Geschichtsauffassung
das ist
doch offensichtlicher Unsinn. Überleg mal zum Beispiel, wie
viele Bewusstseine sich da in der Weimarer Republik wohl in
eine bestimmte Richtung verändert hatten. War das auch gut für
unsere Erde?
Jahrtausende lang haben Wissenschaftler die Geschichte nach dem Prinzip der militärischen Ordnung anstatt nach dem Fortschritt im Bewusstsein gedeutet. Die Ordnung des Militärs galt als oberste Übrzeugung von Wissenschaftlern, die diese Grundlage nie bezeifelten, bis endlich ein kreativer Geist die ganze Statik über den Haufen schmiss. Dahinter steckte früher der unumstößliche Glaube an einen Schöpfergott.
Interessant ist, dass selbst in den Wirtschaftswissenschaften, insbesondere in den Managementlehren, dieser Hang zum statischen Ordungsdenken die letzten zweihundert Jahre lang nach dem Begründer des wissenschaftlichen Managements, dem Amerikaner Frederick Taylor, alle nachfolgenden Wissenschaftler solange inspirierte, wie die Manager nicht merkten, dass dieses Denken falsch ist und an der Praxis vorbeizielt.
Wenn heute noch ein Manager eines Weltunternehmens statisch denken würde, wäre er in kürzester Zeit bankrott. Tatsächlich ist die Wissenschaft seit Jahrtausenden von der Mathematik und Physik abhängig. Und da ist es eine Tatsache, dass sich Steine weniger flexibel verhalten als Pflanzen, Tiere und vor allem Menschen. Deshalb ist auch eine statische Geschichtsauffassung längst bei Historikern überholt.
So gesehen war die Weimarer Republik natürlich ein Fortschritt, weil es gar keinen Rückschritt im Zeitpfeil des Kosmos und der Geschichte gibt. In heutigen Managementlehren gilt die Erkenntnis: Man muss die „richtigen“ Fehler machen, um aus ihnen in ständiger Flexibilität von Versuch und Irrtum mehr zu erfahren, wie Erfolg möglich ist. Vor der Weimarer Republik gab es eine Monarchie und erst danach der erste deutsche Versuch, eine Demokratie zu konstituieren. Wäre die WR nie gewesen, würden wir noch heute von Kaiser und Könige regiert, wonach es im Volk nur Reiche und Arme gab und keine breite Mittelschicht wie heute.
Die Amerikaner, die nach den antiken Griechen die längste Demokratie der Weltgeschichte repräsentieren, hatten nie einen König, nie einen Kaiser und nie einen Papst. In den USA gibt es nur einen König, das ist der Kunde und der Unternehmer, der den „Wohlstand der Nationen“ bewirkt, entgegen des typisch deutschen Ordnungsdenkens a’ la Kaiser Wilhelm.
Die „richtigen“ Fehler machen, um daraus zu lernen in Veränderung des Bewusstseins:
That is life!
CJW