Warum Emanzipation?

Stellung der Frau im Kibbuz, die ja ebenfalls (meist) eine dem
Mann ebenbürtige Position einnimmt.

einnahm. Es gibt keine kommunistischen Kibbutzim mehr. Aber das Bild wirkt natürlich nach - du hast also recht.

Gruß
dataf0x

Hallo!

ich seh deinen standpunkt und finde ihn auch edel.

Dankeschön :wink:

irgendwie geht für mich aber etwas nicht auf: du meinst die
frau wird von mann nicht für die hausarbeit oder ihre präsenz
bezahlt. für was denn? einfach dafür, dass sie ihn geheiratet
hat? was ist dafür ausschlaggebend, dass der mann sie
unterhält?

Nach meiner bescheidenen Meinung wird die Frau nicht vom Mann bezahlt. Zumindest ist es in den Ehen die ich kenne unüblich, dass der Ehemann monatlich ein Ehefrauengehalt überweist. Der Mann trägt einen finanziellen Anteil zum Lebensunterhalt bei, die Frau die nicht erwerbstätig ist einen tatsächlichen Anteil. So ist die Ehe konzipiert, so sehe ich sie und auch der Gesetzgeber. Aber wir kommen hier nicht weiter…jeder so wie er’s für richtig hält.

Frank.

Hallo Michaela,

das ist ein wichtiger und richtiger Aspekt: Auch Männer müssen sich emanzipieren. Emanzipieren bedeutet dem Wortsinn nach soviel wie „sich von gesellschaftlichen Zwängen lösen“. Die Emanzipation der Frau ist also nur ein Beispiel; es emanzipieren sich auch andere, z.B. sexuelle Minderheiten.

Wer zu Hause bleibt und sich um Kinder kümmert, ist in der Tat auch deswegen eine Frage des Geschlechts, weil selbst Männer, die das vielleicht wollen würden, sich gar nicht „trauen“. (Auf mich trifft das nicht zu; ich würde mich trauen, könnte es mir aber nicht vorstellen.)

Interessanterweise kann aber auch die Folge von Emanzipation sein, dass eine neue Emanzipation nötig ist. Der Vergleich ist natürlich ein wenig weit hergeholt, er dient aber auch nur der Veranschaulichung: Die Französische Revolution endete in einer Schreckensherrschaft, die mehr oder minder eine neue Revolution nötig machte.

Was ich damit meine: Mir hat mal jemand erzählt, an seiner Uni, die ziemlich feministisch orientiert ist, hätten große Teile der Frauen wenig Verständnis (sozusagen), wenn eine Frau sich für Haushalt und Kinder entscheidet. Ihre Ansicht ist also weniger, Frauen müssten nicht zuständig für Haushalt, sondern sie dürften es auch gar nicht, selbst wenn sie wollen, weil sie damit „die Sache der Frauen“ verraten würden. Der Aspekt, den du angesprochen hast, kann also sogar umgekehrt gelten.

Als Beispiel fällt mir auch SM ein: Frauen können genauso wie Männer eine sexuell-devote Neigung haben; für Feministinnen scheint das zuweilen schwer zu ertragen gewesen sein. Jedenfalls in den 80er-Jahren, damals war ich zu klein, das Weltgeschehen zu verfolgen, soll es doch einige Proteste gegen entsprechende Illustrationen gegeben habe: Frauen in Ketten usw. Dabei ist das für diese Frauen gerade die Erfüllung die Befreiung von gesellschaftlichem Zwang.

Manchmal frisst wohl auch die Emanzipation ihre Kinder :wink:

Noch was möchte ich gern anmerken, weil es mir auf deinen Beitrag hin einfiel: Ich bin wirklich ziemlich kritisch, was Feminismus angeht. Ich beobachte da manchmal Tendenzen, die für mich mit Streben nach Gleichberechtigung nicht viel zu tun haben. Verschärft wird das dadurch, dass ich in einem Umfeld aufgewachsen bin, in dem über so was nicht nachgedacht werden musste: Meine Mutter wird von meinem Vater nicht unterdrückt, mein Vater hilft im Haushalt usw. Das sind alles Dinge, die für mich selbstverständlich sind. Ich käme im Traum nicht auf die Idee, dass meine Frau mehr oder weniger Rechte hätte als ich selbst. Und wenn man dann Vorschläge hört, die sich um Frauenbelange kümmern, wirkt das wie eine Benachteiligung von Männern. Wenn ich dann aber so was lese wie das, was du geschrieben hast, wird die Sache wieder entschärft. Ich meine die Sache mit deiner Mutter und so… Für so was fehlt mir wohl einfach die Vorstellungskraft, aber es scheint solche Männer ja wirklich zu geben. Unglaublich!

Levay

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Das hat mir gefallen, coco!

Manchmal habe ich den Eindruck, dass Frauen denken: Männer müssen immer die Hälfte des Haushalts übernehmen, egal ob sie nebenbei noch einen Beruf haben oder nicht, auch wenn die Frau selbst „nur“ (im Sinne von „ausschließlich“) den Haushalt führt. Aber das kann nicht richtig sein. Richtig ist, dass unter dem Strich (und soweit sich das messen lässt) jeder in etwa gleich viel für das gemeinsame Leben tun sollte.

Levay

Ich habe das nicht so wortwörtlich verstanden wie du, auch wenn die Formulierung ein bisschen eigenartig war.

Levay

Wenn aber ein Mann einen kaufmännischen
Bereich leitet und einen Umsatz/Gewinn von X erwirtschaftet
und eine Frau die den Bereich leitet und den gleichen
Umsatz/Gewinn erwirtschaftet schlechter bezahlt wird, keinen
Dienstwagen erhält etc. etc. ist das ein eindeutig zu
messender Ungleichstand!

Du hast da unzweifelhaft Recht; aber ist dem denn so? Wenn Chef des Unternehmens X anders behandelt wird als Chef des Unternehmens Y, dann kann das doch auch einfach an den Unternehmen liegen. Ist es wirklich so (und kannst du es belegen), dass Frauen bei GLEICHER Leistung UNTERSCHIEDLICH behandelt werden und zwar WEGEN des Geschlechts?

Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

Levay

Es ist ein Naturgesetz, dass Frauen Kinder bekommen (–>
Schwangerschaft) und sie in den meisten Fällen in der
Anfangszeit stillen.

Es ist kein „Naturgesetz“. Viel wichtiger ist aber: Bei weitem nicht alle Frauen bekommen Kinder. Und noch wichtiger: Die Wehrpflicht ist ja nicht da, um irgendwelche Ungleichheiten beim Kinderkriegen auszugleichen. Und am wichtigsten: Kinderkriegen und Wehrdienst sind miteinander nicht zu vergleichen. Ich würde immer lieber ein Kind bekommen als mich im Krieg auf bestialische Weise verstümmeln lassen.

Wie gesagt, biologisch gesehen bekommen immer noch die Frauen
Kinder. Bei einem Kind kommt es bei einer Frau AUTOMATISCH zum
Arbeitsausfall wegen Schwangerschaft und Geburt, danach häufig
noch zum Stillen, was ein Mann ja auch schlecht erledigen
kann.

Die Automatik gibt es nicht --> viele Frauen bekommen keine Kinder! Keine Frau wird dazu gezwungen.

Ich persönlich frage mich jetzt schon, wie ich meinen
Kinderwunsch „hinkriegen“ soll. Rein zeitlich. Denn bis ich
ausgebildet und fest im Job bin, bin ich vermutlich schon über
30 und ich wünsche mir mehrere Kinder. Würde man mich noch mal
ein Jahr zurückwerfen, ja, das würde mich vermutlich nicht
gerade darin bestärken, mehr Kinder zu bekommen. Ich vermute,
dass ich nicht die einzige bin, der es so geht.

Das ist kein Grund, Männer auf so unerhörte Weise zu diskriminieren. Es gibt soooooooooooooooooooooo viele Frauen, die direkt nach dem Abi studieren und dann sofort im Berufsleben sind. Was für eine Diskriminierung von Männern. Manchmal habe ich das Gefühl, es gibt Frauen, die um keinen Preis akzeptieren wollen, dass es Diskriminierung von Männern gibt.

Das sehe ich anders, es ist ja mittlerweile auch dem Mann
freigestellt, die Anerkennung als KDV ist nunmal nur noch
Formalerfordernis, die Anerkennung bekommt jeder.

Ich kenne Gegenbeispiele. Also nur sinnleeres Gerede ohne Wissen dahinter.

Gleichfalls
könnte man eine Dienstpflicht für Frauen einführen,
meinetwegen andersherum, im Regelfall Zivildienst, bei Wunsch
und Eignung Wehrdienst.

siehe oben, wenn du Deutschland komplett kinderfrei kriegen
willst, bitte

Dieses Argument kann eines nicht ändern: Männer werden hier benachteiligt. Welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind und welche, ist eine andere Frage. Man könnte z.B. den Wehrdienst abschaffen.

Deiner Logik kann ich nicht folgen. Selbst wenn man
ausschließlich von Muskelmasse u.ä. spricht: EINIGE Frauen
sind dafür geeignet, die meisten nicht. Eine WehrPFLICHT wäre
hier sinnlos.

Nö. Es würde eine (wirklich) allgemeine Wehrpflicht geben, und alle Untauglichen würden ausgemustert. Dass das dann mehr Frauen wären, mag ja sein, aber wenn Frauen dürfen, müssten sie auch dann müssen, wenn es Männer müssen…

Die, die nicht geeignet sind, sind krank und werden
ausgemustert. Anatomisch gesehen besitzt ein Mann aber nun
einmal ein größeres Kampfpotential als eine Frau. Ausnahmen
bestätigen die Regel.

Angeblich kann jede Frau das doch so gut wie jeder Mann…?
Levay

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Unglaublich, echt! „Gerechter Ausgleich“!?!

Das ist die Art von Frau, bei der ich die Krise bekomme…

Wehrdienst leisten müssen, heißt im Zweifelsfall, auf bestialische Weise ums Leben zu kommen. (Bestünde die Gefahr nicht, gäbe es keine Wehrpflicht.) Was soll daran ein „gerechter Ausgleich“ sein? Außerdem: Seit wann kann man ein Unrecht durch ein anderes ausgleichen? Und was ist mit den vielen, vielen, vielen Frauen, die weder Wehrdienst leisten müssen, noch je ein Kind bekommen werden?

Das ist echt eklig!

Levay

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Ich sehe im Wehr-/Zivildienst auch nichts Schreckliches, es
ging mir bei meinem Vergleich nur um den Zeitfaktor.

Da kann ich dir aber Geschichten erzählen…

Ich kenne einige, die Wehrdienst gemacht haben und habe noch
von keinem gehört, dass sie zu wirklich gefährlichen Einsätzen
geschickt wurden.

Und? Wenn die Gefahr nicht bestünde, dass man direkt an einer Front landet, bräuchte man ja keine Wehrpflicht. Es gibt sie, weil es diese Gefahr IMMER gibt. Du bist echt naiv!

Abgesehen davon hast du die Möglichkeit,
Zivildienst zu machen.

Toll! Und wenn der Mann das auch nicht will? Das, was mich so nervt, ist, dass Frauen oft so tun, als sei diese Diskriminierung gar keine. Das ist unerhöhrt. Wenn ich so was lese, frage ich mich, wie Frauen, die doch so sehr auf Gleichberechtigung wert legen, sich selbst davon so freimütig entfernen können. Unglaublich, echt! Übrigens: auch unter dem Zivildienst können Männer sehr leiden. Ich kenne mich da offenbar besser aus als du.

Wer spricht hier von Bestrafung? Ob der Wehrdienst heutzutage
Sinn macht oder nicht, sei mal dahingestellt. Der Gesetzgeber
geht davon aus, dass der Wehrdienst für den Kriegsfall
notwendig ist. Nun verfügt die durchschnittliche Frau über
wesentlich weniger Muskelmasse als der durchschnittliche Mann
(–> sie kann im Kriegsfall weniger ausrichten)

Genau, wenn die Bomben fallen, die Granaten geworfen werfen, wenn man einer Pistolenkugel ausweichen muss, dann hilft die Kraft enorm weiter!

Levay

Hi,

du hast Recht und auch wieder nicht. Du führst nämlich durchaus richtige Gründe dafür auf, dass es offenbar noch Ungleichbehandlungen gibt. Und richtig ist auch, dass man die manchmal erst auf den zweiten Blick erkennt.

Was du aber ignorierst, ist, dass das auch umgekehrt gilt. Ich erlebe viele Männerdiskriminierungen, und Frauen sind oft genauso wenig bereit,diese als solche anzuerkennen, wie es umgekehrt der Fall wäre.

Ich habe viel erlebt und noch viel mehr beobachtet - leider kommt dieser Aspekt immer wieder zu kurz.

Levay

PS. Vereinfacht gesagt: Es geschehen viele Dinge, die, wenn sie umgekehrt wären, die Frauen empörten, die aber so, wie sie tatsächlich sind, niemanden interessieren.

Entschuldige, wenn ich das mal so einwerfe… aber das ist doch nun wirklich ein krasser Ausnahmefall, der über das grundsätzliche Verhältnis von Mann und Frau nichts aussagt. Extreme Positionen gibt es immer und überall. Es gibt Leute, die Astrologie glauben, es gibt welche, die an Marsmenschen glauben, es gibt welche, die Hitler anbeten, und natürlich gitb es welche, die sagen, Frauen gehörten nicht an die Uni… aber das sind doch nun echt Einzelfälle, die in keinster Weise repräsentativ sind.

Levay

hi frank

Nach meiner bescheidenen Meinung wird die Frau nicht vom Mann
bezahlt. Zumindest ist es in den Ehen die ich kenne unüblich,
dass der Ehemann monatlich ein Ehefrauengehalt überweist. Der
Mann trägt einen finanziellen Anteil zum Lebensunterhalt bei,
die Frau die nicht erwerbstätig ist einen tatsächlichen
Anteil.

du hast meine worte auch sehr buchstäblich ausgelegt. mit unterhalt meine ich natürlich nicht nur geld, sondern auch die bezahlung der miete, des urlaubs, der essens. besser ausgedrückt vielleicht „kost und logis“?

Aber wir kommen hier nicht weiter…jeder so
wie er’s für richtig hält.

denk ich auch… schlussendlich sind wir in einem wortspiel verloren gegangen, welches nichts mehr mit der gelebten realität in den ehen zu tun hat.

liebe grüsse
coco

Hi,

Unglaublich, echt! „Gerechter Ausgleich“!?!

Das ist die Art von Frau, bei der ich die Krise bekomme…

tja, provozieren und anecken waren schon immer meine Stärken. :smile:

Wehrdienst leisten müssen, heißt im Zweifelsfall, auf
bestialische Weise ums Leben zu kommen.

Das hat nichts mit der heutigen Realität zu tun. In risikoreiche Gebiete werden nur Berufssoldaten entsandt.

Außerdem: Seit wann kann man ein
Unrecht durch ein anderes ausgleichen?

Warum bitte Unrecht? Ist es Unrecht, dass frau schwanger wird?
Zeitlich gesehen wäre es imho Schwachsinn, Frauen die Wehrpflicht vorzuschreiben, weil gesellschaftlich sowieso schon die Probleme einer sehr niedrigen Geburtenrate und eines sehr hohen „Mutterwerdensalters“ bestehen. Auch menschlich sehe ich das genauso, weil ich die heutige strukturelle Realität als sehr mütterfeindlich empfinde.

Und was ist mit den
vielen, vielen, vielen Frauen, die weder Wehrdienst leisten
müssen, noch je ein Kind bekommen werden?

Es soll ja mittlerweile auch zahlreiche Männer geben, die dem Wehrdienst entgehen.

Das ist echt eklig!

Ob das hier der passende Ausdruck ist? :smile:

Schöne Grüße,
Anja

Hallo Frank,

schöne worte. leider keine realität.

Doch, da hilft im übrigen ein Blick in das Bürgerliche
Gesetzbuch.

Ah ja, und weil laut Strafgesetzbuch stehlen verboten ist, gibt es auch keine Diebe, oder?

Wenn der Mann genügend
Geld verdient, um eine Familie vernünftig zu erziehen und die
Frau sich gern intensiv um die Kinder kümmern möchte, ist das
eine gute Sache, es ist aber nicht so, dass sie sich damit zur
Angestellten ihre Mannes degradiert.

Ich bin aus Deiner ViKa nicht ganz schlau geworden: Arbeitest Du selbständig, oder hast Du Dich zum Angestellten Deines Arbeitgebers degradiert?

Gruß, Karin

Hallo Levay,

PS. Vereinfacht gesagt: Es geschehen viele Dinge, die, wenn
sie umgekehrt wären, die Frauen empörten, die aber so, wie sie
tatsächlich sind, niemanden interessieren.

hier sind wir aber schon wieder an einem ganz anderen Punkt angelangt: Nach meiner Kenntnis waren es Frauen, die sich gegen ihre Zurücksetzung wehrten, auch gegen den Widerstand ihrer Zeitgenossinnen und Zeitgenossen.

Was sollte Dich daran hindern, Dich gegen die von Dir angedeuteten Misstände öffentlich zu widersetzen?

Gruß, Karin

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Emanzipation bedeutet …

das ist ein wichtiger und richtiger Aspekt: Auch Männer müssen
sich emanzipieren. Emanzipieren bedeutet dem Wortsinn nach
soviel wie „sich von gesellschaftlichen Zwängen lösen“.

Kopiert aus Wikipedia …
Emanzipation (lat. emancipare: einen Sklaven oder erwachsenen Sohn aus dem mancipium – das ist die feierliche Eigentumserwerbung durch Handauflegen – in die Selbstständigkeit entlassen)

Im 17./18. Jahrhundert erfolgte eine Bedeutungsverschiebung: Aus dem Akt des Gewährens von Selbständigkeit wurde eine Aktion gesellschaftlicher und insbesondere politischer Selbstbefreiung; Ziel jedes emanzipatorischen Bestrebens ist ein Zugewinn an Freiheit bzw. Gleichheit durch Kritik an Diskriminierung und/oder paternalistischer Strukturen.

Oft bezeichnet Emanzipation die Befreiung von Gruppen, die aufgrund ihrer Rasse, Ethnizität, Geschlecht, Klassenzugehörigkeit usw. diskriminiert und von politischen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen sind. Für diesen weiteren Begriff politischer Emanzipation hat sich insbesondere im US-amerikanischen Sprachgebrauch auch die Bezeichnung empowerment (wörtl. „Ermächtigung“) durchgesetzt.

Sehr interessant finde ich den neu geprägten Begriff der „sexuellen Minderheit“.

Die
Emanzipation der Frau ist also nur ein Beispiel; es
emanzipieren sich auch andere, z.B. sexuelle Minderheiten.

Hä, frage ich eloquent, meinst Du Hermaphroditen?

Gruß
M.

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Bah!
Hi,

dass die Geschlechter mit unterschiedlichen Fähigkeiten ausgestattet sind, bestreitet eigentlich keiner.
Der entscheidende Punkt ist die Chancengleichheit, dass man Entscheidungen nicht alleine am Attribut „Geschlecht“ aufhängt.
Das kann durchaus bedeuten, dass Mann die Küche aufräumt und Frau den Garten umgräbt.

Gruss,

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Hi Levay,

das von mir genannte Beispiel bezieht sich selbstverständlich nicht auf zwei verschiedene Unternehmen, die - wie von dir angeführt - ja unter ganz unterschiedlichen Bedingungen ihre Gehälter berechnen.

Natürlich müssen wir hier genau die gleiche Position und die gleichen Umstände miteinander vergleichen, der einzige Unterschied soll im Beispiel sein, das a) ein Mann und b) eine Frau den Posten innehat.

Und ja, es gibt diese Unterschiede tatsächlich noch. Erst letzte oder vorletzte Woche ist durch die Presse gegangen, dass Frauen im Durchschnitt immer noch bis zu 20% weniger verdienen als Männer.

Diese Erhebung kann nur gemacht werden, wenn man gleiche Posten mit unterschiedlicher Besetzung vergleicht, weil man sonst selbstverständlich darauf käme, dass es eben wegen unterschiedlicher Parameter zu dem Ungleichgewicht kommt.

Auch hier im Forum ist dieser Tatbestand diskutiert worden. Gleich in dem Thread unter diesem findest du einige Male den Hinweis auf diese Zeitungsartikel.

Ob das schon als Beweis anzusehen ist? Dann müssten wir jetzt natürlich eine (heisse) Diskussion über den Wahrheitsgehalt von Statistiken und/oder Zeitungsartikeln aufnehmen.

In meinem Betrieb ist es definitiv der Fall. Argument: Die „Herren“ müssten ja meist eine Familie ernähren. Herzlichen Glückwunsch! Es wird natürlich nicht nach den Lebensumständen der einzelnen Kandidaten gefragt, sondern von vornherein angenommen, dass „er“ eben eine Familie ernährt, während „sie“ höchstens eine gründet.

Soviel dazu.

Gruß
Nita

jep, ich habe auch nicht behauptet, dass die Einstellung des Herrn repräsentativ sei…und zu dem Zeitpunkt, als ich das gepostet habe, was die Diskussion auch noch nicht so weit fortgeschritten.
Mein Erfahrungsbericht ist die Antwort auf einen Artikel, in dem es ebenfalls um diese Einstellung geht und war lediglich als Illustration gedacht, sollte also keineswegs behaupten, dass die Universitätslandschaft in Deutschland komplett gegen weibliche Studenten ist :wink:

Trotzdem rege ich mich darüber auf und kann diese Meinung nicht einfach so als abseitig beiseiteschieben und tolerieren wie ich das mit Menschen tue, die an Horoskope glauben oder an Marsmenschen. Der Vergleich hinkt gewaltig, immerhin bin ich kein Marsmensch und von solchen Einstellungen auch nicht persönlich betroffen.

Und das Traurige ist, dass das weder das erste Mal war, das mir solche Menschen begegnen, noch war es das krasseste Beispiel dieser Art…ich habe lediglich das gepostet, was mir erst zwei Tage zuvor passiert war. Wenn sich die Frauenfeindlichkeit weltweit auf sowas beschränken würde, wär das doch schön, oder?
Aber ich bin auch nicht so paranoid, dass ich jeden merkwürdigen Kommentar direkt als gegen mich als Frau gerichtet empfinden würde…ich registriere bloß, was mir so passiert
Grüße
Idhre

Hallo Levay,

und ich finde deinen Beitrag sehr wichtig und richtig! Dafür ein Sternchen.

Du fasst sehr schön zusammen, was auch ich denke! Die früher gesetzlich für Frauen so wichtige Emanzipation ist heute eher in eine „weiche“ Emanzipation ausgelaufen.

Viele Männer sind sich heute - aufgewachsen wie Du und auch ich - gar nicht bewusst, dass es hier überhaupt noch Handlungsbedarf gibt. Übereifrige lassen zudem das Pendel in die andere Richtung ausschlagen, so dass für viele (auch für Frauen) das ehedem vorhandene Verständnis für die Sache an sich einen negativen Beigeschmack erhält.

Ich selbst habe lange Zeit gedacht, das die Emanzipation eine überholte Bewegung ist, aber spätestens mit dem Eintritt ins Berufsleben und mit dem „Austritt“ aus dem Elternhaus (in dem ebenfalls Emanzipation vollinhaltlich gelebt wurde) bekam ich dann mit, das es noch immer weite Strecken gibt, die zurückgelegt werden müssen.

Und ja, auch Männer sollten/müssten sich emanzipieren. Der Druck der auf Männern lastet, wenn sie sich „erdreisten“ für sich selbst Erziehungsurlaub in Anspruch zu nehmen, ist teilweise enorm. Angst vor Arbeitsplatzverlust ist da nur ein Beispiel unter vielen und sehr real.

Das sollte genauso wenig sein, wie die Schlechterstellung von Männern im Bereich der Kindererziehung bei Trennung.

Selbstverständlich gilt es immer die einzelnen Um- und Zustände abzuwägen, dies nur der Vollständigkeit halber.

Und dann gibt es ja auch noch so etwas wie gute Umgangsformen, die angesichts der nicht unerheblichen Anzahl von Mitbürgern auf dieser Welt nicht in Vergessenheit geraten sollten. Wenn nämlich die Gastgeber sich stundenlang schweigend und streng ansehen, wer den Gästen denn nun - unter Berücksichtigung emanzipatorischer Grundsätze - ein Glas Wasser serviert, wird es ungemütlich (für die Gäste). :smile:

Wichtig ist, dass es eine gemeinsame Plattform als Basis gibt, die weder ein Treppchen für die Männer noch für die Frauen aufweist sondern eine glatte Fläche von der aus beide Geschlechter aufgrund ihrer Fähigkeiten und Talente aus starten.

Erst dann können wir sagen, das uns die Emanzipation beider Geschlechter gelungen ist und bis dahin wird es zu den von dir beschriebenen Wellenbewegungen und Rückschlägen kommen.

Gruß
Nita