nicht vornehmlich vom DGB vorgedacht wurde, heißt das doch nicht, daß sie hier in der Überzahl sind.

Du hast schon Recht, Arbeit ist teibar, auch da, wo sich
manche das nicht vorstellen können. Vor 200 hahren hätten sie
den 16 Stunden Tag verteidigt.

Es ist ein Unterschied, ob sich das Leben in 2/3 Arbeit und 1/3 Freizeit oder 2/3 Freizeit, 1/3 Arbeit und 2 Tage Wochenende aufteilt. Ob die Regelarbeitszeit nun 38 oder 42 Stunden beträgt, ist mir völlig egal, nur halte ich es für völlig unsinnig, mit mathematischen Spielchen Arbeitsplätze herbeizurechnen.

Übrigens gibt es an einem Arbetistag gewisse Grundtätigkeiten, die relativ unproduktiv sind, aber trotzdem stattfinden. Dazu gehören die Diskussionen über den letzten Bundesligaspieltag, die Lektüre der sinnlos von Stabsabteilungen verteilten Emails, generelles und spezielles Befluchen des stillstehenden Computers, die Beschaffung und Entsorgung von Kaffee und anderen Getränken usw. Der Anteil dieser Tätigkeiten nimmt bei abnehmender Arbeitszeit zu, was letztlich dazu führt, daß der Arbeitnehmer auch bei proportional reduziertem Gehalt letztlich höhrere Arbeitskosten produziert.

Gruß,
Christian

hallo

ich halte das für eine gute idee, die arbeitszeit sogar zu halbieren. sagen wir mal 20 stunden woche. somit könnte pro arbeiter, noch 1 zusätzlicher eingestellt werden.

und somit hätte viele mehr beschäftigung als jetzt. is ja klar.

nur. die verwaltungskosten wären höher und vielleicht auch die unterhaltskosten der arbeiter. also müsste man den unternehmen entgegenkommen. und zwar das diese dadurch einen finanziellen vorteil hätten. sonst wird das nichts.

natürlich sind viele arbeiter nicht bereit damit ihr gehalt zu „teilen“, da kommt dann die gewerkschaft ja noch erschwerend hinzu. aber es würde ja schon reichen, wenn die mittelständer die möglichkeit dazu hätten. worallem die flexibilität würde steigen.

weiteres problem wäre ja, das bei einigen 40 stunden jobs mit 4 bis 5€ vergütet werden. also das jemand dann für 2 bis 3€ arbeiten gehen müsste und das nur 20 stunden die woche, ist sone sache. da müsste ja das AA den rest draufbezahlen, damit er lebensfähig bleiben kann.

dadurch wäre es aber trotzdem billiger für das AA

gruss umungus

ich weiß es zwar nicht …

Ja! Nun gib die Antwort! Ist die Politik wirklich an der
Vollbeschäftigung interessiert, oder tut sie nur so?

… aber ich habe das dumpfe Gefühl, dass denjenigen Politikern, die für längere Arbeitszeiten plädieren, alles andere wichtiger ist als Vollbeschäftigung.

Übrigens sind das auch diejenigen, die mit ‚Patentrezepten‘ Stimmen haschen wollen.

Gruß,
Peter

Hallo Jürgen,

Nö, dann wäre es ein Patt zwischen FDP und KPD. Wäre ja auch
mal interessant, oder?

*g* ja, das wäre interessant.

Sicher ist Arbeit teilbar. Nur müssen genügend Leute da sein,
die auch die Fähigkeit haben, sich eine bestimmte Arbeit zu
teilen. Und ich z.B. bezweifle, dass man viele aus dem
Arbeitslosenheer finden würde, die bereit wären, sich meine
Arbeit mit mir zu teilen. Neben dem Problem, der hohen
zusätzlichen Fixkosten durch mehr Mitarbeiter bei meiner
Arbeit. Z.B.

Und deswegen sind Pauschalisierungen Unsinn, in die eine, wie
in die andere Richtung…

Ja, ein schönes Schlußwort finde ich. Das sehe ich ganz genau so.

Gruß, Rainer

Hallo Christiian,

das ist ja wohl ein schlechter Witz. Nur weil bei manchen
Diskussionen ein paar Leute mitspielen, deren Gedankengut
nicht vornehmlich vom DGB vorgedacht wurde, heißt das doch
nicht, daß sie hier in der Überzahl sind.

Ich habe oft den Eindruck. Irgendwie ist’s auch logisch, weil Computer ja nicht ganz billig sind und sehr schlichte Gemüter wenig damit anzufangen wissen. Wenn ich mich über Liberalisierung frage, wem es nützt, wem schadet, wundert mich das Verhältnis nicht.

Übrigens gibt es an einem Arbetistag gewisse Grundtätigkeiten,
die relativ unproduktiv sind, aber trotzdem stattfinden. Dazu
gehören die Diskussionen über den letzten Bundesligaspieltag,
die Lektüre der sinnlos von Stabsabteilungen verteilten
Emails, generelles und spezielles Befluchen des stillstehenden
Computers, die Beschaffung und Entsorgung von Kaffee und
anderen Getränken usw.

*g* Du redest über Beamte?
Übrigens, stillstehende Computer gibt’s bei uns nicht! Der Admin führt Arbeiten, bei denen das nötig ist dann durch, wenn er allein in der Firma ist. Notfalls am Sonntag. :wink:
Die Kollegen trinken fast alle Wasser, das sie von zu Hause mitbringen. … Was Du da beschreibst kenne ich in der Form eigentlich nicht.

Gruß, Rainer

Hallo Sven,

Viele dieser Kosten sind nicht durch die Politik, sondern
durch die Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und
Arbeitgeberverband entstanden (Kantinen- und
Fahrtkostenzuschüsse, VWL usw.)

Stimmt. Trotzdem kann die Politik steuernd eingreifen, wenn sie will.

Danke für’s Kompliment.

Nicht sauer sein, war nicht so ernst gemeint.

Zum Thema Gehalt: Wenn ich mein Gehalt
als Teamleiter durch die Stunden dividiere, hat jeder meiner
Mitarbeiter (die im Gegensatz zu mir Überstunden vergütet
bekommen) einen höheren Stundenlohn als ich.

Ich weiß nicht, wo Du arbeitest, aber ich kenne die Löhne und Gehälter bei uns in der Firma. …

Und ansonsten noch zum Thema Vorgesetzter:
Lass mal die Polemik weg.

OK. Mach ich. :wink:

Wenn Du meinst, die Vorgesetzten
wären alle schlecht, warum machst Du’s dann nicht selbst ?

Alle habe ich ja nun nicht gesagt. Warum? Weil ich für den Job ungeeignet bin und ihn deshalb nicht bekomme.

(Nachdem Du’s ja wesentlich besser kannst !!!). (Gilt übrigens
auch für ein Engagement in der Politik - jeder, der über
Politiker schimpft, soll erstmal zeigen, dass er’s besser
kann).

Muß ich Eier legen können um zu beurteilen, wann eins schlecht ist?
Muß ich malen können, bevor ich sagen darf, ‚das Bild gefällt mir nicht‘? Nein, nicht jeder muß alles können! Wozu gibt’s sonst Arbeitsteilung? Jeder macht was er kann. Ärgerlich wird’s, wenn jemand macht, was er eigentlich nicht kann. :wink:

Gruß, Rainer

… generelles und spezielles Befluchen des stillstehenden
Computers, die Beschaffung und Entsorgung von Kaffee und
anderen Getränken usw. Der Anteil dieser Tätigkeiten nimmt bei
abnehmender Arbeitszeit zu,…

Das Befluchen stillstehender Computer ist zwar quasi ein Teil meines Jobs(ich schreibe meine Verwünschungen dann in die Checkliste), aber Kaffe Be- und Entsorgung gehören bei mir zur Freizeit.
Aber du führst die Diskussion von der Arbeits zeit weg, hin zum Rumlümmeln deiner Kollegen.
Für Arbeitsverweigerung hat hier doch niemand plädiert, warum argumentierst du dann damit?

Zu solchen Punkten wie emails-lesen, Computer hochfahren, und was sonst noch an zeitlichen Fixposten anfällt:
Jeder, der nicht 356 Tage x 24 Stunden arbeitet, erhöht diesen Fixposten-Anteil. (Außerdem verstehe ich nicht, inwiefern der Bootvorgang beim Kaffeholen, oder beim Arbeiten stören sollte)

Überflüssige emails: Wenn so etwas gelesen werden muss, liegt das Problem wohl mehr darin, dass jemand fehlt, der sich um zielführende Kommunikation bemüht.

Persönliche emails: lassen sich ebenso gut/schlecht verteilen, wie die Arbeit auch.

Fußballdiskussionen: Wenn jemand damit seine Arbeitszeit verbringt, kann ich natürlich verstehen, dass er/sie gerne noch ein wenig länger am 'Arbeits’platz verweilt.

Von wegen Teilzeitkräften, die Arbeit liegen lassen:
Warum ‚müssen‘ gerade die Vollzeitkräfte deren liegengebliebenes erledigen?
Wer erledigt das liegengebliebene von den Vollzeitkräften?

Wenn die Teilzeitkräfte andererseits in Vollanstellung übergingen, was würde dann wohl zwangsläufig mit dem Gehalt der bisherigen Vollzeitkräfte geschehen müssen?

  • Ach so!: die Firma würde ja dann sooo viel mehr erwirtschaften, dass auch mehr Geld für Gehalt reinkommt, und die Konkurrenz ja auch, weil D wieder besserer Wirtschaftstandort würde, und dann könnten die bisherigen Teilzeitkräfte vielleicht noch’n Bisschen länger bleiben, denn es wird ja alles immer mehr und mehr und mehr…?

Gruß,
Peter

Hallo Sven,

Aha, dann soll also derjenige, der im Teenageralter faul, auf
jeder Party anwesend war und sich um alles, nur nicht die
Schule gekümmert hat, während der andere als Streber
beschimpft wurde, plötzlich genausoviel verdienen ?

Meinst Du nicht, daß es zwischen Gleichmacherei und dem Verhältnis von Sklaven und Herren ein paar Abstufungen gibt?

Sorry, aber wer sich mehr anstrengt, soll auch mehr verdienen.
Viele in meinem Freundeskreis haben nach dem
Hauptschulabschluß (mit Umwegen) noch studiert, womit für mich
klar ist, dass viele auf der Hauptschule sind, weil sie faul
sind.

Das ist mir klar, daß Du das so siehst. Vermutlich ist das die Ursache für unsere unterschiedlichen Ansichten.

Die 10, 30-50 sind’s schon eher wert.

Warum ?

Weil da die Unterschiede deutlicher sind und auch die Ursachen leichter zu sehen.

Unser öfters mal mißbrauchtes Sozialsystem (ich habe im
Bekanntenkreis ein paar solcher Exemplare - und wundere mich,
wie die das die ganze Zeit ohne Sanktionen machen können…)
trägt auch seinen Teil dazu bei.

Die Polemik kannst Du weg lassen. Diese Sichtweise hat zu Hartz IV geführt. Daß die Unterstellungen falsch waren zeigen die jetzigen Zahlen.

Rainer, keiner will Löhne senken.

Aber klar willst Du das. ‚Arbeit preiswerter machen‘ bedeutet Löhne senken, ist nur etwas anders ausgedrückt.

Aber wir sollten uns doch
angewöhnen 1. mehr Eigenverantwortung zu übernehmen und 2.
mehr für das Geld zu tun.

  1. heißt, Verschlechterung des Sozialsystems,
  2. Lohnsenkung.

Warum nicht Klartext? Eigenverantwortung klingt so schön positiv, nicht?

Durch ersteres senken sich die Sozialabgaben und durch
zweiteres werden die Kosten auf mehr Stunden verteilt und
damit der Kostensatz je Stunde geringer. Das führt zu mehr
Wettbewerbsfähigkeit,

Also doch Lohnsenkung und das Sozialsystem verschlechtern.

mehr Firmen kommen wieder nach Deutschland

Das kann nicht stimmen. Wenn in Deutschland nichts mehr verkauft werden kann, gibt es keinen Grund gerade hier zu produzieren, außer China wird noch unterboten.

Dazu sind Löhne von ein paar Cent nötig und die völlige Abschaffung der Sozialsysteme. Ich habe die Hoffnung, daß das nicht passiert.

Gruß, Rainer

… Was Du da beschreibst kenne ich in der Form
eigentlich nicht.

Hallo Rainer,
ich kenne sowas schon, allerdings bei Leuten, die mehr als 40 Wochenstunden ‚Arbeiten‘ :wink:

Deswegen gebe ich der Forderung nach längerer Arbeitszeit jetzt statt:
Ab sofort 96 Stunden pro Woche, damit die Zeit noch für’s Einkaufen, die Liebe, Hobbies, etc. langt!

Gruß,
Peter

Das Befluchen stillstehender Computer ist zwar quasi ein Teil
meines Jobs(ich schreibe meine Verwünschungen dann in die
Checkliste), aber Kaffe Be- und Entsorgung gehören bei mir zur
Freizeit.

Achso, Du ziehst also die Zeiten für das Holen des Kaffees aus der Küche und die späteren Toilettenbesuche von der Arbeitszeit ab. Das wußte ich nicht. Rein interessehalber: Wie funktioniert das technisch?

Aber du führst die Diskussion von der Arbeits zeit weg,
hin zum Rumlümmeln deiner Kollegen.
Für Arbeitsverweigerung hat hier doch niemand plädiert, warum
argumentierst du dann damit?

Da Du mich offensichtlich nicht verstehen willst, sondern es primär darauf anzulegen scheinst, mir oder meinen Kollegen oder meinem Arbeitgeber irgendwelche Dinge zu unterstellen, beenden wir den „Dialog“ besser an dieser Stelle. Wir wollen ja schließlich nicht, daß Du in die Verlegenheit kommst, Dich ernsthaft mit Inhalten auseinanderzusetzen. Im übrigen wollte ich natürlich keinesfalls unterstellen, daß Du am Arbeitsplatz fahrlässig oder gar absichtlich ein privates Wort verlierst.

Gruß,
Christian

Hallo Wolfgang,

Arbeit billiger zu machen soll nicht heißen, Kaufkraft zu
senken, sondern das genaue Gegenteil! Heute ist jeder
Stundenlohn mit 40% Sozialabgaben belastet, die sich AG und AN
teilen. Damit zahlen AG und AN z. B. den Irrwitz von über 200
gesetzl. Krankenkassen. AG und AN zahlen dafür, daß jeder
Leistungserbringer im Gesundheitswesen unkontrolliert
Leistungen in Rechnung stellen kann. AN und AG zahlen mit
ihrer Lohn- und Einkommensteuer für 4,8 Millionen Bedienstete
im ÖD und zwar auch für diejenigen, die keine erkennbare
Dienstleistung für das Gemeinwesen erbringen oder entbehrliche
Reglementierungen überwachen.

Wenn die Mitarbeiter schlecht sind, ist es doch nicht gleich schlecht, ein Sozialsystem zu haben. Kosensenkung durch effektive Arbeit und Verhinderung von krimineller ‚Selbstbedienung‘, wäre OK, aber eine schwierige Aufgabe.

Auch über Mehrarbeit für gleiche Entlohnung wird Arbeit
billiger, ohne Kaufkraft zu mindern.

Wieso das? Wenn aller länger arbeiten werden weniger Leute gebraucht, um die selbe Arbeit zu machen, einige werden entlassen. Das senkt die Massenkaufkraft heftig.

Das kann man gerne den Marktmechanismen überlassen.

Die funktionieren auf dem Arbeitsmarkt nicht. Es gibt keine gleich starken Verhandlungspartner. Die Marktmechanismen würde zur Slumbildung führen.

Wir brauchen mehr :Selbständige.

Nein, denn das, was die neuen :Unternehmer produzieren wird
nicht gekauft, wenn Arbeit :‚preisgünstiger‘ wird.

Wie Arbeit preisgünstiger wird, ohne Kaufkraft zu mindern,
sagte ich bereits.

Nein, sagtest Du nicht. Arbeitszeitverlängerung und Abbau von Sozialleistungen baut die Kaufkraft ab.

Woher willst Du wissen, was zukünftige neue
Unternehmen prodizieren? Das ist ja gerade der Witz der Sache:
Wir brauchen Innovationen, also Sachen, für die wir noch gar
keinen Namen haben, mit denen sich neue Bedürfnisse generieren
lassen. Das ist nur Fortschreibung der technischen
Entwicklung.

Neue Bedürfnisse nützen bei Massenarmut nichts. Die Marktmechanismen würden aber genau das erzeugen.

Mangelhafte Schulbildung vieler Menschen ist Teil des
Arbeitsmarktproblems. Ich glaube nicht, daß sich der Wert von
Bildung ernsthaft in Zweifel ziehen läßt.

Da stimme ich Dir zu.

Mal ein Beispiel. Zwei :Familien mit Kind. Ein :Ärzteehepaar, ein Ehepaar, in :dem kein Elternteil eine :gültigen Schulabschluß hat.
Bei normalem Verlauf studiert :das Akademikerkind, das :andere macht den :Hauptschulabschluß. Du :meinst, wenn die Kiunder im
Krankenhaus vertauscht :würden, würde das jeweils :andere studieren b.z.w. von :der Hauptschule abgehen?

In aller Regel wird das Kind studieren, das in einem
Elternhaus mit Bildungsbewußtsein aufwächst. Gesunder Kopf
durchschnittlicher Intelligenz und Begabung vorausgesetzt…

Eben! Das ist oft aber nicht so. Ich denke, daß die meisten Hauptschüler etwas anderes nie hätten schaffen können.

Weiterbildung kostet Zeit und :eine Unmenge Geld.
Es liegt bei den AG, die :Mitarbeiter fit zu halten!

Für unternehmensspezifische Belange steht selbstverständlich
der Unternehmer in der Verantwortung. Diese Verantwortung in
der Belegschaft durchzusetzen, ist nach meiner Erfahrung schon
schwer genug. Jeder Mensch, jeder AN, muß zusätzlich ein
eigenes Interesse an seiner individuellen Fortbildung haben.
Dieser private Bereich kann nicht Aufgabe der AG sein.

OK, jetzt kommt der Bereich, in dem ich Dir uneingeschränkt zustimmen muß/möchte. Wo Du Faulheit unterstellst, ist das aber oft unvermögen.

Es ist eine Frage der
Prioritäten, ob Geld und Zeit für Fortbildung vorhanden ist.

Oft ja, manchmal stimmt das so nicht und bei manschen ist Bildung zwar nicht kostenlos, aber umsonst. :wink:

Zum Schluß meine eigene Erfahrung mit der
Mitarbeiter-Fortbildung: Vor ungefähr 20 Jahren war das Thema
Bildungsurlaub in aller Munde. In einigen Bundesländern gabs
sogar einen gesetzlichen Anspruch auf eine Woche
Bildungsurlaub alle 2 Jahre.

Gibts im Saarland immer noch, wird aber nicht genutzt. U.a., weil sonst Probleme mit dem Chef zu erwarten sind.

Empfand ich als tolle Idee! Was
mir aber fürchterlich gegen den Strich ging, waren die u. a.
von Gewerkschaften organisierten Bildungsreisen der Art „Eine
Woche an der Nordsee mit Vorträgen über die Rolle der Frau im
ausklingenden Mittelalter“.

Ja, ich habe mir die Themenkataloge auch durchgelesen. Da war nichts, was ich für sinnvolle Weiterbildung gehalten habe.

Was die Leute im Jahresurlaub
treiben, war mir egal, aber als vom Betrieb bezahlte Maßnahme
wäre ich dagegen durch alle Gerichtsinstanzen gegangen. Dazu
kam es nie. Statt dessen machte ich mir ganz viel Mühe und
suchte Veranstaltungen mit wenigstens entferntem Bezug zum
Berufsleben und anspruchsvollen Lehrplänen. Solche
Veranstaltungen sind richtig teuer und ich wollte restlos
alles bezahlen. Rhetorik, freie Rede, Buchhaltung,
Programmiersprachen - die komplette Auswahl heftete ich ans
Schwarze Brett und machte die Mitarbeiter auch im Gespräch
darauf aufmerksam.

Schade, daß das mein Chef nicht macht. :wink: Ich würde gern weitere Programmiersprachen lernen, aber abends, wenn ich müde bin und kaum noch Aufnahmefähig? Das bringt gerade bei Programmiersprachen nicht viel und für mich viel zu teuer ist es auch noch.

Ich war unglaublich enttäuscht, als im
Verlauf mehrerer Jahre nur ablehnendes Genöle kam. Die
Einwände reichten von fehlender Bezahlung der Nachtstunden als
Überstunden (man ist ja von zu Hause weg) bis zur Ablehnung,
weil die Firma einen Vorteil hätte, wenn die Mitarbeiter
zusätzlich etwas lernen. Ähnliche Erfahrungen machte ich Jahre
zuvor schon aus dem Blickwinkel als Angestellter bei der
Lufthansa. Das Unternehmen leistete sich auf dem Gelände der
Luftwerft eine eigene Schule vom Feinsten. Die Anforderungen
waren zwar hoch, ohne häusliche Nacharbeit gings nicht, aber
alles fand bei voller Bezahlung statt. Man sollte meinen,
solche Einrichtung würde von den Angestellten begeistert
gestürmt. Ach du liebe Zeit! Nichts davon! Wieder ein paar
Jahre später bei der AEG. Das Unternehmen ließ Arbeitsverträge
ruhen, damit Mitarbeiter studieren können. Es konnte neben der
Ausbildung zu anteilig vollen Bezügen und natürlich während
der Semesterferien mit ungeschmälertem Gehalt gearbeitet
werden. Mir ist genau ein einziger Mensch bekannt, der dieses
Angebot annahm. Nimm die Angebote z. B. der Fernuniversität
Hagen mit einem engen Netz von Studienzentren im ganzen Land.
Man sollte meinen, die Institution würde angesichts Millionen
Arbeitssuchender mit beliebig viel Zeit gestürmt. Das
Gegenteil ist der Fall, die Zahl der immatrikulierten
Studenten ist rückläufig. All diese Beobachtungen führen mich
zur Erkenntnis, daß Bildung ein schwer verkäuflicher
Ladenhüter ist.

Im Wesentlichen stimmt’s. Sieh Dir aber mal die AfAS an.
(Link in meiner ViKa :wink:) Da gibt’s nur Abendstudium, die Studenten zahlen ihre Studiengebühr selbst, … Im kleinen Saarland kommen da jährlich bis zu 50 Leute zusammen, die das anfangen. Allerdings hält nur die Hälfte bis zum Schluß durch.
Mich hat der Spaß einige Tausender gekostet, der AG hat das noch nicht mal zur Kenntnis genommen, geschweige irgendwie gefördert, seis auch nur durch die Möglichkeit, Arbeitszeit gelegentlich zu verlagern. …

Gruß, Rainer