Warum Emanzipation?

Hi,

Hattest du weiter oben nicht etwas von „anfang 30“
geschrieben???

jubb.

Auf was möchtest du denn zurückgreifen, wenn die kinder aus
dem haus sind?
Auf die einsicht, die wahre gleichstellung gefunden zu haben,
nämlich dass weder männlein noch weiblein mit anfang bis mitte
50 einen job bekommt, in dem er gelernt hat???

Ich hab ja vor (was kommt, weiß man eh nie), auch arbeiten zu gehen, wenn die Kinder noch im Haus sind. :smile:
Sprich, ich hab vor, einen Job zu haben, so ich denn einen bekomme, und diesen zu behalten - somit hätte ich was, auch wenn die Kinder aus dem Haus sind.
Nach 20 Jahren wieder in einen Job einzusteigen ist immer schwer bis unmöglich, aber so war das auch nicht gemeint.

Gruß
Cess

Hi Alex,

Warum bitte sollte man dann überhaupt ein kind bekommen?

aus denselben Gründen wie sonst auch.

Schöne Grüße,
Anja

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Hi,

…Ich hoffe, mein Mann in spe hat keine Probleme mit einer
Akademikerin als Frau…

na, dann wird er vermutlich nicht dein Mann. :wink:

Ansonsten: Meine Mutter ist mal aus allen Wolken gefallen, als eine Freundin plötzlich zu ihr meinte, es sei doch unnötig, dass ich mich in der Schule so anstrenge, ich sei schließlich ein Mädchen… (die Frau war selbst Lehrerin!)

Finde ich auch erschreckend, ist aber leider noch recht weit verbreitet.

Liebe Grüße,
Anja

in welchem jahrhundert war das? :wink: (o.w.t.)
nix text - nur staunen

Hallo Cess,

Nach 20 Jahren wieder in einen Job einzusteigen ist immer
schwer bis unmöglich, aber so war das auch nicht gemeint.

I am woman. Hear me roar.

Ich werd’s euch zeigen.

Grüße
Elke
(noch guten Mutes)

Genau! Du bringst es auf den Punkt!
Hi,
(…)

  1. (…) Es ist rechtlich zulässig, dass eine
    schwangere Frau beim Einstellungsgespräch auf die Frage nach
    der Schwangerschaft lügen kann. Hat eine schwangere Frau
    massiven Kündigungsschutz und ist fast unantastbar für den
    Arbeitgeber.

Mal ehrlich:
Würdest du bei diesem gesetzlichen Hintergrund nicht zweimal überlegen, ob du eine Frau einstellst?
Solche Gesetze helfen den Frauen nicht!

Gruss,

Hallo,
soviel pauschalen Unfug in Bezug auf Emanzipation, seufz.

ich glaube nicht, dass der durchschnitt der frauen es als
erstrebenswert haelt, so zu werden wie ein mann (mich
inklusive).

Was die berufliche Situation (Karriere, Einkommen, Status)
angeht doch wohl schon…

Also gibt es da doch Unterschiede? Dann lohnt es sich auch für die Gleichstellung zu kämpfen. Also: Gleichstellung von Mann und Frau nicht Gleichwerdung von Mann und Frau. Du verwechselst das andauernd.

was sie fordern, sind gleiche chancen, gleiche rechte, gleiche
bezahlung fuer gleiche leistung. ohne ein wie mann zu
sein/aussehen zu muessen!

OK, aber die Chancen auf dem Arbeitsmarkt können einfach nicht
gleich sein. Es ist nunmal so (und es wird immer so bleiben)
dass eine Frau einzustellen noch ein gewisses Risiko für die
Firma birgt (Ausfall bei Schwangerschaft und Mutterschutz) und
das muss ja irgendwie kompensiert werden. Da kann man auch
keinem Verantworlichen einen Strick draus drehen.

Männer leiden öfter unter Bluthochdruck und erleiden statistisch gesehen häufiger Herzinfakte als Frauen - was ist mit dem Risiko?

Oder andere Risikogruppen: Extremsportler und ihre Unfälle? Motorradfahrer? Raucher? Zuckerkranke?

Klar ich versthe schon warum sich da die Frauen benachteiligt
fühlen, fände ich sicher auch, aber dann muss man bzw. Frau
eben versuchen das durch die Vorteile die es mit sich bringt
Mutter zu werden auszugleichen…

Bitte nenne Beispiele. Aber adhoc: wenn Du nicht für eine Gleichstellung der Männer in Bezug auf diese Vorteile kämpfst, können sie wohl nicht so entscheidend und erstrebenswert sein? (provokant gefragt)

Gruß
M.

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Alle dürfen arbeiten --> alle müssen.

Es hat mit Emanzipation zu tun, wenn es genug Kindergärten und
Babykrippen gibt, um die Kinder zu betreuen, und zwar von
morgens 7.00 bis abends 19.00 Uhr - … wenn die Mütter nach
der Geburt ihrer Kinder wieder arbeiten gehen ( wollen und
können). Es hat mit Verschwendung von Begabungen zu tun,
Frauen für 14-18 Jahre zur Kinderpflege „frei zu stellen“. Und
oft genug auch Verschwendung gesellschaftlicher Mittel -
beendete Ausbildungen, die ungenutzt brach liegen…

Alle Frauen haben das Recht von der Last ihrer Kinder befreit zu werden, um von sieben bis sieben ihre hohe Bildung zum Wohle der Gesellschaft zu Geld machen zu können. Soso.

Das Problem ist die Konkurrenz: Wenn *alle* Menschen Geld verdienen „dürfen“, werden sich die Einkommen pro Haushalt verdoppeln und es werden die Preise sich so anpassen, dass sich die Familien, bei denen entweder Mann oder Frau die Kinder selber erziehen will, das aus finanziellen Gründen gar nicht mehr geht.

Es wäre ja auch aus Gleichberechtigungshinsicht gar nicht gerecht, wenn ein paar egoistische Frauen ihre Arbeitskraft an die Kinder verschwenden, wo sie doch nicht mal Pädagogik studiert haben…

Nick

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Hallo nochmal,

Also wenn ich bedenke, was unsere Vorstreiterinnen (die ersten Emanzen) sich anhören mussten, als sie für Wahlrecht, Recht auf Arbeit, Recht auf Bildung und und und kämpften.

Da bin ich „richtig froh“, dass Du in der unten geführten Diskussion bereit bist einzuräumen, dass dieser Kampf notwendig war (die damaligen Männer sahen das nämlich nicht so, *smile*).

Demnach dürfen Deiner Meinung nach Frauen in verschiedenen islamischen Ländern auch heute noch um ihre Gleichberechtigung kämpfen, auch wenn dort die Männer anderer Meinung sind.

Die Schweizer haben ihren Frauen zum Glück erlaubt zu wählen (wenn das auch noch nicht sooo lange her ist).

Hast Du eigentlich schon einmal etwas gewollt, dir etwas gewünscht, für etwas gekämpft das jemand anders hatte, und der permanent gesagt hat: DAS BRAUCHST DU NICHT? Und noch wichtiger - Würdest Du dann aufhören zu kämpfen, wenn man Deine Versuche es doch zu erreichen ins Lächerliche zieht?

Nachdenkliche Grüße von
Morrighan

Hi lotus,

ich glaube, Du wirfst zu viel in einen Topf:

Insbesondere
Freud verleitete Frauen dazu sich gegen eine recht undankbare
Rolle mit labilem Charakter wehren zu wollen.

Naja, Freud hat aber auch die Frau als defizitäres Wesen konzipiert, also als „kastriert“, „Penisneid-voll“, das kleine Mädchen will eigentlich den Penis, da es ihn aber nicht bekommen kann, will es dann ersatzweise ein Kind, etc.; aber das nur nebenbei erwähnt

Problematisch ist aber, dass Frauen nicht mehr der Rolle von
1920 bis vielleicht 1970 entsprechen.

Welche Kontinuität der Geschlecherrolle siehst Du von 1920 bis 1970?

während in den 20ern der Weimarer Republik bereits eine deutliche Lockerung der Geschlechterrollen zu finden ist, gerät die Geschlechterordnung ab 1936 geradezu klischeehaft wieder in sehr traditionelle Rollen, zumindest auf der Ebene des normativen Ideals, in der Praxis wurde dieses Ideal durch die Erfordernisse der Kriegswirtschaft konterkariert, wo Frauen dann an der „Heimatfront“ auf den Bauernhöfen und Fabriken ihren Mann zu stehen hatten.

Diese etwas paradoxe Phase des Widerspruchs von Ideal und Realität setzt sich fort bis etwa 1950, als Frauen noch „mannhaft“ gebraucht wurden, um die Kriegsschäden zu beseitigen („Trümmmerfrauen“);

die 50er Jahre aber setzten hinsichtlich der Geschlechterordnung in Ideal und Realität auf klare Rollenverteilung;

erst ab den 60ern vermischen sich diese Rollenvorgaben, aber auch das nicht ohne Phasen der Restauration zu erfahren.

Ein wenig absurd erscheint auch, dass Frauen Männer mit etwas
„aggressiverem“ oder machoähnlichem Verhalten meist
preferieren.

Da musst Du klar differenzieren;
es gibt in der Tat spätestens seit den 90ern wieder die Rückkehr dieses Preferenzmusters, weil es wieder den Typus der „Tussi“ gibt, oder anders ausgedrückt: der „Versorgungsschlampe“;

das heißt, ich sehe ebenfalls in der Tat das Faktum, dass es unter jungen Frauen wieder Tendenzen gibt, für sich die „alte“ Geschlechterrollenverteilung zu wählen; man findet dies in erster Linie bei Frauen mit niedrigerem Bildungsgrad und schlechterer ökonomischer Voraussetzung; für diese mag sich aus ökonomischen Gründen das „alte“ Rollenmuster „rentieren“;

richtig ist auch, dass dieses Tussi-Ideal in den Massenmedien im Moment sehr stark propagiert wird, am meisten in TV-Serien am Vorabend.

man kann aber nicht pauschal davon sprechen, dass Frauen heute wieder mehr auf Machos stünden.

Ich würde also sagen, dass die Emanzipation in erster Linie
aufwenigere Gerichtsverfahren und Kinder ohne Vater
hervorgebracht hat, als dass sie irgendetwas verbessert hat.

Ich würde nicht sagen, dass die Auflösung der Institution Ehe (denn diese ist ja der Grund der beschriebenen Phänomene), eine direkte Folge der „Emanzipation“ ist, schon gar nicht ihr Produkt „in erster Linie“.

Einige Frauen
wollen auch gar nicht aus ihrer alten Rolle des Kinderkriegens
und Kochens raus.

Das ist richtig; und ich glaube, dass es eine berechtigte Kritik an bestimmten Formen des Feminismus ist, welche auf einer normativen Ebene auch diejenigen Frauen aus den „alten“ Rollen herausdrängen zu wollen, die nicht rauswollen.

Dieses Faktum wird aber innerhalb des Feminismus selbst diskutiert.

In punkto Karriere verzichten Männer gleichermaßen auf Familie
und im Kampf üm Führungspositionen

Nein, bei Männern ist der Widerspruch Karriere-Familie nicht wirklich gegeben, bei Frauen tendenziell eher schon, das heißt frau muss ihr Kind z.B. zum richtigen Zeitpunkt bekommen um trotzdem auf Karriere setzen zu können, etc.

Man sollte Frauen wie Männern, die einen geldgeilen Egotrip
durchmachen gleichermaßen auf die Finger hauen.

Das wiederum finde ich ebenfalls eine berechtigte Kritik am Feminismus, nämlich die, diesen darauf hinzuweisen, dass er einmal auf breiter Ebene mit dem Anspruch angetreten ist, die Gesellschaft als Ganze verändern zu wollen, heute aber sich mit der Tatsache zu begnügen scheint, dass nun inzwischen auch das Gros der Frauen in Männerrollen hineinschlüpfen darf, „männlich“ sein darf.

Viele Grüße
franz

3 Like

Naja, Freud hat aber auch die Frau als defizitäres Wesen
konzipiert, also als „kastriert“, „Penisneid-voll“, das kleine
Mädchen will eigentlich den Penis, da es ihn aber nicht
bekommen kann, will es dann ersatzweise ein Kind, etc.; aber
das nur nebenbei erwähnt

Eine patriarchaischer Gedanke lässt sich bei Freud nicht leugen. Die Frau fühlt sich laut ihm aufgrund des fehlenden Penis minderwertig. Seine Theorien zur Frau wurden aus dem Geisteshorizot hergeleit, dass sie nicht Mann sein kann.

Welche Kontinuität der Geschlecherrolle siehst Du von 1920 bis
1970?

während in den 20ern der Weimarer Republik bereits eine
deutliche Lockerung der Geschlechterrollen zu finden ist,
gerät die Geschlechterordnung ab 1936 geradezu klischeehaft
wieder in sehr traditionelle Rollen, zumindest auf der Ebene
des normativen Ideals, in der Praxis wurde dieses Ideal durch
die Erfordernisse der Kriegswirtschaft konterkariert, wo
Frauen dann an der „Heimatfront“ auf den Bauernhöfen und
Fabriken ihren Mann zu stehen hatten.

Diese etwas paradoxe Phase des Widerspruchs von Ideal und
Realität setzt sich fort bis etwa 1950, als Frauen noch
„mannhaft“ gebraucht wurden, um die Kriegsschäden zu
beseitigen („Trümmmerfrauen“);

die 50er Jahre aber setzten hinsichtlich der
Geschlechterordnung in Ideal und Realität auf klare
Rollenverteilung;

erst ab den 60ern vermischen sich diese Rollenvorgaben, aber
auch das nicht ohne Phasen der Restauration zu erfahren.

So detailiert hätte ich es nicht wiedergegebn, wichtig erschien mir nur das Resultat der von Horckheimer beschriebenen Frau um 1960. Mir persönlich dient die Kriegszeit als Platform für eine Modulation der Werte.

Ein wenig absurd erscheint auch, dass Frauen Männer mit etwas
„aggressiverem“ oder machoähnlichem Verhalten meist
preferieren.

Da musst Du klar differenzieren;
es gibt in der Tat spätestens seit den 90ern wieder die
Rückkehr dieses Preferenzmusters, weil es wieder den Typus der
„Tussi“ gibt, oder anders ausgedrückt: der
„Versorgungsschlampe“;

das heißt, ich sehe ebenfalls in der Tat das Faktum, dass es
unter jungen Frauen wieder Tendenzen gibt, für sich die „alte“
Geschlechterrollenverteilung zu wählen; man findet dies in
erster Linie bei Frauen mit niedrigerem Bildungsgrad und
schlechterer ökonomischer Voraussetzung; für diese mag sich
aus ökonomischen Gründen das „alte“ Rollenmuster „rentieren“;

richtig ist auch, dass dieses Tussi-Ideal in den Massenmedien
im Moment sehr stark propagiert wird, am meisten in TV-Serien
am Vorabend.

man kann aber nicht pauschal davon sprechen, dass Frauen heute
wieder mehr auf Machos stünden.

Ist auf jeden Fall zu überdenken, allerdings halte ich den Narzissmuss für ein Element des modernen Wesens, dass schon seit den 60’ern einiges verändert hat und die Fronten zwischen den Geschlechtern verhärtet. Auch Frauen mit höherem Bildungsgrad praktizieren einen ultra-feminines Erscheinungsbild und können mit Sexus Karriere machen, ohne sich zu verprostituieren. Die Frau im Blazer hat Power und ist nicht ungebildet.

Ich würde also sagen, dass die Emanzipation in erster Linie
aufwenigere Gerichtsverfahren und Kinder ohne Vater
hervorgebracht hat, als dass sie irgendetwas verbessert hat.

Ich würde nicht sagen, dass die Auflösung der Institution Ehe
(denn diese ist ja der Grund der beschriebenen Phänomene),
eine direkte Folge der „Emanzipation“ ist, schon gar nicht ihr
Produkt „in erster Linie“.

(Siehe Narzissmus)

In punkto Karriere verzichten Männer gleichermaßen auf Familie
und im Kampf üm Führungspositionen

Nein, bei Männern ist der Widerspruch Karriere-Familie nicht
wirklich gegeben, bei Frauen tendenziell eher schon, das heißt
frau muss ihr Kind z.B. zum richtigen Zeitpunkt bekommen um
trotzdem auf Karriere setzen zu können, etc.

Halte ich für eine gewagte These. Frauen haben im Extremfall mit gravierenderen Konsequenzen zu rechenen. Deswegen besteht immernoch Unterhaltspflicht und ich gehe davon aus, dass es vielen Männern wichtig ist, wie ihre Kinder geraten.

Bin etwas müde. Hätte zu einem anderen Zeitpunkt deteilierter Stellung bezogen.

Schönes Wochenende!

So detailiert hätte ich es nicht wiedergegebn, wichtig
erschien mir nur das Resultat der von Horckheimer
beschriebenen Frau um 1960.

Ich glaube, dass zum Resultat auch der Gang der Herausbildung dazugehört, also damit auch die Modelle vor 1960

Mir persönlich dient die
Kriegszeit als Platform für eine Modulation der Werte.

Ich sehe diese Modulation eher Ende des 19. Jdts. ansetzen, in der Tat aber ist die Kriegszeit ein wichtiger Modulator

Ist auf jeden Fall zu überdenken, allerdings halte ich den
Narzissmuss für ein Element des modernen Wesens, dass schon
seit den 60’ern einiges verändert hat und die Fronten zwischen
den Geschlechtern verhärtet.

Inwiefern?

Auch Frauen mit höherem
Bildungsgrad praktizieren einen ultra-feminines
Erscheinungsbild und können mit Sexus Karriere machen, ohne
sich zu verprostituieren. Die Frau im Blazer hat Power und ist
nicht ungebildet.

Ok, das ist eine sehr wichtiger Punkt

Deswegen besteht
immernoch Unterhaltspflicht und ich gehe davon aus, dass es
vielen Männern wichtig ist, wie ihre Kinder geraten.

Das ist richtig;
ABER:

  1. die Unterhaltspflicht steht nicht der Karriere entgegen, sondern stimuliert sie eher noch, weil sie finanzieller Druck ist, mehr zu leisten, sich fortzubilden, seinen Job zu sichern, etc.

  2. Klar ist es Männern auch heute noch wichtig, wie ihre Kinder geraten, aber dafür gab es schon zu früheren Zeiten ein einfaches Instrument:
    Erziehungs-Leitlinien-Autorität, das heißt, Mann setzt die abstrakten, formalen Erziehungsziele, Frau (oder heute in Karriere-Familien zunehmend professionelle, weibliche(!) Kräfte) machen die Detail-Arbeit …

Schönes Wochenende!

Dir auch!

Viele Grüße
franz

hi,

ich glaube nicht, dass der durchschnitt der frauen es als
erstrebenswert haelt, so zu werden wie ein mann (mich
inklusive).

Was die berufliche Situation (Karriere, Einkommen, Status)
angeht doch wohl schon…

das hat erstmals nichts mit männlichkeit zu tun. es gibt auch ausgesprochen maskuline versager…

was sie fordern, sind gleiche chancen, gleiche rechte, gleiche
bezahlung fuer gleiche leistung. ohne ein wie mann zu
sein/aussehen zu muessen!

OK, aber die Chancen auf dem Arbeitsmarkt können einfach nicht
gleich sein. Es ist nunmal so (und es wird immer so bleiben)
dass eine Frau einzustellen noch ein gewisses Risiko für die
Firma birgt (Ausfall bei Schwangerschaft und Mutterschutz) und
das muss ja irgendwie kompensiert werden. Da kann man auch
keinem Verantworlichen einen Strick draus drehen.

in unserer momentanen situation ist das genau so. das hast du richtig erkannt. diese benachteiligung ist möglich, da die gesellschaft dies toleriert. waere es zb unsere kultur, dass männer nach geburt des babies jeweils 2 jahre zuhause bleiben und das für alle normal wäere, dann gäbe es keine benachteiligungen der frauen wegen schwangerschaft (nur ein beispiel). e.s gibt viele denkbaren alternativen zum heutigen modell. welche davon in der zukunft erfolgreich sind (genug kinder geboren werden), werden wir sehen. in der CH und in D scheint momentan ein modell vorzuherrschen, welches nicht genügend kinder produziert.

Klar ich versthe schon warum sich da die Frauen benachteiligt
fühlen, fände ich sicher auch, aber dann muss man bzw. Frau
eben versuchen das durch die Vorteile die es mit sich bringt
Mutter zu werden auszugleichen…

welche?

Hmm, so eine Aussage lässt natürlich alles schön offen…

yep. da ich nicht an uriella und co. glaube, finde ich es doch eher schwierig zu sagen, wo wir in 100 jahren stehen werden…

Hmm zumindest mal ein paar weitere Denkanstösse geliefert…
Danke

das freut mich.

liebe gruesse
coco

Hallo Nick,

Alle Frauen haben das Recht von der Last ihrer Kinder befreit
zu werden, um von sieben bis sieben ihre hohe Bildung zum
Wohle der Gesellschaft zu Geld machen zu können. Soso.

Von der Last ihrer Kinder? Die dacht ich doch wohl auch Väter haben? - Und Beruf ist erst in zweiter Linie Geld, komisch, daß Du dies in den Vordergrund stellst. Er ist Kontakt mit der Welt, Positionsbestimmung in der Gesellschaft, Selbstverwirklichung, und wenn er nur „Geldverdienen“ ist - wie oft bitter nötig! Vermutlich kennst Du die Scheidungsraten? Weißt Du auch, wie oft Väter nichts zahlen nach der Scheidung? Kennst Du die Zahlen für Kinderarmut? Sie kamen gerade erst wieder in den Medien, und am häufigsten werden die Kinder zerbrochener Ehen zu armen Kindern. Wie oft könnte und wollte deren Mutter arbeiten gehen, wüßte sie wohin mit den Kindern.

Das Problem ist die Konkurrenz: Wenn *alle* Menschen Geld
verdienen „dürfen“, werden sich die Einkommen pro Haushalt
verdoppeln und es werden die Preise sich so anpassen, dass
sich die Familien, bei denen entweder Mann oder Frau die
Kinder selber erziehen will, das aus finanziellen Gründen gar
nicht mehr geht.

Du sagst es. Das Problem ist Konkurrenz. Eines der Probleme. So wie Du das siehst, kommts auf die gute (?) alte patriarchale Familie raus ( der Mann Familienvorstand, Ernährer und Chef der Familie).Das Problem ist wirklich das Konkurrenzdenken ( wehe, meine Frau verdient mehr als ich … ist erfolgreicher im Beruf … es gibt darüber Untersuchungen, wie schwer Männer das verkraften können).

Es wäre ja auch aus Gleichberechtigungshinsicht gar nicht
gerecht, wenn ein paar egoistische Frauen ihre Arbeitskraft an
die Kinder verschwenden, wo sie doch nicht mal Pädagogik
studiert haben…

aber nicht alle Frauen sind gleichermaßen „begabt“, als Mütter. Und da Du grade von Gleichberechtigung schreibst - >70% der Weltarbeit wird von 50% der Weltbevölkerung geleistet - von den Frauen. Das ist überwiegend darauf zurückzuführen, daß sie die Last eines Berufes zugleich mit der von Haushalt und Kindererziehung tragen.
Ich finde es merkwürdig, daß Du Frauen als egoistisch darstellst, die entweder keine Kinder haben oder dennoch arbeiten gehen wollen ( vielleicht sogar müssen). Was ist Dein eigenes Interesse, für Dein Leben, und mit welcher Begründung, falls es in diese Richtung geht? Gruß, I.

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Hallo Osteraff,

also mir waren Politik und Emanzipation früher mal komplett egal. Ich habe einfach mein Leben gelebt, so wie es mir Spaß gemacht hat. Aber ich bin numal ein eher unkonventioneller Mensch! Ich passe nicht in die typischen Mann-Frau-Schemata und meine Interessen sind einfach anders gelagert. Ich habe nichts gegen Kinder und Familie, aber ich interessiere mich auch nicht besonders dafür. Die Biologie ist mir dabei übrigens auch wurscht. Ich bin ja ein Mensch und damit verfügt man halt über einen Verstand, der ein wenig mehr Anregung benötigt als nur Fressen, Schlafen und …

An sich sollte das alles heutzutage doch kein Problem mehr sein, oder? Jede® kann sich doch sein/ihr Leben so einrichten, wie man möchte. Aber die Realität schaut oft noch anders aus! Als Mensch, der nicht in die Schemata passt, eckt man an, wird angefeindet und oft genug auch offen benachteiligt. Das kann man z.B. bei bei Beförderungen immer wieder feststellen. Hat eine Frau Kinder, geht man davon aus, dass sie keine Zeit hat, um sich im Job zu engagieren, hat sie keine, ist sie unsozial und damit auch nicht für eine Führungsposition geeignet. Und ich bin übrigens nicht karrieregeil - ich habe nur Spaß an dem was ich tue und möchte daher natürlich auch so viel Verantwortung wie möglich - also nicht „Gleichheit“, aber „gleiche Chancen“. Und es geht auch nicht nur mir so, um gleich mal wieder das Argument vorwegzunehmen, dass Beförderungen ja vor allem mit der persönlichen Kompetenz zu tun haben und nicht mit dem Geschlecht (wenn es immer so wäre, könnten wir uns tatsächlich einen Großteil der Emanzipationsdiskussionen sparen).

Fazit: Wenn frau eigentlich nur in Ruhe das tun möchte, was ihr am meisten Spaß macht und was sie am besten kann, gibts oft Probleme. Jedenfalls dann, wenn die Begabungen und Interessen sich nicht auf die drei Ks beschränken. Dann wird man irgendwann zur Emanze! Weil man das dumme Gerede und die Anfeindungen einfach satt hat!

Viele Grüße

Sandra

die Angst vor bestimmte Zuständigkeiten
Hallo Irmtraut,

manche Männer haben richtig Angst davor mit einem Mal einen Aufgabenpart in der Familie übernehmen zu müssen, für den sie sich von Klein auf an nicht zuständig fühlten. Um ihr Ideal zu untermauern, werden schreckliche Szenarien heraufbeschworen mit den dazugehörigen Schuldzuweisungen gegen „die Frauen“.
Das Gegenargument, dass Frauen aus schlechter Erfahrung heraus sich besser um Autonomie kümmern sollten, denn blind dem Verantwortungsbewußtsein und den Fähigkeiten der Männer zu vertrauen, wird als Hirngespinnst aufgrund von Ausnahmefällen abgetan.
Ach, ich kenne das zu gut - leider.

viele Grüße
claren

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hallo claren,
Dir gegenüber darf ich mir vielleicht erlauben, das Wort „Gesellschaft“ zu benutzen?
Die von Dir angeführte Scheu der Männer, Verantwortung im Familienbereich zu übernehmen, hat sicher (u.a.) gesellschaftliche Gründe. Es ist eben extrem uncool, als Junge sich mit Waschmaschine und Geschirrspülen, Tischdecken und vielleicht sogar Kochen auszukennen - bis auf Ausnahmen. Und ich glaub, viele Mütter verwöhnen ihre Prinzen diesbezüglich bis weit ins Erwacchsenenalter hinein und das Ganze mündet in der Eröffnung des Hotel Mama.
Aber außerdem: Männer sind auch Menschen. Sie kennen das auch - Bequemlichkeit und Trägheit ( Mülleimer runterschaffen wird zur Doktorarbeit). Nur können sie es sich meist eher leisten, träge zu bleiben (die Klügere gibt nach und die Macht der Männer ist die Geduld der Frauen).
Und die materielle Verantwortung für eine gewesene Familie? Ich glaube, daß sich die Nähe zwischen Vätern und Kindern oft nach der Trennung gewaltig verdünnt, vor allem, wenn von ihm eine neue Familie gegründet wird.
Eigentlich könntest Du die „Hirngespinste“ zerreißen, indem Du Statistiken studierst und notfalls am richtigen Platze anführst. Aber leider gehört es oft und oft noch zur Rolle, die Frauen freiwillig (er)tragen, sich widerspruchslos herabsetzen zu lassen. Das, was früher mal Herabsetzung der Frau zum höheren Ruhme des Mannes war, hat sich inzwischen zunehmend in männlichen Unmut gewandelt über die rauhe Realität(eigener Verantwortung)… und die Menschenrechte-auch-für-Fauen.
(Aber ich denke auch, die bisherigen, aus der patriarchalen Familie erwachsenen Lösungen des Unterhalts für Kinder sind irgendwie unbefriedigend … mancher Mann kann sich für Jahrzehnte finanziell überhaupt nicht mehr bewegen wegen seiner Ex-Familie. Ich finde, der Unterhalt müßte anders geregelt werden als individuell - Kinder sind für uns alle wichtig. Nicht nur wegen der Rentenlösung.)

Notfalls, rate ich Dir, schau Dir bei Entnervung in regelmäßigen Abständen Loriot an, z.B. Papa ante portas. Gute Tage und Nächte … I.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Das Problem ist die Konkurrenz: Wenn *alle* Menschen Geld
verdienen „dürfen“, werden sich die Einkommen pro Haushalt
verdoppeln

Das nennt man Fortschritt, Wachstum, modernes Leben.

und es werden die Preise sich so anpassen, dass
sich die Familien, bei denen entweder Mann oder Frau die
Kinder selber erziehen will, das aus finanziellen Gründen gar
nicht mehr geht.

Daher gibt es in normalen Ländern auch Kinderbetreuung.

Es wäre ja auch aus Gleichberechtigungshinsicht gar nicht
gerecht, wenn ein paar egoistische Frauen ihre Arbeitskraft an
die Kinder verschwenden, wo sie doch nicht mal Pädagogik
studiert haben…

ROFL Das klingt ja wie in Saudi.

Gruß
dataf0x

Hallo Irmtraut,

entnervt bin ich nicht, gelegentlich macht sich Resignation in mir breit. Es ist ja nicht so, dass es bei dieser Sache nur Gute und Böse gibt, sondern Menschen, die einander bedingen.
Ich habe einen Vater erlebt, der voller Vorfreude seinen Erziehungsurlaub antrat. Ein gestandenes Mannsbild, in leitender Position, einem Fußballclub angehörend. Was hat der sich von Männer und! Frauen in seinem Umfeld anhören müssen, weil er Lust auf eine berufliche Auszeit und Lust auf Kochen und Kinderbetreuung hatte. Sein Bild paßte nicht in deren Schema.
Es wundert mich nicht, dass sich eigentlich eine kluge Lebensform nicht durchsetzen kann, eine Lebensform bei der zwei Verdiener für eine sichere Existenz sorgen, und sich dabei je nach Talent und Zeitkontingent den Rest-Alltag teilen. Denn die Bilder unserer Gesellschaft über Männer und Frauen im Familienleben hat sich einfach nicht geändert. Hausmänner bekommen in unserer Gesellschaft keinen Fuß auf dem Boden. Das ist statistisch belegt.
Trotzdem habe ich nach wie vor die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die jüngere Frauengeneration bei der Wahl ihrer Männer andere Erwartungen laut werden läßt, fairerweise sie können dafür Überlebensfähigkeit und Berufstüchtigkeit bieten.
Den anderen sei das symbiotische Zusammenleben mit all seinen Risiken und Einschränkungen gegönnt - jeder wie er es braucht und mag.
Doch solange wir Mütter unsere Söhne nicht mit dem Mülleimer zur Tür hinausschubsen und ihnen nicht beibringen wie man kocht, putzt oder Windeln wechselt, wird es diese Schwarzseher geben, die trotz des vollen Kühlschranks in ihrer Küche verhungern würden, weil kein beschürztes Hausmütterchen in der Nähe ist.

viele Grüße
claren
PS: Loriots papa ante portas ist genial :smile:

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Hallo osteraff!

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass auch Du nicht begreifst, dass sich Männer in unserer Gesellschaft ebenfalls emanzipieren und dabei mit ähnlichen gesellschaftlichen Problemen zu kämpfen haben. Nur eben vice versa …

Dabei geht es doch eigentlich nur darum, das zu tun (und tun zu können, zu dürfen und zu wollen), was einem selber am Herzen liegt, auch wenn es ggf. gegen den gesellschaftlichen, rollenbezogenen common sense verstößt.

Grüße
Jürgen