Hi Jolly,
Frauen wollen wie Männer behandelt werden, also
gleichgestellt.
Männer werden aber auch nicht gleich behandelt. Also welchen
Männern wollen Frauen nun gleichgestellt werden?
Lass es Jolly, das Grundsatzverständnis stellt sich bei dir nicht ein. Ich habe das Gefühl, dass du eine Schutzhaltung einnimmst, so nach dem Motto: Manno, uns armen Männern geht es aber auch schlecht! Der Müller zum Beispiel der darf immer mit der Chefin zum Essen gehen und mich hält sie Freitags immer bis 10 h abends bei der Arbeit fest!
Bitte, ich habe hier ein bewusst lächerliches Beispiel genommen, möchte dich damit aber nicht düpieren, sondern nur etwas überspitzt darstellen, wie deine Argumente ankommen.
Es gibt auch vom Geschlecht unabhängige Unterschiede. Sobald
aber eine Frau schlechter behandelt wird, wird sofort die
Emanzipationskeule geschwungen, ohne evtl. auf andere Gründe
zu achten. Darauf will ich hinaus und ich denke, das hat auch
was mit Emanzipation zu tun.
Das hatten wir doch alles schon. Du kommst in einer Kreisbewegung wieder auf alte, gar nicht bestrittene, Argumente zurück. Wahrscheinlich aus der oben schon erwähnten Schutzhaltung. Keiner bestreitet, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede gibt. Schließlich gibt es die auch „zuungunsten“ der Männer, bzw. wo sie angebracht sind sollen sie auch bleiben. Darum geht es aber nicht! Es geht um g l e i c h e Vorbedingungen, unter denen Frauen prinzipiell noch immer schlechter behandelt werden, nicht um die vielen vielen Ausnahmen. Wir schwingen unsere Keule für diesen Fall der gleichen Vorbedingungen und sonst nicht (zumindest ich nicht).
Noch mal, wir reden hier von der Tatsache: Männer kriegen mehr
Geld, Frauen für die gleiche Arbeit nicht.
Das ist stark verallgemeinernd. Aber lassen wir es mal dabei,
dass das immer wieder vorkommt. Das streite ich auch nicht
grundsätzlich ab.
Was bitte ist daran stark verallgemeinernd? Gleiche Vorbedingungen: Männer mehr Geld! Punkt, aus. So isset. Das ist nun mal a l l g e m e i n so.
Da hier nicht eine Stelle der anderen 100% gleicht, ist das
schlecht zu beurteilen. Als Beispiel hätte ich zwei Kollegen,
die weniger als eine Kollegin bekommen. Den Fall gibts aber
auch andersrum. Auch die Chefin bekommt mehr als der frühere
Chef, die kann es gut mit dem Vorstand…
Du siehst, es gibt auch andere Gründe als nur das
Geschlecht…
Na klar, die gibt es! Wie gesagt:
Wenn ja, dann gratuliere ihnen in meinem Namen. Denn Tatsache
ist, dass dies immer noch die Ausnahme ist.
Also vernachlässigbar?
Häh??? Eben nicht! Dafür gibt es doch nach wie vor die Emanzipationsbestrebungen.
Wie gesagt, ich habe für beide Verständnis, dass bei beiden
Frust aufkommt. Warum es beim man(n) grundsätzlich nur
Kinkerlitzchen sind, bei der Frau handfeste Probleme, die sie
natürlich ohne Unterstützung des Mannes lösen muss, leuchtet
mir nicht ein. Ich kenne deine Beziehung nicht, aber wir
nehmen die Probleme beider Seiten ernst. Ist der Mann nicht
durch Ehe, Kinder, Haushalt und Beruf gestresst? Ist meine
Frau samstags arbeiten, kümmer ich mich um die Kinder, kaufe
ein, koche, arbeite u.U. am Haus usw. Trotzdem tue ich den
Stress meiner von der Arbeit kommenden Frau nicht als
Kinkerlitzchen ab.
Okay, lassen wir es. Du willst oder kannst mich nicht verstehen und vermischst ständig dein (oder mein) Privat- und Berufsleben mit den allgemeinen Aussagen zum Thema Emanzipation. Es ist schön, dass ihr beide glücklich seid, viel Glück für eure Zukunft. Das meine ich ernst.
Wie oben schon gesagt: Ich meine nicht den Werktätigen der mal
eine stressige Zeit hat und auch nicht die Vollzeitmutter,
deren Kinder mal nerven!
Deswegen ist es wohl sinnvoll, sich die Aufgaben gerecht und
einvernehmlich zu teilen. Wenn Frau alles haben/machen will,
kann das eben in Stress ausarten. Wenn sie alles machen MUSS,
stelle ich die Grundlage der Beziehung in Frage. Es mag
durchaus noch einige Männer geben, die versuchen die Frau zu
unterdrücken. Das merkt Frau aber nicht erst, wenn Kinder da
sind.
Auch hier: Du gleitest wieder in andere Bereiche ab. Hier geht es für dich um das Wesen einer Beziehung zwischen Mann und Frau. Die Diskussionen die wir hier lostreten könnten, wären mannigfaltig und unendlich. Da verdient sich mancher Autor eine goldene Nase mit! Hat aber alles nix mit dem allgemeinen Emanzipationsgedanken zu tun, den wir hier ehedem versuchten zu behandeln.
Nein, ich habe nur gesagt, dass ich lieber Abspülen als
Reifenwechseln würde. Wo siehst du da eine
geschlechtsspezifische Zuordnung? Allein aus der Negierung
meiner Präferenz?
Wenn du - um d e i n e Emanzipation unter Beweis zu stellen - sagst: „Hey, i c h spüle lieber, als das ich Reifen wechsle!“ hast du in diesem Moment Tätigkeit a) den Frauen und Tätigkeit b) den Männern zugeschrieben, um eben zu verdeutlichen, dass du als emanzipierter Mann sogar lieber eine weibliche Tätigkeit ausübst. Ja, durch die Negierung deiner Präferenz hast du tatsächlich eine geschlechtsspezifische Zuordnung hergestellt. Denn sonst würde dein ursprünglicher Satz ja gar keinen Sinn machen, außer als reine Information über deine Vorlieben und Abneigungen. Und über die diskutieren wir hier ja nicht, oder?
Wie definierst du emanzipiert? Muss ich mich den Wünschen der
Frau unterordnen, oder darf ich gleichberechtigt mit ihr
entscheiden? Darf ich zu ihr sagen: „Du wechselst die Reifen
und ich spüle ab“ oder ist das schon wieder unemanzpiert,
obwohl es eigentlich emanzipiert klingt (ich nehme ihr
Hausarbeit ab)?
Seufz. Emanzipiert ist, wenn du keine Unterschiede zwischen den Menschen machst und Aufgaben lediglich nach Vorlieben und Abneigungen und körperlichen Möglichkeiten verteilst.
Du scheinst in einer Zwischenphase hängengeblieben zu sein. Zwar siehst du durchaus ein, das wohl eine geschlechtsspezifische Aufteilung nicht mehr aktuell sein sollte, möchtest aber nicht sehen, dass es immer noch nicht durchgreifend erreicht ist. Ich anerkenne, dass du im häuslichen Umfeld offensichtlich einen guten Weg gehst, dennoch solltest du die Bestrebungen der Frauen nicht als einen persönlichen Angriff auf dich werten und versuchen etwas objektiver mit den Tatsachen umzugehen. Damit will ich dir selbstverständlich deine Meinung nicht nehmen, aber du siehst doch auch an den anderen Postern auf deine Äußerungen, dass sie zumindest strittig ist.
Und übrigens:
Klugscheißermodus an - Spülen schreibt man ohne h!
Scheinst dich also wirklich nicht oft damit zu beschäftigen.
Klugscheißermodus aus.
Soll ich dir jetzt deine Rechtschreibfehler vorhalten?
Gerne. Kein Problem.
Aber danke für den Hinweis, ist irgendwie ein dummer Reflex…
Ich spüle öfter ab, ich schreibe nur nicht dauernd darüber.
Trotz Spü(h)lmaschine.
Übrigens: Das war ein Witz, wenn auch ein schwacher.
Gruß
Nita