Und wo steht die objektive Gegendarstellung, daß diese
Differenzierung nicht haltbar ist? Richtig - nirgends.
In der Physik. Du kannst Schläge von praktisch null Kraft bis
hin zu Deinem körperlich möglichen Maximum stufenlos
aufbringen. Also ist die Stufenlosigkeit per se gegeben. Du
müßtest also die genaue Grenze festlegen, ab der man von einem
Schlag redet, bzw. bis zu der man das nicht tut. Und viel
wichtiger: Du mußt die dann auch begründen.
Und als nächstes Stelle ich noch die Bewegungsgleichung des Armes auf.
Wenn Du jemals miterlebt hättest, wie ein Mann auf offener Straße seine Frau >>schlägthat sowohl
Denotat und Konnotat, und selbst diese Aussage ist schon eine
heftige Vereinfachung.
Das stimmt nicht. Ein Konnotat ist nicht automatisch gegeben.
Ganz im Gegenteil. Der Begriff wird absichtlich gebraucht, um
verharmlosende Suggestionen abzuwehren.
Nochmal: Hier ist nichts verharmlosend gemeint, es *ist* von der Natur der Sache her etwas Verschiedenes. Diese Pauschalisierungen in stark negativ eingefärbte Begriffe (Schlag, …) ist eine nachweisebare, entartete Entwicklung des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts.
Soviel zu dieser verfehlten Überinterpretation von Schlag.
Wichtig ist das Konnotat und keine Ohrfeige der Geschichte hat
jemals jemandem geschadet.
Woher weißt Du das? Ich halte die Aussage in dieser
Absolutheit für schlichtweg abwegig.
Sicher ist es überzeichnet geschrieben, doch der Ansatz ist praktisch jedem bekannt:
Werden Menschen durch gewalttätige Filme gewalttätig?
Werden Jugendliche durch gewalttätige Spiele gewalttätig?
Eindeutig nein - das geschieht nur, wenn die Veranlagung dafür bereits vorhanden ist.
Wenn also jemand psychisch labil ist und sich Massenmörderfilme reinzieht, *kann* dieser Typ selbst zum Massenmörder werden. Das Medium wirkt als Ventil oder von mir aus auch als Linse.
Um Deinem naturwissenschaftlichen Herangehen eine kleine Hommage zu erweisen: Man ohne Beschränkung der Allgemeinheit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, daß Menschen nur gewalttätig werden (von Ohrfeigen), wenn ihre Veranlagung auch gegeben ist. Das bloße Umfeld, oder das bloße Vorhandensein der Veranlagung reicht nicht aus. Das nennt sich Milieutheorie und wurde hervorragend von Büchner im WOYZECK verarbeitet (mit der schwierigen Schuldfrage, die sich dort stellt).
Wenn also das entsprechende Kind nicht von der Veranlagung her zur Gewalt neigt, wird es eine Ohrfeige auch nicht dazu bringen.
Übrigens schreibe ich hier auch niemals von permanenter Anwendung dieser Diziplinierungsmaßnahmen.
Ebenfalls ein Fehler von Dir. Von ständigem Einsatz der Ohrfeige, Kopfnuß, Backpfeife spreche ich AUSDRÜCKLICH nicht.
Aber vielleicht lernst Du die Arbeit am Text irgendwann noch.
Hmm…vielleicht solltest Du nochmal einen Realitätscheck
durchführen, um den Unterschied zwischen Kino und echtem Leben
zu bemerken.
Wenn ich eine Zeitschrift aufschlage und ich sehe dort einen Apfel -
sehe ich dann einen APFEL oder das BILD EINES APFELS?
Wenn im Film einer die Bank ausraubt, rufe ich
auch nicht die Polizei.
Ach? Jetzt denke scharf nach, was das für einen Rückschluß auf Vorgänge in der realen Welt zuläßt.
Und wenn eine echte Frau einem echten
Mann volle Kanne eine pfeffert, verurteile ich das genauso.
Das halte ich aber für ein Gerücht.
Würde man eine Umfrage durchführen, wäre unter Garantie die mehrheitliche Reaktion (wenn der genaue Sachverhalt nicht bekannt ist)
„Der Kerl hat es verdient…“ oder „Frauen müssen sich zur Wehr setzen…“.
Interessant ist es, wenn man es dann zuspitzt - wie denkt man darüber, *wenn* es der Kerl verdient hätte?
Man sieht leicht, wie man schon bei derart einfachen Dingen mit Deiner pauschalisierenden Haltung nicht mehr weiter kommt.
Wobei die Situation einen Unterschied zu unserem Thema
aufweist: der Mann kann sich in der regel sehr viel besser
wehren als ein Kind gegenüber den Erziehungsberechtigten.
Ach? Wie wehrt sich denn ein geohrfeigter Mann? Mit einer Ohrfeige zurück? Was wiegt denn schwerer: Frauen nicht schlagen oder Gleichbehandlung?
Du bist mit Deinem Schwarzweißprinzip jetzt schon in Teufels Küche, vorallem unter logischen Gesichtspunkten.
Und wie kommst Du auf die Idee, ein Kind habe ein Recht sich gegen die Erziehung zu wehren (wenn es das denn könnte)?
Wo bringst Du in dieser Sichtweise die notwendige Demut, den natürlich gegebenen Respekt der Eltern, die Unterordnung des Kindes unter?
Abgesehen davon, daß natürlich ein nicht haltbarer Unterton mitschwingt, Eltern die [in Einzelfällen] eine Ohrfeige gebrauchen, wären automatisch schlechte Eltern, weil sie nicht „richtig erziehen“ können.
Doch, genau das ist sie, und darum geht es.
Natürlich nicht.
Hier geht es nicht um schlagen, hier geht es um eine
berechtigte Backpfeife.
Also um schlagen.
Es irrt der Mensch. Solange Du Dich weiterentwickelst, ist es also kein Problem, wenn Du solche Fehler begehst.
Frag Goethe.
- es gibt leider genügend Kinder, die von ihren
Eltern „nur“ geohrfeigt wurden und später bei
Kinderpsychologen landeten.
- Milieutheorie
- Erneut Dein Unwillen, genau zu lesen: Ich sprach zu keiner Zeit von permanenter „Ohrfeigung“.
Du skizzierst hier schon wieder Dein Horroszenario der schlagenden oder prügelnden Eltern. Wie gesagt, völlig an der Sache vorbei.
Ich frage mich, wieso unsere
Kinder noch nicht kriminell sind, wo wir sie doch nie
geohrfeigt haben…
Dann frage ich mich, warum ich dagegen Leute kenne, die ihre Kinder imm Stile des „ewigen Redens“ und der bloßen „Ausstrahlung von Autorität“ erzogen haben, und *gerade* damit Probleme haben, daß ihnen die Kinder aus dem ruder gelaufen sind.
Um Deine häufigen sprachlichen Mißverständnisse auszuschließen:
Es geht um Eltern des hier immer angeführten Idealtyps „Gebildet, erfahren, strahlen Respekt und Autoriät aus, haben es nicht nötig dem Benehmen nachzuhelfen, setzen strikte Grenzen und sorgen für deren Einhaltung mit rein rednerischen Mitteln oder eben finanziellen Sanktionen usw.“.
Da reicht eben nicht. Manchmal muß mit einer nachhaltigen Maßnahme in gewissen Situationen nachgeholfen oder einfach die Sache rasch in angestammte Verhältnisse gerückt werden.
Wie will man denn bitte in der heutigen Gesellschaft, die Kinder im Ruder halten, wenn dann solche Sätze kommen wie „Die anderen dürfen das und das,…“ - das kennen wir alle.
Wenn man dann *nur* dasteht und redet (und auf die Vernunft des Kindes vertraut) wird das nichts.
Wenn ich entscheiden würde, meine 14jährige Tochter hätte um 21 zuhause zu sein, nicht zu rauchen, nicht zu trinken - und es kommt zum (unvermeidlichen) Konflikt „Aber die anderen…“ oder sogar das provokante „Ich will…“, muß man die Sache sofort klarstellen. Da kann es keinen ruhigen besonnen Dialog geben, weil schon die Intention des Kindes nicht „friedlich“ ist (denn es geht ja schon gegen die gesetzte Norm vor). Hier kann dann nur ein prägnanter mit entsprechender Stimme (muß überhaupt nicht gleich schreien sein) geführter „Hinweis“ stattfinden. Weitere Diskussion wird danach nicht geduldet.
Verfällt man hier in die Redementalität, wird man der Sache nicht mehr froh.
Und wie man sieht, heißt das noch nicht im entferntesten Ohrfeige oder dergleichen. Wenn es aber darauf hinausläuft, muß man auch logisch konsequent handeln (falls das Kind partout keine Unterordnung unter die Regeln vollführen möchte).
Was mir dabei gerade noch einfällt - das hier Skizzierte, als pubertäre Problem, sind eigentlich schon das falsche Ende.
Es heißt ja so schön „Was man in den ersten sechs Jahren nicht an Benehmen in die Kinder hineinbekommt, ist eigentlich nicht nachholbar.“ - um diese Phase geht es also eigentlich.
Und ich wiederhole: Wenn überhaupt, braucht man eine Ohrfeige ein oder zweimal im ganzen Leben des Kindes, dann ist genau die Situation da, die Nick angesprochen hat.
Sollte dann immer noch diskutiert werden, ist das Maß überschritten. Kind ist Kind - und hier greift einfach keine Redementalität oder dergleichen. Dabei spreche ich
Sollte dann weiterdiskutiert werden kann es einfach keinen Dialog geben. Die norm
Das ist einmalig und hält bis 18.
Das halte ich wiederum für ein Gerücht. Die meisten Kinder
reagieren darauf nämlich mit Trotzverhalten und werden erst
recht widerspenstig.
Nur wenn bis dato schon die Erziehung nicht richtig verlaufen ist.
Wenn ein Kind in so einer Situation dann auch noch trotzig reagiert, ist es sowieso schon zu spät.
Auch dafür kenne ich genug Beispiele.
Dann solltest Du lernen, auch die entscheidenden Ecken mit hinzuschreiben. Kein entsprechend erzogenes Kind reagiert trotzig auf eine Ohrfeige, sondern man sieht es schon oft am Blick, daß der Lerneffekt stattgefunden hat (und sich das Kind über seinen Fehler bewußt ist).
Mal abgesehen davon, daß sie so lernen, Konflikte mit Gewalt zu
lösen - insbesondere gegenüber Schwächeren.
Auch hier sprichst Du einen Sachverhalt im falschen Rahmen an.
Kinder lernen gewaltloses Konfliktlösen IM SOZIALEN UMGANG mit anderen Kindern (unter Betreuung, bspw. im Kindergarten). Sie lernen das in der Schule. Alles wieder unter der Prämisse „strikte Grenzen und entsprechendes Einhalten dieser Grenzen“.
Von den Eltern können sie das gar nicht lernen, und wenn, wäre das eine traurige Haltung.
Kinder gehören unter Kinder - Gruppenverhalten lernt man nicht im kleinen Kreis der Familie. Von den Eltern lernt man *individuelles Verhalten* nicht Umgang „im Kollektiv“.
Wenn die Eltern entsprechend respektausstrahlende Leute sind,
gibt es dieses aggressive Verhalten nicht. Im Gegenteil -
Wenn sie das sind, brauchen sie keine Ohrfeigen, noch andere
Arten der „Bestrafung“.
Tja, eben nicht. „Nicht brauchen“ im Sinne von „Ich kann, aber muß das gar nicht“ ist etwas völlig anderes als „kategorisch ablehnen und deshalb nicht einsetzen“.
Die meisten Eltern, die Ohrfeigen „nicht brauchen“ sind die, die sie aber richtig einzusetzen wissen.
Vor wenigen Jahren noch undenkbar: Leichen zeigen. Heute gibt
es hübsche Großaufnahmen jedes Massengrabes im Kongo.
Ich weiß nicht, wie es bie Dir ist, aber bei uns entscheiden
immer noch wir Eltern, was und wann unsere Kinder fernsehen.
Und heute? Setzt man sich als Erwachsener mal nüchtern hin und
schaut sich das breite Spektrum an, geht es fast immer nur um
Schießen, Explosionen, Ballerei oder solche Verblödung wie
Pokèmon, Digimon oder Yu-Gi-Oh (oder wie das heißt).
Bildungsfernsehen wird kaum noch betrieben.
Als nächstes kommt dann das ständige Drinnen-sein, schon früh
am Computer fuchteln oder auf Spielekonsolen rumhacken, wo es
mehrheitlich auch nur Ego-Shooter, Kampfsportspiele usw. gibt.
Auch da stimme ich Dir zu. Nur ist das nichts, was sich mit
Ohrfeigen beheben läßt (jedenfalls nicht mit welchen für die
Kinder ). Du eröffnest Nebenkriegsschauplätze. Diese Punkte
sollten wir lieber in einem separaten Thread bereden. Das gilt
auch für die anderen folgenden Punkte, die ich nicht weiter
kommentiere.
Nein keine Nebenkriegsschauplätze. Das sind Dinge, die - wie man an Dir gut sieht - gerne ausgeblendet werden.
Ich sprach übrigens nicht von irgendeinem „Beheben mit Ohrfeigen“ (liest Du immer so falsch und ziehst dann auch noch wirre Schlüsse??), sondern davon, daß die von Dir propagierte Gewaltbereitschaft durch GANZ ANDERE Sachen entsteht, als durch eine Ohrfeige oder ein Hintern versohlen.
Es ist eher eine Ablenkung Deinerseits, wenn Du die genannten Dinge separat behandeln möchtest.
Hier haben sie nur dazu gedient, zu zeigen, daß Dein Schluß „vereinzelte Ohrfeige —> Gewalttätigkeit“ nicht gegeben ist.
Dein „Spott“ ist wohl eher ein Eigentor. Jeder Kommentar dazu
wäre überflüssig.
Klar, und weil jeder Kommentar überflüssig ist dann auch dieser völlig unlogische Kommentar von Dir …
Hier gab es nirgends ein Eigentor, nur Du verteidigst Dein Tor auf der Aschenbahn, während ich schon am Elfmeterpunkt bin.
Du hast bei Deinem Kommentar konsequent die Dinge durch ungenügendes Lesen und schubladenartiger Verurteilung völlig am eigentlichen Sachverhalt vorbeigeschrieben.
Mehr war gar nicht los.
MfG