Hi Michael.
Trennen wir uns mal für einen Augenblick von dem Begriff
Religion und sprechen stattdessen von „Glauben“.
Gut.
Ich meine damit jetzt nicht die triviale Bedeutung des Wortes (vermuten,dass etwas stimmt), sondern die tiefe, innere Überzeugung,
dass irgendetwas gut und richtig ist.
Gut.
Man kann an einen Gott glauben,
Ja, offensichtlich
aber man kann auch an das Gute im Menschen glauben,
Auch. Die angeborenen Mechanismen dafür sind ja ausnahmslos bei jedem da und schon lange erforscht und bekannt also ist das der „Normalzustand“ nicht was besonderes neues, gar erwähnenswertes in einem Wissenschaftsforum.
an die Wahrheit,
Hooops:smile:
Da ist die Angelegenheit aber etwas komplizierter. Hat genau mit „Glauben“ und egal wie man den Begriff auslegt gar aber gar nicht zu tun. Nur ausschließlich mit Wissen und Beweisbarkeit und Punkt
an die Gerechtigkeit, an die Liebe, an den
Fortschritt, … schlicht: an alles mögliche.
Und unmögliche dazu:smile:
Ich behaupte nun, dass der Mensch einen solchen Glauben
braucht, um überhaupt Gutes tun zu können.
Gut. Behaupten ist ja gut, belegen ist aber wesentlich besser:smile:
Er muss einen tieferen Sinn in seinem Handeln erkennen,
Muss/kann er das (Glaubst du das oder weisst du das?) Oder wünscht du dir halt das:smile:?
sonst handelt er nicht selbstlos.
Uppss, sonst??? Wo gibt da die starke begehbare logische Brücke???
Und zweitens warum sollte er das (wenn das gebe) tun? Was ist „Selbstlos“ im Klartext, d.h definitiv???
Der Glaube an sich ist jedoch zunächst etwas völlig
wertfreies, denn er kann Menschen natürlich auch zu Schlechtem
bewegen.
Moment mal, wie soll ich diese Art Ableitung verstehen???
Wo kann ich irgendeine (still behauptete) logische Verbindung (wenn, dann) zwischen den zwei (noch völlig offenen) Behauptungen in dem Satz herstellen??
Geschwurbel nennt man das salopp, mit Erlaub:smile:))
Ob der Mensch „schlecht“ oder „gut“ ist (was das auch immer heißen mag) kann er Nachhinein mit irgendeinem Glauben gerechtfertigten zu versuchen. Das stimmt.
Was er immer macht hängt aber von seiner angeborenen Moral und davon was er wehrend seinem Leben dazugelernten hat ab. Was er dann über sein momentanen Handeln als Grund angibt ist was (unter Umständen:smile: gaaaanz anderes. Und das kann man ja schon lange experimentell jedem (dem was mir anderes glauben machen will:smile: vorzeigen.
Ich würde diesen Glauben mal mit einer leeren
Festplatte vergleichen, die beschrieben werden kann.
Auch gut.
Welche Ideologie da drauf gespielt wird, hängt von vielen Faktoren
ab.
Stimmt (begrenzt) auch. Nur das OS ist aber ja da schon vorher (im ROM) darauf. Ob du das weisst oder nicht, man kann das aber dir bei Bedarf klar und einfach zeigen, no problem, Admin fragen (im Santa Fe sammeln sie sich zur Zeit:smile:
Was Dich an der Religion stört, ist also (wenn es stimmt, was
Du sagst), nicht der Glaube, den manche Menschen haben,
sondern die Ideologie, die Deiner Meinung nach dahinter
steckt.
Grob gesagt aber stimmt ungefähr in der ersten Annäherung.
Nun gibt es nachweislich viele Christen, die Gutes
bewirkt haben,
Ja. Eine andere Frage ist ob das sie weil sie Christen waren getan haben.
Kannste mal da bei der Klärung was sachliches auch beitragen außer Behaupten???
und es würde schon sehr viel Realitätsferne
dazu gehören, um in Menschen wie Albert Schweizer oder Martin
Luther King menschenverachtende Ideologen zu sehen.
Wie wahr. Aber sage mal tut so was wirklich jemand? Wie kommst du eigentlich auf so ein interessanten Vergleich?
Arbeitest du in den geschlossenen Psychiatrie??
Ah ja und Malcom X, wenn schon King?
Haste ja ihn bestimmt auch aufmerksam gelesen oder?
Also würde ich mal vorschlagen, dass diese Menschen einen
Glauben haben, der eine positive Ideologie in sich trägt.
Einspruch, dem kann ich nicht zustimmen (was den Vorschlag betrifft:smile:
Schnapsidee, habe erst fieberhaft im Wörterbuch danach im Duden nachgeschlagen was ein Vorschlag ist:smile:)
So ist mein Gegenvorschlag; nennen wir das vorerst (für auf weiteres) nur für deine momentane Meinung oder Wunsch:smile:
Kannst Du mir folgen?
Mit Mühe und Not:smile:
Es gibt also Christen, die an den Gott
der Christen glauben,
Was du nicht sagst, wirklich? Zumindest sagen sie das.
und eine positive Ideologie verfolgen.
Soso? Was ist eine positive Ideologie, geschweige eine negative oder neutrale?
(fand ich in meinem veralteten Duden halt nichts gescheites darüber, sorry:smile:)
Wenn Du das einfach so zur Kenntnis nehmen würdest und vor
allem respektieren würdest,
Tja, dann hätte ich wirklich ein großes Problem mit meinem Verstand, (und was für eins:smile:
dann könnte sich daraus eine viel fruchtbarere Diskussion ergeben,
Hmm, über was eine Diskussion ist habe ich aber was ganz anderes gelesen. Da ist keine Rede von irgendeiner einfachen Kenntnisnahme von irgendwas gesagtem/geschriebenem die Rede gewesen, ganz im Gegenteil.
Da stand etwas vom kritischen Denken, willkürfreien Argumentieren, logischen Ableitungen und gewissenhaften empirischen Prüfungen.
denn mit der Feststellung,
dass es schlimm ist, dass in Südamerika eine Vergewaltigte
exkommuniziert wird, rennst Du bei vermutlich allen religiösen
Mitgliedern dieses Forums offene Türen ein.
Tja sicher, hier gehts ja um Pipifax (Ablenkung:smile: statt um den Grund.
Aber nicht dieses Forum ist die „Religion“, oder?
Wenn Du aber
Christen hier vorhältst: „Was Ihr glaubst ist schlecht, denn
es geschehen schlimme Dinge im Namen dessen, an den ihr
glaubt“, dann stößt Du erstens viele Leute vor den Kopf.
Ja und? Wenn was schlecht ist ist halt schlecht und nichts weiteres.
„Schlechtes“ zu tolerieren gar sich damit Frieden zu schlissen und schließlich das nicht mal „schlecht“ zu „empfinden“ gar zu „Tugend“ zu adeln das ist bekanntlich möglich und das wissen die Kluche seit eh und je. Sonst könnten sie die Landen schon lange dicht machen.
zweitens redest Du an ihnen vorbei, denn das ist nicht ihre
Ideologie.
Ah ja, wie interessant? Was ist denn dann ihre „Ideologie“???
In unserer säkularen Welt (die meisten User hier sprechen von
einer „sekulären Welt“ *g*) gibt es nach wie vor viele
religiöse Menschen, die selbstlos handeln.
Ja (mal selbstlos mit profanem moralisch übersetzen, wenn das mir da erlaubt ist)
Es gibt außerdem viele unreligiöse Menschen, die einen anderen, :nichtreligiösen Glauben gefunden haben
Wie das denn? Du hast ja mal und nicht so lange schon den „Glaube“ als Begriff richtig gedeutet. Und jetzt das? Da passt was nicht oder?
und sich in Bürgerinitiativen, Vereinen, NGOs oder ganz privat :engagieren.
Ja. Was hat das aber mit dem „Glaube“ im religiösen Sinne was zu tun??? Die wissen genau (in der Regel:smile: warum die das tun.
Die große Mehrheit:aber hat leider ihren religiösen Glauben :abgelegt,
Beklagenswert wörklisch:smile:
ohne einen anderen Glauben anzunehmen und das ist das wahre Problem
unserer Gesellschaft
Hmm, na ja, ich habe demnach was anderes annähmen müssen. Da wäre ja das wahre Problem einfach nicht da (ich bin ja klar der Schuldiger:smile:.
Gut. Was schlägst du mir jetzt vor; sollte ich mal salafist oder besser wahabit werden:smile:))
Ich persönlich (wenn ich mal das Bedürfnis und die Wahl hätte:smile: würde aber eher den Zen Buddhismus ins Visier nähmen. Ich kann mir zwar nicht schlüssig erklären warum Buddhismus und Co. hier für Glaube gehalten wird aber das ist ja offensichtlich egal.
- nicht die Frage, ob ein Mensch an den
Gott der Christen glaubt, an einen anderen Gott oder an gar
keinen Gott.
Ah, dann bin ich ja gerettet (gottsidank) gar erlöst, hurra, haleluja:smile:)
Michael
Balázs